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St.-Nikolaus-Kirche (Borssum) und Liste der denkmalgeschützten Objekte in Günselsdorf: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Liste der denkmalgeschützten Objekte in Günselsdorf''' enthält die [[Denkmalschutz#Österreich|denkmalgeschützten]], unbeweglichen Objekte der Gemeinde [[Günselsdorf]] im [[niederösterreich]]ischen [[Bezirk Baden (Niederösterreich)|Bezirk Baden]].<ref name="denkmalliste" />
[[Datei:OldChurchBorssum.JPG|miniatur|St.-Nikolaus-Kirche.]]
Die [[Evangelisch-reformierte Kirche (Landeskirche)|evangelisch-reformierte]] '''St.-Nikolaus-Kirche''' steht in [[Borssum]], einem Stadtteil [[Emden]]s, und ist das älteste erhaltene Gebäude der [[Ostfriesland|ostfriesischen]] Stadt.


== Geschichte ==
== Denkmäler ==
{{Denkmalliste Österreich Tabellenkopf
Der Bau der Kirche begann im 13. Jahrhundert. Zuvor wurde eine künstliche Dorf-[[Warft]] aufgeschüttet, in deren Zentrum die Kirche und nordwestlich davon ein Glockenstuhl des Parallelmauertyps im Stil der späten [[Romanik]] aus Backsteinen errichtet wurden.<ref name="dehio">Georg Dehio: ''Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen''. Deutscher Kunstverlag; Auflage: Neubearbeitung, stark erweiterte Ausgabe. München, Berlin (1. Januar 1992), ISBN 3422030220, S. 244.</ref> Trotz Umbauten geht das Gotteshaus im Kern auf die romanische Saalkirche zurück. Im Mittelalter gehörten Groß-Borssum und Klein-Borssum zur [[Propstei (Kirche)|Propstei]] Emden im [[Bistum Münster]].<ref>Menno Smid: ''Ostfriesische Kirchengeschichte''. (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Bd. 6). Selbstverlag, Pewsum 1974, S. 42.</ref> Im Zuge der Reformation schloss sich die Gemeinde zunächst dem lutherischen und schließlich dem [[Reformierte Kirche|reformierten]] Glauben an. Prägend wirkte [[Hermannus Aquilomontanus]] (1488/89–1548) in (Klein-)Borssum, der 1531 von [[Hero von Oldersum]] als Pastor berufen worden war. Er ließ aus der Kirche alle Altäre und Bilder („Götzenbilder“) entfernen und führte eine schlichte Abendmahlsordnung ein, bei der er im gewöhnlichen Gewand der Gemeinde viermal jährlich an einem weißgedeckten Tisch Weißbrot und Wein in seinen Zinngefäßen reichte.<ref>Eckart Krömer: [http://www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/BLO/Aquilomontanus.pdf ''Hermannus Aquilomontanus''] (PDF-Datei; 58,6 kB). In: ''Biographisches Lexikon für Ostfriesland'', Bd. 4, Aurich 2007, S. 17.</ref>
|Gemeinde = Günselsdorf

|Gemeindekennzahl = 30612
Im Laufe der Jahrhunderte verfiel die Kirche immer mehr, so dass die Gemeinde in den Jahren 1912/13 eine [[Reformierte Kirche (Borssum)|zweite Kirche]] errichtete. Später diente das Gebäude als Kindergarten und Dorfgemeinschaftshaus. Die St.-Nikolaus-Kirche wurde immer baufälliger und blieb schließlich geschlossen, bis Ende des 20. Jahrhunderts eine umfassende Renovierung begonnen wurde. Seit der Wiederingebrauchnahme im Jahr 2004 wird sie gelegentlich als Kapelle für Bestattungen, als Hochzeitskirche, für Familienfeiern und für Andachten von der Kirchengemeinde genutzt.
|Bezirk = Bezirk Baden (Niederösterreich)

|Bezirkskennzahl = 306
== Architektur ==
Der [[Ostung|geostete]] Saalkirche aus spätromanischer Zeit wird von einem Walmdach abgeschlossen. Die Langseiten werden durch rundbogige Fenster durchbrochen. Während die Westseite ein Fenster aufweist, ist die Ostseite heute fensterlos. In der östlichen Südmauer befindet sich ein rundbogiges Portal, an der Nordseite ein spitzbogiges.

== Innenausstattung ==
[[Datei:Borssum Alte Kirche Innenraum (2).jpg|miniatur|Innenraum]]
Der flachgedeckte Innenraum wird von einer Holzbalkendecke abgeschlossen, die hellblau gestrichen ist. Durch an der Ost- und Westseite nachträglich eingezogene Wände wird das Kirchenschiff innen verkürzt. Der Fußboden vor der Ostwand ist um zwei Stufen erhöht. Zu den Ausstattungsgegenständen gehören die Grabgewölbe der Häuptlinge von Groß-Borssum unter dem Altarraum des Chores, der heute durch eine Wand abgetrennt ist und von der Ostseite betreten werden kann. Dort befinden sich auch mehrere Grabplatten und das Doppelgrabmal für ''Aeldt Friese zu Uttum'' († 1593) und seiner Frau, die in zeitgenössischer Tracht dargestellt wurden.<ref name="dehio" /> Vor der eingezogenen Ostwand stehen ein einfaches Lesepult und ein pokalförmiges Taufbecken und sind zwei schlichte Holztische zusammengestellt. Drei Kronleuchter aus Messing verzieren den ansonsten schmucklosen Raum. Das romanische Taufbecken aus der Entstehungszeit der Kirche hat seinen Platz in der Jugendstilkirche gefunden.

