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Oberösterreichische Versicherung und Chorturm: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Grünow.jpg|mini|[[Evangelische Dorfkirche Grünow|Dorfkirche Grünow]] bei Angermünde, die einzige Chorturmkirche östlich der Elbe. Die Apsis schließt an das Chorjoch an]]
{{Belege}}
Ein '''Chorturm''' ist ein über dem [[Chor (Architektur)|Chor]] (Altarraum) einer Kirche errichteter [[Kirchturm]], der häufig auch als [[Glockenturm]] dient. Kirchen mit einem solchen Chorturm werden ''Chorturmkirche'' genannt. Dieser Bautyp entstand in der Zeit der [[Romanik]] und war im Mittelalter vor allem in ländlichen Gegenden in Mittel- und Süddeutschland, in [[Thüringen]], im [[Elsass]] und in Skandinavien bei kleineren Kirchen verbreitet. In manchen Gegenden hielt sich diese Form über das Ende des Mittelalters hinaus.
{{Überarbeiten}}
{{Infobox_Unternehmen
| Name = Oberösterreichische Versicherung AG
| Logo = [[Datei:Logo Oberösterreichische Versicherung.svg|right|285px|Logo der Oberösterreichischen Versicherung AG]]
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Österreich)]]
| Gründungsdatum = 1811
| Sitz = [[Linz]], [[Österreich]]
| Leitung = [[Josef Stockinger]] [[Vorstandsvorsitzender]]
| Mitarbeiterzahl = 889 FTE (2014)
| Umsatz = 450 Mio. Euro (verrechnete Prämien, 2014)
| Branche = Versicherungen
| Homepage = [https://www.keinesorgen.at/ www.keinesorgen.at]
}}


== Formen ==
Die '''Oberösterreichische Versicherung AG''' ist ein [[österreich]]isches [[Versicherungsunternehmen]] mit Sitz in [[Linz]] ([[Oberösterreich]]).
[[Datei:Kirche in Buchenau 3.jpg|mini|hochkant=0.7|links|[[Martinskirche Buchenau]]. Der Chor schließt gerade mit der Turmostwand]]
[[Datei:St. Mariä Himmelfahrt - Köln - Ostturm (3084-86).jpg|mini|Chor''anschluss''turm von [[St. Mariä Himmelfahrt (Köln)|St. Mariä Himmelfahrt]] in Köln]]
[[Datei:St. Laurentius (Oberdollendorf) 1907.jpg|mini|Chorjochturm von [[St. Laurentius (Oberdollendorf)]].]]
Der Kunsthistoriker [[Joseph Hoster]] erkannte 1947 eine Uneindeutigkeit in der Literatur zur Beschreibung dieser Bauform und entwickelte eine Typologie der am häufigsten vorkommenden drei Formen. Diese sollten nicht mit [[Vierung]]stürmen verwechselt werden.<ref>Joseph Hoster: ''Chortürme.''</ref><ref name="beyars">[http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_1705.html ''Chorturm.''] In: ''Das grosse Kunstlexikon.'' auf: ''beyars.com''</ref>


Die drei Formen sind nach Hoster:
Der Versicherer wurde im Jahr [[1811]] von König [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian I. von Bayern]] als ''Allgemeine [[Feuerversicherung|Brandversicherungsanstalt]]'' gegründet. Die Gründung stand unter dem Motto: "Einer für alle – alle für einen". Die Oberösterreichische Versicherung zählt zu der ''Vereinigung Österreichischer Länderversicherer'' und ist Mitglied im [[Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs]].


