Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung (Werl) und Schmalspurbahn Lochaber: Unterschied zwischen den Seiten
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[[File:Mariä Heimsuchung (Werl) Ansicht vom Vorplatz aus..JPG|miniatur|rechts|Ansicht mit Wappen von [[Franziskus (Papst)|Papst Franziskus]]]] |
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[[File:Atrium Vorplatz der Wallfahrtskirche ShiftN.jpg|miniatur|hochkant|Der Vorplatz mit Atrium]] |
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{{BS-header|Schmalspurbahn Lochaber}} |
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Die '''Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung''' ist eine katholische [[Wallfahrtskirche]] in [[Werl]] in Westfalen. Sie wurde am 16. Oktober 1953 von [[Pius II.|Papst Pius XII.]] in den Rang einer päpstlichen [[Basilica minor]] erhoben.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Erhebung zur Basilika minor]</ref> Das [[Neuromanik|neuromanische]]<ref>[http://www.nerdpress.de/rudolf-fidler/Downloads/Werbung_Alte%20Wallfahrtskirche.pdf Neuromanik]</ref> Gebäude bildet zusammen mit der barocken <ref>[http://www.nerdpress.de/rudolf-fidler/Downloads/Werbung_Alte%20Wallfahrtskirche.pdf Barock]</ref>[[Alte Wallfahrtskirche (Werl)|alten Wallfahrtskirche]], die direkt angrenzt, einen lokal wirksamen Gebäudekomplex, dessen mächtige Doppelturmfassade nach Norden und Osten weithin sichtbar ist.<ref>[http://www.lwl.org/walb-download/pdf/KuLaReg/KuLaReg_SO_HSK_Fachbeitrag_mBildern.pdf Bericht auf den Seiten des LWL] (PDF; 7,5 MB)</ref> Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist unter der lfd. Nr. 100 in der Denkmalliste der Stadt Werl, Listenteil A, eingetragen.<ref>[http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/Denkmalliste_2012.pdf Denkmalschutz]</ref> |
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{{BS-daten |
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== Geschichte == |
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[[File:Werl, Wallfahrtsbasilika, Ansicht mit der Ausmalung von 1928.jpg|miniatur|hochkant|Der Innenraum mit noch erhaltener Ausmalung und Figuren an den Pfeilern, in der Zeit um 1928]] |
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[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), Gedenktafel anlässlich der Erhebung zur Basilika minor, mit drei Wappen.JPG|miniatur|hochkant|Gedenktafel anlässlich der Erhebung zur [[Basilika minor]], mit vier Wappen]] |
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Die '''Schmalspurbahn Lochaber''' ist eine 40 km lange [[Werkseisenbahn]] mit einer [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] von 914mm (3 [[Fuß (Einheit)|Fuß]]). Sie wurde für die Bau- und die Wartungsarbeiten eines 15 km langen Tunnels vom [[Loch Treig]] zu einer Fabrik bei [[Fort William (Schottland)|Fort William]] in [[Schottland]] gebaut, der Wasser zum für die Aluminiumproduktion genutzten [[Lochaber]]-[[Wasserkraftwerk]] der [[British Aluminium Company]] führte. Sie war umgangssprachlich als 'Old Puggy Line' bekannt. |
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Seit 1649 existierte in Werl ein Kapuzinerkonvent, das Gnadenbild wurde 1661 feierlich von Soest nach Werk übertragen. Die Weihe der ersten Wallfahrts- und Klosterkirche ist für 1669 belegt, die Wallfahrt musste von 1786 bis1789 neu gebaut werden, da die alte für den Ansturm der Pilger zu klein geworden war. Die Baupläne erstellte der Hauptmann A. Boner. Die Kirche ist über sechs Steinstufen erschlossen, die auf einen terrassenähnlichen Platz münden.<ref>[http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/117010100000003519.php Baumeister Boner]</ref> Wegen der Säkularisation mussten die Kapuziner im Jahr 1836 die Stadt verlassen, die Wallfahrtsleitung übernahmen 1849 die Franziskaner. Anlässlich des 200-jährigen Wallfahrtsjubiläums wurde die Kirche erweitert. Die Franziskaner wurden wegen des Kulturkampfes im Jahr 1875 aus der Stadt vertrieben, sie kehrten 1887 wieder zurück.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Vorgeschichte]</ref> Ab etwa 1900 planten die Franziskaner den Neubau der neoromanischen Kirche, dafür sollte die alte Wallfahrtskirche abgebrochen werden. Es regte sich erheblicher Widerstand in der Bevölkerung und auch [[Albert Ludorff]], der damalige Provinzialkonservator aus Münster, legte scharfen Protest ein. Die Gegner des Abrisses wollten unter allen Umständen die von einem Schüler des Barockbaumeisters Conrad Schlaun gebaute Kirche, als westfälisches Kleinod des Barock erhalten. Eine Abordnung des Kultusministeriums reiste aus Berlin an, um vor Ort über den Fall zu entscheiden. Die alte Wallfahrtskirche bekam mit einem Behaltensveto das Prädikat ''unbedingt erhaltenswert''.<ref>[http://www.nerdpress.de/rudolf-fidler/Downloads/Werbung_Alte%20Wallfahrtskirche.pdf Streitigkeiten um den Abriss der alten Wallfahrtskirche]</ref> |