Der westliche Bereich ist durch eine Holzwand abgetrennt, die im oberen Bereich Fenster aufweist. Ebenerdig steht die Orgel vor dieser Wand. Seit 1883 verfügte die Kirche zunächst nur über ein [[Harmonium]] der Firma Estey. Als die Kirche im Jahr 2004 wieder eingeweiht wurde, erwarb die Gemeinde eine gebrauchte Orgel von [[Alfred Führer]] von 1958 aus [[Lilienthal]]. Das Instrument verfügt über fünf [[Register (Orgel)|Register]] und ein angehängtes Pedal. [[Bartelt Immer]] sanierte das Werk und schuf 2004 einen neuen [[Prinzipal (Orgel)|Prinzipal]] 4’.<ref>''Sonntagsblatt'' der Emder Zeitung vom 22. August 2010, S. 11 (PDF-Datei; 953 kB), gesehen 12. März 2013.</ref> Die [[Disposition (Orgel)|Disposition]] lautet:

{| border="0" cellspacing="0" cellpadding="10" style="border-collapse:collapse;"
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=3 | '''Manual''' C–f<sup>3</sup>
----
|-
| Gedackt || 8′
|-
| Principal || 4′
|-
| Ged. Blockflöte || 4′
|-
| Principal ''(C–h<sup>0</sup>)'' || 2′
|-
| Rauschpfeife II ''(ab c<sup>1</sup>)''
|}
| style="vertical-align:top" |
{| border="0"
| colspan=2 | '''Pedal''' C–f<sup>1</sup>
----
|-
| ''angehängt''
|}
|}

== Siehe auch ==
* [[Liste der historischen Kirchen in Ostfriesland]]

== Literatur ==
* {{Literatur
| Autor=[[Gottfried Kiesow]]
| Titel=Architekturführer Ostfriesland
| Verlag=Verlag [[Deutsche Stiftung Denkmalschutz]]
| Ort=Bonn
| Jahr=2010
| Seiten=55
| ISBN=978-3-86795-021-3
| Kommentar=
}}
}}
{{Denkmalliste Österreich Tabellenzeile
|Foto = Günselsdorf, Wr. Neustädterstraße 1.jpg
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|Name = Wohnhaus, ehem. Poststation
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|Adresse = Wr. Neustädterstraße 1
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|Grundstücksnummer = 173
|Status = Bescheid
|Beschreibung = Die ehemalige Poststation wurde 1786 erstmals urkundlich erwähnt. Als diese wurde sie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgelassen und stattdessen eine Spiritusbrennerei eingerichtet. Seit 1925 wird das Gebäude als Wohnhaus benützt.
|ObjektID = 41417
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|Commonscat = Löwentor Günselsdorf
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== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Commonscat|Alte Kirche (Borssum)|St.-Nikolaus-Kirche (Borssum)}}
* [http://www.borssum.reformiert.de/ Homepage der Kirchengemeinde]
* Genealogie-Forum: [http://www.genealogie-forum.de/ostfrld/kirchen/borssum.htm Borssum]


{{Vorlage:Navigationsleiste Denkmalgeschützte Objekte im Bezirk Baden (Niederösterreich)}}
== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Liste (Kulturdenkmale in Niederösterreich)|Günselsdorf]]
{{SORTIERUNG:St Nikolauskirche}}
[[Kategorie:Kirchengebäude in Emden]]
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[[Kategorie:Kirchengebäude der Evangelisch-reformierten Kirche (Landeskirche)|Emden]]
[[Kategorie:Nikolaikirche|Borssum]]
[[Kategorie:Backsteinkirche|Emden]]
[[Kategorie:Romanische Kirche|Emden]]
[[Kategorie:Erbaut im 13. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Romanisches Bauwerk in Niedersachsen|Emden]]
[[Kategorie:Disposition einer Orgel]]

Version vom 31. Mai 2015, 18:32 Uhr

Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Günselsdorf enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Günselsdorf im niederösterreichischen Bezirk Baden.[1]

Denkmäler

Karte
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Günselsdorf (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Günselsdorf (Q1855865) auf Wikidata).
Legende:  mit Bild (grün);  Bild fehlt (rot);  kein Bild möglich (schwarz);  ehemalige (heller)
Foto   Denkmal Standort Beschreibung
Datei hochladen Wohnhaus, ehem. Poststation Wr. Neustädterstraße 1
Standort
KG: Günselsdorf
Die ehemalige Poststation wurde 1786 erstmals urkundlich erwähnt. Als diese wurde sie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgelassen und stattdessen eine Spiritusbrennerei eingerichtet. Seit 1925 wird das Gebäude als Wohnhaus benützt.

Datei hochladen
Portalanlage - Löwentor Wr. Neustädterstraße 6
Standort
KG: Günselsdorf

Datei hochladen
Kath. Pfarrkirche hl. Georg
Standort
KG: Günselsdorf
Die schlichte Saalkirche mit westseitigem Turm wurde 1783 errichtet und ist dem heiligen Georg geweiht.

Legende

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von Karte mit allen Koordinaten OSM • WikiMap (unten im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G, GNR … Grundstücksnummernadresse

Einzelnachweise

  1. a b Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 27. Juni 2014 (PDF).
  2. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.
{{All Coordinates}} vermutlich an einer ungeeigneten Stelle eingebunden