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Albert Schweitzer und Liste von Terroranschlägen: Unterschied zwischen den Seiten

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Unter '''Terrorismus''' ([[Latein|lat.]] ''{{lang|la|terror}}'' „Furcht“, „Schrecken“) sind Gewalt und Gewaltaktionen (wie z.&nbsp;B.: [[Entführung]]en, [[Attentate]], Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der [[Terror]] dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten, daneben aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.<ref> Definition nach Peter Waldmann: ''Terrorismus und Bürgerkrieg. Der Staat in Bedrängnis''. Gerling Akademie Verl., München 2003, ISBN 3-932425-57-X.</ref> Terrorismus ist keine [[militär]]ische Strategie, sondern primär eine Kommunikationsstrategie.<ref name="Bockstette" /> Terroristen streben zwar nach Veränderungen der bestehenden Ordnung, doch greifen sie nicht militärisch nach Raum (wie z.&nbsp;B. der [[Guerillero]]), sondern wollen das Denken besetzen.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-D0116-0041-019, Albert Schweitzer.jpg|miniatur|Albert Schweitzer, 1955 <br />([[Deutsches Bundesarchiv]])]]
[[Datei:DBP 1975 830 Albert Schweitzer.jpg|miniatur|Gedenkmarke der [[Deutsche Bundespost|Deutschen Bundespost]] zum 100.&nbsp;Geburtstag 1975]]
[[Datei:Muenze Albert Schweitzer.jpg|mini|150px|5-DM-Gedenkmünze zum 100.&nbsp;Geburtstag]]


Personen und Gruppen, die Terroranschläge verüben („Terroristen“ oder „Terrororganisationen“), werden oft zusammenfassend als „der Terrorismus“ bezeichnet (etwa in Begriffen wie „der internationale Terrorismus”, „der [[linksradikal]]e Terrorismus“ oder „der Staatsterrorismus“).
'''Albert Schweitzer''' (* [[14. Januar]] [[1875]] in [[Kaysersberg]] im [[Département Haut-Rhin#Bezirk Oberelsass|Oberelsass]] bei [[Colmar]]; † [[4. September]] [[1965]] in [[Lambaréné]], [[Gabun]]) war ein deutsch-französischer [[Arzt]], [[Protestantismus|evangelischer]] [[Theologie|Theologe]], [[Organist]], [[Philosophie|Philosoph]] und [[Pazifismus|Pazifist]].


== Begriff ==
Schweitzer gründete ein Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun. Er veröffentlichte theologische und philosophische Schriften, Arbeiten zur Musik, insbesondere zu [[Johann Sebastian Bach]], sowie autobiographische Schriften in zahlreichen und vielbeachteten Werken. 1953 wurde ihm der [[Friedensnobelpreis]] für das Jahr 1952 zuerkannt, den er 1954 entgegennahm.<ref>[http://nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/1952/press.html nobelprize.org]</ref>


Die Worte ''Terrorismus'', ''Terrorist'' und ''terrorisieren'' wurden erstmals im [[18. Jahrhundert]] zur Bezeichnung einer gewaltsamen Regierungsmaßnahme verwendet. Im Zusammenhang mit der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] wurde der „[[Terrorherrschaft|Terror des Konvents]]“ von [[1793]] bis [[1794]] ausgerufen, als die Regierung alle als [[konterrevolution]]är eingestuften Personen hinrichten oder inhaftieren ließ. Dabei wurden unter anderem [[Guillotine|guillotiniert]]: [[Ludwig XVI.]], [[Marie Antoinette]] und [[Gräfin Dubarry]]. 1796 fanden die Worte Eingang auch in den deutschen Sprachgebrauch.
== Biografie ==
=== Frühe Jahre und Ausbildung ===
[[Datei:KaysersbergAS.jpg|miniatur|hochkant=0.6|links|Albert Schweitzers Geburtshaus in [[Kaysersberg]]]]
[[Datei:GünsbachKirche.jpg|miniatur|hochkant|Kirche [[Gunsbach|Günsbach]], Ort der Kindheit und der späteren Einspielungen von [[Orgel]]-Werken [[Johann Sebastian Bach|Bachs]]]]
[[Datei:Strasbourg Tram.JPG|miniatur|hochkant|Ab 1899 war Schweitzer Vikar an der Nikolaikirche in [[Straßburg]]]]
Schweitzer stammte aus einer [[Alamannen|alemannisch]]-[[Elsass|elsässischen]] Familie. Geboren wurde er als Sohn des [[Pfarrverweser]]s Ludwig (Louis) Schweitzer, der eine kleine evangelische Gemeinde betreute, und dessen Frau Adele, geb. Schillinger, der Tochter eines Mühlbacher Pfarrers. Zu diesem Zeitpunkt gehörte seine Heimat als [[Reichsland Elsaß-Lothringen]] zu Deutschland. Noch im Jahr seiner Geburt zog die Familie von Kaysersberg nach [[Gunsbach|Günsbach]] um. Seine Muttersprache war der [[Elsässisch|elsässische Ortsdialekt]] des [[Oberdeutsch]]en. Daneben wurde in seiner Familie auch Französisch gesprochen. Das [[Standarddeutsch|Hochdeutsche]] erlernte Schweitzer erst in der Schule. Deutsch und Französisch beherrschte er fast gleich gut.


=== Abgrenzung ===
Nach dem Abitur 1893 in [[Mülhausen]] studierte er an der [[Universität Straßburg]] [[Theologie]] und [[Philosophie]]. Zudem studierte er in [[Paris]] bei [[Charles-Marie Widor]] [[Orgel]].


Von [[Widerstandsbewegung]]en, [[Guerilla]]s oder [[Befreiungsbewegung|nationalen Befreiungsbewegungen]] unterscheidet sich der Terrorismus weniger durch die Wahl seiner Waffen als in der Wahl seiner Ziele: Eine nationale Befreiungs- oder Widerstandsbewegung ist zumeist militärisch raumgreifend, der Terrorismus dagegen versucht, mit seinen Gewaltakten möglichst große Aufmerksamkeit zu erlangen, um geschlossene Machtstrukturen zu untergraben und die Angreifbarkeit solcher Strukturen zu exemplifizieren und der Bevölkerung öffentlich zu erschließen.
1899 wurde er dann an der Berliner Universität mit einer Dissertation über ''Die Religionsphilosophie Kants von der Kritik der reinen Vernunft bis zur Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft'' zum Dr.&nbsp;phil. promoviert. 1901 folgte die theologische Dissertation zum [[Lizenziat|Lic.]] theol. ''Kritische Darstellung unterschiedlicher neuerer historischer Abendmahlsauffassungen'' (Erstauflage 1906), die in der zweiten Fassung den Titel ''Geschichte der Leben-Jesu-Forschung'' (Tübingen 1913) trägt.


Eine objektive Eingrenzung des Begriffs Terrorismus ist schwierig, da er von den jeweils herrschenden Regierungen gerne als Legitimation, zur Denunzierung ihrer Gegner - manchmal auch unabhängig davon, ob diese Gewalt anwenden oder nicht - und zur Rechtfertigung eigener Gewaltanwendung gegen vermeintliche Feinde der gegenwärtigen Staatsordnung herangezogen wird.
1902 erfolgte an der Universität Straßburg die [[Habilitation]] in Evangelischer Theologie mit der Schrift ''Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis''. Mit der Habilitation wurde er [[Dozent]] für Theologie an der Universität Straßburg und [[Vikar]] an der [[Nikolaikirche (Straßburg)|Kirche St.&nbsp;Nikolai]]. Seine Theologie fand unter anderem bei [[Fritz Buri]] Nachhall. Schweitzer schrieb 1905 die französische Ausgabe von ''[[Johann Sebastian Bach|Johann Sébastien Bach]]'', auf die drei Jahre später 1908 seine neu verfasste deutsche Bach-Monographie folgte.


=== Definitionen ===
Von 1905 bis 1913 studierte Albert Schweitzer [[Medizin]] in [[Straßburg]] mit dem Ziel, in [[Französisch-Äquatorialafrika]] als Missionsarzt tätig zu werden. Die [[Immatrikulation]] zum Studium der Medizin war sehr kompliziert. Schweitzer war ja bereits Dozent an der Universität Straßburg. Erst eine Sondergenehmigung der Regierung machte das Studium möglich. 1912 wurde er zum Arzt approbiert, im gleichen Jahr wurde ihm der Titel eines Professors verliehen auf Grund seiner „anerkennenswerten wissenschaftlichen Leistungen“. 1913 folgte seine medizinische [[Doktorarbeit]] ''Die psychiatrische Beurteilung Jesu: Darstellung und Kritik''.<ref>Ursprünglicher Titel: ''Kritik der von medizinischer Seite veröffentlichten Pathographien über Jesus''; nach Harald Steffahn: ''Albert Schweitzer.'' Rowohlt Biographien, 50263, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1979, 16. Aufl., 2004, S.&nbsp;145.</ref> In dieser Arbeit widerlegt er, analog seiner theologischen Dissertation, zeitgenössische Versuche, das Leben Jesu aus [[Psychiatrie|psychiatrischer]] Sicht zu beleuchten. Somit war er, im Alter von 38 Jahren und bevor er nach Afrika ging, in drei verschiedenen Fächern promoviert, hatte sich habilitiert und war Professor.


Der Begriff des Terrorismus selbst ist umstritten. Trotz mehrerer Versuche konnte bis heute keine staatenübergreifende Definition gefunden werden. Die Grenze zwischen „[[Widerstandskämpfer]]“ und „Terrorist“ ist weltanschaulich geprägt und daher oft strittig. Der Soziologe Henner Hess findet in der Begrifflichkeit ein Problem, da es im Auge des Betrachters läge. Wen manche als Terroristen nennen, können andere als Gotteskrieger, Revolutionär oder Freiheitskämpfer definieren. Richard R. Baxter, ehemaliger Richter am internationalen Gerichtshof, äußerte sich wie folgt:
Albert Schweitzer heiratete 1912 [[Helene Bresslau]] (1879–1957), die Tochter des jüdischen Historikers [[Harry Bresslau]] und dessen Frau Caroline, geborene Isay. 1919 wurde die Tochter [[Rhena Schweitzer-Miller]] († 2009) geboren, die bis 1970 die Stiftung ihres Vaters weiterführte.
:Wir haben Grund zu bedauern, dass uns ein [[Rechtswissenschaft|juristischer]] Begriff des Terrorismus jemals auferlegt wurde. Der Begriff ist unpräzise; er ist mehrdeutig; und vor allem dient er keinem entscheidenden juristischen Zweck.<ref>Originalwortlaut: ''„We have cause to regret that a legal concept of terrorism was ever inflicted upon us. The term is imprecise; it is ambiguous; and, above all, it serves no operative legal purpose.“'' Zit. n. [[Universität Neusüdwales]]: [http://www.gtcentre.unsw.edu.au/Publications/docs/pubs/terrorismDefinitions.pdf#search=%22terrorism%20%22legal%20definition%22%20%22 ''What is ‘terrorism’? Problems of legal definition''], 2004.</ref>
So existiert für nahezu jeden [[Staat]] eine andere Definition von [[Terror]]; in den [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]] gelten darüber hinaus verschiedene Definitionen der einzelnen Behörden.<ref>[[Universität von Oklahoma]]: [http://wyom.state.wy.us/applications/oscn/DeliverDocument.asp?CiteID=438604 ''International Law: Blaming Big Brother: Holding States Accountable for the Devastation of Terrorism''], 2003.</ref> Im Jahre 1988 existierten bereits 109 verschiedene Definitionen von dem Wort „Terror“ und diese Anzahl dürfte speziell nach dem 11. September 2001 weit gestiegen sein.<ref> Vgl. [[Universität Neusüdwales]]: [http://www.gtcentre.unsw.edu.au/Publications/docs/pubs/terrorismDefinitions.pdf#search=%22terrorism%20%22legal%20definition%22%20%22 ''What is ‘terrorism’? Problems of legal definition''], 2004.</ref>
Einige Terrorismusforscher unterscheiden zwischen den Begriffen „Terrorismus“ und „Terror“. Demnach wird eine gewaltsame Methode als Terror verstanden, wenn sie von einem Staat angewendet wird, was auch als [[Staatsterrorismus]] bezeichnet wird. Diese Bezeichnung ist aber zumindest in den anderen Definitionen nicht enthalten.
In der Terrorismusforschung wird Terrorismus als gewaltsame Methode verstanden, die nicht zuletzt gegen Zivilisten und zivile Einrichtungen gerichtet ist. Der Freiheits- oder Widerstandskämpfer wendet zwar physische Gewalt an, doch beschränkt er sich dabei vornehmlich auf militärische Ziele und beabsichtigt damit unmittelbar die Ziele seiner Organisation zu erreichen. Im Gegensatz dazu geht es dem Terroristen primär um die psychischen Folgen der Gewaltanwendung. Die Violenz des Terroristen ist kommunikativ und indirekt, der Terrorist kann sein Ziel nur über Umwege erreichen.<!--[5]--> Seine Kommunikation ist an sein Opfer, das ein Staat und seine Apparate sein kann, oder auch Zivilisten gerichtet. Der Freiheits- oder Widerstandskämpfer beschränkt sich dabei vornehmlich auf militärische Ziele.


Die Disziplin der Terrorismusforschung ist neueren Datums und hat bisher ebenfalls keine allgemeingültige wissenschaftliche Definition hervorgebracht. Der Begriff Terrorismus geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Terrorismus als eine politisch-militärische Strategie existiert seit etwa 30 Jahren. Erst die Verkopplung mit den Massenmedien macht den Terrorismus zu einer weltweit politisch-militärischen Strategie. Nach Bockstette kann Terrorismus wie folgt definiert werden: Terrorismus ist der nachhaltige und verdeckt operierende Kampf auf allen Ebenen durch die bewusste Erzeugung von Angst durch schwerwiegende Gewalt oder der Androhung derselben, zum Zweck der Erreichung eigener politischer Ziele. Dies geschieht unter teilweiser Nichtachtung von existierenden Konventionen der Kriegsführung. Hierbei wird versucht, höchstmögliche Publizität zu erlangen. Demnach ist die Erzeugung von Schrecken ein wichtiger Bestandteil der Definition.<ref name="Bockstette"> Bockstette, Carsten: " Terrorismus und asymmetrische Kriegsführung als kommunikative Herausforderung". In: Carsten Bockstette, Siegfried Quandt, [[Walter_Jertz|Walter Jertz]] (Hg.) (2006) ''Strategisches Informations- und Kommunikationsmanagement. Handbuch der sicherheitspolitischen Kommunikation und Medienarbeit''; Bernard & Graefe Verlag </ref>
=== Leben als Mediziner in Afrika und Europa ===
[[Datei:Bassin versant de l'Ogooué-fr.svg|miniatur|links|Das Einzugsgebiet des [[Ogooué]] erstreckt sich über den größten Teil [[Gabun]]s. [[Lambaréné]] liegt im Westen, am [[Flusslängsprofil|Unterlauf]] des Flusses.]]
[[File:Gedenktafel am Albert- und Helene-Schweitzer-Bresslau-Baum in Basel.JPG|thumb|Gedenktafel am Albert- und Helene-Schweitzer-Bresslau-Baum in Basel]]


Terrorismus kann nach Bockstette ein Teil eines asymmetrischen Konfliktes sein und trägt einen Konflikt mit geringfügigen Ressourcen gegen eine deutlich überlegene Macht mit gewaltsamen Mitteln aus dem Untergrund aus. Oft reklamieren terroristische Gruppen für sich, Guerilleros zu sein und einen [[Partisan]]enkampf mit unkonventionellen Methoden des Gewaltgebrauchs aufgrund ihrer militärischen Unterlegenheit führen zu müssen. Terroristen allerdings sind im Vergleich zu Partisanen normalerweise nicht in der Lage, eine direkte militärische Konfrontation zu überstehen und meiden diese, da sie dem Gegner in Anzahl und Ausrüstung unterlegen sind. Terroristen achten, anders als Partisanen, nicht auf die physischen, sondern schwerpunktmäßig auf die psychischen Folgen ihrer Anschläge.<ref name="Bockstette" />
1913 setzte Schweitzer sein Vorhaben in die Tat um und gründete am [[Ogooué]], einem 1200&nbsp;km langen Fluss in Gabun, das Urwaldhospital [[Lambaréné]].<ref>[http://www.sueddeutsche.de/geld/bildstrecke-beruehmte-kliniken-und-krankenhaeuser-1.243652-2 Foto: Schweitzer und seine Mitarbeiter vor dem Urwaldspital] Süddeutsche Zeitung, 16. Januar 2008</ref> Das Gebiet gehörte damals zu [[Französisch-Äquatorialafrika]]. Schon ab 1914, als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden er und seine Frau Helene, eine Lehrerin, aufgrund ihrer deutschen Staatsangehörigkeit von der französischen Armee unter Hausarrest gestellt.


=== Akademische Annäherungen ===
1917, erschöpft von mehr als vier Jahren Arbeit und von einer Art tropischer Anämie, wurde das Ehepaar Schweitzer festgenommen, von Afrika nach [[Frankreich]] überführt und in [[Bordeaux]], Garaison und dann [[St.&nbsp;Rémy de Provence]] bis Juli 1918 interniert. Diese Zeit nutzte Albert zur Entwicklung und zum Ausbau seiner [[Ethik]] der ''Ehrfurcht vor dem Leben''. Zentral für diese Ethik ist der Satz: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“


„Guerilla muss den Raum besetzen, Terroristen wollen dagegen das Denken besetzen.“<ref>Wördemann 1977, zitiert in Nohlen 2001 [Franz Wördemann: Terrorismus. Motive, Täter, Strategien. München, Zürich. Piper 1977. ISBN/EAN: 3492022618]</ref> Dieser Satz ist möglicherweise die umfassendste Begriffsdefinition von Terrorismus. Er grenzt den Terrorismus von anderen Gewaltkonflikten ab wie zwischenstaatlichen Kriegen, Guerillakriegen und vom Kriegsunternehmertum. Dies schließt jedoch nicht aus, dass sich Akteure letztgenannter Konflikte auch terroristischer Mittel bedienen. Terroristische Aktionen sind nach gängiger Auffassung Gewaltanwendungen gegen zivile Ziele und Nicht-Kombattanten mit dem Vorsatz, Furcht und Schrecken zu verbreiten sowie möglicherweise bei einer Drittpartei um Sympathie und Schadenfreude zu werben mit der Absicht auch, das bestehende Herrschaftssystem auszuhöhlen und umzustürzen.
Gegen Kriegsende kamen sie 1918 ins [[Elsass]] zurück, das am 6. Dezember wieder an Frankreich angeschlossen wurde. Dort nahm Schweitzer die französische [[Staatsbürgerschaft]] an, er selbst bezeichnete sich jedoch gern als Elsässer und „Weltbürger“. Er nahm wieder die Stelle als Vikar in St.&nbsp;Nikolai in Straßburg an und trat als Assistenzarzt in ein Straßburger Spital ein.