'''Chorturm:''' Der Chor befindet sich im Untergeschoss des Turmes. Der Chor schließt im Osten gerade mit der Turmwand und ragt nicht mit einer [[Apsis]] über diese hinaus.
== Von der Gründung bis zum Ende der Monarchie ==
Am 23. Jänner 1811 ordnete König [[Maximilian I. Joseph (Bayern)|Maximilian I. von Bayern]] die Errichtung einer „Allgemeinen Brandversicherungsanstalt“ für das Königreich [[Bayern]] an. <ref name="Geburtsurkunde der Brandversicherung">siehe Rohrbach: Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. Kapitel 5: Bayerisches Edikt vom 23.1.1811 - die "Geburtsurkunde" der österreichischen Feuerversicherung. Seite 327 ff </ref> Dieses umfasste neben [[Salzburg (Bundesland)]] und Teilen des [[Hausruckviertel]]s auch das [[Innviertel]], das zwar 1779 mit dem [[Frieden von Teschen]] Oberösterreich zugefallen war, jedoch von [[Napoleon Bonaparte]] wieder dem Königreich Bayern angegliedert wurde. 1816 fielen diese Gebiete wieder an Österreich zurück. Die Brandversicherungsanstalt wurde in Salzburg und Oberösterreich gemeinsam weitergeführt. Am 1. April 1811 wurde der [[Erbhof]] Klaffenböck in [[St. Aegidi]] versichert. Die Kundenbeziehung besteht bis heute, die damals ausgestellte [[Polizze]] ist die älteste bekannte Polizze des Unternehmens.<ref name="Erbhof Klaffenböck - die erste Polizze">siehe Rohrbach: Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. Kapitel 3.3.: Geistliche und weltliche Versicherungsvorläufer des Mittelalters und der Neuzeit. Seite 300 ff </ref>
1848 wurde Salzburg im Zuge der Revolution in Österreich ein eigenständiges Kronland des Kaisertums Österreich. Bis zum sogenannten „Februarpatent“, der Reichsverfassung von 1861 wurde Salzburg von Linz aus mitverwaltet. Auch die Leitung der Brandversicherungsanstalt wurde von den „obderennsischen Ständen“ übernommen. Der „Unternehmenssitz“ wechselte ins [[Linzer Landhaus]]. Danach wurde die Anstalt geteilt und die Brandassekuranzgeschäfte von der jeweiligen Landesvertretung übernommen. <ref name="Teilung der Anstalt">siehe Rohrbach: Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. Kapitel 7.: Teilung der Anstalt in eine "Ob-der-ennsische" und eine "Salzburger". Seite 340 f </ref>
1850 erschien der erste Geschäftsbericht des Hauses, 1865 löste das modernere System der Prämienvorauszahlung das bisherige Umlageverfahren, bei dem Entschädigungsaufwand und Verwaltungskosten im nachhinein eingehoben wurde, ab. 1877 führte die damalige „Oberösterreichische wechselseitige Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt“ die so genannte Mobiliarversicherung ein. Damit wurden nun auch Erntevorräte und bewegliches Inventar versichert. Im gleichen Jahr wurde [[Rückversicherung]] als eigener Geschäftszweig eingeführt. Die zahlreichen Ortsbrände in Oberösterreich zwischen 1874 und 1901 stellten für die damalige „Landes-Brandschaden“ eine echte Bewährungsprobe dar. <ref name="Prämienvorschreibung und Mobiliarversicherung">siehe Rohrbach: Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. Kapitel 8.: Ausbau der Anstalt von den Gründerjahren bis zum Ersten Weltkrieg. Seite 341 f </ref> 1899 wurde ein Umzug vom 2. Stock des [[Linzer_Landhaus|Linzer Landhauses]] in ein neues Gebäude in der nahegelegenen Herrenstraße erforderlich.


'''Chorjochturm:''' Der Turm befindet sich über dem Chorjoch der Kirche, an das eine Apsis angefügt ist.
== Turbulente Zeiten ==
Das Ende des Ersten Weltkriegs und der damit verbundene Zerfall der [[Donaumonarchie]] brachten mit einem Währungsverfall vor allem die Versicherungsanstalten in eine wirtschaftliche Notlage. Viele österreichische Versicherungsanstalten gerieten in dieser Zeit in ausländischen Einfluss. Entgegen dem allgemeinen Trend konnte sich die Landes-Brandschaden in diesen Tagen als eigenständiges Unternehmen behaupten und einen Zuwachs an Mitgliedern (Kunden) verzeichnen.
Zu dieser Zeit stand die Anstalt, wie auch der Name bereits andeutete, im starken Einfluss des Landes: Bis zum Jahr 1922 wurden die jeweiligen Ortsvertreter nicht unmittelbar von der Anstalt sondern direkt von der oberösterreichischen [[Landesregierung]] ernannt. 1932 wurde als Konsequenz der so genannten “Brandseuche“ der 1930er Jahre von der „Landes-Brandschaden“ die „Landeskommission für Brandverhütung“ gegründet.<ref name="Landeskommission für Brandverhütung">siehe Rohrbach: Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. Kapitel 10.1.: Errichtung der Landeskommission für Brandverhütung. Seite 350 ff</ref> Damals wie heute stand die Schadenprävention für die spätere Oberösterreichische im Vordergrund. Während andere Versicherungsanstalten zu dieser Zeit ganze Versicherungsstöcke abgestoßen haben, hat die Brandschaden Kunden aufgenommen und so dazu beigetragen, einen drohenden Versicherungsnotstand zu verhindern.
Die Fortdauer des [[Zweiter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] hatte auch für die Landes-Brandschaden tiefgreifende Auswirkungen: Die Einberufung der männlichen Mitarbeiter zum Kriegsdienst ließ lediglich die Aufrechterhaltung von Teilen des Versicherungsbetriebes zu. So wurden das Prämieninkasso, die Schadenregulierung sowie die Vermögensverwaltung weitergeführt.


