Gythio und Wolpertshausen: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox |
{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Wappen = Wappen Wolpertshausen.png |
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|Name= Gythio |
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|Breitengrad = 49/10/01/N |
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|Name-el-Gen=Γυθείου |
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|Längengrad = 09/50/43/E |
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|Name-el-Nom=Γύθειο |
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|Lageplan = Wolpertshausen in SHA.svg |
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|Region=[[Peloponnes (griechische Region)|Peloponnes]] |
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|Bundesland = Baden-Württemberg |
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|Regionalbezirk=[[Lakonien]] |
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|Regierungsbezirk = Stuttgart |
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|Gemeinde=[[Anatoliki Mani]] |
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|Landkreis = Schwäbisch Hall |
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|Höhe=61 |
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|Höhe = 439 |
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|Höhenbezugspunkt= |
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|Fläche= |
|Fläche = 27.42 |
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|PLZ = 74549,<br>74532 <small>(Landturm)</small> |
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|Einwohner=7106 |
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|Vorwahl = 07904 |
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|Einwohnerquelle=2011<ref name="VZ2011">[http://www.statistics.gr/portal/page/portal/ESYE/BUCKET/General/resident_population_census2011.xls Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ)] (Excel-Dokument, 2,6 MB)</ref> |
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|Kfz = SHA |
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|Bevölkerungsdichte= |
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|Gemeindeschlüssel = 08127099 |
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|CODE=430201 |
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|Adresse = Haller Straße 15<br>74549 Wolpertshausen |
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|Stadtbezirke=1 |
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|Website = [http://www.wolpertshausen.de/ www.wolpertshausen.de] |
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|Ortsgemeinschaften=17 |
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|Bürgermeister = Jürgen Silberzahn |
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|Website=www.gythio.net/gr/gr_dimos.htm |
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|lat_deg=36|lat_min=45|lat_sec=42 |
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|lon_deg=22|lon_min=33|lon_sec=58 |
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|Regionalbezirk-Lagebild=Datei:DE Gythiou.svg |
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}} |
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[[Datei:Allerheiligen-Kapelle Unterscheffach 160607.jpg|thumb|upright|Die Allerheiligen-Kapelle in Unterscheffach]] |
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'''Wolpertshausen''' ist eine Gemeinde im [[Landkreis Schwäbisch Hall]] im [[Franken (Region)|fränkisch]] geprägten Nordosten [[Baden-Württemberg]]s. |
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== Geographie == |
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[[Datei:Gythio Peloponnisos.jpg|miniatur|links|hochkant=1.5||Gythio, Hafenpromenade]] |
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=== Geographische Lage === |
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'''Gythio''' ({{ELSneu|Γύθειο}} {{n.Sg.}}, Ausspprache: {{IPA|[ˈʝiθio]}}, {{ELSalt2|Γύθιον}}) ist eine [[Griechenland|griechische]] Hafenstadt am [[Lakonischer Golf|Lakonischen Golf]] im Süden der [[Peloponnes]] in der Präfektur [[Lakonien]]. Gythio ist seit der Verwaltungsreform von 2010 ein Gemeindebezirk und Sitz der Gemeinde Östliche Mani ([[Anatoliki Mani]]). |
