Königliche Staats- und landwirtschaftliche Akademie Eldena und Oppidum Lindenhof: Unterschied zwischen den Seiten
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Die '''Königliche Staats- und landwirtschaftliche Akademie Eldena''' war ein 1835 gegründetes [[Institut#Lehr-_und_Forschungseinrichtungen|Institut]] der [[Universität Greifswald]], das 1876 wieder aufgelöst wurde.<ref name="HisG">[http://www.uni-greifswald.de/informieren/geschichte/universitaetschronik.html Chronik der Universität Greifswald] (abgerufen am 8. November 2014)</ref> |
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{{Dieser Artikel|beschreibt die frühzeitliche Siedlung '''Oppidum Lindenhof'''. Der Moränenhügel und öffentlichen Platz in der Stadt Zürich ist unter [[Lindenhof (Zürcher Hügelzug)]] beschrieben und das gleichnamige Zürcher Quartier unter [[Lindenhof (Stadt Zürich)]].}} |
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Das [[Kelten|keltische]] '''[[Oppidum (Kelten)|Oppidum]] Lindenhof''' befand sich auf dem namensgebenden Hügelzug [[Lindenhof (Zürich)|Lindenhof]], in der [[Schweiz]]er Stadt [[Zürich]], und bildete das Siedlungszentrum des [[Gallorömische Kultur|gallo-römischen]] [[Vicus]] ''[[Turicum]]'' im ersten vorchristlichen Jahrhundert. |
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== Topographie == |
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[[Datei:Lindenhof - Schipfe - Limmatquai 2011-06-15 12-34-12.JPG|miniatur|[[Limmat]], [[Schipfe]] und [[Lindenhof (Zürich)|Lindenhof]]–Moräne]] |
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[[File:Ruinen des Klosters Eldena Teichgräber.jpg|thumb|Zeitgenössische Darstellung der Klosterruinen von Eldena]] |
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Als markanteste Erhebung des [[Lindenhof (Stadt Zürich)|Quartiers Lindenhof]] ([[Altstadt (Stadt Zürich)|Kreis 1]]) bildet der Hügelzug des [[Lindenhof (Zürich)|Lindenhofs]], nördlich in den Sihlbühl übergehend, das Zentrum der [[Zürich|Zürcher]] [[Altstadt von Zürich|Altstadt]] am linken Ufer der [[Limmat]]. Seit dem Bau der Uraniastrasse (1905) wird der Lindenhof–Sihlbühl im Norden – das Areal des ehemaligen [[Kloster Oetenbach|Klosters Oetenbach]] respektive der Polizeihauptwache (Amtshaus I) – von dieser begrenzt und reicht im Süden bis zur [[St. Peter (Zürich)|Kirche St. Peter]]. Der heute weitgehend abgeflachte Lindenhof ({{Höhe|428|CH|link=true}}) erhebt sich rund 25 Meter über dem Niveau der Limmat auf Höhe der [[Schipfe]] ({{Höhe|405|CH|link=true}}). |
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[[Eldena (Greifswald)|Eldena]] ist ein Ortsteil der [[Hansestadt]] [[Greifswald]]. Errichtet wurde die Fakultät auf dem Gebiet des 1535 säkularisierten [[Kloster_Eldena_(Vorpommern)|Klosters Eldena]]. Das Kloster mit Ländereien von 14.400 [[Hektar|ha]] war der Universität 1634 von [[Bogislaw XIV. (Pommern)|Bogislaw XIV.]], letzten Herzog von Pommern, geschenkt worden.<ref name="E1">[http://greifswald-eldena.de/Die%20Klosterruine%20Eldena.htm Die Klosterruine auf ''greifswald-eldena.de''] (abgerufen am 8. November 2014</ref> Dadurch war das wirtschaftliche Überleben der Universität Greifswald gesichert worden.<ref>[[Dirk Alvermann (Historiker)|Dirk Alvermann]], [[Nils Jörn]], [[Jens E. Olesen]]: ''Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums'', LIT Verlag Münster, 2007, ISBN 9783825801892, S. 71</ref> Die Gebäude dienten auch der Universität in den folgenden Jahrzehnten als Steinbruch und wurden nicht weiter genutzt.<ref name="E1" /> |
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Die [[Kelten|keltische]] [[Oppidum (Kelten)|Siedlung]] aus der [[Spätlatènezeit]] (1. Jh. v. Chr.) lag auf dem Lindenhof–Sihlbühl. Überreste sind auf der Kuppe und am westlichen Abhang, im Bereich des dicht bebauten Stadtgebiets im Umfeld von Rennweg und Oetenbachgasse nachgewiesen. An der Fortuna- und Oetenbachgasse sind Teile eines aus der gleichen Zeit stammenden, mächtigen V–förmigen Grabens entdeckt worden, der zur Befestigung gehört oder Stadtteile respektive Quartiere der keltischen Siedlung getrennt haben könnte. Die derzeit archäologisch bekannte Ausdehnung des Siedlungsgebiets aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. beträgt rund 3,5 Hektar.<ref name="unipress">[[Geneviève Lüscher]]: Turicum – Das keltische Zürich gewinnt an Profil. UniPress 128/2006, Universität Bern.</ref> |
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== Geschichte == |
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Die Akademie war zur Zeit ihrer Gründung der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald angegliedert. Mit ihr entstand erstmals in [[Preußen]] eine Ausbildungsstätte, an welcher die universitäre landwirtschaftliche Ausbildung in enger Verbindung mit der Praxis ermöglicht wurde.<ref name="H2005">[[Heinz Duchhardt]] (Herausgeber): ''Jahrbuch für Europäische Geschichte'' Band 6, Oldenbourg Verlag, 2005, S. 40 ff. [http://books.google.de/books?id=FUsfVRDp3TQC&dq=Landwirtschaftlichen+Akademie+Greifswald-Eldena&hl=de&source=gbs_navlinks_s Vorschau bei googlebooks]</ref> [[Friedrich Gottlob Schulze]], der vorher an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]] lehrte, wurde aus als erster Direktor und Professor zur Leitung der Anstalt an die Universität Greifswald berufen. Er berichtet von schwierigen Anfängen, da es zwischen Eldena und Greifswald nur schlechte Wege gab und er, als er ankam, Gebäude vorfand, die Ruinen glichen. Als erstes [[Auditorium]] diente ein ehemaliger Schafstall, und Wohnungen für sich und weitere Lehrer waren kaum zu finden. Am 22. März 1835 meldete Schulze an die Universität Greifswald, das der Lehrbetrieb am 18. Mai 1835 aufgenommen würde. Begonnen wurde mit 22 Studenten, welche zum Teil Schulze aus Jena gefolgt waren.<ref name="E2">[http://greifswald-eldena.de/die_akademie.htm Die Akademie auf ''greifswald-eldena.de''] (abgerufen am 9. November 2014</ref> |
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== Besiedlungsgeschichte == |
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Die Akademie wuchs rasch, und schon im dritten Semester waren 64 Studenten immatrikuliert. Zur selben Zeit waren in Greifswald insgesamt nur wenig mehr als 100 Studenten eingeschrieben. Der Erfolg der Akademie erregte die Missgunst bei den Greifswalder Professoren. Schulze beendete seine Tätigkeit nach vier Jahren und eröffnete sein Institut in Jena wieder.<ref name="Goltz1">[[Theodor von der Goltz|T.A. Goltz]]: ''Geschichte Der Deutschen Landwirtschaft'', Verlag Cotta, Stuttgart 1902/03, S. 167 ff.[http://books.google.de/books?id=n00NAwAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false online bei googlebooks]</ref> Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 213 Studenten in Eldena studiert.<ref name="Goltz2">[[Theodor von der Goltz|T.A. Goltz]]: ''Geschichte Der Deutschen Landwirtschaft'', Verlag Cotta, Stuttgart 1902/03, S. 125 [http://books.google.de/books?id=n00NAwAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false online bei googlebooks]</ref> Der Grund waren ständige Streitereien mit den Greifswalder Professoren über die Besetzung der Planstellen und auch seine Unzufriedenheit darüber, dass er zu wenig Unterstützung in seinem eigenen Fachgebiet, der [[Staatswissenschaft|Staats- und Kameralwissenschaft]] erhielt.<ref name="AP1">Angela Pfennig: ''Die Welt ein großer Garten: der Königlich-Preußische Hofgartendirektor Ferdinand Jühlke (1815-1893)'', Lukas Verlag, 2002, S.64/65 ISBN 9783931836887</ref> Während seiner Militärzeit als [[Einjährig-Freiwilliger]] 1838/39 war [[Otto von Bismarck]] Gasthörer an der Akademie in Eldena und musste dort vermutlich auch einige Zeit im [[Karzer]] verbringen.<ref>Eckhard Oberdörfer, Horst Dieter Schroeder: ''Ein fideles Gefängnis. Greifswalder Karzergeschichten in Wort und Bild'', Schernfeld, Edition Studentica im SH-Verlag, 1991, S.68 ([http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/fullscreen/PPN559838239_NF_77/135/zitiert nach einer online verfügbaren Buchbesprechung])</ref> |
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[[Datei:Lindenhof-Keller - Übersicht Lindenhof-Altstadt 2013-04-03 15-18-38.JPG|miniatur|Das keltische Siedlungsgebiet auf dem Lindenhof mit den Umrissen des spätrömischen Kastells]] |
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[[File:Greifswald Eldena Hainstraße 5.JPG|thumb|Ehemaliges Akademiegebäude in der Hainstraße 5, heute Forstamt]] |
