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Koblenz Hauptbahnhof und Benutzer:Juschki/Entwurf: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Bahnhof
| Breite =
| Name =
| Bild = [[Datei:Koblenz Hauptbahnhof.jpg|270px|Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz]]
| Bildtext = Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz
| Kategorie = 2
| Art = Kreuzungsbahnhof
| Bahnsteiggleise = 10
| Reisende = 40.000
| Abkürzung = KKO
| Homepage = [http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/bahnhofssuche__deutschland/bahnhofssuche/bahnhofsdaten__filter,variant=details,recordId=3299.html?c210230=koblenz www.bahnhof.de]
| Eröffnung = [[1. Mai]] [[1902]]
| Architekt = [[Fritz Klingholz]]
| Architekt_Bezeichnung =
| Baustil = Neobarock
| Stadt = Koblenz
| Breitengrad= 50/21/02/N
| Längengrad= 07/35/21/O
| Region-ISO= DE-RP
| Strecken=
* [[Linke Rheinstrecke]] <small>({{Kursbuchlink|Region=400-499|Nummer=470/471}})</small>
* [[Bahnstrecke Neuwied–Koblenz|Koblenz–Neuwied]]
* [[Moselstrecke|Koblenz–Wittlich–Trier]] <small>({{Kursbuchlink|Region=600-699|Nummer=690}})</small>
* [[Lahntalbahn|Koblenz–Limburg–Gießen]] <small>({{Kursbuchlink|Region=600-699|Nummer=625}})</small>
* ([[Rechte Rheinstrecke]] – via Lahntalbahn)
}}


Die [[Ostsee]] entstand etwa 10.000 Jahre v. Chr. zum Ende der letzten Eiszeit, der [[Weichsel-Kaltzeit]], nach dem Abschmelzen der riesigen Gletschermassen über verschiedene Stadien von Süsswasser-/Brackwasser- und Salzwasser-Seen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=geo_infothek&node=Ostsee&miniinfothek=&article=Infoblatt+Entstehung+der+Ostsee |titel=Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
'''Koblenz Hauptbahnhof''' ist die Drehscheibe des Bahnverkehrs im [[Rhein]]-[[Mosel]]-[[Lahn]]-Gebiet. Der [[Kreuzungsbahnhof]] mit [[Intercity-Express|ICE]]-Halt befindet sich in der [[Koblenz-Süd|südlichen Vorstadt]] von [[Koblenz]] unterhalb des [[Fort Großfürst Konstantin|Fort Konstantin]] und wurde 1902 in Betrieb genommen.
[[Datei:LateBalticIceLake.jpg|miniatur|hochkant=1.25|Baltischer Eisstausee vor etwa 10.300 Jahren]]
Bevor die heutige geophysikalische Ausbildung der Ostsee erreicht war, hatten sich mit Gletscherwasser gefüllte große Senken und Seen gebildet, die vorübergehend Zugang zum Meer fanden, vom Meer wieder abgeriegelt wurden und schließlich über das [[Kattegatt]] eine Verbindung zur Nordsse aufbauten und sich mit dem einfließenden Salzwasser vermischten.
Unter geologischen Gesichtspunkten gesehen ist die Ostsee also ein sehr junges Meer, dessen heutige Gestalt und Eigenart über mehrere Zwischenstufen entstand als ein Zusammenspiel von Gletscherabtauung, Landhebung und Meeresspiegelanstieg.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geomar.de/de/entdecken/artikel/article/die-entstehung-der-Ostsee|titel=Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>


== Rückzug der Gletscher ==
Er liegt direkt an der [[Linke Rheinstrecke|linken Rheinstrecke]], unmittelbar an der Einmündung der [[Moselstrecke]] und der [[Lahntalbahn]], die jenseits der [[Horchheimer Eisenbahnbrücke]] mit der [[Rechte Rheinstrecke|rechten Rheinstrecke]] verknüpft ist. Er wird täglich von ca. 40.000 Reisenden und Besuchern frequentiert. Auf dem Bahnhofsvorplatz befinden sich ein Busbahnhof und ein Pavillon.
Etwa 10.000 bis 8.200 v. Chr. zogen sich infolge des damaligen Klimaumschwunges die skandinavischen [[Gletscher]] in Richtung auf das Inland zurück. Als sich der Eisrand nach Abschmelzen der Eismassen auf der Höhe der heutigen [[Åland]]-Inseln, nordöstlich von [[Stockholm]] befand, bildete sich in seinem Vorland ein großes Schmelzwasser-Becken, der "[[Baltische Eisstausee]]''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geomar.de/de/entdecken/artikel/article/die-entstehung-der-Ostsee|titel=Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>


Etwa ab 8.200 v. Chr. stieg der Meeresspiegel weiter an, dass sich im Bereich der heutigen mittelschwedischen Seenplatte eine Verbindung zum [[Ozean|Weltmeer]] bildete. Durch den dadurch bedingten Süßwasserausstrom und Salzwassereinstrom bildete sich das heute so bezeichnete (salzige) ''[[Yoldiameer]]''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geomar.de/de/entdecken/artikel/article/die-entstehung-der-Ostsee|titel=Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
Seit 2002 ist das Bahnhofsgebäude Teil des [[Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal‎|UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal]].


Etwa ab 7.000 v. Chr. tauten die skandinavischen Gletscher noch weiter zurück, der Druck auf die skandinavische Landmasse nahm ab, sie begannen sich zu heben, was zu einer Blockierung der vorhandenen Meeresverbindung führte. Der Salzwassergehalt nahm drastisch ab und es entstand der/die (süße) ''[[Ancylussee]]''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geomar.de/de/entdecken/artikel/article/die-entstehung-der-Ostsee|titel=Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
== Geschichte ==


Etwa 6.000 v. Chr. bis etwa zum Jahre 0 stieg der Meeresspiegel durch die sogenannte [[Littorina-Transgression]] so an, dass die Festlandbrücke zwischen Südschweden und Dänemark überflutet wurde und der Osten Dänemarks sich in die heutigen Inseln aufteilte. Der Zugang in der Nähe der [[Darßer Schwelle]] vor der deutschen Küste öffnete sich, im südlichen Bereich der Ostsee bildeten sich die Grobformen der heutigen Küsten aus.
[[Datei:Koblenz Bahnanlagen.gif|miniatur|links|Karte der Bahnanlagen im Großraum Koblenz]]
<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geomar.de/de/entdecken/artikel/article/die-entstehung-der-Ostsee|titel=Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
Das Festland von Skandinavien hob sich nach dem fast vollständigen Rückzug der Gletscher weiter. Der südliche Bereich der Ostsee senkte sich, das Meer rückte vor und überflutete die jungglaziale Landschaft, neue Festlandlinien formten sich. Als Ergebnis findet man drei Küstenformen im südlichen Bereich wieder: [[Förde]]nküste (Beispiel: [[Kieler Förde]]), Buchtenküste (Beispiel: [[Lübecker Bucht]]) und die [[Bodden]]- bzw. [[Ausgleichsküste|Boddenausgleichsküste]] (Beispiel: Halbinsel [[Fischland-Darß-Zingst]]) z.&nbsp;T. mit der Bildung von [[Haff]]en (Beispiel: [[Stettiner Haff]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.planet-wissen.de/laender_leute/ostsee/binnenmeer_ostsee|titel=Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014|zugriff=2015-04-06}}</ref>