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Wolpertshausen liegt etwa 12 km nordöstlich der Kreisstadt [[Schwäbisch Hall]]. Die Ortsteile [[Unterscheffach]], Hopfach und Cröffelbach liegen im tief in den Muschelkalk eingeschnittenen [[Bühler (Fluss)|Bühlertal]]. |
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Alle anderen Teilorte liegen wie Wolpertshausen auf der so genannten [[Ilshofener Ebene]]. <!-- Auslagern, sobald Teilortsartikel: --> Die Ortschaft Hohenberg liegt in Höhenlage (Südausrichtung), oberhalb des Bühlertals. Der Blick reicht über die Ortschaft Cröffelbach, das Bühlertal bis hin zu der höchsten Erhebung des Stadtgebietes der Kreisstadt Schwäbisch Hall, dem [[Einkorn (Berg)|Einkorn]]. Nach Westen hin ist der Ausblick zu den [[Waldenburger Berge]]n frei. Der Norden erlaubt einen Blick über das [[Grimmbach]]tal bis weit hinter [[Langenburg]]. |
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<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc --> |
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<!-- === Geologie === --> |
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<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === --> |
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=== Nachbargemeinden === |
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Die Gemeinde grenzt im Osten und Südosten an die Stadt [[Ilshofen]], im Südwesten an die Kreisstadt Schwäbisch Hall, im Westen an [[Braunsbach]] und im Norden an die [[Obersteinach (Ilshofen)|Obersteinacher]] Gemeinde[[exklave]] von Ilshofen sowie an die Stadt [[Gerabronn]]. |
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Gythio liegt auf einem kleinen fruchtbaren Delta des Flussen Xeras, umrahmt von Ausläufern des [[Taygetos]]-Gebirges, dessen mit 2.407 Metern höchster Gipfel namens "Profitis Ilias" bei guter Sicht direkte Stadtkulisse – oft bis in den Mai hinein schneebedeckt - ist. Inmitten des Ebene entspringt eine reichhaltige Trinkwasserquelle und am Nordrand des Deltas gibt es einige kleine perennierende Bäche. Die Bucht von Gythio bietet von Natur aus einen guten Schutz für Schiffe. Der heute ausgebaute Hafen ist Fährhafen für Verbindungen zur Insel [[Kythira]] und nach [[Kissamos]] auf [[Kreta]]. |
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=== Gemeindegliederung === |
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Beim Hafen liegt die kleine Insel [[Marathonisi]] (die antike Kranaë) mit einem Pinienwäldchen und einem Leuchtturm. Sie ist mit Gythio durch einen Damm verbunden und grenzt das Stadtbild malerisch gegen das offene Meer hin ab. [[Paris (Mythologie)|Paris]] und [[Helena (Mythologie)|Helena]] sollen hier auf der Flucht von [[Sparta]] nach [[Troja]] ihre erste Liebesnacht verbracht haben. |
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Zur Gemeinde Wolpertshausen gehören elf Dörfer, Weiler und Höfe; das Dorf Wolpertshausen, die Weiler Cröffelbach, Haßfelden, Hörlebach, Hohenberg, Hopfach, Reinsberg, Rudelsdorf und [[Unterscheffach]] und die Höfe Heide und Landturm sowie die [[Wüstung|abgegangenen Ortschaften]] Argersdorf,<ref>Die TK25 hat einen Eintrag dieses Namens wenig nordwestlich der K 2569 Reinsberg–Rudelsdorf.</ref> Atzmannsdorf,<ref>Die TK25 hat einen Eintrag dieses Namens unmittelbar westlich des heutigen Einzelgehöfts am [[Hörlebacher Landturm]].</ref> Burg der Alten von Altenberg,<ref>Die TK25 hat einen Eintrag „ehem. Burg“ an der Spornspitze zwischen dem [[Altenberger Grimmbach]] im Norden und dem [[Haßfelder Grimmbach]] im Süden, die beide wenig nacheinander westlich in den [[Grimmbach]] münden.</ref> Hertlinsdorf, Hofstetten, Otterbachhof und Walmerstal.<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg.'' Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 500–502</ref> |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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Bei Unterscheffach liegen Grabenreste der abgegangenen [[Wasserburg Unterscheffach]]. Vier weitere [[Burgstall|Burgställe]] abgegangener Burgen liegen auf Bergspornen rechts über dem Bühlertal von links der Heinlesklinge über Unterscheffach bis zum [[Eichelberg (Wolpertshausen)|Eichelberg]] nördlich von Hopfach.<br>''siehe auch [[Burgruine Hopfach]], [[Burgstall Haßfelden]]'', ''[[Burgstall Reinsburg]]'' |
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{{inuse}} |
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<!-- === Religionen === --> |
