Valentin Inzko sen. und Reguläre bedingte Verteilung: Unterschied zwischen den Seiten
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Die '''reguläre bedingte Verteilung''' einer [[Zufallsvariable]] ist ein Begriff aus der [[Wahrscheinlichkeitstheorie]]. Sie verallgemeinert die [[Verteilung einer Zufallsvariable]] um den Aspekt, dass eventuell schon Vorinformationen über die möglichen Ausgänge eines Zufallsexperiments bekannt sind. Damit spielt die reguläre bedingte Verteilung eine wichtige Rolle in der [[Bayes-Statistik]] und in der Theorie der [[Stochastischer Prozess|stochastischen Prozesse]]. |
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{{dieser Artikel|befasst sich mit dem Kärntner Minderheitenpolitiker und -vertreter Valentin Inzko sen. Für seinen gleichnamigen Sohn, den Diplomaten, siehe [[Valentin Inzko jun.]]}} |
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== Definition == |
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[[Bild:Feistritz Suetschach Kulturpark Gorše Bueste von Valentin Inzko 15012014 660.jpg|thumb|upright|Büste im Kulturpark Suetschach von [[France Gorše]]]] |
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Gegeben seien ein [[Wahrscheinlichkeitsraum]] <math> (\Omega, \mathcal A,P) </math> und ein [[Messraum (Mathematik)|Messraum]] <math> (E, \mathcal E) </math> sowie eine [[σ-Algebra|Unter-σ-Algebra]] <math> \mathcal F </math> von <math> \mathcal A </math>. Sei <math> Y </math> eine [[Zufallsvariable]] von <math>(\Omega, \mathcal A) </math> nach <math> (E, \mathcal E) </math>. |
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Ein [[Markow-Kern]] <math> \kappa_{Y, \mathcal F} </math> von <math>(\Omega, \mathcal A) </math> nach <math> (E, \mathcal E) </math> heißt eine ''reguläre Version der bedingten Verteilung'' der Zufallsvariable <math> Y </math> gegeben <math> \mathcal F </math>, wenn |
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'''Valentin Inzko sen.''' (* [[22. Januar|22. Jänner]] [[1923]] in [[Feistritz im Rosental|Suetschach/Sveče]], [[Kärnten]]; † [[6. November]] [[2002]] in [[Klagenfurt]]) war ein österreichischer [[Slawist]], Pädagoge und Politiker. Er war der Vater des Diplomaten [[Valentin Inzko jun.]] |
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:<math> \kappa_{Y, \mathcal F}(\omega, B)= P(Y^{-1}(B)|\mathcal F)(\omega)</math> |
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für alle <math> B \in \mathcal E </math> und für <math> P </math>-[[fast alle]] <math> \omega </math> gilt. |
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== Leben == |
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Nach einem Slawistik- und Geschichtestudium an der [[Karl-Franzens-Universität Graz]] unterrichtete er am Gymnasium in Klagenfurt und ab 1951 an der Lehrerbildungsanstalt Klagenfurt. 1963 bis 1988 war er Fachinspektor für den Slowenischunterricht in Kärnten, 1983 bis 1988 auch Leiter der Minderheitenabteilung beim [[Landesschulrat]] für Kärnten. |
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Dabei ist <math> P(A|\mathcal F)(\omega):=\operatorname E (\mathbf{1}_A| \mathcal F)(\omega) </math> die bedingte Wahrscheinlichkeit, wie sie über den [[Bedingter Erwartungswert|bedingten Erwartungswert]] definiert wird. |
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Er wirkte prägend in slowenischen Organisationen in Kärnten mit: von 1952 bis 1958 war er Sekretär des [[Rat der Kärntner Slowenen|Rats der Kärntner Slowenen]], von 1960 bis 1968 dessen Obmann; von 1958 bis 1959 war er Sekretär des ''Krščanska kulturna zveza'' (Christlicher Kulturverband); von 1958 bis 1992 Vorstandsmitglied und ab 1994 Vorsitzender des Ehrenbeirats der [[Hermagoras-Bruderschaft]]. Gemeinsam mit Ernst Waldstein war er Vorsitzender des ''Deutsch-slowenischen Koordinationsausschusses'' der [[Diözese Gurk]] und Herausgeber der elfbändigen Reihe ''Das gemeinsame Kärnten - Skupna Koroška''. |
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== Bemerkungen == |
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=== Existenz === |