== Landhebungen und Landsenkungen ==
=== Rheinischer Bahnhof ===
Die genannten Vorgänge führten zu großräumigen geologischen bzw. hydrographischen Prozessen: da die Erdkruste nicht starr ist, kommt es bei lang anhaltender Belastung (wie z.B. durch das 3.000 m mächtige skandinavische Inlandeis) zu einem Einbiegen der Erdkruste. Bei Entlastung wölbt sich die Erdkruste aufgrund der Zähigkeit des Magmas verzögert auf, mit dem Abschmelzen des weichseleiszeitlichen Inlandeises kommt es demzufolge zu einer glazialisostatischen Ausgleichsbewegung mit Landhebungen im Zentrum der Vereisung und Landsenkungen in den äußeren Bereichen. Noch heute hebt sich Skandinavien jährlich um etwa 9 mm pro Jahr an.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.planet-wissen.de/laender_leute/ostsee/binnenmeer_ostsee|titel=Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014|zugriff=2015-04-06}}</ref>
<!-- {{Hauptartikel|Rheinbahnhof (Koblenz)}} dieser Bahnhof verdient einen eigenen Artikel! -->


Ein weiterer Einflussfaktor sind die klimaabhängigen (eustatischen) Wasserstandsänderungen. Je mehr Wasser in den Eismassen des Festlands gebunden ist, umso niedriger ist der Weltmeerspiegel. Im Weichsel-Hochglazial lag der Meeresspiegel weltweit 80 - 100 m niedriger als heute. Das Abschmelzen des Inlandeises führte ohne Verzögerung zu einem relativ schnellen Wasserspiegelanstieg.
Nachdem bereits seit 1844 eine Eisenbahnverbindung zwischen [[Köln]] und [[Bonn]] fertiggestellt worden war und seit 1856 eine Verlängerung nach [[Rolandseck]] bestand, wurde die Bahnstrecke weiter nach Koblenz ausgebaut. Der erste Zug der [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft]] fuhr am 11.&nbsp;November 1858 über die neu erbaute [[Moseleisenbahnbrücke]] auf der linken Rheinstrecke in Koblenz ein. Mit dem Bau der Brücke und der Rheineisenbahn wurde erstmals die preußische [[Stadtbefestigung Koblenz|Stadtbefestigung]] durchbrochen. Unter dem Jubel der Bevölkerung lief der Zug mit der girlandengeschmückten Lokomotive „Windsbraut“ im provisorischen Rheinbahnhof in der Fischelstraße ein.<ref>[http://www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=488 Der 26. Februar 1850. Eisenbahnbau am Mittelrhein.] in: [[Landeshauptarchiv Koblenz]]</ref>
Dieses Zusammenwirken von Landhebung und Meeresspiegelanstieg bestimmte entscheidend die spät- und nacheiszeitliche Geschichte der Ostsee, deren Entwicklung sich in 4 Hauptstadien gliedert, die durch Wechsel der Verbindung zum Weltmeer mit unterschiedliche Salinität gekennzeichnet sind: [[Baltischer Eisstausee]], [[Yoldia-Meer]], [[Ancylussee|Ancylus-Großsee]] sowie [[Litorina- Meer]] (sowie als Untergliederung das "Limnea-Meer" und das "Mya Meer).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.planet-wissen.de/laender_leute/ostsee/binnenmeer_ostsee|titel=Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014|zugriff=2015-04-06}}</ref>

[[Datei:Baltischer EisstauseeX.png|miniatur|hochkant=1.0|Baltischer Eisstausee – Süsswassersee vor etwa 10.300 Jahren]]
1859 wurde die Strecke von Koblenz nach [[Bingerbrück]] verlängert und der Rheinbahnhof weiter ausgebaut. Ab 1864 wurde das Eisenbahnnetz weiter ausgebaut und die [[Pfaffendorfer Brücke]] eingeweiht. Sie war zunächst eine reine Eisenbahnbrücke und verband die linke mit der [[Rechte Rheinstrecke|rechten Rheinstrecke]]. Die letzten Eisenbahnzüge überquerten die Pfaffendorfer Brücke am Anfang des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] im August 1914.
== Die Vorgänger-Seen/Meere der Ostsee ==

'''Tabellarische Übersicht der Entwicklungsstufen'''<ref>Unverzagt, S.: Räumliche und zeitliche Veränderungen der Gebiete mit Sauerstoffmangel und Schwefelwasserstoff im Tiefenwasser der Ostsee. Hrsg. von Geographisches Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Greifswald 2001 (= Greifswalder Geographische Arbeiten, Band 19), S. 5.</ref>
=== Moselbahnhof ===

Im Oktober 1878 wurde die [[Gülser Eisenbahnbrücke|Gülser Moseleisenbahnbrücke]] eingeweiht und im Jahr darauf folgte die Vollendung der [[Horchheimer Eisenbahnbrücke]] über den Rhein. Im Jahre 1879 wurde die Moselstrecke in Betrieb genommen und der unterhalb des Fort Konstantin gelegene Moselbahnhof, ungefähr an Stelle des heutigen Hauptbahnhofs gelegen, fertiggestellt. Damit wurde der Ausbau des Koblenzer Eisenbahnnetzes abgeschlossen sowie auch ein Teilstück der [[Strategische Bahn|strategischen Eisenbahnstrecke]] zwischen [[Berlin]] und [[Metz]], der sogenannten [[Kanonenbahn]], in Betrieb genommen.

=== Bau des Hauptbahnhofs ===

[[Datei:Rheinbahnhof Kaiser Wilhelm II Koblenz 1893.jpg|miniatur|Ankunft von Kaiser Wilhelm II. auf dem Rheinbahnhof 1893]]
[[Datei:Hauptbahnhof Koblenz 1905.jpg|miniatur|Der Hauptbahnhof von Koblenz im Jahre 1905]]
[[Datei:2005-10-02 Lok 01 1066 KO Hbf Negativ 33.jpg|miniatur|Alte Dampflok der [[Ulmer Eisenbahnfreunde]] im Koblenzer Hauptbahnhof]]

Die preußische Stadtbefestigung von Koblenz wurde ab 1890 aufgegeben und vollständig abgerissen. Das Siedlungsgebiet der Stadt konnte nun erstmals aus den engen Stadtgrenzen ausbrechen. Südlich des Walls entstand ein neues und schnell wachsendes Siedlungsgebiet, die [[Koblenz-Süd|Südliche Vorstadt]]. Das Unterhalten von zwei Bahnhöfen erwies sich als sehr umständlich, da durchgehende Züge innerhalb von 900 m zweimal hielten und Zugreisende, die von [[Trier]] kamen und rechtsrheinisch nach Norden weiter wollten, sich umständlich zu Fuß oder mit einer Droschke vom Mosel- zum Rheinbahnhof begeben mussten. So wurden die Forderungen nach einem zentralen Bahnhof immer lauter und es begannen die Planungen für den Bau eines neuen und größeren Personenbahnhofs.

Der kleine Rheinbahnhof in der Fischelstraße wurde aufgegeben und in der neuen südlichen Vorstadt entstand auf dem Gebiet des Moselbahnhofs von 1899 bis 1902 nach Plänen von [[Fritz Klingholz]] ein prächtiger [[Hauptbahnhof]]. Der ''Centralbahnhof'', wie seine offizielle Bezeichnung damals war, wurde am 1. Mai 1902 feierlich eingeweiht. Der Durchgangsbahnhof wurde im Stile eines [[Palast]]s mit Mittel- und Seitenpavillions, aus funktionellen Überlegungen jedoch unter Weglassung der strengen Symmetrie, erbaut. Die Fassaden bestanden aus [[Tuff]] und gelbem [[Sandstein]] in einer [[Neobarock|neubarocken]] Form. Das Bahnhofsgebäude hat eine Länge von 96 m. Die Bahnsteige überspannte eine Hallenkonstruktion. Im Nordflügel befand sich ein reich verziertes Fürstenzimmer mit direktem Zugang über eine [[Freitreppe]] zu Bahnsteig 1, auf dem 1905 der Kaiser in Koblenz ankam.

