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Gythio und Fontaine de Fontestorbes: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Fontaine de Fontestorbes.JPG|miniatur|Fontaine de Fontestorbes]]
{{Infobox Gemeindebezirk Griechenland
[[Datei:Confluent Hers Fontestorbes.JPG|miniatur|Die Mündung in den [[Hers-Vif]]]]
|Name= Gythio
|Name-el-Gen=Γυθείου
|Name-el-Nom=Γύθειο
|Region=[[Peloponnes (griechische Region)|Peloponnes]]
|Regionalbezirk=[[Lakonien]]
|Gemeinde=[[Anatoliki Mani]]
|Höhe=61
|Höhenbezugspunkt=
|Fläche=197.313
|Einwohner=7106
|Einwohnerquelle=2011<ref name="VZ2011">[http://www.statistics.gr/portal/page/portal/ESYE/BUCKET/General/resident_population_census2011.xls Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ)] (Excel-Dokument, 2,6 MB)</ref>
|Bevölkerungsdichte=
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}}


Die '''Fontaine de Fontestorbes''', auch ''Fontaine intermittente de Fontestorbes'' genannt, ist eine [[Gewässer#Nach Wasserführung je Zeit|intermittierende]] [[Karstquelle]] in den [[Pyrenäen]] in der [[Region (Frankreich)|Region]] [[Midi-Pyrénées]] im [[Département Ariège]] in [[Frankreich]].
[[Datei:Gythio Peloponnisos.jpg|miniatur|links|hochkant=1.5||Gythio, Hafenpromenade]]
'''Gythio''' ({{ELSneu|Γύθειο}} {{n.Sg.}}, Ausspprache: {{IPA|[ˈʝiθio]}}, {{ELSalt2|Γύθιον}}) ist eine [[Griechenland|griechische]] Hafenstadt am [[Lakonischer Golf|Lakonischen Golf]] im Süden der [[Peloponnes]] in der Präfektur [[Lakonien]]. Gythio ist seit der Verwaltungsreform von 2010 ein Gemeindebezirk und Sitz der Gemeinde Östliche Mani ([[Anatoliki Mani]]).


== Lage ==
== Beschreibung ==
Die Fontaine de Fontestorbes befindet sich etwa einen Kilometer südwestlich des Ortes [[Bélesta (Ariège)|Bélesta]], auf der rechten Hangseite im bewaldeten Tal des [[Hers-Vif]]. Die Karstquelle [[Schüttung (Hydrologie)|schüttet]] durchschnittlich 2090 Liter pro Sekunde. Das Quellwasser entspringt einer Höhlenöffnung direkt in einem Felsen. Es stammt aus einem ungefähr 85&nbsp;km² großen unterirdischen See, der großteils von Wasser gespeist wird, das im [[Kalkstein]] des ''Plateau de Sault'' versickert. Der dort entspringende Fluss kann eine Breite von bis zu fünf Metern haben. Er mündet nach etwa 50&nbsp;m von rechts in den Hers-Vif.
Gythio liegt auf einem kleinen fruchtbaren Delta des Flussen Xeras, umrahmt von Ausläufern des [[Taygetos]]-Gebirges, dessen mit 2.407 Metern höchster Gipfel namens "Profitis Ilias" bei guter Sicht direkte Stadtkulisse – oft bis in den Mai hinein schneebedeckt - ist. Inmitten des Ebene entspringt eine reichhaltige Trinkwasserquelle und am Nordrand des Deltas gibt es einige kleine perennierende Bäche. Die Bucht von Gythio bietet von Natur aus einen guten Schutz für Schiffe. Der heute ausgebaute Hafen ist Fährhafen für Verbindungen zur Insel [[Kythira]] und nach [[Kissamos]] auf [[Kreta]].


== Das Aussetzen der Schüttung ==
Beim Hafen liegt die kleine Insel [[Marathonisi]] (die antike Kranaë) mit einem Pinienwäldchen und einem Leuchtturm. Sie ist mit Gythio durch einen Damm verbunden und grenzt das Stadtbild malerisch gegen das offene Meer hin ab. [[Paris (Mythologie)|Paris]] und [[Helena (Mythologie)|Helena]] sollen hier auf der Flucht von [[Sparta]] nach [[Troja]] ihre erste Liebesnacht verbracht haben.
Der [[Abfluss]] der Karstquelle ist zumeist gleichmäßig. Von Juli bis Oktober können jedoch starke Schüttungsschwankungen beobachtet werden, denen die Quelle ihre weitgehende Berühmtheit als Touristenattraktion verdankt.<ref group="A" name="A1">Das Aussetzen der Quelle ist im Jahr 2013 bis Ende Juli nicht eingetreten. Der Grund dafür ist wohl das regenreiche Frühjahr.</ref> Setzt die Schüttung aus, so ist der Abfluss der Quelle zuvor ungefähr 20 Minuten lang enorm stark und ist dann schlagartig für annähernd 40 Minuten unterbrochen. Dieser Zyklus wiederholt sich fortlaufend.