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<!-- === Eingemeindungen === --> |
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Die ältesten Funde stammen von der Insel [[Marathonisi]]. Hier wurden [[Bronzezeit|bronzezeitliche]] Scherben gefunden, die ältesten können in das [[Frühhelladikum]] datiert werden. Die Siedlung während der [[Mykenische Palastzeit|Mykenischen Palastzeit]] (SH III) umfasste etwa die Hälfte der Insel und war somit ein nicht unbedeutender Ort.<ref>Helen Waterhouse & R.Hope Simpson: ''Prehistoric Laconia: Part II''; in: ''The Annual of the British School at Athens'' 56; p. 114.</ref> Auf dem 2 km südlich von Gythio gelegenen Berg [[Mavrovouni (Gythio)|Mavrovouni]] wurden zudem mykenische Grabkammern entdeckt und die Überreste einer [[Tholos]]. Diese Funde und andere in der näheren Umgebung deuten auf ein mykenisches Zentrum hin. Am Ende der Bronzezit wurde die Siedlung auf der Insel aufgegeben. |
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<!-- === Einwohnerentwicklung === --> |
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<!-- == Politik == --> |
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<!-- === Gemeinderat === --> |
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<!-- === Bürgermeister === --> |
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<!-- === Wappen === --> |
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<!-- === Partnerschaften === --> |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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* Bei Hörlebach steht noch ein Landturm der [[Haller Landheeg]] an einem ehemaligen Straßendurchlass nach Norden (heutige L 1042). |
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Der Ursprung der dorischen Siedlung Gythion (agr. {{ELSalt2|Γύθιον, Γυθεῖον}}) auf dem Festland gegenüber bleibt im Dunkeln. Es war eine von [[Sparta]] abhängige [[Periöken]]stadt. Nachdem die Spartaner zu Beginn des 5.Jh.v.Chr. den Hafen ausgebaut hatten, wurde es zum Haupthafen vom 45 km entfernt gelegenen Sparta und der ältere Hafen beim 7 km südlicher gelegenen [[Las (Lakedaimon)|Las]] verlor an Bedeutung. |
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* Die kleine [[Allerheiligenkapelle (Unterscheffach)|Allerheiligenkapelle]] in Unterscheffach ist eines der ältesten Kirchengebäude der Umgegend. |
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<!-- === Theater === --> |
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<!-- === Museen === --> |
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<!-- === Musik === --> |
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<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. --> |
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<!-- === Bauwerke === --> |
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<!-- === Parks === --> |
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=== Naturdenkmäler === |
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* Zahlreiche [[Doline]]n finden sich auf Haßfelder Gemarkung und östlich von Reinsberg dem Taleinschnitt der [[Schmerach]] zu. |
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* Etwa einen halben Kilometer östlich von Rudelsdorf verschwindet der [[Hegenbach]] in einer Doline. Die Talung setzt sich östlich am Weiler vorbei fort und beherbergt weiter talab den zur [[Schmerach]] fließenden [[Urtelbach]]. Weitere liegen im südlichen Gemeindeteil östlich von Reinsberg dem Schmerachtaleinschnitt zu. |
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<!-- === Sport === --> |
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Als Haupthafen der spartanischen Flotte war Gythion wiederholt feindlichen Angriffen ausgesetzt. So führte im Jahre 455 v.Chr. [[Tolmides]] die [[Athen|Athenische]] Flotte gegen Gythion und brannte den Hafen nieder <ref>[[Pausanias]] I.27.5 [http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/ptext?lookup=Paus.+1.27.5 1.27.5]</ref>. Dennoch führt dieser Krieg zwischen Athen und Sparta zur Niederlage Athens. Auch im [[Peloponnesischer Krieg|Peloponnesischen Krieg]] (431-404 v.Chr.) war Gythion der Ausgangspunkt der spartanischen Flotte. Im Jahre 407 v. Chr. landete [[Alkibiades]] vor seiner Rückkehr nach Athen hier und überwachte den Bau von dreißig [[Triere]]n durch die Spartaner <ref>Xenophon, Hellenika, I.4.11 [http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/ptext?lookup=Xen.+Hell.+1.4.1]</ref>. |
