Hypohalogenige Säuren und Viehauktionshalle Weimar: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Zuchtviehauktionshalle Weimar 2009.jpg|mini|Die Viehauktionshalle von innen während der Aufbauarbeiten für eine Veranstaltung zum [[Kunstfest Weimar]] im Jahre 2009.<br />Foto: Maik Schuck]] |
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[[Datei:Ruine Viehauktionshalle Weimar 2015 001.JPG|miniatur|Die Ruine der Halle nach dem Brand]] |
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[[Datei:Ruine Viehauktionshalle Weimar 2015 003.JPG|miniatur|Die Polizei nahm bereits am Tag nach dem Brand drei jugendliche Brandstifter fest.]] |
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Die '''Viehauktionshalle''' war eine denkmalgeschützte Markt- und Veranstaltungshalle in der Stadt [[Weimar]] in [[Thüringen]]. Sie wurde Ende der 1930er Jahre errichtet und im April 2015 durch einen Brand zerstört. |
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== Geschichte == |
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Die Halle wurde 1939 in Fachwerkbauweise mit einer Grundfläche von 35 Meter mal 70 Meter und einer Höhe von 25 Metern in der Nähe des [[Bahnhof Weimar|Weimarer Hauptbahnhofs]] errichtet. |
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Ab Mai 1942 wurde die Halle genutzt, um Juden aus ganz Thüringen zusammenzutreiben und über den nahe gelegenen Bahnhof zu deportieren.<ref>{{Literatur| Autor = Alexandra Klei| Titel = Der erinnerte Ort: Geschichte durch Architektur. Zur baulichen und gestalterischen Repräsentation der nationalsozialistischen Konzentrationslager| Verlag = [[Transcript Verlag]]| Ort = Bielefeld| Jahr = 2014| ISBN = 978-3-8394-1733-1| Seiten = 122| Online = {{Google Buch | BuchID = zqzWBQAAQBAJ&pg=PA122 }}}}</ref> Sie galt aus diesem Grund als Symbol der [[Thüringen im Nationalsozialismus|Judenverfolgung in Thüringen]]. Anschließend wurde auf dem Gelände der Halle ein Material- und Gerätedepot der [[Wehrmacht]] eingerichtet, in dem auch Häftlinge des [[KZ Buchenwald]] als [[Zwangsarbeit]]er eingesetzt wurden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Krieg-und-Haeftlinge-Leser-erinnert-sich-an-die-Weimarer-Viehauktionshalle-607635599 |titel=Krieg und Häftlinge: Leser erinnert sich an die Weimarer Viehauktionshalle |autor=Hans Lehmann |werk=[[Thüringische Landeszeitung]] |datum=2015-04-30 |zugriff=2015-05-05}}</ref> |
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Halle von der Sowjetarmee/GSSD sowie nach deren Abzug 1992 als Ausstellungs- und Veranstaltungshalle genutzt. Sie befand sich zuletzt im Besitz der [[Konsumgenossenschaft]] Weimar und diente unter anderem als Ausstellungshalle der [[Internationale Bauausstellung|Internationalen Bauausstellung Thüringen]] (IBA). Die Halle war bereits länger in einem schlechten Zustand, insbesondere das Dach war durch Stürme stark in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund fehlender Nutzungskonzepte erfolgte jedoch keine Sanierung, sondern nur regelmäßige Sicherungsmaßnahmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Hetzer-und-Viehauktionshalle-in-Weimar-sollen-repariert-werden-1758002673 |titel=Hetzer- und Viehauktionshalle in Weimar sollen repariert werden |autor=Michael Baar |werk=[[Thüringer Allgemeine]] |datum=2014-02-27 |zugriff=2015-05-06}}</ref> |
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In der Nacht zum 22. April 2015 brannte sie aus zunächst unbekannter Ursache bis auf die Grundmauern nieder.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mdr.de/nachrichten/weimar-brand-viehauktionshalle100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html |titel=Historische Viehauktionshalle abgebrannt |hrsg=[[Mitteldeutscher Rundfunk]] |datum=2015-04-22 |zugriff=2015-05-05}}</ref> Einen Tag später gestanden drei Jugendliche die vorsätzliche [[Brandstiftung]], nachdem bei einem der Täter ein Handyvideo des Brandes aufgetaucht war.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mz-web.de/panorama/feuer-in-historischer-viehauktionshalle-drei-maenner-gestehen-brandstiftung-in-weimar,20642226,30506686.html |titel=Feuer in historischer Viehauktionshalle: Drei Männer gestehen Brandstiftung in Weimar |werk=[[Mitteldeutsche Zeitung]] |datum=2015-04-23 |zugriff=2015-05-05}}</ref> |
