Bytom und Veronika Gut: Unterschied zwischen den Seiten
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Veronika Gut (* 6. Mai 1757 in [[Stans]]; † 28. April 1829 in Stans) war eine Unterstützerin des Nidwaldner Widerstandes gegen die [[Helvetische Republik|Helvetik]] und die damit verbundenen Ideale. Ihr Wirken beeinflusste die politischen Geschehnisse in [[Kanton Nidwalden|Nidwalden]] von 1798 bis 1815 massgeblich. |
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{{Dieser Artikel|beschreibt die oberschlesische Großstadt ''Bytom (Beuthen)''; die gleichnamige niederschlesische Stadt ''Beuthen an der Oder'' steht unter [[Bytom Odrzański]].}} |
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{{Infobox Ort in Polen |
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| Ort = Bytom |
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| Wappen = [[Datei:Bytom herb.svg|125px|Wappen von Bytom]] |
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| Woiwodschaft = Schlesien |
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| KreisfreieStadt = tak |
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| Breitengrad = 50 |
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| Breitenminute = 20 |
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| Breitensekunde = 53 |
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| Längengrad = 18 |
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| Längenminute = 55 |
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| Längensekunde = 12 |
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| Höhe = |
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| OrtFläche = 69.32 |
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| Postleitzahl = 41-900 bis 41-936 |
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| Telefonvorwahl = 32 |
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| KFZ-Kennzeichen = SY |
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| Straße1 = [[Breslau]]/[[Opole]]–[[Krakau]] |
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| Schienen1 = [[Katowice]]–Herby Nowe/[[Kluczbork]] |
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| Schienen2 = Bytom–[[Gliwice]] |
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| Flughafen1 = [[Flughafen Katowice|Katowice]] |
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| GemeindeTyp = Stadtgemeinde |
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| GemeindeFläche = 69.32 |
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| GemeindeGliederung = |
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| TERYT = 2462011 |
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| Bürgermeister = Damian Bartyla<ref> [http://www.bytom.pl/wladze-miasta Website der Stadt, ''Władze miasta''], abgerufen am 8. Februar 2015 </ref> |
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| BürgermeisterArt = Stadtpräsident |
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| BürgermeisterDatum = 2015 |
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| AnschriftStraße = ul. Parkowa 2 |
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| AnschriftOrt = 41-902 Bytom |
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| Webpräsenz = www.um.bytom.pl |
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=== '''Wirken 1798-1815''' === |
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'''Bytom''' [{{IPA|ˈbɨtɔm}}] ({{deS|''Beuthen O.S.''}}, [[Schlesisch (deutscher Dialekt)|schlesisch]] ''Aeberbeuthn'' oder ''Beuthn'') ist eine kreisfreie Großstadt in der [[Woiwodschaft Schlesien]] im südlichen Teil [[Polen]]s, rund 320 km südwestlich der Landeshauptstadt [[Warschau]] und rund 85 km nordwestlich von [[Krakau]]. Vorherrschende Industrie war traditionell der [[Steinkohle]]bergbau im [[Oberschlesisches Industriegebiet|Oberschlesischen Kohlerevier]], einem der größten Steinkohlevorkommen in [[Mitteleuropa]], den Strukturwandel überstand jedoch nur die ''Carsten-Zentrum-Grube''. |
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1798 lebte Veronik Gut bereits verwitwet mit ihren sechs Kindern auf ihrem Bauernhof in der Spichermatt in Stans.<ref>{{Literatur|Autor = Marie Odermatt-Lussy|Titel = Die Vaterländerin Veronika Guet|Herausgeber = |Sammelwerk = Nidwaldner Kalender|Band = 1967|Nummer = 108|Auflage = |Verlag = |Ort = Stans|Jahr = 1967|Seiten = 82|ISBN = }}</ref> Ihre Gesinnung war reformkritisch und katholisch. Als sich mit der Weigerung Nidwaldens, auf die helvetische Verfassung einen Eid zu schwören, ein kriegerischer Konflikt mit der französischen Armee anbahnte, spendete sie 600 Gulden in die Kriegskasse. |
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Nach dem „[[Schreckenstage von Nidwalden|Franzosenüberfall]]“ und der Einführung der neuen Ordnung wurde Veronika Gut als widerständige Rebellin verhaftet und vor Gericht gestellt. Sie wurde neben einer Geldbusse dazu verurteilt, mit einem Zettel mit der Aufschrift „Ruhestörende Lügnerin“ sonntags eine Viertelstunde vor der Kirche zu stehen. Zudem sollte sie ein Jahr lang eine schwarze Haube tragen. Da zu jener Zeit ehrbare Frauen weisse Hauben trugen, stellte das Tragen einer schwarzen Haube eine Demütigung dar. Veronika Gut verwandelte die als Demütigung gedachte Strafe jedoch in eine Auszeichnung indem sie die Haube mit derart offensichtlichem Stolz trug, dass schon bald der Befehl erging, sie solle diese abnehmen, um nicht weiter den Ärger der Regierung zu provozieren.<ref>Prozessakten, Staatsarchiv Nidwalden, Schachteln 205/44c und 225/50.</ref> |
