Heinz-Josef Koitka und Marie Kahle (Lehrerin): Unterschied zwischen den Seiten
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'''Heinz-Josef Koitka''' (* [[12. Februar]] [[1952]] in [[Wattenscheid]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] Fußballtorwart. |
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'''Marie Kahle''' wurde am 6. Mai [[1893]] in [[Dahme/Mark|Dahme]] als Marie Gisevius geboren und starb [[1948]] in [[London]]. Wegen ihrer Hilfe für jüdische Mitbürger wurde sie von den [[Nazis]] verfolgt und musste ihre Heimat verlassen. Ihre Erlebnisse in Nazi-Deutschland hat sie erstmals [[1945]] in einem Bericht unter dem Titel "''What would you have done?''" veröffentlicht. |
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== Hilfe für jüdische Mitbürger == |
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Er begann seine Karriere 1975 bei [[Eintracht Frankfurt]]. Zur Saison 1979/1980 wechselte er in die [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Bundesliga Nord]] zu [[Rot-Weiß Lüdenscheid]], ein Jahr später zum Bundesligisten [[Hamburger SV]]. Insgesamt bestritt er als [[Torwart]] von 1975 bis 1990 142 Bundesliga-Partien. |
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Marie Kahle war verheirat mit dem [[Orientalist]]en [[Paul Kahle]]. Die Familie lebte mit ihren fünf Söhnen in [[Bonn]]. Am 10. November [[1938]], in der [[Reichspogromnacht]], wurde auch das Geschäft der Nachbarin Emilie Goldstein verwüstet. Als Marie Kahle zusammen mit ihrem Sohn Wilhelm der Jüdin beim Aufräumen des Geschäfts halfen, beobachtete sie dabei ein Polizist. Der Beamte nahm ihre Personalien auf und meldete den Vorfall weiter. |
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Seine größten Erfolge sind die Deutsche Meisterschaft 1982 mit dem [[Hamburger SV]], sowie die Vize-Meisterschaft 1981. Außerdem kam er 1982 bis ins [[UEFA-Cup]]-Finale. |
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Von anderen Hilfsaktionen Marie Kahles zugunsten jüdischer Mitbürger bekamen weder die Polizei noch die [[Gestapo]] etwas mit. So verbarg Frau Kahle einen jüdischen Studenten in ihrer Wohnung, bevor sie ihm in einem Bonner Krankenhaus eine Zufluchtsstätte besorgen konnte. |
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Im Jahr [[1990]] beendete ''Jupp'' Koitka seine Karriere beim HSV. Nach seiner Karriere ging er zu seinen Wurzeln nach [[Wattenscheid]] zurück, wo er bei der [[SG Wattenscheid 09]] als Trainer und Torwarttrainer beschäftigt war. Sein Sohn Kai Koitka spielt aktuell in der Regionalliga Nord bei der [[SG Wattenscheid 09]]. |
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[[Kategorie:Geboren 1952|Koitka, Heinz-Josef]] |
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[[Kategorie:Fußballspieler (Deutschland)|Koitka, Heinz-Josef]] |
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Am 17.11.[[1938]] erschien im [[NSDAP]]-Blatt „Westdeutscher Beobachter" ein Hetzartikel mit der Überschrift "''Das ist Verrat am Volke/ Frau Kahle und ihr Sohn halfen der Jüdin Goldstein bei Aufräumarbeiten''“. Nach dem Erscheinen des Artikels erlebten die Familiemitglieder zahlreiche Repressalien. Paul Kahle wurde vorzeitig entlassen, ihr Sohn Wilhelm wurde von der Universität verwiesen und ein Gestapo-Mittelsmann legte Marie Kahle nahe, durch einen Selbstmord ihre Familie zu retten. |
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Im März [[1939]] gelang es Marie Kahle mit ihrem Sohn Wilhelm über [[Holland]] nach London zu fliehen. Ihr Mann folgte im April mit den anderen Söhnen. |
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[[1945]] veröffentlicht Marie Kahle in London ihr Buch "''What would you have done?''", in dem sie ihre Erlebnisse in Bonn und die Flucht ihrer Familie schildert. Es dauerte mehr als 50 Jahre, bis das Buch ins Deutsche übersetzt wurde. Eine französische Ausgabe unter dem Titel "''Tous les Allemands n'ont pas un coeur de pierre''" liegt seit [[2001]] vor. |
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Marie Kahle starb [[1948]] im Alter von 55 Jahren. Ihr früher Tod war auch Folge eines Leidens, das durch die psychische und physische Erschöpfung während der [[Nationalsozialismus|Nazizeit]] ausgelöst wurde. |
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== Ehrung durch die Stadt Bonn == |
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Eine Allee im Bundesviertel von Bonn trägt seit ein paar Jahren Marie Kahles Namen und sie gehört zu den Bonner Persönlichkeiten, deren Portrait seit 2005 in der Bonngasse, der Bonner "[[Walk of Fame]]", eingelassen ist. |
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== Literatur == |
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*Marie Kahle, ''What would you have done? The Story of the Escape of the Kahle Family from Nazi Germany'', 1945 |
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*Marie Kahle/ Paul Kahle: ''Was hätten Sie getan? Die Flucht der Familie Kahle aus Nazi-Deutschland / Die Universität Bonn vor und während der Nazi-Zeit'', Bonn 1998, ISBN 3416028066 |
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== Weblinks == |
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[[Kategorie:NS-Opfer|Kahle, Marie]] |
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[[Kategorie:geboren 1893|Kahle, Marie]] |
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Version vom 4. März 2006, 20:21 Uhr
Marie Kahle wurde am 6. Mai 1893 in Dahme als Marie Gisevius geboren und starb 1948 in London. Wegen ihrer Hilfe für jüdische Mitbürger wurde sie von den Nazis verfolgt und musste ihre Heimat verlassen. Ihre Erlebnisse in Nazi-Deutschland hat sie erstmals 1945 in einem Bericht unter dem Titel "What would you have done?" veröffentlicht.