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[[Datei:Ortstermin Viehauktionshalle Weimar 2015.JPG|miniatur|[[Stefan Wolf (Oberbürgermeister)|Stefan Wolf]], Sigrid Hebestreit (Konsumgenossenschaft), [[Christian Carius]] und [[Jörg Geibert]] (v.l.n.r.) beim Ortstermin vor der Viehauktionshalle]] |
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Ein Gutachter stellte anschließend erhebliche Schäden an den erhaltenen Gebäuderesten fest und sah eine Gefahr durch herabstürzende Teile. Nach der Einholung entsprechender Angebote soll daher das Gelände beräumt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Reste-der-Viehauktionshalle-in-Weimar-muessen-fallen-482279607 |titel=Reste der Viehauktionshalle in Weimar müssen fallen |autor=Michael Baar |werk=[[Thüringer Allgemeine]] |datum=2015-05-04 |zugriff=2015-05-05}}</ref> In einem von Landtagspräsident [[Christian Carius]] initiierten Gespräch vor Ort sprachen sich Vertreter der Erinnerungsstätte [[J. A. Topf & Söhne]] und der [[KZ Buchenwald|Gedenkstätte Buchenwald]] allerdings für den Erhalt von Teilen der Halle als Gedenkstätte aus, um einen Erinnerungsort an das Schicksaal der dort deportierten Thüringer Juden zu schaffen. Die Konsumgenossenschaft hingegen sieht sich durch das Versicherungsgutachten unter Zugzwang, die von den Gebäuderesten ausgehende Gefahr durch eine Beräumung zu beseitigen. Diese ist laut Oberbürgermeister [[Stefan Wolf (Oberbürgermeister)|Stefan Wolf]] nur anzeige- und nicht genehmigungspflichtig, weshalb die Entscheidung hierüber allein bei der Konsumgenossenschaft liegt. Als alternativer Ausstellungsort für die Bauausstellung wurde die unmittelbar benachbarte, ebenfalls denkmalgeschützte [[Hetzerhalle]] ins Gespräch gebracht, die ebenfalls in Besitz der Konsumgenossenschaft ist und derzeit als Lager eines Gerüstbaubetriebes dient.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Brandruine-der-Viehauktionshalle-zwischen-Wunsch-und-Realitaet-1900520085 |titel=Brandruine der Viehauktionshalle zwischen Wunsch und Realität |autor=Michael Baar |werk=[[Thüringer Allgemeine]] |datum=2015-05-07 |zugriff=2015-05-07}}</ref> |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Viehauktionshalle (Weimar)}} |
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* [http://www.konsum-weimar.de/de/viehauktionshalle.html Konsumgenossenschaft Weimar] |
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* [http://www.weimar-im-ns.de/ort14.php Eintrag auf Weimar-im-Nationalsozialismus] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Weimar]] |
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[[Kategorie:Kulturdenkmal in Weimar]] |
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[[Kategorie:Veranstaltungsstätte in Thüringen]] |
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[[Kategorie:Erbaut in den 1930er Jahren]] |
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[[Kategorie:Zerstört in den 2010er Jahren]] |
Version vom 7. August 2015, 19:10 Uhr

Foto: Maik Schuck
Die Viehauktionshalle war eine denkmalgeschützte Markt- und Veranstaltungshalle in der Stadt Weimar in Thüringen. Sie wurde Ende der 1930er Jahre errichtet und im April 2015 durch einen Brand zerstört.
Geschichte
Die Halle wurde 1939 in Fachwerkbauweise mit einer Grundfläche von 35 Meter mal 70 Meter und einer Höhe von 25 Metern in der Nähe des Weimarer Hauptbahnhofs errichtet.