=== Naturwissenschaftlicher Hintergrund ===
== Geschichte ==
Die Mechanismen, die zum [[Gewässer#Nach Wasserführung je Zeit|Intermittieren]] der ''Fontaine de Fontestorbes'' führen, sind noch nicht restlos erforscht. Die folgende Darstellung beruht auf Studien aus den späten 1970er-Jahren vom [[Centre national de la recherche scientifique|CNRS]] vorwiegend durch Alain Mangin.
{{inuse}}
=== Bronzezeit ===
Die ältesten Funde stammen von der Insel [[Marathonisi]]. Hier wurden [[Bronzezeit|bronzezeitliche]] Scherben gefunden, die ältesten können in das [[Frühhelladikum]] datiert werden. Die Siedlung während der [[Mykenische Palastzeit|Mykenischen Palastzeit]] (SH III) umfasste etwa die Hälfte der Insel und war somit ein nicht unbedeutender Ort.<ref>Helen Waterhouse & R.Hope Simpson: ''Prehistoric Laconia: Part II''; in: ''The Annual of the British School at Athens'' 56; p. 114.</ref> Auf dem 2 km südlich von Gythio gelegenen Berg [[Mavrovouni (Gythio)|Mavrovouni]] wurden zudem mykenische Grabkammern entdeckt und die Überreste einer [[Tholos]]. Diese Funde und andere in der näheren Umgebung deuten auf ein mykenisches Zentrum hin. Am Ende der Bronzezit wurde die Siedlung auf der Insel aufgegeben.


Nur in Zeiten niedrigen Wasserstandes, das heißt bei einem momentanen Abflusswert unter 1040 Liter pro Sekunde, kommt es zu den Schüttungsunterbrechungen. Das Intermittieren beruht gemäß der gängigen Theorie auf dem Zusammenspiel von drei Komponenten:
=== Antike ===
Der Ursprung der dorischen Siedlung Gythion (agr. {{ELSalt2|Γύθιον, Γυθεῖον}}) auf dem Festland gegenüber bleibt im Dunkeln. Es war eine von [[Sparta]] abhängige [[Periöken]]stadt. Nachdem die Spartaner zu Beginn des 5.Jh.v.Chr. den Hafen ausgebaut hatten, wurde es zum Haupthafen vom 45 km entfernt gelegenen Sparta und der ältere Hafen beim 7 km südlicher gelegenen [[Las (Lakedaimon)|Las]] verlor an Bedeutung.


* Ein natürliches, unterirdisches Wasser[[reservoir]], das sich flussaufwärts in einem Hohlraum des Kalksteinmassivs befindet, wo sich das Wasser aus dem [[Einzugsgebiet]] sammelt.
Als Haupthafen der spartanischen Flotte war Gythion wiederholt feindlichen Angriffen ausgesetzt. So führte im Jahre 455 v.Chr. [[Tolmides]] die [[Athen|Athenische]] Flotte gegen Gythion und brannte den Hafen nieder <ref>[[Pausanias]] I.27.5 [http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/ptext?lookup=Paus.+1.27.5 1.27.5]</ref>. Dennoch führt dieser Krieg zwischen Athen und Sparta zur Niederlage Athens. Auch im [[Peloponnesischer Krieg|Peloponnesischen Krieg]] (431-404 v.Chr.) war Gythion der Ausgangspunkt der spartanischen Flotte. Im Jahre 407 v. Chr. landete [[Alkibiades]] vor seiner Rückkehr nach Athen hier und überwachte den Bau von dreißig [[Triere]]n durch die Spartaner <ref>Xenophon, Hellenika, I.4.11 [http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/ptext?lookup=Xen.+Hell.+1.4.1]</ref>.
* Ein Stollen, der am unteren Ende dieses unterirdischen Sees beginnt und das dort abfließende Wasser zur Austrittsstelle der Quelle leitet.
* Ein zweiter, höher gelegener Stollen zum unterirdischen See, der mit Luft gefüllt ist.