Anstelle eines Versuches, den Begriff Terrorismus an sich zu definieren, soll das schon beschriebene moralische Dilemma am Beispiel des Umgangs der Vereinten Nationen mit dem Terrorismus illustriert werden, das auch von Hoffman 2002 beschrieben wird:
Dank des schwedischen [[Bischof]]s [[Nathan Söderblom]] konnte Albert Schweitzer ab 1920 in [[Schweden]] Vorträge über seine Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben halten, mittels Orgelkonzerten seine Schulden bezahlen und Geld für die Rückkehr 1924 nach Afrika verdienen, um dort das Urwaldhospital auszubauen.


;Beispiel
Bekannt wurde Albert Schweitzer vor allem durch sein Buch „Zwischen Wasser und Urwald“, das er in kurzer Zeit 1921 geschrieben hatte.<ref>[http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-mission-3.htm#schweitzer Hier findet sich ein Auszug aus dem Buch „Zwischen Wasser und Urwald“ von Albert Schweitzer] aus dem Buch: [[Johannes Paul (Forschungsreisender)|Johannes Paul]]: [http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-mission.pdf ''Von Grönland bis Lambarene. Reisebeschreibungen christlicher Missionare aus drei Jahrhunderten'' (pdf)]. Evangelische Verlags-Anstalt, Berlin 1951.</ref> In seiner Rede zum 100. Todestag [[Johann Wolfgang von Goethe]]s 1932 in [[Frankfurt am Main]] warnte Schweitzer vor den Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus.
Nach der [[Geiselnahme von München]] bei den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spielen 1972]], in deren Verlauf elf [[israel]]ische Sportler getötet wurden, schlug der damalige [[UN-Generalsekretär]] vor, dass die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] sich aktiv im Kampf gegen den Terrorismus engagieren sollten. Dem widersprachen verschiedene [[Araber|arabische]], [[afrika]]nische und [[Asien|asiatische]] Mitgliederstaaten mit der Begründung, dass jede Befreiungsbewegung von den Unterdrückern unausweichlich als Terrorismus bezeichnet würde. Völker aber, die unterdrückt und ausgebeutet werden, hätten jedes Recht, sich zur Wehr zu setzen, einschließlich der Gewalt. Daher würde eine Entscheidung für einen aktiven „Kampf gegen den Terrorismus“ die etablierten Strukturen über die nicht etablierten Herausforderungen stellen und damit den status quo festigen. [[Syrien]] fügte hinzu, dass es die moralische und rechtliche Pflicht der Vereinten Nationen sei, den Kampf für Befreiung zu unterstützen.


Aus dieser Debatte ergab sich eine definitorische Lähmung der Vereinten Nationen, die bis heute nicht überwunden wurde. Auch in der Mitteilung vom 8. Dezember 2004 zur 59. [[UN-Generalversammlung|Vollversammlung]] der Vereinten Nationen wird empfohlen, die ausstehende Definition von Terrorismus in Angriff zu nehmen. Dies war allerdings auch schon in vorangegangenen Mitteilungen empfohlen worden, verbunden mit einer Deklaration zur Terrorismusbekämpfung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihm viel öffentliche Ehre zuteil. In seiner erst 1954 gehaltenen Dankesrede zur Verleihung des [[Friedensnobelpreis]]es von 1952 sprach sich Schweitzer deutlich für eine generelle Verwerfung von Krieg aus: „Krieg macht uns der Unmenschlichkeit schuldig“, „zitiert“ Albert Schweitzer Erasmus von Rotterdam. Infolge der [[Genfer Konventionen|Genfer Konvention]] von 1864 und der Gründung des Roten Kreuzes sei es zu einer „Humanisierung des Krieges“ gekommen, die dazu geführt hätte, dass die Menschen 1914 den beginnenden Ersten Weltkrieg nicht in der Weise ernst genommen hatten, wie sie dies hätten tun sollen.


Nach [[Kofi Annan]]s Definition handelt es sich bei all jenen Handlungen um Terrorismus, die die Absicht haben, den [[Tod]] oder schwere [[Körperverletzung|körperliche Verletzungen]] bei [[Zivilist]]en und nicht Kämpfenden herbeizuführen mit dem Ziel, die Bevölkerung einzuschüchtern oder eine [[Regierung]] oder eine [[internationale Organisation]] dazu zu zwingen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Dabei sei es nicht nötig, darüber zu diskutieren, ob Staaten sich des Terrorismus schuldig machen können oder nicht, denn der uneingeschränkte Einsatz von Waffengewalt seitens eines Staates gegen eine Zivilbevölkerung sei schon durch das internationale Recht klar untersagt.<ref>[http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Terrorismus/annan.html Kofi Annan zum Terrorismus - Madrid-Agenda, 14.03.2005 (Friedensratschlag)<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>
==== Kritik ====


== Geschichte ==
Zum Teil wurde Schweitzer vorgeworfen, rassistische, paternalistische und pro-kolonialistische Einstellungen zu haben. So kritisierte er die Unabhängigkeit von [[Gabun]], weil das Land dafür noch nicht bereit sei.
[[Chinua Achebe]] berichtete, dass Schweitzer gesagt habe, Afrikaner seien seine Brüder jedoch seine "jüngeren Brüder".<ref>Chinua Achebe. "An Image of Africa: Racism in Conrad's Heart of Darkness." – the Massachusetts Review. 1977</ref> Der amerikanische Journalist John Gunther besuchte Lambaréné in den 1950ern und kritisierte Schweitzers paternalistische Einstellung gegenüber Afrikanern. Auch würden diese dort nicht als Fachkräfte eingesetzt. Nach Jahrzehnten, die Schweitzer schon in Afrika wirkte, kämen die Krankenschwestern noch immer aus Europa.<ref>John Gunther. "Inside Africa". New York: Harper. 1955.</ref>


Terrorismus ist weltweit verbreitet und ein aktuelles, aber keineswegs ein neues Phänomen (siehe [[Sikarier]], [[Zelot]], [[Assassinen]] sowie im [[19. Jahrhundert]] die russischen [[Anarchismus|Anarchisten]] der Gruppe [[Narodnaja Wolja]] oder die Bewegung [[Junges Italien]] um [[Giuseppe Mazzini]]). Er wird in der Regel mit einer [[Ideologie]] begründet, die der angegriffenen Gesellschaft entgegensteht und die mit friedlichen Mitteln nicht durchsetzbar sei (siehe dazu auch [[Fundamentalismus]] und [[Extremismus]]).
== Die Lehre der Ehrfurcht vor dem Leben ==
=== Das Problem der Ethik in der Höherentwicklung des menschlichen Denkens ===
Schweitzer geht 1962 in der [[Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]] seines philosophischen Denkens davon aus, dass sich Menschen beim Nachdenken über sich selbst und ihre Grenzen wechselseitig als Brüder erkennen, die über sich selbst und ihre Grenzen nachdenken. Im Zuge des Zivilisationsprozesses wird die [[Solidarität]], die ursprünglich nur auf den eigenen Stamm bezogen war, nach und nach auf alle, auch unbekannte Menschen übertragen. In den Weltreligionen und Philosophien sind diese Stadien der Kulturentwicklung konserviert.


[[Datei:Albert Schweitzer, Etching by Arthur William Heintzelman.jpg|miniatur|hochkant|Albert Schweitzer auf einer Zeichnung von Arthur William Heintzelman (1950er Jahre)]]
Analog wirkt in den weltverneinenden Religionen des indischen Kulturkreises nach der Philosophie von [[Arthur Schopenhauer]] eine Ausbreitung des Mitleids, das im [[Brahmanismus]] jenseits der (wahren) [[Metaphysik]] im Leid der (falschen) materiellen Welt begründet ist und deshalb abgelehnt, im [[Buddhismus]] mit Bezug auf eine erweiterte Metaphysik gefordert und im [[Hinduismus]] ins Alltagsleben integriert wird, das als Spiel der Götter mit Menschen verstanden wird ([[Bhagavad Gita]]). Die geforderte Teilnahmslosigkeit gegenüber Leid verpflichtet zum [[Pazifismus]]. Schweitzer bezog sich auch auf [[Mahatma Gandhi]].


Nach dem [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|11. September 2001]] wurde der Begriff „[[Krieg gegen den Terrorismus]]“ (''war on terrorism'') wieder neu belebt.
Auch die Ausbreitung des weltbejahenden [[Zoroastrismus]] persischer Siedler, vereint in Solidarität gegen heidnische Nomaden, beeinflusst die griechische Philosophie, in der der [[Stoiker]] [[Panätios]] die Weltbejahung mit einer allumfassenden Vernunft begründet, in der [[Seneca]], [[Epiktet]] und [[Marc Aurel]] als [[Tugend]] aller Tugenden den [[Humanismus]] entwickeln.


Im Schmelztiegel der persischen und der griechischen Kultur waren das [[Judentum]] und das [[Christentum]] entstanden, die die Welt als wahr, aber unvollkommen sehen. Das Christentum fordert Weltentsagung zur Ausweitung des Guten im Menschen und findet auf der Suche nach dem [[Gebot (Ethik)|Gebot]] aller Gebote ebenfalls zum Ideal des Humanismus.


== Ziele des Terrorismus: Das terroristische Kalkül ==
Seit der [[Renaissance]] verwachsen die außengeleitete Tugend aller Tugenden und das innengeleitete Gebot aller Gebote zu einem weltlichen Recht ([[Erasmus von Rotterdam]]), Grundlage für den [[Utilitarismus]] von [[Jeremy Bentham]], während [[David Hume]] eine natürliche [[Empathie]] als Ursache annimmt. [[Immanuel Kant]] verbindet diese mit dem [[Dualismus]] und verlegt die [[Moral]] in der Form des [[Kategorischer Imperativ|Kategorischen Imperativ]] in die [[Natur]] des Menschen, der in der geistigen Welt als [[Subjekt (Philosophie)|Subjekt]] lebt und in der gegenständlichen nur [[Objekt (Philosophie)|Objekt]] ist.


Ziel der Terroristen ist, auf ihre politischen, moralischen oder religiösen Anliegen aufmerksam zu machen und deren Beachtung oder Umsetzung mit Gewalt zu erzwingen. Das terroristische Kalkül wird durch eine Dreiersequenz gekennzeichnet:
Das häufige Scheitern am moralischen Anspruch macht aus dem guten [[Gewissen]] einen [[Mythos]], während die [[Zivilisation]] das [[Vertrauen]] und den [[Sinn (Semantik)|Sinn]] mit der Folge von [[Resignation]] und reaktiver [[Sentimentalität]] untergräbt. Damit dieser Druck dazu führt, dass das Subjekt sein [[Sein (Philosophie)|Sein]] als „Wille zum Leben inmitten vom Willen zum Leben“ anderer begreift und diese [[Erfahrung]] mit dem [[Nächstenliebe|Liebesgebot Jesu]] unterfüttert, braucht es Anleitung. Dann verbindet es die Gebote des Gewissens in der Form des Kategorischen Imperativ in der geistigen Welt mit den Tugenden in der gegenständlichen Welt und erkennt den Unterschied zwischen böse und gut als Ausdruck lebensschädigender und lebensfördernder Wirkungen und findet darin den höchsten sittlichen [[Wertvorstellung|Wert]].


# Der (geplante<ref>Brent Smith: [http://www.ncjrs.gov/pdffiles1/nij/222900.pdf ''A Look at Terrorist Behavior: How They Prepare, Where They Strike''], [[National Institute of Justice|NIJ]] Journal, Bd. 260, Juli 2008</ref>) Gewaltakt zielt auf eine Destabilisierung des Angegriffenen ab, welche durch den faktischen Beweis seiner Angreifbarkeit erreicht werden soll.
Dieser sittliche Wert ermöglicht eine Lebensanschauung, in der Lebensbejahung keine Erkenntnis-, sondern eine Willenskategorie ist, Lebensverneinung in der Rücksichtnahme auf den Willen anderer liegt und Lebensentsagung im verinnerlichenden, sich selber sammelnden ([[Musik]]) und vervollkommnenden Gebot besteht, auch das eigene Leben aus Berufung auf den sittlichen Wert der Ethik zu heben, die Volksweisheiten von „Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andern zu“ bis hin zu „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ vereint und auf alles Lebendige überträgt.
# Absicht ist, durch Furcht und Schrecken eine Störung der bisherigen Funktionalität der angegriffenen Verhältnisse zu erreichen, also ihren Ablauf zu beschädigen und ihren Zusammenhang zu schwächen.
# Reaktionen des Angegriffenen zu erzeugen, durch welche die eigentlichen Ziele des Terrorismus erreicht werden können.


Vergeltungsmaßnahmen erzeugen (im besten Fall) Sympathie und Unterstützungsbereitschaft bei der Zielgruppe. Das System, so lautet die Hoffnung der Terroristen, „demaskiert“ oder „entlarvt“ sich. Wenn durch zunehmende Unterstützung zum offenen Guerillakampf übergegangen werden kann, ist das terroristische [[Kalkül]] aufgegangen.
=== „Ethische Kultur“. Mensch und Kreatur ===
[[Datei:Albert Schweitzer.jpg|miniatur|hochkant|Albert-Schweitzer-Gedenktafel im [[Australien|australischen]] [[Wagga Wagga]]]]


Durch die in der Bevölkerung durch Anschläge aufkommende Angst wächst in der Regel der Glaube, die Regierung könne nicht für den Schutz der Bürger im Lande sorgen. Die Macht der Regierung wird somit von „innen“ geschwächt. Dass der Staat zu Gegenmaßnahmen greift war, z.&nbsp;B. von der deutschen [[Rote Armee Fraktion|RAF]] geradezu beabsichtigt: Die staatlichen Reaktionen sollten die Bürger geradezu dazu bewegen, sich gegen den Staat und seine [[Herrschaft]]sgewalt aufzulehnen.
Entscheidungen zwischen [[Moral]] und [[Sachzwang]] führen zur Beschäftigung mit dem [[Ideal (Philosophie)|Ideal]] der [[Ethik]], in die der Mensch hineinwächst. Die Verantwortung braucht einen individuellen, sozialen und politischen Willen, der dem eigenen Dasein einen geistigen Wert verleiht und zur gegenständlichen Welt ein Verhältnis knüpft, in dem der Mensch von einer naiven zu einer vertieften Weltbejahung gelangt. Elementares Denken ist die Voraussetzung einer verständlichen und überzeugenden Ethik, die bei der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit in dieser wie [[Sauerteig]] im Brot wirkt.


== Charakteristika des Terrorismus: Strategie und Vorgehen ==
Das zwischenmenschliche Verhältnis ist von Fremdheit und Kälte geprägt, weil sich niemand traut, sich so herzlich zu geben, wie er ist. Die Überwindung verwurzelt die Herzlichkeit in der Ehrfurcht vor dem Leben und verhilft zu einer Güte in Bescheidenheit, weil man bei jeder Entscheidung immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen wird und zu resignieren droht. Doch gerade die Jugend verfügt über die Energie, die resignierte Vernünftigkeit der gereiften Persönlichkeit zu hinterfragen und hat den Mut, einen moralischen Kompass für einen lebensfördernden Umgang mit Sachzwängen zu justieren.


Terrorismus ist eine Gewaltstrategie meist nicht-staatlicher Akteure, die damit politische Ziele durchsetzen wollen. In Bezug auf das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis kann Terrorismus gleichzeitig eine sehr „effektive“ Form der Kriegsführung sein. Ohne großen Aufwand und Ausrüstung kann sehr großer Schaden angerichtet und großer Eindruck verschafft werden.
Da die [[Kreatur]] wehrlos der menschlichen [[Willkür]] ausgesetzt ist, beziehen ethische Entscheidungen die Willkür mit ein und schädigen Leben nicht aus Gedanken- oder Teilnahmslosigkeit. Mitleid mit Tieren ist trotz ihrer angeblichen Seelenlosigkeit keine Sentimentalität, denn alles notwendige Töten ist ein Grund zu Trauer und Schuld, der man nicht entkommen, die man nur verringern kann.


Die Strategie des Terrorismus setzt vor allem auf [[Psychologie|psychologische]] Effekte. Die betroffene Zielgruppe soll schockiert und eingeschüchtert, der Krieg somit in das vermeintlich sichere „Hinterland“ des Feindes getragen werden. Durch die Verbreitung von Unsicherheit und [[Chaos]] soll die Ideologie der Terroristen durchgesetzt werden.
Albert Schweitzer ist zur Schonung der Tiere zur vegetarischen Ernährung übergegangen. „Meine Ansicht ist, dass wir, die für die Schonung der Tiere eintraten, ganz dem Fleischgenuss entsagen und auch gegen ihn reden. So mache ich es selber.“<ref>[http://albert-schweitzer-stiftung.de/ueber-uns/albert-schweitzer/zitate Homepage Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt] abgerufen am 2. März 2014.</ref>


In der Tat teilen sämtliche terroristische Verbände gewisse Grundzüge, zum Beispiel eine relativ schwache Position gegenüber dem angegriffenen Machtapparat.<!--[1]--> Die Gewalt richtet sich häufig gegen Ziele mit hohem [[Symbol]]gehalt (z.&nbsp;B. religiöse Orte, Regierungsgebäude), um den Gegner zu demütigen und zu provozieren, vermehrt aber auch gegen so genannte weiche Ziele, also Plätze des öffentlichen Lebens, die nur schwer geschützt werden können (z.&nbsp;B. öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants). Ferner kommt es zu [[Geiselnahme]]n und [[Entführung]]en, u.&nbsp;a. auch offizieller Vertreter des „Gegners“. Typischerweise sind die Opfer von Terrorakten am Konflikt vollkommen Unbeteiligte (Frauen und Kinder, Bürger von am Konflikt nicht beteiligten Staaten).
=== Atomkrieg oder Frieden ===
Im [[Pazifismus]], oft als [[Utopie]] belächelt, sieht Schweitzer ein überlebenswichtiges Gegengewicht zur [[Mutual assured destruction|Patt-Situation]] der [[Abschreckung]]. Die Gesinnung der Unmenschlichkeit will sich die Entscheidungsfreiheit über Krieg oder Frieden als Voraussetzung der Friedensgarantie mit einer Position der Stärke erhalten. Sie übersieht die Bedrohung der Stärke durch die Ausweitung von Sachzwängen zur Aufrüstung mit der Folge einer Steigerung der Kriegsgefahr als [[selbsterfüllende Prophezeiung]] ([[Rüstungsspirale]]). Sie bemerkt nicht, dass auch der Sieger vom Sieg nichts hat.