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== Geschichte == |
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[[Datei:Bytom - Rynek 04.jpg|miniatur|links|Beuthen um 1910]] |
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[[Datei:Bytom - stara mapa.jpg|miniatur|links|Das Stadtgebiet auf einer alten Landkarte: Beuthen mit Schomberg und Rossberg]] |
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[[Datei:Bytom z lotu ptaka - Śródmieście 02.jpg|mini|Luftbild der Stadt - In der Mitte der Ring]] |
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[[Datei:Market square in Bytom, 1945.jpg|miniatur|links|Der Ring 1945]] |
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[[Datei:Bytom - Kościół pw. Świętej Trójcy 01.jpg|miniatur|Die Trinitatiskirche]] |
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[[Datei:Bytom - Sleeping lion.jpg|miniatur|[[Schlafender Löwe|Der Schlafende Löwe]]]] |
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[[Datei:Opera Śląska - Bytom.JPG|miniatur|Die Schlesische Oper bei Nacht]] |
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[[Datei:Bytom - Urząd Miasta 01.jpg|miniatur|Stadtverwaltung]] |
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[[Datei:Bytom - Muzeum Górnośląskie 02.jpg|miniatur|Das Oberschlesische Museum]] |
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Die Stadt wurde 1136 als ''Bithom'' erstmals erwähnt und besitzt seit 1254 deutsches Stadtrecht. Durch Aufteilung des [[Herzogtum Oppeln|Herzogtums Oppeln]] wurde die Stadt 1281 Sitz des [[Herzogtum Beuthen|Herzogtums Beuthen]]. Dessen Herzog [[Kasimir II. (Oppeln-Beuthen)|Kasimir II.]] unterstellte 1289 als erster schlesischer Herzog sein Herzogtum als ein Lehen der [[Krone Böhmen]], die 1526 an die [[Habsburger]] gelangte. Seit 1450 wurde die Stadt ''Beuthen'' genannt. Nach dem [[Erster Schlesischer Krieg|Ersten Schlesischen Krieg]] fiel Beuthen mit dem größten Teil Schlesiens an [[Preußen]]. 1816 wurde der [[Landkreis Beuthen]] errichtet. |
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Das rebellische Verhalten von Veronika Gut war nur möglich, da sie von der Nidwaldner Bevölkerung hoch geschätzt war.<ref>{{Literatur|Autor = Niederberger Gabriela|Titel = Sonderfall: Nidwalden. 1798 – 1815: Der Widerstand der Nidwaldnerinnen und Nidwaldner gegen die moderne Strömung im Zeichen der Reaktion|Herausgeber = |Sammelwerk = |Band = |Nummer = |Auflage = |Verlag = Lizentiatsarbeit|Ort = Uni Basel|Jahr = 1998|Seiten = 49|ISBN = }}</ref> Das traumatisierte Nidwalden reagierte auf |
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Durch [[Industrialisierung]] und Bergbau ([[Steinkohle]]-, [[Zink]]- und [[Bleierz]]vorkommen in der Umgebung) erlebte die Stadt im [[19. Jahrhundert]] einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Am 1. April 1890 wurde Beuthen zum Stadtkreis erhoben. 1894 wurde die erste [[Straßenbahn]]linie, 1899 die Stadtbibliothek eröffnet. |
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die französischen Eindringlinge nämlich mit unverhohlenem Trotz. 1803 erfolgte eine weitere Verhaftung wegen Pöbelei bei der Ersatzwahl für einen antirevolutionär gesinnten flüchtigen Kaplan, gegen dessen Absetzung sie sich wehrte. Nach dem Einflussverlusts Napoleons 1813 etablierte Veronika Gut ihre vaterländisch gesinnte Partei. In ihrem neuen Haus in der Nägeligasse in Stans hielt sie abends heimliche Sitzungen ab, in denen sie sich als Wortführerin hervortat. War es ihr als Frau verwehrt in politische Positionen zu gelangen und an offiziellen Veranstaltungen Wort zu führen, so konnte sie über diesen Weg dennoch entscheidend Einfluss auf die Stimmung und somit indirekt auf politische |
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Entscheidungen ausüben. Ihrer Rolle als Wortführerin entsprechend wurden die |
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Versammlungen Froneggrat genannt, ihr Haus wurde als „das zweite Rathaus“ betitelt. Der sture Widerstand, den Nidwalden sowohl der französischen Okkupationsmacht als später auch der helvetischen Tagsatzung entgegenbrachte, kann auf den Froneggrat zurückgeführt werden. Erst als Nidwalden nach der Besetzung des Landes durch eidgenössische Truppen dem Bundesvertrag zustimmte, endete der Einfluss der Veronika Gut.<ref>{{Internetquelle|url = http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19346.php|titel = Veronika Gut|autor = Peter Steiner|hrsg = |werk = Historisches Lexikon der Schweiz|datum = 2013-12-12|sprache = de|zugriff = 2015-11-10}}</ref> |
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=== '''Familie''' === |