Für das Funktionieren der intermittierenden Quelle ist es von Bedeutung, dass die Endpunkte beider Stollen nebeneinander und auf etwa gleichem Niveau liegen. Somit bleibt bei ausreichendem Wasserstand der Luftschacht verschlossen, so als wäre er gar nicht vorhanden. Daher tritt die Strömung normalerweise in der gleichen Menge aus, wie der Zufluss erfolgt. Die Quelle fließt [[Perpetuierung|kontinuierlich]]. Wenn der Zufluss in den See nachlässt, unterschreitet er schließlich den Wert von 1040&nbsp;l/s und der Wasserstand im See sinkt ab.
Nach der [[Schlacht von Leuktra]] fiel [[Epaminondas]] im Winter 370 v.Chr. mit einem Landheer des [[Böotischer Bund|Böotischen Bundes]] in Lakonien ein, vermochte aber Sparta nicht einzunehmen. Das Heer zog bis zur Küste und belagerte Gythion drei Tage lang erfolglos, worauf das Heer umkehrte.


Dadurch befindet sich das bisher unter Wasser stehende und daher verschlossene Ende des Luftstollens nun teilweise oberhalb des [[Wasserspiegel]]s. Dadurch kann über diesen Stollen Luft in den Hohlraum angesaugt werden, was zu einem abrupten und starken Druckabfall im Abflussstollen führt. Der Abfluss kommt dadurch fast völlig zum Erliegen und der Quellaustritt versiegt. Da nunmehr der Abfluss nahezu komplett blockiert und deutlich unter der Zuflussrate liegt, wird der Wasserstand des Sees wieder aufgefüllt.
Im Laufe des [[Erster Makedonischer Krieg|Ersten Makedonischen Krieges]] fiel im Jahre 215 v.Chr. das makedonische Heer unter [[Philipp V. (Makedonien)|Philipp V.]] in Lakonien ein und belagerte auf seinem Vorstoss bis zum [[Kap Tenaro|Kap Tainaron]] erfolglos Gythion.


Um aber die Strömung im Ablaufstollen wieder zu starten, muss der Wasserspiegel über das Niveau steigen, das zur Unterbrechung geführt hatte. Wenn dies geschehen ist, beträgt die Strömung am Auslass der Quelle bis zu 1800&nbsp;l/s. Somit wiederholt sich der Zyklus solange, wie der Zufluss aus dem Einzugsgebiet nicht ausreicht, einen dauerhaften Durchfluss zu gewährleisten. Das ist in der Regel den ganzen Sommer über der Fall, unterbrochen lediglich für einige Tage nach heftigen Gewittern. Die Zyklusdauer verlängert sich zum Ende der Saison, wenn der sehr geringe Zufluss länger braucht, um den See wieder auf den erforderlichen Wasserstand zu füllen.
195 v.Chr. gelang es im [[Makedonisch-Römische Kriege|Zweiten Makedonischen Krieg]] dem [[Römische Republik|römischen]] Feldherrn [[Titus Quinctius Flamininus]] Gythion einzunehmen, wobei er den Spartanern erlaubte sich nach Sparta zurückzuziehen. Gythion blieb darauf umkämpft und dem spartanische König [[Nabis (Sparta)|Nabis]] gelang es 192 v.Chr. die Stadt einzunehmen, doch vermochten sich die Spartaner nicht lange zu halten. Zusammen mit den anderen von Sparta entrissenen Städten wurde Gythion von Rom unter den Schutz des [[Achäischer Bund|Achäischen Bundes]] gestellt. Als Griechenland 146 v.Chr. in eine [[Macedonia (Provinz)|Römische Provinz]] umgewandelt wurde, schlossen sich diese Städte zum „[[Eleutherolakonen|Lakedaimonischen Bund]]“.