Die Wirkung terroristischer Aktivitäten kann durch die Berichterstattung in den [[Massenmedien]] verstärkt werden; einige Terroristen verwenden diesen Effekt bewusst, etwa durch die Verbreitung von Hinrichtungs-Videos von Entführungsopfern.
Trotz aller Zweifel rät Schweitzer aus Angst vor der Gesinnung der Unmenschlichkeit zur einseitigen Abrüstung. Da die resignierte Vernunft nicht erkennt, dass Vernichtungskriege mehr Probleme schaffen als lösen, kann die Ehrfurcht vor dem Leben nur mit [[Mut (Tugend)|Mut]] die [[Hoffnung]] entwickeln, mit der die Öffentlichkeit die Idee einer weltbejahenden Kultur entwirft und die Verantwortung über Krieg und Frieden übernimmt.


Ein weiteres Ziel terroristischer Aktivitäten ist die Mobilisierung von Sympathisanten und die Radikalisierung politisch nahe stehender Bewegungen. Hierbei sehen sich Terroristen als Befreier der „Unterdrückten“.
=== Verbindungen zu anderen philosophischen Strömungen ===
Vereinzelte stehen einer absoluten Wirklichkeit gegenüber, die wegen ihrer Transzendenz so unverständlich ist, dass sie sich in ihr nur ihre einzelnen Vorstellungswelten errichten können, in denen sich, jeweils in Objekt und Subjekt getrennt, der Wille der absoluten Wirklichkeit widerspiegelt. Der Wille an sich ist einerseits frei, aber blind, andererseits sehend, da von der eigenen Vorstellung festgelegt ([[Determinismus]]), aber unfrei. Deshalb kann das Subjekt den Willen nicht mehr zur Unterscheidung von [[Schöpfung]] und [[Zerstörung]] nutzen und [[Sinn]] entwickeln. Schweitzer sieht die Essenz zur Überwindung dieses [[Paradox]] [[a priori]] im Menschen angelegt, Inneres wird entsprechend externalisiert. Die kritische Auseinandersetzung mit der in Frankreich populär gewordenen Existenzphilosophie beschäftigte Schweitzer noch in seinen letzten Lebensjahren; [[Jean-Paul Sartre]] war der Sohn von Schweitzers Cousine Anne-Marie. Sartres [[Existentialismus]] geht von den gleichen Vorstellungen aus: Der Sinnlosigkeit steht die freie Verantwortung des vereinzelten Gewissens gegenüber, das sich allerdings in seiner Ich-Bezogenheit seine Essenz in der [[Intersubjektivität]] durch das Eintreten für bestimmte Werte selber schafft: Außeneinflüsse werden entsprechend internalisiert.


Die Mobilisierung von Unterstützern wird oft vor allem durch die Gegenreaktionen des „Gegners“ auf Anschläge erreicht. Lässt dieser sich zu unverhältnismäßigen, brutal wirkenden Maßnahmen provozieren, so soll ihn dies „entlegitimieren“ (z.&nbsp;B. Einschränkung der Grundfreiheiten durch Ausgangssperren). Auf diese Weise können Terroristen in die Rolle des Angegriffenen wechseln.
== Theologisches Werk ==
=== Geschichte der [[Leben-Jesu-Forschung]] ===
Schweitzer erkennt in allen Jesusentwürfen die [[Projektion (Psychoanalyse)|Projektionen]] der betreffenden Forscher. Lediglich [[Johannes Weiß (Theologe)|Johannes Weiß]] nimmt er ernst. Während Johannes Weiss jedoch nur die Predigt Jesu vom Gedanken des in Kürze bevorstehenden Weltendes und Anbrechen des Gottesreiches bestimmt sein lässt, behauptet Schweitzer, dass auch Jesu Handeln dadurch bestimmt werde. Diese Position wird in der Theologie als [[konsequente Eschatologie]] <ref>[http://www.bible-only.org/german/handbuch/Konsequente_Eschatologie.htm]</ref> bezeichnet. Schweitzer betont den grossen Abstand zwischen dem jesuanischen Weltbild und dem Weltbild seiner Zeit. Durch diesen Abstand komme der Galiläer wieder wie ein Unbekannter auf uns zu, der neu entdeckt werden müsse.
Obwohl sich spätere Theologen bezüglich der Unmöglichkeit einer Leben-Jesu-Rekonstruktion auf Schweitzer berufen, war er selbst diesbezüglich weniger pessimistisch als z. B. [[Rudolf Bultmann]].


In jüngster Zeit zielt die Gewaltstrategie von Terroristen auch auf die Erzeugung von wirtschaftlichen Effekten. Indem schwer zu schützende Ziele von wirtschaftlicher Bedeutung angegriffen werden (z.&nbsp;B. Anschläge auf Ölförderanlagen oder auf Touristenzentren), sollen die Ökonomie und die Regierungen der „Gegner“ destabilisiert und die eigenen politischen Ideologien durchgesetzt werden.
http://www.bible-only.org/german/handbuch/Konsequente_Eschatologie.html


Ein bedeutendes Merkmal terroristischer Gruppen ist, dass sie meistens als Terrorzellen taktisch völlig unabhängig voneinander operieren. Jede Terrorzelle entscheidet autonom, wann und wo sie die Initiative ergreift. Das führt dazu, dass Terroristen nicht als klar erkenn- und abgrenzbare Kampfeinheiten angreifbar sind (s. [[Terrorismusbekämpfung]]).
=== Die Mystik des Apostel Paulus ===
In seiner Untersuchung von [[Paulus von Tarsus|Paulus]] betont Schweitzer dessen mystische Dimension, aus der heraus Paulus nur die Ethik Jesu und die mythologische Dimension seiner Kreuzigung und Wiederauferstehung als Christus beachte und die [[Parusie]]-Verzögerung als Aufforderung zur weltweiten Ausbreitung der Lehre Christi als Voraussetzung für den Beginn des Reiches Gottes interpretiere, zumal Christen schon im Diesseits Teil des Reiches geworden seien (z.&nbsp;B. Römerbrief 6, 1–14, Epheserbrief 2,5&nbsp;ff). Die Bekehrung von Heiden mache die Gemeinde über die Jünger hinaus (und später die Kirche) zu seinem eigentlichen Vermächtnis, seine Kreuzigung sei nicht das Ende, sondern der Anfang der [[Eschatologie]], die durch die zweite Rückkehr des „Gottessohnes“ vollendet werden wird. Sowohl seine Deutung Jesu als auch seine Sicht von Paulus wurden von der überwiegenden Mehrzahl der Theologen abgelehnt.<ref>Zu Paulus Vorwort von Werner Kümmel in „Die Mystik des Apostels Paulus“, Mohr Verlag, Tübingen. Allgemein Wolfgang Müller (Hrsg.) „Zwischen Denken und Mystik – Albert Schweitzer und die Theologie heute“, Syndikat Buchgesellschaft, 1997.</ref>


Terroristische Gruppen entfalten häufig zugleich kriminelle Aktivitäten, die nicht primär politisch motiviert sind, sondern etwa der Beschaffung von Finanzmitteln dienen. Daher weisen sie (wie z.&nbsp;B. die [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] oder die [[Arbeiterpartei Kurdistans|PKK]]) oft zwangsläufig eine Verbindung zur organisierten Kriminalität auf.
== Musik ==
Albert Schweitzer war ein bekannter Organist, Musikwissenschaftler, Theoretiker des Orgelbaus und einer der für das 20. Jahrhundert stilbildenden Interpreten der Musik Johann Sebastian Bachs.


=== Instrumentenbau und Orgelreform ===
== Arten von Terrorismus ==
Schweitzers Ansichten zum Orgelspiel sind von seinen religiösen Vorstellungen nicht zu trennen. So meint er z.&nbsp;B. in Bezug auf die Wiedergabe von Orgelwerken im Konzertsaal:


Zwei Möglichkeiten, Terrorismus zu untergliedern, erscheinen sinnvoll. Zum einen nach der räumlichen Ausdehnung, zum anderen nach Motivation und Zielsetzung. Nach der räumlichen Ausdehnung lassen sich drei Typen des Terrorismus unterscheiden:
{{Zitat|Durch die Wahl der Stücke und die Art der Wiedergabe suche ich den Konzertsaal zur Kirche zu machen. [...] Durch ihren gleichmäßigen und dauernd aushaltbaren Ton hat die Orgel etwas von der Art des Ewigen an sich. Auch in dem profanen Raum kann sie nicht zum profanen Instrument werden.|Schweitzer|''Aus meinem Leben und Denken''<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken, Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;80</ref>}}


* ''Nationaler Terrorismus'' beschränkt sich in Zielsetzung und Aktionsradius auf das Territorium eines Staates. Beispiele dafür sind die [[Maoismus|maoistischen Bewegungen]] in [[Nepal]], [[Bhutan]], [[Bangladesch]], [[Indonesien]] und auf den [[Philippinen]] oder auch die [[Rote Armee Fraktion|RAF]] in der [[Bundesrepublik Deutschland]].
[[Datei:Eglise St Thomas - Orgue de Choeur.JPG|miniatur|Die nach den Plänen von Albert Schweitzer 1905 gebaute Orgel in der [[Thomaskirche (Straßburg)|Thomaskirche]] in [[Straßburg]]]]
* ''Internationaler Terrorismus'' hat zwar staatsinterne Ziele, der Aktionsradius geht jedoch über die Grenzen des Landes hinaus und unbeteiligte Dritte werden zu Opfern gemacht. Beispiel dafür ist die [[Philippinen|philippinische]] [[Abu Sayyaf]].
Als einer der Hauptvertreter der sogenannten Elsässisch-Neudeutschen Orgelreform propagierte Schweitzer seit Anfang des 20. Jahrhunderts gegen die damals in Deutschland üblicherweise gebauten Instrumente einen neuen Orgeltyp: Diese Orgel sollte den ausgewogenen Plenum-Klang der französischen spätromantischen Orgel [[Cavaillé-Coll]]s, die verschmelzungsfähigen [[Orgelpfeife#Lingualpfeifen (Zungenpfeifen)|Zungenstimmen]] der deutschen und englischen Romantik und den Obertonreichtum der alten klassischen Orgeln des Elsass („[[Silbermann-Orgel]]n“) miteinander verbinden. Eine neue Spieltischgestaltung sollte die Logik und Übersichtlichkeit der französischen Spielanlage und die in Deutschland gebräuchlichen Spielhilfen vereinen (''Deutsche und französische Orgelbaukunst und Orgelkunst.'' Leipzig 1906).
* ''Transnationaler Terrorismus'' hat weite Teile der Welt als Ziele im Visier und will die Änderung der internationalen (Wirtschafts- oder Herrschafts-)Ordnung erreichen. Das ''Terrornetzwerk'' [[Al-Qaida]] ist die einzige Vereinigung, auf die das zutrifft. Der transnationale Terrorismus wird oft auch als ''internationaler Terrorismus'' bezeichnet.


Legt man jeweils Motivation und Zielsetzung zu Grunde, so lassen sich sieben Hauptformen des Terrorismus erkennen (vgl. hierzu Nohlen 2001, S. 514-518):
Vor allem im Elsass wurden mehrere Orgeln nach Schweitzers Vorstellungen realisiert. Registerreiche Reformorgeln entstanden in [[St. Reinoldi (Dortmund)|St.&nbsp;Reinoldi]], Dortmund (1909, V/P 105<ref>eine Angabe wie zum Beispiel „V/P 105“ bedeutet: V = die Orgel hat 5 Manuale, P = sie hat ein (selbständiges) Pedal, 105 = sie hat 105 Register.</ref>, 1939 um ein Rückpositiv mit sechs Registern erweitert, 1943/44 zerstört), und [[Hauptkirche Sankt Michaelis (Hamburg)|Sankt Michaelis, Hamburg]] (1912, V/P 163, nach Kriegsschäden 1943 durch den Neubau von 1962 ersetzt). Schweitzers Vorstellungen von der Orgel galten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit der zunehmenden Bedeutung der [[Orgelbewegung]] zunächst als weitgehend überholt. Mit der erneuten Wertschätzung der Orgel des 19. Jahrhunderts, mit der Begeisterung für Orgelbau und Orgelmusik der französischen Spätromantik seit den 1970er Jahren zeigen besonders im deutschsprachigen Raum viele Orgelneubauten, die eine Synthese verschiedener historischer Stilelemente anstreben, eine Nähe zu Schweitzers Vorstellungen. Schweitzer wirkte bewusstseinsbildend für die wachsende Wertschätzung alter Orgeln im frühen 20. Jahrhundert. Auch in der Zeit seines Wirkens in Afrika setzte er sich immer wieder für die Erhaltung historischer Instrumente ein und begleitete Neubauten mit seinem Rat.


=== Der sozialrevolutionäre Terrorismus ===
Neben der Orgel beschäftigte Schweitzer sich mit dem Geigenbau, genauer mit dem [[Geigenbogen]]. Ausgangspunkt war seine Kritik an dem Spiel der mehrstimmigen Passagen in [[Sonaten und Partiten für Violine solo (Bach)|Bachs Solo-Violinsonaten]] und [[Suiten für Violoncello solo (Bach)|Suiten für Violoncello solo]]. Mit dem modernen, steifen, leicht konkaven Bogen lassen sich nur zwei Saiten gleichzeitig zum Klingen bringen. Als Notbehelf wird arpeggiert oder mit Intervallzerlegung gearbeitet, d.&nbsp;h. zunächst werden die unteren beiden, danach die oberen beiden Töne gespielt. Schweitzer störte das Zerbrechen der Akkorde, die damit verbundenen Kratzgeräusche, die Pausen zwischen den Akkorden, das ständige Fortespiel und die unsinnige Stimmführung. Dagegen ging er davon aus, dass vierstimmiges Geigenspiel zu Bachs Zeit auch tatsächlich möglich und üblich war und sah sich in Berichten zum Beispiel über den norddeutschen Musiker und Bachs älteren Zeitgenossen [[Nicolaus Bruhns]] bestätigt. Der Schlüssel lag in der Verwendung eines konvexen Bogens, dessen Haare beim Spiel so entspannt werden können, dass ein gleichzeitiges Anstreichen aller Saiten möglich ist. Schweitzer sah die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen, in einer Neukonstruktion; gemeinsam mit dem Geiger [[Rolph Schröder]] entwickelte er einen konvexen Bogen mit einer Hebelapparatur am unteren Ende, mit der die Entspannung der Haare beim Spiel möglich war. Er nannte diesen Bogen „Bachbogen“, wohl wissend, dass er damit kein historisches Instrument aus Bachs Zeit, sondern eben eine Neukonstruktion vorgelegt hatte. Heute wird dieser Bogen als [[Rundbogen (Streichinstrument)|Rundbogen]] bezeichnet. Nur wenige Geiger praktizieren heute dieses Spiel, unter ihnen [[Rudolf Gähler]], der zu diesem Thema auch ein Buch veröffentlicht hat.


Der in der Regel politisch [[Politische Linke|links]] motivierte, sozialrevolutionäre Terrorismus hat seinen geistigen Ursprung im [[Anarchismus]] vor allem des [[19. Jahrhundert]]s. Im Umfeld der „[[Neue Linke|Neuen Linken]]“ entstand Anfang der [[1970er|1970er Jahre]] eine neue Spielart des linken Terrorismus, der durch die Ablehnung der Bundesrepublik gekennzeichnet war. Seine bekannteste Ausläufer hatte der linke Terrorismus in der [[Rote Armee Fraktion|RAF]] und in den italienischen [[Rote Brigaden|Roten Brigaden]] hinsichtlich der Öffentlichwirksamkeit ihrer Anschläge. Die Anschläge zielten dabei auf die [[revolution]]äre Umwälzung bestehender gesellschaftlichen, Herrschafts- und Besitzverhältnisse im betroffenen Land ab, bisweilen auch auf den Versuch, einen revolutionären [[Bürgerkrieg]] zu entfesseln. Sie stießen jedoch in Deutschland auf eine eindeutige allgemeine Ablehnung. In den Ländern der westlichen Welt scheiterten derartige Bewegungen durchweg und verloren mit dem Fall des [[Eiserner Vorhang (Politik)|Eisernen Vorhangs]] völlig an Bedeutung. In [[Lateinamerika]] war er Ursprung für heutige Guerillavereinigungen wie die [[Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia|FARC]] oder die [[Ejército de Liberación Nacional|ELN]]. Gegenwärtig gibt es diesen [[Marxismus|marxistisch]] inspirierten Terrorismus in Gestalt „[[Maoismus|maoistischer]] Bewegungen“ in einigen Ländern [[Südasien|Süd-]] und [[Südostasien]]s
=== Bach-Interpret ===
[[Datei:Stamps of Germany (DDR) 1965, MiNr 1086.jpg|miniatur|hochkant|25-[[Mark der DDR|Pf]]-[[Sondermarke]] der [[Briefmarken-Jahrgang 1965 der Deutschen Post der DDR|DDR-Post 1965]] zum 90.&nbsp;Geburtstag]]
Als [[Johann Sebastian Bach|Bach]]-Interpret wandte sich Schweitzer gegen die seiner Meinung nach übertriebene dynamische und farbliche Differenzierung des spätromantischen Orgelspiels, wie sie sich in Deutschland und Mitteleuropa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss der Liszt-Schule etabliert hatte. Er wurde darin bestärkt durch seine Kenntnis der französischen Tradition des Bach-Spiels und seine Studien bei [[Charles-Marie Widor]], Komponist und [[St-Sulpice de Paris#Die Orgeln|Organist an Saint-Sulpice]] in Paris.