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<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --> |
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<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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Nach der [[Schlacht von Leuktra]] fiel [[Epaminondas]] im Winter 370 v.Chr. mit einem Landheer des [[Böotischer Bund|Böotischen Bundes]] in Lakonien ein, vermochte aber Sparta nicht einzunehmen. Das Heer zog bis zur Küste und belagerte Gythion drei Tage lang erfolglos, worauf das Heer umkehrte. |
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=== Verkehr === |
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Wolpertshausen hat einen Kilometer nordöstlich des Hauptortes Anschluss an die [[Bundesautobahn 6|A 6]] (Anschlussstelle Wolpertshausen/Ilshofen). Die L 2218 [[Crailsheim]]–[[Schwäbisch Hall]] durchquert diesen auf der Alttrasse der [[Bundesstraße 14|B 14]] in westlicher Richtung. Den hier etwa 150 Meter tiefen Einschnitt des [[Bühler (Fluss)|Bühlertals]] überwindet die Straße anschließend auf den sogenannten [[Cröffelbacher Steigen]]. |
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=== Ansässige Unternehmen === |
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Im Laufe des [[Erster Makedonischer Krieg|Ersten Makedonischen Krieges]] fiel im Jahre 215 v.Chr. das makedonische Heer unter [[Philipp V. (Makedonien)|Philipp V.]] in Lakonien ein und belagerte auf seinem Vorstoss bis zum [[Kap Tenaro|Kap Tainaron]] erfolglos Gythion. |
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Die ''Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall AG'', die das [[Schwäbisch-Hällisches Landschwein|Schwäbisch-Hällische Landschwein]] vermarktet, hat ihren Sitz in Wolpertshausen.<ref>[http://www.besh.de/menue_ueberuns/die_baeuerliche_ezg.html Website der Erzeugergemeinschaft].<!-- Danach dort „Zentrale“ und „Ladefähige Adresse“. --></ref> |
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<!-- === Medien === --> |
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<!-- === Öffentliche Einrichtungen === --> |
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<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. --> |
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<!-- === Bildung === --> |
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<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. --> |
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<!-- == Persönlichkeiten == --> |
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== Ehrenbürger == |
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195 v.Chr. gelang es im [[Makedonisch-Römische Kriege|Zweiten Makedonischen Krieg]] dem [[Römische Republik|römischen]] Feldherrn [[Titus Quinctius Flamininus]] Gythion einzunehmen, wobei er den Spartanern erlaubte sich nach Sparta zurückzuziehen. Gythion blieb darauf umkämpft und dem spartanische König [[Nabis (Sparta)|Nabis]] gelang es 192 v.Chr. die Stadt einzunehmen, doch vermochten sich die Spartaner nicht lange zu halten. Zusammen mit den anderen von Sparta entrissenen Städten wurde Gythion von Rom unter den Schutz des [[Achäischer Bund|Achäischen Bundes]] gestellt. Als Griechenland 146 v.Chr. in eine [[Macedonia (Provinz)|Römische Provinz]] umgewandelt wurde, schlossen sich diese Städte zum „[[Eleutherolakonen|Lakedaimonischen Bund]]“. |
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*Kuno Haberkern, Bürgermeister im Ruhestand |
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<!-- === Söhne und Töchter der Stadt === --> |
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<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;--> |
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<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== --> |
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<!-- == Literatur == --> |
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== Sonstiges == |
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Um 70 v. Chr. kam es offenbar zu einer [[Stasis (Polis)|Stasis]] in der Stadt, die von einem auswärtigen Schiedsrichter beigelegt werden konnte.<ref>IG V 1,1145.</ref> |