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Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1904 bis 1906 nach den Plänen des münsterischen Dombaumeisters [[Wilhelm Sunder-Plaßmann]] im neuromanischen Stil erbaut. Die Außenhülle wurde aus [[Rüthener Sandstein|Rüthener Gründsandstein]] gefertigt. In ihrem Inneren birgt die Kirche das [[Gnadenbild Werl|Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Werl]], auch genannt ''Trösterin der Betrübten'', aus dem 12. Jahrhundert. Die [[Konsekration]] der Kirche fand am 24. Mai 1911 statt und wurde durch den Paderborner Bischof [[Karl Joseph Schulte]] vorgenommen. Die Kirche wurde erbaut, weil die bisherige Wallfahrtskirche dem starken Pilgerstrom nicht mehr gerecht wurde und der Platz dort trotz Erweiterung der Kirche nicht mehr ausreichte. Diese alte Wallfahrtskirche sollte dem Neubau weichen, was allerdings Denkmalschützer erfolgreich verhinderten. So steht neben der heutigen Wallfahrtskirche die [[Alte Wallfahrtskirche (Werl)|Alte Wallfahrtskirche]], die im Inneren eine reichhaltige Barockausstattung bietet. Der [[Franziskanerorden]] des [[Kloster Werl|Klosters Werl]], der das Gnadenbild seit 1848 betreut, gab den Bau der neuen Kirche in Auftrag und zwar anstelle des ehemaligen Klosters, das im 17. Jahrhundert durch Kapuzinermönche erbaut wurde. Einige Meter weiter, neben der heutigen Wallfahrtsbasilika wurde ein neues Klostergebäude erbaut. |
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== Bau == |
== Bau == |
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Die Bahnlinie wurde ursprünglich für den Transport von Bauarbeitern und Gütern der Baufirma [[Balfour Beatty]] während des Baus des Tunnels genutzt. Sie sollte eigentlich nur vorübergehend betrieben werden. Nach der Einweihung des Tunnels wurde aber entschieden, den Bahnbetrieb für die Wartung des Tunnels aufrecht zu erhalten. |
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[[File:Alte Wallfahrtskirche Werl.JPG|miniatur|hochkant|Eingang zur alten Wallfahrtskirche]] |
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Die neue Wallfahrtskirche erfuhr im Inneren wiederholt Umbaumaßnahmen. Die reichhaltige Ausstattung aus der Zeit der Erbauung musste bei der Renovierung 1960 bis 1961 einer nüchternen und für damalige Zeit modernistischen Einrichtung weichen, welche die Architektur in den Hintergrund und Gnadenbild, Altar und Tabernakel in den – auch optischen – Mittelpunkt stellen sollte.<ref>[http://www.wallfahrtsorte-wallfahrtskirchen.de/wallfahrtskirche/werl-wallfahrtsbasilika-mariae-heimsuchung.html Grundgedanke der Renovierungsmaßnahmen]</ref> Diese Maßnahmen wurden zum überwiegenden Teil bei folgenden Renovierungen in den Jahren 1983 bis 1984, 1999 sowie beim noch größeren Umbau von November 2002 bis März 2003 rückgängig gemacht und die Kirche wieder lebendiger gestaltet. Übrig blieben die 14 Glasfenster, durch die die Wand des rechten Seitenschiffes gegliedert ist. Die Entwürfe stammen von Helmut Lang aus Nieukerk, die Ausführung unter Leitung des Bruders Crescenz Rauße wurde in der klostereigenen Glaswerkstatt vorgenommen. Die Fenster zeigen Stationen der Heilsgeschichte, am Beispiel der Maria<ref>[http://www.helmutvoss.de/kirchen2011_wallfahrtsbasilika_werl.html Glasfenster]</ref>. Es sind ''die Schöpfung, die Unterweisung Mariens durch Mutter Anna, Die Verkündigung der Geburt Jesu, Maria besucht Elisabeth, die Geburt Jesu, Jesus im Tempel, die Huldigung der drei Könige, die Flucht nach Ägypten, der zwölfjährige Jesus im Tempel, die Hochzeit zu Kana, Jesus am Kreuz mit der Maria darunter, die Herabkunft des Geistes auf die Gemeinde in Jerusalem, Maria als Königin des Himmels und als Urbild der Kirche.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 11</ref> Die Gläser für die Rosette über der Empore fertigte Wilhelm Buschulte an, sie entfalten ihre Wirkung nur, wenn von Außen genügend Licht einfällt.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> Die drei Glasfenster in der Apsis zeigen die Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei, Maria als Rose ohne Dornen als mittleres Bild, Links davon die Himmelspforte und rechts den Morgenstern. Die Entwürfe für diese Fenster fertigte der Wilhelm Buschulte aus Unna an. Die Seitenfenster zeigen Darstellungen aus der geheimen Offenbarung des Johannes, nämlich die zwölf Apostel und die 12 Tore des himmlischen Jerusalem.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> Das Mosaik aus Naturstein im linken Seitenschiff ist eine Arbeit des Künstlerpaares Hoffmann-Lacher aus München. Die Steine wurden in den Alpen gesammelt, das Mosaik zeigt das Lamm Gottes und ist von zwölf Bergkristallen umgeben.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> Die Krypta ist durch eine von Josef Baron im Jahr 1999 angefertigte Tür erschlossen. Die Krypta wurde bei der Renovierung im Jahr 1961 gebaut, um kleineren Gruppen gottesdienstliche Feiern zu ermöglichen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 20</ref> Die Gebäude sind über eine Treppenanlage zum sogenannten [[Narthex|Atrium]] mit einem seitlich von [[Arkade]]n flankierten Vorhof erschlossen. |