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In der [[Volksabstimmung in Oberschlesien]] am 20. März 1921 votierten 59,4 Prozent der Oberschlesier für Deutschland und 40,6 Prozent für Polen. Abweichend von den Bestimmungen des [[Versailler Vertrag]]es wurde die Region zwischen beiden Staaten geteilt. Der gesamte Verlauf vom Kriegsende bis zur Teilung war von [[Aufstände in Oberschlesien|drei polnischen Aufständen]] begleitet. |
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1798 war Veronika Gut bereits Wittwe des Leonz Joller und siebenfache Mutter. Beim Franzosenüberfall starb ihr 17-jähriger Sohn Leonz in der Schlacht. Bei der Flucht vor angeblich anrückenden französischen Truppen stürzten 1801 ihre vier Töchter Agatha, Franziska, Josefa und Anna in die [[Engelberger Aa]] und ertranken. In zweiter Ehe war Veronika Gut mit Melchior Odermatt verheiratet. Sie blieb aber zeitlebens unter ihrem ledigen Namen bekannt.<ref>Tauf- und Sterbebücher Stans, Staatsarchiv Nidwalden.</ref> |
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Beuthen, dessen Einwohner zu 75 % für die weitere Zugehörigkeit zum [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] gestimmt hatten, verblieb bei Deutschland, wurde jedoch zur Grenzstadt zum nun polnischen [[Ostoberschlesien]].<ref>[http://www.wochenschau-archiv.de/bilder/08E92C00FF3BA5CD030103009D21A8C0551A000000/f000135800.jpg Ortsschild „Beuthen O/S (Zollgrenzbezirk) Stadtkreis Reg. Bez. Oppeln“] im ''Archiv deutscher Wochenschauen''</ref> |
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=== '''Rezension''' === |
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In der Stadt befand sich eine am 2. Juli 1869 eröffnete [[Synagoge Beuthen|Synagoge]]. Sie wurde während der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] am 9./10. November 1938 niedergebrannt. Die jüdische Gemeinde Beuthens gehörte zu den ersten Opfern des [[Holocaust]]s und wurde vollständig ausgelöscht. Eine Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge erinnert heute an die zahlreichen Opfer. |
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1941 verarbeitete Franz Odermatt die Lebensgeschichte im Roman „Veronika Gut“ literarisch.<ref>{{Literatur|Autor = Odermatt Franz|Titel = Veronika Gut|Herausgeber = |Sammelwerk = |Band = |Nummer = |Auflage = |Verlag = Benziger|Ort = Einsiedeln|Jahr = 1941|Seiten = |ISBN = }}</ref> Seit den 1990er Jahren wurde Veronika Gut vermehrt Gegenstand der Genderforschung. |
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Am 27. Januar 1945 wurde Beuthen von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt und unter polnische Verwaltung gestellt. Das [[Beuthener Rathaus]] wurde zerstört. Die deutschen Bewohner, wurden nur teilweise im Zuge der [[Bierut-Dekrete]] vertrieben. In der seither „Bytom“ genannten Stadt lebt auch heute noch eine große Anzahl von Menschen deutscher Herkunft. |
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Der Abbau großer Kohlevorkommen unter der Stadt wurde zur Zeit der [[Volksrepublik Polen]] rücksichtslos vorangetrieben. Die Folgen dieses Bergbaus stellen heute das größte Problem Bytoms dar. Im gesamten Stadtgebiet kann es zum plötzlichen Absacken des Bodens und der darauf befindlichen Gebäude kommen. Derartige Ereignisse sind schwer vorhersehbar, zumal es an einer Kartierung der gefährdeten Gebiete und des exzessiven Kohlebergbaus mangelt. Aufgrund der daraus resultierenden schlechten Investitionssicherheit fließen heute nur sehr wenige Investitionen nach Bytom und die Zahl der Erwerbslosen ist mit rund 30 % dementsprechend hoch. Die Bausubstanz in der gesamten Stadt ist weitgehend verfallen, und durch das Absacken des Bodens stehen viele Gebäude schief. |
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Manche Gebäude sind bereits renoviert. Im Stadtzentrum sind die Bahnhofsstraße (Dworcowa) und der Markt (Rynek) verkehrsfrei. Ein großes neues Einkaufszentrum wurde im Stadtzentrum errichtet. |
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=== Oberbürgermeister und Stadtpräsidenten === |
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Seit 1882 führt das Beuthener Stadtoberhaupt die Bezeichnung [[Oberbürgermeister]]. Die wachsenden Aufgaben der Stadtverwaltung hatten damals eine zweite Bürgermeisterstelle erforderlich gemacht. Der amtierende Bürgermeister Georg Brüning wurde Beuthens erster Oberbürgermeister.<ref>[http://www.zyciebytomskie.pl/podakcja.php?id=13&gakcja=1 zyciebytomskie.pl: GEORG BRÜNING – WIELCE ZASŁUŻONY NADBURMISTRZ] (polnisch)</ref> |
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! Oberbürgermeister |
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! Lebensdaten |
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! Amtszeit |
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! Partei |
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| | [[Georg Brüning]] || * 12. August 1851, † 17. Dezember 1932 || 1882–1919 || |
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| | [[Alfred Stephan]] || * 18. Oktober 1884, † 20. September 1924 || 1919–1924 || [[Deutsche Zentrumspartei|ZENTRUM]] |
