Pagador und Minipille: Unterschied zwischen den Seiten
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Die '''Minipille''' ist ein [[Arzneimittel]] zur [[Hormon|hormonellen]] [[Empfängnisverhütung]] für Frauen. Die Minipille enthält als [[Wirkstoff]] ein synthetisches [[Progestin]] als [[Gestagen]]. |
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{{Infobox Ort in Bolivien |
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|Name = Pagador |
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|Stadtbild = |
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|Bildunterschrift = |
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|Höhe = 3694 |
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|Breitengrad = 19/12/13/S |
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|Längengrad = 68/33/16/W |
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|Provinz = [[Provinz Sabaya]] |
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|Departamento = Oruro |
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|Bev = 284 |
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|Jahr = Volkszählung 2012 |
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|PLZ = 04-0901-1200-1003 |
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|Klima = Klimadiagramm Sabaya.png |
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|Klimadiagramm = Klimadiagramm Sabaya |
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ALEX DIE HURE |
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'''Pagador''' ist eine Ortschaft im [[Departamento Oruro]] im Hochland des südamerikanischen [[Anden]]-Staates [[Bolivien]]. |
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Die herkömmliche Minipille enthält das Gestagen [[Levonorgestrel]]. Das primäre Wirkprinzip beruht auf Veränderung der [[Konsistenz]] des [[Zervixschleim]]s, also des Schleimpropfs im [[Gebärmutterhals]], so dass die Passage von Spermien in die Gebärmutter hinein stark erschwert wird. Zudem wird die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass eine befruchtete [[Eizelle]] sich nicht [[Nidation|einnisten]] kann (Nidationshemmung). |
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Die Minipille wird jeden Tag ohne Pause relativ genau zur gleichen Zeit eingenommen, bereits eine Abweichung von mehr als 3 Stunden gefährdet den Verhütungsschutz. |
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== Lage im Nahraum == |
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Der [[Pearl-Index]] der herkömmlichen Minipille beträgt nur etwa 4.1 (Studie zu ''28 mini''<ref>Fachinformation des Herstellers Jenapharm zur ''28 mini'', Stand März 2011</ref> und ''Microlut''<ref>Fachinformation des Herstellers Bayer zur ''Microlut'', Stand Juli 2007</ref>) und ist somit im Vergleich zu anderen hormonellen Methoden als unsicher einzustufen. Die herkömmliche Minipille gilt heute als veraltet. |
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Pagador ist zentraler Ort des [[Kanton Pagador]] im Landkreis (''bolivianisch'': [[Municipio (Bolivien)|Municipio]]) [[Municipio Sabaya|Sabaya]] in der [[Provinz Sabaya]]. Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von {{Höhe|3694|BO|link=true}} nahe der Grenze zu [[Chile]], etwa fünfzehn Kilometer östlich des chilenischen Grenzortes [[Colchane]]. Pagador liegt auf halbem Weg zwischen dem nach Südosten fünfzehn Kilometer entfernten [[Salzsee]] [[Salar de Coipasa]] und den nordwestlich gelegenen Gipfeln des [[Cabaraya|Cerro Cabaraya]] (5886 m) und des [[Separaya|Cerro Separaya]] (5571 m). |
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==Neue Minipille== |
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Die neue Minipille enthält das Gestagen [[Desogestrel]] und unterdrückt auch den [[Eisprung]], zusätzlich zur herkömmlichen Veränderung des [[Zervixschleim]]s und der [[Gebärmutterschleimhaut]]. Als primäres Wirkprinzip der neuen Minipille ist die [[Follikelsprung#Hemmung der Ovulation|Ovulationshemmung]] anzusehen, genau wie bei der weit verbreiteten [[Mikropille]]. |
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Pagador liegt am Rand des bolivianischen [[Altiplano]], der hier nach Westen hin durch die [[Cordillera Occidental (Bolivien)|Cordillera Occidental]] begrenzt wird. |