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== Beschreibung == |
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Das Bahnbetriebswerk war in einem Industriegelände, das anfangs 'Base Camp' genannt wurde, wo es Schuppen für die Loks und [[Eisenbahn-Draisine|Draisinen]] gab. Dort gab es unter anderem [[Dreischienengleis]]e mit 914 und 1435 mm Spurweite. |
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=== Gnadenbild === |
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[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), Gnadenbild (1).JPG|miniatur|hochkant|Gnadenbild]] |
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Um den ursprünglichen Standort des Gnadenbildes ranken sich viele Legenden. Wahrscheinlich stand es schon seit dem Neubau der [[St. Maria zur Wiese (Soest)|Wiesenkirche]], deren Grundstein 1313 gelegt wurde, im benachbarten Soest. Im Zusammenhang mit einer Prozession in Soest im Jahr 1351 wurde die Statue als ''Onse Vrowen tor wese'' genannt. Sie wurde hier bis zur Reformation im Jahr 1531 stark verehrt. Sie wurde danach aus der Kirche entfernt, versteckt und geriet bis 1661 in Vergessenheit.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Ursprünge des Gnadenbildes]</ref> Das sogenannte [[Gnadenbild Werl|Gnadenbild]] ist eine thronende [[Maria (Mutter Jesu)|Madonna]], deren Unterarme nach vorne und die Hände senkrecht nach oben gestreckt sind. Zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand hält sie einen Apfel.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 12</ref> Sie wurde aus Schwarzerle und Eiche geschnitzt und stammt wohl vom Ende des zwölften Jahrhunderts. Der Ringpfostenstuhl, auf dem sie thront, gebührte im Mittelalter ausschließlich hohen Persönlichkeiten, wie Bischöfen, Königen oder Äbtissinnen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 1</ref> Das aus Eiche geschnitzte Jesuskind sitzt segnend auf ihrem Schoß. Im 13. Jahrhundert wurde die Figur mit einer dünnen [[Stuck]]schicht überzogen und eine [[Fassung (Bemalung)|Goldfassung]] aufgebracht; [[Schmuckstein]]e wurden ebenfalls aufgemalt. Im 14. Jahrhundert wurden das Gesicht und die Haare der Madonna und die Haare des Kindes überstuckiert. Die [[Inkarnat]]e wurden wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts neu gefasst. Die Figur ist seit 1911 [[Krönung eines Marienbildes|gekrönt]].<ref>[[Georg Dehio]], Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen''. Deutscher Kunstverlag, 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 1169.</ref> |
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=== Pier Railway === |
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Die 1,75 km lange ''Pier Railway'' führte vom 'Base Camp' zu einer [[Pier]] am [[Loch Linnhe]], an der die Baumaterialien von Schiffen auf die Schmalspurbahn umgeladen wurden. Sie überquerte die [[West Highland Railway]] und die [[Mallaig Extension Railway]] der [[London and North Eastern Railway|LNER]] auf unterschiedlichen Brücken östlich von [[Mallaig Junction]], wie die heutige [[Fort William Junction]] damals hieß. |
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Die Wallfahrtsbasilika besitzt insgesamt neun Bronzeglocken. Das Hauptgeläut besteht aus sieben Glocken der Tonfolge c'-es'-f'-g'-b'-c"-d" und ist auf beide Westtürme verteilt (c' und g' im Süd-, die übrigen im Nordturm). |
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Im Dachreiter der Basilika hängen zwei kleine Glocken es" und f". |
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Die Glocken I-III und VIII stammen aus der Gießerei Junker in Brilon und bestehen aus Siliziumbronze(I, II, VIII 1947; III 1948). Glocke IV lieferte die Eifeler Glockengießerei Mark, Brockscheid, 2003, Glocke IX 2004. Die Glocken V-VII wurden 2010 zum 350. Jubiläum der Wallfahrt Werl durch die Glockengießerei Rincker in Sinn gegossen. |
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Im Dachreiter der alten Wallfahrtskirche hängen zwei historische Glocken mit den Tönen g" (Heinrich Humpert, Brilon, 1860) und as" (Johan Delapaix, Arnsberg, 1679). |
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Später wurde sie zum Transport von [[Bauxit]] und zum Transport von Aluminium-Barren verwendet. Sie wurde 1927 auf eine neue Trasse verlegt, um Platz für das Dorf [[Inverlochy]] zu schaffen und um statt des Bahnübergangs über die [[A82 road|A82]] eine Brücke einzurichten. |
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Aus Anlass des 350-jährigen Wallfahrtsjubiläums wurden 2011 drei neue Glocken gestiftet, die Erzbischof [[Hans-Josef Becker]] in der Silvesternacht feierlich salbte und einweihte.<ref>[http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden/generalvikariat/erzbistum/38-Nachrichten/11050,Im-Himmel-und-auf-Erden-erschalle-das-Lob-Gottes.html drei neue Glocken]</ref> |
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Eine ursprünglich geplante [[Elektrifizierung]] wurde nie durchgeführt. Außerdem blieb die Strecke eingleisig, obwohl die Brücken und Bahndämme bereits für den zweigleisigen Betrieb dimensioniert worden waren. |