'''Choranschlussturm:''' Der Turm schließt sich unmittelbar hinter dem Chor an. Diese Form wird auch als Ostturm bezeichnet. Zu beobachten z.B. bei der Jesuitenkirche [[St. Mariä Himmelfahrt (Köln)|St. Mariä Himmelfahrt]] in [[Köln]].
== Ein neuer Aufschwung ==
Im Jahr 1952 entwickelte die Oberösterreichische das erste Produkt zur [[Hausratversicherung|Sturmschadenversicherung]] auf dem österreichischen Versicherungsmarkt.<ref name="Sturmschadenversicherung">siehe Rohrbach: Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. Kapitel 13: Sturmschadenversicherung - eine Pionierleistung der Oberösterreichischen Versicherung. Seite 361 ff </ref> Nach dem Krieg wurden zahlreiche Aufgabengebiete neu organisiert und der Außen- sowie der Innendienst neu strukturiert und aufgebaut. 1962 entschloss sich die Brandschaden aufgrund des wachsenden Wohlstandes in der Bevölkerung und der damit einhergehenden immer höher werdenden Mobilisierung die Kfz-Sparten sowie alle sonstigen wesentlichen Schadensversicherungszweige einzuführen.
1974 führte die Oberösterreichische Versicherung als erste Versicherungsanstalt Kundennummern zur besseren Identifikation ihrer Versicherungsnehmer ein. Bis dahin wurden sie nach der Straße bzw. in der Haftpflichtversicherung nach der Polizze registriert. Gleichzeitig wurde in diesem Jahr der Name von „Oberösterreichische Landes-Brandschaden“ in Oberösterreichische Versicherung geändert und das auch heute noch gebräuchliche Kettensymbol als Markenzeichen des Unternehmens vorgestellt.
Das Wachstum des Unternehmens machte außerdem auch den Neubau der Generaldirektion notwendig. 1974 wurde mit einem architektonisch aufsehenerregenden und heute unter Denkmalschutz gestellten Gebäude, die neue Generaldirektion am heutigen Standort in der Linzer Gruberstraße eröffnet. Gleichzeitig wurde auch der Schritt von der mechanischen in ein elektronisches Versicherungszeitalter durch die Anschaffung einer EDV-Anlage gesetzt.


Seit dem 18. Jahrhundert sind die meisten Chorturmkirchen verschwunden, da Neubauten an die Stelle der alten Kirchen traten. Die schönsten Beispiele für Chorturmkirchen in der Ortenau sind neben der [[Kirche St. Peter und Paul (Wittelbach)|Kirche von Wittelbach]] die Kirchen in [[Burgheim]], Altfreistett und [[Hausgereut]] bei [[Rheinbischofsheim]].<ref name="beyars" />
1977 wurde die [[Lebensversicherung]], die heute neben der Schaden/Unfallversicherung die zweite wesentliche wirtschaftliche Säule des Unternehmens darstellt, eingeführt. Doch nicht nur das Produktportfolio wurde erweitert, auch räumlich fand eine Vergrößerung statt: 1984 wurde in [[Leoben]] die Landesdirektion für die [[Steiermark]], 1991 jene in Salzburg gegründet. 1990 wurde die Generaldirektion in Linz durch einen Zubau erweitert.
Im Jahr 1994 lagerte die damalige OÖ Landes-Brandschaden als wechselseitiger Versicherungsverein ihren Versicherungsbetrieb in eine [[Aktiengesellschaft]] aus.


