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Franz Schulz (Politiker, 1948) und Machtenstein (Meteorit): Unterschied zwischen den Seiten

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Politische Karriere: Ende seines Amtes als Bezirksbürgermeister mit erreichen des 65. Lebensjahres
 
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[[Datei:Machtenstein meteorite 1.jpg|miniatur|Rohstück des bayerischen Meteoriten ''Machtenstein'' (1422  Gramm) mit 10  cm Maßstab]]
'''Franz Schulz''' (* [[1. August]] [[1948]] in [[Aschaffenburg]]) ist ein deutscher [[Politiker]] von [[Bündnis 90/Die Grünen]] und seit 2006 Bezirksbürgermeister des [[Berlin]]er Bezirks [[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg|Friedrichshain-Kreuzberg]].
[[Datei:Machtenstein meteorite 2.jpg|miniatur|Angeschnittener Meteorit ''Machtenstein'' (1378  Gramm) mit Playmobil-Figur als Maßstab (Höhe 7,5  cm)]]


Der '''[[Meteorit]] ''Machtenstein''''' wurde vor ca. 60 Jahren in Deutschland gefunden und im Jahr 2014 als solcher erkannt.
== Lebenslauf ==


== Fund ==
Nach seiner Lehre als [[Fotolithografie (Drucktechnik)|Fotolithograf]] und der [[Kriegsdienstverweigerung]] arbeitete Schulz in seinem erlernten Beruf. Später studierte er Kunst an der [[Hochschule Darmstadt|Werkkunstschule Darmstadt]]. In [[Frankfurt am Main]] machte er im zweiten Bildungsweg auf dem [[Abendgymnasium]] für Berufstätige sein [[Abitur]].
Bei einer Ackerbegehung im Jahr 1956 oder später wurde der Meteorit von einem damals jungen Landwirt aufgelesen, da ihm die außergewöhnliche Erscheinung des Steins und das ungewöhnlich hohe Gewicht aufgefallen war. Zuhause schnitt er mit einem [[Winkelschleifer]] das Material an und erkannte durch [[Funkenprobe]], dass der Stein metallhaltig sein musste, mass dem Stein in der Folge aber keine weiter Bedeutung mehr zu.


1982 gab er den Stein an einen Freund weiter, dieser bewahrte ihn jahrzehntelang als Füllstein unter einem Haufen grober Kiesel in seinem Vorgarten auf.
Ab 1975 studierte Schulz Physik in [[Konstanz]], danach in [[Berlin]], wo er 1985 am [[Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft|Fritz-Haber-Institut]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] zum Thema ''Metallelektronischer Beitrag zur differentiellen Kapazität der Metall-Elektrolyt Grenzschicht'' promovierte. 1987 gründete er in [[Berlin-Schöneberg]] eine GmbH im EDV-Bereich. Weitere Tätigkeiten übte er bei einem Umweltplanungsprojekt, der [[Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung]] und im Umweltamt [[Berlin-Spandau|Spandau]] aus.


== Wiederentdeckung ==
Franz Schulz lebt in Berlin und hat einen Sohn.
Im Frühjahr 2014 entdeckte er den rostbraunen Stein in seinem Kieselhaufen durch Zufall wieder. Über eine Internetseite des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) konnte er anhand eines Kriterienkatalogs austesten, dass es sich bei dem Stein höchstwahrscheinlich doch um einen Meteoriten handeln könnte. Er kontaktierte schließlich einen Experten, der nun die Echtheit des Meteoriten bestätigen konnte.


== Politische Karriere ==
== Materialanalyse ==
Der 1422 Gramm schwere Meteorit wurde in der Mineralogischen Staatssammlung München untersucht. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 21,7 Gramm Material abgetrennt. Demnach ist ''Machtenstein'' ein gewöhnlicher [[Chondrit]] (Typ H5). Trotz seiner langen Aufbewahrungszeit im Freien wies er nur einen mittleren Verwitterungsgrad auf.


== Verbleib des Fundstücks ==
Franz Schulz trat 1990 in die Berliner [[Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz|Alternative Liste]] ein, ab 1992 war er Mitglied der [[Bezirksverordnetenversammlung]] in [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]]. Dort war er von 1993 bis 1995 Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen.
Machtenstein wurde anlässlich der [[Mineralientage München]] 2014 von deren Geschäftsführung erworben und am 24. Oktober 2014 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Durch deren Spende an die [[Museum Reich der Kristalle|Mineralogische Staatssammlung München]] ging er in den Besitz des Freistaates Bayern über.