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| | [[Hubert Leeber]] || || 1924–1925 || |
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| | [[Adolf Knakrick]] || * 29. August 1886, † 20. November 1959 || 1925–1933 || |
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| | [[Oskar Wackerzapp]] (kommissarisch) || * 12. März 1883, † 8. August 1965 || 1933 || |
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| | [[Walther Schmieding (Politiker)|Walther Schmieding]] || || 1933–1945 || [[NSDAP]] |
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Nach dem Ende des Sozialismus wurden folgende [[Stadtpräsident]]en in Bytom frei gewählt: |
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* 1990–1994 [[Janusz Paczocha]] |
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* 1994–1996 [[Józef Korpak]] |
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* 1996–1998 [[Marek Kińczyk]] |
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* 1998–2006 [[Krzysztof Wójcik]] |
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* 2006–2012 [[Piotr Koj]] |
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* 2012–{{0|0000}} [[Halina Bieda]] |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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| valign="top" | |
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{| class="wikitable" |
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! style="background:#efefef;"| Jahr |
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! style="background:#efefef;"| Einwohner |
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|- |
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| 1755 || align="right" | 1.040 |
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|- |
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| 1795 || align="right" | 1.558 |
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|- |
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| 1840 || align="right" | 4.079 |
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|- |
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| 1871 || align="right" | 15.711 |
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|- |
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| 1880 || align="right" | 22.811 |
|||
|- |
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| 1885 || align="right" | 26.484 |
|||
|- |
|||
| 1890 || align="right" | 36.905 |
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|- |
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| 1905 || align="right" | 60.273 |
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|- |
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|} |
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| valign="top" | |
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{| class="wikitable" |
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! style="background:#efefef;"| Jahr |
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! style="background:#efefef;"| Einwohner |
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|- |
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| 1910 || align="right" | 67.718 |
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|- |
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| 1919 || align="right" | 53.238 |
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|- |
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| 1925 || align="right" | 62.543 |
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|- |
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| 1933 || align="right" | 100.584 |
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|- |
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| 1939 || align="right" | 101.084<!-- und dann 1945 oder 1946?--> |
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|- |
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| 2004 || align="right" | 189.535 |
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|- |
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| 2014 || align="right" | 172.762<ref> {{Webarchiv | url=http://stat.gov.pl/download/gfx/portalinformacyjny/pl/defaultaktualnosci/5468/6/12/1/ludnosc.pdf | wayback=20141207232011 | text=Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014.}} Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), abgerufen am 8. Februar 2015 </ref> |
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|} |
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|} |
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''siehe auch: [[Einwohnerentwicklung von Bytom]]'' |
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== Stadtgliederung == |
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[[Datei:Dzielnice Bytomia.svg|miniatur|Die Stadtteile Bytoms]] |
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* [[Bobrek]] |
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* [[Górniki]] (Friedrichswille) |
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* [[Karb]] (Karf) |
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* Łagiewniki (Hohenlinde) |