=== Der (ethnisch-)nationalistische Terrorismus ===
{{Zitat|Weil Bachs Musik Architektur ist, sind bei ihr crescendi und decrescendi, die in der Beethovenschen und Nachbeethovenschen Musik Gefühlserlebnissen entsprechen, nicht angebracht. Eine Abwechslung zwischen Stark und Schwach ist in ihr sinnvoll insoweit, als sie dazu dient, Hauptsätze hervor- und Nebensätze zurücktreten zu lassen. Nur innerhalb dieser forti und piani sind deklamatorische crescendi und descrescendi angebracht. Verwischen sie den Unterschied zwischen forte und piano, so machen sie die Architektur des Stückes zunichte.|Schweitzer|''Aus meinem Leben und Denken''<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;66</ref>}}


Der ethnisch-[[Nationalismus|nationalistische]] Terrorismus ist der Kampf eines Volkes oder einer ethischen Minderheit mit dem Ziel vermehrter Autonomie oder mit dem der Gründung eines eigenen Staates unter Berufung auf „historisch gewachsene Besonderheiten“. Zur Politik dieser Terrorismusform gehört die Tradition der Konfliktivität und der gewaltsamen Selbsthilfe. Beispiele: Die [[Basken]] ([[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]]), die [[Kurden]] ([[Arbeiterpartei Kurdistans|PKK]]), die [[Korsen]], [[Bretonen]] und [[Nordiren]] ([[Irish Republican Army|IRA]]) in Europa, die [[Tschetschenen]] im Nordkaukasus.
Schweitzer propagierte für die freien Orgelwerke Bachs eine einheitliche, behutsam terrassendynamisch gestaffelte Registrierung. Der Jalousieschweller sollte allenfalls für großräumige Steigerungen und zum Nachzeichnen melodischer Bögen verwendet werden. Der Gebrauch des Registerschwellers (Walze) beim Solovortrag alter Orgelmusik galt Schweitzer als unkünstlerisch. Er vermied als Interpret Extreme. Er wählte und propagierte langsame Tempi, die seiner Ansicht nach die Erfassbarkeit der polyphonen Strukturen gewährleisten,<ref>Schweitzer in ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;67: „Durchweg wird Bach zu schnell gespielt. Eine Musik, die ein visuelles Erfassen nebeneinander einhergehender Tonlinien voraussetzt, wird für den Hörer, dem ein zu rasches Tempo dies unmöglich macht, zum Chaos.“</ref><ref>Albert Schweitzer in Kapitel XIV – ''Die Wiedergabe der Orgelwerke'' seines Buches ''Johann Sebastian Bach'', [[Breitkopf & Härtel]], Leipzig 1952, S.&nbsp;271: „Die Tempi nimmt man, je länger und je mehr man Bachsche Orgwelwerke spielt, desto langsamer. [...] Die Linien müssen in ruhiger Plastik vor dem Hörer stehen. Er muss auch Zeit haben, sich ihr Ineinander und Nacheinander vorzustellen.“</ref> der Aufführungspraxis zu Bachs Zeit entsprächen,<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;131: Als Grund für langsamere Tempi verweist Schweitzer auf die bautechnisch bedingten Grenzen der maximal möglichen Spielgeschwindigkeit der Orgeln zu Bachs Zeit und auf [[Adolf Friedrich Hesse]], welcher der überkommenen Bachtradition nach die Orgelwerke Bachs in einem „überaus ruhigen Tempo wiedergab“.</ref> und sah die häufige Praxis eines aus seiner Sicht zu schnellen Spiels als erfolglosen Versuch des Ausgleichs mangelnder Plastik des Vortrags.<ref>Albert Schweitzer in Kapitel XIV – ''Die Wiedergabe der Orgelwerke'' seines Buches ''Johann Sebastian Bach'', Breitkopf & Härtel, Leipzig 1952, S.&nbsp;271: „Wenn so viele Organisten wähnen, Bach ‚interessant‘ zu spielen, indem sie hasten, so liegt dies daran, daß sie nicht über die richtige Plastik des Spiels verfügen, die ihnen erlaubt, ihren Vortrag durch die klare Herausarbeitung der Details dem Lehrer lebendig zu machen.“</ref> Außerdem praktizierte er eine zurückhaltende Agogik. Die Phrasierung soll nach Schweitzer immer dem jeweiligen Formzusammenhang untergeordnet sein. Er verwirft dabei gleichermaßen ein durchgängiges staccato wie legato.


=== Religiöser Terrorismus ===
{{Zitat|Während man zur Mitte des 19. Jahrhunderts Bach merkwürdigerweise durchgängig staccato spielte, verfiel man nachher in das andere Extrem, ihn in monotonem Legato wiederzugeben. Also lernte ich es 1913 bei Widor. Mit der Zeit aber ging mir auf, daß Bach lebendige Phrasierung verlangt. Er denkt als Violinist. Die Noten sind bei ihm in der Art untereinander zu verbinden und voneinander abzusetzen, wie dies dem Violinbogen natürlich ist. [...] Es ist ganz falsch, zu meinen, daß in der monotonen Bindung den Anforderungen des Meisters am besten entsprochen wird.|Schweitzer|in ''Aus meinem Leben und Denken''<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;67.</ref> und in ''Johann Sebastian Bach''<ref>Albert Schweitzer in Kapitel XIV – ''Die Wiedergabe der Orgelwerke'' seines Buchs ''Johann Sebastian Bach'', [[Breitkopf & Härtel]], Leipzig 1952, S.&nbsp;271.</ref>}}


Der Ausdruck „religiöser Terrorismus“ stößt weithin auf Widerspruch, sowohl bei den Vertretern der [[Religion]]en selbst als auch bei Außenstehenden, die der Religion an sich oft kein terroristisches Potential zusprechen. Eine differenzierte Betrachtung der geschichtlichen Erfahrung belegt jedoch, dass als terroristisch einzustufende Aktionen vielfach in durchaus religiösem Kontext erfolgen (siehe dazu auch [[Fundamentalismus]]).
In Lambarene spielte Schweitzer nach seiner Arbeit im Hospital auf einem extra für ihn gebauten tropenfesten Klavier mit Orgelpedal. Er übte damit auch für seine Schallplatteneinspielungen und die Orgelkonzerte, deren Erlös seiner karitativen Arbeit zugutekam. Seine Schallplattenaufnahmen mit Werken Bachs in Allhallows Barking-by-the-Tower, London (Dezember 1935), und Sainte-Aurélie, Straßburg (Oktober 1936), sowie an der 1931 nach seinen Vorstellungen gebauten kleinen Orgel der Pfarrkirche in Günsbach (Anfang 1950er-Jahre) mit Werken von Bach, [[César Franck|Franck]] und [[Felix Mendelssohn Bartholdy|Mendelssohn]] liegen in verschiedenen Wiederveröffentlichungen vor.


Eine Betrachtung des religiösen Terrorismus verzichtet nicht – ebenso wenig wie die Betrachtung anderer Spielarten des Terrorismus – auf die [[Analyse]] der jeweiligen sozialen, nationalen etc. Umstände. Sie konzentriert ihr Augenmerk aber auf das besondere Motiv, das ''religiöse'' Menschen zu terroristischen Aktionen bewegt. Man könnte daher auch angemessen von jeweils ''religiös/national/sozial motiviertem Terrorismus'' sprechen.
=== Monographie J. S. Bach ===
Schweitzers Orgellehrer [[Charles-Marie Widor]] regte auch ein Buch über Johann Sebastian Bach an, durch das die französische Orgelwelt stärker mit der für Bach grundlegenden protestantischen Kirchenmusik und ihrem Wortbezug vertraut gemacht werden sollte (''J.&nbsp;S. Bach, le musicien-poète.'' Paris u. Leipzig 1905). Widor selbst, Schweitzer freundschaftlich zugetan, verfasste dazu das Vorwort. Er riet auch zu einer deutschen Fassung, woraus durch völlige Neubearbeitung Schweitzers große Bach-Monographie (''Johann Sebastian Bach.'' Leipzig 1908) entstand, ebenfalls mit einem Vorwort Widors versehen. Während die biographischen Details und die Datierung insbesondere der Kantaten inzwischen durch die Bachforschung weitgehend überholt beziehungsweise erweitert worden sind, ist die Bach-Monographie in musikästhetischer Hinsicht nach wie vor ein Standardwerk von großer geistes- und wissenschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Schweitzer hebt besonders den im Werk J.&nbsp;S. Bachs konventionalisierten Gebrauch von Themen und Motiven, Tonarten und Instrumenten hervor. Er hat damit vergleichsweise früh, ohne die Termini zu verwenden, die rhetorische Qualität („Klangrede“) der Alten Musik und die Bedeutung der Affektenlehre thematisiert. Den Schlüssel sah er dabei in den Kantaten. Er fand immer wiederkehrende, sehr bildliche Motive, am auffallendsten bei der Beschreibung von Bewegungen wie etwa Gehen, Laufen, Fallen, Darniedersinken oder bewegungsintensiven Dingen wie Schlangen, Wogen, Schiffe, Flügel, ebenso abstrakte, bestimmte Affekte wie Freude, Trauer, Schmerz oder Lachen, Seufzer, Ächzen, Weinen beschreibende Motive. Schweitzer stellt diese musikalische Sprache systematisch dar und gibt dem Bach-Interpreten Hinweise, wie einzelne Motive zu artikulieren und gestalten seien, um die zugrunde liegenden Bilder herauszuarbeiten. Er zeigt auch, dass zum Beispiel die Orgel-Choralbearbeitungen diese Sprache enthalten und zum Verständnis und zur Darbietung dieser Musik die Kenntnis des Choraltextes gehört.


Als Merkmal des religiösen Terrorismus ist in erster Linie die persönliche [[Überzeugung]] der Täter zu betrachten. Der Philosoph [[Jakob Friedrich Fries]] schuf im 19. Jh. hier nicht nur für religiöse Attentäter eine theoretische Grundlage. Nach [[Bruce Hoffmann]] stellt Gewalt für den religiösen Terroristen “zuerst und vor allem einen sakramentalen Akt oder eine von Gott gebotene Pflicht dar”
Ein wichtiger Denkanstoß dürfte Schweitzer von der an sich völlig anders gearteten Leitmotivik [[Richard Wagner]]s gekommen sein, dessen Musik er sehr schätzte. Allerdings arbeitet er in dem Kapitel „Dichterische und malerische Musik“ seiner Bach-Monographie die grundlegend unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Komponisten beim Umgang mit Themen und Motiven heraus. Bei Wagner und anderen „dichtenden“ Musikern werde versucht, ein dramatisches Geschehen als „ästhetische Ideenassoziationen“ mit der Musik auf die Zuhörer zu übertragen; sie richteten sich mitsamt ihren (Leit-)Motiven an das Gefühl. Bach und andere „malende“ Musiker stellten das Geschehen in Bildern oder aufeinander folgenden Bildern dar. Ihre Motive und Themen wendeten sich an die Vorstellungskraft und die Phantasie der Zuhörer.


Motive und Ziele religiösen terroristischen Handelns können u.&nbsp;a. sein
=== Herausgeber von Bachs Orgelwerken ===
* die Überzeugung absoluten [[Gott|göttlichen]] Rechts (z.&nbsp;B. eine „Eingebung“)
Schweitzer war auch Mitherausgeber einer Ausgabe von Bachs Orgelwerken. Die ersten fünf Bände der Bachschen Orgelwerke erschienen 1912/13 in Deutsch, Englisch und Französisch. Herausgeber waren [[Charles-Marie Widor]] und Albert Schweitzer. Sie enthalten die Präludien, Toccaten, Fantasien, Fugen, die Canzona und Passacaglia, sowie die Konzerte und Triosonaten. Band&nbsp;VI wurde 1954 veröffentlicht, die Bände VII und VIII folgten erst 1967 nach Schweitzers Tod. Die von Widor und Schweitzer damals angewandten Prinzipien wie die Ausgabe der Noten als unberührtem Urtext ohne z.&nbsp;B. nachträglich eingefügte dynamische Abstufungen, Fingersätzen, usw., die genaue Beachtung aller auf Bach selbst zurückgehenden Anordnungen, und die Beschränkung der Auffassung der Herausgeber auf das Vorwort waren für die damalige Zeit ungewöhnliche und zukunftsweisende Prinzipien.
* die Verteidigung der Religion gegen fremde Religionen
* die Verbreitung der eigenen Religion
* die Deklaration terroristischen Handelns als [[Opfer (Religion)|Opfer]] „zur höheren Ehre Gottes“.


Religiöser Terrorismus tritt historisch wie lokal auf sehr unterschiedliche Weise zutage. Sein Erscheinungsbild ist so vielschichtig, dass Definitionen immer wieder umstritten sind. Gleichwohl unterscheidet er sich signifikant von anderen Spielarten des Terrorismus und macht eine gesonderte Betrachtung und Darstellung unverzichtbar.
== Politische Wirkung ==
=== Engagement gegen atomare Rüstung und Krieg ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1984-0423-317, Weimar, Albert-Schweitzer-Gedenkstätte.jpg|miniatur|Das Musäushaus in Weimar – Gedenkstätte für Albert Schweitzer (1984)]]
Albert Schweitzer hat versucht, sich möglichst wenig in politische Auseinandersetzungen hineinziehen zu lassen. Dies änderte sich allerdings mit seinem Engagement gegen die atomare [[Wettrüsten|Rüstung]]. Bereits am 14. April 1954 schrieb er einen Leserbrief im ''Daily Herold'', London, „Die Folgen der Wasserstoffbomben-Explosion bilden ein höchst beängstigendes Problem. ... Erforderlich wäre, dass die Welt auf die Warnrufe der einzelnen Wissenschaftler hörte, die dieses furchtbare Problem verstehen. So könnte die Menschheit beeindruckt werden, Verständnis gewinnen und die Gefahr begreifen, in der sie sich befindet.“ Bei der Rede anlässlich der Übergabe des Friedensnobelpreises vom 4.&nbsp;November 1954 in Oslo mit dem Titel ''Das Problem des Friedens in der heutigen Welt'' äußerte er sich erneut zur Gefahr der Atomrüstung.


Vor allem seit Mitte der 1980er Jahre hat der religiöse Terrorismus an Bedeutung gewonnen. Er geht aus [[Sekte]]n oder fundamentalistischen Strömungen innerhalb bestimmter Religionen hervor. Insbesondere radikal-[[islam]]ische Organisationen wie die palästinensische [[Hamas]], die libanesische [[Hisbollah]] und nicht zuletzt die Terrornetzwerke [[Al-Qaida]] und [[Ansar al-Islam]] sind bekannte Beispiele für [[Islamistischer Terrorismus|islamistisch motivierten Terrorismus]]. Aber auch unter [[Christentum|christlichen]] [[Protestantismus|Protestanten]] in den USA gibt es extremistische Strömungen, denen z.&nbsp;B. der [[Bombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City|Anschlag in Oklahoma City 1995]] angelastet wird.
Albert Schweitzer wurde von mehreren Freunden, unter anderem [[Albert Einstein]] und [[Otto Hahn]], gedrängt, seine Autorität gegen die Atomrüstung einzusetzen. Er zögerte allerdings, weil er sich zunächst nicht kompetent genug fühlte. Endgültig überzeugte ihn dann allerdings der Publizist [[Norman Cousins]]. Nachdem er sich intensiv auch mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Atomphysik und den Folgen von Atomwaffentests auseinandergesetzt hatte und brieflich und persönlich befreundete Fachleute wie [[Werner Heisenberg]], [[Frédéric Joliot-Curie]] und Albert Einstein befragt hatte, sendete er am 23. April 1957 über den Sender Radio Oslo einen „Appell an die Menschheit“.<ref>Ilse Kleberger: ''Albert Schweitzer – Das Symbol und der Mensch'', Erika Klopp Verlag, Berlin, München 1989, S.&nbsp;18.</ref> Dieser Appell erfuhr weltweite Aufmerksamkeit und wurde in 140 Sendern übernommen. Am 28., 29. und 30. April 1958 folgten drei weitere Appelle, „Verzicht auf Versuchsexplosionen“, „Die Gefahr eines Atomkrieges“, „Verhandlungen auf höchster Ebene“ die vom Präsidenten des norwegischen Nobelpreiskomitees, [[Gunnar Jahn]] vorgelesen wurden. Sie wurden unter dem Titel „Friede oder Atomkrieg“ gedruckt. Schweitzer gehörte 1958 neben Otto Hahn zu den prominentesten Unterzeichnern einer von [[Linus Carl Pauling|Linus Pauling]] initiierten Unterschriftensammlung bei namhaften Wissenschaftlern gegen die [[Atombombentest|Atomversuche]]. Schweitzer trat auch der 1957 gegründeten amerikanischen Friedensgruppe ''National Committee for a sane nuclear policy (SANE)'' bei.<ref>Benedictus Winnubst: ''Das Friedensdenken Albert Schweitzers – Seine Antwort auf die Bedrohung des Lebens, besonders des menschlichen Lebens, durch die Kernrüstung'', Editions Rodopi, 1974, S.&nbsp;73.</ref>


Der Friedensnobelpreisträger und Ökonom [[Muhammad Yunus]] meint: „Nehmen Sie die Islamisten: Sie geben den Armen etwas zu essen, außerdem Waffen und eine Ideologie. Es gibt gar keinen Zweifel, dass Armut die Brutstätte von Terrorismus ist.“<ref> [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,481659-2,00.html spiegel.de:] „Nehmen Sie die Islamisten: Sie geben den Armen etwas zu essen, außerdem Waffen und eine Ideologie. Es gibt gar keinen Zweifel, dass Armut die Brutstätte von Terrorismus ist.“</ref>
Schweitzer wurde für sein Engagement und seine Aussagen neben vielfacher Zustimmung auch heftig angegriffen. Die ''Neue Zürcher Zeitung'' schrieb am 10. September 1958 unter dem Titel „Seltsamer Albert Schweitzer“: „Der verehrte Name Albert Schweitzers darf nicht davon abhalten, festzustellen, dass dieses Dokument politisch und philosophisch, militärisch und theologisch wertlos ist. Das Wagnis, das er dem Westen zumutet, ist an sich schon ungeheuerlich. Das Urteil über Amerika und die Sowjetunion anderseits macht es vollends unmöglich, Albert Schweitzers Rat ernsthaft in Erwägung zu ziehen.“


=== „Homegrown Terrorism“ ===
Nach dem Abschluss des [[Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser|Versuchsstoppabkommens]] im Jahr 1963 beglückwünschte Schweitzer [[John F. Kennedy]] und [[Nikita Chruschtschow]] brieflich zu ihrem „Mut und Weitblick, eine Politik des Friedens einzuleiten“. Allerdings protestierte er im selben Jahr noch einmal öffentlich gegen die nach dem Vertrag weiterhin erlaubten unterirdischen [[Kernwaffentest]]s.