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Der [[Pearl-Index]] der neuen Minipille ist mit 0,4 sehr gut (bezogen auf ''Cerazette''<ref>Fachinformation des Herstellers Essex-Pharma der ''Cerazette'', Stand Juni 2009</ref>) und vergleichbar mit der [[Mikropille]]. Auch für die Einnahmegenauigkeit und Fehlertoleranz gelten die gleichen, vergleichsweise entspannten Regeln wie für die Mikropille. |
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Das Klima in der Region ist [[Arides Klima|semiarid]], der Jahresniederschlag liegt bei niedrigen 200 mm (siehe Klimadiagramm Sabaya). Von April bis November herrscht [[Trockenzeit]] mit Monatswerten von weniger als 10 mm Niederschlag, die [[Regenzeit|Feuchtezeit]] im Sommer ist kurz und der Regen wenig ergiebig. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei knapp 7 °C ohne wesentliche Schwankungen im Jahresverlauf, aber mit starken Tagesschwankungen der Temperatur und häufigem [[Frost]]wechsel. |
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==Pharmakologie== |
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Die Vegetation in der Region entspricht der semiariden [[Puna (Anden)|Puna]]. Sie ist baumlos und setzt sich vor allem aus [[Dornsträucher]]n, [[Gräser]]n, [[Sukkulente]]n und [[Polsterpflanze]]n zusammen. Sie wird wirtschaftlich als [[Lama (Kamel)|Lama-]], [[Alpaka (Kamel)|Alpaka-]] und [[Schafe|Schafweide]] genutzt.<ref>[http://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-2097/97.pdf Carola Dörrie, Boden und Vegetation im Bereich von Huachacalla] (PDF-Datei; 21,84 MB)</ref> |
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=== Anwendungsgebiete === |
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Die Minipille kommt vorwiegend für Frauen in Betracht, bei denen östrogenhaltige Präparate kontraindiziert sind,<ref name="Checkliste">J. Herrero, B. Müller: ''Kontrazeption.'' In: M. Kirschbaum, K. Münstedt: ''Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe.'' 2.Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2005. {{Falsche ISBN|3-13-126229-7}}, korrekte ISBN 3-13-126292-3. S. 410–434</ref> insbesondere bei Raucherinnen, [[Arterielle Hypertonie|Bluthochdruck]] und bekannter Thromboseneigung sowie östrogenabhängigen Tumoren in der Vorgeschichte. |
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Die Minipille kann außerdem als Verhütungsmittel bei [[Stillen|stillenden]] Frauen eingesetzt werden. |
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== Verkehrsnetz == |
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Pagador liegt in einer Entfernung von 223 Straßenkilometern südwestlich von [[Oruro]], der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos. |
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=== Wechselwirkungen === |
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Durch Pagador führt die 279 Kilometer lange und weitgehend unbefestigte [[Liste der Fernstraßen in Bolivien|Fernstraße]] [[Ruta 12 (Bolivien)|Ruta 12]], die von [[Caihuasi]] kommend die Stadt Oruro durchquert und dann über [[Ancaravi]], [[Huachacalla]] und [[Sabaya]] nach [[Pisiga Bolívar]] an der chilenischen Grenze führt und in Chile als "Ruta San Pedro de Atacama" weitergeführt wird. |
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Einige Medikamente, wie zum Beispiel [[Johanniskraut]], [[Breitbandantibiotika]] einige [[Antiepileptika]] und einige [[Psychopharmaka]] können die Wirksamkeit oraler hormoneller Kontrazeptiva einschränken.<ref name="ProFamilia">{{Internetquelle| hrsg=[[Pro Familia (Deutschland)|Pro Familia]]| titel=Die Mini-Pille| url=http://www.profamilia.de/erwachsene/verhuetung/mini-pille.html| datum=2011-02-11| zugriff=2011-05-23}}</ref> |
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=== Nebenwirkungen === |
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Nebenwirkungen der Minipille sind häufig Zwischenblutungen und das [[Amenorrhoe|Ausbleiben der Menstruation]] ''(Amenorrhoe)''. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Stimmungsschwankungen, [[Depressives Syndrom|depressive Verstimmungen]], Hautveränderungen und Haarausfall. |
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Die [[Einwohnerzahl]] des Ortes ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten auf ein Mehrfaches angestiegen: |
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== Kosten == |