Während diese vereinfachte Darstellung eine theoretisch perfekte Regelmäßigkeit des Mechanismus erwarten lässt, sind die tatsächlichen Verhältnisse etwas differenzierter. So wurden während der Saison minimale Durchflussraten zwischen 200&nbsp;l/s am Anfang und 20&nbsp;l/s im Spätsommer gemessen. Ebenso variiert der maximale Abfluss zwischen 1800 und 1680&nbsp;l/s.
Um 70 v. Chr. kam es offenbar zu einer [[Stasis (Polis)|Stasis]] in der Stadt, die von einem auswärtigen Schiedsrichter beigelegt werden konnte.<ref>IG V 1,1145.</ref>


In einigen seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass sich durch extreme [[Dürre|Trockenheit]] das Reservoir nicht mehr füllen kann und Wasser und Luft konstant über die Abflussleitung nach außen fließen. Dies geschieht, wenn der Zulauf 600&nbsp;l/s unterschreitet. Das war in einigen längeren Niedrigwasserperioden der Fall, so im November 1973, Oktober 2001 und Januar 2007. Dieser beobachtete Wert entspricht fast genau den Berechnungen von A. Mangin, der 680&nbsp;l/s angegeben hatte.
Unter Kaiser [[Augustus]] wurde dann der „Bund der [[Eleutherolakonen]]“ gegründet. Gythion gehörte zu den wenigen Städten der Eleutherolakonen, die eigene Münzen herausgab, was die Beudeutung und den Reichtum der Stadt bezeugt.


== Siehe auch ==
Während der Römerzeit erebte Gythion (lat. Gythium) seine wirtschaftliche Blütezeit, wobei materieller Wohlstand neben dem regen Handel vor allem durch den Abbau von [[Marmor]] und Holz aus den nahen Eichenwäldern des Taygeton stammen dürfte. Welche Bedeutung der [[Purpurschnecke]]nfischerei zukam, bleibt in der Forschung umstritten. Die Stadt wurde stark ausgebaut. Dabei wurden unter anderem ein Theater in die Ostflanke der Akropolis gebaut und Thermen errichtet. Von Norden und von Westen her führten Aquädukte Frischwasser zur Stadt, das in einer Zisterne am Westhang der Akropolis gesammelt wurde. Die Stadt dehnte sich schliesslich bis in die Hänge der nördlichen Hügel aus. Südlich der Stadt gegenüber der Insel Kranae lag das Migonion, ein heiliger Bezirk, in dem vor allem [[Aphrodite|Aphrodite Migonitis]] verehrt wurde.
* [[Liste von Karstquellen in Frankreich]]

375 n. Chr. richtete ein verheerendes Erdbeben erhebliche Schäden in der Stadt an und 20 Jahre später plünderten [[Goten]] unter [[Alarich I.|Alarich]] die Stadt. Später wird Gythion nicht mehr genannt und mit der Zeit verlor es völlig an Bedeutung und wurde offenbar verlassen.

=== Neuzeit ===
Erst als sich ab Ende des 18. Jahrhunderts die einflussreiche Familie der "Grigorakis" hier niederließ, wurde der Ort wieder stärker besiedelt und erlebte neue Blüte, bis er im Zuge der Landflucht im 20. Jahrhundert wieder schrumpfte.

Der Ort war Verwaltungszentrum der gleichnamigen [[Liste der ehemaligen Provinzen Griechenlands|ehemaligen Provinz]] innerhalb der Präfektur Lakonien, zu der auch die östliche [[Mani (Peloponnes)|Mani]] gehörte. 1997 wurde er Sitz einer größeren Gemeinde Gythio, die 2010 in die Gemeinde Anatoliki Mani integriert wurde und dort als Gemeindebezirk weiter besteht. Gythio ist Endpunkt der in [[Malmö]] beginnenden [[Europastraße 65]] auf dem griechischen Festland, sie wird auf Kreta fortgesetzt.

[[Datei:Gythio, Laconia, Peloponnes, Greece - View on harbor.jpg|miniatur|Blick auf den Hafen von Gythio]]

[[Datei:RathausGythio.JPG|miniatur|Rathaus, entworfen von [[Ernst Ziller]]]]

== Charakter und Sehenswürdigkeiten ==
Gythio ist eine Kleinstadt, der eine lange Hafenpromenade, steile Treppen und malerische Gassen urgriechisches Ambiente verleihen.

Aus ihrer antiken Vergangenheit hat die Stadt heute nurmehr ein kleines [[Theater der römischen Antike|römisches Theater]] zu bieten; viel baulichen Zeitzeugen versanken im 4. Jh. n. Chr. durch ein Erdbeben unter dem Meeresspiegel.

