Zum Inhalt springen

Karlo Petranović und Madagassische Sprache: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Xqbot (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Korrigiere doppelte Weiterleitung auf Malagasy (Sprache)
 
Zeile 1: Zeile 1:
#WEITERLEITUNG [[Malagasy (Sprache)]]
'''Karlo Petranović''' († [[1948]]) war ein [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischer]] [[Priester (Christentum)|Priester]] und [[Kriegsverbrecher]]. Zunächst Hauptmann der [[Ustascha]] und Mitarbeiter des Ustascha-Führers in [[Ogulin]], half er nach 1945 zahlreichen Kriegsverbrechern bei der Flucht nach Argentinien.<ref name="Uki Goñi 2006">Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227</ref>

== Ustascha und Kriegsverbrechen ==
Unter dem Ustascha-Regime wurden in Ogulin ca. 2.000 Serben ermordet. Der [[Monsignore]] war an der Organisation der Morde beteiligt und daher mitverantwortlich für diese gezielte Aktion. Zudem fanden ''"70 Verhaftungen und Exekutionen prominenter [[Serben]]"'' auf seine Anweisung hin statt.<ref>Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227. Zitat Goñi: ebenda</ref>

== Flucht 1945 ==
1945 floh er zusammen mit den übriggebliebenen Führern der Ustascha nach Österreich. Später suchte er bei dem Priester [[Krunoslav Draganović]] in Italien Zuflucht. Jugoslawien stellte 1947 einen Antrag auf Auslieferung an die britischen Behörden. Der Antrag blieb dort unberücksichtigt. Gleichwohl stellte der britische Geheimdienst fest, dass Petranovic ''"kroatischen Emigranten und insbesondere Ustaschen dabei hilft, nach Argentinien zu fliehen."''<ref>Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227. Zitat ''Britischer Geheimdienst'': zitiert nach Goñi ebenda</ref>

== Fluchthilfe für NS- und Ustascha-Kriegsverbrecher und Kollaborateure ==
In [[Genua]] sorgte der Monsignore für freie Plätze auf Schiffen nach Übersee, um NS- und insbesondere Ustascha-Kriegsverbrechern die Überfahrt speziell nach Südamerika zu ermöglichen. Bei der Fluchthilfe arbeitete er mit den katholischen Hilfswerken um Erzbischof [[Giuseppe Siri]] und dem katholischen Hilfswerk ''Auxilium'', das Petranovic vertrat, mit [[Reinhard Kopps]], dem [[Peronismus|peronistischen]] Einwanderungsbüro der [[Delegación Argentina de Inmigración en Europa|DIAE]], [[Franz Ruffinengo]]<ref>zu Franz Ruffinengo s.a. Theo Bruns: Der Vatikan und die Rattenlinie. Wie die katholische Kirche Nazis und Kriegsverbrecher nach Südamerika schleuste [http://www.ila-web.de/artikel/ila301/rattenlinie.htm]</ref>, der kroatischen [[Caritas Internationalis|Caritas]] und Krunoslav Draganović zusammen.

Zu den Kriegsverbrechern, die der Kirchenmann bei der Flucht nach Argentinien Anfang 1947 unterstützte, gehörte ''"die Gruppe um [[Stjepan Hefer]], [[Mile Starčević]] und [[Vjekoslav Vrančić]]."'' Alle drei waren gesuchte hochrangige kroatische Kriegsverbrecher.<ref>Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227. Zitat Goñi: ebenda. Hefer und Vrančić waren Minister, siehe [[Liste der Politiker im Unabhängigen Staat Kroatien]].</ref>

Die Alliierten griffen zumeist nicht in die Angelegenheiten von Geistlichen ein. Doch Petranovic schien in dieser Hinsicht eine Ausnahme darzustellen. Sein Versuch, den Kommandeur der Ustascha-Luftwaffe [[Vladimir Kren]] nach Buenos Aires zu verschiffen, scheiterte im letzten Moment. Kren wurde am 4. März 1974 kurz vor der Abfahrt des Schiffes mit anderen acht von Petranovic protegierten Verbrechern verhaftet. Er hatte durch Kollaboration mit den Deutschen und die Weitergabe geheimer Daten den schnellen Sieg der Nazis über die jugoslawische Luftwaffe begünstigt. Monsignore Petranovic setzte sich bei den Alliierten für die Freilassung der Festgenommenen ein, doch ohne Erfolg. Kren gehörte zu den wenigen gesuchten Kriegsverbrechern, die London der jugoslawischen Gerichtsbarkeit übergab. Er wurde 1948 in Jugoslawien hingerichtet. Trotz jugoslawischer Auslieferungsgesuche wurde die Überfahrt von weiteren 23 Kriegsverbrechern auf demselben Schiff, das auch Kren nach Südamerika bringen sollte, nicht verhindert.<ref name="Uki Goñi 2006"/>

Die heute bekannten Details seiner Beteiligung an der Fluchthilfe für Kriegsverbrecher wurden 2002 von dem argentinischen Journalisten [[Uki Goñi]] veröffentlicht.

== Literatur ==
* Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006

== Einzelnachweise ==
<references />

{{DEFAULTSORT:Petranovic, Carlo}}
[[Kategorie:NS-Fluchthelfer]]
[[Kategorie:Person der Staatsgewalt (Unabhängiger Staat Kroatien)]]
[[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 1948]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Petranovic, Carlo
|ALTERNATIVNAMEN=Petranović, Carlo
|KURZBESCHREIBUNG=Hauptmann der Ustascha
|GEBURTSDATUM=20. Jahrhundert
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=1948
|STERBEORT=
}}

Version vom 10. Mai 2015, 10:54 Uhr

Weiterleitung nach: