Obersee und Radsturz: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:cambe angle.svg|miniatur|Linkes Rad (von hinten betrachtet) mit negativem Sturz. Der Winkel ist zur Verdeutlichung überzeichnet.]] |
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'''Obersee''' ist der Name folgender |
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[[Datei:Radsturz.jpg|mini|Radsturz (Rad im Vordergrund positiv, hinteres Rad negativ)]] |
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'''Radsturz''' oder '''Sturz''' ist ein Begriff aus der [[Fahrwerk#Fahrwerkseinstellungen|Fahrwerkstechnik]]. Als Sturz bezeichnet man den [[Winkel]] zwischen der Radmittelebene und einer Senkrechten auf die Fahrbahn. Man unterscheidet den Sturz bezüglich der Fahrbahn und den Sturz bezüglich des Fahrzeugs. Im [[Fahrzeugkoordinatensystem|fahrzeugfesten System]] ist der Sturz positiv, wenn die Oberseite des Rades nach außen geneigt ist. |
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natürlicher Seen: |
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* [[Obersee (Antarktis)]], ein zugefrorener See im [[Otto-von-Gruber-Gebirge]], Antarktis |
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* [[Obersee (Arosa)]], ein Bergsee im Zentrum der Gemeinde [[Arosa]], Graubünden, Schweiz |
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* [[Obersee (Bad Faulenbach)]], im Gebiet der bayerischen Stadt Füssen, Deutschland |
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* [[Obersee (Blankensee)]], in der Gemeinde Blankensee in Vorpommern, Deutschland |
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* [[Obersee (Erftstadt)]], Teil der [[Villeseen]] bei Erftstadt, Deutschland |
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* [[Obersee (Glarus)]], ein Bergsee im [[Oberseetal]] im Kanton Glarus, Schweiz |
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* [[Obersee (Kißlegg)]], in der Gemeinde Kißlegg in Baden-Württemberg, Deutschland |
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* [[Obersee (Königssee)]], ein südöstlich des Königssees gelegener See in Bayern, Deutschland |
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* [[Obersee (Lanke)]], ein See in der Gemeinde Wandlitz in Brandenburg, Deutschland |
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* [[Obersee (Osttirol)]], ein See am Staller Sattel in Osttirol, Österreich |
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* [[Obersee (Steiermark/Niederösterreich)]], ein See im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet |
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* frühere Bezeichnung für den [[Nussbaumersee]] bei [[Nussbaumen TG]] |
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Der Sturz zur Straße wird nach [[ISO]] 8855 im [[Reifen]]-[[Koordinatensystem]] angegeben. Die x-Achse ist dabei die Schnittlinie zwischen Fahrbahn und Radmittelebene und zeigt nach vorn, die z-Achse zeigt senkrecht zur Straße nach oben. Eine Drehung um die x-Achse im Gegen-[[Uhrzeigersinn]] ([[Drehrichtung #Mathematische Definitionen bezüglich Koordinatensystemen|mathematisch positiv]]) definiert den positiven Sturzwinkel. |
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Stauseen: |
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* [[Obersee (Berlin)]], ein Speichersee in Berlin, Deutschland |
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* [[Obersee (Bielefeld)]], ein künstlich angelegter See in Bielefeld, Deutschland |
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* [[Obersee (Rur)]], eine Vorsperre der Rurtalsperre im Kreis Aachen, Deutschland |
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* ein See der Kyritzer Seenkette in Brandenburg, Deutschland, offiziell [[Dossespeicher Kyritz]] |
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Bei PKW ist ein leicht ''negativer'' Sturz aller Räder allgemein üblich („breitbeinig dastehen“, vgl. Abbildung), da er eine höhere maximale [[Seitenführungskraft]] in Kurven bewirkt. |
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Teile von Gewässern: |
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* [[Obersee (Bodensee)]], der größere der beiden Seen des Bodensees |
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* der obere (südwestliche) Teil des [[Weitsee]]s |
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* frühere Bezeichnung für die Egerner Bucht des [[Tegernsee]] |
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* ''Zürcher Obersee'', der obere, nicht ganz abgetrennte Teil des [[Zürichsee]]s |
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* der südwestliche Teil des [[Staffelsee]]s |
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Bei [[Einzelradaufhängung]]en ändert sich - abhängig vom Achsprinzip und der [[Kinematik]] der Achse - der Sturz über dem [[Federweg]]. Dagegen bleibt bei [[Starrachse]]n der Sturz zur Straße bei Kurvenfahrt näherungsweise konstant. Der Sturz in Konstruktionslage wird auch als ''Grundsturz'' bezeichnet. |
