Mecklenburger Schecken und Louis Delaporte: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Louis Delaporte''' (* [[11. Januar]] [[1842]] in [[Loches]]; † [[3. Mai]] [[1925]] in [[Paris]]) war ein französischer Forscher. Als Gefährte von [[Ernest Doudart de Lagrée]] hat er im 19. Jahrhundert den Standpunkt [[Angkor]]s im heutigen [[Kambodscha]] ausfindig gemacht und letztendlich Kunst und Architektur der [[Khmer (Volk)|Khmer]] in Europa bekannt gemacht. |
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Die '''Mecklenburger Schecke''' ist eine mittelgroße [[Hauskaninchen|Kaninchenrasse]] mit einem Gewicht von 4,5 bis 5,5 kg. |
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== Frühe Jahre == |
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Louis Delaporte war Sohn eines Rechtsanwalts und ging in sehr jungen Jahren mit Billigung seines Vaters zur See. Er verließ das Collège Orleans und 1858 an die Marineakademie in [[Brest (Finistère)|Brest]]. 1860 wurde er als [[Seekadett]] übernommen und nach [[Mexiko]] kommandiert. Nach verschiedenen Expeditionen, u. a. auf [[Island]], wurde er [[Leutnant zur See]]. |
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Die Mecklenburger Schecke ist die einzige stehohrige Kaninchenrasse mit Mantelscheckung. Der Kopf soll überwiegend in der Grundfarbe ausgefärbt sein, die Ohren sind vollständig gefärbt. Auf der Stirn soll ein weißer Stirnfleck (Blässe) vorhanden sein. Die Mantelzeichnung soll beginnend vom Genick aus den größten Teil des Rückens einnehmen und möglichst frei von weißen Flecken sein. Die Brust, Teile der Läufe und die Unterseite sind weiß. Mecklenburger Schecken sind in den Farben schwarz, blau und rot zugelassen; thüringerfarbig und grau sind weit fortgeschrittene Neuzüchtungen, die seit Oktober 2012 ebenfalls anerkannt und zugelassen sind. Die Mecklenburger Schecken sind spalterbig bezüglich des Punktscheckungsfaktors (k/K bzw. en/En). Dies führt bei Verpaarung typgerechter Tiere zur Aufspaltung; neben 50 % typgerechten Tieren fallen 25 % einfarbige Tiere und 25 % so genannte Weißlinge an. Da der Faktor für Punktscheckung im reinerbigen Zustand mit einer verminderten Vitalität der Tiere einhergeht, wird aus Tierschutzaspekten die Verpaarung einfarbiges Tier/Typenschecke empfohlen. |
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Wegen seiner Zeichenkünste sandte man Delaporte 1866 nach [[Cochinchina|Cochin]], wo er [[Ernest Doudart de Lagrée]] auf dessen Mission zur Erforschung des [[Mekong]] bis zu dessen begleitete. Hierbei entdeckte er die Ruinen der alten Khmer-Stadt Angkor. Die Expedition endete wegen der klimatischen Bedingungen in einer Katastrophe: Doudart de Lagrée verlor sein Leben und man musste über [[Xieng Khouang (Provinz)|Xieng Khouang]] auf dem [[Jangtsekiang]] das Meer erreichen. [[Francis Garnier]] führte die Gruppe auf dem Seeweg nach [[Ho-Chi-Minh-Stadt|Saigon]] zurück. |
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== Geschichte der Rasse == |
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Die Mecklenburger Schecke wurde seit 1973 von Rudolf Wulf aus [[Vellahn|Goldenbow]] in [[Mecklenburg]] herausgezüchtet. Wulf, der als [[Hausrind|Rinder]]<b/>züchter arbeitete, hatte als Ziel, eine Rasse von Wirtschaftskaninchen mit der Färbung und Zeichnung der von ihm gezüchteten [[Schwarzbuntes Milchrind|schwarz-bunten Rinder]] zu entwickeln. Als Ausgangsrassen für seine Versuche verwendete er [[Riesenkaninchen|Riesenschecken]], [[Wiener (Kaninchen)|Blaue Wiener]] und [[Alaska (Kaninchenrasse)|Alaska]]. Die Kreuzungstiere aus Riesenschecke und Blauen Wienern bzw. Riesenschecken und Alaska wurden dann mit schwarz-weißen, mantelgezeichneten Deutschen [[Widderkaninchen]] verpaart. Nach intensiver Selektion und wiederholter Einkreuzung von [[Widderkaninchen]] mit Mantelscheckung konnten 1980 in [[Wittenberge]] Mecklenburger Schecken erstmals gezeigt werden. Nachdem die Rasse in den „Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern“ 1980 in den Farben schwarz und blau anerkannt wurde, züchtete Günter Vetter aus [[Bautzen]] durch Einkreuzen von [[Rote Neuseeländer|Roten Neuseeländern]] den roten Farbenschlag. 1990 erfolgte de Aufnahme der Rasse in den Deutschen Einheitsstandard. Die Farbe dunkel-/eisengrau und Wildfarben wurden 2012 anerkannt. Der Farbenschlag thüringerfarbig-weiß ist ab Oktober 2014 als Rasse anerkannt. |
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== Bewahrung von Angkor == |
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[[Datei:Voyage au Cambodge 1880 Louis Delaporte.jpg|miniatur|rechts|200px|Umschlag von Voyage au Cambodge (1880)]] |