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! Jahr |
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Die Minipillen ''28 mini'' und ''Microlut'' kosten derzeit etwa Euro 32,00 für drei Monate, die neue Minipille ''Cerazette'' kostet ca. Euro 37,00 für drei Monate. |
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! Einwohner |
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! Quelle |
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Eine Kostenübernahme bzw. Erstattung steht gesetzlich krankenversicherten Frauen in Deutschland nach §24 [[Fünftes Buch Sozialgesetzbuch|SGB V]] bis zum vollendeten 20. Lebensjahr von der [[Krankenkasse]] und für sozialhilfeberechtigte Frauen nach § 49 [[Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch|SGB XII]] vom zuständigen [[Sozialamt|Sozialhilfeträger]] zu. |
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| 1992 |
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== Literatur == |
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* Ulrich Horst Winkler: ''Hormonale Kontrazeption.'' In: Freimut Leidenberger, Thomas Strowitzki, Olaf Ortmann (Hrsg.): ''Klinische Endokrinologie für Frauenärzte.'' 3. Auflage. [[Springer Science+Business Media|Springer-Verlag]], Heidelberg 2005, ISBN 3-54-044162-X, S. 224–227. |
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| <small>Volkszählung<ref>[http://www.ine.gob.bo/indice/poblacion92Proy.aspx?gestion=1992 Instituto Nacional de Estadística Bolivia (INE) 1992]</ref></small> |
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| 2001 |
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| <small>Volkszählung<ref>[http://www.ine.gob.bo/comunitaria/comunitariaVer.aspx?Depto=04&Prov=09&Seccion=01 INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2001]</ref></small> |
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| 2012 |
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| <small>Volkszählung<ref>[http://censosbolivia.ine.gob.bo/localidades/c_listado INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2012]</ref></small> |
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Aufgrund der historisch gewachsenen Bevölkerungsverteilung weist die Region einen hohen Anteil an [[Aymara (Volk)|Aymara]]-Bevölkerung auf, im Municipio Sabaya sprechen 62,9 Prozent der Bevölkerung die [[Aymara (Sprache)|Aymara-Sprache]].<ref>[http://www.ine.gob.bo/PDF/DIFD/IndicadoresSociodemograficosProvinciaMunicipiosLaPaz.pdf INE-Sozialdaten] (PDF-Datei; 11,63 MB)</ref> |
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== Einzelnachweise == |
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== Weblinks == |
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* familienplanung.de – [http://www.familienplanung.de/index.php?id=322 Minipille]: Das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) |
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* [http://www.lib.utexas.edu/maps/jog/latin_america/se-19-15-salinas_de_garci-mendoza-bolivia-chile-1998.pdf Reliefkarte der Region Salinas de Garci-Mendoza 1:250.000] (PDF; 10,44 MB) |
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* [http://www.profamilia.de/article/show/921.html Pro Familia: Die Mini-Pille] |
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* [http://www.udape.gob.bo/portales_html/portalSIG/atlasUdape1234567/atlas10_2009/html/atlas10_m.htm Municipio Sabaya - Übersichtskarten Nr. 40901] |
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* [http://www.ine.gob.bo/publicaciones/visorPdf.aspx?Codigo=040901&tipo=1 Municipio Sabaya - Detailkarte und Bevölkerungsdaten] (PDF; 807 kB) (''spanisch'') |
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{{Gesundheitshinweis}} |
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* [http://www.ine.gob.bo/PDF/DIFD/IndicadoresSociodemograficosProvinciaMunicipiosOruro.pdf Departamento Oruro - Sozialdaten der Municipios] (PDF; 5,86 MB) (''spanisch'') |
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[[Kategorie:Verhütungsmittel]] |
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[[Kategorie:Arzneimittel]] |
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Version vom 19. November 2015, 10:03 Uhr
Die Minipille ist ein Arzneimittel zur hormonellen Empfängnisverhütung für Frauen. Die Minipille enthält als Wirkstoff ein synthetisches Progestin als Gestagen.