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== Zweck == |
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'''Obersee''' steht außerdem für: |
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Reifen können [[Seitenführungskraft|Seitenführungskräfte]] nur erzeugen, wenn entweder [[Schräglaufwinkel]] und/oder Sturz vorhanden ist. Bei [[Zweirad|Zweirädern]] wird die Seitenkraft überwiegend durch Sturz (durch „Hineinlegen“ in die Kurve), bei 2-spurigen Kraftfahrzeugen dagegen überwiegend durch Schräglaufwinkel erzeugt. Durch Sturz stellt sich eine günstige Spannungsverteilung der Profilteilchen in der [[Reifenaufstandsfläche]] ein. Bei PKW wird Grundsturz und Sturzänderung zur teilweisen Kompensation des Sturzwinkels zur Straße eingesetzt, der sich am kurvenäußeren Rad durch die [[Wanken|Wank]]<nowiki/>neigung des Fahrzeugs ergibt. |
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* [[Agglomeration Obersee]], eine Agglomeration am Zürcher Obersee |
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* [[Obersee (Oberösterreich)]], ein Ortsteil der Marktgemeinde Bad Goisern am Hallstättersee in Oberösterreich |
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* [[Obersee Nachrichten]], ein Anzeigenblatt am Zürcher Obersee |
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Bei PKW bewirkt ein negativer Sturz aller Räder („breitbeinig dastehen“) eine höhere maximale Seitenführungskraft in Kurven. Die Druckverteilung in der Aufstandsfläche des Reifens wird gleichmäßiger, da der „Gürtelsturz“ kompensiert werden kann. Ferner erwirkt ein negativer Sturz einen kleineren Schräglaufwinkelbedarf und wird häufig im [[Automobilsport]] verwandt. Aber auch als Option erhältliche [[Sportfahrwerk]]e höher motorisierterer Fahrzeuge weisen meist einen stärkeren negativen Sturz auf. Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten wirkt sich zu großer negativer Sturz allerdings nachteilig auf die Lebensdauer und die [[Tragfähigkeitsindex|Tragfähigkeit]] der Reifen aus<ref>http://www.felge.de/technik/infos/tragfaehigkeitskennzahl.php</ref>, daher werden Werte über zwei Grad bei PKW nicht empfohlen. |
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Im Automobilsport gelten die [[Faustregel]]n: |
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# Je mehr Seitenführungskraft der Reifentyp aufbauen kann, desto mehr negativer Sturz ist sinnvoll. |
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* [[Oberer See]], der größte der fünf Großen Seen Nordamerikas |
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# Ideal ist die Sturz-Einstellung dann, wenn der Reifen innen minimal kälter ist als außen. |
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* [[Obsee]], Weiler bei Lungern im Kanton Obwalden, Schweiz. |
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* [[Oberseen]], Quartier der Stadt Winterthur, Schweiz. |
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Je mehr der kaffe von der Senkrechten abweicht, desto mehr wird ein Reifen auf der mehr belasteten Seite bei Geradeausfahrt abgenutzt, bei negativem Sturz ist dies die Innenseite. Diese einseitige Abnutzung ist im Alltagsbetrieb unerwünscht, weil sie die [[Laufleistung]] des Reifens verringert. Sie ist meist das Resultat eines Unfalls und sollte in der Werkstatt bei einer [[Spur- und Sturzeinstellung]] überprüft werden. |
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{{Begriffsklärung}} |
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== Besondere Fälle == |
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Stark bombierte, schmale Fahrbahnen verursachen deutlichen Sturz zu den Rädern. Damit ein Transportfahrzeug oder Roboter gut in einer Kanalrinne fahren kann, wird der Radsturz am Fahrzeug so stark negativ eingestellt, dass die Räder etwa sturzlos, also rechtwinkelig auf der Fahroberfläche aufstehen.<ref>http://www.aarsleff-gmbh.de/uploads/tx_nxttcontentadditionalfields/bi_4-07_Freiberg_01.pdf Kai Dzierzanowski, Dieter Dunse: Trennung von Gewässer und Abwasser, Sanierung des Münzbach-Sammelkanal in Freiberg, in: bi UmweltBau 4/07, 2007, S. 82–84. - Bild auf S. 84 rechts oben.</ref> |
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* [[Neigetechnik #Anwendungen bei Nicht-Schienenfahrzeugen|Aktive Sturzverstellung F 400 Carving]] |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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[[Kategorie:Fahrwerkstechnik]] |
Version vom 27. Juli 2015, 12:26 Uhr


Radsturz oder Sturz ist ein Begriff aus der Fahrwerkstechnik. Als Sturz bezeichnet man den Winkel zwischen der Radmittelebene und einer Senkrechten auf die Fahrbahn. Man unterscheidet den Sturz bezüglich der Fahrbahn und den Sturz bezüglich des Fahrzeugs. Im fahrzeugfesten System ist der Sturz positiv, wenn die Oberseite des Rades nach außen geneigt ist.