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Die aus der [[Moräne]]nbildung entstandenen Flachuferzonen des [[Zürichsee]]s förderten zwischen 4500 und 850 v. Chr. die Bildung [[jungsteinzeit]]- und [[bronzezeit]]licher [[Feuchtbodensiedlung|Seeufersiedlungen]] beim Seeabfluss der Limmat, beispielsweise beim [[Kleiner Hafner|Kleinen]] und [[Grosser Hafner|Grossen Hafner]] sowie beim [[Bauschänzli]], [[Zürich-Enge-Alpenquai|Alpenquai]] und Lindenhof.<ref name="hochbau_floss">Amt für Städtebau der Stadt Zürich: Infotafel Euro 08–Plattform (Das Floss) und Unterwasser–Archäologie.</ref> Spätestens in der [[Mittelbronzezeit]] (um 1500 v. Chr.) dürfte der Lindenhof bewohnt gewesen sein, wie Fundstücke von Werkzeugen aus der [[Limmat]] vermuten lassen. Der Lindenhof war damals wohl weitgehend von Wasser umgeben: Noch bis ins [[Frühmittelalter]] war der südlich anliegende [[Münsterhof (Zürich)|Münsterhof]] eine sumpfige, von einem hier in die Limmat mündenden [[Sihl]]arm, überflutete Mulde.<ref name="rennweg8">[http://www.rennweg8.ch/?menu=Haus Website Rennweg 8 Haus]</ref><ref name="lindenhof_zfuess">{{Webarchiv | url=http://www.stadt-zuerich.ch/content/ted/de/index/mobil_in_zuerich/mobilitaetistkultur/zueri_z_fuess.html | wayback=20110527053248 | text=Website Tiefbauamt der Stadt Zürich: Züri z'Fuess}}: Lindenhof–Terrasse</ref> |
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Zum Nachfolger von Schulz wurde [[Heinrich Wilhelm von Pabst]] berufen, der die Aufbauarbeit im Sinne seines Vorgängers fortführte. Der Weggang von Schulz wird heute als Beispiel dafür genannt, dass es damals Differenzen darüber gab, inwieweit die Lehre in der Landwirtschaft wissenschaftlich oder eher praxisbezogen sein sollte. Die mangelnde Wissenschaftlichkeit führte später dazu, dass sämtliche deutschen Akademien, außer in [[Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf|Weihenstephan]], als universitäre Einrichtungen geschlossen wurden. In der Zeit von Pabst wurden die Gebäude und Einrichtungen neu errichtet oder modernisiert und komplettiert. [[Carl August Peter Menzel]] entwarf die meisten Pläne, unter den anderem des dann doch nicht realisierten neuen Hauptgebäudes. Pabst verließ die Akademie 1843. Der neue Direktor, [[Eduard Baumstark]], schrieb dazu später, das erst mit der Fertigstellung aller Gebäude Ende 1842 die Akademie wird als gegründet angesehen werden konnte.<ref name="AP1"/> |
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Bis ins Jahr 1997 konnte eine Siedlung aus der Spätlatènezeit archäologisch nicht nachgewiesen werden, obwohl Funde zwar vorlagen, aber nicht als keltischen Ursprungs erkannt wurden. Vermutet wurde eine Fluss–/Seesiedlung an der Limmat im Zusammenhang mit dem [[Oppidum Uetliberg]] und dem [[Fürstengrabhügel Sonnenbühl]] auf Gemeindegebiet des benachbarten [[Uitikon]]s.<ref>[http://www.kelten-info-bank.de/furstensitze.html Website Fürstensitz Kelten–Info–Bank]</ref><ref>[[Geneviève Lüscher]]: ''Turicum – Das keltische Zürich gewinnt an Profil''. Universität Bern, 2004.</ref><ref>[http://www.efodon.de/html/archiv/geschichte/pfister/ankh.htm Christoph Pfister: Neue Überlegungen zur alten Stadtstruktur von Bern, Bremgarten bei Bern und Aventicum]</ref> |
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Von den Studenten der Universität Greifswald aus dem damaligen [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreich]] besuchten mit 134 von 192 Personen fast 70 % die Akademie Eldena. In der Mehrzahl waren dies [[Deutsch-Balten]]. Die in Eldena aufgebaute Musterwirtschaft mit der verbundenen Ausbildung aus Theorie und Praxis war für die baltischen Gutsbesitzer, besonders nachdem das landwirtschaftliche Institut an der [[Universität Tartu|Universität Dorpat]] nach nur kurzem Bestehen wieder geschlossen worden war, ein Anreiz ihren Nachfolgern eine gute Ausbildung zukommen zu lassen. Die Mikroskopierübungen und chemischen Analysen, welche Bestandteil der Ausbildung waren, verdeutlichen die Verbindung zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung. Studenten in Eldena waren offiziell an der Philosophischen Fakultät in Greifswald eingeschrieben. In der Praxis war das allerdings kaum von Bedeutung und von ihnen wurden kaum Vorlesungen in Greifswald besucht. Ein weiterer Grund für den Besuch der Akademie waren sicher auch die einfachen Zugangsmöglichkeiten. Für ausländische Studenten bestanden die nur in einem polizeilichen Führungszeugnis und der Einverständniserklärung des Vaters, ohne dass eine besondere schulische Vorbildung gefordert wurde.<ref>Dirk Alvermann, Nils Jörn, Jens E. Olesen: Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums, LIT Verlag Münster, 2007, ISBN 9783825801892, S. 344/345</ref> |
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Der frühe Stadtwerdungsprozess von Zürich wurde mit dem Ausbau des römischen [[Vicus]] ''[[Turicum]]'' ab 15 v. Chr. vermutet, als nach dem [[Alpenfeldzug]] von [[Drusus]] und seinem Bruder [[Tiberius]] das Gebiet am linken Ufer des Zürichsees dem Grenzbereich der [[Römische Provinz|römischen Provinzen]] ''[[Raetia]]'' und ''[[Germania superior]]'' eingegliedert wurde. Der Hügel war Teil einer vermutlich eher kleinen, unbefestigten Siedlung, die sich um die Zollstation auf beiden Seiten der Limmat erstreckte. |
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Aus [[Kongresspolen|Polen]] besuchten 90 Studenten die Akademie. In den Anfangsjahren von Eldena studierte der überwiegende Anteil der Polen, die sich in Greifswald eingeschrieben hatten, in Eldena. Nachdem im schlesischen [[Proskau]] ebenfalls ein landwirtschaftliches Lehrinstitut eröffnet hatte, gab es kaum noch polnische Studenten in Eldena.<ref>Dirk Alvermann, Nils Jörn, Jens E. Olesen: Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums, LIT Verlag Münster, 2007, ISBN 9783825801892, S. 378</ref> Aus Ungarn kamen nur 11 Personen, was auch relativ weniger als 10 % der ungarischen Studenten in Greifswald entspricht.<ref>Dirk Alvermann, Nils Jörn, Jens E. Olesen: Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums, LIT Verlag Münster, 2007, ISBN 9783825801892, S. 394</ref> Aus anderen Ländern kamen bis 1870 aus Holland ein Student, aus Dänemark, Norwegen und Schweden zusammen 16 Studenten, aus der Türkei ein Student und aus Nord- beziehungsweise Südamerika je zwei Studenten. Nach 1860 ließ der Besuch durch ausländische Studenten spürbar nach, da damals auch in den jeweiligen Heimatländern Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen worden waren.<ref name="H2005"/> |
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''Turicum'', der römische Name des heutigen Zürich, wird erstmals Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. erwähnt, auf einem beim Lindenhof entdeckten Grabstein des anderthalbjährigen ''Lucius Aelius Urbicus'', Sohn des Vorstehers der römischen Zollstation.<ref name="lindenhof_zfuess" /><ref>Der Grabstein befindet sich im [[Schweizerisches Landesmuseum|Schweizerischen Landesmuseum]], eine Kopie ist in die Mauer beim Lindenhof (Pfalzgasse) eingelassen.</ref><ref name="lindenhof_loge">[http://www.freimaurer-zuerich.ch/lindenhof.htm Freimaurer–Logen: Lindenhof (Modestia cum Libertate)]</ref> Der bereits 1747 entdeckte Grabstein förderte wiederholt Spekulationen über eine keltische Siedlung: Die lateinische Bezeichnung ''STA{TIONIS} TURICEN{SIS}'' für die Zollstation ''Turicum'' lässt auf eine vorlateinische Herkunft der Ortsbezeichnung schliessen, wenn auch die Herkunft des Namens nicht geklärt ist. Am wahrscheinlichsten scheint nach aktuellen Erkenntnissen eine Ableitung ''Turicon'' vom keltischen Personennamen ''Turos'',<ref name="gemeindenamen">Andres Kristol: ''Zürich ZH (Zürich).'' In: ''Dictionnaire toponymique des communes suisses – [[Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen]] – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG).'' Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel. Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005. ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, S.992f. ISBN 2-601-03336-3</ref> Aus der römischen Epoche sind im Bereich des Lindenhofs mehrere Steingebäude bekannt: In der Thermengasse (Weinplatz), wo einst eine Limmatbucht lag, können Überreste der öffentlichen [[Thermen|römischen Badeanlage]] besichtigt werden, im sogenannten Lindenhofkeller römische Fundamente und Überreste des [[Römische Militärlager|Kastells]] aus dem späten 4. Jahrhundert.<ref>Beim Gebäude der Zürcher Freimaurerloge Modestia cum Libertate können im sogenannten ''Lindenhofkeller'' gut erhaltene Baureste aus der Römerzeit, dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, auf Schautafeln sachkundig erläutert, besichtigt werden. Der Schlüssel zum Lindenhofkeller ist beim Baugeschichtlichen Archiv auf telefonische Reservierung hin erhältlich.</ref> Die angrenzende [[St. Peter (Zürich)|Kirche St. Peter]] steht vermutlich an der Stelle eines römischen Jupitertempels, und beim Grossen Hafner fanden die Zürcher [[Unterwasserarchäologie|Unterwasserarchäologen]] die Überreste eines [[Monopteros (Tempel)|Rundtempels]] ([[Tempel#Tempel der Römer|Inselheiligtum]]) aus dem Jahr 122 n. Chr.<ref name="arch_kanton">Kantonsarchäologie, Baudirektion Kanton Zürich (Hrsg.): ''Archäologie im Kanton Zürich 2003–2005''. Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 18. Verlag Fotorotar, Zürich/Egg 2006. ISBN 978-3-905681-22-2</ref> |