== Schwerpunkte der Verbreitung ==
== Die Oberösterreichische heute ==
Heute ist die Oberösterreichische Versicherung [[Marktführer]] in Oberösterreich. Darüber hinaus ist die Oberösterreichische mit eigenem Außendienst in der Steiermark, sowie über Maklerpartner auch in Salzburg, in Wien sowie im restlichen Österreich tätig. Das Unternehmen unterhält 37 Standorte, so genannte Keine Sorgen Center davon sieben in der Steiermark und eines in der Wiener Innenstadt und beschäftigt insgesamt rund 1000 haupt- und nebenberufliche Mitarbeiter.
2005 begann die Zusammenarbeit mit der damaligen HV Hanauer Versicherungsservice AG, die 2007 als diehanauer24 in die Oberösterreichische eingegliedert wurde. Seit 1. Jänner 2014 werden die Aktivitäten in Deutschland in Form einer Niederlassung (Maklerservice Deutschland) anstatt einer eigenständigen GmbH weitergeführt. Mit mehr als 25.000 versicherten Risiken im Bereich der Absicherung von Photovoltaik und Windkraftanlagen konnte sich die Oberösterreichische bisher als Spezialist auf dem deutschen Markt etablieren. Insgesamt setzen mehr als 52.000 deutsche Kunden auf die Oberösterreichische Versicherung.
Die Oberösterreichische ist Mitglied im [[Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs]] (VVO), der Vereinigung Österreichischer Länderversicherer <ref name="Länderversicherer">siehe Rohrbach: Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. Kapitel 2.8.: Unter dem VÖL-Qualitätssiegel. Seite 296 </ref>sowie der Arbeitsgemeinschaft der in Oberösterreich tätigen Versicherer.


In Erich Bachmanns Arbeit ''"Kunstlandschaften im romanischen Kleinkirchenbau Deutschlands"'' befinden sich detaillierte Beschreibungen der Verbreitung und vor allem eine sehr informative Verbreitungskarte, auf der eindeutig begrenzte Schwerpunkte ins Auge springen: In der gesamten norddeutschen Tiefebene sehr wenige Einzelfälle (östlich der Elbe praktisch überhaupt keine), dafür aber Schwerpunkte in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen; westlich des Rheins im nördlichen Winkel zwischen Rhein und Mosel und der Raum zwischen Main und Donau.
== Kennzahlen ==
Das Prämienvolumen des Konzerns betrug im Jahr 2014 450 Mio. Euro nach 408,4 Millionen Euro im Jahr davor. Das [[Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit]] belief sich auf 17,1 Mio. Euro. Mehr als 1,6 Mio. Versicherungsverträge bei rund 430.000 Kunden werden verwaltet.


Nach Untersuchungen von Wolfgang Müller waren in der [[Ortenau]] von 109 Kirchen mit gemauertem Turm 84 Chorturmkirchen.
== Personen ==
Dem Unternehmen steht ein Zweiervorstand vor: Generaldirektor [[Josef Stockinger]] als Vorsitzender des Vorstandes und Othmar Nagl, Vorstandsdirektor. Aufsichtsratspräsident ist der Generaldirektor der [[Energie AG Oberösterreich]], [[Leopold Windtner]].


Auch im Elsass, soweit es zum [[Bistum Straßburg]] gehörte, war der Chorturm sehr verbreitet. Das lässt den Schluss zu, dass innerhalb der Diözese Straßburg sowohl links wie rechts des Rheines dieselben Baugewohnheiten vorgeherrscht haben.
== Sonstiges ==

Die Oberösterreichische Versicherung engagiert sich aktiv in den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft, Sport und Soziales. So ist die Oberösterreichische beispielsweise Namensgeber der Keine Sorgen Arena des [[SV Josko Ried]] sowie der Linzer Keine Sorgen EisArena, der Austragungsstätte der Heimspiele des [[EHC Linz]], der zuletzt in der Saison 2011/12 die Meisterschaft in die Stahlstadt holte.
== Beispiele für Chorturmkirchen ==
[[Datei:EvangelischeKircheSensweilerInnenAltar_jpg.jpg|mini|hochkant|Evangelische Kirche Sensweiler]]
* [[Chorturmkirche (Sylbitz)]]
* [[St. Laurentius (Oberdollendorf)]]
* [[St. Laurentius (Lessenich)]]
* [[Dorfkirche (Pörsten)]]
* [[St. Georg (Untergreißlau)]]
* [[St. Peter und Paul (Wittelbach)]]
* [[Evangelische Kirche Volberg]]
* [[Evangelische Kirche (Raubach)]]
* [[Stephanuskirche (Böckweiler)]]
* [[St. Petrus und Maternus (Kesseling)]]
* [[St. Johannes der Täufer (Gentingen)]]
* [[Evangelische Kirche (Hirschfeld Hunsrück)]]
* [[Evangelische Kirche (Sensweiler)]] (Hunsrück);
* [[Evangelische Kirche (Wirschweiler)]] (Hunsrück)
* [[Evangelische Kirche (Bitburg)]] – moderne Chorturmkirche von 1952