Der Sturz zur Straße wird nach ISO 8855 im Reifen-Koordinatensystem angegeben. Die x-Achse ist dabei die Schnittlinie zwischen Fahrbahn und Radmittelebene und zeigt nach vorn, die z-Achse zeigt senkrecht zur Straße nach oben. Eine Drehung um die x-Achse im Gegen-Uhrzeigersinn (mathematisch positiv) definiert den positiven Sturzwinkel.
Bei PKW ist ein leicht negativer Sturz aller Räder allgemein üblich („breitbeinig dastehen“, vgl. Abbildung), da er eine höhere maximale Seitenführungskraft in Kurven bewirkt.
Bei Einzelradaufhängungen ändert sich - abhängig vom Achsprinzip und der Kinematik der Achse - der Sturz über dem Federweg. Dagegen bleibt bei Starrachsen der Sturz zur Straße bei Kurvenfahrt näherungsweise konstant. Der Sturz in Konstruktionslage wird auch als Grundsturz bezeichnet.
Zweck
Reifen können Seitenführungskräfte nur erzeugen, wenn entweder Schräglaufwinkel und/oder Sturz vorhanden ist. Bei Zweirädern wird die Seitenkraft überwiegend durch Sturz (durch „Hineinlegen“ in die Kurve), bei 2-spurigen Kraftfahrzeugen dagegen überwiegend durch Schräglaufwinkel erzeugt. Durch Sturz stellt sich eine günstige Spannungsverteilung der Profilteilchen in der Reifenaufstandsfläche ein. Bei PKW wird Grundsturz und Sturzänderung zur teilweisen Kompensation des Sturzwinkels zur Straße eingesetzt, der sich am kurvenäußeren Rad durch die Wankneigung des Fahrzeugs ergibt.
Bei PKW bewirkt ein negativer Sturz aller Räder („breitbeinig dastehen“) eine höhere maximale Seitenführungskraft in Kurven. Die Druckverteilung in der Aufstandsfläche des Reifens wird gleichmäßiger, da der „Gürtelsturz“ kompensiert werden kann. Ferner erwirkt ein negativer Sturz einen kleineren Schräglaufwinkelbedarf und wird häufig im Automobilsport verwandt. Aber auch als Option erhältliche Sportfahrwerke höher motorisierterer Fahrzeuge weisen meist einen stärkeren negativen Sturz auf. Bei hohen Fahrgeschwindigkeiten wirkt sich zu großer negativer Sturz allerdings nachteilig auf die Lebensdauer und die Tragfähigkeit der Reifen aus[1], daher werden Werte über zwei Grad bei PKW nicht empfohlen.
Im Automobilsport gelten die Faustregeln:
- Je mehr Seitenführungskraft der Reifentyp aufbauen kann, desto mehr negativer Sturz ist sinnvoll.
- Ideal ist die Sturz-Einstellung dann, wenn der Reifen innen minimal kälter ist als außen.
Je mehr der kaffe von der Senkrechten abweicht, desto mehr wird ein Reifen auf der mehr belasteten Seite bei Geradeausfahrt abgenutzt, bei negativem Sturz ist dies die Innenseite. Diese einseitige Abnutzung ist im Alltagsbetrieb unerwünscht, weil sie die Laufleistung des Reifens verringert. Sie ist meist das Resultat eines Unfalls und sollte in der Werkstatt bei einer Spur- und Sturzeinstellung überprüft werden.
Besondere Fälle
Stark bombierte, schmale Fahrbahnen verursachen deutlichen Sturz zu den Rädern. Damit ein Transportfahrzeug oder Roboter gut in einer Kanalrinne fahren kann, wird der Radsturz am Fahrzeug so stark negativ eingestellt, dass die Räder etwa sturzlos, also rechtwinkelig auf der Fahroberfläche aufstehen.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.felge.de/technik/infos/tragfaehigkeitskennzahl.php
- ↑ http://www.aarsleff-gmbh.de/uploads/tx_nxttcontentadditionalfields/bi_4-07_Freiberg_01.pdf Kai Dzierzanowski, Dieter Dunse: Trennung von Gewässer und Abwasser, Sanierung des Münzbach-Sammelkanal in Freiberg, in: bi UmweltBau 4/07, 2007, S. 82–84. - Bild auf S. 84 rechts oben.