=== Nach dem Zweiten Weltkrieg ===

Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden bei [[Luftangriffe auf Koblenz|Luftangriffen]] das Bahnhofsgebäude und die Gleisanlagen schwer beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1946. Der Hauptbahnhof verlor die Hallenkonstruktion über den Bahnsteigen sowie das Turmgebäude. Die Nachbauten wurden, anders als das historische Original, nur vereinfacht und ohne die Verzierungen errichtet. Über den Bahnsteigen wurden funktionale Dächer angebracht. 1957 wurde die Rheinstrecke [[Elektrifizierung|elektrifiziert]]. Weitere Veränderungen erfuhr der Hauptbahnhof 1967 mit Inbetriebnahme eines neuen [[Stellwerk]]s sowie 1977 mit Renovierung der Empfangshalle. Das Reisezentrum entstand 1984.

Im Jahr 1998 begann die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die auch schon das Bahnhofsgebäude selbst mit einbeziehen und bis zur 100-Jahr-Feier im Jahre 2002 abgeschlossen sein sollte. Bedingt durch die [[Philipp Holzmann|Holzmann]]-Pleite verschob sich aber der Umbautermin. Die Einweihung des umgebauten Hauptbahnhofs erfolgte im Mai 2005, der sich nun den Reisenden mit einer modernen Bahnhofshalle sowie [[Deutsche Bahn|DB]]-Reisezentrum, Geschäften, Restaurants und Bars präsentiert.

Am 22. September 2008 wurde begonnen die Station [[barrierefrei]] umzubauen. Alle Lastenaufzüge im Nordbereich der Bahnsteige wurden abgebrochen, auch der Verladeaufzug an der "Zentralniederlassung der DB Regio". Der ehemalige Gepäcktunnel wurde saniert und anstelle der Lastenaufzüge wurden dort gläserne Aufzüge installiert, welche seit Juni 2010 öffentlich benutzbar sind. Bahnsteig 1 wurde neu gebaut und erhielt eine neue Überdachung. Dies gestaltete sich etwas aufwändig, da die alte Überdachung asbesthaltige Eternitplatten enthielt. Aus diesem Grund wurde der Bahnsteig einige Monate bis Mai 2010 gesperrt und die normal dort ein- und ausfahrenden Züge wurden an andere Bahnsteige verlegt. Ebenfalls neu ist die [[Bahnhofsmission]], die sich nun neben dem Nordeingang befindet, die Baracke auf Gleis 4 / 5 wurde abgebrochen. Die Bahnsteige werden zur zeit modernisiert, mit neuem Mobilar im "Corporate Design" und mit einem taktilen Blindenleitsystem ausgestattet.

Am 1. August 2006, einen Tag nach einem Sprengstofffund im [[Dortmund Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Dortmund]], wurde am Koblenzer Hauptbahnhof ebenfalls in einem herrenlosen Koffer eine Propangasflasche mit Sprengsatz entdeckt.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,429680,00.html Bombenfunde in Koblenz und Dortmund] in [[Spiegel Online]] , 1. August 2006</ref> Die beiden Regionalzüge, in denen der Sprengsatz aufgefunden wurde, hatten ihren Ursprung in [[Köln Hauptbahnhof|Köln]]. Nach Ermittlungen des [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamtes]] muss von einem versuchten [[Versuchte Bombenanschläge vom 31. Juli 2006|Terroranschlag]] durch libanesische Terroristen ausgegangen werden, der nur durch handwerkliche Fehler sein Ziel verfehlte. Eine Explosion der Sprengsätze hätte vermutlich, wie bereits [[Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London|2005 in London]], viele Opfer gekostet. Danach gab es für den Koblenzer Hauptbahnhof mehrfach Bombendrohungen, die sich allerdings als gegenstandslos erwiesen.

{{Panorama|Panorama Koblenz Hauptbahnhof.jpg|700|Blick vom [[Fort Großfürst Konstantin|Fort Konstantin]], im Vordergrund der Hauptbahnhof von Koblenz, rechts die Südliche Vorstadt}}

== Bahnhofsvorplatz ==
[[Datei:Bahnhofsvorplatz Koblenz.jpg|miniatur|Bahnhofsvorplatz mit Busbahnhof und Pavillon]]
[[Datei:KoblenzHbf-Gleise.jpg|miniatur|Gleisanlagen und Blick auf den Bahnhof]]

Der Bahnhofsvorplatz wurde von 1998 bis 2000 neu gestaltet. Neben einem [[Busbahnhof]] mit allen wichtigen Busverbindungen der Stadt Koblenz und der Region befindet sich hier ein [[Pavillon (Architektur)|Pavillon]] mit Geschäften und einem Informationspunkt für Touristen. Des Weiteren befinden sich dort ein Taxistand, die [[Post|Hauptpostfiliale]] Koblenz, zwei [[Kreditinstitut|Banken]], die Station der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]], die [[Rheinische Landesbibliothek Koblenz]] sowie unter dem Gelände eine große [[Tiefgarage]]. Seit Mai 2008 zeigt sich am Rand des Platzes eine rege Bautätigkeit. Am 28. September 2009 wurde der Neubau des ''Therapiezentrums Koblenz'' eingeweiht; ein weiteres Gebäude befindet sich im Bau. Auch das weitere Umfeld erfuhr eine Modernisierung; so wurde das ehemalige Toto-Lotto-Hochhaus aus dem Jahre 1955 von 1998 bis 1999 vollständig modernisiert.

== Verkehr ==

Der Hauptbahnhof von Koblenz hat insgesamt zehn Bahnsteiggleise an vier [[Bahnsteig]]en, davon sind sieben Durchgangsgleise (1 bis 5, 8 und 9) und drei Kopfgleise (104, 105 und 109).

Von der nördlichen linken Rheinstrecke können fast alle Gleise (1 bis 5, 8 und 104) angefahren werden, von der Moselstrecke nur die drei westlichen Gleise (5, 8 und 9). Von Süden können von der linken Rheinstrecke her nur die östlichen Gleise (1 bis 5 und 105) genutzt werden, während von der Lahntalbahn bzw. der rechten Rheinstrecke her alle Gleise erreicht werden können (abgesehen vom nördlichen Kopfgleis 104).

=== Fern- und Regionalverkehr ===
Im [[Fernverkehr]] ist Koblenz an das Netz von [[Intercity-Express|ICE]], [[InterCity|IC]] und [[EuroCity|EC]]-Zügen angeschlossen. Damit kann fast jede [[Großstadt]] in Deutschland von Koblenz aus direkt erreicht werden. Im Regionalverkehr bedienen [[Regional-Express]]- und [[Regionalbahn]]-Züge die Städte im Umkreis von 200 Kilometern Richtung Saarbrücken, Köln-Ruhrgebiet und bis Emmerich/Wesel, Gießen, Mainz-Frankfurt am Main.