== Literatur ==
== Literatur ==
'''Überblick:'''
* Wolfgang Rohrbach (Hrsg.): ''Paradigmenwechsel in stürmischen Zeiten. 200 Jahre Oberösterreichische Versicherung''. ''Versicherungsgeschichte Österreichs'' Band X. Wien 2011
* Erich Bachmann: ''Kunstlandschaften im romanischen Kleinkirchenbau Deutschlands.'' In: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Bd.8, 1941, S.159-172.
* Erich Bachmann: ''Chorturm.'' In: ''Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte.'' Band 3, Stuttgart 1953, Sp. 567–573 ([http://www.rdklabor.de/wiki/Chorturm Online]).


'''Einzelne Landschaften:'''
== Weblinks ==
* Ulrich Coenen: ''Von des Chores Maß und Gerechtigkeit.'' In: ''Die Ortenau.'' 1999, S. 373–411.
* [https://www.keinesorgen.at/ Oberösterreichische Versicherung AG]
* Manfred Eimer: ''Die Chorturmkirche in Württemberg.'' In: ''Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte.'' NF Band 41, Hefte 3 und 4, Stuttgart 1935, S. 254–266.
* Joseph Hoster: ''Chortürme im Rheinland''. In: Colonia Sacra 1 (1947), S. 100–162. Auch abgedruckt in: ''Festgabe für Wilhelm Neuss zur Vollendung seines 65. Lebensjahres'', Köln 1947.
* Wolfgang Müller: ''Chorturmkirchen im Breisgau.'' In: ''Schauinsland. Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins „Schau-ins-Land“.'' 81 (1963), S. 42–55 ([http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1963/0042?sid=115d19cb68e664da68a18aa1d2449847 Online])
* Wolfgang Müller: ''Pfälzische Chorturmkirchen.'' In: ''Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde.'' 34, 1967.
* Wolfgang Müller: ''Die Ortenau als Chorturmlandschaft : ein Beitrag zur Geschichte der älteren Dorfkirchen.'' Verlag Konkordia, Bühl/Baden 1965. (Veröffentlichung des Alemannischen Instituts 18).
* Manfred Eimer: ''Die romanische Chorturmkirche in Süd- und Mitteldeutschland.'' Tübinger Chronik Verlag, Tübingen 1935.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
* 200 Jahre Keine Sorgen - Beilage zum Geschäftsbericht 2010
* Presseaussendung zur vorläufigen Bilanz im Geschäftsjahr 2014: [https://www.keinesorgen.at/wir-ueber-uns/newspresse/presse/presse-detail/mehr-geschaeft-weniger-schaeden/]
* Geschäftsbericht 2014: [https://www.keinesorgen.at/fileadmin/user_upload/OOEV_Geschaeftsbericht-2014.pdf]
* Geschäftsbericht 2013: [https://www.keinesorgen.at/fileadmin/_migrated/content_uploads/OOEV-Geschaeftsbericht-2013.pdf]
* Geschäftsbericht 2012: [https://www.keinesorgen.at/fileadmin/_migrated/content_uploads/OOEV-Geschaeftsbericht-2012.pdf] (PDF; 1,2&nbsp;MB)


== Weblinks ==
{{SORTIERUNG:Oberoesterreichische Versicherung}}
*[http://wortman.wordpress.com/2009/06/14/chorturmkirche-ebrantshausen/ Chorturmkirche von Mainburg-Ebrantshausen]
[[Kategorie:Versicherungsunternehmen (Österreich)]]

[[Kategorie:Unternehmen (Linz)]]
[[Kategorie:Kirche (Architektur)]]
[[Kategorie:Bauform (Glockenturm)]]
[[Kategorie:Kirchenbautyp]]

Version vom 3. Juli 2015, 12:27 Uhr

Dorfkirche Grünow bei Angermünde, die einzige Chorturmkirche östlich der Elbe. Die Apsis schließt an das Chorjoch an

Ein Chorturm ist ein über dem Chor (Altarraum) einer Kirche errichteter Kirchturm, der häufig auch als Glockenturm dient. Kirchen mit einem solchen Chorturm werden Chorturmkirche genannt. Dieser Bautyp entstand in der Zeit der Romanik und war im Mittelalter vor allem in ländlichen Gegenden in Mittel- und Süddeutschland, in Thüringen, im Elsass und in Skandinavien bei kleineren Kirchen verbreitet. In manchen Gegenden hielt sich diese Form über das Ende des Mittelalters hinaus.

