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Siegfried I. (Lebenau) und Das Leiden eines Knaben: Unterschied zwischen den Seiten

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Personen der Rahmenerzählung: Sachkorrektur: nicht die Königin, sondern Mme. de Maintenon, Q. Conrad Ferdinand Meyer:Sämtliche Werke, Knaur 1954, S. 428–468
 
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'''Das Leiden eines Knaben''' ist der Titel einer [[Novelle]] von [[Conrad Ferdinand Meyer]].
'''Siegfried I.''' († [[6. Mai]] [[1132]]), aufgrund seines Großvaters auch benannt als '''Siegfried II.''', entstammte dem Hause der [[Spanheimer]] und gilt als Ahnherr des Seitenzweiges der [[Grafen von Lebenau]] in [[Bayern]]. Er war Graf von Arch und Gründer der Grafschaft Lebenau sowie Vogt der Klöster [[Kloster Sankt Emmeram|St. Emmeram]] und [[Seeon (Seeon-Seebruck)|Seeon]].
Erste Überlegungen dazu gehen bis ins Jahr 1877 zurück, 1883 wurde die Novelle dann veröffentlicht.
Stilistisch ist sie dem [[Realismus (Literatur)|Realismus]] zuzuordnen.


== Leben und Wirken ==
== Titelgeschichte ==
Siegfried I. von Lebenau war der vierte Sohn des Markgrafen [[Engelbert I. (Spanheim)|Engelbert I. von Spanheim]] und dessen Frau Hedwig. Ihm fiel als Erbe die [[Burgstall Lebenau|Feste Lebenau]] an der Salzach zu. Diese war eine ehemalige [[Aribonen]]festung, welche über die Heirat seines Großvaters [[Siegfried I. (Spanheim)|Siegfrieds von Spanheim]] mit der [[Sieghardinger]]in Richgard wohl an sein Geschlecht kam. Manche Historiker sind jedoch der Meinung, die Burg wurde erst von Siegfried von Lebenau überhaupt errichtet.


Ursprünglich spricht Meyer stets von ''den'' Leiden eines Knaben. Wie die letztendliche Abänderung dann zustande kam, ob auf Meyers eigene Veranlassung oder die seiner Verleger oder Herausgeber, ist nicht mehr nachvollziehbar.
Als weiteres Erbe erlangte Siegfried von seinem Vater Besitzungen in Oberbayern, Kärnten, Untersteiermark und Krain und damit ein weit zerstreutes Territorium. Um das Jahr 1104 ließ er sich auf der Feste Lebenau nieder. Trotz der weiten Entfernung zum Hauskloster des Geschlechts der Spanheimer pflegte er rege Kontakte zum [[Stift St. Paul im Lavanttal]].
Sowohl durch den Singular als auch durch den Plural ergeben sich jedoch interessante Parallelen, so zum Beispiel zum Leiden Christi ([[Passion Christi]]) oder zu [[Johann Wolfgang von Goethe]]s Briefroman [[Die Leiden des jungen Werther]].


== Thema ==
Bald darauf bezeichnete sich Siegfried als Graf von Arch, dem heutigen Raka, unweit von [[Krško]] in Slowenien. Er hatte jedoch keinerlei Grafenbesitz. Dies versuchte er durch Eheschließung rasch zu ändern. In erster Ehe heiratete er Hildburg von Tengling, die reiche Erbtochter des Sieghardinger Grafen [[Grafschaft Tengling|Friedrich II. von Tengling]]. Als im Jahre 1120 sein Schwiegervater verstarb<!-- und damit der Zweig seines Geschlechtes ausstarb ??? see Peilstein (Adelsgeschlecht)! -->, fielen Siegfried alle Sieghardinger-Besitzungen westlich der Salzach zu. Umgehend verlegte Siegfried daraufhin die Verwaltung seiner Besitzungen endgültig nach Lebenau. 1130 tritt er als ''Graf von Lebenau'' auf, wann jedoch eine offizielle Belehnung stattfand, ist nicht bekannt.


Thema sind die Nachteile der öffentlichen schulischen Erziehung des späten 19. Jahrhunderts, die grundsätzlichen Fragen zur Erziehung durch Eltern und Lehrer, Bestrafung und Disziplinierung.
Mithilfe seines Bruders [[Hartwig I. von Spanheim|Bischof Hartwig von Regensburg]] erhielt er die Vogtei über die Besitzungen des [[Kloster Sankt Emmeram|Klosters St. Emmeram]] sowie des Klosters [[Seeon (Seeon-Seebruck)|Seeon]].


== Vorlage ==
Vor 1132 heiratete Siegfried zum zweiten Mal, Gräfin Adelheid von Dießen, Tochter des Grafen [[Arnold von Dießen|Arnold]] [[Andechs (Adelsgeschlecht)|von Dießen]]. Dank der reichen Mitgift konnte Siegfried nochmals bedeutende Gebietszuwächse für seine Grafschaft erlangen. Unter anderem fiel ihm dabei die Feste Hohenburg zu, nach der sich mancher seiner Nachfolger benannte.


Anstoß zur Bearbeitung des Themas gab eine Notiz aus den Memoiren des Saint-Simons aus dem Jahr 1709, in welcher berichtet wird, dass ein Schüler an den Folgen der Bestrafung für einen Schülerstreich gestorben sei. Sie geht auf eine wahre Begebenheit zurück.
Am 6. Mai 1132 verstarb Siegfried I., sein Nachfolger wurde sein jüngerer Sohn [[Siegfried II. (Lebenau)|Siegfried II.]].