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=== Monumentalgemälde === |
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In einem Seitengang in der Nähe der Klosterpforte hängen drei Monumentalgemälde mit den Darstellungen der Wallfahrtsgeschichte. |
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* Auf dem ersten Bild wird die Übertragung des Gnadenbildes von der kurfürstlichen Burg zur Kirche der Kapuziner gezeigt, dies Ereignis fand am 2. November 1661 statt. Auf dem Bild ist der Kurfürst von Köln, Erzbischof Maximilian Heinrich zu sehen, ihm folgen in feierlicher Prozession die Geistlichen aus Werl und die Kapuziner. Das Gnadenbild wird getragen und ist blumengeschmückt. Auf der rechten Bildseite stehen die Ratsherren der Stadt, sie erwarten den feierlichen Zug, der von wehrhaften Rittern begleitet wird. |
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* Das zweite Bild wurde zur Erinnerung an die 200jahrfeier im Jahr 1861 gemalt. Zu dieser Zeit stand das Gnadenbild auf einem ehemaligen Seitenaltar, der an der sich an der linken Seite befand. Das von silbernen Votivgaben umgebene Bildnis wird von Konrad Martin, dem Bekennerbischof, angebetet. |
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* Das dritte Bild bezieht sich auf die feierliche Krönung des Gnadenbildes am 13. August 1911. Zu diesem Anlass besuchten etwa 50.000 Menschen die kleine Stadt, um an dem Krönungsakt, der von Josef Kardinal Frings auf der Gänseföhde vorgenommen wurde, teilzunehmen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 10</ref> |
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=== Orgel === |
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Das Vorgängerinstrument baute der Orgelbauer Barkhoff aus Wiedenbrück auf, Stockmann ersetzte diese von 1896 bis 1897 durch eine neue Orgel.<ref>[http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/117010100000003519.php Vorgängerorgel]</ref> |
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=== Upper Works Railway === |
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Die nach dem Schleifladensystem mit elektrischer Steuerung gebaute Orgel wurde von der Orgelbaufirma Stockmann gebaut. Das Orgelwerk mit 62 Registern verteilt sich auf vier Manuale und Pedal und besitzt etwa 4.500 klingende Pfeifen. Das Instrument wird auch von internationalen Künstlern für Konzerte benutzt.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> |
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Die 19 km lange ''Upper Works Railway'' führte vom Base Camp zu den Ventil-Schächten am [[Loch Treig]]. Über die ersten 4,25 km gab es einen steilen Anstieg mit 1:30 oder sogar 1:25. Es gab etwa 90 Brücken auf der Strecke. Die meisten [[Trestle]]-Brücken waren anfangs aus Holz errichtet, wurden dann aber mit dem Schrott aus der Fabrik in Stahlbrücken umgebaut. Etwa in der Mitte der Strecke lag ein Gleisdreieck, an dem Züge wenden konnten. |
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==== Disposition Pedalwerk Orgel-Spieltisch ==== |
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[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), die Orgel.JPG|miniatur|hochkant|Die Orgel]] |
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* Prinzipalbaß 16’ |
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* Subbaß 16’ |
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* Gedacktbaß 16’ |
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* Quintbaß 10 2/3’ |
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* Oktavbaß 8’ |
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* Spitzflöte 8’ |
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* Choralbaß 4’ |
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* Bauernflöte 2’ |
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* Pedalmixtur 5fach 2 2/3’ |
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* Bombarde 32’ |
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* Posaune 16’ |
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* Trompete 8’ |
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* Clarine 4’ |
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* Singend Cornett 2’ |
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=== Portal Incline Railway === |
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Die ''Portal Incline Railway'' war eine kurze Abzweigung in der Nähe des Base Camps. Sie führte bis auf eine Höhe von 167.6 m über [[Normalnull]]. Die Züge wurden über eine elektrische Winde über die Steilstrecke gezogen. |
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* Großprinzipal 16’ |
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* Prinzipal 8’ |
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* Gemshorn 8’ |
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* Spillpfeife 8’ |
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* Spieltisch linke Seite Oktave 4’ |
