Mladá Boleslav und Carl Andreas von Boguslawski: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:WilhelminevonBoguslawski.jpg|miniatur|hochkant=0.9|Wilhelmine von Boguslawski, geb. von Radecke]] |
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| Ort = |
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'''Carl Anton Andreas von Boguslawski ''' (* [[19. November]] [[1758]] auf Gut Muschlitz ([[Moszyce]]) bei [[Oleśnica|Oels]] in [[Niederschlesien]]; † [[21. September]] [[1817]] in [[Berlin]]) war ein deutscher General, Übersetzer und Autor. Als erster Direktor der [[Preußische Kriegsakademie|Allgemeinen Kriegsschule]] ging er in die [[Preußen|preußische]] Militärgeschichte ein. |
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| Wappen = [[Datei:Mladá Boleslav CoA CZ.svg|111px|Wappen von Mladá Boleslav]] |
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| Kraj = Středočeský kraj |
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| Kraj_link = |
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| Okres = Mladá Boleslav |
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| Fläche = 2889 |
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| Höhe = 235 |
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| Gemeindenummer = 535419 |
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| Postleitzahl = 293 01 |
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| KFZ-Kennzeichen = |
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| Straßen = |
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| Schienen = 064 M. Boleslav–S. Paka<br />[[Bahnstrecke Praha–Turnov|070 Prag–Turnov]]<br />071 Nymburk–M. Boleslav<br />[[Bahnstrecke Mělník–Mladá Boleslav|076 M. Boleslav–Mělník]] |
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| Flughafen = |
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| GemeindeArt = Statutarstadt |
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| Ortsteile = 13 |
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| Bürgermeister = Raduan Nwelati |
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| BürgermeisterDatum = 2006 |
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| AnschriftStraße = Komenského nám. 61 |
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| AnschriftOrt = 293 49 Mladá Boleslav |
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| Website = www.mb-net.cz |
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| Breitengrad = 50/24/45/N |
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| Längengrad = 14/54/23/E |
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== Familie == |
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[[Datei:Mladá Boleslav.JPG|thumb|Blick auf die Altstadt und das Schloss]] |
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Sein Vater, Johannes Georg von Boguslawski (1716–1767), war ein aufgrund seines reformierten Glaubens nach dem [[Thorner Blutgericht]] aus [[Litauen]] vertriebener Adeliger, der auf den [[Schlesien|schlesischen]] [[Twardogóra|Gütern]] des Reichsgrafen Heinrich von Reichenbach-Goschütz gastliche Aufnahme fand. Carl Andreas hatte eine Schwester und einen älteren Bruder, den 1802 in [[Goldap]] als [[Kapitänleutnant|Kapitän]] und [[Kompaniechef]] eines [[Infanterieregiment]]s verstorbenen Heinrich Georg von Boguslawski. |
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[[Datei:Mladá Boleslav, old factory.jpg|thumb|Das Gebäude der ehemaligen Automobilfabrik Laurin & Klement]] |
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[[Datei:Mladá Boleslav, Škoda museum2.jpg|thumb|Škoda-Museum]] |