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Die Mantelscheckung kommt ansonsten nur noch bei den [[Widderkaninchen]] vor. Seit einiger Zeit gibt es Bestrebungen, die [[Zwergkaninchen (Hauskaninchen)|Zwergform]] der Mecklenburger Schecke zu züchten. Seit Oktober 2012 sind die Farbenschläge schwarz und blau anerkannt. Offizielle Bezeichnung: Farbenzwerge, gescheckt, schwarz-weiß (Mantelzeichnung) bzw blau-weiß. |
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Die Ruinen von Angkor beeindruckten Delaporte dermaßen, dass er sie und das Reich, für das sie erschaffen worden waren, mit dem alten [[Ägypten]] verglich. Von nun an widmete er sein Leben der Forschung über und der Bewahrung von Angkor. 1868 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er mit dem Kreuz der [[Ehrenlegion]] ausgezeichnet wurde. |
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Nach einem Zwischenspiel aus Anlass des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges 1870/71]] begann er 1873 eine neue Mission mit Hilfe der Marine, des Außenministeriums und des Erziehungsministeriums, die die [[Schiffbarkeit]] des [[Roter Fluss|Roten Flusses]] bis nach [[Yunnan]] erkunden sollte. Hierbei stellte er unter den größten Schwierigkeiten die erste Sammlung von Khmerkunst in Frankreich zusammen. Er fertigte auch genaue Zeichnungen von steinernen Zeugen in [[Bayon]] und [[Angkor Vat]] an. |
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== Literatur == |
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Nach der Landung der Hunderte von Kisten im Hafen von [[Toulon]] erlebte Delaporte eine große Enttäuschung, denn der [[Louvre]] verweigerte eine Ausstellung der fremdartigen Kunstwerke. Delaporte brachte sie deshalb im Schloss von [[Compiègne]] unter, wo er eine kleine Ausstellung eröffnete. Erst 1878 anlässlich der [[Weltausstellung]] in Paris zeigte man eine größere Sammlung im [[Trocadéro]] und erst 1882 wurde dort ein offizielles Museum der Khmerkunst eingerichtet. |
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* A. Fischer: ''Der Zuchtstand der Mecklenburger Schecken'', in: Der Kleintier-Züchter – Kaninchen 1/2006, ISSN 1613-6357 |
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* Wolfgang Schlolaut: ''Das große Buch vom Kaninchen'', 2. Auflage, DLG-Verlag, Frankfurt 1998 ISBN 3-7690-0554-6 |
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* R. Wulf: ''Die Mecklenburger Schecke'', in: Kaninchen 11/1997, ISSN 0941-0848 |
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1881 ging Delaporte auf eine letzte reise nach Südostasien, doch zwang ihn eine Krankheit zur Rückkehr nach Frankreich, doch nicht ohne reiche Ausbeute an weiteren Kunstwerken für die Sammlung. 1889 öffnete sich das Museum im Trocadéro für die Kunst ganz [[Südostasien]]s. Delaporte unterstützte auch die weiteren Arbeiten in [[Französisch-Indochina]]: 1898 wurde die [[École française d’Extrême-Orient]] und 1918 das Konservatorium in [[Phnom Penh]] gegründet, das von [[Georges Groslier]] geleitet wurde. |
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Delaporte blieb Direktor des Museums für Südostasiatische Kunst 1924. Er starb am 3. Mai 1925 in Paris. |
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Nach seinen Aufzeichnungen erschien: |
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* ''"Voyage au Cambodge: L'architecture khmer" (Broché).'' |
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== Weblinks == |
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* [http://carnet-escale.chez-alice.fr/Traditions/ART/Laporte/Celebre.htm Louis Delaporte] |
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* [http://www.capsurlemonde.org/cambodge/angkor/delaporte.html Mission Delaporte] |
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[[Kategorie:Entdecker (19. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Delaporte, Louis |
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|KURZBESCHREIBUNG=französischer Forscher |
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|GEBURTSDATUM=11. Januar 1842 |
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|GEBURTSORT=[[Loches]] |
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|STERBEDATUM=3. Mai 1925 |
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|STERBEORT=[[Paris]] |
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Version vom 16. August 2015, 15:40 Uhr

Louis Delaporte (* 11. Januar 1842 in Loches; † 3. Mai 1925 in Paris) war ein französischer Forscher. Als Gefährte von Ernest Doudart de Lagrée hat er im 19. Jahrhundert den Standpunkt Angkors im heutigen Kambodscha ausfindig gemacht und letztendlich Kunst und Architektur der Khmer in Europa bekannt gemacht.