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die meisten landwirtschaftlichen Akademien entweder einer Universität angeschlossen oder geschlossen. Zu lange hatten sie sich neue wissenschaftlichen Erkenntnissen nur zögernd angenommen.<ref>Bundesverband Agrar Ernährung Umwelt: ''Entwicklung der landwirtschaftlichen akademischen Ausbildung'' [http://www.vdl.de/hochschule_und_studium/Entwicklung_akademische_Ausbildung.pdf online als pdf]</ref> So war Ferdinand Jühlke als Leiter der Gartenbauabteilung gegen die „fortlaufende Verwissenschaftlichung des Unterrichts (aufgetreten), die zu Einschränkungen bei der praktischen Ausbildung führe.“<ref>Angela Pfennig: ''Die Welt ein grosser Garten: der Königlich-Preussische Hofgartendirektor Ferdinand Jühlke (1815-1893)'', Lukas Verlag, 2002, S.49 ISBN 9783931836887</ref> |
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Zur frühmittelalterlichen und späteren Siedlungsgeschichte siehe [[Lindenhof (Zürcher Hügelzug)]], [[Lindenhof (Stadt Zürich)|Quartier Lindenhof]] und [[Geschichte der Stadt Zürich]]. |
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Die Bibliothek der Akademie wurde von der Universitätsbibliothek Greifswald erworben. 1877 wurden von dieser 3.500 Bände und 1922 nochmals 2.247 Bände übernommen. Heute besteht ein bedeutender Teil der historischen Bestände im Fachgebiet Landwirtschaft aus dieser Übernahme.<ref>Felicitas Marwinski Friedhilde Krause Eberhard Dünninger, Friedhilde Krause, Gerhard Heitz, Karen Kloth: ''Handbuch der historischen Buchbestände. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg'', Georg Olms Verlag, S.59 und 76, ISBN 3487416832</ref> |
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== Archäologische Erforschung == |
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Insgesamt hatten 1.400 Studenten die Akademie während ihres ungefähr 40jährigen Bestehens besucht. Der Lehrplan war straff organisiert und ließ ihnen wenig Freiheiten in ihrer Zeitgestaltung während des für gewöhnlich zweijährigen Studiums. Ein Besonderheit für die damalige Zeit war es, dass sich die Studenten [[Pronominale Anredeform|duzten]].<ref name="H2005"/><ref>Hans-Uwe Lammel, Gisela Boeck: ''Tochter oder Schwester – die Universität Greifswald aus Rostocker Sicht'', Referate der interdisziplinären Ringvorlesung des Arbeitskreises „Rostocker Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte“ im Wintersemester 2006/07, S. 28 ([http://rosdok.uni-rostock.de/file/rosdok_document_0000000162/rosdok_derivate_0000004200/Studien8.pdf online als pdf])</ref> |
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[[Datei:Lindenhof-Keller - Römisches Gebäude 2.-3.Jh. (Turicum) 2013-04-03 15-14-55.JPG|miniatur|Überreste eines römischen Gebäudes im sogenannten Lindenhofkeller.]] |
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[[Datei:Lindenhof-Keller - Die Ausgrabungen der Jahre 1937-1938 von Emil Vogt auf dem Lindenhof 2013-04-03 15-33-00.JPG|miniatur|Grabungsarbeiten auf Initiative von Emil Vogt, 1937/38]] |
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Der Moränenhügel zählt zu den bedeutendsten archäologischen Fundstellen der Schweiz.<ref name="lindenhof_zfuess">{{Webarchiv | url=http://www.stadt-zuerich.ch/content/ted/de/index/mobil_in_zuerich/mobilitaetistkultur/zueri_z_fuess.html | wayback=20110527053248 | text=Website Tiefbauamt der Stadt Zürich: Züri z'Fuess}}: Lindenhof-Terrasse</ref> [[Ferdinand Keller (Altertumsforscher)|Ferdinand Keller]], der Gründer der [[Antiquarische Gesellschaft in Zürich|Antiquarischen Gesellschaft]] und Pionier der Zürcher Altertumsforschung, hatte im 19. Jahrhundert auf dem Lindenhof keltische Siedlungsspuren vermutet. Er fand dort zwar einen Graben, den er den Kelten zuschrieb, konnte aber keine stichhaltigen Beweise vorbringen.<ref name="unipress" /><ref name="NZZ_20071018">[[NZZ]] (18. Oktober 2007): ''[http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/aktuell/aufsehenerregender_keltenfund_in_zuerich_1.570899.html Aufsehenerregender Keltenfund in Zürich: Die keltische Siedlung am Lindenhof war bedeutender als bisher angenommen]''</ref> Am 3. Juli 1890 kamen in einer Baugrube beim damaligen Börsengebäude an der Bahnhofstrasse 1 (Bürkliplatz) in 5,5 Metern Tiefe mehrere Metallklumpen zum Vorschein, deren grösster 59,2 Kilogramm wiegt, und über Jahrzehnte hinweg historisch nicht eingeordnet werden konnte.<ref name="potinklumpen">Infoblatt ''Keltisches Geld in Zürich: Der spektakuläre «Potinklumpen»''. Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Stadtarchäologie (Hrsg.). Zürich, Oktober 2007.</ref> |
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Die Ernüchterung für die Keltenforschung folgte 1937/38, als der Prähistoriker [[Emil Vogt (Prähistoriker)|Emil Vogt]] die ganze Lindenhofkuppe mit über 100 Sondierschnitten durchsuchte – und nichts als römische Relikte fand, hingegen keinen Beleg für eine frühe keltische Siedlung. Grabungsleiter Vogt stellte weitere Spuren der frührömischen Militäranlage sicher, die er in einen Zusammenhang mit den römischen Alpenfeldzügen im Jahr 15 v. Chr. stellte,<ref name="NZZ_20071018" /> Wie sich sechzig Jahre später herausstellte, lagen die keltischen Schichten deutlich tiefer als die Sondierbohrungen und waren in den sterilen Moränengrund eingebettet, sodass sie sich optisch kaum von den ältesten Verfüllungen mit demselben Material unterscheiden. Professor Vogt glaubte, mit seinen Sondierschnitten die sterile Moräne bereits erreicht zu haben, weshalb er keine eindeutigen Befunde erhielt: Tatsächlich hatte er einige keltische Scherben gefunden, sie aber aufgrund des damaligen Forschungsstands nicht als solche erkennen können. In den Jahrzehnten seit Vogts Ausgrabungen gingen die archäologischen Untersuchungen in bescheidenem Rahmen weiter, allerdings nicht flächendeckend. Infolge des dicht überbauten historischen Stadtzentrums erfolgten lediglich [[Ausgrabung|Rettungsgrabungen]], die sich meist den Vorgaben des jeweiligen Bauprojektes unterzuordnen hatten. 1989, beim Umbau des Hotels Widder am Rennweg, entdeckten Archäologen erstmals Spuren einer keltischen Siedlung; die Bedeutung der Funde wurde allerdings erst erkannt, als im Jahr 1997 zweifelsfrei Reste von keltischen Gebäuden aus der Spätlatènezeit gefunden wurden.<ref name="unipress" /> |
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Das Klostergelände, auf dem sich die Akademie befand, war bis 1939 im Besitz der Universität Greifswald.<ref>[http://bricks.eurob.org/index.php?node_id=69 ''Klosterruine Eldena'' auf der website des Deutschen Verbands für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.] (abgerufen am 28. Juni 2015)</ref> |
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[[File:Greifswald Eldena Hainstraße 13.JPG|thumb|Landwirtschaftsschule]] |
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Auch nachdem in Eldena keine universitäre Ausbildung mehr angeboten wurde, blieb es ein Standort für landwirtschaftliche, gärtnerische und forstwirtschaftliche Ausbildung. Die Landwirtschaftsschule wurde 1933 in „Mackensen-Schule“ umbenannt und nach der kriegsbedingten Schließung im Zweiten Weltkrieg nach 1950 in der DDR zu einer landwirtschaftlichen Ingenieurschule. Nach der Wiedervereinigung beherbergen die Gebäude unter anderem eine Berufsschule. |