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* [[Miechowice]] (Miechowitz, ab 1936: Mechtal) |
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* [[Rozbark]] (Roßberg) |
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* [[Stolarzowice]] (Stollarzowitz) |
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* [[Stroszek (Bytom)|Stroszek]] (Strossek) |
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* [[Sucha Góra]] (Trockenberg) |
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* [[Szombierki]] (Schomberg) |
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* Śródmieście (Innenstadt) |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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* Trinitatiskirche, katholische Kirche erbaut in den Jahren 1883 bis 1886 |
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* Ring mit Bebauung (Rynek = Markt), verkehrsfrei |
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* Oberschlesisches Museum, erbaut 1929/1930 |
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* Barbarakirche, katholische Kirche erbaut im 1931 nach Plänen von [[Arthur Kickton]] |
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* Die katholische Pfarrkirche [[Marienkirche (Bytom)|Mariä Himmelfahrt]], eine gotische Hallenkirche aus dem 13. und 14. Jahrhundert, wurde nach einem Brand im 16. Jahrhundert umgestaltet sowie von 1851 bis 1857 regotisiert, wobei der an der Südwand stehende Glockenturm die neugotische Backsteinaufstockung erfuhr. |
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* Die barocke Adalbertkirche diente vor 1945 als St.-Nikolaus-Kirche der evangelischen Gemeinde als Gotteshaus |
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* Der [[Beuthener Stadtpark|Stadtpark]] von 1870, hier befand sich unter anderem bis 1982 eine Schrotholzkirche |
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* Förderturm der ehem. „Hohenzollerngrube“, erbaut um 1929 |
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* Opera Śląska ([[Schlesische Oper]]), eines der bedeutendsten und wichtigsten Opernhäuser in Polen |
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{{Großes Bild|Bytom - Rynek.jpg|1000|Der Bytomer Ring}} |
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== Sport == |
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[[Datei:Kryta trybuna stadionu Polonii od strony łuku.jpg|mini|[[Edward-Szymkowiak-Stadion]]]] |
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=== Sport vor 1945 === |
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Der erfolgreiche Beuthener Verein war der 1909 gegründete [[Beuthen 09]]. Er spielte in der obersten deutschen Fußballliga, der [[Gauliga Schlesien]] bzw. ab dem Jahre 1941 in der [[Gauliga Oberschlesien]] und nahm sechsmal an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. |
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=== Sport nach 1945 === |
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* ''[[Polonia Bytom]]'' (polnischer Fußball-Meister 1954 und 1962) |
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* ''[[Polonia Bytom]]'' (polnischer Eishockey-Meister 1984, 1986, 1988, 1989, 1990 und 1991) |
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* ''[[Szombierki Bytom|GKS Szombierki Bytom]]'' (polnischer Fußball-Meister 1980) |
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Dann gibt es Czarni Bytom sowie eine Reihe von Kampfsportclubs, unter anderem den Judoklub Bytom, woher der dreifache Olympiasieger [[Waldemar Legień]] kommt. |
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== Städtepartnerschaften == |
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Bytom unterhält mit folgenden Städten [[Städtepartnerschaft|Partnerschaften]]: |
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* [[Recklinghausen]] ([[Deutschland]]), seit 2000 |
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* [[Butte Silver Bow]] ([[USA]]) |
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* [[Vsetín]] ([[Tschechien]]) |
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* [[Dmitrow]] ([[Russland]]) |
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* [[Drohobytsch]] ([[Ukraine]]) |
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== Verkehr == |
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[[Datei:Bytom Linie 38.JPG|mini|Linie 38 im Jahr 2013]] |
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Im Linienverkehr besteht eine Anbindung an das Netz der [[Oberschlesische Straßenbahn|Oberschlesischen Straßenbahn]]. Auf einer eingleisigen Strecke mitten auf der Piekarska-Straße verkehrt die Linie 38.<ref>{{internetquelle |autor=Paul Schneeberger |hrsg=Neue Zürcher Zeitung |url=http://www.nzz.ch/mobilitaet/verkehr/eine-zeitreise-im-polnischen-kohlerevier-1.18559346 |titel=Eine Zeitreise im polnischen Kohlerevier |datum=2015-06-11 |zugriff=2015-06-12}}</ref> Aber auch moderne Trambahnzüge werden eingesetzt. Die Fahrt mit der Straßenbahn von Kattowitz bis Beuthen dauert etwa 45 Minuten. |