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* Querflöte 4’ |
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* Quinte 2 2/3’ |
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* Prinzipal 2’ |
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* Mixtur 6-8fach 2’ |
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* Kornett 4fach 8’ |
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* Trompete 16’ |
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* Trompete 8’ |
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* Trompete 4’ |
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==== Schwellwerk (2. Manual) ==== |
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* Pommer 16’ |
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* Rohrflöte 8’ |
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* Weidenpfeife 8’ |
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* Vox Coelestis 8’ |
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* Prinzipal 4’ |
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* Gedackt 4’ |
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* Spieltisch-Mitte Nasatquint 2 2/3’ |
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* Waldflöte 2’ |
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* Terzflöte 1 3/5’ |
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* Sifflöte 1’ |
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* Mixtur 4fach 2’ |
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* Mixtur 4-5fach 1 1/3’ |
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* Fagott 16’ |
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* Schalmey-Oboe 8’ |
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* Vox humana 8’ |
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* Zink 4’ |
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* Tremolo |
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==== Rückpositiv (3. Manual) ==== |
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* Bleigedackt 8’ |
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* Quintadena 8’ |
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* Praestant 4’ |
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* Blockflöte 4’ |
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* Oktave 2’ |
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* Quinte 1 1/3’ |
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* Spieltisch rechte Seite |
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* Rauschpfeife 2fach 2’ |
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* Scharff 4fach 1’ |
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* Holzdulzian 16’ |
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* Rohrschalmey 8’ |
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==== Brustwerk (4. Manual) ==== |
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* Holzgedackt 8’ |
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* Rohrflöte 4’ |
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* Prinzipal 2’ |
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* Koppelflöte 2’ |
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* Oktave 1’ |
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* Terzian 2fach 2 2/3’ |
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* Quintzimbel 3fach 1/2’ |
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* Holzregal 8’ |
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* Kopfregal 4’ |
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* Tremolo |
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==== Sonstiges ==== |
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* Koppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P |
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* Spielhilfen: Handregister – 2 freie Kombinationen – 2 freie Pedalkombinationen – |
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* Pleno – Tutti – Einzelabsteller – Zungen ab – 16’ ab |
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* Im Juli 2010 wurde ein Elektronischer Setzer eingebaut. |
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=== Abzweigung zum Adit 10 === |
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Die 0,75 km lange ''Abzweigung zum Adit 10'' zweigte von der ''Upper Works Railway'' ab. |
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[[Datei:Votivgaben.JPG|miniatur|rechts|hochkant|Vitrine mit [[Votivgabe]]n]] |
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[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), Pieta in der Andachtkapelle (4).JPG|miniatur|rechts|hochkant|Pieta in der Andachtskapelle hinter [[Opferkerze]]n]] |
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* Eine Pietà, die Darstellung der Maria als Schmerzensmutter, steht in der rechten hinteren Ecke, sie wurde von August Wäscher<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ August Wäscher]</ref>, einem Werler Künstler, geschnitzt. Diese Darstellung ist das einzig erhaltene Stück der ursprünglichen Ausstattung.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 11</ref> |