Hilfe für jüdische Mitbürger
Marie Kahle war verheirat mit dem Orientalisten Paul Kahle. Die Familie lebte mit ihren fünf Söhnen in Bonn. Am 10. November 1938, in der Reichspogromnacht, wurde auch das Geschäft der Nachbarin Emilie Goldstein verwüstet. Als Marie Kahle zusammen mit ihrem Sohn Wilhelm der Jüdin beim Aufräumen des Geschäfts halfen, beobachtete sie dabei ein Polizist. Der Beamte nahm ihre Personalien auf und meldete den Vorfall weiter.
Von anderen Hilfsaktionen Marie Kahles zugunsten jüdischer Mitbürger bekamen weder die Polizei noch die Gestapo etwas mit. So verbarg Frau Kahle einen jüdischen Studenten in ihrer Wohnung, bevor sie ihm in einem Bonner Krankenhaus eine Zufluchtsstätte besorgen konnte.
Verfolgung
Am 17.11.1938 erschien im NSDAP-Blatt „Westdeutscher Beobachter" ein Hetzartikel mit der Überschrift "Das ist Verrat am Volke/ Frau Kahle und ihr Sohn halfen der Jüdin Goldstein bei Aufräumarbeiten“. Nach dem Erscheinen des Artikels erlebten die Familiemitglieder zahlreiche Repressalien. Paul Kahle wurde vorzeitig entlassen, ihr Sohn Wilhelm wurde von der Universität verwiesen und ein Gestapo-Mittelsmann legte Marie Kahle nahe, durch einen Selbstmord ihre Familie zu retten.
Im März 1939 gelang es Marie Kahle mit ihrem Sohn Wilhelm über Holland nach London zu fliehen. Ihr Mann folgte im April mit den anderen Söhnen.
Was hätten Sie getan?
1945 veröffentlicht Marie Kahle in London ihr Buch "What would you have done?", in dem sie ihre Erlebnisse in Bonn und die Flucht ihrer Familie schildert. Es dauerte mehr als 50 Jahre, bis das Buch ins Deutsche übersetzt wurde. Eine französische Ausgabe unter dem Titel "Tous les Allemands n'ont pas un coeur de pierre" liegt seit 2001 vor.
Marie Kahle starb 1948 im Alter von 55 Jahren. Ihr früher Tod war auch Folge eines Leidens, das durch die psychische und physische Erschöpfung während der Nazizeit ausgelöst wurde.
Ehrung durch die Stadt Bonn
Eine Allee im Bundesviertel von Bonn trägt seit ein paar Jahren Marie Kahles Namen und sie gehört zu den Bonner Persönlichkeiten, deren Portrait seit 2005 in der Bonngasse, der Bonner "Walk of Fame", eingelassen ist.
Literatur
- Marie Kahle, What would you have done? The Story of the Escape of the Kahle Family from Nazi Germany, 1945
- Marie Kahle/ Paul Kahle: Was hätten Sie getan? Die Flucht der Familie Kahle aus Nazi-Deutschland / Die Universität Bonn vor und während der Nazi-Zeit, Bonn 1998, ISBN 3416028066
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kahle, Marie |
KURZBESCHREIBUNG | Opfer der NS-Zeit |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1893 |
GEBURTSORT | Dahme/Mark |
STERBEDATUM | 1948 |
STERBEORT | London |