Frühe Jahre
Louis Delaporte war Sohn eines Rechtsanwalts und ging in sehr jungen Jahren mit Billigung seines Vaters zur See. Er verließ das Collège Orleans und 1858 an die Marineakademie in Brest. 1860 wurde er als Seekadett übernommen und nach Mexiko kommandiert. Nach verschiedenen Expeditionen, u. a. auf Island, wurde er Leutnant zur See.
Wegen seiner Zeichenkünste sandte man Delaporte 1866 nach Cochin, wo er Ernest Doudart de Lagrée auf dessen Mission zur Erforschung des Mekong bis zu dessen begleitete. Hierbei entdeckte er die Ruinen der alten Khmer-Stadt Angkor. Die Expedition endete wegen der klimatischen Bedingungen in einer Katastrophe: Doudart de Lagrée verlor sein Leben und man musste über Xieng Khouang auf dem Jangtsekiang das Meer erreichen. Francis Garnier führte die Gruppe auf dem Seeweg nach Saigon zurück.
Bewahrung von Angkor

Die Ruinen von Angkor beeindruckten Delaporte dermaßen, dass er sie und das Reich, für das sie erschaffen worden waren, mit dem alten Ägypten verglich. Von nun an widmete er sein Leben der Forschung über und der Bewahrung von Angkor. 1868 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde.
Nach einem Zwischenspiel aus Anlass des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 begann er 1873 eine neue Mission mit Hilfe der Marine, des Außenministeriums und des Erziehungsministeriums, die die Schiffbarkeit des Roten Flusses bis nach Yunnan erkunden sollte. Hierbei stellte er unter den größten Schwierigkeiten die erste Sammlung von Khmerkunst in Frankreich zusammen. Er fertigte auch genaue Zeichnungen von steinernen Zeugen in Bayon und Angkor Vat an.
Nach der Landung der Hunderte von Kisten im Hafen von Toulon erlebte Delaporte eine große Enttäuschung, denn der Louvre verweigerte eine Ausstellung der fremdartigen Kunstwerke. Delaporte brachte sie deshalb im Schloss von Compiègne unter, wo er eine kleine Ausstellung eröffnete. Erst 1878 anlässlich der Weltausstellung in Paris zeigte man eine größere Sammlung im Trocadéro und erst 1882 wurde dort ein offizielles Museum der Khmerkunst eingerichtet.
1881 ging Delaporte auf eine letzte reise nach Südostasien, doch zwang ihn eine Krankheit zur Rückkehr nach Frankreich, doch nicht ohne reiche Ausbeute an weiteren Kunstwerken für die Sammlung. 1889 öffnete sich das Museum im Trocadéro für die Kunst ganz Südostasiens. Delaporte unterstützte auch die weiteren Arbeiten in Französisch-Indochina: 1898 wurde die École française d’Extrême-Orient und 1918 das Konservatorium in Phnom Penh gegründet, das von Georges Groslier geleitet wurde.
Delaporte blieb Direktor des Museums für Südostasiatische Kunst 1924. Er starb am 3. Mai 1925 in Paris.
Nach seinen Aufzeichnungen erschien:
- "Voyage au Cambodge: L'architecture khmer" (Broché).
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Delaporte, Louis |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Forscher |
GEBURTSDATUM | 11. Januar 1842 |
GEBURTSORT | Loches |
STERBEDATUM | 3. Mai 1925 |
STERBEORT | Paris |