„Homegrown Terrorism“ (zu deutsch ''„hausgemachter Terrorismus“'') bezeichnete ursprünglich Terror, der von Leuten ausgeht, die im Zielland des Terrors unscheinbar aufwuchsen und erst dort zu ihrer terroristischen Überzeugung gelangten. Der Begriff wird vor allem im anglophonen Sprachraum bei [[Islamismus|islamistischem]] Terror der neueren Zeit angewandt.
=== Kritik an seinem karitativen Wirken ===
Ende der 1950er Jahre – ausgehend von dem Publizisten John Gunther ([[Der Spiegel]] vom 3.&nbsp;Juli 1957) – wich die Verehrung Schweitzers einer kritischen Bestandsaufnahme seines Hospitals. Diese Kritik wurde damals von Edmund Duboze zurückgewiesen, dem damaligen Generalinspektor des militärärztlichen Dienstes Gabuns.<ref>[http://albert-schweitzer-zentrum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=43&Itemid=105 Deutsches Albert Schweitzer Zentrum]</ref> [[Siegwart-Horst Günther]], Mitarbeiter Schweitzers, bezeichnet die Kritik als oberflächlich, subjektiv und gehässig.<ref>Siegwart-Horst Günther, Gerald Götting: ''Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben?'' S.&nbsp;25.</ref>


Man bezeichnete damit zum Beispiel die [[Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London]], wo bei insgesamt vier Explosionen in drei U-Bahnen und einem Bus 56 Menschen ums Leben kamen und mehr als 700 verletzt wurden. Die größtenteils aus [[Pakistan]] stammenden Täter wurden in Großbritannien geboren, entstammten [[säkular]]en Familien und waren ins Gemeindeleben integriert, bevor sie sich [[Islamismus|islamistischen]] Organisationen anschlossen und Terror gegen das eigene Land ausübten. Der Begriff wurde eingeführt, weil bisherige islamistische Terroranschläge in westlichen Ländern vorwiegend von extra zu diesem Zweck eingereisten Menschen ausgeübt wurden. Dessen ungeachtet ging Terror in Europa bis in die 1980er vor allem von Leuten aus, die aus dem jeweiligen Zielland stammten, so etwa die [[Rote Armee Fraktion]] in der [[Bundesrepublik Deutschland]] oder die [[Action Directe (Untergrundorganisation)|Action Directe (AD)]] in [[Frankreich]].
Viele kritische Äußerungen richteten sich vordergründig gegen Schweitzers Tätigkeit in Lambarene, zielten aber offensichtlich auf die Diskreditierung seines öffentlichen Ansehens als Friedensnobelpreisträger im Zusammenhang mit seinem Engagement gegen die Atomrüstung (''Appell an die Menschheit'' vom 23. April 1957) und für die Friedensbewegung ab Mitte der fünfziger Jahre.<ref>Almut Hoffmann: ''Albert Schweitzers Gedanken zum Frieden in der Zeit von 1945 bis 1978''. Halle 1988.</ref><ref>Gerald Götting: ''Zu Gast in Lambarene. Begegnungen mit Albert Schweitzer''. Berlin 1964.</ref> [[Theodor Heuss]], den er noch aus seiner Jugendzeit kannte und den er bei dessen Heirat [[Trauung|getraut]] hatte, beanstandete Schweitzers Briefwechsel mit [[Walter Ulbricht]] und die Kontakte mit der [[Deutsche Friedensunion|DFU]].<ref>Briefe Heuss' an Schweitzer vom 24. August, 28. August und 16. Oktober 1961, Albert Schweitzer Archiv Gunsbach (ASAG).</ref>


==== Homegrown-Terrorismus in Deutschland ====
André Audoynaud, ärztlicher Direktor des Hôpital Administratif in Lambaréné von 1963 bis 1966, kritisierte, Schweitzer habe seine Aufbauleistung übertrieben, da Lambarene schon in das Kolonialsystem und die Zivilisation eingebunden gewesen sei. Er habe sein Hospital trotz hoher Spenden nicht modernisiert und unelektrifiziert gelassen, unhygienische und krankheitsfördernde Zustände mit der Begründung von Tierliebe geduldet, Symptomkuriererei betrieben und blind das europäische Modell der Krankenversorgung übertragen. Überdies habe er einen kolonialen Führungsstil gepflegt, schwarze Angehörige von Erkrankten zu Fronarbeit gezwungen und geschlagen. Er sei – dem 19. Jahrhundert verhaftet – in Afrika ein Fremder geblieben, habe trotz großer Unterstützung wenig bewirkt, sich aber medienwirksam mit fremden Federn geschmückt.


Seit Beginn des 21. Jahrhunderts bezeichnen Sicherheitskreise Deutschlands mit ''Homegrown-Terrorismus'' eine Spielart des islamistischen Terrorismus, dessen Akteure nicht mehr traditionell aus islamischen Ländern stammen, oder Nachkommen islamischer Immigranten sind. Der „neue“ Homegrown-Terrorismus rekrutiert sich vielmehr aus gebürtigen deutschen Staatsangehörigen, vor allem Jugendlichen, die zum Islam konvertiert und ins Fahrwasser des Islamismus geraten sind. Sie werden in speziellen Trainingscamps islamischer Länder ausgebildet, und mit den technischen wie ideologischen Voraussetzungen zur Durchführung von Terroraktionen ausgestattet.
Diese Kritik wurde erst im Jahre 2005 veröffentlicht; es gibt so gut wie keine Augenzeugen mehr, um die Vorwürfe zu überprüfen. Einzelne Vorwürfe können zudem widerlegt werden: Im dokumentarischen Film „[[Albert Schweitzer (1957)|Albert Schweitzer]]“ bereitet sich ein schwarzer Mediziner auf eine Operation vor. Zumindest im Jahre 1964 war der Operationssaal mit einem Generator versehen und mit elektrischen Operationsleuchten ausgestattet.<ref>Siegwart Horst Günther, Gerald Götting: ''Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben?'' S.&nbsp;44</ref>


Als typisches Beispiel des Homegrown-Terrorismus charakterisierte der deutsche Bundesminister des Innern [[Wolfgang Schäuble]] die drei Mitglieder der am 5. September 2007 deutschen Fahndern ins Netz gegangene [[Islamische Dschihad-Union]], von denen zwei zum Islam konvertierte Deutsche seien.
== Nachleben ==
[[Datei:Albert-Schweitzer01.JPG|mini|rechts|Albert-Schweitzer-Denkmal in Weimar]]


Der Präsident des Bundeskriminialamtes [[Jörg Ziercke]] sieht Deutschland damit nicht mehr nur als Ruheraum, sondern auch als Ziel des internationalen Terrorismus.<ref>http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7415296,00.html</ref>
=== Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene ===
1964, ein Jahr vor seinem Tode, übertrug Schweitzer die ärztliche Leitung des Spitals dem Schweizer Arzt Walter Munz, der von 1961 bis 1971 in Lambarene arbeitete und später lange Jahre im Stiftungsrat tätig war.


=== Konservativer „vigilantistischer“ Terrorismus ===
Seit seiner Gründung im Jahre 1913 wurde das Spital viermal (1913 und 1924 in [[Andende]], 1927 und 1981 in Lambarene) neu aufgebaut, um es den Bedürfnissen der Patienten und dem medizinischen Fortschritt anzupassen.


Der [[Konservatismus|konservativ]] motivierte „[[Vigilantismus|vigilantistische]] Terrorismus“ zielt im Gegensatz zu anderen Formen des Terrorismus nicht auf die Schwächung, sondern auf die ''Stärkung'' der bestehenden staatlichen Ordnung ab, allerdings indem die Gesetze, auf denen diese Ordnung beruht, durch Selbstjustiz gebrochen werden. Der [[Rassismus|rassistische]] [[Ku-Klux-Klan]] in den USA und [[paramilitär]]ische Gruppierungen in [[Lateinamerika]] sind als vigilantistischer Terrorismus zu bezeichnen. In diese Spielart des Terrorismus sind auch die Terrorakte der geheimen [[NATO]] [[Gladio|Stay-Behind-Organisation]] einzuorden.
1961 bestand das Ärzteteam aus einem Japaner, einem Arzt aus Ungarn, einem US-Amerikaner und zwei Schweizern. Die zwölf diplomierten Krankenschwestern kamen aus den Niederlanden, dem Elsass, aus Deutschland, Großbritannien, Schweden und der Schweiz. Vierzig Heilgehilfen, Laboranten, Pflegerinnen und Hilfshebammen stammten aus Afrika und waren in Lambarene ausgebildet worden. Das Spital war wirtschaftlich, administrativ und technisch selbständig. Neben einem großen Gemüsegarten und Fruchtpflanzungen gab es 250 Schafe und Ziegen, eine Schreinerei, Mechaniker- und Elektrikerwerkstätte, Wäscherei, Küche und Bäckerei. Das am Fluss gelegene Hauptspital bestand aus einem Dorf mit 70 einfachen Holzhäusern mit Wellblechdächern und konnte 470 stationäre Patienten beherbergen. Im nahegelegenen ''Village de Lumière'' (dem ersten Spital von Lambarene) konnten 70 [[Lepra]]patienten gepflegt werden. Täglich wurden 100 bis 200 Kranke ambulant behandelt. Die Patienten kamen aus Dörfern im Umkreis von 600 Kilometern. Im Sinne von Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben wurden in zwanzig Gehegen auch kranke Tiere – Hunde, Schafe, Ziegen, Pelikane, Antilopen und Affen – behandelt.


=== Terrorismus als ''Kriegsform'' ===
1991 beherbergte die ganze Spitalsiedlung weit über tausend Menschen, das Hauptspital hatte 226 Betten. Die medizinischen Hauptbereiche kurative und präventive Medizin sowie Ausbildung und medizinische Forschung wurden von einer internationalen Mitarbeiterschaft getragen, von denen der überwiegende Teil aus dem Gabun stammte.<ref>Walter Munz: ''Albert Schweitzer im Gedächtnis der Afrikaner und in meiner Erinnerung''. Verlag Paul Haupt, Bern/Stuttgart 1991, ISBN 3-258-04529-1.</ref> Das Spital wird seit 1974 von einer internationalen Stiftung<ref>[http://www.schweitzerlambarene.org/ La Fondation Internationale de l’Hôpital du Docteur Albert Schweitzer à Lambaréné]</ref> geleitet, in welcher die Gabunesen die Mehrheit haben und in der die wichtigsten unterstützenden Länder vertreten sind.


Im unsachlichen Sprachgebrauch eventorientierter Medien und Politiker wird im Zusammenhang mit ''dem'' Terrorismus oft von „[[Krieg]]“ gesprochen und daraus die vom [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]] eng begrenzte Einsatzmöglichkeit der [[Bundeswehr]] auch im Inneren abgeleitet.
=== Association Internationale de l’œuvre du Dr. Albert Schweitzer de Lambaréné ===
Nach dem Tode von Albert Schweitzer wurde die ''Association Internationale de l’œuvre du Dr. Albert Schweitzer de Lambaréné'' (AISL) Erbin des Spitals und leitete es von Europa aus. 1974 wurde das Spital in eine eigene Stiftung überführt, und die AISL machte es sich zur Aufgabe, das geistige Werk und die Philosophie der Ehrfurcht vor dem Leben zu erhalten und weiter zu verbreiten.


Demgemäß sprechen einige [[Politikwissenschaft]]ler vom ''modernen Terrorismus'' durchaus als von einer Form von Krieg. [[Elliot Cohen]], AEI-Fellow und Mitglied des ''Defence Policy Board'', Berater des [[US-Verteidigungsministerium|Verteidigungsministers]] [[Donald Rumsfeld]] in Fragen der „großen Strategie“ – bekannt durch die Aussage „Der Feind in diesem Krieg ist nicht der ''Terrorismus'' […] sondern der militante Islam“ – hat schon während des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] vom vierten Weltkrieg gesprochen und dabei auf den sich anbahnenden Konflikt zwischen westlicher Welt und [[Islamismus]] Bezug genommen. In diesem modernen „Krieg“ hat nach Elliot Cohen der Gegner lediglich eine neue Form. Er ist „unsichtbar“ und unberechenbar; Angriffe können weltweit und unvorhergesehen erfolgen. Konventionelle Armeen können in dieser Form des Krieges nicht eingesetzt werden, da er „ohne Fronten“ verläuft und der „Gegner“ an sich nicht existiert. Allerdings sind derartige, auf einer [[Guerilla]]taktik basierenden Konzepte schon seit den Kämpfen [[Napoléon Bonaparte|Napoleons]] in [[Die Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel|Spanien 1807-1814]] bekannt.
Im Wohnhaus von Albert Schweitzer in [[Gunsbach|Günsbach]] richtete ab 1967 die Mitarbeiterin Alida Silver das Archiv und Museum ein. Heute befinden sich hier 10.000 Briefe Schweitzers und über 70.000 Briefe, die ihm geschrieben wurden. Dazu gehören auch viele Manuskripte seiner veröffentlichten und unveröffentlichten Bücher und Predigten. Alle wichtigen Dokumente sind auf Mikrofilm festgehalten. Ebenso werden Zeitungsausschnitte, Dias, Filme, Tonband- und Videokassetten, Tonbänder und Schallplatten gesammelt, die Reden und Orgelkonzerte Schweitzers oder Berichte über das Spital in Lambarene festhalten und so Einblick in sein Leben, Wirken und Denken geben.


=== Staatsterrorismus ===
Alle wichtigen Albert-Schweitzer-Vereinigungen rund um die ganze Welt sind Mitglied in der AISL.
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''Hauptartikel: [[Staatsterrorismus]]''


Der Ausdruck Staatsterrorismus bezeichnet Gewaltakte, die gemäß internationaler Definition als terroristisch eingestuft, aber durch das [[Militär]] oder [[Nachrichtendienst|Geheimdienste]] eines offiziellen Staates vollzogen oder durch eine souveräne Regierung gefördert werden.
=== Namenspatenschaften ===
Die Zahl an Einrichtungen und Veranstaltungen, die mit dem Namen ''Albert Schweitzer'' verbunden sind, ist unüberschaubar. Beispielhaft angeführt sei für den sportlichen Bereich das [[Albert-Schweitzer-Turnier]], ein wichtiges Basketballturnier für Jugendmannschaften aus [[Europa]] und Übersee. Der [[Deutscher Basketball Bund|Deutsche Basketball Bund]] (DBB) spielt in Erinnerung an Albert Schweitzer jedes zweite Jahr im Frühjahr in [[Mannheim]] den Dr.-Albert-Schweitzer-Pokal für Jugend-Nationalmannschaften aus. Ebenfalls an Schweitzer knüpft die [[Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt]] (ASSfuM) an. Sie ist eine 1999 gegründete deutschlandweit tätige, gemeinnützige Tierschutzorganisation, deren [[Schirmherr]] der Philosoph [[Peter Sloterdijk]] bis zum Jahr 2013 war. Diese Organisation wird von der Überzeugung angetrieben, dass der Umgang mit Tieren, insbesondere zur Nahrungsmittelproduktion, zu den größten Ungerechtigkeiten weltweit gehört. Die Stiftung setzt sich für bessere Haltungsbedingungen der Tiere ein und wirkt der Überzüchtung (sog. Qualzucht) entgegen.<ref>[http://albert-schweitzer-stiftung.de/ueber-uns Homepage Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt] abgerufen am 5. Juni 2011.</ref>


Der Begriff „Terrorismus“ ist auch hierbei umstritten. Gehen staatliche Armeen oder zumindest informell staatlich kontrollierte [[paramilitär]]ische Truppen (so genannte [[Todesschwadron]]en) gegen [[Widerstandsbewegung]]en oder Oppositionelle mit der oben genannten Methode des Terrors vor - vor allem, um die nicht direkt Betroffenen (Verhaftete, Verdächtige) einzuschüchtern - so spricht man immer häufiger von [[Staatsterrorismus]].
Die [[Evangelische Jugend]] nahm sich Albert Schweitzer in vielfacher Weise zum Vorbild. Die [[Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder|VCP-Stämme]] in [[Breitenbach]], [[Lambsheim]], [[Mosbach]]-[[Neckarelz]] und [[Remagen]]<ref>[http://www.vcp-remagen.de VCP, Stamm Albert Schweitzer, Remagen]</ref> sind nach ihm benannt.


Der Einsatz willkürlicher und terroristischer Gewalt, insbesondere der Gebrauch von Terror gegen politische Gegner, prägte zum Beispiel die Schreckensherrschaft (''„Le Terreur“'') [[Maximilien de Robespierre|Robespierres]] in der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] (1793–1794) oder auch den ''„Roten Terror“'' nach der [[Oktoberrevolution]] unter [[Lenin]] in Russland. Bei diesen beiden historischen Beispielen war der Terror eine offen vertretene und als legitimes revolutionäres Mittel von den Herrschenden propagierte Praxis, mit der sich die Sicherung von Errungenschaften der Revolution gegen die Kräfte der „[[Konterrevolution]]“ begründen ließen.
In Darmstadt ist ihm [[Albert-Schweitzer-Anlage]] gewidmet.


