Pagador und Geschoss: Unterschied zwischen den Seiten
Umbenennung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Begriffsklärungshinweis}} |
{{Begriffsklärungshinweis}} |
||
[[File:Schwerer Gustav projectile 2.jpg|thumb|right|220px|Geschoss & [[Kartusche (Munition)|Kartusche]], deutsches 80-cm-Eisenbahngeschütz [[Schwerer Gustav]]]] |
|||
{{Infobox Ort in Bolivien |
|||
'''Geschoss'''<ref> Schweiz: ''Geschoss'' mit langem Vokal '''<span style="color:#060;">"o"</span>'''; Österreich: ebenfalls mit langem Vokal "o", geschrieben '''<span style="color:#060;">"Geschoß"</span>'''.</ref> ([[Waffentechnik]]) – im weitesten Sinne Sammelbezeichnung für alle Arten von Wurfkörpern, im engeren Sinne waffenkundliche Spezialbezeichnung für einen festen Körper, der aus einer [[Schusswaffe]] verfeuert wird und sich auf einer ballistischen [[Flugbahn]] (Geschossbahn) ohne Eigenenergie oder Steuerung fortbewegt; auch als [[Projektil]] bezeichnet. Maßstab für die Größenordnung eines Geschosses ist das [[Kaliber]].<ref>BROCKHAUS, Die Enzyklopädie in 24 Bänden (1796–2001), Band 8: 3-7653-3668-8, S. 445, Definition: Geschoss (Waffentechnik)</ref> |
|||
|Name = Pagador |
|||
|VName = |
|||
|Stadtbild = |
|||
|Bildunterschrift = |
|||
|Höhe = 3694 |
|||
|Fläche = |
|||
|Breitengrad = 19/12/13/S |
|||
|Längengrad = 68/33/16/W |
|||
|Provinz = [[Provinz Sabaya]] |
|||
|Departamento = Oruro |
|||
|Bev = 284 |
|||
|Jahr = Volkszählung 2012 |
|||
|BevRef = |
|||
|RangBev = |
|||
|Aglo = |
|||
|BevAglo = |
|||
|Barrios = |
|||
|Bürgermeister = |
|||
|PLZ = 04-0901-1200-1003 |
|||
|Vorwahl = (+591) |
|||
|URL = |
|||
|Klima = Klimadiagramm Sabaya.png |
|||
|Klimadiagramm = Klimadiagramm Sabaya |
|||
}} |
|||
== Grundlagen == |
|||
'''Pagador''' ist eine Ortschaft im [[Departamento Oruro]] im Hochland des südamerikanischen [[Anden]]-Staates [[Bolivien]]. |
|||
Die charakterisierenden Eigenschaften des Geschosses sind: |
|||
* es hat keinen eigenen Antrieb, sondern wird von außen [[Beschleunigung|beschleunigt]]. Dabei wird dem Körper eine Initial[[energie]] zugeführt; |
|||
* es benötigt eine Abwurf- beziehungsweise Abschusseinrichtung, die nicht mit auf die Flugbahn geht; |
|||
* es hat nach Verlassen dieser Einrichtung eine [[Ballistik|ballistische]] [[Wurfparabel|Flugbahn]], auf der es dann wie ein geworfenes Objekt fliegt. |
|||
Damit steht das Geschoss im Gegensatz zur [[Rakete]]: Während das Geschoss von einer [[Treibladung]] beschleunigt wird und dann in einer ballistischen Kurve fällt, wird die Rakete von der Treibladung beschleunigt und fliegt dadurch. Sobald die Treibladung ausgebrannt ist, verhält sich auch die Rakete ab diesem Moment wie ein Geschoss und fällt in einer ballistischen Kurve. Allerdings wird diese Abgrenzung durch [[Base-Bleed-Geschoss]]e zunehmend unscharf. Diese Geschosse enthalten einen gaserzeugenden pyrotechnischen Satz, der durch Verringerung der Heckverwirbelung die ballistischen Eigenschaften verbessert. Je nach Stärke der Gaserzeugung ist eine klare Unterscheidung schwierig. Die Treibladung des Geschosses ist in den allermeisten Fällen ein [[pyrotechnischer Satz]]. Geschossen werden kann aber auch mit [[Druckluft]], mittels [[Elektromagnetismus|elektromagnetischer]] Schussanlagen (z. B. [[Railgun]]), rein mechanisch über [[Feder (Technik)|Federn]] und [[Elastizität (Physik)|elastische]] Materialien oder mit anderen Energieerzeugern. |