== Nachkommen ==
== Inhalt ==
Siegfried I. von Lebenau war zwei Mal verheiratet.
Aus der ersten Ehe mit Hildburg von Tengling entstammt:
* Friedrich, ''Graf von Hohenburg''


Die Novelle spielt zur Zeit des französischen Königs [[Ludwig XIV.|Louis XIV.]], also etwa im Zeitraum von 1643 bis 1715.
Aus der zweiten Ehe mit Adelheid von Dießen entstammt:
* [[Siegfried II. (Lebenau)|Siegfried II.]] († [[16. Dezember]] um 1163), ''Graf von Lebenau und Hohenburg'', ∞ Mathilde von [[Valley]] († 1195)


== Literatur ==
=== Hauptpersonen ===
* [[Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien'', erschienen in: Ostbairische Grenzmarken – Passauer Jahrbuch für Geschichte Kunst und Volkskunde, Nr. 36, Passau 1994 (S. 9-62).


Der Knabe Julian Bouffler, Sohn des königlichen Marschalls, welcher durch seinen Lehrer, den [[Jesuiten]] Père Tellier, zu Tode gequält wird.
== Weblinks ==
* [http://www.manfredhiebl.de/Genealogien/Lebenau/lebenau.htm Direkter Stammbaum derer von Lebenau]
* [http://genealogy.euweb.cz/sponheim/sponh1.html Stammbaum der Spanheimer mit Zweig der Grafen von Lebenau]


Der Jesuitenpater Père Tellier, zum Zeitpunkt der Rahmenerzählung seit kurzer Zeit Beichtvater des Königs.
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=== Personen der Rahmenerzählung ===
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König Ludwig XIV.; dessen Freundin [[Françoise d’Aubigné, marquise de Maintenon|Madame de Maintenon]]; der Leibarzt des Königs, Fagon, der dem König und Madame de Maintenon die Geschichte Julians erzählt.
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[[Kategorie:Graf (Lebenau)]]
== Literatur ==
[[Kategorie:Haus Lebenau]]
* Conrad Ferdinand Meyer: ''Das Leiden eines Knaben''.
[[Kategorie:Geboren im 11. Jahrhundert]]
* Matthias Luserke: ''Schule erzählt. Literarische Spiegelbilder im 19. und 20. Jahrhundert''. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1999 (Kleine Reihe V & R; 4016), Seite 24-34. ISBN 3-525-34016-8.
[[Kategorie:Gestorben 1132]]
* Conrad Ferdinand Meyer: ''Das Gesamtwerk – vollständig auf 5 MP3-CDs gelesen von Klauspeter Bungert''. Bungert, Trier 2008, ISBN 978-3-00-024887-0.
[[Kategorie:Mann]]

== Weblinks ==
* [http://www.gutenberg.org/cache/epub/9496/pg9496.html Text auf ''Project Gutenberg'']
* [http://gutenberg.spiegel.de/buch/1879/1 Text auf ''Gutenberg.Spiegel'']


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[[Kategorie:Roman, Epik]]
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Version vom 18. Juli 2015, 21:27 Uhr

Das Leiden eines Knaben ist der Titel einer Novelle von Conrad Ferdinand Meyer. Erste Überlegungen dazu gehen bis ins Jahr 1877 zurück, 1883 wurde die Novelle dann veröffentlicht. Stilistisch ist sie dem Realismus zuzuordnen.

Titelgeschichte

Ursprünglich spricht Meyer stets von den Leiden eines Knaben. Wie die letztendliche Abänderung dann zustande kam, ob auf Meyers eigene Veranlassung oder die seiner Verleger oder Herausgeber, ist nicht mehr nachvollziehbar. Sowohl durch den Singular als auch durch den Plural ergeben sich jedoch interessante Parallelen, so zum Beispiel zum Leiden Christi (Passion Christi) oder zu Johann Wolfgang von Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther.

Thema

Thema sind die Nachteile der öffentlichen schulischen Erziehung des späten 19. Jahrhunderts, die grundsätzlichen Fragen zur Erziehung durch Eltern und Lehrer, Bestrafung und Disziplinierung.

Vorlage

Anstoß zur Bearbeitung des Themas gab eine Notiz aus den Memoiren des Saint-Simons aus dem Jahr 1709, in welcher berichtet wird, dass ein Schüler an den Folgen der Bestrafung für einen Schülerstreich gestorben sei. Sie geht auf eine wahre Begebenheit zurück.

Inhalt

Die Novelle spielt zur Zeit des französischen Königs Louis XIV., also etwa im Zeitraum von 1643 bis 1715.

Hauptpersonen

Der Knabe Julian Bouffler, Sohn des königlichen Marschalls, welcher durch seinen Lehrer, den Jesuiten Père Tellier, zu Tode gequält wird.

Der Jesuitenpater Père Tellier, zum Zeitpunkt der Rahmenerzählung seit kurzer Zeit Beichtvater des Königs.

Personen der Rahmenerzählung

König Ludwig XIV.; dessen Freundin Madame de Maintenon; der Leibarzt des Königs, Fagon, der dem König und Madame de Maintenon die Geschichte Julians erzählt.

Literatur

  • Conrad Ferdinand Meyer: Das Leiden eines Knaben.
  • Matthias Luserke: Schule erzählt. Literarische Spiegelbilder im 19. und 20. Jahrhundert. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1999 (Kleine Reihe V & R; 4016), Seite 24-34. ISBN 3-525-34016-8.
  • Conrad Ferdinand Meyer: Das Gesamtwerk – vollständig auf 5 MP3-CDs gelesen von Klauspeter Bungert. Bungert, Trier 2008, ISBN 978-3-00-024887-0.