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* 1988: erster Preisträger des [[Einspieler-Preis]]es, gemeinsam mit Ernst Waldstein<ref>[http://www.ktn.gv.at/286266_DE-Fremdsprachige_Presseartikel-Nr._142_Novice_Nr._43_8.11.2013_200._Geburtstag_von_Andrej_Einspieler_Er_galt_als_quot_Vater_der_Kaerntner_Slowenenquot_.doc ''Amt der Kärntner Landesregierung: 200. Geburtstag von Andrej Einspieler'']. Abgerufen am 21. März 2015.</ref> |
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Eine reguläre bedingte Verteilung existiert immer für reellwertige Zufallsvariablen, wenn die reellen Zahlen mit der [[Borelsche σ-Algebra|Borelschen σ-Algebra]] versehen sind. Allgemeiner existiert die reguläre bedingte Verteilung immer für Zufallsvariablen mit Werten in [[Borel'scher Raum|Borel'schen Räumen]], also beispielsweise für [[Polnischer Raum|polnische Räume]] oder den <math> \R^n </math> jeweils versehen mit der Borelschen σ-Algebra. |
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=== Varianten === |
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Analog zu den Varianten des bedingten Erwartungswertes lassen sich auch verschiedene Varianten der regulären bedingten Verteilung definieren, die sich alle auf die obige Definition zurückführen lassen. |
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* Janez Stergar, Valentin Sima: ''Wer war wer? Slowenen in Kärnten - Deutschkärntner in Slowenien'', in: [[Stefan Karner]] (Hg.): ''Kärnten und die nationale Frage'', Bd. 1 |
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* Ohne die Verwendung von Zufallsvariablen lässt sich die bedingte Verteilung von <math> P </math> gegeben <math> \mathcal F </math> definieren als der Markow-Kern mit |
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* ''Enciklopedija Slovenije'' |
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::<math> \kappa(\omega, A)= P(A|\mathcal F)(\omega)</math> |
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* Vinko Oslak: ''Zbornik ob 75-letnici Dr. Valentina Inzka'', Klagenfurt/Laibach/Wien 1999 |
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* Drago Bajt: ''Slovenski kdo je kdo'', Laibach 1999 |
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:für <math> P </math>-[[fast alle]] <math> \omega </math> und alle <math> A \in \mathcal A </math>. |
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== Weblinks == |
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* Ist <math>X </math> eine weitere Zufallsvariable von <math> (\Omega, \mathcal A) </math> in einen weiteren Messraum <math> (E_1, \mathcal E_1) </math>, so ersetzt man die σ-Algebra <math> \mathcal F </math> durch die von der Zufallsvariable <math> X </math> erzeugte σ-Algebra <math> \sigma (X) </math>, um die bedingte Verteilung von <math> Y </math> gegeben <math> X </math> zu erhalten. |
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* {{DNB-Portal|136425984}} |
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* {{Austriaforum|AEIOU/Inzko,_Valentin}} |
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* [http://vgarchiv.orf.at/slowenen/archiv/material/2002/inzko.htm Nachruf auf ORF Online] |
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== Beispiel == |
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Gegeben seien zwei Zufallsvariablen mit gemeinsamer Dichtefunktion <math> f_{X,Y}(x,y) </math> bezüglich des Lebesgue-Maßes. Dann ist die reguläre bedingte Verteilung von <math> Y </math> gegeben <math> X </math> gegeben durch die Dichte |
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<references /> |
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:<math> f_{Y|X}(y|x):=\frac{f(x,y)}{f_X(x)} </math>. |
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Hierbei bezeichnet <math> f_X(x) </math> die Dichte der [[Randverteilung]]. Die Tatsache, dass diese Randverteilung im Nenner Null werden kann, ist nicht weiter problematisch, da dies bloß auf einer <math> P_X </math>-Nullmenge passiert. |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=136425984|LCCN=n/88/617135|VIAF=67118611}} |
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== Literatur == |