Die [[vectus]] Verkehrsgesellschaft verkehrt auf der Lahntalstrecke von Koblenz nach [[Limburg an der Lahn|Limburg]]. Die [[Trans regio]] verkehrt auf der linken Rheinstrecke von Köln nach Koblenz (MRB26), sowie von Koblenz nach Mainz (MRB32). Auf der rechten Rheinstrecke verkehrt, rückverlängert nach Neuwied, die von [[Vias (Unternehmen)|Vias]] betriebene ''RheingauLinie''(SE10) über Lahnstein, Rüdesheim und Wiesbaden nach Frankfurt am Main.

=== Fernverkehr ===
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
| bgcolor="#add8e6" | '''Bezeichnung'''
|- class="hintergrundfarbe6"
| bgcolor="#add8e6" | '''Zeit'''
! Linie
| bgcolor="#add8e6" | '''Wasser'''
! Linienverlauf
| bgcolor="#add8e6" | '''Anzeigeorganismen'''
! Takt
|-
|-
|Ende der Weichseleiszeit || ~ 10.000 v. Chr. || – || –
| {{Bahnlinie|ICE|10|ICE}}
| {{nowrap|[[Berlin Ostbahnhof]] –}} [[Berlin Hauptbahnhof|Berlin]]&nbsp;– [[Bahnhof Berlin-Spandau|Berlin-Spandau]]&nbsp;– ([[Wolfsburg Hauptbahnhof|Wolfsburg]]&nbsp;–) [[Hannover Hauptbahnhof|Hannover]]&nbsp;– [[Bielefeld Hauptbahnhof|Bielefeld]]&nbsp;– [[Bahnhof Hamm (Westfalen)|Hamm]]&nbsp;– [[Hagen Hauptbahnhof|Hagen]]&nbsp;– [[Wuppertal Hauptbahnhof|Wuppertal]]&nbsp;– [[Köln Hauptbahnhof|Köln]]&nbsp;– [[Bonn Hauptbahnhof|Bonn]]&nbsp;– '''Koblenz''' (–&nbsp;[[Trier Hauptbahnhof|Trier]])
| einzelne Züge
|-
|-
|Baltischer Eisstausee || ~ 10.000 – 8.000 v. Chr. || süß || –
| {{Bahnlinie|ICE|31|ICE}}
| ([[Kiel Hauptbahnhof|Kiel]]&nbsp;–) [[Hamburg Hauptbahnhof|Hamburg]]&nbsp;– [[Bremen Hauptbahnhof|Bremen]]&nbsp;– [[Osnabrück Hauptbahnhof|Osnabrück]]&nbsp;– [[Münster (Westfalen) Hauptbahnhof|Münster]]&nbsp;– [[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund]]&nbsp;– [[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg]]&nbsp;– Köln&nbsp;– Bonn&nbsp;– '''Koblenz'''&nbsp;– [[Mainz Hauptbahnhof|Mainz]]&nbsp;– [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt]]&nbsp;– [[Würzburg Hauptbahnhof|Würzburg]]&nbsp;– [[Nürnberg Hauptbahnhof|Nürnberg]]&nbsp;– [[München Hauptbahnhof|München]]
| einzelne Züge
|-
|-
|Yoldia Meer || ~ 8.000 – 7.700 v. Chr. || salzig – brackig || benannt nach der Salzwasser-Muschel ''Yoldia arctica'' (jetzt [[Portlandia arctica]])
| {{Bahnlinie|ICE|91|ICE}}
| Dortmund&nbsp;– Duisburg&nbsp;– Köln&nbsp;– Bonn&nbsp;– '''Koblenz'''&nbsp;– Mainz&nbsp;– Frankfurt&nbsp;– Würzburg&nbsp;– Nürnberg&nbsp;– [[Passau Hauptbahnhof|Passau]]&nbsp;– [[Linz Hauptbahnhof|Linz]]&nbsp;– [[Wien Westbf|Wien]]
| einzelne Züge
|-
|-
|Ancylussee || ~ 7.500 – 6.000 v. Chr. || süß || benannt nach der Süßwasser-Schnecke [[Flussmützenschnecke|Ancylus fluviatilis]]
| {{Bahnlinie|IC|30|IC/EC}}
| [[Bahnhof Hamburg-Altona|Hamburg-Altona]]&nbsp;– <small>(''einzelne Züge'' [[Bahnhof Westerland (Sylt)|Westerland]]&nbsp;–)</small> Hamburg&nbsp;– Bremen&nbsp;– Münster&nbsp;– Dortmund&nbsp;– Duisburg&nbsp;– Köln&nbsp;– Bonn&nbsp;– '''Koblenz'''&nbsp;– Mainz&nbsp;– [[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheim]]&nbsp;– [[Heidelberg Hauptbahnhof|Heidelberg]]&nbsp;– [[Stuttgart Hauptbahnhof|Stuttgart]] <small>(''einzelne Züge'' Mannheim&nbsp;– [[Karlsruhe Hauptbahnhof|Karlsruhe]]&nbsp;– [[Freiburg (Breisgau) Hauptbahnhof|Freiburg]]&nbsp;– [[Bahnhof Basel SBB|Basel]]– ''Schweiz'')</small>
| Zweistundentakt
|-
|-
|Littorina Meer || ~ 6.000 v. Chr. – Jahr 0 || salzig – brackig || benannt nach der Strandschnecke [[Große Strandschnecke|Littorina littorea]]
| {{Bahnlinie|IC|31|IC/EC}}
| <small>(Fehmarn-Burg oder Kiel&nbsp;–)</small> Hamburg&nbsp;– Bremen&nbsp;– Münster&nbsp;– Dortmund&nbsp;– Hagen&nbsp;– Wuppertal&nbsp;– Köln &nbsp;–Bonn &nbsp;– '''Koblenz'''&nbsp;– Mainz&nbsp;– Frankfurt&nbsp;– Würzburg&nbsp;– Nürnberg <small>(''ein Zugpaar'' München&nbsp;– Garmisch-Partenkirchen&nbsp;– Mittenwald / München&nbsp;– Freilassing&nbsp;– Berchtesgaden)</small> &nbsp;– Passau&nbsp;– Linz&nbsp;– Wien <small>(''ein Zugpaar'' [[Budapest Keleti pályaudvar|Budapest]])</small>
| Zweistundentakt
|-
|-
|Limnea Meer || ~ 0 – 500 n. Chr. || salzig – brackig,aber leichte Aussüßung || benannt nach der Brackwasserschnecke [[Limnea ovata]]
| {{Bahnlinie|IC|32|IC/EC}}
| <small>(Fr/So: Berlin&nbsp;– Hannover&nbsp;– Bielefeld&nbsp;– Hamm&nbsp;–)</small> Dortmund&nbsp;– Duisburg&nbsp;– Köln&nbsp;– Bonn&nbsp;- [[Bahnhof Remagen|Remagen]]&nbsp;– [[Bahnhof Andernach|Andernach]]&nbsp;– '''Koblenz'''&nbsp;– Mainz&nbsp;– Mannheim&nbsp;– Heidelberg&nbsp;– Stuttgart <small>(''ein Zugpaar'' [[Ulm Hauptbahnhof|Ulm]]&nbsp;– [[Augsburg Hauptbahnhof|Augsburg]]&nbsp;– München&nbsp;– [[Salzburg Hauptbahnhof|Salzburg]]&nbsp;– [[Klagenfurt Hauptbahnhof|Klagenfurt]], ''ein Zugpaar'' Ulm&nbsp;– [[Lindau Hauptbahnhof|Lindau]]&nbsp;– [[Innsbruck Hauptbahnhof|Innsbruck]])</small>
| Zweistundentakt
|-
| {{Bahnlinie|IC|35|IC}}
| Norddeich Mole&nbsp;– [[Bahnhof Lingen (Ems)|Lingen]]&nbsp;– [[Bahnhof Rheine|Rheine]]&nbsp;– Münster&nbsp;– Duisburg&nbsp;– Köln&nbsp;– Bonn&nbsp;– Remagen&nbsp;– Andernach&nbsp;– '''Koblenz'''&nbsp;– Trier&nbsp;– [[Bahnhof Luxemburg|Luxemburg]] <small>(''einzelne Züge'' Koblenz&nbsp;– Mainz&nbsp;– Mannheim&nbsp;– Stuttgart / Karlsruhe &nbsp;– [[Bahnhof Konstanz|Konstanz]])</small>
| Zweistundentakt
|-
| {{Bahnlinie|IC|55|IC}}
| [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipzig]]&nbsp;– [[Halle (Saale) Hauptbahnhof|Halle]]&nbsp;– [[Magdeburg Hauptbahnhof|Magdeburg]]&nbsp;– [[Braunschweig Hauptbahnhof|Braunschweig]]&nbsp;– Hannover&nbsp;– Bielefeld&nbsp;– Hamm&nbsp;– Dortmund&nbsp;– Duisburg oder Wuppertal&nbsp;– Köln&nbsp;– Bonn&nbsp;– Remagen&nbsp;– '''Koblenz'''&nbsp;– Mainz&nbsp;– Mannheim&nbsp;– Heidelberg&nbsp;– Stuttgart&nbsp;– Ulm&nbsp;– [[Bahnhof Oberstdorf|Oberstdorf]]
| ein Zugpaar
|-
|-
|Mya Meer || ~ 500 n. Chr. bis Gegenwart || salzig – brackig || benannt nach der Sandklaffmuschel [[Sandklaffmuschel|Mya arenaria]]
|}
|}