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1997 hat die Abteilung Denkmalpflege und Archäologie der Stadt Zürich die Grabungsleitung für die immer zahlreicher werdenden Rettungsgrabungen mit Margrit Balmer neu besetzt. Bei der Begutachtung von nicht zweifelsfrei klassifizierten Funden aus früheren Grabungen stiess sie überraschend auf eindeutig keltische Funde, die bis anhin im Depot übersehen worden waren. Bei den Kanalisationssanierungen am Rennweg in den Jahren 1997 bis 1999 erfolgte der Durchbruch: «''Wir befanden uns mitten in einer keltischen Siedlung!''» 1999 haben der [[Schweizerischer Nationalfonds|Schweizerische Nationalfonds]], die Stadtarchäologie und die Kantonsarchäologie Zürich ein mehrjähriges Projekt aufgegleist. Dieses umfasst neue Grabungen und schwerpunktmässig das Sichten und Neubearbeiten der zahlreichen Rettungsgrabungen, die seit den 1960er–Jahren in der Altstadt durchgeführt worden waren – mit einer Fülle von Einzelinformationen, welche fehlender Kapazitäten wegen wissenschaftlich nie gesamthaft analysiert wurden.<ref name="unipress" /> |
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== Institute == |
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=== Gartenbaulehre === |
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Während ihres Bestehens erweiterte die Akademie umfangreich ihre Einrichtungen, Lehr- Und Forschungsmittel und Sammlungen, um ihrem von Anfang an bestehenden Anspruch gerecht zu werden, dass Lehre und Forschung eine untrennbare Einheit bilden. In der Gartenbaulehre, für die 3 Semester vorgesehen waren,wurden die Fachbereiche "Handelsgewächsanbau", "Gemüsegartenbaulehre", "Obstbaulehre" und "Landschaftskunst als Gartenbaulehre" zusammengefasst.<ref>Angela Pfennig: ''Landesverschönerung durch Obstbau in Nordvorpommern und Rügen -Die Baumschulen der königlichen Staats- und landwirtschaftlichen Akademie Eldena'' in Sylvia Butenschön (Hrsg.): ''Frühe Baumschulen in Deutschland'', Universitätsverlag der Technischen Universität Berlin, 2012, S. 175</ref> Der akademische Gärtner [[Ferdinand Jühlke]] unterichtete Gartenbau von Beginn an als Teil der praktischen Ausbildung. Ab dem Wintersemester 1843/44 war es ein eigenständiges Lehrfach. Ab da erteilte Jühlke vollständigen Unterricht in Obstbaumzucht, ländliche Verschönerungskunst, allgemeine kultur der Forstpflanzen, Obstbau- und Gehölzzucht,landwirtschaftlicher Küchengartenbau, Verschönerung ländlicher Besitzungen,Gemüsegartenbau und Gartenbau in seiner Beziehung zur Landwirtschaft. [[Hugo Schober]] schrieb 1843 dazu, dass der Unterricht bei Jühlke ''vielfältigen Nutzen und ein edles reines Vergnügen'' aber das es nur in den seltensten Fällen angemessen sein kann wenn ein Landwirt Gärten und Parks anlege, welche nur dem Vergnügen dienen sollen.<ref>Andrea Pfennig, S. 176</ref> |
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Seither wurden bei Grabungen am Fuss des Lindenhofs weitere Funde sichergestellt, deren wissenschaftliche Auswertung die keltische Besiedlung Zürichs zweifelsfrei belegt. Im Sommer 2007 wurde im Rahmen einer Grabungskampagne durch die städtische archäologische Fachstelle im Hinterhof der Liegenschaft Rennweg 35 eine 20 Meter lange und 5 Meter breite Fläche anlässlich einer Kellererweiterung in einer Tiefe von vier Metern erfasst. Im keltischen Siedlungshorizont des 1. Jahrhunderts v. Chr. fanden sich eine Steinpflästerung und Reste von Holzbauten sowie Fragmente von Weinamphoren aus Italien und Tüpfelplatten, die bei der Herstellung von Münzen verwendet wurden. In römischer Zeit und im Mittelalter wurde das Areal nicht überbaut sondern als Grünfläche oder Hinterhof – im 19. Jahrhundert befand sich hier ein Ziergarten mit Weiher – genutzt. |
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Angelegt waren ungefähr 4 [[Hektar|ha]] akademische Gärten, die den neuen Wirtschaftshof und das Akademiegebäude fast vollständig umgaben. Ferdinand Jühlke als Verantwortlicher für die Betreuung sämtlicher Obst- und Gartenbaulichen Anlagen sah den Zweck der Gärten und Baumschulen in der Prüfung neuer Kultursorten und dem Beispiel für die praktische Landwirtschaft, um den dort Tätigen ein höheres Einkommen zu ermöglichen.<ref>Andrea Pfennig, S. 176</ref> Er entwarf auch einen Idealplan für die Anlage eies 1,5 ha großen Versuchsgartens bei jeder Landwirtschaftsschule. In derv praktischen Gartenbaulehre wurden in Eldena neue Obst-, Gemüse- und Gehölzarten angebaut und geprüft. Ebenso wurde mit neuen [[Schnitt (Gartenbau)|Schnitt-]] und [[Entwässerung|Drainageverfahren]] experimentiert. Neue Maschinen, wie der [[Dampfpflug]] und neue Betriebseinrichtungen, wie Heizungen für Gewächshäuser, kamen zum Einsatz. Auch Fragen zur Düngung und dem Einfluss der Elektrizität auf das Pflanzenwachstum wurden wissenschaftlich bearbeitet. Dabei stand die Abteilung mit Wissenschaftlern, Gärtnern, Baumschulbesitzern aus ganz Europa im Austausch und in Kontakt.<ref>Angela Pfennig:''Landesverschönerung durch Obstbau in Nordvorpommern und Rügen -Die Baumschulen der königlichen Staats- und landwirtschaftlichen Akademie Eldena'', S. 177</ref> |
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== Befunde == |
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=== Siedlungsgebiet === |
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[[Datei:Heinrich Wilhelm von Pabst.jpg|miniatur|Heinrich Wilhelm von Pabst]] |
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[[Datei:Altartafeln von Hans Leu d.Ä. (Haus zum Rech) - linkes Limmatufer 2011-08-17 15-26-16.JPG|miniatur|Der Lindenhof mit dem rechts angrenzenden Plateau des Sihlbühls und die Schipfe auf den Altarbildern von [[Hans Leu der Ältere|Hans Leu dem Älteren]]]] |
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=== Direktoren === |
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Insbesondere die nachfolgenden Grabungen, hauptsächlich an der Oetenbachgasse und auf einer kleinen, dem Lindenhof im Nordwesten vorgelagerten Terrasse, lieferten aufschlussreiche Informationen. Für eine keltische Siedlung ist der Lindenhof topographisch geradezu prädestiniert: Der isolierte, im Osten steil zur Limmat abfallende Moränenhügel bietet eine natürliche Schutzlage. Nach Norden und Westen senkt sich der Hügel flacher ab – hier breitete sich zur Zeit der keltischen Besiedlung und bis in Hochmittelalter das weite Flussdelta der [[Sihl]] aus. Dieses teilte sich bei Hochwasser in viele Arme auf und verwandelte den Lindenhofhügel in eine Insel, weil die Sihl nicht wie heute direkt in die Limmat mündete, sondern vor dem Lindenhof südwärts in den See entwässerte. An dieser Stelle bauten die Kelten ihre Siedlung und nutzten deren strategisch hervorragende Lage.<ref name="unipress" /> |
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* 1835 - 1839: [[Friedrich Gottlob Schulze]] |
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* 1839 - 1843: [[Heinrich Wilhelm von Pabst]] |
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* 1843 - 1876: [[Eduard Baumstark]] |
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Die geschätzte Siedlungsfläche von mindestens 3,5 Hektaren gilt für ein Oppidum nach Cäsars Berichten als sehr klein, dennoch misst die Grabungsleiterin dem Ort Zentrumsfunktionen zu, vor allem wegen der Lage am Ausfluss des Zürichsees. Der verkehrsgünstige Standort lässt einen Umschlagplatz (Weinplatz) für den Warentransport auf dem Land- und [[Wasserstraße|Wasserweg]] vermuten, und die [[Handelsweg|Handelsrouten]] konnten überwacht und Zölle erhoben werden, wie dies für die [[Schweiz in römischer Zeit|römische Siedlungsepoche]] durch Inschriften nachgewiesen ist. Ob die vergleichsweise kleine Siedlung befestigt war, lässt sich vorläufig nicht zweifelsfrei bestimmen; bei der Grabungskampagne von 2004 wurde zwar an der Fortuna-/Oetenbachgasse ein V–förmiger Graben von 42 Metern Länge festgestellt, der aber als innere Quartiereinteilung gedeutet wird.<ref name="unipress" /> Er stammt aus der um 80/60 v. Chr. und wurde in römischer Zeit zugeschüttet. |
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== Professoren == |
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* [[Ernst Raban von Canstein]] |
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* [[Karl Dammann]] |
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* [[Heinrich Fintelmann]] |
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* [[Moritz Fürstenberg]] |