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Am 31. Mai 1795 heiratete er zu Dedelow bei [[Prenzlau]] in erster Ehe Amalie von Klützow, die bereits 1796 verstarb. Am 24. April 1800 heiratete er in Lobedau, [[Landkreis Goldberg]], Wilhelmine von Radecke (13. November 1769; † 18. Mai 1839), die Tochter eines schlesischen Gutsbesitzers und nachmalige Dame des [[Luisenorden]]s. Der Ehe entstammten zwei Kinder: Wilhelm von Boguslawski (1803–1874), ein Jugendfreund des Musikers [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] und späterer [[Preußen|preußischer]] Justizrat in Berlin, sowie Albertine von Boguslawski (1801–1852), Hofdame der [[Maria Anna Amalie von Hessen-Homburg|Prinzessin Marianne von Preußen]]. Ab 1805 nahm er [[Ernestine von Wildenbruch|Ernestine von Langen]] (1805–1858), die Tochter eines ihm nahestehenden Regimentsoffiziers und spätere Hofdame der [[Luise von Preußen (1770–1836)|Fürstin Radziwill]] sowie Mutter des Dramatikers [[Ernst von Wildenbruch]], als Pflegetochter in sein Haus auf. Sein Neffe war [[Palm Heinrich Ludwig von Boguslawski]]. Sein Enkel war der [[Generalleutnant]] [[Albert von Boguslawski]]. |
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'''Mladá Boleslav''' (deutsch ''Jungbunzlau'') ist eine [[Tschechien|tschechische]] Stadt in der [[Středočeský kraj|Mittelböhmischen Region]] nordöstlich von [[Prag]]. Sie hat etwa 42.972 Einwohner <small>(2005)</small> und eine Fläche von 28,9 km². Mladá Boleslav liegt an der [[Jizera|Iser]]. |
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== Leben == |
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Nach dem frühen Tod des mittellosen Vaters fanden er und sein älterer Bruder 1767 Aufnahme im Berliner Militärwaisenhaus. 1770 traten sie in die Berliner [[Kadettenanstalt]] ein. Dort war Carl Andreas Schüler des Dichters [[Karl Wilhelm Ramler]], der die schriftstellerische Begabung des Knaben erkannte und förderte. 1776 erfolgte sein Eintritt in die [[Preußische Armee]] als [[Fähnrich]] im Regiment zu Fuß v. Wunsch Nr. 12. 1782 wurde er als Lehrer nach [[Magdeburg]] kommandiert, um den Offizieren der magdeburger Inspektion Vorträge in [[Geometrie]] und Befestigungskunde zu halten. Als erster [[Adjutant]] des [[Generalleutnant]]s [[Friedrich Ludwig (Hohenlohe-Ingelfingen-Öhringen)|Erbprinz von Hohenlohe]] nahm er an den Feldzügen der [[Erster Koalitionskrieg|Koalitionskriege]] von 1792, 1793 und 1794 teil und befreundete sich mit dem [[Generalquartiermeister]] [[Christian von Massenbach]]. ''Er hat das Journal des Corps Hohenlohe 1792/94 geführt, das im preuß. Geheimen Staatsarchiv aufbewahrt wird und eine übersichtliche Darstellung der Ereignisse gibt. Dieses Tagebuch ist wohl die beste Quelle für das Studium des damaligen Feldzuges.''<ref>[[Kurt von Priesdorff]]: ''[[Soldatisches Führertum]]'', Bd. 3, Hamburg 1937, S. 408</ref> Am 10. Juni 1800 wurde er Chef des Füsselier-Bataillons Nr. 22. 1803 erwarb er das Gut Podelwitz im Kreis [[Środa Śląska|Neumarkt]]. 1806 war er an der [[Schlacht bei Jena und Auerstedt]] beteiligt und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. 1808 erhielt er eine Anstellung als Kommandeur von [[Nysa|Neiße]]. 1809 war er Mitglied der Rüstungs- und der Konskriptionskommission, die die Reorganisation des Preußischen Heeres vorbereiteten. Im selben Jahr wurde er Mitglied der preußischen General-Ordenskommission. Nach der Umwandlung und Neubildung der militärischen Lehranstalten wurde Boguslawski am 6. August 1810 zum ersten Direktor der durch die Reformen [[Gerhard von Scharnhorst|Scharnhorsts]] ins Leben gerufenen [[Preußische Kriegsakademie|Allgemeinen Kriegsschule]] in Berlin ernannt. Dieses Amt hatte er - mit Unterbrechung durch die [[Freiheitskriege]], in welchen er sich bei dem als [[Landwehr (Militär)|Landwehr]]schlacht bezeichneten [[Schlacht bei Hagelberg|Gefecht von Hagelberg]] das [[Eisernes Kreuz|Eiserne Kreuz]] erwarb - bis zu seinem Tode 1817 inne. Über seine Amtsführung urteilte der Militärhistoriker Scharfenort: ''Die Schwierigkeiten lagen in erster Linie in dem Verhältnis der Offiziere als Schüler zu Boguslawski, der feinfühlend ihren Vorurteilen gegen die vielen Neuerungen Rechnung tragen mußte, durch die sie ihrer alten Privilegien beraubt wurden. Hier galt es zu belehren und auszugleichen, was Boguslawski um so leichter fiel, als sich Vertreter aller gebildeten Stände in seinem Hause zusammenfanden, das er auch seinen Offizieren geöffnet hatte.''<ref>Louis von Scharfenort: Die Königlich Preußische Kriegsakademie. 1810–1910. Mittler, Berlin 1910., S. 51f</ref> 1812 wurde er Mitglied in der [[Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin|Gesetzlosen Gesellschaft]]. Sein Haus in der Burgstraße war ein bekannter und beliebter Treffpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Berlin. Boguslawski, der am 4. Oktober 1813 zum [[Generalmajor]] befördert worden war, verstarb plötzlich an den Folgen eines Lungenschlages. Sein Grab befindet sich auf dem [[Alter Garnisonfriedhof|Alten Garnisonfriedhof]] an der Linienstraße in Berlin. |