Ab Mai 1942 wurde die Halle genutzt, um Juden aus ganz Thüringen zusammenzutreiben und über den nahe gelegenen Bahnhof zu deportieren.[1] Sie galt aus diesem Grund als Symbol der Judenverfolgung in Thüringen. Anschließend wurde auf dem Gelände der Halle ein Material- und Gerätedepot der Wehrmacht eingerichtet, in dem auch Häftlinge des KZ Buchenwald als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Halle von der Sowjetarmee/GSSD sowie nach deren Abzug 1992 als Ausstellungs- und Veranstaltungshalle genutzt. Sie befand sich zuletzt im Besitz der Konsumgenossenschaft Weimar und diente unter anderem als Ausstellungshalle der Internationalen Bauausstellung Thüringen (IBA). Die Halle war bereits länger in einem schlechten Zustand, insbesondere das Dach war durch Stürme stark in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund fehlender Nutzungskonzepte erfolgte jedoch keine Sanierung, sondern nur regelmäßige Sicherungsmaßnahmen.[3]
In der Nacht zum 22. April 2015 brannte sie aus zunächst unbekannter Ursache bis auf die Grundmauern nieder.[4] Einen Tag später gestanden drei Jugendliche die vorsätzliche Brandstiftung, nachdem bei einem der Täter ein Handyvideo des Brandes aufgetaucht war.[5]
Ein Gutachter stellte anschließend erhebliche Schäden an den erhaltenen Gebäuderesten fest und sah eine Gefahr durch herabstürzende Teile. Nach der Einholung entsprechender Angebote soll daher das Gelände beräumt werden.[6] In einem von Landtagspräsident Christian Carius initiierten Gespräch vor Ort sprachen sich Vertreter der Erinnerungsstätte J. A. Topf & Söhne und der Gedenkstätte Buchenwald allerdings für den Erhalt von Teilen der Halle als Gedenkstätte aus, um einen Erinnerungsort an das Schicksaal der dort deportierten Thüringer Juden zu schaffen. Die Konsumgenossenschaft hingegen sieht sich durch das Versicherungsgutachten unter Zugzwang, die von den Gebäuderesten ausgehende Gefahr durch eine Beräumung zu beseitigen. Diese ist laut Oberbürgermeister Stefan Wolf nur anzeige- und nicht genehmigungspflichtig, weshalb die Entscheidung hierüber allein bei der Konsumgenossenschaft liegt. Als alternativer Ausstellungsort für die Bauausstellung wurde die unmittelbar benachbarte, ebenfalls denkmalgeschützte Hetzerhalle ins Gespräch gebracht, die ebenfalls in Besitz der Konsumgenossenschaft ist und derzeit als Lager eines Gerüstbaubetriebes dient.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alexandra Klei: Der erinnerte Ort: Geschichte durch Architektur. Zur baulichen und gestalterischen Repräsentation der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Transcript Verlag, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8394-1733-1, S. 122 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hans Lehmann: Krieg und Häftlinge: Leser erinnert sich an die Weimarer Viehauktionshalle. In: Thüringische Landeszeitung. 30. April 2015, abgerufen am 5. Mai 2015.
- ↑ Michael Baar: Hetzer- und Viehauktionshalle in Weimar sollen repariert werden. In: Thüringer Allgemeine. 27. Februar 2014, abgerufen am 6. Mai 2015.
- ↑ Historische Viehauktionshalle abgebrannt. Mitteldeutscher Rundfunk, 22. April 2015, abgerufen am 5. Mai 2015.
- ↑ Feuer in historischer Viehauktionshalle: Drei Männer gestehen Brandstiftung in Weimar. In: Mitteldeutsche Zeitung. 23. April 2015, abgerufen am 5. Mai 2015.
- ↑ Michael Baar: Reste der Viehauktionshalle in Weimar müssen fallen. In: Thüringer Allgemeine. 4. Mai 2015, abgerufen am 5. Mai 2015.
- ↑ Michael Baar: Brandruine der Viehauktionshalle zwischen Wunsch und Realität. In: Thüringer Allgemeine. 7. Mai 2015, abgerufen am 7. Mai 2015.
Koordinaten: 50° 59′ 34,9″ N, 11° 19′ 2,8″ O