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* [[Lazarus Fuchs]] |
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* [[Johann August Grunert]] |
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* [[Karl Franz Häberlin]] |
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* [[Friedrich von Hagenow]] |
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* [[Gottlieb Carl Haubner]] |
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* [[Eduard Heiden]] |
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* [[Christian Friedrich Hornschuch]] |
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* [[Carl Jessen]] |
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* [[Ferdinand Jühlke]] |
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* [[Christian Eduard Langethal]] |
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* [[Julius Münter]] |
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* [[Ottomar Rohde]] |
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* [[Hugo Emil Schober]] |
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* [[Hugo Werner]] |
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Das Innere der Siedlung ist noch weitgehend unerforscht, liegen die keltischen Überreste doch durchgehend im dicht überbauten Stadtzentrum. Von den keltischen Gebäuden liessen sich daher jeweils nur kleine Ausschnitte ausgraben und aufgrund der kleinen Untersuchungsflächen nur teilweise Hausgrundrisse gesamthaft abbilden. Dennoch unterscheiden sich nach aktuellen Erkenntnisse zwei zeitlich nachfolgende Bauweisen: Die älteren, spätkeltischen Häuser wurden in der sogenannten [[Pfostenhaus|Pfostenbauweise]] errichtet, bei den jüngeren handelte es sich um Holzhäuser in [[Fachwerkhaus|Fachwerkbauweise]]. Im Innern der Gebäude fanden sich Feuerstellen und verschiedene Gruben, vermutlich Vorratskeller oder Abfalldeponien. Brandschichten weisen Feuersbrünste nach, die vermutlich in diesen grösstenteils aus Holz errichteten Siedlungen nicht selten waren (eine exakte Datierung ist offen). In einer solchen Brandschicht lagen mehrere Vorratstöpfe mit Getreidekörnern, von der [[Archäobotanik]] als [[Dinkel]] analysiert. Ein auffälliger Fund fand sich im Hinterhof der Häuser Rennweg 5/7: Ein riesiger [[Findling]] mit einem Hohlraum, der als Feuerstelle diente. In unmittelbarer Nähe lagen fast vollständig erhaltene Töpfe, was die Grabungsleiterin einen Ort mit kultischer Bedeutung vermuten lässt,<ref name="unipress" /> aber auch andere Deutungen ermöglicht. |
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== Studenten == |
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* [[Eduard Hartstein]] |
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=== Potinklumpen === |
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* [[Adolf Stengel]] |
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Die im Jahr 1890 an der Bahnhofstrasse (Siedlungsplatz Alpenquai) sichergestellten «Potinklumpen», deren grösster 59,2 Kilogramm wiegt, werden im Landesmuseum verwahrt und konnten von der Forschung bis vor kurzem nicht eingeordnet werden. |
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[[Datei:Kelten - Potinmünze Zürcher Tip.jpg|miniatur|[[Potinmünze]] ''Zürcher Typ'']] |
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[[Datei:Lindenhof-Keller - Spätkeltische Keramik vom Rennweg 5 2013-04-03 15-28-57.JPG|miniatur|Spätkeltische Keramik aus der Grabung beim Rennweg 5]] |
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Die Brocken bestehen aus einer grossen Anzahl miteinander verschmolzener keltischer Münzen, die mit Holzkohlestücken durchmischt sind. Zwei Münztypen lassen sich unterscheiden: [[Potinmünze]]n der in [[Gallien|Ostgallien]] beheimateten [[Sequaner]] und vom sogenannten ''Zürcher Typ'', die einheimischen [[Helvetier]]n zuweisbar sind. Bekannte Fundorte sind wie erwähnt bei der [[Bahnhofstrasse (Zürich)|Bahnhofstrasse]] (Bürkliplatz) – Siedlung Alpenquai oder [[Grosser Hafner]] – und Einzelfunde beim [[Oppidum Uetliberg]]. Insgesamt wurden aus den Potinbrocken rund 18'000 Potinmünzen aufgeschmolzen, welche sich in die Zeit um 100 v. Chr. datieren lassen. Die Potinmünze vom Zürcher Typ weist auf der Vorderseite ein Doppelanker–Ornament auf, auf der Rückseite ein nicht eindeutig identifizierbares, gehörntes Tier (vielleicht ein Hirsch) mit geschweiftem Schwanz. Der Fund ist bislang einmalig und stellt die wissenschaftliche Forschung vor einige Rätsel: Auffallend ist, dass das Einschmelzen der Klumpen nicht zu Ende geführt wurde. Ob die Weiterverarbeitung der überaus schweren Brocken in geschmolzener Form überhaupt angestrebt wurde, erscheint fraglich,<ref name="potinklumpen" /> und kultische [[Opfer (Religion)|Opfergaben]] gehören zu den möglichen Deutungen des Funds. Aufschlussreich ist die Fundstelle, die zu jener Zeit mindestens 50 Meter vom Ufer entfernt und wohl ein bis drei Meter tief im Wasser des [[Zürichsee]]s lag. Vergleichbar sind andere ur- und frühgeschichtliche Fundstellen von absichtlich zerstörten und im Wasser deponierten Metallgegenständen, zum Beispiel Schwertern. Die aussergewöhnliche Fundlage lässt an Opfergaben denken, die im Rahmen von rituellen Handlungen dem Wasser anvertraut wurden.<ref name="potinklumpen" /> Dies trifft sich mit den Erkenntnissen aus einigen keltischen Fundstätten und Berichten griechischer und römischer Autoren, die Kelten würden in Seen und Mooren Opfergaben niederlegen. |
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=== Tüpfelplatten === |
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Unter den Funden der Grabungskampagne im Sommer 2007 am Rennweg befanden sich auch Fragmente zweier sogenannten ''Tüpfelplatten'', auf die die Zürcher Stadtarchäologen sehr stolz sind. Das besser erhaltene Fragment besteht aus einem handtellergrossen Stück gebrannter Keramik mit mehreren runden Vertiefungen, zur Herstellung von Geld (zumeist Potinmünzen). In den Vertiefungen wurden kleine Metallmengen geschmolzen, und die dabei hergestellten [[Schrötling]]e wurden für die Münzprägung verwendet. Ein Zusammenhang zwischen den am Rennweg gefundenen Fragmenten und den Münzklumpen ist ungeklärt: Potinmünzen wurden aus einer Bronzelegierung [[Gießen (Verfahren)|gegossen]], Tüpfelplatten dienten hingegen eher zur [[Münzprägung|Prägung]] von Silber- oder [[Goldmünze]]n, welche die Kelten ebenfalls verwendeten. Der bemerkenswerte Fund lässt vermuten, dass die keltische Siedlung aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. über eine Münzprägestätte verfügte und somit wesentlich bedeutender war als bislang angenommen.<ref name="NZZ_20071018" /> |
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=== Bedeutung der Siedlung === |
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Untermauert wird diese Annahme auch von einer weiteren Entdeckung: Der V–förmige keltische Graben in der Oetenbachgasse war wahrscheinlich kein Aussen-, sondern ein Innengraben. Wichtig ist diese Erkenntnis deshalb, weil die Kelten der Spätlatènezeit ihre Siedlungen mit Gräben in verschiedene Stadtquartiere unterteilten. Wie in anderen Siedlungen könnte es sich dabei um eine Abgrenzung zwischen den Bereichen von [[Handwerk]]ern, der [[Nobilität]], Kultbezirken und öffentlichen Plätzen gehandelt haben. So fanden sich am Nordwestabhang des Lindenhofs Eisenschlacken als Zeugnis von Metallhandwerk, und bereits 1866 wurde bei Baggerarbeiten in der Limmat bei der Rathausbrücke ein Bündel von 20 stabförmigen Eisenbarren – je 50 cm lang und 770 bis 850 Gramm schwer – gefunden.<ref>Felix Müller und Geneviève Lüscher: ''Die Kelten in der Schweiz''. Theiss Verlag, Stuttgart, 2004. ISBN 978-3-8062-1759-9.</ref> |
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Wertvolle Funde aus keltischer Zeit wären im Bereich der Uraniastrasse (erbaut 1905) zu erwarten gewesen, dem vermuteten Schwerpunkt der keltischen Siedlung. Allerdings wurde beim Bau der Strasse so viel Erdreich abgetragen, so dass in diesem Bereich (Sihlbühl/Polizeihauptwache) bei künftigen Grabungen nicht mit weiteren Spuren der Siedlung gerechnet wird. |
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== Bezüge zu weiteren Fundorten == |
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Ein Zusammenhang der Siedlung aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. beim Lindenhof mit der Höhensiedlung ([[Akropolis]]) auf dem [[Oppidum Uetliberg]] und dem [[Fürstengrabhügel Sonnenbühl]] darf vermutet werden. Beide könnten zu den auf schweizerischem Gebiet beschriebenen Oppida in [[Gaius Iulius Caesar|Cäsars]] [[De bello Gallico]] gezählt werden und dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit von überregionaler Bedeutung gewesen sein. Eine Auflassung im [[Gallischer Krieg|Gallischen Krieg]] respektive Datierung der Besiedlungsgeschichte um die [[Christliche Zeitrechnung|Zeitenwende]] ist bislang offen.<ref>{{HLS|8017|Helvetier; Vom Beginn des Gallischen Kriegs bis zur Niederlage bei Bibracte (58 v.Chr.)|Autor=Gilbert Kaenel}}</ref> |
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Über ein gleichzeitig existierendes Inselheiligtum der [[Kelten|keltischen]] [[Helvetier]] auf dem [[Grosser Hafner|Grossen Hafner]] können bislang nur Vermutungen angestellt werden, wenn auch der bereits erwähnte römische [[Monopteros (Tempel)|Rundtempel]] aus dem frühen 2. Jahrhundert nachgewiesen ist und auf einem früheren Heiligtum erbaut sein könnte. |
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Ein vorrömisches, keltisches Zürich darf mit dieser neuen archäologischen Gesamtanalyse als gesichert gelten, auch wenn korrekterweise – noch – nicht von einem klassischen nach Cäsar Oppidum gesprochen werden kann. Eine präzise zeitliche Einordnung der Besiedlungsdauer ist noch offen, dazu sind die Funde bislang zu spärlich.<ref name="unipress" /> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Margrit Balmer: ''Zürich in der Spätlatène- und frühen Kaiserzeit. Vom keltischen Oppidum zum römischen Vicus Turicum.'' (''Monographien der Kantonsarchäologie Zürich'' 39). Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Stadtarchäologie. FO Print & Media AG, Zürich und Egg, 2009. ISBN 978-3-905681-37-6 |
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* Werner Hoffmann: ''125 Jahre landwirtschaftliche Lehranstalten in Eldena bei Greifswald'' in ''Festschrift der Fachschule für Landwirtschaft und Melioration Greifswald-Eldena zur 125-Jahr-Feier und zum 10-jährigen Bestehen der demokratischen Fachschule am 25. Mai 1960'', Greifswald-Eldena, 1960, S. 9-13<ref name="H2005"/> |
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* Felix Müller und Geneviève Lüscher: ''Die Kelten in der Schweiz''. Theiss Verlag, Stuttgart, 2004. ISBN 978-3-8062-1759-9 |
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* Michael Nick: ''Anderthalb Zentner keltisches Kleingeld – Neue Forschungen zum «Potinklumpen» von Zürich''. In: Schweizerische Numismatische Rundschau 83, 2004, S. 97–117. |
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* Thomas F. Klein: ''Wege zu den Kelten: 100 Ausflüge in die Vergangenheit''. Theiss Verlag GmbH, 2004. ISBN 3-8062-1840-4 |
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* Hochbaudepartement der Stadt Zürich (Hrsg.): ''Kelten in Zürich. Der Ursprung der Stadt Zürich in neuem Licht''. Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich, Zürich 2001. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Turicum}} |
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* [http://www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/archaeologie_denkmalpflege_u_baugeschichte/stadtarchaeologie/projekte/turicum.html Website des Hochbaudepartements der Stadt Zürich, Abteilung Archäologie, Denkmalpflege und Baugeschichtliches Archiv: ''Das Projekt Turicum''] |
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* [http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/search/-/DEFAULT%253A%2528akademie+AND+eldena%2529+OR+FULLTEXT%253A%2528akademie+AND+eldena%2529/1/-/-/ Schriftenverzeichnis der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in der Schweiz]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Zürich]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Geschichte (Zürich)]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Oppidum|Lindenhof]] |
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[[Kategorie:Aufgelöst 1876]] |
Version vom 3. Juli 2015, 04:05 Uhr
Das keltische Oppidum Lindenhof befand sich auf dem namensgebenden Hügelzug Lindenhof, in der Schweizer Stadt Zürich, und bildete das Siedlungszentrum des gallo-römischen Vicus Turicum im ersten vorchristlichen Jahrhundert.
Topographie
Als markanteste Erhebung des Quartiers Lindenhof (Kreis 1) bildet der Hügelzug des Lindenhofs, nördlich in den Sihlbühl übergehend, das Zentrum der Zürcher Altstadt am linken Ufer der Limmat. Seit dem Bau der Uraniastrasse (1905) wird der Lindenhof–Sihlbühl im Norden – das Areal des ehemaligen Klosters Oetenbach respektive der Polizeihauptwache (Amtshaus I) – von dieser begrenzt und reicht im Süden bis zur Kirche St. Peter. Der heute weitgehend abgeflachte Lindenhof (428 m ü. M.) erhebt sich rund 25 Meter über dem Niveau der Limmat auf Höhe der Schipfe (405 m ü. M.).
Die keltische Siedlung aus der Spätlatènezeit (1. Jh. v. Chr.) lag auf dem Lindenhof–Sihlbühl. Überreste sind auf der Kuppe und am westlichen Abhang, im Bereich des dicht bebauten Stadtgebiets im Umfeld von Rennweg und Oetenbachgasse nachgewiesen. An der Fortuna- und Oetenbachgasse sind Teile eines aus der gleichen Zeit stammenden, mächtigen V–förmigen Grabens entdeckt worden, der zur Befestigung gehört oder Stadtteile respektive Quartiere der keltischen Siedlung getrennt haben könnte. Die derzeit archäologisch bekannte Ausdehnung des Siedlungsgebiets aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. beträgt rund 3,5 Hektar.[1]
Besiedlungsgeschichte
Die aus der Moränenbildung entstandenen Flachuferzonen des Zürichsees förderten zwischen 4500 und 850 v. Chr. die Bildung jungsteinzeit- und bronzezeitlicher Seeufersiedlungen beim Seeabfluss der Limmat, beispielsweise beim Kleinen und Grossen Hafner sowie beim Bauschänzli, Alpenquai und Lindenhof.[2] Spätestens in der Mittelbronzezeit (um 1500 v. Chr.) dürfte der Lindenhof bewohnt gewesen sein, wie Fundstücke von Werkzeugen aus der Limmat vermuten lassen. Der Lindenhof war damals wohl weitgehend von Wasser umgeben: Noch bis ins Frühmittelalter war der südlich anliegende Münsterhof eine sumpfige, von einem hier in die Limmat mündenden Sihlarm, überflutete Mulde.[3][4]
Bis ins Jahr 1997 konnte eine Siedlung aus der Spätlatènezeit archäologisch nicht nachgewiesen werden, obwohl Funde zwar vorlagen, aber nicht als keltischen Ursprungs erkannt wurden. Vermutet wurde eine Fluss–/Seesiedlung an der Limmat im Zusammenhang mit dem Oppidum Uetliberg und dem Fürstengrabhügel Sonnenbühl auf Gemeindegebiet des benachbarten Uitikons.[5][6][7]
Der frühe Stadtwerdungsprozess von Zürich wurde mit dem Ausbau des römischen Vicus Turicum ab 15 v. Chr. vermutet, als nach dem Alpenfeldzug von Drusus und seinem Bruder Tiberius das Gebiet am linken Ufer des Zürichsees dem Grenzbereich der römischen Provinzen Raetia und Germania superior eingegliedert wurde. Der Hügel war Teil einer vermutlich eher kleinen, unbefestigten Siedlung, die sich um die Zollstation auf beiden Seiten der Limmat erstreckte.
Turicum, der römische Name des heutigen Zürich, wird erstmals Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. erwähnt, auf einem beim Lindenhof entdeckten Grabstein des anderthalbjährigen Lucius Aelius Urbicus, Sohn des Vorstehers der römischen Zollstation.[4][8][9] Der bereits 1747 entdeckte Grabstein förderte wiederholt Spekulationen über eine keltische Siedlung: Die lateinische Bezeichnung STA{TIONIS} TURICEN{SIS} für die Zollstation Turicum lässt auf eine vorlateinische Herkunft der Ortsbezeichnung schliessen, wenn auch die Herkunft des Namens nicht geklärt ist. Am wahrscheinlichsten scheint nach aktuellen Erkenntnissen eine Ableitung Turicon vom keltischen Personennamen Turos,[10] Aus der römischen Epoche sind im Bereich des Lindenhofs mehrere Steingebäude bekannt: In der Thermengasse (Weinplatz), wo einst eine Limmatbucht lag, können Überreste der öffentlichen römischen Badeanlage besichtigt werden, im sogenannten Lindenhofkeller römische Fundamente und Überreste des Kastells aus dem späten 4. Jahrhundert.[11] Die angrenzende Kirche St. Peter steht vermutlich an der Stelle eines römischen Jupitertempels, und beim Grossen Hafner fanden die Zürcher Unterwasserarchäologen die Überreste eines Rundtempels (Inselheiligtum) aus dem Jahr 122 n. Chr.[12]
Zur frühmittelalterlichen und späteren Siedlungsgeschichte siehe Lindenhof (Zürcher Hügelzug), Quartier Lindenhof und Geschichte der Stadt Zürich.
Archäologische Erforschung
Der Moränenhügel zählt zu den bedeutendsten archäologischen Fundstellen der Schweiz.[4] Ferdinand Keller, der Gründer der Antiquarischen Gesellschaft und Pionier der Zürcher Altertumsforschung, hatte im 19. Jahrhundert auf dem Lindenhof keltische Siedlungsspuren vermutet. Er fand dort zwar einen Graben, den er den Kelten zuschrieb, konnte aber keine stichhaltigen Beweise vorbringen.[1][13] Am 3. Juli 1890 kamen in einer Baugrube beim damaligen Börsengebäude an der Bahnhofstrasse 1 (Bürkliplatz) in 5,5 Metern Tiefe mehrere Metallklumpen zum Vorschein, deren grösster 59,2 Kilogramm wiegt, und über Jahrzehnte hinweg historisch nicht eingeordnet werden konnte.[14]
Die Ernüchterung für die Keltenforschung folgte 1937/38, als der Prähistoriker Emil Vogt die ganze Lindenhofkuppe mit über 100 Sondierschnitten durchsuchte – und nichts als römische Relikte fand, hingegen keinen Beleg für eine frühe keltische Siedlung. Grabungsleiter Vogt stellte weitere Spuren der frührömischen Militäranlage sicher, die er in einen Zusammenhang mit den römischen Alpenfeldzügen im Jahr 15 v. Chr. stellte,[13] Wie sich sechzig Jahre später herausstellte, lagen die keltischen Schichten deutlich tiefer als die Sondierbohrungen und waren in den sterilen Moränengrund eingebettet, sodass sie sich optisch kaum von den ältesten Verfüllungen mit demselben Material unterscheiden. Professor Vogt glaubte, mit seinen Sondierschnitten die sterile Moräne bereits erreicht zu haben, weshalb er keine eindeutigen Befunde erhielt: Tatsächlich hatte er einige keltische Scherben gefunden, sie aber aufgrund des damaligen Forschungsstands nicht als solche erkennen können. In den Jahrzehnten seit Vogts Ausgrabungen gingen die archäologischen Untersuchungen in bescheidenem Rahmen weiter, allerdings nicht flächendeckend. Infolge des dicht überbauten historischen Stadtzentrums erfolgten lediglich Rettungsgrabungen, die sich meist den Vorgaben des jeweiligen Bauprojektes unterzuordnen hatten. 1989, beim Umbau des Hotels Widder am Rennweg, entdeckten Archäologen erstmals Spuren einer keltischen Siedlung; die Bedeutung der Funde wurde allerdings erst erkannt, als im Jahr 1997 zweifelsfrei Reste von keltischen Gebäuden aus der Spätlatènezeit gefunden wurden.[1]
1997 hat die Abteilung Denkmalpflege und Archäologie der Stadt Zürich die Grabungsleitung für die immer zahlreicher werdenden Rettungsgrabungen mit Margrit Balmer neu besetzt. Bei der Begutachtung von nicht zweifelsfrei klassifizierten Funden aus früheren Grabungen stiess sie überraschend auf eindeutig keltische Funde, die bis anhin im Depot übersehen worden waren. Bei den Kanalisationssanierungen am Rennweg in den Jahren 1997 bis 1999 erfolgte der Durchbruch: «Wir befanden uns mitten in einer keltischen Siedlung!» 1999 haben der Schweizerische Nationalfonds, die Stadtarchäologie und die Kantonsarchäologie Zürich ein mehrjähriges Projekt aufgegleist. Dieses umfasst neue Grabungen und schwerpunktmässig das Sichten und Neubearbeiten der zahlreichen Rettungsgrabungen, die seit den 1960er–Jahren in der Altstadt durchgeführt worden waren – mit einer Fülle von Einzelinformationen, welche fehlender Kapazitäten wegen wissenschaftlich nie gesamthaft analysiert wurden.[1]
Seither wurden bei Grabungen am Fuss des Lindenhofs weitere Funde sichergestellt, deren wissenschaftliche Auswertung die keltische Besiedlung Zürichs zweifelsfrei belegt. Im Sommer 2007 wurde im Rahmen einer Grabungskampagne durch die städtische archäologische Fachstelle im Hinterhof der Liegenschaft Rennweg 35 eine 20 Meter lange und 5 Meter breite Fläche anlässlich einer Kellererweiterung in einer Tiefe von vier Metern erfasst. Im keltischen Siedlungshorizont des 1. Jahrhunderts v. Chr. fanden sich eine Steinpflästerung und Reste von Holzbauten sowie Fragmente von Weinamphoren aus Italien und Tüpfelplatten, die bei der Herstellung von Münzen verwendet wurden. In römischer Zeit und im Mittelalter wurde das Areal nicht überbaut sondern als Grünfläche oder Hinterhof – im 19. Jahrhundert befand sich hier ein Ziergarten mit Weiher – genutzt.
Befunde
Siedlungsgebiet
Insbesondere die nachfolgenden Grabungen, hauptsächlich an der Oetenbachgasse und auf einer kleinen, dem Lindenhof im Nordwesten vorgelagerten Terrasse, lieferten aufschlussreiche Informationen. Für eine keltische Siedlung ist der Lindenhof topographisch geradezu prädestiniert: Der isolierte, im Osten steil zur Limmat abfallende Moränenhügel bietet eine natürliche Schutzlage. Nach Norden und Westen senkt sich der Hügel flacher ab – hier breitete sich zur Zeit der keltischen Besiedlung und bis in Hochmittelalter das weite Flussdelta der Sihl aus. Dieses teilte sich bei Hochwasser in viele Arme auf und verwandelte den Lindenhofhügel in eine Insel, weil die Sihl nicht wie heute direkt in die Limmat mündete, sondern vor dem Lindenhof südwärts in den See entwässerte. An dieser Stelle bauten die Kelten ihre Siedlung und nutzten deren strategisch hervorragende Lage.[1]
Die geschätzte Siedlungsfläche von mindestens 3,5 Hektaren gilt für ein Oppidum nach Cäsars Berichten als sehr klein, dennoch misst die Grabungsleiterin dem Ort Zentrumsfunktionen zu, vor allem wegen der Lage am Ausfluss des Zürichsees. Der verkehrsgünstige Standort lässt einen Umschlagplatz (Weinplatz) für den Warentransport auf dem Land- und Wasserweg vermuten, und die Handelsrouten konnten überwacht und Zölle erhoben werden, wie dies für die römische Siedlungsepoche durch Inschriften nachgewiesen ist. Ob die vergleichsweise kleine Siedlung befestigt war, lässt sich vorläufig nicht zweifelsfrei bestimmen; bei der Grabungskampagne von 2004 wurde zwar an der Fortuna-/Oetenbachgasse ein V–förmiger Graben von 42 Metern Länge festgestellt, der aber als innere Quartiereinteilung gedeutet wird.[1] Er stammt aus der um 80/60 v. Chr. und wurde in römischer Zeit zugeschüttet.
Das Innere der Siedlung ist noch weitgehend unerforscht, liegen die keltischen Überreste doch durchgehend im dicht überbauten Stadtzentrum. Von den keltischen Gebäuden liessen sich daher jeweils nur kleine Ausschnitte ausgraben und aufgrund der kleinen Untersuchungsflächen nur teilweise Hausgrundrisse gesamthaft abbilden. Dennoch unterscheiden sich nach aktuellen Erkenntnisse zwei zeitlich nachfolgende Bauweisen: Die älteren, spätkeltischen Häuser wurden in der sogenannten Pfostenbauweise errichtet, bei den jüngeren handelte es sich um Holzhäuser in Fachwerkbauweise. Im Innern der Gebäude fanden sich Feuerstellen und verschiedene Gruben, vermutlich Vorratskeller oder Abfalldeponien. Brandschichten weisen Feuersbrünste nach, die vermutlich in diesen grösstenteils aus Holz errichteten Siedlungen nicht selten waren (eine exakte Datierung ist offen). In einer solchen Brandschicht lagen mehrere Vorratstöpfe mit Getreidekörnern, von der Archäobotanik als Dinkel analysiert. Ein auffälliger Fund fand sich im Hinterhof der Häuser Rennweg 5/7: Ein riesiger Findling mit einem Hohlraum, der als Feuerstelle diente. In unmittelbarer Nähe lagen fast vollständig erhaltene Töpfe, was die Grabungsleiterin einen Ort mit kultischer Bedeutung vermuten lässt,[1] aber auch andere Deutungen ermöglicht.
Potinklumpen
Die im Jahr 1890 an der Bahnhofstrasse (Siedlungsplatz Alpenquai) sichergestellten «Potinklumpen», deren grösster 59,2 Kilogramm wiegt, werden im Landesmuseum verwahrt und konnten von der Forschung bis vor kurzem nicht eingeordnet werden.