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[[Datei:GrabmalCarlvonBoguslawski.jpg|miniatur|Grabplatte für Carl Andreas von Boguslawski auf dem [[Alter Garnisonfriedhof|Alten Garnisonfriedhof]] in Berlin]] |
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== Orden und Ehrenzeichen == |
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Der Ort wurde in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts von [[Boleslav II. (Böhmen)|Boleslav II.]] gegründet. Im Jahr 1255 wurde im Ort ein [[Kloster]] des [[Johanniterorden]]s gegründet. Der Ort hat die Stadtrechte zum Teil im Jahr 1334 und zum Teil im Jahr 1436 erhalten. |
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* 1793 [[Orden Pour le Mérite]] |
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* 1813 [[Sankt-Stanislaus-Orden]] II. Klasse |
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* 1813 Eisernes Kreuz II. Klasse |
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== Werke == |
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Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt zum Zentrum der [[Böhmische Brüder|Böhmischen Brüder]], die die Ideen des [[Jan Hus]] befolgte. Es wurde ein [[Bistum]] eingerichtet und eine [[Kathedrale]] im Stil der [[Renaissance]] gebaut. Die Religionskriege des 17. Jahrhunderts haben die Abnahme der Bevölkerungsanzahl und die [[Rekatholisierung]] gebracht. |
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* Journal der Avantgarde unter dem Kommando des Generalleutnant Erbprinz von Hohenlohe in den Feldzügen 1792, 1793, 1794 (Armeebericht) |
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* Virgils Landbau. Ein Lehrgedicht in vier Büchern, aus dem Lateinischen übersetzt von einem Offizier (1795) |
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* Briefe über die Champagne und Lothringen an einen Landwirth in Schlesien (Verlag Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau und Leipzig 1809) |
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* Xanthippus (1809) |
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* Diokles. Eine Legende in vier Gesängen (1814) |
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== Weblinks == |
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Im 19. Jahrhundert erfolgte die [[Industrialisierung]]. Im Jahr 1895 wurde in Mladá Boleslav das [[Unternehmen]] ''[[Laurin & Klement]]'' gegründet, ursprünglich als Fahrradproduzent. Nach erfolgreicher Entwicklung und Diversifizierung der Produktion in Richtung Automobilbau wurde dieses Unternehmen 1925 an den Schwerindustriekonzern [[Škoda]] mit Sitz in [[Pilsen]] verkauft. Der Automobilzweig wurde nach dem 2. Weltkrieg als Staatsunternehmen ausgegliedert. Dieses Unternehmen wurde 1990 privatisiert und gehört seither als [[Škoda Auto]] zum [[Volkswagen|Volkswagenkonzern]]. |
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* [http://www.garnisonfriedhof-berlin.de/077.htm Berliner Garnisonsfriedhof] |
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* [http://www.luise-berlin.de/lesezei/Blz00_12/text04.htm Der Schriftsteller Karl Andreas von Boguslawski] |
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In den 1920er Jahren entstanden in Mladá Boleslav mehrere Bauten der tschechischen [[Moderne]]. [[Emil Králík]] (1880-1946) errichtete das Stadttheater, [[Jiří Kroha]] (1893-1974) das Kaufhaus Gellner und das Bezirkspolyklinikum. <ref>[http://www.archimaera.de/2007/1/2007/1/1200/index_html Mirko Baum, "Straße am Ende der Welt"] in: archimaera (Heft 1/2008)</ref> |
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* {{ADB|47|67|68|Boguslawski, Andreas von|Max Hippe|ADB:Boguslawski, Andreas von}} |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Verkehr === |