=== Baltischer Eisstausee (10.000 – 8.000 v. Chr.) ===
=== Regionalverkehr ===
Nach dem vor etwa 14.000 Jahren einsetzenden Abschmelzen der zwei bis drei Kilometer dicken [[Skandinavien|skandinavische]] Eisschicht der [[Weichseleiszeit]] entwickelten sich hinter der Eisbarriere aus den Schmelzwässern mehrere [[Eisstausee]]n, die sich ab etwa 10.000 bis 8.500 v. Chr. zum großen '''Baltischen Eisstausee''' vereinigten. Dieser Süßwassersee erstreckte sich von der Insel Moen bis zum Ladoga-See ohne die heutige deutsche Ostseeküste zu erreichen. Bornholm und die dänischen Inseln waren weiterhin Festland. Als sich der Eisrand von den mittelschwedischen Endmoränen zurückzog, erfolgte das schubweise Auslaufen des Süßwassersees durch die freigewordene Mittelschwedische Senke mit Anschluss ans Weltmeer. Das eindringende Salzwasser mischte sich mit dem Gletscherwasser, insbesonders im Raum Stockholm und im Gotland-Becken. Die anderen Gebiete des Binnensees wurden [[Brackwasser|brackig]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=geo_infothek&node=Ostsee&miniinfothek=&article=Infoblatt+Entstehung+der+Ostsee |titel=Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>


=== Yoldiameer (8.000 – 7.700 v. Chr.) ===
Hier eine Übersicht aller Schienenpersonennahverkehrs-Linien, die im Hauptbahnhof Koblenz halten. Außer der von [[Vias (Unternehmen)|VIAS]] betriebenen "RheingauLinie", fährt keine der 11 Linien durch den Hauptbahnhof, sondern alle enden beziehungsweise beginnen dort.
[[Datei:Yolda MeerX.png|miniatur|hochkant=1.0|der Yolda See nach dem Durchbruch zur Nordsee vor etwa 10.000 Jahren]]
Durch den durch das Abschmelzen der Gletscher verursachten [[Eustasie|eustatischen]] Meeresspiegelanstieg, bestand für etwa 300 Jahre eine Verbindung zur Nordsee und es drang wieder vermehrt Salzwasser in das Ostseegebiet ein. Durch diesen Wasseraustausch kam die Muschel ''Yoldia arctica'' (jetzt ''[[Portlandia arctica]]'') in jenes nun [[Brackwasser|brackig]] bis salzige Gewässer, was ihm den Namen '''Yoldiameer''' (ab ca. 8.000 v. Chr.) einbrachte. Diese Phase ist dadurch geprägt, dass im Laufe der Zeit der glazialisostatische Anstieg Skandinaviens größer wurde als der klimaabhängige Meeresspiegelanstieg.<ref>{{Internetquelle |url=http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=geo_infothek&node=Ostsee&miniinfothek=&article=Infoblatt+Entstehung+der+Ostsee |titel=Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>


=== Ancylussee (7.500 – 6.000 v. Chr.) ===
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[[Datei:Ancylussee.svg|miniatur|hochkant=1.0|Ancylussee vor etwa 8700 Jahren]]
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Der '''Ancylussee''' war wiederum ein [[See|Binnensee]], benannt nach dem [[Leitfossil]] ''[[Ancylus fluviatilis]]'', einer Süßwasserschnecke. Er entstand vor etwa 9.500 bis 8.000 Jahren durch eine weitere Entlastung des skandinavischen Festlandes vom Gewicht des Eises; dies führte zu einer [[Isostasie|isostatischen]] neuerlichen Landhebung von bis zu neun Millimeter/Jahr (die heute noch andauert), wodurch sich die mittelschwedische Verbindung zum Meer erneut vor etwa 9.500 Jahren schloss.<ref>{{Internetquelle |url=http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=geo_infothek&node=Ostsee&miniinfothek=&article=Infoblatt+Entstehung+der+Ostsee |titel=Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
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Der Ancylussee entwässerte über einen Fluss im Bereich des [[Großer Belt|Großen Belt]]. Das westliche Ostseegebiet war zu dieser Zeit noch Festland. Zwischen Darßer Ort und Swine reichte der Ancylus-Großsee bei seinem Höchststand an etlichen Stellen an die heutige polnische und deutsche Ostseeküste heran. Anfangs erfolgte der Abfluss über Mittelschweden, der Abfluss verlagerte sich jedoch infolge der isostatischen Hebung Skandinaviens und dem gleichzeitigen Absinken der südlichen Bereiche nach Süden. Hier bildeten die Wassermassen einen großen Fluss, der sein Bett tief auskolkte. Erkennbar heute in der Kadett- Rinne in der Darßer Schwelle sowie in den Rinnen im Fehmarnbelt und im Großen Belt.
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=== Littorinameer (6.000 v. Chr. – Jahr 0) ===
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[[Datei:Littorinameer.svg|miniatur|hochkant=1.0|Littorinameer vor etwa 7000 Jahren]]
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Aufgrund erhöhten [[Schmelzwasser]]aufkommens trennte eine schmale Landzunge schließlich die [[Nordsee]] (mit einem Pegel, der 30 Meter unter dem heutigen lag) von dem etwas höher gelegenen ''Ancylussee''.
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Aufgrund des hohen Tempos des eustatischen Meeresspiegelanstiegs und der fortdauernden Hebung Skandinaviens kam es im Atlantikum und Subboreal im gesamten südlichen Ostseebereich zu einem förmlichen "Ertrinken" der ehemals festländischen Bereiche, wobei der gesamte südwestliche Ostseeraum vollständig überflutet wurde und damit die Verbindung zum Weltmeer wieder hergestellt war. Dabei drang das salzhaltige Wasser über die Beltsee nach Osten, es bildete , beginnend vor etwa 8.000 Jahren, das salzig-brackige [[Litorina-Meer]], benannt nach der Brackwasserschnecke ''[[Littorina littorea]]''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=geo_infothek&node=Ostsee&miniinfothek=&article=Infoblatt+Entstehung+der+Ostsee |titel=Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
Mosel-Saar-Express
Aufgrund der hohen Anstiegsgeschwindigkeit drang das frühe Litorina-Meer weit und tief in die glaziären Hohlformen ein. Zu diesen zählten u. a. die rinnenförmig übertieften und schmalen Zungenbecken der schleswig-holsteinischen Förden und die besonders tief ausgeschürften und in sich gekammerten Gletscherzungenbecken des vorpommerschen Küstenraumes.