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Mit der Bahn bestehen 2011 primär ungefähr stündliche Verbindungen mit Regionalzügen der Linie Katowice – Bytom (– Lubiniec). Sowie einige weitere Regionalzugsverbindungen und Fernverkehrszüge. |
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== Persönlichkeiten der Stadt == |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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* [[Grzegorz Gerwazy Gorczycki]] (≈ 1664–1734), Kapellmeister und Komponist |
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* [[Heinrich Schulz-Beuthen]] (1838–1915), Komponist und Musiklehrer |
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* [[Ernst Gaupp]] (1865–1916), Anatom und Wirbeltiermorphologe |
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* [[Eva von Tiele-Winckler]] (1866–1930), Diakonisse |
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* [[Georg Sperlich]] (1871–1941), Oberbürgermeister von [[Münster (Westfalen)]] |
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* [[Magnus Davidsohn]] (1877–1958), Opernsänger, Musiklehrer und [[Chasan (Kantor)|Kantor]] |
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* [[Adolf Kober]] (1879–1958), Rabbiner und Historiker |
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* [[Walter Schulze (Architekt)]] (* 1880), deutscher Architekt und Kunstmaler |
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* [[Maximilian Kaller]] (1880–1947), katholischer Bischof |
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* [[Alfred Hein (Schriftsteller)|Alfred Hein]] (1894–1945), deutscher Schriftsteller |
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* [[Max Tau]] (1897–1976), deutscher Schriftsteller, Lektor und Verleger |
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* [[Ernst Kaller]] (1898–1961), Organist und Hochschullehrer |
|||
* [[Friedrich Domin]] (1902–1961 in München), Bühnen- und Filmschauspieler sowie Regisseur |
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* [[Richard Czaya]] (1905–1978), deutscher Schachspieler und Präsident des Deutschen Schachbundes |
|||
* [[Gerhard Badrian]] (1905–1944 in Amsterdam), deutscher Fotograf und Widerstandskämpfer |
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* [[Rudolf Vogel (Politiker)|Rudolf Vogel]] (1906–1991), Politiker der CDU |
|||
* [[Richard Malik]] (1909–1945), ehemaliger Fußballnationalspieler |
|||
* [[Horst Winter]] (1914–2001), deutsch-österreichischer Musiker |
|||
* [[Gerhard Metzner]] (1914–?), Regisseur, Mitbegründer der ''[[Kleine Komödie am Max II|Kleinen Komödie]]'' in München |
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* [[Gerhard Kukofka]] (1917–1970), oberschlesischer Schriftsteller, Heimatdichter und Verlagslektor |
|||
* [[Anfried Krämer]] (* 1920), Schauspieler und Hörspielsprecher |
|||
* [[Leo Scheffczyk|Leo Kardinal Scheffczyk]] (1920–2005), katholischer Theologe |
|||
* [[Guntram Hecht]] (* 1923), deutscher Musikpädagoge, Organist und Komponist |
|||
* [[Martin Wein]] (1925–2010), deutscher Journalist, Autor, Übersetzer |
|||
* [[Hermann Koziol]] (1926–2011), Bildhauer |
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* [[Heinz-Josef Kiefer]] (1927–2012), deutscher Manager und Hochschullehrer |
|||
* [[Helmut Koziolek]] (1927–1997), deutscher [[Wirtschaftswissenschaftler]] |
|||
* [[Harry Tallert]] (1927–1997), Journalist und Politiker (SPD), MdB |
|||
* [[Hans-Joachim Kasprzik]] (1928–1997), DEFA-Regisseur |
|||
* [[Martin Polke]] (* 1930), deutscher Industrie-Physiker, Top-Manager, Professor, Pionier Prozessleittechnik |
|||
* [[Wolfgang Pechhold]] (1930–2010), deutscher Physiker und Hochschullehrer |
|||
* [[Reiner Zimnik]] (* 1930), Maler, Zeichner, Schriftsteller, Fernsehpionier |
|||
* [[Klaus Mertens (Bauhistoriker)|Klaus Mertens]] (1931–2014), deutscher Architekturwissenschaftler und Bauforscher |
|||
* [[Dieter Klinkert]] (* 1931), DDR-Diplomat |
|||
* [[Wolfgang Reichmann]] (1932–1991), Bühnen-, Film- und Fernsehschauspieler |
|||
* [[Dieter Honisch]] (1932–2004), von 1975 bis 1997 Direktor der [[Neue Nationalgalerie|Neuen Nationalgalerie]] bei den [[Staatliche Museen zu Berlin|Staatlichen Museen in Berlin]] |
|||
* [[Walter Barsig]] (1932–2012), Lehrer und Fachbuchautor |
|||
* [[Reiner Maria Gohlke]] (* 1934), deutscher Manager |
|||
* [[Helgart Ute Rothe]] geb. Riedel (1935–2007), genannt G.H.ROTHE, Malerin u. Grafikerin |
|||
* [[Józef Szmidt|Josef Schmidt]] (* 1935), polnischer [[Leichtathlet]] |
|||
* [[Leo-Ferdinand Graf Henckel von Donnersmarck]] (1935–2009), deutsch-österreichischer Manager |
|||
* [[Jan Liberda]] (* 1936), ehemaliger polnischer Fußballspieler |
|||
* [[Karl-Heinz Schmeiduch]] (1937–2011), deutscher Diplomingenieur |
|||
* [[Herbert Goliasch]] (1938–2004), deutscher Politiker (CDU) und Landtagsabgeordneter in Sachsen |
|||
* [[Nikolaus Wyrwoll]] (* 1938), römisch-katholischer Geistlicher |
|||
* [[Hans-Jürgen Felsen]] (* 1940), deutscher Leichtathlet |
|||
* [[Renate Hellwig]] (* 1940), deutsche Politikerin (CDU) |
|||
* [[Horst W. Opaschowski]] (* 1941), Erziehungswissenschaftler und Freizeitforscher |
|||