In der Moderne gelten insbesondere die [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] [[Diktatur]] im [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] unter [[Adolf Hitler]] von [[1933]] bis [[1945]], das [[Faschismus|faschistische]] [[Italien]] unter [[Benito Mussolini]] von 1922 bis 1943 sowie einige postfaschistische [[Regime]] wie beispielsweise die [[chile]]nische [[Militärdiktatur]] der [[1970er Jahre|1970er]] und [[1980er Jahre]] unter Augusto [[Pinochet]] als Diktaturen, die staatsterroristische Methoden zur Aufrechterhaltung ihrer Macht anwandten.
=== Kirchen und Schulen ===
In Tübingen befindet sich eine [[Albert-Schweitzer-Kirche (Tübingen)|Albert-Schweitzer-Kirche]], die auch eine Albert-Schweitzer-Wand mit Bildern und Texten enthält.


Staatlich geförderter Terrorismus kann sich auch gegen die Zivilbevölkerung des eigenen Landes richten. In den 1970er und 1980er Jahren führten rechtsgerichtete geheimdienstnahe Kräfte in Italien Terroranschläge gegen die Zivilbevölkerung aus. Diese wurden von Personen im Staatsapparat gedeckt (siehe [[Gladio]]) und offiziell der extremen Linken zugerechnet. Ziel dieser ''[[Strategie der Spannung (Italien)|Strategie der Spannung]]'' war es, den Ruf nach einem starken Staat zu erzeugen, die in Italien traditionell starke [[Kommunistische Partei Italiens|Kommunistische Partei]] (KPI) zu diskreditieren und damit letztlich den [[Eurokommunismus]] zu schwächen.
Der Name Albert Schweitzers wird auch für die Namensgebung zahlreicher Schulen verwendet. Die erste deutsche Schule mit seinem Namen war das [[Albert-Schweitzer-Schule (Nienburg)|Gymnasium Albert-Schweitzer-Schule Nienburg]] in [[Nienburg/Weser]], das den Namen im Jahre 1949 mit Zustimmung Albert Schweitzers erhielt.
In einer Liste der Schulen, die Albert Schweitzers Namen führen, werden 2007 insgesamt 118 deutsche Schulen aufgeführt.<ref>[http://albert-schweitzer-zentrum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=46&Itemid=77 Liste der Schulen, die den Namen Albert Schweitzers tragen] siehe auch: [[Albert-Schweitzer-Schule]]</ref>


Auf der Gegenseite gelten auch verschiedene nominell [[Kommunismus|kommunistische]] [[Regime]] als Beispiele, in denen terroristische Mittel angewandt wurden, um tatsächliche oder auch nur vermeintliche Regimegegner als „[[Konterrevolution]]äre“ „auszuschalten“. Beispielgebend hierfür gilt insbesondere die [[UdSSR]] unter [[Josef Stalin|Stalin]] zwischen [[1924]] und [[1953]], oder die [[Volksrepublik China]], vor allem unter [[Mao Zedong]] während der [[Kulturrevolution]], sowie das [[Pol Pot|Pol-Pot]]-Regime in [[Kambodscha]] in den 1970er Jahren. Gleichzeitig ist es durchaus denkbar, Menschenrechtsverletzungen wie z.&nbsp;B. US-amerikanische Geheimgefangenenlager sowie Kriege, unter denen vor allem Zivilisten zu leiden haben, ebenfalls als Staatsterror einzustufen.
=== Albert-Schweitzer-Kinderdörfer ===
Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden in der Schweiz, Österreich und Deutschland Dörfer, die verwaiste, verlassene Kinder und Jugendliche aufnehmen. 1957 folgte in [[Waldenburg (Württemberg)|Waldenburg]] ([[Baden-Württemberg]]) die Gründung des ersten [[Albert-Schweitzer-Kinderdorf]]s durch [[Margarete Gutöhrlein]]. Elternpaare übernahmen die Betreuung; Albert Schweitzer übernahm persönlich die Patenschaft. Ausgehend von dem ersten Kinderdorf entwickelten sich viele Albert-Schweitzer-Kinderdörfer in Deutschland.


=== Verfilmungen ===
===Ökoterrorismus===
''Hauptartikel: [[Ökoterrorismus]]''
Albert Schweitzer war auch das Thema mehrerer Spielfilme. So entstand im Jahr 1952 ''[[Es ist Mitternacht, Dr. Schweitzer]]'' mit [[Pierre Fresnay]] in der Hauptrolle. 1957 erhielt der Film über das Leben von Albert Schweitzer von Erika Anderson und Jerôme Hill den ersten Oskar als bester Dokumentarfilm. 1995 entstand der kritische Spielfilm ''Le Grand Blanc de Lambaréné'' des Regisseurs Emile Bassek Bah Kobbhio als französisch-kamerunische Koproduktion.<ref>[http://www.imdb.com/title/tt0109927/ Angaben beim IMDb, abgerufen am 23. Juni 2011]</ref> Im Jahr 2009 wurde Schweitzer von [[Jeroen Krabbé]] in ''[[Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika]]'' dargestellt.


Der Begriff Ökoterrorismus ist ein Werturteil. Er bezeichnet subjektiv verwerfliche Taten (ausdrücklich auch Straftaten), die eine politische Dimension haben (Terrorismus) und im Zusammenhang mit der Umwelt (Ökologie) stehen. Nach verschiedenen Verständnissen bezeichnet man damit entweder
=== Österreichische Albert-Schweitzer-Gesellschaft ===
* Handlungen mit dem Ziel, der Umwelt zu nutzen beziehungsweise sie vor Schaden zu bewahren oder
{{Hauptartikel|Österreichische Albert Schweitzer-Gesellschaft}}
* Taten mit erheblichen Schaden für die Umwelt.
Die ÖSAG wurde 1984 gegründet und ist als Entwicklungshilfeorganisation weltweit sowie als mildtätige Organisation in Österreich tätig. Sie hat nur ehrenamtliche Mitarbeiter und ist von der UNO und UNESCO als NGO anerkannt.


== Terrorismusabwehr ==
=== Internationaler Albert-Schweitzer-Preis ===
Erstmals am 29. Mai 2011 verliehen an [[Eugen Drewermann]] und das Arztehepaar Rolf und Raphaela Maibach in [[Königsfeld im Schwarzwald]], Ort des früheren Wohnhauses Schweitzers, in dem heute das Albert-Schweitzer Museum zu finden ist.<ref>[http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/koenigsfeld/Koenigsfeld-feiert-bdquo-Schweitzer-Erben-ldquo-;art372523,4916774 ''Königsfeld feiert „Schweitzer-Erben“''] Südkurier, 30. Mai 2011</ref>


''Hauptartikel: [[Terrorismusbekämpfung]]''
=== Gedenktag ===
Albert Schweitzers Gedenktag am 4. September ist nicht im offiziellen [[Evangelischer Namenkalender|Evangelischen Namenkalender]] enthalten.<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Albert_Schweitzer.html Albert Schweitzer im Ökumenischen Heiligenlexikon]</ref>


Im Wesentlichen kann man hier zwei Ansätze unterscheiden: Bekämpfung des Terrorismus durch tatsächliche Kampfhandlungen und Gewaltanwendung (operative Maßnahmen) und andererseits durch Maßnahmen, die der politischen, ideologischen oder wirtschaftlichen Ursachenbekämpfung dienen (strukturelle Maßnahmen). <ref>Seth G. Jones, Martin C. Libicki: [http://www.rand.org/pubs/monographs/MG741/ ''How Terrorist Groups End. Lessons for Countering al Qa'ida''] (free PDF), [[Rand Corporation]], Juli 2008, ISBN 9780833044655</ref>
== Auszeichnungen ==
[[Datei:Stamp Germany 2000 MiNr2090 Albert Schweitzer.jpg|miniatur|[[Briefmarken-Jahrgang 2000 der Bundesrepublik Deutschland|Deutsche Briefmarke (2000)]] zum 125. Geburtstag]]
* [[Bernhard-Nocht-Medaille]]
* 1928: [[Goethepreis der Stadt Frankfurt]]
* 1949: [[Ehrenbürger]] der Stadt [[Königsfeld im Schwarzwald]]
* 1951: [[Friedenspreis des Deutschen Buchhandels]] <ref>[http://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/sixcms/media.php/1290/1951_schweitzer.pdf Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1951 für Albert Schweitzer] Laudatio und Dankesrede (PDF)</ref>
* 1951: [[Johann-Peter-Hebel-Preis]]
* 1952: [[Paracelsus-Medaille]]
* 1952: [[Friedensnobelpreis]] (im Oktober 1953 rückwirkend für 1952 zuerkannt; entgegengenommen am 4. November 1954 in Oslo)
* 1952: Die schwedische [[Prinz Karl-Medaille]], verliehen für verdienstvolle humanitäre Betätigung
* 1952: Wahl in die [[Académie des sciences morales et politiques]] als Nachfolger [[Philippe Pétain]]s
* 1954: [[Pour le Mérite|Pour le mérite für Wissenschaft und Künste]]
* 1955: [[Order of Merit]]
* 1958: [[Ehrendoktor]] der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]
* 1959: [[Ehrenbürger]] der Stadt [[Frankfurt am Main]]
* 1959: [[Sonning-Preis]] der Universität Kopenhagen
* 1964: Ehrendoktor der [[Technische Universität Braunschweig|Technischen Universität Braunschweig]]


== Werke ==
== Terroranschläge ==
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''' Gesammelte Werke '''
Die bekanntesten und verheerendsten internationalen Anschläge waren:
* ''Gesammelte Werke in fünf Bänden''. Hrsg. von Rudolf Grabs. Beck, München 1974.
* Anschlag auf das [[King David Hotel|King-David-Hotel]] in Jerusalem am 22. Juli 1946, ([[Haganah]], [[Irgun]])
** Bd. 1: Aus meinem Leben und Denken; Aus meiner Kindheit und Jugendzeit; Zwischen Wasser und Urwald; Briefe aus Lambarene 1924–1927.
* [[Anschlag von Bologna 1980|Bombenanschlag auf den Hauptbahnhof von Bologna]] am 2. August 1980 ([[Propaganda Due|P2]], [[Gladio]], [[Rote Brigaden]])
** Bd. 2: Verfall und Wiederaufbau der Kultur; Kultur und Ethik; Die Weltanschauung der indischen Dichter; Das Christentum und die Weltreligionen.
* [[Mumbai#Bombenanschläge 1993|10 Bombenexplosionen im indischen Mumbai]] am 12. März 1993 fordern 257 Tote und 713 Verletzte.
** Bd. 3: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung.
* [[Terroranschläge auf die Botschaften der Vereinigten Staaten in Daressalam und Nairobi|Anschläge auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam]] am 9. August 1998
** Bd. 4: Die Mystik des Apostels Paulus; Reich Gottes und Christentum.
* [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA]], u.&nbsp;a. auf das [[World Trade Center]] in [[New York City|New York]]
** Bd. 5: Aus Afrika; Kulturphilosophie und Ethik; Religion und Theologie; Deutsche und französische Orgelbaukunst und Orgelkunst; Goethe. Vier Reden; Ethik und Völkerfrieden.
* [[Anschlag von Bali 2002|Terroranschläge am 12. Oktober 2002 in Bali]]
* ''Das Albert Schweitzer Lesebuch''. Beck, München 1995.
* [[Terroranschläge in Istanbul 2003]]
* [[Madrider Zuganschläge|Terroranschläge am 11. März 2004 in Madrid]]
* [[Geiselnahme von Beslan]] am 1. September 2004
* [[Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London]]
* [[Bombenattentat in Mumbai 2006]]


=== Statistik ===
''' Schriften zur Theologie '''
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* ''Geschichte der Paulinischen Forschung von der Reformation bis auf die Gegenwart''. Olms, Hildesheim 2004. (Nachdruck der Ausgabe bei Mohr, Tübingen 1911)
Im Jahre 2006 starben 20.000 Menschen bei Terroranschlägen weltweit, davon 13.000 allein im Irak.
* ''Die Mystik des Apostels Paulus''. Mohr, Tübingen 1981. (Neudruck der 1.&nbsp;Auflage 1930)
<ref>tagesspiegel.de: [http://www.tagesspiegel.de/politik/div/;art771,1917845 ''20 000 Tote bei Anschlägen im Jahr 2006''], (2007).</ref>
* ''Geschichte der Leben-Jesu-Forschung''. 6.&nbsp;photomechanisch gedruckte Auflage, Mohr, Tübingen 1951.
** ''Geschichte der Leben-Jesu-Forschung''. 9.&nbsp;Auflage, Mohr, Tübingen 1984.
* ''Das Abendmahl im Zusammenhang der Geschichte Jesu und der Geschichte des Urchristentums''. Olms, Hildesheim 1983. (Nachdruck der Ausgabe Tübingen 1901)
* ''Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis: eine Skizze des Lebens Jesu''. 1983.
* ''Straßburger Predigten''. Beck, München 1986.
* ''Das Christentum und die Weltreligionen''. Beck, München 1923.


=== Sekundäre Überschrift ===
''' Schriften zur Philosophie '''
* ''Die Ehrfurcht vor dem Leben – Grundtexte aus fünf Jahrzehnten''. Beck, München 1991. (6.&nbsp;Auflage)
* ''Ehrfurcht vor den Tieren - Ein Lesebuch''. Beck, München 2006 (1. Auflage)
* ''Die Weltanschauung der indischen Denker: Mystik und Ethik''. Beck, München 1987.
* ''Die Religionsphilosophie Kants''. Olms, Hildesheim 1990 (zuerst J.C.B.Mohr, Freiburg i.B., Leipzig, Tübingen 1899)
* ''Kulturphilosophie. Bd.&nbsp;1: Verfall und Wiederaufbau der Kultur; Bd.&nbsp;2. Kultur und Ethik''. Beck, München 1923.
* ''Das Problem des Friedens in der heutigen Welt''. Beck, München 1955.


== Terroristische Vereinigungen ==
''' Musikwissenschaftliche Schriften '''
* ''Deutsche und Französische Orgelbaukunst und Orgelkunst''. Faksimile-Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1906 und des Nachwortes der 2.&nbsp;Aufl. 1927, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, ISBN 978-3-7651-0230-1.
* ''Johann Sebastian Bach.'' 1908; Nachdruck Breitkopf und Härtel, Wiesbaden 1979, ISBN 3-7651-0034-X.
* ''Zur Diskussion über Orgelbau''. 1914; Hrsg. Erwin R. Jacobi. Verlag Merseburger, Berlin 1977.
* ''Der für Bachs Werke für Violine Solo erforderliche Geigenbogen''. In: Bach – Gedenkschrift, Zürich 1950.


''Hauptartikel: [[Terroristische Vereinigung]] inklusive der einzelnen Organisationen''
''' Autobiographische Schriften '''
* ''Aus meiner Kindheit und Jugendzeit''. Beck, München 1991.
* ''Zwischen Wasser und Urwald. Erlebnisse und Beobachtungen eines Arztes im Urwalde Äquatorialafrikas.'' Paul Haupt, Bern 1921; ab 1925 auch C.&nbsp;H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München. Der Textauszug aus der Auflage von 1926 [http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-mission-3.htm#schweitzer Von Straßburg nach Lambarene] ist mit einer Kurzbiografie erschienen in: ''Von Grönland bis Lambarene. Reisebeschreibungen christlicher Missionare aus drei Jahrhunderten.'' Herausgegeben von [[Johannes Paul (Forschungsreisender)|Johannes Paul]]. Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1952 (Seite 182-192) = Kreuz-Verlag Stuttgart 1958 (Seite 180-191).
* ''Aus meinem Leben und Denken''. Meiner Verl., Leipzig 1931


Eine terroristische Vereinigung (deutscher Rechtsbegriff seit 1976) oder terroristische Organisation (Vereinte Nationen) ist eine auf eine längere Dauer angelegte Organisation mehrerer Personen (Terroristen), deren Ziel es ist, durch Handlungen, die unter rechtsstaatlichen Voraussetzungen als [[Straftat]]en bewertet werden, vor allem politische Ziele zu erreichen, die etwa von religiösen oder wirtschaftlichen Motiven begleitet sein können. Terroristische Vereinigungen versuchen durch Gewaltaktionen, Schrecken (lat. ''terror'') in ein Land zu tragen, um ihre Ziele zu erreichen.
''' Briefwechsel '''
* Albert Schweitzer / [[Fritz Buri]]: ''Existenzphilosophie und Christentum. Briefe 1935–1964.'' Eingeleitet, kommentiert und hrsg. von Andreas Urs Sommer. München 2000, ISBN 3-406-46730-X.