===Limnea- und Mya-Meer (0 – 500 n. Chr. bis Gegenwart) ===
| '''Koblenz''' – Bullay – Wittlich – Trier – Saarburg – Saarbrücken
Während des Subatlantikums, also den letzten 2.000 Jahren, süßte die Ostsee wegen der ständigen Zufuhr von Flusswasser immer mehr aus. Zudem kam es aufgrund der Verengung der dänischen Pforten zu einem verringerten Salzwassereinstrom. Der ältere Abschnitt dieser Epoche wird nach der Brackwasserschnecke Limnea ovata als "Limnea-Meer" bezeichnet; die letzten 500 Jahre werden nach der brackigen Sandklaffmuschel Mya arenaria als "Mya-Meer" benannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=geo_infothek&node=Ostsee&miniinfothek=&article=Infoblatt+Entstehung+der+Ostsee |titel=Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
| 2-Stündlich
| Ausschreibung zum Dez. 2014
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| {{Bahnlinie|RE|2}}
| Mittelrhein-Main-Express


== Ostsee heute ==
| '''Koblenz''' – Boppard – Bingen (Rhein) – Mainz – Frankfurt Flughafen Regionalbf – Frankfurt am Main
Die '''[[Ostsee]]''' (auch '''Baltisches Meer''') ist heute ein 412.500&nbsp;km²<ref name="VORLESUNG">[http://www.ikzm-d.de/seminare/pdf/MS_Ostseeregion_Hillmann.pdf Meeresspiegelschwankungen vom Eiszeitalter bis in die Zukunft] Björn Hillmann; Geographisches Institut der Universität Kiel; Sommersemester 2004; Auf: ikzm-d.de (PDF; deutsch; 209&nbsp;KB)</ref> großes und bis zu 459&nbsp;m tiefes [[Binnenmeer]] in [[Europa]] und gilt als das größte [[Brackwasser]]meer der [[Erde]], auch wenn in der westlichen Ostsee (''Beltsee'') aufgrund des Wasseraustausches mit der [[Nordsee]] zumeist ein höherer Salz- und Sauerstoffgehalt beobachtet werden kann.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geomar.de/de/entdecken/artikel/article/die-oekologie-der-Ostsee|titel=Internetseite Geomar, Autor Dr. Mark Lenz, Titel: Die Ökologie der Ostsee – ein Randmeer - vom 01.01.2012|zugriff=2015-04-06}}</ref>
| 2-Stündlich
Die geophysikalischen Prozesse von Landhebung und Meeresanstieg (letzterer auch wegen des [[Klimawandel]]s) sind weiterhin im Gange. Die "Nulllinie" verläuft heute bei Nordjütland über Südschonen und nördlich Bornholms in Richtung des Finnischen Meerbusens. Nördlich davon liegt ein Hebungsgebiet, südlich davon ein Absenkungsgebiet ("Badewanneneffekt"). Daraus resultiert z. B. in Finnland ein Landzuwachs von jährlich 10 km². Noch heute hebt sich Skandinavien jährlich um etwa 9 mm pro Jahr an.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.planet-wissen.de/laender_leute/ostsee/binnenmeer_ostsee|titel=Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014|zugriff=2015-04-06}}</ref>
| Ausschreibung zum Dez. 2014
|-
| {{Bahnlinie|RE|5}} <small>(NRW)</small>
| [[Rhein-Express]]
| '''Koblenz''' – Andernach – Remagen – Bonn – Köln – Köln Messe/Deutz – Düsseldorf – Duisburg – Emmerich
| Stündlich
| ab 2016 RRX (Planung)
|-
| {{Bahnlinie|RE|8}} <small>(NRW)</small>
| [[Rhein-Erft-Express]]
| '''Koblenz''' – Neuwied – Köln/Bonn Flughafen – Köln Messe/Deutz – Köln – Grevenbroich – Mönchengladbach
| Stündlich
|
|-
| {{Bahnlinie|IRE||SE 10}}
| RheingauLinie
| Neuwied – '''Koblenz''' – Rüdesheim – Wiesbaden – Frankfurt
| Stündlich
| VIAS mit FLIRT
|-
| {{Bahnlinie|RE|25}}
|Lahntalexpress
| '''Koblenz''' – Limburg (Lahn) – Gießen
| 2-Stündlich
| Ausschreibung zum Dez. 2014
|-
| {{Bahnlinie|RB|25}}
|Lahntalbahn
| '''Koblenz''' – Limburg (Lahn)
| Stündlich
| Ausschreibung zum Dez. 2014
|-
| {{Bahnlinie|RB|26}} <small>(NRW)</small>
| [[Mittelrheinbahn]]
| '''Koblenz''' – Andernach – Remagen – Bonn – Köln – Köln Messe/Deutz
| Stündlich
| seit Dez. 2008 TransRegio mit DESIRO ML
|-
| {{Bahnlinie|RB|27}} <small>(NRW)</small>
| [[Rhein-Erft-Express|Rhein-Erft Bahn]]
| '''Koblenz''' – Neuwied – Bonn-Beuel – Köln Messe/Deutz – Köln – Grevenbroich – Mönchengladbach
| Stündlich
| Ausschreibung zum Dez. 2014
|-
| {{Bahnlinie|RB|32}}
| [[Mittelrheinbahn]]
| '''Koblenz''' – Boppard – Oberwesel – Bingen (Rhein) – Ingelheim – Mainz
| Stündlich
| seit Dez. 2008 TransRegio mit DESIRO ML
|-
| {{Bahnlinie|RB|81}}
| Moselbahn
| '''Koblenz''' – Cochem (Mosel) – Bullay – Wittlich – Trier
| Stündlich
| seit Dez. 2009 DB Regio mit TALENT 2
|-
|}

== Literatur ==
* Energieversorgung Mittelrhein GmbH (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Koblenz''. Gesamtredaktion: Ingrid Bátori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt
** Bd. 1: ''Von den Anfängen bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit''. Theiss, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-0876-X
** Bd. 2: ''Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart''. Theiss, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1036-5

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/geschaefte/infrastruktur__schiene/netz/netzzugang/dokumente/Bahnhof/SNB/K/KKO__NBS.pdf Gleisplan des Bahnhofs ''Koblenz Hbf''] auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 204,0&nbsp;KB)
* [http://home.arcor.de/railmanko/bahn_ko1.htm Private Webseite über die Geschichte des Bahnverkehrs in Koblenz, inkl. Bildern]
* [http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?ID=s0032873 Bahnsteigüberdachung (1953)]
* [http://www.koblenz.de/stadtleben_kultur/stadtarchiv_rheinbahnhof.html ehemaliger Rheinischer Bahnhof an der Fischelstraße]
* [http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/infomaterial/sonstige/bahnhofskategorieliste__db__station__service__2011.pdf Nachweis der Bahnhofskategorie]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 8. April 2015, 11:48 Uhr