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* Haßfelden gewann beim 22. Bundeswettbewerb [[Unser Dorf hat Zukunft]] 2007 eine Silbermedaille. |
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* Wolpertshausen ist [[Bioenergiedorf]]. |
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Unter Kaiser [[Augustus]] wurde dann der „Bund der [[Eleutherolakonen]]“ gegründet. Gythion gehörte zu den wenigen Städten der Eleutherolakonen, die eigene Münzen herausgab, was die Beudeutung und den Reichtum der Stadt bezeugt. |
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Während der Römerzeit erebte Gythion (lat. Gythium) seine wirtschaftliche Blütezeit, wobei materieller Wohlstand neben dem regen Handel vor allem durch den Abbau von [[Marmor]] und Holz aus den nahen Eichenwäldern des Taygeton stammen dürfte. Welche Bedeutung der [[Purpurschnecke]]nfischerei zukam, bleibt in der Forschung umstritten. Die Stadt wurde stark ausgebaut. Dabei wurden unter anderem ein Theater in die Ostflanke der Akropolis gebaut und Thermen errichtet. Von Norden und von Westen her führten Aquädukte Frischwasser zur Stadt, das in einer Zisterne am Westhang der Akropolis gesammelt wurde. Die Stadt dehnte sich schliesslich bis in die Hänge der nördlichen Hügel aus. Südlich der Stadt gegenüber der Insel Kranae lag das Migonion, ein heiliger Bezirk, in dem vor allem [[Aphrodite|Aphrodite Migonitis]] verehrt wurde. |
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375 n. Chr. richtete ein verheerendes Erdbeben erhebliche Schäden in der Stadt an und 20 Jahre später plünderten [[Goten]] unter [[Alarich I.|Alarich]] die Stadt. Später wird Gythion nicht mehr genannt und mit der Zeit verlor es völlig an Bedeutung und wurde offenbar verlassen. |
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=== Neuzeit === |
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Erst als sich ab Ende des 18. Jahrhunderts die einflussreiche Familie der "Grigorakis" hier niederließ, wurde der Ort wieder stärker besiedelt und erlebte neue Blüte, bis er im Zuge der Landflucht im 20. Jahrhundert wieder schrumpfte. |
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Der Ort war Verwaltungszentrum der gleichnamigen [[Liste der ehemaligen Provinzen Griechenlands|ehemaligen Provinz]] innerhalb der Präfektur Lakonien, zu der auch die östliche [[Mani (Peloponnes)|Mani]] gehörte. 1997 wurde er Sitz einer größeren Gemeinde Gythio, die 2010 in die Gemeinde Anatoliki Mani integriert wurde und dort als Gemeindebezirk weiter besteht. Gythio ist Endpunkt der in [[Malmö]] beginnenden [[Europastraße 65]] auf dem griechischen Festland, sie wird auf Kreta fortgesetzt. |
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[[Datei:Gythio, Laconia, Peloponnes, Greece - View on harbor.jpg|miniatur|Blick auf den Hafen von Gythio]] |
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[[Datei:RathausGythio.JPG|miniatur|Rathaus, entworfen von [[Ernst Ziller]]]] |
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== Charakter und Sehenswürdigkeiten == |
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Gythio ist eine Kleinstadt, der eine lange Hafenpromenade, steile Treppen und malerische Gassen urgriechisches Ambiente verleihen. |
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Aus ihrer antiken Vergangenheit hat die Stadt heute nurmehr ein kleines [[Theater der römischen Antike|römisches Theater]] zu bieten; viel baulichen Zeitzeugen versanken im 4. Jh. n. Chr. durch ein Erdbeben unter dem Meeresspiegel. |
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Zeugen der Glanzzeit im 19. Jahrhundert sind zahlreiche Häuser neoklassizistischer Architektur am Berghang über dem Hafen, die heute teils im Verfall begriffen, teils liebevoll restauriert sind. |
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Die Strände der zu Gythio gehörenden Ortschaft Mavrovouni sind vor allem bei Campingtouristen beliebt. |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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„TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6824 Schwäbisch Hall und Nr. 6825 Ilshofen. |
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* {{PECS|gythelon|Gythelon or Gythion, Lakonia, Greece|C. Le Roy}} |
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=== Geschichte === |
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* {{DNP|5|37||Gyth(e)ion|Yves Lafond}} |