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Mladá Boleslav liegt 60 km nordöstlich von Prag an der [[Europastraße 65]] / Schnellstraße [[Rychlostní silnice 10]]. Der Hauptbahnhof liegt an den Strecken [[Bahnstrecke Praha–Turnov|070 Prag–Turnov]] und 071 Nymburk–Mladá Boleslav, 064 Mladá Boleslav–Stará Paka und [[Bahnstrecke Mělník–Mladá Boleslav|076 Mladá Boleslav–Mělník]]. |
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=== Ansässige Unternehmen === |
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In Mladá Boleslav befinden sich der Sitz und das größte Werk des Automobilherstellers [[Škoda Auto]]. Das Unternehmen beschäftigt in Tschechien 23.976 Mitarbeiter (Stand 2006), den Großteil davon im Werk in Mladá Boleslav. Damit sind mehr als 3/4 aller Erwerbstätigen der Stadt in dem Automobilkonzern tätig. [[Škoda Auto]] ist zugleich der bedeutendste Automobilproduzent [[Tschechien|Tschechiens]] und der größte Exporteur des Landes. |
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=== Bildung === |
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In Mladá Boleslav siedelt die Private Hochschule [[Škoda Auto Vysoká škola]]. |
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== Stadtteile == |
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Die Stadt gliedert sich in 13 Stadtteile: Bezděčín, Čejetice, Čejetičky, Debř, Chrást, Jemníky, Michalovice, Mladá Boleslav I, Mladá Boleslav II, Mladá Boleslav III, Mladá Boleslav IV, Podchlumí, Podlázky. |
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== Städtepartnerschaften == |
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* [[Dieburg]], Hessen |
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* [[King's Lynn]], Großbritannien |
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* [[Pezinok]], Slowakei |
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* [[Vantaa]], Finnland |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Im Ort geboren === |
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* [[Antonín František Bečvařovský]], Komponist |
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* [[František Gellner]], tschechischer Dichter, Anarchist, Prosaist, Maler und Karikaturist |
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* [[Josef Holub (Biologe)|Josef Holub]], Botaniker |
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* [[Hugo Maria Kritz]] (Pseudonym von Hugo Krizkovsky), deutscher Schriftsteller |
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* [[Vincenc Zahradník]] (1790–1836), Priester |
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* [[Vladislav Brunner]] (1910–1989), Flötist |
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* [[Adina Mandlová]], (1910–1991), Schauspielerin |
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* [[Eva Bosáková]], (1931–1991), Kunstturnerin |
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* [[Václav Roubíček]] (1944–2010), Ingenieurwissenschaftler, Universitätspräsident und Senatsabgeordneter des tschechischen Parlaments |
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* [[Vladimír Michálek]], (* 1956), Regisseur |
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* [[Vilém Čok]], (* 1961), Sänger |
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* [[Jan Železný]], (* 1966), Speerwerfer |
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* [[Václav Koloušek]], (* 1976), Fußballspieler |
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* [[Radim Vrbata]], (* 1981), Eishockeyspieler |
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* [[Martin Havlát]], (* 1981), Eishockeyspieler |
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* [[Jiří Polnický]], (* 1989), Cyclocrossfahrer |
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=== Im Ort wirkten === |
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* [[Siegfried Kapper]], tschechischer Schriftsteller, Übersetzer und Arzt jüdischer Herkunft |
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* [[Josef Bohumil Herclík]], Geigenbaumeister |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=101099592|LCCN=no/2002/31752|VIAF=64365377}} |