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* Der Antoniusaltar wurde von Josef Baron aus Hemmerde gestaltet, er steht am Ende des rechten Seitenschiffes. Antonius ist in einer Zelle sitzend dargestellt, die in einen Nußbaum hineingebaut wurde. Hier verbrachte er den Rest seines Lebens.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 12</ref> |
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* Über dem Zelebrationsaltar hängt ein Triumphkreuz, diese Arbeit von Josef Baron besteht aus polierter Bronze und ist etwa vier Zentner schwer. Das Kreuz ist mit Bergkristallen in unterschiedlichen Größen geschmückt, ein roter Jaspis symbolisiert die fünf Wunden Jesu. Das Zentrum des Kreuzes zeigt den gekreuzigten Christus mit einer Königskrone.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 18</ref> |
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* Der Tabernakel wird in den Morgenstunden durch das Licht des sog. Rosenfensters beleuchtet. |
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* Der Kreuzweg mit vierzehn Stationen wurde von Josef Baron angefertigt. Die ausdrucksstarken Bilder hängen an verschiedenen Pfeilern und Säulen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> |
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* Neben der Kirche, auf vom Franziskushaus abgeschlossenen Gebiet, befindet sich der Kreuzwegplatz. Hier sind teils lebensgroße, weiße Figuren aufgestellt, die überwiegend von Pilgern oder Pfarrgemeinden gestiftet wurden.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 22</ref> Hier werden häufig Gottesdienste abgehalten und die Lichterprozessionen enden hier.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Lichterprozessionen]</ref> |
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* In früherer Zeit stifteten die Pilger als Dank für erbetene Heilungen, häufig Votivgaben. Sehr oft bestanden diese Gaben aus Silberblech und zeigten Nachbildungen der geheilten Körperteile. Nach der Neueinweihung der Kirche im Jahr 1911 wurde darauf verzichtet, diese Arbeiten, wie bis dahin üblich, am Gnadenaltar auszustellen. Heute sind einige dieser Stücke in einer Vitrine ausgestellt. Heute dienen Geldspenden oder geschmückte Kerzen als Votivgabe, einige der Kerzen sind im Kirchenraum ausgestellt.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> |
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* Die Weihnachtskrippe wird um die Weihnachtszeit aufgestellt, Bruder Gandulf Stulpe aus Münster schnitzte die Figuren 1973 nach lebenden Vorbildern.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 21</ref> |
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=== Abzweigung zum Shaft/Intake 7 === |
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== Wallfahrt == |
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Die 0,5 km lange ''Abzweigung zum Shaft/Intake 7'' zweigte von der ''Upper Works Railway'' ab. |
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Im Jahr 2011 wird das 350-jährige Wallfahrtsjubiläum gefeiert. Die Zahl der Gruppen und Wallfahrer, die während dieses Jahres die Wallfahrtsstadt besuchen, ist gegenüber den Vorjahren noch mal stark angestiegen. 2011 waren an vielen Wallfahrtstagen Kardinäle und Bischöfe vor allem aus Deutschland aber auch aus dem Ausland in Werl. |
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Neben den vielen Großwallfahrten der Portugiesen, Spanier, Heimatvertriebenen ([[Ermland|Ermländer]], [[Sudetenland|Sudetendeutsche]], Grafschaft Glatzer und [[Schlesien|Schlesier]]) und einer Behindertenwallfahrt, ist es eine Vielzahl kleinerer Gruppen, die besonders stark in den Monaten Mai und Oktober das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche besuchen. Zum Patronatsfest [[Mariä Heimsuchung]] kommen ebenfalls einige tausend Menschen in Gruppen nach Werl. Sie kommen aus [[Warstein]], [[Delbrück]], [[Algermissen|Hildesheim-Algermissen]], [[Lenhausen]], [[Arpe (Schmallenberg)|Arpe]], [[Olpe]] und dem 150 Kilometer entfernten [[Much]] teilweise auch zu Fuß. In der Woche nach dem Patronatsfest findet die [[Fußwallfahrt Werne–Werl|Fußwallfahrt von Werne]] statt. In den Archiven der Wallfahrtsleitung wird das [[Werler Mirakelbuch]], eine Sammlung von angeblich geschehenen Wundern, aufbewahrt. |
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=== Treig-Laggan Railway === |
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Die 1930 errichtete 3,25 km lange ''Treig-Laggan Railway'' zweigte von der ''Upper Works Railway'' zum [[Laggan Dam]] am [[Loch Laggan]] ab. Sie überquerte die West Highland Railway bei [[Fersit]] auf einer Holz-Trestlebrücke mit 26 [[Joch (Architektur)|Jochen]]. Sie wurde zunehmend aufgefüllt, um einen Damm zu bilden. |