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{{SORTIERUNG:Inzko, Valentin Sen}} |
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*{{Literatur|Autor=Ulrich Krengel|Titel=Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik|TitelErg=Für Studium, Berufspraxis und Lehramt|Auflage=8.|Verlag=Vieweg|Ort=Wiesbaden|Jahr=2005|ISBN=3-8348-0063-5}} |
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⚫ | |||
*{{Literatur|Autor=Ludger Rüschendorf|Titel=Mathematische Statistik|Verlag=Springer Verlag|Ort=Berlin Heidelberg|Jahr=2014|ISBN=978-3-642-41996-6|DOI=10.1007/978-3-642-41997-3}} |
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[[Kategorie:Kärntner Slowene]] |
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[[Kategorie:Österreicher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1923]] |
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[[Kategorie:Gestorben 2002]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{SORTIERUNG:Regulare bedingte Verteilung}} |
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{{Personendaten |
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|NAME=Inzko, Valentin sen. |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Slawist, Pädagoge und Politiker |
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|GEBURTSDATUM=22. Januar 1923 |
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|GEBURTSORT=[[Suetschach]], Österreich |
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|STERBEDATUM=6. November 2002 |
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|STERBEORT=[[Klagenfurt]], Österreich |
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Version vom 25. August 2015, 21:01 Uhr
Die reguläre bedingte Verteilung einer Zufallsvariable ist ein Begriff aus der Wahrscheinlichkeitstheorie. Sie verallgemeinert die Verteilung einer Zufallsvariable um den Aspekt, dass eventuell schon Vorinformationen über die möglichen Ausgänge eines Zufallsexperiments bekannt sind. Damit spielt die reguläre bedingte Verteilung eine wichtige Rolle in der Bayes-Statistik und in der Theorie der stochastischen Prozesse.
Definition
Gegeben seien ein Wahrscheinlichkeitsraum und ein Messraum sowie eine Unter-σ-Algebra von . Sei eine Zufallsvariable von nach .
Ein Markow-Kern von nach heißt eine reguläre Version der bedingten Verteilung der Zufallsvariable gegeben , wenn
für alle und für -fast alle gilt.
Dabei ist die bedingte Wahrscheinlichkeit, wie sie über den bedingten Erwartungswert definiert wird.
Bemerkungen
Existenz
Eine reguläre bedingte Verteilung existiert immer für reellwertige Zufallsvariablen, wenn die reellen Zahlen mit der Borelschen σ-Algebra versehen sind. Allgemeiner existiert die reguläre bedingte Verteilung immer für Zufallsvariablen mit Werten in Borel'schen Räumen, also beispielsweise für polnische Räume oder den jeweils versehen mit der Borelschen σ-Algebra.
Varianten
Analog zu den Varianten des bedingten Erwartungswertes lassen sich auch verschiedene Varianten der regulären bedingten Verteilung definieren, die sich alle auf die obige Definition zurückführen lassen.
- Ohne die Verwendung von Zufallsvariablen lässt sich die bedingte Verteilung von gegeben definieren als der Markow-Kern mit
- für -fast alle und alle .
- Ist eine weitere Zufallsvariable von in einen weiteren Messraum , so ersetzt man die σ-Algebra durch die von der Zufallsvariable erzeugte σ-Algebra , um die bedingte Verteilung von gegeben zu erhalten.
Beispiel
Gegeben seien zwei Zufallsvariablen mit gemeinsamer Dichtefunktion bezüglich des Lebesgue-Maßes. Dann ist die reguläre bedingte Verteilung von gegeben gegeben durch die Dichte
- .
Hierbei bezeichnet die Dichte der Randverteilung. Die Tatsache, dass diese Randverteilung im Nenner Null werden kann, ist nicht weiter problematisch, da dies bloß auf einer -Nullmenge passiert.
Literatur
- Ulrich Krengel: Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Für Studium, Berufspraxis und Lehramt. 8. Auflage. Vieweg, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8348-0063-5.
- Ludger Rüschendorf: Mathematische Statistik. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41996-6, doi:10.1007/978-3-642-41997-3.