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== Weblinks == |
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* {{Commonscat|Mladá Boleslav}} |
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* [http://www.mb-net.cz mb-net.cz] Offizielle Seiten der Stadt (teilw. deutsch) |
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{{SORTIERUNG:Boguslawski, Carl Andreas von}} |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Mladá Boleslav}} |
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[[Kategorie:Generalmajor (Königreich Preußen)]] |
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[[Kategorie:Träger des Pour le Mérite (Militärorden)]] |
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[[Kategorie:Person in den Koalitionskriegen (Preußen)]] |
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[[Kategorie:Autor]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1758]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1817]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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{{Personendaten |
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[[Kategorie:Mladá Boleslav| ]] |
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|NAME=Boguslawski, Carl Andreas von |
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[[Kategorie:Statutarstadt (Tschechien)]] |
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|ALTERNATIVNAMEN=Boguslawski, Carl Anton Andreas von (vollständiger Name) |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher General, Übersetzer und Autor |
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[[bg:Млада Болеслав]] |
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|GEBURTSDATUM=19. November 1758 |
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[[cs:Mladá Boleslav]] |
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|GEBURTSORT=Gut Muschlitz bei [[Oleśnica|Oels]], [[Niederschlesien]] |
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|STERBEDATUM=21. September 1817 |
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|STERBEORT=[[Berlin]] |
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[[es:Mladá Boleslav]] |
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[[it:Mladá Boleslav]] |
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[[zh:姆拉達-博萊斯拉夫]] |
Version vom 10. August 2015, 20:39 Uhr


Carl Anton Andreas von Boguslawski (* 19. November 1758 auf Gut Muschlitz (Moszyce) bei Oels in Niederschlesien; † 21. September 1817 in Berlin) war ein deutscher General, Übersetzer und Autor. Als erster Direktor der Allgemeinen Kriegsschule ging er in die preußische Militärgeschichte ein.
Familie
Sein Vater, Johannes Georg von Boguslawski (1716–1767), war ein aufgrund seines reformierten Glaubens nach dem Thorner Blutgericht aus Litauen vertriebener Adeliger, der auf den schlesischen Gütern des Reichsgrafen Heinrich von Reichenbach-Goschütz gastliche Aufnahme fand. Carl Andreas hatte eine Schwester und einen älteren Bruder, den 1802 in Goldap als Kapitän und Kompaniechef eines Infanterieregiments verstorbenen Heinrich Georg von Boguslawski.
Am 31. Mai 1795 heiratete er zu Dedelow bei Prenzlau in erster Ehe Amalie von Klützow, die bereits 1796 verstarb. Am 24. April 1800 heiratete er in Lobedau, Landkreis Goldberg, Wilhelmine von Radecke (13. November 1769; † 18. Mai 1839), die Tochter eines schlesischen Gutsbesitzers und nachmalige Dame des Luisenordens. Der Ehe entstammten zwei Kinder: Wilhelm von Boguslawski (1803–1874), ein Jugendfreund des Musikers Felix Mendelssohn Bartholdy und späterer preußischer Justizrat in Berlin, sowie Albertine von Boguslawski (1801–1852), Hofdame der Prinzessin Marianne von Preußen. Ab 1805 nahm er Ernestine von Langen (1805–1858), die Tochter eines ihm nahestehenden Regimentsoffiziers und spätere Hofdame der Fürstin Radziwill sowie Mutter des Dramatikers Ernst von Wildenbruch, als Pflegetochter in sein Haus auf. Sein Neffe war Palm Heinrich Ludwig von Boguslawski. Sein Enkel war der Generalleutnant Albert von Boguslawski.