|||
== Lage im Nahraum == |
|||
Pagador ist zentraler Ort des [[Kanton Pagador]] im Landkreis (''bolivianisch'': [[Municipio (Bolivien)|Municipio]]) [[Municipio Sabaya|Sabaya]] in der [[Provinz Sabaya]]. Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von {{Höhe|3694|BO|link=true}} nahe der Grenze zu [[Chile]], etwa fünfzehn Kilometer östlich des chilenischen Grenzortes [[Colchane]]. Pagador liegt auf halbem Weg zwischen dem nach Südosten fünfzehn Kilometer entfernten [[Salzsee]] [[Salar de Coipasa]] und den nordwestlich gelegenen Gipfeln des [[Cabaraya|Cerro Cabaraya]] (5886 m) und des [[Separaya|Cerro Separaya]] (5571 m). |
|||
== Physikalische Eigenschaften == |
|||
== Geographie == |
|||
Der Abschuss selbst ist in den Grundlagen eine Frage der Energiebilanz ([[Thermodynamik]]) und [[Reibung]] (Mechanik). Mit den speziellen Problemstellungen von aus Rohren geschossenen Objekten beschäftigt sich die [[Innenballistik]]. |
|||
Pagador liegt am Rand des bolivianischen [[Altiplano]], der hier nach Westen hin durch die [[Cordillera Occidental (Bolivien)|Cordillera Occidental]] begrenzt wird. |
|||
Charakteristische Kenngrößen für das Geschoss sind: |
|||
Das Klima in der Region ist [[Arides Klima|semiarid]], der Jahresniederschlag liegt bei niedrigen 200 mm (siehe Klimadiagramm Sabaya). Von April bis November herrscht [[Trockenzeit]] mit Monatswerten von weniger als 10 mm Niederschlag, die [[Regenzeit|Feuchtezeit]] im Sommer ist kurz und der Regen wenig ergiebig. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei knapp 7 °C ohne wesentliche Schwankungen im Jahresverlauf, aber mit starken Tagesschwankungen der Temperatur und häufigem [[Frost]]wechsel. |
|||
* seine kinetische Energie, welche mit der [[Masse (Physik)|Geschossmasse]] und vor allem mit der [[Mündungsgeschwindigkeit]] wächst |
|||
* der [[Durchmesser|Geschossdurchmesser]], welcher in [[Kaliber]] angegeben wird. |
|||
== Konstruktion eines Geschosses == |
|||
Die Vegetation in der Region entspricht der semiariden [[Puna (Anden)|Puna]]. Sie ist baumlos und setzt sich vor allem aus [[Dornsträucher]]n, [[Gräser]]n, [[Sukkulente]]n und [[Polsterpflanze]]n zusammen. Sie wird wirtschaftlich als [[Lama (Kamel)|Lama-]], [[Alpaka (Kamel)|Alpaka-]] und [[Schafe|Schafweide]] genutzt.<ref>[http://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-2097/97.pdf Carola Dörrie, Boden und Vegetation im Bereich von Huachacalla] (PDF-Datei; 21,84 MB)</ref> |
|||
Die äußere Form eines Geschosses soll möglichst wenig Luftwiderstand bieten. Der innere Aufbau richtet sich nach der beabsichtigten Wirkung. |
|||
In der Waffentechnik ist das etwa die Wirkung beim Aufschlag im Treffpunkt. Sie werden dafür als ''massive Geschosse'', ''Zerlegungsgeschosse'', ''Sprenggeschosse'' oder als ''Trägergeschosse'' für den Transport zum Beispiel chemischer Waffen ausgeführt. |
|||
== Verkehrsnetz == |
|||
Pagador liegt in einer Entfernung von 223 Straßenkilometern südwestlich von [[Oruro]], der Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos. |
|||
== Beispiele == |
|||