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Die Ostsee entstand etwa 10.000 Jahre v. Chr. zum Ende der letzten Eiszeit, der Weichsel-Kaltzeit, nach dem Abschmelzen der riesigen Gletschermassen über verschiedene Stadien von Süsswasser-/Brackwasser- und Salzwasser-Seen.[1]

Baltischer Eisstausee vor etwa 10.300 Jahren

Bevor die heutige geophysikalische Ausbildung der Ostsee erreicht war, hatten sich mit Gletscherwasser gefüllte große Senken und Seen gebildet, die vorübergehend Zugang zum Meer fanden, vom Meer wieder abgeriegelt wurden und schließlich über das Kattegatt eine Verbindung zur Nordsse aufbauten und sich mit dem einfließenden Salzwasser vermischten. Unter geologischen Gesichtspunkten gesehen ist die Ostsee also ein sehr junges Meer, dessen heutige Gestalt und Eigenart über mehrere Zwischenstufen entstand als ein Zusammenspiel von Gletscherabtauung, Landhebung und Meeresspiegelanstieg.[2]

Rückzug der Gletscher

Etwa 10.000 bis 8.200 v. Chr. zogen sich infolge des damaligen Klimaumschwunges die skandinavischen Gletscher in Richtung auf das Inland zurück. Als sich der Eisrand nach Abschmelzen der Eismassen auf der Höhe der heutigen Åland-Inseln, nordöstlich von Stockholm befand, bildete sich in seinem Vorland ein großes Schmelzwasser-Becken, der "Baltische Eisstausee.[3]

Etwa ab 8.200 v. Chr. stieg der Meeresspiegel weiter an, dass sich im Bereich der heutigen mittelschwedischen Seenplatte eine Verbindung zum Weltmeer bildete. Durch den dadurch bedingten Süßwasserausstrom und Salzwassereinstrom bildete sich das heute so bezeichnete (salzige) Yoldiameer.[4]

Etwa ab 7.000 v. Chr. tauten die skandinavischen Gletscher noch weiter zurück, der Druck auf die skandinavische Landmasse nahm ab, sie begannen sich zu heben, was zu einer Blockierung der vorhandenen Meeresverbindung führte. Der Salzwassergehalt nahm drastisch ab und es entstand der/die (süße) Ancylussee.[5]

Etwa 6.000 v. Chr. bis etwa zum Jahre 0 stieg der Meeresspiegel durch die sogenannte Littorina-Transgression so an, dass die Festlandbrücke zwischen Südschweden und Dänemark überflutet wurde und der Osten Dänemarks sich in die heutigen Inseln aufteilte. Der Zugang in der Nähe der Darßer Schwelle vor der deutschen Küste öffnete sich, im südlichen Bereich der Ostsee bildeten sich die Grobformen der heutigen Küsten aus. [6] Das Festland von Skandinavien hob sich nach dem fast vollständigen Rückzug der Gletscher weiter. Der südliche Bereich der Ostsee senkte sich, das Meer rückte vor und überflutete die jungglaziale Landschaft, neue Festlandlinien formten sich. Als Ergebnis findet man drei Küstenformen im südlichen Bereich wieder: Fördenküste (Beispiel: Kieler Förde), Buchtenküste (Beispiel: Lübecker Bucht) und die Bodden- bzw. Boddenausgleichsküste (Beispiel: Halbinsel Fischland-Darß-Zingst) z. T. mit der Bildung von Haffen (Beispiel: Stettiner Haff).[7]

Landhebungen und Landsenkungen

Die genannten Vorgänge führten zu großräumigen geologischen bzw. hydrographischen Prozessen: da die Erdkruste nicht starr ist, kommt es bei lang anhaltender Belastung (wie z.B. durch das 3.000 m mächtige skandinavische Inlandeis) zu einem Einbiegen der Erdkruste. Bei Entlastung wölbt sich die Erdkruste aufgrund der Zähigkeit des Magmas verzögert auf, mit dem Abschmelzen des weichseleiszeitlichen Inlandeises kommt es demzufolge zu einer glazialisostatischen Ausgleichsbewegung mit Landhebungen im Zentrum der Vereisung und Landsenkungen in den äußeren Bereichen. Noch heute hebt sich Skandinavien jährlich um etwa 9 mm pro Jahr an.[8]

Ein weiterer Einflussfaktor sind die klimaabhängigen (eustatischen) Wasserstandsänderungen. Je mehr Wasser in den Eismassen des Festlands gebunden ist, umso niedriger ist der Weltmeerspiegel. Im Weichsel-Hochglazial lag der Meeresspiegel weltweit 80 - 100 m niedriger als heute. Das Abschmelzen des Inlandeises führte ohne Verzögerung zu einem relativ schnellen Wasserspiegelanstieg. Dieses Zusammenwirken von Landhebung und Meeresspiegelanstieg bestimmte entscheidend die spät- und nacheiszeitliche Geschichte der Ostsee, deren Entwicklung sich in 4 Hauptstadien gliedert, die durch Wechsel der Verbindung zum Weltmeer mit unterschiedliche Salinität gekennzeichnet sind: Baltischer Eisstausee, Yoldia-Meer, Ancylus-Großsee sowie Litorina- Meer (sowie als Untergliederung das "Limnea-Meer" und das "Mya Meer).[9]

Baltischer Eisstausee – Süsswassersee vor etwa 10.300 Jahren

Die Vorgänger-Seen/Meere der Ostsee

Tabellarische Übersicht der Entwicklungsstufen[10]

Bezeichnung Zeit Wasser Anzeigeorganismen
Ende der Weichseleiszeit ~ 10.000 v. Chr.
Baltischer Eisstausee ~ 10.000 – 8.000 v. Chr. süß
Yoldia Meer ~ 8.000 – 7.700 v. Chr. salzig – brackig benannt nach der Salzwasser-Muschel Yoldia arctica (jetzt Portlandia arctica)
Ancylussee ~ 7.500 – 6.000 v. Chr. süß benannt nach der Süßwasser-Schnecke Ancylus fluviatilis
Littorina Meer ~ 6.000 v. Chr. – Jahr 0 salzig – brackig benannt nach der Strandschnecke Littorina littorea
Limnea Meer ~ 0 – 500 n. Chr. salzig – brackig,aber leichte Aussüßung benannt nach der Brackwasserschnecke Limnea ovata
Mya Meer ~ 500 n. Chr. bis Gegenwart salzig – brackig benannt nach der Sandklaffmuschel Mya arenaria

Baltischer Eisstausee (10.000 – 8.000 v. Chr.)