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* Edward S. Forster: ''Gythium and the N.W. Coast of the Laconian Gulf''. In: ''Annual of the British School at Athens'' 13, 1906-1907 |
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* Graham Shipley: ''Lakedaimon''. In: [[Mogens Herman Hansen]] (Hrsg.): ''An Inventory of Archaic and Classical Poleis''. Oxford 2004, ISBN 0-19-814099-1, S. 582. |
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* Helen Waterhouse & R.Hope Simpson: Prehistoric Laconia: Part II; in: The Annual of the British School at Athens 56; p. 114. |
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* J.M. Wagstaff: ''A Small Coastal Town in the Southern Greece: Its Evolution and Present Condition''; in: ''The Town Planning Review'', Vol. 37, No. 4 (1976); pp. 255-270. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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{{Wikisource|Beschreibung des Oberamts Hall/Kapitel B 29|Wolpertshausen|in der [[:s:Beschreibung des Oberamts Hall|Beschreibung des Oberamts Hall]] von 1847}} |
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* [http://www.gythio.net/ gythio.net] |
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* [http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/p/7FaN Karte der Gemeinde Wolpertshausen] auf: {{GeoQuelle|DE-BW|LUBW|ref=nein}}<!--bessere Karte--> |
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* Private und kommerzielle Websites [http://www.lakonia.org/locations_gythio.htm] [http://www.greek-tourism.gr/gythio/indexuk.htm] [http://w4u.eexi.gr/~langsett/theo.htm] [http://www.papagiannakos.com/lakonia/gythio.htm] [http://www.mani.org.gr/horia/dgithiou/githio/gith/githio.htm] |
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* [https://www.geoportal-bw.de/geoportal/opencms/de/geoviewer.html?WMC=1433854507353692 Karte des Dorfes Wolpertshausen] auf: {{GeoQuelle|DE-BW|GeoView|ref=nein}}<!--besser verfügbare Karte--> |
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* [http://www2.rgzm.de/Navis2/Home/HarbourFullTextOutput.cfm?HarbourNR=Gytheion Informationen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums für Vor- und Frühgeschichte in Mainz zum antiken Hafen von Gythio (englisch)] |
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* [http://www.hassfelden.de/ Websites der Weiler Haßfelden] und [http://www.unterscheffach.de/ Unterscheffach] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Schwäbisch Hall}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4512980-0|VIAF=236552923}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4509081-6}} |
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[[Kategorie:Ort |
[[Kategorie:Ort im Landkreis Schwäbisch Hall]] |
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[[Kategorie:Wolpertshausen| ]] |
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[[Kategorie:Gemeinde in der Region Peloponnes (Kapodistrias-Programm)]] |
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[[Kategorie:Ort auf dem Peloponnes]] |
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[[Kategorie:Anatoliki Mani]] |
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[[Kategorie:Mani (Peloponnes)]] |
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[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Griechenland]] |
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[[Kategorie:Antike griechische Stadt]] |
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[[Kategorie:Sparta]] |
Version vom 9. Juni 2015, 14:55 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 10′ N, 9° 51′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Schwäbisch Hall | |
Höhe: | 439 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,42 km2 | |
Einwohner: | 2318 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 85 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 74549, 74532 (Landturm) | |
Vorwahl: | 07904 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHA, BK, CR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 27 099 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Haller Straße 15 74549 Wolpertshausen | |
Website: | www.wolpertshausen.de | |
Bürgermeister: | Jürgen Silberzahn | |
Lage der Gemeinde Wolpertshausen im Landkreis Schwäbisch Hall | ||
![]() |

Wolpertshausen ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.