Die Brocken bestehen aus einer grossen Anzahl miteinander verschmolzener keltischer Münzen, die mit Holzkohlestücken durchmischt sind. Zwei Münztypen lassen sich unterscheiden: Potinmünzen der in Ostgallien beheimateten Sequaner und vom sogenannten Zürcher Typ, die einheimischen Helvetiern zuweisbar sind. Bekannte Fundorte sind wie erwähnt bei der Bahnhofstrasse (Bürkliplatz) – Siedlung Alpenquai oder Grosser Hafner – und Einzelfunde beim Oppidum Uetliberg. Insgesamt wurden aus den Potinbrocken rund 18'000 Potinmünzen aufgeschmolzen, welche sich in die Zeit um 100 v. Chr. datieren lassen. Die Potinmünze vom Zürcher Typ weist auf der Vorderseite ein Doppelanker–Ornament auf, auf der Rückseite ein nicht eindeutig identifizierbares, gehörntes Tier (vielleicht ein Hirsch) mit geschweiftem Schwanz. Der Fund ist bislang einmalig und stellt die wissenschaftliche Forschung vor einige Rätsel: Auffallend ist, dass das Einschmelzen der Klumpen nicht zu Ende geführt wurde. Ob die Weiterverarbeitung der überaus schweren Brocken in geschmolzener Form überhaupt angestrebt wurde, erscheint fraglich,[14] und kultische Opfergaben gehören zu den möglichen Deutungen des Funds. Aufschlussreich ist die Fundstelle, die zu jener Zeit mindestens 50 Meter vom Ufer entfernt und wohl ein bis drei Meter tief im Wasser des Zürichsees lag. Vergleichbar sind andere ur- und frühgeschichtliche Fundstellen von absichtlich zerstörten und im Wasser deponierten Metallgegenständen, zum Beispiel Schwertern. Die aussergewöhnliche Fundlage lässt an Opfergaben denken, die im Rahmen von rituellen Handlungen dem Wasser anvertraut wurden.[14] Dies trifft sich mit den Erkenntnissen aus einigen keltischen Fundstätten und Berichten griechischer und römischer Autoren, die Kelten würden in Seen und Mooren Opfergaben niederlegen.
Tüpfelplatten
Unter den Funden der Grabungskampagne im Sommer 2007 am Rennweg befanden sich auch Fragmente zweier sogenannten Tüpfelplatten, auf die die Zürcher Stadtarchäologen sehr stolz sind. Das besser erhaltene Fragment besteht aus einem handtellergrossen Stück gebrannter Keramik mit mehreren runden Vertiefungen, zur Herstellung von Geld (zumeist Potinmünzen). In den Vertiefungen wurden kleine Metallmengen geschmolzen, und die dabei hergestellten Schrötlinge wurden für die Münzprägung verwendet. Ein Zusammenhang zwischen den am Rennweg gefundenen Fragmenten und den Münzklumpen ist ungeklärt: Potinmünzen wurden aus einer Bronzelegierung gegossen, Tüpfelplatten dienten hingegen eher zur Prägung von Silber- oder Goldmünzen, welche die Kelten ebenfalls verwendeten. Der bemerkenswerte Fund lässt vermuten, dass die keltische Siedlung aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. über eine Münzprägestätte verfügte und somit wesentlich bedeutender war als bislang angenommen.[13]
Bedeutung der Siedlung
Untermauert wird diese Annahme auch von einer weiteren Entdeckung: Der V–förmige keltische Graben in der Oetenbachgasse war wahrscheinlich kein Aussen-, sondern ein Innengraben. Wichtig ist diese Erkenntnis deshalb, weil die Kelten der Spätlatènezeit ihre Siedlungen mit Gräben in verschiedene Stadtquartiere unterteilten. Wie in anderen Siedlungen könnte es sich dabei um eine Abgrenzung zwischen den Bereichen von Handwerkern, der Nobilität, Kultbezirken und öffentlichen Plätzen gehandelt haben. So fanden sich am Nordwestabhang des Lindenhofs Eisenschlacken als Zeugnis von Metallhandwerk, und bereits 1866 wurde bei Baggerarbeiten in der Limmat bei der Rathausbrücke ein Bündel von 20 stabförmigen Eisenbarren – je 50 cm lang und 770 bis 850 Gramm schwer – gefunden.[15]
Wertvolle Funde aus keltischer Zeit wären im Bereich der Uraniastrasse (erbaut 1905) zu erwarten gewesen, dem vermuteten Schwerpunkt der keltischen Siedlung. Allerdings wurde beim Bau der Strasse so viel Erdreich abgetragen, so dass in diesem Bereich (Sihlbühl/Polizeihauptwache) bei künftigen Grabungen nicht mit weiteren Spuren der Siedlung gerechnet wird.
Bezüge zu weiteren Fundorten
Ein Zusammenhang der Siedlung aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. beim Lindenhof mit der Höhensiedlung (Akropolis) auf dem Oppidum Uetliberg und dem Fürstengrabhügel Sonnenbühl darf vermutet werden. Beide könnten zu den auf schweizerischem Gebiet beschriebenen Oppida in Cäsars De bello Gallico gezählt werden und dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit von überregionaler Bedeutung gewesen sein. Eine Auflassung im Gallischen Krieg respektive Datierung der Besiedlungsgeschichte um die Zeitenwende ist bislang offen.[16]
Über ein gleichzeitig existierendes Inselheiligtum der keltischen Helvetier auf dem Grossen Hafner können bislang nur Vermutungen angestellt werden, wenn auch der bereits erwähnte römische Rundtempel aus dem frühen 2. Jahrhundert nachgewiesen ist und auf einem früheren Heiligtum erbaut sein könnte.
Ein vorrömisches, keltisches Zürich darf mit dieser neuen archäologischen Gesamtanalyse als gesichert gelten, auch wenn korrekterweise – noch – nicht von einem klassischen nach Cäsar Oppidum gesprochen werden kann. Eine präzise zeitliche Einordnung der Besiedlungsdauer ist noch offen, dazu sind die Funde bislang zu spärlich.[1]
Literatur
- Margrit Balmer: Zürich in der Spätlatène- und frühen Kaiserzeit. Vom keltischen Oppidum zum römischen Vicus Turicum. (Monographien der Kantonsarchäologie Zürich 39). Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Stadtarchäologie. FO Print & Media AG, Zürich und Egg, 2009. ISBN 978-3-905681-37-6
- Felix Müller und Geneviève Lüscher: Die Kelten in der Schweiz. Theiss Verlag, Stuttgart, 2004. ISBN 978-3-8062-1759-9
- Michael Nick: Anderthalb Zentner keltisches Kleingeld – Neue Forschungen zum «Potinklumpen» von Zürich. In: Schweizerische Numismatische Rundschau 83, 2004, S. 97–117.
- Thomas F. Klein: Wege zu den Kelten: 100 Ausflüge in die Vergangenheit. Theiss Verlag GmbH, 2004. ISBN 3-8062-1840-4
- Hochbaudepartement der Stadt Zürich (Hrsg.): Kelten in Zürich. Der Ursprung der Stadt Zürich in neuem Licht. Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich, Zürich 2001.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Geneviève Lüscher: Turicum – Das keltische Zürich gewinnt an Profil. UniPress 128/2006, Universität Bern.
- ↑ Amt für Städtebau der Stadt Zürich: Infotafel Euro 08–Plattform (Das Floss) und Unterwasser–Archäologie.
- ↑ Website Rennweg 8 Haus
- ↑ a b c Website Tiefbauamt der Stadt Zürich: Züri z'Fuess ( vom 27. Mai 2011 im Internet Archive): Lindenhof–Terrasse Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „lindenhof_zfuess“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Website Fürstensitz Kelten–Info–Bank
- ↑ Geneviève Lüscher: Turicum – Das keltische Zürich gewinnt an Profil. Universität Bern, 2004.
- ↑ Christoph Pfister: Neue Überlegungen zur alten Stadtstruktur von Bern, Bremgarten bei Bern und Aventicum
- ↑ Der Grabstein befindet sich im Schweizerischen Landesmuseum, eine Kopie ist in die Mauer beim Lindenhof (Pfalzgasse) eingelassen.
- ↑ Freimaurer–Logen: Lindenhof (Modestia cum Libertate)
- ↑ Andres Kristol: Zürich ZH (Zürich). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel. Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005. ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, S.992f. ISBN 2-601-03336-3
- ↑ Beim Gebäude der Zürcher Freimaurerloge Modestia cum Libertate können im sogenannten Lindenhofkeller gut erhaltene Baureste aus der Römerzeit, dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, auf Schautafeln sachkundig erläutert, besichtigt werden. Der Schlüssel zum Lindenhofkeller ist beim Baugeschichtlichen Archiv auf telefonische Reservierung hin erhältlich.
- ↑ Kantonsarchäologie, Baudirektion Kanton Zürich (Hrsg.): Archäologie im Kanton Zürich 2003–2005. Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 18. Verlag Fotorotar, Zürich/Egg 2006. ISBN 978-3-905681-22-2
- ↑ a b c NZZ (18. Oktober 2007): Aufsehenerregender Keltenfund in Zürich: Die keltische Siedlung am Lindenhof war bedeutender als bisher angenommen
- ↑ a b c Infoblatt Keltisches Geld in Zürich: Der spektakuläre «Potinklumpen». Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Stadtarchäologie (Hrsg.). Zürich, Oktober 2007.
- ↑ Felix Müller und Geneviève Lüscher: Die Kelten in der Schweiz. Theiss Verlag, Stuttgart, 2004. ISBN 978-3-8062-1759-9.
- ↑ Gilbert Kaenel: Helvetier; Vom Beginn des Gallischen Kriegs bis zur Niederlage bei Bibracte (58 v.Chr.). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Koordinaten: 47° 22′ 22,8″ N, 8° 32′ 26,6″ O; CH1903: 683236 / 247492