== Siehe auch ==
Am 15. März 1996 wurde Schulz zum [[Bezirksbürgermeister]] von Kreuzberg gewählt. Dieses Amt übte er bis zum 31. Dezember 2000 aus, am Tag danach fand die Zusammenlegung des Bezirks mit dem Bezirk [[Berlin-Friedrichshain|Friedrichshain]] zum neuen [[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] statt. Von 2001 bis 2006 war er Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen.
* [[Liste der Meteoriten Deutschlands]]


== Literatur ==
Seit dem 6. November 2006 ist Franz Schulz Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg und zugleich Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Personal und Gleichstellung bzw. seit dem 7. Dezember 2011 der Abteilung Finanzen, Personal und Stadtentwicklung. Im Juli 2011 eröffnete die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen Schulz wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Anlass war seine Teilnahme an der Blockade einer [[Pro Deutschland|Pro-Deutschland]]-Wahlkundgebung im ehemaligen Kreuzberger Rathaus.<ref>[http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1697140/Ermittlungen-gegen-Bezirksbuergermeister-Schulz.html Bericht zum Strafverfahren in der Berliner Morgenpost].</ref>
* ''The Munich Show - Mineralientage München - Das Themenbuch METEORITEN.'' Wachholtz, Neumünster/Hamburg/München 2014, ISBN 978-3-529-05451-8.

Am 31. Juli 2013 endet sein Amt als Bezirksbürgermeister automatisch mit erreichen des 65. Lebensjahres und müsste von der [[Bezirksverordnetenversammlung]] erneut gewählt werden. Franz Schulz steht aber nach eigener Aussage aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für eine Wahl zur Verfügung.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau-der-sueden/meteor-dachau-all-fund-100.html#&time= br.de]
{{Commonscat|Franz Schulz (Die Grünen)|Franz Schulz}}
* [http://www.lpi.usra.edu/meteor/index.php?code=61023 Eintrag in der Meteoritical Bulletin Database]
* [http://www.frieke.de/gruene_im_ba/_node/personen/schulz.html Webseite von Franz Schulz auf der Website von Bündnis 90/Die Grünen Friedrichshain-Kreuzberg]
* [http://www.dlr.de/pf/desktopdefault.aspx/tabid-8909 DLR - Institut für Planetenforschung - Das Europäische Feuerkugelnetz]
* [http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/verwaltung/abteilungen/stadtpg/lebenslaufschulz.html Website auf berlin.de]
* [http://www.dlr.de/pf/desktopdefault.aspx/tabid-8954/15460_read-37910/ DLR - Institut für Planetenforschung - Woran erkenne ich einen Meteoriten?]


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== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Individueller Meteorit]]
<references />
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[[Kategorie:Geboren 1948]]

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Version vom 2. Juni 2015, 18:56 Uhr

Machtenstein (Meteorit)
Ort Machtenstein, Schwabhausen (Oberbayern), Bayern
Lokalität südlich von Machtenstein
Fallzeit unbekannt, wahrscheinlich vor 1956; Fund ca. 1956, wiederentdeckt im April 2014
Koordinaten 48° 17′ 3″ N, 11° 18′ 49″ OKoordinaten: 48° 17′ 3″ N, 11° 18′ 49″ O
Meteoritenname Machtenstein
Authentizität sicher
Rohstück des bayerischen Meteoriten Machtenstein (1422  Gramm) mit 10  cm Maßstab
Datei:Machtenstein meteorite 2.jpg
Angeschnittener Meteorit Machtenstein (1378  Gramm) mit Playmobil-Figur als Maßstab (Höhe 7,5  cm)

Der Meteorit Machtenstein wurde vor ca. 60 Jahren in Deutschland gefunden und im Jahr 2014 als solcher erkannt.

Fund

Bei einer Ackerbegehung im Jahr 1956 oder später wurde der Meteorit von einem damals jungen Landwirt aufgelesen, da ihm die außergewöhnliche Erscheinung des Steins und das ungewöhnlich hohe Gewicht aufgefallen war. Zuhause schnitt er mit einem Winkelschleifer das Material an und erkannte durch Funkenprobe, dass der Stein metallhaltig sein musste, mass dem Stein in der Folge aber keine weiter Bedeutung mehr zu.

1982 gab er den Stein an einen Freund weiter, dieser bewahrte ihn jahrzehntelang als Füllstein unter einem Haufen grober Kiesel in seinem Vorgarten auf.

Wiederentdeckung

Im Frühjahr 2014 entdeckte er den rostbraunen Stein in seinem Kieselhaufen durch Zufall wieder. Über eine Internetseite des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) konnte er anhand eines Kriterienkatalogs austesten, dass es sich bei dem Stein höchstwahrscheinlich doch um einen Meteoriten handeln könnte. Er kontaktierte schließlich einen Experten, der nun die Echtheit des Meteoriten bestätigen konnte.

Materialanalyse

Der 1422 Gramm schwere Meteorit wurde in der Mineralogischen Staatssammlung München untersucht. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 21,7 Gramm Material abgetrennt. Demnach ist Machtenstein ein gewöhnlicher Chondrit (Typ H5). Trotz seiner langen Aufbewahrungszeit im Freien wies er nur einen mittleren Verwitterungsgrad auf.

Verbleib des Fundstücks

Machtenstein wurde anlässlich der Mineralientage München 2014 von deren Geschäftsführung erworben und am 24. Oktober 2014 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Durch deren Spende an die Mineralogische Staatssammlung München ging er in den Besitz des Freistaates Bayern über.

Siehe auch

Literatur

  • The Munich Show - Mineralientage München - Das Themenbuch METEORITEN. Wachholtz, Neumünster/Hamburg/München 2014, ISBN 978-3-529-05451-8.

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