=== Strafrecht (Deutschland) ===
== Nachlass ==
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Der größte Teil des [[Nachlass]]es von Albert Schweitzer befindet sich seit den 1960er Jahren als [[Depositum (Archivwesen)|Depositum]] in der [[Zentralbibliothek Zürich]]. Mit finanzieller Unterstützung des Lotteriefonds des Kantons Zürich konnte die Zentralbibliothek im Jahr 2009 den Nachlass für eine Million Franken definitiv erwerben.<ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Nachlass-Albert-Schweitzers-wird-oeffentlich-gemacht/story/25252107 ''Nachlass Albert Schweitzers wird öffentlich gemacht''] Tages-Anzeiger, 12. Februar 2009</ref> Er umfasst etwa zwölf Laufmeter mit Werkmaterialien, Notizen, Reden, Manuskripten und anderen Dokumenten, die erschlossen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nur die Korrespondenz befindet sich zum größten Teil in der Stiftung Albert-Schweitzer-Zentrum in Günsbach, die Zentralbibliothek besitzt davon aber zahlreiche Kopien. Dass von einer Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts der schriftliche Nachlass fast in seiner Gesamtheit an einem Ort aufbewahrt wird, ist ein ungewöhnlicher Ausnahmefall.
''Hauptartikel: [[Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung]]''

Für die Gründung oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung droht [http://dejure.org/gesetze/StGB/129a.html § 129 a StGB] Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zehn Jahren an. Die [[Rädelsführer]] einer solchen terroristischen Vereinigung sind mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren zu bestrafen. ([[Verbrechen]]) (Stand: 22. August 2006)

In Deutschland wird eine terroristische Vereinigung dadurch definiert, dass sie primär darauf ausgerichtet ist:
* [[Mord]], [[Totschlag]], [[Völkermord]], [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] oder [[Kriegsverbrechen]] zu begehen
* Erpresserischen Menschenraub oder [[Geiselnahme]] zu begehen
* einem anderen Menschen schwere körperliche oder seelische Schäden, insbesondere eine schwere Körperverletzung, zuzufügen
* Computersabotage, Zerstörung von Bauwerken, Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel oder jede Form der Brandstiftung, beabsichtigte Herbeiführung einer Explosion durch [[Kernenergie]] oder einer [[Sprengstoff]]explosion, Missbrauch [[Ionisation|ionisierender]] Strahlen, Herbeiführung einer Überschwemmung, Gemeingefährliche Vergiftung, Gefährliche Eingriffe in den [[Bahnverkehr]], [[Luftverkehr]] oder [[Schiffsverkehr]], Störung öffentlicher Betriebe, Angriffe auf den Luftverkehr oder Seeverkehr, oder Störung von Telekommunikationsanlagen zu begehen
* [[Gift]]e freizusetzen und dadurch die Umwelt schwer zu gefährden
* [[Atomwaffen]], [[Biologische Waffen]] oder [[Chemische Waffen]] herzustellen, einzuführen oder mit ihnen zu handeln, auch außerhalb der Bundesrepublik Deutschland
* unerlaubt [[Waffen]] einzuführen oder mit ihnen zu handeln

sofern eine der bezeichneten Taten dazu bestimmt ist, die Bevölkerung auf erhebliche Weise einzuschüchtern, eine Behörde oder eine internationale Organisation rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt zu nötigen oder die politischen, verfassungsrechtlichen, wirtschaftlichen oder sozialen Grundstrukturen eines Staates oder einer internationalen Organisation zu beseitigen oder erheblich zu beeinträchtigen, und durch die Art ihrer Begehung oder ihre Auswirkungen einen Staat oder eine internationale Organisation erheblich zu schädigen. <ref> [http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2007&Sort=3&nr=41882&pos=0&anz=181 Bundesgerichtshof: Haftbefehle gegen mutmaßliche Mitglieder der „militanten Gruppe“ außer Vollzug gesetzt]</ref>

Die strafrechtliche Regelung des § 129 a StGB enthält keinen Politikvorbehalt. Auch Täter, denen keine politischen Motive nachzuweisen sind, können demgemäß wegen Mitgliedschaft in oder Gründung einer terroristischen Vereinigung bestraft werden.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Jörg Baberowski]] und [[Anselm Doering-Manteuffel]]: ''Ordnung durch Terror''. Bonn 2006, ISBN 3-8012-0368-9
=== Biographisches ===
* Erwin Bader (Hg.): ''Terrorismus - Eine Herausforderung unserer Zeit'', P. Lang-Verlag, Frankfurt - Wien 2007, ISBN 978-3-631-54923-0
* Sabine Hock: ''Schweitzer, Albert''. In: {{BibISBN|3782904591}} S. 363 ff.
* Annegret Bendiek: Die Terrorismusbekämpfung der EU. Schritte zu einer kohärenten Netzwerkpolitik. SWP-Studie 2006/S 21. Berlin 2006. {{ISSN|1611-6372}}
* James Bentley: ''Albert Schweitzer. Eine Biographie''. Patmos, Düsseldorf 1993, ISBN 3-491-69031-5.
* Paul Berman: ''Terror und Liberalismus.'' Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2004 (Lizenzausgabe der Europäischen Verlags-Anstalt), ISBN 3-89331-548-9
* Tomaso Carnetto: ''Albert Schweitzer: Tatsachen. Eine Einführung in Leben und Werk''. CD-ROM für Windows und Mac mit Textband, Verlag P12c, 2002, ISBN 3-933176-03-4.
* Ellen Bos (Hrsg.): ''Neue Bedrohung Terrorismus: der 11. September 2001 und die Folgen.'' Lit, Münster 2003, ISBN 3-8258-7099-5
* {{BBKL|s/s1/schweitzer_a|band=9|spalten=1195-1200|autor=Klaus Kienzler|artikel=Schweitzer, Albert}}
* [[Henryk M. Broder]], Segner, Hans-Eckhard (Red.): ''Terror: der Krieg des [[21. Jahrhundert]]s.'' Spiegel-Verlag Augstein, Hamburg 2004, ISBN ???
* [[Nils Ole Oermann]]: ''Albert Schweitzer 1875–1965: Eine Biographie.'' CH Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59127-3.
* Harald Steffahn: ''Albert Schweitzer. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. 14. Aufl., Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50263-1.
* [[Noam Chomsky]]: ''The attack: Hintergründe und Folgen.'' Europa-Verlag, Hamburg 2002 ISBN 3-203-76013-4
* Wilhelm Dietl, Kai Hirschmann, Rolf Tophoven: ''Das Terrorismus-Lexikon. Täter, Opfer, Hintergründe''. Eichborn 2006, ISBN 3-8218-5642-4
* Marie Woytt-Secretan (Text): ''Albert Schweitzer baut Lambarene'', Reihe: 'Die Blauen Bücher' (s/w-Fotodokumentation), Vlg. Langewiesche, Königstein/Ts. 1957.
* Ulrich Enderwitz, ''Konsum, Terror und Gesellschaftskritik''. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-437-X (http://reichtum-und-religion.de)
* {{NDB|24|55|57|Schweitzer, Albert|Werner Zager|11861214X}}
* Herbert Fuchs/[[Ekkehart Mittelberg]]/Klaus Peter: Vom Umgang mit dem Schrecken. Literarische Texte und Materialien zum Terrorismus. Berlin: Cornelsen 2002
* Peter Münster: ''Albert Schweitzer. Der Mensch – Sein Leben – Sein Werk.'' Neue Stadt Verlag München – Wien – Zürich 2010, ISBN 978-3-87996-878-7.
* Peter Fuchs: ''Das System „Terror“: Versuch über eine kommunikative Eskalation der Moderne.'' transcript Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-89942-247-3
* Lothar Simmank: ''Der Arzt. Wie Albert Schweitzer Not linderte''. Wichern, Berlin 2008, ISBN 978-3-88981-238-4.
* [[Mark A. Gabriel]]: ''Islam und Terrorismus: Was der Koran wirklich über Christentum, Gewalt und die Ziele des Djihad lehrt.'' Resch-Verlag, 2. unveränderte Auflage 2005, ISBN 3-935197-39-X
* {{HLS|24047|Schweitzer, Albert|Autor=Johann Zürcher}}
* David Hamilton, Stephen Lungu, Walid Shoebat: ''Terror – Wie drei Terroristen aus drei Kontinenten der Ausstieg aus dem Terror-Wahnsinn gelingt.'' clv, Bielefeld 2004, [http://clv.dyndns.info/pdf/255538.pdf Online-Version] (PDF, 250 kB)
* Peter Heine: ''Terror in Allahs Namen: Extremistische Kräfte im Islam.'' Herder, Freiburg im Breisgau 2004, ISBN 3-451-05546-5
* Bruce Hoffman: ''Terrorismus&nbsp;– der unerklärte Krieg: neue Gefahren politischer Gewalt.'' Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-15614-9
* Erhardt-Josef Hofstetter, Tagebuch des Terrors, Die neuen Denkansätze zur Vermeidung des Terrors, Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-7743-0
* Igmade ([[Stephan Trüby]] u.&nbsp;a., Hrsg.): 5 Codes: ''Architektur, Paranoia und Risiko in Zeiten des Terrors''. Basel. Boston, Berlin 2006, ISBN 3-7643-7597-3
* Josef Isensee (Hrsg.): ''Der Terror, der Staat und das Recht.'' Duncker und Humblot, Berlin 2004, ISBN 3-428-11127-3
* [[Walter Laqueur]]: ''Krieg dem Westen: Terrorismus im [[21. Jahrhundert]].'' Propyläen, Berlin 2003, ISBN 3-549-07173-6
* [[Errico Malatesta]]: ''Revolutionärer Terror.'' 1924, [http://www.anarchismus.at/txt4/malatestaterror.htm]
* Georg Meggle (Hrsg.): ''Terror & der Krieg gegen ihn.'' Mentis, Paderborn 2003, ISBN 3-89785-381-7
* [[Maurice Merleau-Ponty]]: ''Humanismus und Terror.'' Hain, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-445-04744-8 (Athenäums Taschenbuch; 144)
* [[Herfried Münkler]]: ''Die neuen Kriege.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-61653-X
* Goedart Palm, [[Florian Rötzer]] (Hrsg.): ''MedienTerrorKrieg: zum neuen Kriegsparadigma des 21. Jahrhunderts.'' Heise, Hannover 2002, ISBN 3-88229-199-0
* Jürgen Roth: ''Netzwerke des Terrors.'' Europa-Verlag, Hamburg 2001, ISBN 3-203-81529-X
* Sebastian Scheerer: ''Die Zukunft des Terrorismus: drei Szenarien.'' zu Klampen, Lüneburg 2002, ISBN 3-934920-16-0
* Wolfgang Schluchter (Hrsg.): ''Fundamentalismus, Terrorismus, Krieg.'' Velbrück Wiss., Weilerswist 2003, ISBN 3-934730-67-1
* Daniel Schmidthäussler: ''Terrorismus in den Medien.'' VDM, Saarbrücken 2008, ISBN 3-639006-24-0
* Carl Schmitt: ''Theorie des Partisanen.'' Duncker & Humblot, Berlin 1963, ISBN 3-428-08439-X
* Philipp H. Schulte: "Terrorimus und Anti-Terrorismus-Gesetzgebung - Eine rechtssoziologische Analyse", Waxmann-Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-8309-1982-7
* Strobe Talbott (Hrsg.): ''Das Zeitalter des Terrors: Amerika und die Welt nach dem 11. September.'' Propyläen, München 2002, ISBN 3-549-07159-0
* Charles Townshend: ''Terrorismus.'' Reclam, Stuttgart 2005, Reclams Universalbibliothek Nr. 18301, ISBN 3-15-018301-4
* Peter Waldmann: ''Terrorismus und Bürgerkrieg: der Staat in Bedrängnis.'' Gerling Akademie Verl., München 2003, ISBN 3-932425-57-X
* Werner Weidenfeld (Hrsg.): ''Herausforderung Terrorismus: die Zukunft der Sicherheit.'' VS, Verlag für Sozialwiss., Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-14171-6


== Siehe auch ==
=== Begegnungen mit Schweitzer ===
* Hans Walther Bähr und Robert Minder (Hrsg.): '' Begegnung mit Albert Schweitzer – Berichte und Aufzeichnungen'', Vlg. C.H. Beck, München 1965.
* [[Siegwart-Horst Günther]], [[Gerald Götting]]: ''Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben? Begegnungen mit Albert Schweitzer''. Verlag Neues Leben, Berlin 2005, ISBN 3-355-01709-4.
* Walter Munz: ''Albert Schweitzer im Gedächtnis der Afrikaner und in meiner Erinnerung''. Verlag Paul Haupt, Bern/Stuttgart 1991, ISBN 3-258-04529-1.
* Jo und Walter Munz: ''Albert Schweitzers Lambarene 1913–2013. Zeitzeugen berichten.'' Zum 100jährigen Jubiläum des Urwaldspitals 1913–2013. Verlag Elfundzehn, Eglisau 2013, ISBN 978-3-905769-29-6.


=== Denken, Religion, Ethik, Moral, Verantwortung ===
* Günter Altner u.a. (Hrsg.): ''Leben inmitten von Leben. Die Aktualität der Ethik Albert Schweitzers''. S.&nbsp;Hirzel, Stuttgart 2005, ISBN 3-7776-1376-2.
* Clemens Frey: ''Christliche Weltverantwortung bei Albert Schweitzer mit Vergleichen zu Dietrich Bonhoeffer'', Reihe: Albert-Schweitzer-Studien&nbsp;4, Bern 1993.
* Claus Günzler: ''Albert Schweitzer. Einführung in sein Denken''. Beck, München 1996, ISBN 3-406-39249-0.
* Claus Günzler, Erich Gräßer, Bodo Christ, Hans Heinrich Eggebrecht (Hrsg.): ''Albert Schweitzer heute. Brennpunkte seines Denkens''. Reihe: Beiträge zur Albert-Schweitzer-Forschung&nbsp;1. Tübingen 1990.
* Jackson Lee Ice, ''Schweitzer: Prophet of Radical Theology'', Philadelphia 1971.
* Andreas Lienkamp: ''[http://www.umweltethik.at/detail.php?id=297 Achtung und Ehrfurcht vor dem Leben]. Von Albert Schweitzer zur Erd-Charta''. In: Natur und Kultur. Transdisziplinäre Zeitschrift für ökologische Nachhaltigkeit 4 (2003) Nr. 1, S. 55-72.
* George Seaver: ''Albert Schweitzer als Mensch und als Denker''. Deuerlichsche Verlagsbuchhandlung, Göttingen 1950. (Aus dem Englischen: ''A.&nbsp;S. – The man and his mind.'' A.& C. Black, London 1947)
* [[Hans Jürgen Schultz]]: ''Ich habe versucht, zu lieben.“ Porträts. Von Menschen, die Frieden dachten und Frieden machten: [[Martin Luther King]], [[Dietrich Bonhoeffer]], [[Reinhold Schneider]], Albert Schweitzer.'' Quell, Stuttgart 1988, ISBN 3-7918-2020-6. (Erstausg.: ''Partisanen der Humanität.'')
* Andreas Urs Sommer: ''Schweitzer, Albert''. In: [[Religion in Geschichte und Gegenwart|RGG. Vierte Auflage]], Bd.&nbsp;7, Tübingen 2004, Sp. 1063–1064.
* Stephan Graetzel, Joachim Heil (Hrsg.): ''Albert Schweitzers Werkstatt in Lambarene.'' Texte zur Praktischen Philosophie, Turnshare, London 2010.
* [[Friedrich Schorlemmer]]: ''Albert Schweitzer. Genie der Menschlichkeit.'', Aufbau Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-351-02712-4


=== Kritik ===
* André Audoynaud: ''Le docteur Schweitzer et son hôpital à Lambaréné. L’envers d’un mythe''. L’Harmattan, Paris 2005, ISBN 2-7475-9499-8.
* John Gunther: ''Afrika von Innen''. Humanitas Verl., Konstanz und Stuttgart 1957.
* John Gunther: ''Der alte Mann und seine Schwächen''. In: Der Spiegel, Ausgabe 3. Juli 1957, S.&nbsp;42.


* [[Anti-Terror-Gesetz]]
=== Sonstiges ===
* [[Asymmetrische Bedrohung]]
* [[Werner Raupp]], in: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte, Bd.&nbsp;29, 2001, S.&nbsp;44–105.
* [[Bioterrorismus]]
* Harald Schützeichel: Die Orgel im Leben und Denken Albert Schweitzers. Kleinblittersdorf 1991. ISBN 3-920670-27-2
* [[islamistischer Terrorismus]]
* [[Partisan]]
* [[Thomas-Theorem]]
* [[Staatsterrorismus]]
* [[Strategie der Spannung]]
* [[Agroterrorismus]]
* [[Terroristische Vereinigung]]
* [[Vigilantismus]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikiquote}}
* {{DNB-Portal|11861214X|TYP=Werke von und über}}
* {{WiBiLex|Schweitzer, Albert|Autoren=Werner Zager}}
* {{nobel-fr|1952|Albert Schweitzer}}
* Rainer Noll: [http://erbacher-hof.de/schweitzer/musik Albert Schweitzer und die Musik] (und andere Texte zu Schweitzer)
* [http://www.zb.uzh.ch/spezialsammlungen/handschriftenabteilung/nachlaesse/einzeln-nachlaesse/003213/index.html.de Nachlass Albert Schweitzers] in der [[Zentralbibliothek Zürich]]
* [http://www.albert-schweitzer-zentrum.de/fileadmin/Pfr_Quest_Lambarene.pdf Im Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene August 2005] (PDF; 2,6&nbsp;MB)
* [http://www.schweitzer.org/ Offizielle Homepage der Internationalen Albert Schweitzer Vereinigung (AISL)]
* [http://www.schweitzerlambarene.org/ La Fondation Internationale de l’Hôpital du Docteur Albert Schweitzer à Lambaréné]
* {{Pressemappe|GND=11861214X}}
* Radiobeitrag von Corinna Mühlstedt: [http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/02/04/dlf_20140204_0958_b89d7d56.mp3 ''Im Schatten des Urwalddoktors: Helene Schweitzer''] Interview mit Schweitzers Enkelinnen Monique Egli und [[Christiane Engel]], Deutschlandfunk, 4. Februar 2014


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== Einzelnachweise ==

<references />
=== Deutsch ===

{{Wiktionary|Terrorismus}}
{{Wikinews|Portal:Terrorismus}}

* Ausführliche Chronologie des Terrorismus mit Daten seit 1972 [http://www.disaster-management.net/terror_chrono.htm]

* Arbeitsgemeinschaft Friedensforschung an der Uni-Kassel&nbsp;– Wurzeln und Formen des Terrorismus [http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Terrorismus/Welcome.html]

* Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.&nbsp;V. (DGAP)&nbsp;– Grundlagen, Ausgewählte terroristische Gruppierungen, Analysen, Quellentipps und Literaturangaben. [http://www.weltpolitik.net/Sachgebiete/Internationale%20Sicherheitspolitik/Problembereiche%20und%20L%C3%B6sungsans%C3%A4tze/Terrorismus/]

* Orientalisches Institut Leipzig&nbsp;– Das Informationsprojekt „Militante Gruppierungen in arabischen und islamischen Ländern“ gefördert durch das [http://www.uni-leipzig.de/~orient/ Orientalische Institut Leipzig] hat als Ziel, „differenzierte Auskünfte über oftmals als ‚militant‘ eingestufte Gruppierungen in der islamischen Welt zu geben“. [http://www.stura.uni-leipzig.de/~farao/gruppen.html]

* NahostFocus&nbsp;– „Terror ist ein emotionaler Begriff“: [http://www.nahostfocus.de//page.php?id=1997 Reuters' Wortschöpfungen]. Von Jonathan Ariel, Ma'ariv, 26. September 2004, in Auszügen, Übersetzt von Daniela Marcus. Die Nachrichtenagentur Reuters behauptet, das Wort „Terrorist“ sei kein faktischer, sondern ein emotionaler Begriff, denn „was des einen Terrorist, ist des anderen Freiheitskämpfer“.