Nach dem vor etwa 14.000 Jahren einsetzenden Abschmelzen der zwei bis drei Kilometer dicken skandinavische Eisschicht der Weichseleiszeit entwickelten sich hinter der Eisbarriere aus den Schmelzwässern mehrere Eisstauseen, die sich ab etwa 10.000 bis 8.500 v. Chr. zum großen Baltischen Eisstausee vereinigten. Dieser Süßwassersee erstreckte sich von der Insel Moen bis zum Ladoga-See ohne die heutige deutsche Ostseeküste zu erreichen. Bornholm und die dänischen Inseln waren weiterhin Festland. Als sich der Eisrand von den mittelschwedischen Endmoränen zurückzog, erfolgte das schubweise Auslaufen des Süßwassersees durch die freigewordene Mittelschwedische Senke mit Anschluss ans Weltmeer. Das eindringende Salzwasser mischte sich mit dem Gletscherwasser, insbesonders im Raum Stockholm und im Gotland-Becken. Die anderen Gebiete des Binnensees wurden brackig.[11]

Yoldiameer (8.000 – 7.700 v. Chr.)

der Yolda See nach dem Durchbruch zur Nordsee vor etwa 10.000 Jahren

Durch den durch das Abschmelzen der Gletscher verursachten eustatischen Meeresspiegelanstieg, bestand für etwa 300 Jahre eine Verbindung zur Nordsee und es drang wieder vermehrt Salzwasser in das Ostseegebiet ein. Durch diesen Wasseraustausch kam die Muschel Yoldia arctica (jetzt Portlandia arctica) in jenes nun brackig bis salzige Gewässer, was ihm den Namen Yoldiameer (ab ca. 8.000 v. Chr.) einbrachte. Diese Phase ist dadurch geprägt, dass im Laufe der Zeit der glazialisostatische Anstieg Skandinaviens größer wurde als der klimaabhängige Meeresspiegelanstieg.[12]

Ancylussee (7.500 – 6.000 v. Chr.)

Ancylussee vor etwa 8700 Jahren

Der Ancylussee war wiederum ein Binnensee, benannt nach dem Leitfossil Ancylus fluviatilis, einer Süßwasserschnecke. Er entstand vor etwa 9.500 bis 8.000 Jahren durch eine weitere Entlastung des skandinavischen Festlandes vom Gewicht des Eises; dies führte zu einer isostatischen neuerlichen Landhebung von bis zu neun Millimeter/Jahr (die heute noch andauert), wodurch sich die mittelschwedische Verbindung zum Meer erneut vor etwa 9.500 Jahren schloss.[13] Der Ancylussee entwässerte über einen Fluss im Bereich des Großen Belt. Das westliche Ostseegebiet war zu dieser Zeit noch Festland. Zwischen Darßer Ort und Swine reichte der Ancylus-Großsee bei seinem Höchststand an etlichen Stellen an die heutige polnische und deutsche Ostseeküste heran. Anfangs erfolgte der Abfluss über Mittelschweden, der Abfluss verlagerte sich jedoch infolge der isostatischen Hebung Skandinaviens und dem gleichzeitigen Absinken der südlichen Bereiche nach Süden. Hier bildeten die Wassermassen einen großen Fluss, der sein Bett tief auskolkte. Erkennbar heute in der Kadett- Rinne in der Darßer Schwelle sowie in den Rinnen im Fehmarnbelt und im Großen Belt.

Littorinameer (6.000 v. Chr. – Jahr 0)

Littorinameer vor etwa 7000 Jahren

Aufgrund erhöhten Schmelzwasseraufkommens trennte eine schmale Landzunge schließlich die Nordsee (mit einem Pegel, der 30 Meter unter dem heutigen lag) von dem etwas höher gelegenen Ancylussee. Aufgrund des hohen Tempos des eustatischen Meeresspiegelanstiegs und der fortdauernden Hebung Skandinaviens kam es im Atlantikum und Subboreal im gesamten südlichen Ostseebereich zu einem förmlichen "Ertrinken" der ehemals festländischen Bereiche, wobei der gesamte südwestliche Ostseeraum vollständig überflutet wurde und damit die Verbindung zum Weltmeer wieder hergestellt war. Dabei drang das salzhaltige Wasser über die Beltsee nach Osten, es bildete , beginnend vor etwa 8.000 Jahren, das salzig-brackige Litorina-Meer, benannt nach der Brackwasserschnecke Littorina littorea.[14] Aufgrund der hohen Anstiegsgeschwindigkeit drang das frühe Litorina-Meer weit und tief in die glaziären Hohlformen ein. Zu diesen zählten u. a. die rinnenförmig übertieften und schmalen Zungenbecken der schleswig-holsteinischen Förden und die besonders tief ausgeschürften und in sich gekammerten Gletscherzungenbecken des vorpommerschen Küstenraumes.

Limnea- und Mya-Meer (0 – 500 n. Chr. bis Gegenwart)

Während des Subatlantikums, also den letzten 2.000 Jahren, süßte die Ostsee wegen der ständigen Zufuhr von Flusswasser immer mehr aus. Zudem kam es aufgrund der Verengung der dänischen Pforten zu einem verringerten Salzwassereinstrom. Der ältere Abschnitt dieser Epoche wird nach der Brackwasserschnecke Limnea ovata als "Limnea-Meer" bezeichnet; die letzten 500 Jahre werden nach der brackigen Sandklaffmuschel Mya arenaria als "Mya-Meer" benannt.[15]

Ostsee heute

Die Ostsee (auch Baltisches Meer) ist heute ein 412.500 km²[16] großes und bis zu 459 m tiefes Binnenmeer in Europa und gilt als das größte Brackwassermeer der Erde, auch wenn in der westlichen Ostsee (Beltsee) aufgrund des Wasseraustausches mit der Nordsee zumeist ein höherer Salz- und Sauerstoffgehalt beobachtet werden kann.[17] Die geophysikalischen Prozesse von Landhebung und Meeresanstieg (letzterer auch wegen des Klimawandels) sind weiterhin im Gange. Die "Nulllinie" verläuft heute bei Nordjütland über Südschonen und nördlich Bornholms in Richtung des Finnischen Meerbusens. Nördlich davon liegt ein Hebungsgebiet, südlich davon ein Absenkungsgebiet ("Badewanneneffekt"). Daraus resultiert z. B. in Finnland ein Landzuwachs von jährlich 10 km². Noch heute hebt sich Skandinavien jährlich um etwa 9 mm pro Jahr an.[18]

Einzelnachweise

  1. Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  2. Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  3. Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  4. Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  5. Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  6. Internetseite Geomar, Autor Dr. Robert Spielhagen, Titel: Die Entstehung der Ostsee - vom 01.01.2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  7. Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014. Abgerufen am 6. April 2015.
  8. Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014. Abgerufen am 6. April 2015.
  9. Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014. Abgerufen am 6. April 2015.
  10. Unverzagt, S.: Räumliche und zeitliche Veränderungen der Gebiete mit Sauerstoffmangel und Schwefelwasserstoff im Tiefenwasser der Ostsee. Hrsg. von Geographisches Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Greifswald 2001 (= Greifswalder Geographische Arbeiten, Band 19), S. 5.
  11. Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  12. Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  13. Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  14. Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  15. Internetseite Klettverlag Leipzig, Autor Christian Voigt , Titel: Entstehung der Ostsee, Geographie Infothek Edition 2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  16. Meeresspiegelschwankungen vom Eiszeitalter bis in die Zukunft Björn Hillmann; Geographisches Institut der Universität Kiel; Sommersemester 2004; Auf: ikzm-d.de (PDF; deutsch; 209 KB)
  17. Internetseite Geomar, Autor Dr. Mark Lenz, Titel: Die Ökologie der Ostsee – ein Randmeer - vom 01.01.2012. Abgerufen am 6. April 2015.
  18. Internetseite Planet Wissen, Autor Ulrich Neumann, Titel: Binnenmeer Ostsee - Stand 15.08.2014. Abgerufen am 6. April 2015.

Kategorie:Binnenmeer Kategorie:Meer (Atlantischer Ozean) Kategorie:Atlantischer Ozean Kategorie:Bundeswasserstraße