Durch Pagador führt die 279 Kilometer lange und weitgehend unbefestigte [[Liste der Fernstraßen in Bolivien|Fernstraße]] [[Ruta 12 (Bolivien)|Ruta 12]], die von [[Caihuasi]] kommend die Stadt Oruro durchquert und dann über [[Ancaravi]], [[Huachacalla]] und [[Sabaya]] nach [[Pisiga Bolívar]] an der chilenischen Grenze führt und in Chile als "Ruta San Pedro de Atacama" weitergeführt wird. |
|||
* bei Feuerwaffe und Geschützen: das ''[[Projektil]]'', beispielsweise eine ''[[Granate]]'' – die Ausstoßladung sitzt dabei hinter dem Projektil in der [[Patrone (Munition)|Patrone]], wovon die ''Patronenhülse'' zurückbleibt |
|||
* bei einem [[Bogen (Waffe)|Bogen]]: der ''[[Pfeil (Geschoss)|Pfeil]]'' |
|||
== Bevölkerung == |
|||
* bei einer [[Armbrust]]: der ''[[Bolzen (Geschoss)|Bolzen]]'' |
|||
Die [[Einwohnerzahl]] des Ortes ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten auf ein Mehrfaches angestiegen: |
|||
* bei der [[Schleuder (Waffe)|Schleuder]] und der [[Zwille]] (Steinschleuder): der ''Stein'' (bzw. ein anderes Geschoss, etwa Metallkugeln) |
|||
{| class="wikitable" |
|||
* beim [[Feuerwerk]]: die ''[[Bombe (Feuerwerk)|Bomben]] und [[Bombette]]n'', die – im Gegensatz zu den beim Laien beliebten [[Feuerwerksrakete]]n – aus [[Mörser (Geschütz)|Mörsern]] geschossen werden. |
|||
! Jahr |
|||
! Einwohner |
|||
! Quelle |
|||
|- align="center" |
|||
| 1992 |
|||
! 42 |
|||
| <small>Volkszählung<ref>[http://www.ine.gob.bo/indice/poblacion92Proy.aspx?gestion=1992 Instituto Nacional de Estadística Bolivia (INE) 1992]</ref></small> |
|||
|- align="center" |
|||
| 2001 |
|||
! 134 |
|||
| <small>Volkszählung<ref>[http://www.ine.gob.bo/comunitaria/comunitariaVer.aspx?Depto=04&Prov=09&Seccion=01 INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2001]</ref></small> |
|||
|- align="center" |
|||
| 2012 |
|||
! 284 |
|||
| <small>Volkszählung<ref>[http://censosbolivia.ine.gob.bo/localidades/c_listado INE – Instituto Nacional de Estadística Bolivia 2012]</ref></small> |
|||
|} |
|||
Aufgrund der historisch gewachsenen Bevölkerungsverteilung weist die Region einen hohen Anteil an [[Aymara (Volk)|Aymara]]-Bevölkerung auf, im Municipio Sabaya sprechen 62,9 Prozent der Bevölkerung die [[Aymara (Sprache)|Aymara-Sprache]].<ref>[http://www.ine.gob.bo/PDF/DIFD/IndicadoresSociodemograficosProvinciaMunicipiosLaPaz.pdf INE-Sozialdaten] (PDF-Datei; 11,63 MB)</ref> |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
<references/> |
<references /> |
||
{{Normdaten|TYP=s|GND=4157031-5}} |
|||
[[Kategorie:Ballistik]] |
|||
[[Kategorie:Waffentechnik]] |
|||
[[es:Ojiva (estadística)]] |
|||
== Weblinks == |
|||
* [http://www.lib.utexas.edu/maps/jog/latin_america/se-19-15-salinas_de_garci-mendoza-bolivia-chile-1998.pdf Reliefkarte der Region Salinas de Garci-Mendoza 1:250.000] (PDF; 10,44 MB) |
|||
* [http://www.udape.gob.bo/portales_html/portalSIG/atlasUdape1234567/atlas10_2009/html/atlas10_m.htm Municipio Sabaya - Übersichtskarten Nr. 40901] |
|||
* [http://www.ine.gob.bo/publicaciones/visorPdf.aspx?Codigo=040901&tipo=1 Municipio Sabaya - Detailkarte und Bevölkerungsdaten] (PDF; 807 kB) (''spanisch'') |
|||
* [http://www.ine.gob.bo/PDF/DIFD/IndicadoresSociodemograficosProvinciaMunicipiosOruro.pdf Departamento Oruro - Sozialdaten der Municipios] (PDF; 5,86 MB) (''spanisch'') |