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Das ZDF übertrug am 22. April 2011 einen Gottesdienst aus der Kirche.<ref>[http://www.soester-anzeiger.de/lokales/werl/uebertragung-zdfmesse-werler-basilika-1253634.html Bericht im Soester Anzeiger]</ref> |
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== Literatur == |
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=== Abzweigung zum Shaft C === |
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* Elisabeth Bellot-Beste: ''Die Wallfahrt zum Gnadenbild von Werl in Westfalen.'' Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1958. (Schriften der Stadt Werl, Reihe A, Historisch-wissenschaftliche Beiträge, Heft 4) |
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Die 0,8 km lange ''Abzweigung zum Shaft C'' zweigte von der ''Treig-Laggan Railway'' ab. |
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* Gerhard Best: ''Wallfahrt und Heiligenverehrung in Werl.'' Unterricht in westfälischen Museen, Sonderreihe: Exkursionsführer Heft 2. Hrsg. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 1990, ISBN 3-923432-24-0. |
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* Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2. |
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== Stilllegung == |
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* Hans-Günther Schneider, Urban Hachmeier: ''Marienwallfahrtsort Werl.'' 1. Auflage. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-6620-2. (Schnell, Kunstführer Nr. 2631) |
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Im Oktober 1971 unterspülte starker Regen einen Teil der ''Upper Works Railway'', wodurch das Gleis auf einer Länge von 21 zerstört wurde, so daß eine Wiederinbetriebnahme in Frage gestellt wurde. Zwei Loks und zwei Draisinen saßen seitdem auf dem kürzeren Streckenabschnitt fest. Zu dieser Zeit baute die [[Forestry Commission]] Zugangsstraßen in der Gegend. Daher wurde entschieden, dass weitere Straßen errichtet werden sollten, anstatt das Gleis zu reparieren. Dennoch wurde der Eisenbahnbetrieb während des Straßenbaus noch für mehrere Jahre aufrechterhalten. Die Bahnlinie wurde schließlich 1977 stillgelegt. |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Mariä Heimsuchung (Werl)}} |
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== Überreste == |
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* [http://www.wallfahrt-werl.de/ Internetpräsentation des Franziskanerklosters zur Werler Wallfahrt] |
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Nach der Stilllegung wurden die Gleise abgebaut, aber die Stahlbrücken blieben weitgehend stehen. Es sind sogar noch einige Gleisabschnitte erhalten, insbesondere auf den längeren Brücken. Es wird überlegt, die Bahnstrecke als [[Tourist]]enattraktion wieder in Betrieb zu nehmen.<ref>{{cite web| url=http://www.obantimes.co.uk/news/archivestory.php/aid/5017/Bringing_the_%91Puggy%92_back_to_Lochaber.html| title=Bringing the "Puggy" back to Lochaber| publisher=[[The Oban Times]]| date=18 March 2005| accessdate=17 October 2009}}</ref> |
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* [http://www.lwl.org/walb-download/pdf/KuLaReg/KuLaReg_SO_HSK_Fachbeitrag_mBildern.pdf Beschreibung auf den Seiten des LWL, S. 83] (abgerufen am 15. November 2012) (PDF; 7,5 MB) |
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* [http://www.wallfahrtsorte-wallfahrtskirchen.de/wallfahrtskirche/werl-wallfahrtsbasilika-mariae-heimsuchung.html Geschichte] |
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* [http://www.helmutvoss.de/kirchen2011_wallfahrtsbasilika_werl.html Aussagekräftige Fotos] |
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* [http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/117010100000003519.php Geschichte auf den Seiten der Stadt Werl] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Kirchengebäude im Erzbistum Paderborn|Werl Unsere Liebe Frau]] |
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[[Kategorie:Basilica minor]] |
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{{SORTIERUNG:Lochaber}} |
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[[Kategorie:Katholischer Wallfahrtsort in Nordrhein-Westfalen|Werl]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Bahnstrecke im Vereinigten Königreich]] |
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[[Kategorie:Werksbahn]] |
Version vom 13. August 2015, 20:40 Uhr
Schmalspurbahn Lochaber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() Lochaber Brücke Nr. 15 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 40 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 914 mm (engl. 3-Fuß-Spur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Schmalspurbahn Lochaber ist eine 40 km lange Werkseisenbahn mit einer Spurweite von 914mm (3 Fuß). Sie wurde für die Bau- und die Wartungsarbeiten eines 15 km langen Tunnels vom Loch Treig zu einer Fabrik bei Fort William in Schottland gebaut, der Wasser zum für die Aluminiumproduktion genutzten Lochaber-Wasserkraftwerk der British Aluminium Company führte. Sie war umgangssprachlich als 'Old Puggy Line' bekannt.