Leben
Nach dem frühen Tod des mittellosen Vaters fanden er und sein älterer Bruder 1767 Aufnahme im Berliner Militärwaisenhaus. 1770 traten sie in die Berliner Kadettenanstalt ein. Dort war Carl Andreas Schüler des Dichters Karl Wilhelm Ramler, der die schriftstellerische Begabung des Knaben erkannte und förderte. 1776 erfolgte sein Eintritt in die Preußische Armee als Fähnrich im Regiment zu Fuß v. Wunsch Nr. 12. 1782 wurde er als Lehrer nach Magdeburg kommandiert, um den Offizieren der magdeburger Inspektion Vorträge in Geometrie und Befestigungskunde zu halten. Als erster Adjutant des Generalleutnants Erbprinz von Hohenlohe nahm er an den Feldzügen der Koalitionskriege von 1792, 1793 und 1794 teil und befreundete sich mit dem Generalquartiermeister Christian von Massenbach. Er hat das Journal des Corps Hohenlohe 1792/94 geführt, das im preuß. Geheimen Staatsarchiv aufbewahrt wird und eine übersichtliche Darstellung der Ereignisse gibt. Dieses Tagebuch ist wohl die beste Quelle für das Studium des damaligen Feldzuges.[1] Am 10. Juni 1800 wurde er Chef des Füsselier-Bataillons Nr. 22. 1803 erwarb er das Gut Podelwitz im Kreis Neumarkt. 1806 war er an der Schlacht bei Jena und Auerstedt beteiligt und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. 1808 erhielt er eine Anstellung als Kommandeur von Neiße. 1809 war er Mitglied der Rüstungs- und der Konskriptionskommission, die die Reorganisation des Preußischen Heeres vorbereiteten. Im selben Jahr wurde er Mitglied der preußischen General-Ordenskommission. Nach der Umwandlung und Neubildung der militärischen Lehranstalten wurde Boguslawski am 6. August 1810 zum ersten Direktor der durch die Reformen Scharnhorsts ins Leben gerufenen Allgemeinen Kriegsschule in Berlin ernannt. Dieses Amt hatte er - mit Unterbrechung durch die Freiheitskriege, in welchen er sich bei dem als Landwehrschlacht bezeichneten Gefecht von Hagelberg das Eiserne Kreuz erwarb - bis zu seinem Tode 1817 inne. Über seine Amtsführung urteilte der Militärhistoriker Scharfenort: Die Schwierigkeiten lagen in erster Linie in dem Verhältnis der Offiziere als Schüler zu Boguslawski, der feinfühlend ihren Vorurteilen gegen die vielen Neuerungen Rechnung tragen mußte, durch die sie ihrer alten Privilegien beraubt wurden. Hier galt es zu belehren und auszugleichen, was Boguslawski um so leichter fiel, als sich Vertreter aller gebildeten Stände in seinem Hause zusammenfanden, das er auch seinen Offizieren geöffnet hatte.[2] 1812 wurde er Mitglied in der Gesetzlosen Gesellschaft. Sein Haus in der Burgstraße war ein bekannter und beliebter Treffpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Berlin. Boguslawski, der am 4. Oktober 1813 zum Generalmajor befördert worden war, verstarb plötzlich an den Folgen eines Lungenschlages. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Garnisonfriedhof an der Linienstraße in Berlin.

Orden und Ehrenzeichen
- 1793 Orden Pour le Mérite
- 1813 Sankt-Stanislaus-Orden II. Klasse
- 1813 Eisernes Kreuz II. Klasse
Werke
- Journal der Avantgarde unter dem Kommando des Generalleutnant Erbprinz von Hohenlohe in den Feldzügen 1792, 1793, 1794 (Armeebericht)
- Virgils Landbau. Ein Lehrgedicht in vier Büchern, aus dem Lateinischen übersetzt von einem Offizier (1795)
- Briefe über die Champagne und Lothringen an einen Landwirth in Schlesien (Verlag Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau und Leipzig 1809)
- Xanthippus (1809)
- Diokles. Eine Legende in vier Gesängen (1814)
Weblinks
- Berliner Garnisonsfriedhof
- Der Schriftsteller Karl Andreas von Boguslawski
- Max Hippe: Boguslawski, Andreas von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 67 f.
Einzelnachweise
- ↑ Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Bd. 3, Hamburg 1937, S. 408
- ↑ Louis von Scharfenort: Die Königlich Preußische Kriegsakademie. 1810–1910. Mittler, Berlin 1910., S. 51f
Personendaten | |
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NAME | Boguslawski, Carl Andreas von |
ALTERNATIVNAMEN | Boguslawski, Carl Anton Andreas von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher General, Übersetzer und Autor |
GEBURTSDATUM | 19. November 1758 |
GEBURTSORT | Gut Muschlitz bei Oels, Niederschlesien |
STERBEDATUM | 21. September 1817 |
STERBEORT | Berlin |