ALEX DIE HURE Die herkömmliche Minipille enthält das Gestagen Levonorgestrel. Das primäre Wirkprinzip beruht auf Veränderung der Konsistenz des Zervixschleims, also des Schleimpropfs im Gebärmutterhals, so dass die Passage von Spermien in die Gebärmutter hinein stark erschwert wird. Zudem wird die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass eine befruchtete Eizelle sich nicht einnisten kann (Nidationshemmung).
Die Minipille wird jeden Tag ohne Pause relativ genau zur gleichen Zeit eingenommen, bereits eine Abweichung von mehr als 3 Stunden gefährdet den Verhütungsschutz. Der Pearl-Index der herkömmlichen Minipille beträgt nur etwa 4.1 (Studie zu 28 mini[1] und Microlut[2]) und ist somit im Vergleich zu anderen hormonellen Methoden als unsicher einzustufen. Die herkömmliche Minipille gilt heute als veraltet.
Neue Minipille
Die neue Minipille enthält das Gestagen Desogestrel und unterdrückt auch den Eisprung, zusätzlich zur herkömmlichen Veränderung des Zervixschleims und der Gebärmutterschleimhaut. Als primäres Wirkprinzip der neuen Minipille ist die Ovulationshemmung anzusehen, genau wie bei der weit verbreiteten Mikropille.
Der Pearl-Index der neuen Minipille ist mit 0,4 sehr gut (bezogen auf Cerazette[3]) und vergleichbar mit der Mikropille. Auch für die Einnahmegenauigkeit und Fehlertoleranz gelten die gleichen, vergleichsweise entspannten Regeln wie für die Mikropille.
Pharmakologie
Anwendungsgebiete
Die Minipille kommt vorwiegend für Frauen in Betracht, bei denen östrogenhaltige Präparate kontraindiziert sind,[4] insbesondere bei Raucherinnen, Bluthochdruck und bekannter Thromboseneigung sowie östrogenabhängigen Tumoren in der Vorgeschichte.
Die Minipille kann außerdem als Verhütungsmittel bei stillenden Frauen eingesetzt werden.
Wechselwirkungen
Einige Medikamente, wie zum Beispiel Johanniskraut, Breitbandantibiotika einige Antiepileptika und einige Psychopharmaka können die Wirksamkeit oraler hormoneller Kontrazeptiva einschränken.[5]
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen der Minipille sind häufig Zwischenblutungen und das Ausbleiben der Menstruation (Amenorrhoe). Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Hautveränderungen und Haarausfall.
Kosten
Die Minipillen 28 mini und Microlut kosten derzeit etwa Euro 32,00 für drei Monate, die neue Minipille Cerazette kostet ca. Euro 37,00 für drei Monate.
Eine Kostenübernahme bzw. Erstattung steht gesetzlich krankenversicherten Frauen in Deutschland nach §24 SGB V bis zum vollendeten 20. Lebensjahr von der Krankenkasse und für sozialhilfeberechtigte Frauen nach § 49 SGB XII vom zuständigen Sozialhilfeträger zu.
Literatur
- Ulrich Horst Winkler: Hormonale Kontrazeption. In: Freimut Leidenberger, Thomas Strowitzki, Olaf Ortmann (Hrsg.): Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. 3. Auflage. Springer-Verlag, Heidelberg 2005, ISBN 3-54-044162-X, S. 224–227.
Einzelnachweise
- ↑ Fachinformation des Herstellers Jenapharm zur 28 mini, Stand März 2011
- ↑ Fachinformation des Herstellers Bayer zur Microlut, Stand Juli 2007
- ↑ Fachinformation des Herstellers Essex-Pharma der Cerazette, Stand Juni 2009
- ↑ J. Herrero, B. Müller: Kontrazeption. In: M. Kirschbaum, K. Münstedt: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. 2.Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-13-126229-7, korrekte ISBN 3-13-126292-3. S. 410–434
- ↑ Die Mini-Pille. Pro Familia, 11. Februar 2011, abgerufen am 23. Mai 2011.
Weblinks
- familienplanung.de – Minipille: Das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Pro Familia: Die Mini-Pille