Formen

Martinskirche Buchenau. Der Chor schließt gerade mit der Turmostwand
Choranschlussturm von St. Mariä Himmelfahrt in Köln
Chorjochturm von St. Laurentius (Oberdollendorf).

Der Kunsthistoriker Joseph Hoster erkannte 1947 eine Uneindeutigkeit in der Literatur zur Beschreibung dieser Bauform und entwickelte eine Typologie der am häufigsten vorkommenden drei Formen. Diese sollten nicht mit Vierungstürmen verwechselt werden.[1][2]

Die drei Formen sind nach Hoster:

Chorturm: Der Chor befindet sich im Untergeschoss des Turmes. Der Chor schließt im Osten gerade mit der Turmwand und ragt nicht mit einer Apsis über diese hinaus.

Chorjochturm: Der Turm befindet sich über dem Chorjoch der Kirche, an das eine Apsis angefügt ist.

Choranschlussturm: Der Turm schließt sich unmittelbar hinter dem Chor an. Diese Form wird auch als Ostturm bezeichnet. Zu beobachten z.B. bei der Jesuitenkirche St. Mariä Himmelfahrt in Köln.

Seit dem 18. Jahrhundert sind die meisten Chorturmkirchen verschwunden, da Neubauten an die Stelle der alten Kirchen traten. Die schönsten Beispiele für Chorturmkirchen in der Ortenau sind neben der Kirche von Wittelbach die Kirchen in Burgheim, Altfreistett und Hausgereut bei Rheinbischofsheim.[2]

Schwerpunkte der Verbreitung

In Erich Bachmanns Arbeit "Kunstlandschaften im romanischen Kleinkirchenbau Deutschlands" befinden sich detaillierte Beschreibungen der Verbreitung und vor allem eine sehr informative Verbreitungskarte, auf der eindeutig begrenzte Schwerpunkte ins Auge springen: In der gesamten norddeutschen Tiefebene sehr wenige Einzelfälle (östlich der Elbe praktisch überhaupt keine), dafür aber Schwerpunkte in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen; westlich des Rheins im nördlichen Winkel zwischen Rhein und Mosel und der Raum zwischen Main und Donau.

Nach Untersuchungen von Wolfgang Müller waren in der Ortenau von 109 Kirchen mit gemauertem Turm 84 Chorturmkirchen.

Auch im Elsass, soweit es zum Bistum Straßburg gehörte, war der Chorturm sehr verbreitet. Das lässt den Schluss zu, dass innerhalb der Diözese Straßburg sowohl links wie rechts des Rheines dieselben Baugewohnheiten vorgeherrscht haben.

Beispiele für Chorturmkirchen

Evangelische Kirche Sensweiler

Literatur

Überblick:

  • Erich Bachmann: Kunstlandschaften im romanischen Kleinkirchenbau Deutschlands. In: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Bd.8, 1941, S.159-172.
  • Erich Bachmann: Chorturm. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Band 3, Stuttgart 1953, Sp. 567–573 (Online).

Einzelne Landschaften:

  • Ulrich Coenen: Von des Chores Maß und Gerechtigkeit. In: Die Ortenau. 1999, S. 373–411.
  • Manfred Eimer: Die Chorturmkirche in Württemberg. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte. NF Band 41, Hefte 3 und 4, Stuttgart 1935, S. 254–266.
  • Joseph Hoster: Chortürme im Rheinland. In: Colonia Sacra 1 (1947), S. 100–162. Auch abgedruckt in: Festgabe für Wilhelm Neuss zur Vollendung seines 65. Lebensjahres, Köln 1947.
  • Wolfgang Müller: Chorturmkirchen im Breisgau. In: Schauinsland. Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins „Schau-ins-Land“. 81 (1963), S. 42–55 (Online)
  • Wolfgang Müller: Pfälzische Chorturmkirchen. In: Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde. 34, 1967.
  • Wolfgang Müller: Die Ortenau als Chorturmlandschaft : ein Beitrag zur Geschichte der älteren Dorfkirchen. Verlag Konkordia, Bühl/Baden 1965. (Veröffentlichung des Alemannischen Instituts 18).
  • Manfred Eimer: Die romanische Chorturmkirche in Süd- und Mitteldeutschland. Tübinger Chronik Verlag, Tübingen 1935.

Einzelnachweise

  1. Joseph Hoster: Chortürme.
  2. a b Chorturm. In: Das grosse Kunstlexikon. auf: beyars.com