Zeugen der Glanzzeit im 19. Jahrhundert sind zahlreiche Häuser neoklassizistischer Architektur am Berghang über dem Hafen, die heute teils im Verfall begriffen, teils liebevoll restauriert sind.

Die Strände der zu Gythio gehörenden Ortschaft Mavrovouni sind vor allem bei Campingtouristen beliebt.

== Literatur ==
* {{PECS|gythelon|Gythelon or Gythion, Lakonia, Greece|C. Le Roy}}

=== Geschichte ===
* {{DNP|5|37||Gyth(e)ion|Yves Lafond}}
* Edward S. Forster: ''Gythium and the N.W. Coast of the Laconian Gulf''. In: ''Annual of the British School at Athens'' 13, 1906-1907
* Graham Shipley: ''Lakedaimon''. In: [[Mogens Herman Hansen]] (Hrsg.): ''An Inventory of Archaic and Classical Poleis''. Oxford 2004, ISBN 0-19-814099-1, S. 582.
* Helen Waterhouse & R.Hope Simpson: Prehistoric Laconia: Part II; in: The Annual of the British School at Athens 56; p. 114.
* J.M. Wagstaff: ''A Small Coastal Town in the Southern Greece: Its Evolution and Present Condition''; in: ''The Town Planning Review'', Vol. 37, No. 4 (1976); pp. 255-270.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Fontaine intermittente de Fontestorbes|Fontaine de Fontestorbes}}
{{commonscat}}
* [http://www.youtube.com/watch?v=K9VUMq9sj9I Video einer Schüttungsperiode auf YouTube (im Zeitraffer)]
* [http://www.gythio.net/ gythio.net]
* Private und kommerzielle Websites [http://www.lakonia.org/locations_gythio.htm] [http://www.greek-tourism.gr/gythio/indexuk.htm] [http://w4u.eexi.gr/~langsett/theo.htm] [http://www.papagiannakos.com/lakonia/gythio.htm] [http://www.mani.org.gr/horia/dgithiou/githio/gith/githio.htm]
* [http://www2.rgzm.de/Navis2/Home/HarbourFullTextOutput.cfm?HarbourNR=Gytheion Informationen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums für Vor- und Frühgeschichte in Mainz zum antiken Hafen von Gythio (englisch)]


== Einzelnachweise ==
== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Ort in der Region Peloponnes]]
[[Kategorie:Gemeinde in der Region Peloponnes (Kapodistrias-Programm)]]
[[Kategorie:Quelle in Frankreich]]
[[Kategorie:Ort auf dem Peloponnes]]
[[Kategorie:Flusssystem Garonne|QFontestorbes]] <!-- "Q" wie "Quelle" -->
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[[Kategorie:Département Ariège]]
[[Kategorie:Mani (Peloponnes)]]
[[Kategorie:Karstquelle]]
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Griechenland]]
[[Kategorie:Antike griechische Stadt]]
[[Kategorie:Sparta]]

Version vom 3. August 2015, 12:12 Uhr

Fontaine de Fontestorbes
Die Mündung in den Hers-Vif

Die Fontaine de Fontestorbes, auch Fontaine intermittente de Fontestorbes genannt, ist eine intermittierende Karstquelle in den Pyrenäen in der Region Midi-Pyrénées im Département Ariège in Frankreich.

Beschreibung

Die Fontaine de Fontestorbes befindet sich etwa einen Kilometer südwestlich des Ortes Bélesta, auf der rechten Hangseite im bewaldeten Tal des Hers-Vif. Die Karstquelle schüttet durchschnittlich 2090 Liter pro Sekunde. Das Quellwasser entspringt einer Höhlenöffnung direkt in einem Felsen. Es stammt aus einem ungefähr 85 km² großen unterirdischen See, der großteils von Wasser gespeist wird, das im Kalkstein des Plateau de Sault versickert. Der dort entspringende Fluss kann eine Breite von bis zu fünf Metern haben. Er mündet nach etwa 50 m von rechts in den Hers-Vif.

Das Aussetzen der Schüttung

Der Abfluss der Karstquelle ist zumeist gleichmäßig. Von Juli bis Oktober können jedoch starke Schüttungsschwankungen beobachtet werden, denen die Quelle ihre weitgehende Berühmtheit als Touristenattraktion verdankt.[A 1] Setzt die Schüttung aus, so ist der Abfluss der Quelle zuvor ungefähr 20 Minuten lang enorm stark und ist dann schlagartig für annähernd 40 Minuten unterbrochen. Dieser Zyklus wiederholt sich fortlaufend.