* [[Helmut Fedor Nowak]] (* 1941), Chemiker und Unternehmer, deutscher Politiker und Bundestagsabgeordneter (CDU) |
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* [[Edgar Moron]] (* 1941), Diplom-Politologe und 1. Vizepräsident des Landtags NRW (14. Wahlperiode) |
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* [[Hans-Jochen Jaschke]] (* 1941), Weihbischof und katholischer Theologe |
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* [[Norbert Przybilla]] (1943–2009), deutscher Rennfahrer |
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* [[Piotr Szalsza]] (* 1944), Regisseur, Musiker |
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* [[Wolfgang Nowak (CDU)|Wolfgang Nowak]] (1944–2002), Politiker der CDU |
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* [[Jerzy Konikowski]] (* 1947), deutscher Schachspieler |
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* [[Lucjan Lis]] (1950–2015), Radrennfahrer |
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* [[Andreas Lawaty]] (* 1953), deutscher Historiker und Slawist |
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* [[Leszek Engelking]] (* 1955), Dichter und Schriftsteller |
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* [[Edward Simoni]] (* 1959), Musiker, Komponist |
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* [[Piotr Grella-Możejko]] (* 1961), Komponist |
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* [[Roman Szewczyk]] (* 1965), ehemaliger polnischer Fußballspieler |
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* [[Paul Freier]] (* 1979), deutscher Fußballnationalspieler |
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* [[Lydia Benecke]] (* 1982), deutsche Kriminalpsychologin und Schriftstellerin |
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* [[Marius Sowislo]] (* 1982), deutscher Fußballspieler |
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* [[Katarzyna Pawlik]] (* 1989), polnische Schwimmerin |
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=== Bekannte Einwohner === |
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* [[Waldemar Dyhrenfurth]] (1849–1899), Staatsanwalt, Schöpfer des [[Bonifatius Kiesewetter]] |
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* [[Richard Gillar]] (1855–1939), gab 1895 in Beuthen ein Gesangbuch für die polnische Bevölkerung und ein zugehöriges Choralbuch heraus. |
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* [[Martin Max]] (* 1968), ehemaliger deutscher Fußballnationalspieler |
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== Weiteres == |
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Die [[Beuthener Straße]] in Nürnberg ist nach dem Ort benannt. |
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== Siehe auch == |
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* [[Wappen von Bytom]] |
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== Literatur == |
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* F. Gramer: ''Chronik der Stadt Beuthen in Ober-Schlesien. Mit 24 in den Text gedruckten Holzschnitten''. Beuthen 1863 ([https://books.google.de/books?id=oWgRAAAAYAAJ&printsec=frontcover E-Kopie]) |
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* Karl August Müller: ''Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz.'' Zweite Auflage, Glogau 1844, [https://books.google.de/books?id=YB0-AAAAYAAJ&pg=PA160 S. 160–161.] |
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== Weblinks == |
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{{Commons}} |
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{{Wikisource|Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Beuthen|Beuthen in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae}} |
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* [http://www.um.bytom.pl/de Website der Stadt] |
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* [http://www.vogel-soya.de/BeuthenGeschichte.html Geschichte der Stadt] |
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* Michael Rademacher: [http://www.geschichte-on-demand.de/beuthen.html Stadt Beuthen (poln. Bytom) und Landkreis Beuthen (-Tarnowitz (poln. Tarnowskie Góry))] |
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* [https://claroline.uni-klu.ac.at/eeo/index.php/Bytom Beitrag über Bytom in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] |
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* [http://oberschlesisches-erbe.de/ Oberschlesische Kulturschätze] |
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* [http://www.verwaltungsgeschichte.de/beuthen.html Liste der Oberbürgermeister seit 1890 bis 1945 auf verwaltungsgeschichte.de] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Navigationsleiste Woiwodschaft Schlesien}} |
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Version vom 12. November 2015, 20:01 Uhr
Veronika Gut (* 6. Mai 1757 in Stans; † 28. April 1829 in Stans) war eine Unterstützerin des Nidwaldner Widerstandes gegen die Helvetik und die damit verbundenen Ideale. Ihr Wirken beeinflusste die politischen Geschehnisse in Nidwalden von 1798 bis 1815 massgeblich.