Geographie
Geographische Lage
Wolpertshausen liegt etwa 12 km nordöstlich der Kreisstadt Schwäbisch Hall. Die Ortsteile Unterscheffach, Hopfach und Cröffelbach liegen im tief in den Muschelkalk eingeschnittenen Bühlertal. Alle anderen Teilorte liegen wie Wolpertshausen auf der so genannten Ilshofener Ebene. Die Ortschaft Hohenberg liegt in Höhenlage (Südausrichtung), oberhalb des Bühlertals. Der Blick reicht über die Ortschaft Cröffelbach, das Bühlertal bis hin zu der höchsten Erhebung des Stadtgebietes der Kreisstadt Schwäbisch Hall, dem Einkorn. Nach Westen hin ist der Ausblick zu den Waldenburger Bergen frei. Der Norden erlaubt einen Blick über das Grimmbachtal bis weit hinter Langenburg.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Osten und Südosten an die Stadt Ilshofen, im Südwesten an die Kreisstadt Schwäbisch Hall, im Westen an Braunsbach und im Norden an die Obersteinacher Gemeindeexklave von Ilshofen sowie an die Stadt Gerabronn.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Wolpertshausen gehören elf Dörfer, Weiler und Höfe; das Dorf Wolpertshausen, die Weiler Cröffelbach, Haßfelden, Hörlebach, Hohenberg, Hopfach, Reinsberg, Rudelsdorf und Unterscheffach und die Höfe Heide und Landturm sowie die abgegangenen Ortschaften Argersdorf,[2] Atzmannsdorf,[3] Burg der Alten von Altenberg,[4] Hertlinsdorf, Hofstetten, Otterbachhof und Walmerstal.[5]
Geschichte
Bei Unterscheffach liegen Grabenreste der abgegangenen Wasserburg Unterscheffach. Vier weitere Burgställe abgegangener Burgen liegen auf Bergspornen rechts über dem Bühlertal von links der Heinlesklinge über Unterscheffach bis zum Eichelberg nördlich von Hopfach.
siehe auch Burgruine Hopfach, Burgstall Haßfelden, Burgstall Reinsburg
Sehenswürdigkeiten
- Bei Hörlebach steht noch ein Landturm der Haller Landheeg an einem ehemaligen Straßendurchlass nach Norden (heutige L 1042).
- Die kleine Allerheiligenkapelle in Unterscheffach ist eines der ältesten Kirchengebäude der Umgegend.
Naturdenkmäler
- Zahlreiche Dolinen finden sich auf Haßfelder Gemarkung und östlich von Reinsberg dem Taleinschnitt der Schmerach zu.
- Etwa einen halben Kilometer östlich von Rudelsdorf verschwindet der Hegenbach in einer Doline. Die Talung setzt sich östlich am Weiler vorbei fort und beherbergt weiter talab den zur Schmerach fließenden Urtelbach. Weitere liegen im südlichen Gemeindeteil östlich von Reinsberg dem Schmerachtaleinschnitt zu.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wolpertshausen hat einen Kilometer nordöstlich des Hauptortes Anschluss an die A 6 (Anschlussstelle Wolpertshausen/Ilshofen). Die L 2218 Crailsheim–Schwäbisch Hall durchquert diesen auf der Alttrasse der B 14 in westlicher Richtung. Den hier etwa 150 Meter tiefen Einschnitt des Bühlertals überwindet die Straße anschließend auf den sogenannten Cröffelbacher Steigen.
Ansässige Unternehmen
Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall AG, die das Schwäbisch-Hällische Landschwein vermarktet, hat ihren Sitz in Wolpertshausen.[6]
Ehrenbürger
- Kuno Haberkern, Bürgermeister im Ruhestand
Sonstiges
- Haßfelden gewann beim 22. Bundeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft 2007 eine Silbermedaille.
- Wolpertshausen ist Bioenergiedorf.
Literatur
„TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6824 Schwäbisch Hall und Nr. 6825 Ilshofen.
Weblinks
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Wikisource): "3"
- Karte der Gemeinde Wolpertshausen auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Karte des Dorfes Wolpertshausen auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- Websites der Weiler Haßfelden und Unterscheffach
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Die TK25 hat einen Eintrag dieses Namens wenig nordwestlich der K 2569 Reinsberg–Rudelsdorf.
- ↑ Die TK25 hat einen Eintrag dieses Namens unmittelbar westlich des heutigen Einzelgehöfts am Hörlebacher Landturm.
- ↑ Die TK25 hat einen Eintrag „ehem. Burg“ an der Spornspitze zwischen dem Altenberger Grimmbach im Norden und dem Haßfelder Grimmbach im Süden, die beide wenig nacheinander westlich in den Grimmbach münden.
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 500–502
- ↑ Website der Erzeugergemeinschaft.