Bau
Die Bahnlinie wurde ursprünglich für den Transport von Bauarbeitern und Gütern der Baufirma Balfour Beatty während des Baus des Tunnels genutzt. Sie sollte eigentlich nur vorübergehend betrieben werden. Nach der Einweihung des Tunnels wurde aber entschieden, den Bahnbetrieb für die Wartung des Tunnels aufrecht zu erhalten.
Beschreibung
Das Bahnbetriebswerk war in einem Industriegelände, das anfangs 'Base Camp' genannt wurde, wo es Schuppen für die Loks und Draisinen gab. Dort gab es unter anderem Dreischienengleise mit 914 und 1435 mm Spurweite.
Pier Railway
Die 1,75 km lange Pier Railway führte vom 'Base Camp' zu einer Pier am Loch Linnhe, an der die Baumaterialien von Schiffen auf die Schmalspurbahn umgeladen wurden. Sie überquerte die West Highland Railway und die Mallaig Extension Railway der LNER auf unterschiedlichen Brücken östlich von Mallaig Junction, wie die heutige Fort William Junction damals hieß.
Später wurde sie zum Transport von Bauxit und zum Transport von Aluminium-Barren verwendet. Sie wurde 1927 auf eine neue Trasse verlegt, um Platz für das Dorf Inverlochy zu schaffen und um statt des Bahnübergangs über die A82 eine Brücke einzurichten.
Eine ursprünglich geplante Elektrifizierung wurde nie durchgeführt. Außerdem blieb die Strecke eingleisig, obwohl die Brücken und Bahndämme bereits für den zweigleisigen Betrieb dimensioniert worden waren.
Upper Works Railway
Die 19 km lange Upper Works Railway führte vom Base Camp zu den Ventil-Schächten am Loch Treig. Über die ersten 4,25 km gab es einen steilen Anstieg mit 1:30 oder sogar 1:25. Es gab etwa 90 Brücken auf der Strecke. Die meisten Trestle-Brücken waren anfangs aus Holz errichtet, wurden dann aber mit dem Schrott aus der Fabrik in Stahlbrücken umgebaut. Etwa in der Mitte der Strecke lag ein Gleisdreieck, an dem Züge wenden konnten.
Portal Incline Railway
Die Portal Incline Railway war eine kurze Abzweigung in der Nähe des Base Camps. Sie führte bis auf eine Höhe von 167.6 m über Normalnull. Die Züge wurden über eine elektrische Winde über die Steilstrecke gezogen.
Abzweigung zum Adit 10
Die 0,75 km lange Abzweigung zum Adit 10 zweigte von der Upper Works Railway ab.
Abzweigung zum Shaft/Intake 7
Die 0,5 km lange Abzweigung zum Shaft/Intake 7 zweigte von der Upper Works Railway ab.
Treig-Laggan Railway
Die 1930 errichtete 3,25 km lange Treig-Laggan Railway zweigte von der Upper Works Railway zum Laggan Dam am Loch Laggan ab. Sie überquerte die West Highland Railway bei Fersit auf einer Holz-Trestlebrücke mit 26 Jochen. Sie wurde zunehmend aufgefüllt, um einen Damm zu bilden.
Abzweigung zum Shaft C
Die 0,8 km lange Abzweigung zum Shaft C zweigte von der Treig-Laggan Railway ab.
Stilllegung
Im Oktober 1971 unterspülte starker Regen einen Teil der Upper Works Railway, wodurch das Gleis auf einer Länge von 21 zerstört wurde, so daß eine Wiederinbetriebnahme in Frage gestellt wurde. Zwei Loks und zwei Draisinen saßen seitdem auf dem kürzeren Streckenabschnitt fest. Zu dieser Zeit baute die Forestry Commission Zugangsstraßen in der Gegend. Daher wurde entschieden, dass weitere Straßen errichtet werden sollten, anstatt das Gleis zu reparieren. Dennoch wurde der Eisenbahnbetrieb während des Straßenbaus noch für mehrere Jahre aufrechterhalten. Die Bahnlinie wurde schließlich 1977 stillgelegt.
Überreste
Nach der Stilllegung wurden die Gleise abgebaut, aber die Stahlbrücken blieben weitgehend stehen. Es sind sogar noch einige Gleisabschnitte erhalten, insbesondere auf den längeren Brücken. Es wird überlegt, die Bahnstrecke als Touristenattraktion wieder in Betrieb zu nehmen.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Bringing the "Puggy" back to Lochaber. The Oban Times, 18. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2009.
Koordinaten: 56° 49′ 8,4″ N, 5° 6′ 36″ W