|||
Version vom 19. November 2015, 00:18 Uhr

Geschoss[1] (Waffentechnik) – im weitesten Sinne Sammelbezeichnung für alle Arten von Wurfkörpern, im engeren Sinne waffenkundliche Spezialbezeichnung für einen festen Körper, der aus einer Schusswaffe verfeuert wird und sich auf einer ballistischen Flugbahn (Geschossbahn) ohne Eigenenergie oder Steuerung fortbewegt; auch als Projektil bezeichnet. Maßstab für die Größenordnung eines Geschosses ist das Kaliber.[2]
Grundlagen
Die charakterisierenden Eigenschaften des Geschosses sind:
- es hat keinen eigenen Antrieb, sondern wird von außen beschleunigt. Dabei wird dem Körper eine Initialenergie zugeführt;
- es benötigt eine Abwurf- beziehungsweise Abschusseinrichtung, die nicht mit auf die Flugbahn geht;
- es hat nach Verlassen dieser Einrichtung eine ballistische Flugbahn, auf der es dann wie ein geworfenes Objekt fliegt.
Damit steht das Geschoss im Gegensatz zur Rakete: Während das Geschoss von einer Treibladung beschleunigt wird und dann in einer ballistischen Kurve fällt, wird die Rakete von der Treibladung beschleunigt und fliegt dadurch. Sobald die Treibladung ausgebrannt ist, verhält sich auch die Rakete ab diesem Moment wie ein Geschoss und fällt in einer ballistischen Kurve. Allerdings wird diese Abgrenzung durch Base-Bleed-Geschosse zunehmend unscharf. Diese Geschosse enthalten einen gaserzeugenden pyrotechnischen Satz, der durch Verringerung der Heckverwirbelung die ballistischen Eigenschaften verbessert. Je nach Stärke der Gaserzeugung ist eine klare Unterscheidung schwierig. Die Treibladung des Geschosses ist in den allermeisten Fällen ein pyrotechnischer Satz. Geschossen werden kann aber auch mit Druckluft, mittels elektromagnetischer Schussanlagen (z. B. Railgun), rein mechanisch über Federn und elastische Materialien oder mit anderen Energieerzeugern.
Physikalische Eigenschaften
Der Abschuss selbst ist in den Grundlagen eine Frage der Energiebilanz (Thermodynamik) und Reibung (Mechanik). Mit den speziellen Problemstellungen von aus Rohren geschossenen Objekten beschäftigt sich die Innenballistik.
Charakteristische Kenngrößen für das Geschoss sind:
- seine kinetische Energie, welche mit der Geschossmasse und vor allem mit der Mündungsgeschwindigkeit wächst
- der Geschossdurchmesser, welcher in Kaliber angegeben wird.
Konstruktion eines Geschosses
Die äußere Form eines Geschosses soll möglichst wenig Luftwiderstand bieten. Der innere Aufbau richtet sich nach der beabsichtigten Wirkung.
In der Waffentechnik ist das etwa die Wirkung beim Aufschlag im Treffpunkt. Sie werden dafür als massive Geschosse, Zerlegungsgeschosse, Sprenggeschosse oder als Trägergeschosse für den Transport zum Beispiel chemischer Waffen ausgeführt.
Beispiele
- bei Feuerwaffe und Geschützen: das Projektil, beispielsweise eine Granate – die Ausstoßladung sitzt dabei hinter dem Projektil in der Patrone, wovon die Patronenhülse zurückbleibt
- bei einem Bogen: der Pfeil
- bei einer Armbrust: der Bolzen
- bei der Schleuder und der Zwille (Steinschleuder): der Stein (bzw. ein anderes Geschoss, etwa Metallkugeln)
- beim Feuerwerk: die Bomben und Bombetten, die – im Gegensatz zu den beim Laien beliebten Feuerwerksraketen – aus Mörsern geschossen werden.