Naturwissenschaftlicher Hintergrund

Die Mechanismen, die zum Intermittieren der Fontaine de Fontestorbes führen, sind noch nicht restlos erforscht. Die folgende Darstellung beruht auf Studien aus den späten 1970er-Jahren vom CNRS vorwiegend durch Alain Mangin.

Nur in Zeiten niedrigen Wasserstandes, das heißt bei einem momentanen Abflusswert unter 1040 Liter pro Sekunde, kommt es zu den Schüttungsunterbrechungen. Das Intermittieren beruht gemäß der gängigen Theorie auf dem Zusammenspiel von drei Komponenten:

  • Ein natürliches, unterirdisches Wasserreservoir, das sich flussaufwärts in einem Hohlraum des Kalksteinmassivs befindet, wo sich das Wasser aus dem Einzugsgebiet sammelt.
  • Ein Stollen, der am unteren Ende dieses unterirdischen Sees beginnt und das dort abfließende Wasser zur Austrittsstelle der Quelle leitet.
  • Ein zweiter, höher gelegener Stollen zum unterirdischen See, der mit Luft gefüllt ist.

Für das Funktionieren der intermittierenden Quelle ist es von Bedeutung, dass die Endpunkte beider Stollen nebeneinander und auf etwa gleichem Niveau liegen. Somit bleibt bei ausreichendem Wasserstand der Luftschacht verschlossen, so als wäre er gar nicht vorhanden. Daher tritt die Strömung normalerweise in der gleichen Menge aus, wie der Zufluss erfolgt. Die Quelle fließt kontinuierlich. Wenn der Zufluss in den See nachlässt, unterschreitet er schließlich den Wert von 1040 l/s und der Wasserstand im See sinkt ab.

Dadurch befindet sich das bisher unter Wasser stehende und daher verschlossene Ende des Luftstollens nun teilweise oberhalb des Wasserspiegels. Dadurch kann über diesen Stollen Luft in den Hohlraum angesaugt werden, was zu einem abrupten und starken Druckabfall im Abflussstollen führt. Der Abfluss kommt dadurch fast völlig zum Erliegen und der Quellaustritt versiegt. Da nunmehr der Abfluss nahezu komplett blockiert und deutlich unter der Zuflussrate liegt, wird der Wasserstand des Sees wieder aufgefüllt.

Um aber die Strömung im Ablaufstollen wieder zu starten, muss der Wasserspiegel über das Niveau steigen, das zur Unterbrechung geführt hatte. Wenn dies geschehen ist, beträgt die Strömung am Auslass der Quelle bis zu 1800 l/s. Somit wiederholt sich der Zyklus solange, wie der Zufluss aus dem Einzugsgebiet nicht ausreicht, einen dauerhaften Durchfluss zu gewährleisten. Das ist in der Regel den ganzen Sommer über der Fall, unterbrochen lediglich für einige Tage nach heftigen Gewittern. Die Zyklusdauer verlängert sich zum Ende der Saison, wenn der sehr geringe Zufluss länger braucht, um den See wieder auf den erforderlichen Wasserstand zu füllen.

Während diese vereinfachte Darstellung eine theoretisch perfekte Regelmäßigkeit des Mechanismus erwarten lässt, sind die tatsächlichen Verhältnisse etwas differenzierter. So wurden während der Saison minimale Durchflussraten zwischen 200 l/s am Anfang und 20 l/s im Spätsommer gemessen. Ebenso variiert der maximale Abfluss zwischen 1800 und 1680 l/s.

In einigen seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass sich durch extreme Trockenheit das Reservoir nicht mehr füllen kann und Wasser und Luft konstant über die Abflussleitung nach außen fließen. Dies geschieht, wenn der Zulauf 600 l/s unterschreitet. Das war in einigen längeren Niedrigwasserperioden der Fall, so im November 1973, Oktober 2001 und Januar 2007. Dieser beobachtete Wert entspricht fast genau den Berechnungen von A. Mangin, der 680 l/s angegeben hatte.

Siehe auch

Commons: Fontaine de Fontestorbes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Das Aussetzen der Quelle ist im Jahr 2013 bis Ende Juli nicht eingetreten. Der Grund dafür ist wohl das regenreiche Frühjahr.

Koordinaten: 42° 53′ 33″ N, 1° 55′ 36″ O