Wirken 1798-1815
1798 lebte Veronik Gut bereits verwitwet mit ihren sechs Kindern auf ihrem Bauernhof in der Spichermatt in Stans.[1] Ihre Gesinnung war reformkritisch und katholisch. Als sich mit der Weigerung Nidwaldens, auf die helvetische Verfassung einen Eid zu schwören, ein kriegerischer Konflikt mit der französischen Armee anbahnte, spendete sie 600 Gulden in die Kriegskasse.
Nach dem „Franzosenüberfall“ und der Einführung der neuen Ordnung wurde Veronika Gut als widerständige Rebellin verhaftet und vor Gericht gestellt. Sie wurde neben einer Geldbusse dazu verurteilt, mit einem Zettel mit der Aufschrift „Ruhestörende Lügnerin“ sonntags eine Viertelstunde vor der Kirche zu stehen. Zudem sollte sie ein Jahr lang eine schwarze Haube tragen. Da zu jener Zeit ehrbare Frauen weisse Hauben trugen, stellte das Tragen einer schwarzen Haube eine Demütigung dar. Veronika Gut verwandelte die als Demütigung gedachte Strafe jedoch in eine Auszeichnung indem sie die Haube mit derart offensichtlichem Stolz trug, dass schon bald der Befehl erging, sie solle diese abnehmen, um nicht weiter den Ärger der Regierung zu provozieren.[2]
Das rebellische Verhalten von Veronika Gut war nur möglich, da sie von der Nidwaldner Bevölkerung hoch geschätzt war.[3] Das traumatisierte Nidwalden reagierte auf die französischen Eindringlinge nämlich mit unverhohlenem Trotz. 1803 erfolgte eine weitere Verhaftung wegen Pöbelei bei der Ersatzwahl für einen antirevolutionär gesinnten flüchtigen Kaplan, gegen dessen Absetzung sie sich wehrte. Nach dem Einflussverlusts Napoleons 1813 etablierte Veronika Gut ihre vaterländisch gesinnte Partei. In ihrem neuen Haus in der Nägeligasse in Stans hielt sie abends heimliche Sitzungen ab, in denen sie sich als Wortführerin hervortat. War es ihr als Frau verwehrt in politische Positionen zu gelangen und an offiziellen Veranstaltungen Wort zu führen, so konnte sie über diesen Weg dennoch entscheidend Einfluss auf die Stimmung und somit indirekt auf politische Entscheidungen ausüben. Ihrer Rolle als Wortführerin entsprechend wurden die Versammlungen Froneggrat genannt, ihr Haus wurde als „das zweite Rathaus“ betitelt. Der sture Widerstand, den Nidwalden sowohl der französischen Okkupationsmacht als später auch der helvetischen Tagsatzung entgegenbrachte, kann auf den Froneggrat zurückgeführt werden. Erst als Nidwalden nach der Besetzung des Landes durch eidgenössische Truppen dem Bundesvertrag zustimmte, endete der Einfluss der Veronika Gut.[4]
Familie
1798 war Veronika Gut bereits Wittwe des Leonz Joller und siebenfache Mutter. Beim Franzosenüberfall starb ihr 17-jähriger Sohn Leonz in der Schlacht. Bei der Flucht vor angeblich anrückenden französischen Truppen stürzten 1801 ihre vier Töchter Agatha, Franziska, Josefa und Anna in die Engelberger Aa und ertranken. In zweiter Ehe war Veronika Gut mit Melchior Odermatt verheiratet. Sie blieb aber zeitlebens unter ihrem ledigen Namen bekannt.[5]
Rezension
1941 verarbeitete Franz Odermatt die Lebensgeschichte im Roman „Veronika Gut“ literarisch.[6] Seit den 1990er Jahren wurde Veronika Gut vermehrt Gegenstand der Genderforschung.
- ↑ Marie Odermatt-Lussy: Die Vaterländerin Veronika Guet. In: Nidwaldner Kalender. Band 1967, Nr. 108. Stans 1967, S. 82.
- ↑ Prozessakten, Staatsarchiv Nidwalden, Schachteln 205/44c und 225/50.
- ↑ Niederberger Gabriela: Sonderfall: Nidwalden. 1798 – 1815: Der Widerstand der Nidwaldnerinnen und Nidwaldner gegen die moderne Strömung im Zeichen der Reaktion. Lizentiatsarbeit, Uni Basel 1998, S. 49.
- ↑ Peter Steiner: Veronika Gut. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Dezember 2013, abgerufen am 10. November 2015.
- ↑ Tauf- und Sterbebücher Stans, Staatsarchiv Nidwalden.
- ↑ Odermatt Franz: Veronika Gut. Benziger, Einsiedeln 1941.