* [[Georg Meggle]]: [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21897/1.html Gerechter Terror?] ([[Telepolis]], 2. Februar 2006; zuerst erschienen in "[http://www.derblauereiter.de/ der blaue reiter]", Journal für Philosophie, Ausgabe 19: "Was ist gerecht?", Stuttgart: Omega Verlag, 2004)

* Georg Meggle: [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22122/1.html Was ist Terrorismus?] (Telepolis), 15. März 2006. Der Autor stellt die Frage, ob Terrorismus mitunter erlaubt, ja sogar geboten sein könne.

* Vamik Volkan: [http://www.freitag.de/2006/24/06241101.php Woraus besteht das Zelt?]

* Klaus Viehmann: [http://www.rote-hilfe.de/layout/set/print/publikationen/die_rote_hilfe_zeitung/2007/3/gute_moerder_schlechte_moerder Gute Mörder, schlechte Mörder] in: Die Rote Hilfe, 3/2007

* Marina Rumjanzewa: [http://www.rumjanzewa.com/media/index.php?title=Die_Verschlechterung_der_Welt Die Verschlechterung der Welt]

* Dirk Freudenberg: [http://www.bmlv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=300 Herausforderung Terrorismus], in: Österreichische Militärische Zeitschrift, Ausgabe 3/2005

* filmportal.de: [http://www.filmportal.de/df/7e/Artikel,,,,,,,,FC5331E6248E2C3EE03053D50B376058,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html Terrorismus im deutschen Film]

=== Englisch ===

* [http://www.un.org/terrorism/ UN action against terrorism]

* Die UN veröffentlichte eine Liste von Individuen und Organisationen, die sie zu den [[Taliban]], sowie zum Umkreis von [[Osama bin Laden]] und der [[Al-Qaida]]-Organisation zählt. [http://www.un.org/sc/committees/1267/consolist.shtml]

* The Terrorism Research Center&nbsp;– Ein unabhängiges Forschungs- und Informationszentrum in Virginia, USA, das Probleme der nationalen Sicherheit und des Terrorismus untersucht. [http://www.terrorism.com/]

* Informationen des US-Außenministeriums&nbsp;– Dieser Informationsdienst aus Washington bietet alle offiziellen Dokumente zum amerikanischen Feldzug gegen Terrorismus. [http://uinfo.state.gov.is/international/_security/terrorism.html]

* 9-11 Commission&nbsp;– Der Untersuchungsausschuss des US-Parlaments zu den Terrorranschlägen vom 11. September 2001 bietet auf seiner Website unter anderem den vollständigen Text seines im Juli 2004 veröffentlichten Schlussberichts. Der Ausschuss empfiehlt dort auch eine Strategie gegen den „islamischen Terrorismus“ auf der Grundlage von „Angriff, Vorbeugung, Verteidigung“ [http://www.9-11commission.gov]

* Terrorism&nbsp;– The EU on the move&nbsp;– Hier informiert die [[Europäische Union]] über ihre Terrorismusabwehr. [http://europa.eu.int/comm/justice_home/news/information_dossiers/terrorism_2004/wai/documents_en.htm]

* Federation of American Scientists (FAS)&nbsp;– Die Vereinigung US-amerikanischer Wissenschaftler gegen das Wettrüsten und die Weitergabe von Nukleartechnologie hat eine umfangreiche Datenbank erstellt, in der die weltweite Bedrohung durch den Terrorismus dokumentiert ist: Fallstudien, Hintergrundanalysen, freigegebene Geheimdienstberichte, Informationen über Terrorismusorganisationen und anderes mehr. [http://fas.org/irp/threat/terror.htm]

* MIPT Terrorism Knowledge base. Umfassende wissenschaftliche Datenbank zum Thema von 1968 bis 2006. Ermöglicht leicht selbst Grafiken zu erstellen. [http://www.tkb.org]

* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/terrorism/|Terrorism|Igor Primoratz}}

* [http://www.rand.org/pubs/monographs/MG741/ ''How terrorists groups end.'' Analyse des RAND-Instituts]

=== Französisch ===

* [[Internationales Komitee vom Roten Kreuz|Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)]]&nbsp;– Das IKRK bezieht hier Stellung zum Kampf gegen den Terrorismus unter den Aspekten des [[Völkerrecht]]s und der [[Menschenrechte]]. [http://www.icrc.org/Web/fre/sitefre0.nsf/htmlall/terrorism]

* [http://www.monde-diplomatique.fr/ Le Monde Diplomatique]&nbsp;– Die Zeitung ''Le Monde Diplomatique'' mit diversen Artikeln und Links zum Thema Terrorismus. [http://www.monde-diplomatique.fr/index/sujet/terrorisme]

== Quellennachweise ==

<references/>


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[[Kategorie:Tropenmediziner]]
[[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]]
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[[sw:Ugaidi]]
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[[tr:Terörizm]]
[[uk:Тероризм]]
[[ur:دہشت گردی]]
[[vi:Khủng bố]]
[[wa:Terorisse]]
[[yi:טעראריזם]]
[[zh:恐怖主义]]
[[zh-min-nan:Khióng-pò͘-chú-gī]]

Version vom 21. Oktober 2008, 13:07 Uhr

Unter Terrorismus (lat. terror „Furcht“, „Schrecken“) sind Gewalt und Gewaltaktionen (wie z. B.: Entführungen, Attentate, Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen, um einen politischen Wandel herbeizuführen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten, daneben aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.[1] Terrorismus ist keine militärische Strategie, sondern primär eine Kommunikationsstrategie.[2] Terroristen streben zwar nach Veränderungen der bestehenden Ordnung, doch greifen sie nicht militärisch nach Raum (wie z. B. der Guerillero), sondern wollen das Denken besetzen.

Personen und Gruppen, die Terroranschläge verüben („Terroristen“ oder „Terrororganisationen“), werden oft zusammenfassend als „der Terrorismus“ bezeichnet (etwa in Begriffen wie „der internationale Terrorismus”, „der linksradikale Terrorismus“ oder „der Staatsterrorismus“).

Begriff

Die Worte Terrorismus, Terrorist und terrorisieren wurden erstmals im 18. Jahrhundert zur Bezeichnung einer gewaltsamen Regierungsmaßnahme verwendet. Im Zusammenhang mit der Französischen Revolution wurde der „Terror des Konvents“ von 1793 bis 1794 ausgerufen, als die Regierung alle als konterrevolutionär eingestuften Personen hinrichten oder inhaftieren ließ. Dabei wurden unter anderem guillotiniert: Ludwig XVI., Marie Antoinette und Gräfin Dubarry. 1796 fanden die Worte Eingang auch in den deutschen Sprachgebrauch.

Abgrenzung

Von Widerstandsbewegungen, Guerillas oder nationalen Befreiungsbewegungen unterscheidet sich der Terrorismus weniger durch die Wahl seiner Waffen als in der Wahl seiner Ziele: Eine nationale Befreiungs- oder Widerstandsbewegung ist zumeist militärisch raumgreifend, der Terrorismus dagegen versucht, mit seinen Gewaltakten möglichst große Aufmerksamkeit zu erlangen, um geschlossene Machtstrukturen zu untergraben und die Angreifbarkeit solcher Strukturen zu exemplifizieren und der Bevölkerung öffentlich zu erschließen.

Eine objektive Eingrenzung des Begriffs Terrorismus ist schwierig, da er von den jeweils herrschenden Regierungen gerne als Legitimation, zur Denunzierung ihrer Gegner - manchmal auch unabhängig davon, ob diese Gewalt anwenden oder nicht - und zur Rechtfertigung eigener Gewaltanwendung gegen vermeintliche Feinde der gegenwärtigen Staatsordnung herangezogen wird.

Definitionen

Der Begriff des Terrorismus selbst ist umstritten. Trotz mehrerer Versuche konnte bis heute keine staatenübergreifende Definition gefunden werden. Die Grenze zwischen „Widerstandskämpfer“ und „Terrorist“ ist weltanschaulich geprägt und daher oft strittig. Der Soziologe Henner Hess findet in der Begrifflichkeit ein Problem, da es im Auge des Betrachters läge. Wen manche als Terroristen nennen, können andere als Gotteskrieger, Revolutionär oder Freiheitskämpfer definieren. Richard R. Baxter, ehemaliger Richter am internationalen Gerichtshof, äußerte sich wie folgt:

Wir haben Grund zu bedauern, dass uns ein juristischer Begriff des Terrorismus jemals auferlegt wurde. Der Begriff ist unpräzise; er ist mehrdeutig; und vor allem dient er keinem entscheidenden juristischen Zweck.[3]

So existiert für nahezu jeden Staat eine andere Definition von Terror; in den USA gelten darüber hinaus verschiedene Definitionen der einzelnen Behörden.[4] Im Jahre 1988 existierten bereits 109 verschiedene Definitionen von dem Wort „Terror“ und diese Anzahl dürfte speziell nach dem 11. September 2001 weit gestiegen sein.[5] Einige Terrorismusforscher unterscheiden zwischen den Begriffen „Terrorismus“ und „Terror“. Demnach wird eine gewaltsame Methode als Terror verstanden, wenn sie von einem Staat angewendet wird, was auch als Staatsterrorismus bezeichnet wird. Diese Bezeichnung ist aber zumindest in den anderen Definitionen nicht enthalten. In der Terrorismusforschung wird Terrorismus als gewaltsame Methode verstanden, die nicht zuletzt gegen Zivilisten und zivile Einrichtungen gerichtet ist. Der Freiheits- oder Widerstandskämpfer wendet zwar physische Gewalt an, doch beschränkt er sich dabei vornehmlich auf militärische Ziele und beabsichtigt damit unmittelbar die Ziele seiner Organisation zu erreichen. Im Gegensatz dazu geht es dem Terroristen primär um die psychischen Folgen der Gewaltanwendung. Die Violenz des Terroristen ist kommunikativ und indirekt, der Terrorist kann sein Ziel nur über Umwege erreichen. Seine Kommunikation ist an sein Opfer, das ein Staat und seine Apparate sein kann, oder auch Zivilisten gerichtet. Der Freiheits- oder Widerstandskämpfer beschränkt sich dabei vornehmlich auf militärische Ziele.

Die Disziplin der Terrorismusforschung ist neueren Datums und hat bisher ebenfalls keine allgemeingültige wissenschaftliche Definition hervorgebracht. Der Begriff Terrorismus geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Terrorismus als eine politisch-militärische Strategie existiert seit etwa 30 Jahren. Erst die Verkopplung mit den Massenmedien macht den Terrorismus zu einer weltweit politisch-militärischen Strategie. Nach Bockstette kann Terrorismus wie folgt definiert werden: Terrorismus ist der nachhaltige und verdeckt operierende Kampf auf allen Ebenen durch die bewusste Erzeugung von Angst durch schwerwiegende Gewalt oder der Androhung derselben, zum Zweck der Erreichung eigener politischer Ziele. Dies geschieht unter teilweiser Nichtachtung von existierenden Konventionen der Kriegsführung. Hierbei wird versucht, höchstmögliche Publizität zu erlangen. Demnach ist die Erzeugung von Schrecken ein wichtiger Bestandteil der Definition.[2]

Terrorismus kann nach Bockstette ein Teil eines asymmetrischen Konfliktes sein und trägt einen Konflikt mit geringfügigen Ressourcen gegen eine deutlich überlegene Macht mit gewaltsamen Mitteln aus dem Untergrund aus. Oft reklamieren terroristische Gruppen für sich, Guerilleros zu sein und einen Partisanenkampf mit unkonventionellen Methoden des Gewaltgebrauchs aufgrund ihrer militärischen Unterlegenheit führen zu müssen. Terroristen allerdings sind im Vergleich zu Partisanen normalerweise nicht in der Lage, eine direkte militärische Konfrontation zu überstehen und meiden diese, da sie dem Gegner in Anzahl und Ausrüstung unterlegen sind. Terroristen achten, anders als Partisanen, nicht auf die physischen, sondern schwerpunktmäßig auf die psychischen Folgen ihrer Anschläge.[2]

Akademische Annäherungen

„Guerilla muss den Raum besetzen, Terroristen wollen dagegen das Denken besetzen.“[6] Dieser Satz ist möglicherweise die umfassendste Begriffsdefinition von Terrorismus. Er grenzt den Terrorismus von anderen Gewaltkonflikten ab wie zwischenstaatlichen Kriegen, Guerillakriegen und vom Kriegsunternehmertum. Dies schließt jedoch nicht aus, dass sich Akteure letztgenannter Konflikte auch terroristischer Mittel bedienen. Terroristische Aktionen sind nach gängiger Auffassung Gewaltanwendungen gegen zivile Ziele und Nicht-Kombattanten mit dem Vorsatz, Furcht und Schrecken zu verbreiten sowie möglicherweise bei einer Drittpartei um Sympathie und Schadenfreude zu werben mit der Absicht auch, das bestehende Herrschaftssystem auszuhöhlen und umzustürzen.

Anstelle eines Versuches, den Begriff Terrorismus an sich zu definieren, soll das schon beschriebene moralische Dilemma am Beispiel des Umgangs der Vereinten Nationen mit dem Terrorismus illustriert werden, das auch von Hoffman 2002 beschrieben wird:

Beispiel

Nach der Geiselnahme von München bei den Olympischen Spielen 1972, in deren Verlauf elf israelische Sportler getötet wurden, schlug der damalige UN-Generalsekretär vor, dass die Vereinten Nationen sich aktiv im Kampf gegen den Terrorismus engagieren sollten. Dem widersprachen verschiedene arabische, afrikanische und asiatische Mitgliederstaaten mit der Begründung, dass jede Befreiungsbewegung von den Unterdrückern unausweichlich als Terrorismus bezeichnet würde. Völker aber, die unterdrückt und ausgebeutet werden, hätten jedes Recht, sich zur Wehr zu setzen, einschließlich der Gewalt. Daher würde eine Entscheidung für einen aktiven „Kampf gegen den Terrorismus“ die etablierten Strukturen über die nicht etablierten Herausforderungen stellen und damit den status quo festigen. Syrien fügte hinzu, dass es die moralische und rechtliche Pflicht der Vereinten Nationen sei, den Kampf für Befreiung zu unterstützen.

Aus dieser Debatte ergab sich eine definitorische Lähmung der Vereinten Nationen, die bis heute nicht überwunden wurde. Auch in der Mitteilung vom 8. Dezember 2004 zur 59. Vollversammlung der Vereinten Nationen wird empfohlen, die ausstehende Definition von Terrorismus in Angriff zu nehmen. Dies war allerdings auch schon in vorangegangenen Mitteilungen empfohlen worden, verbunden mit einer Deklaration zur Terrorismusbekämpfung.

Nach Kofi Annans Definition handelt es sich bei all jenen Handlungen um Terrorismus, die die Absicht haben, den Tod oder schwere körperliche Verletzungen bei Zivilisten und nicht Kämpfenden herbeizuführen mit dem Ziel, die Bevölkerung einzuschüchtern oder eine Regierung oder eine internationale Organisation dazu zu zwingen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Dabei sei es nicht nötig, darüber zu diskutieren, ob Staaten sich des Terrorismus schuldig machen können oder nicht, denn der uneingeschränkte Einsatz von Waffengewalt seitens eines Staates gegen eine Zivilbevölkerung sei schon durch das internationale Recht klar untersagt.[7]

Geschichte

Terrorismus ist weltweit verbreitet und ein aktuelles, aber keineswegs ein neues Phänomen (siehe Sikarier, Zelot, Assassinen sowie im 19. Jahrhundert die russischen Anarchisten der Gruppe Narodnaja Wolja oder die Bewegung Junges Italien um Giuseppe Mazzini). Er wird in der Regel mit einer Ideologie begründet, die der angegriffenen Gesellschaft entgegensteht und die mit friedlichen Mitteln nicht durchsetzbar sei (siehe dazu auch Fundamentalismus und Extremismus).


Nach dem 11. September 2001 wurde der Begriff „Krieg gegen den Terrorismus“ (war on terrorism) wieder neu belebt.


Ziele des Terrorismus: Das terroristische Kalkül

Ziel der Terroristen ist, auf ihre politischen, moralischen oder religiösen Anliegen aufmerksam zu machen und deren Beachtung oder Umsetzung mit Gewalt zu erzwingen. Das terroristische Kalkül wird durch eine Dreiersequenz gekennzeichnet:

  1. Der (geplante[8]) Gewaltakt zielt auf eine Destabilisierung des Angegriffenen ab, welche durch den faktischen Beweis seiner Angreifbarkeit erreicht werden soll.
  2. Absicht ist, durch Furcht und Schrecken eine Störung der bisherigen Funktionalität der angegriffenen Verhältnisse zu erreichen, also ihren Ablauf zu beschädigen und ihren Zusammenhang zu schwächen.
  3. Reaktionen des Angegriffenen zu erzeugen, durch welche die eigentlichen Ziele des Terrorismus erreicht werden können.

Vergeltungsmaßnahmen erzeugen (im besten Fall) Sympathie und Unterstützungsbereitschaft bei der Zielgruppe. Das System, so lautet die Hoffnung der Terroristen, „demaskiert“ oder „entlarvt“ sich. Wenn durch zunehmende Unterstützung zum offenen Guerillakampf übergegangen werden kann, ist das terroristische Kalkül aufgegangen.

Durch die in der Bevölkerung durch Anschläge aufkommende Angst wächst in der Regel der Glaube, die Regierung könne nicht für den Schutz der Bürger im Lande sorgen. Die Macht der Regierung wird somit von „innen“ geschwächt. Dass der Staat zu Gegenmaßnahmen greift war, z. B. von der deutschen RAF geradezu beabsichtigt: Die staatlichen Reaktionen sollten die Bürger geradezu dazu bewegen, sich gegen den Staat und seine Herrschaftsgewalt aufzulehnen.

Charakteristika des Terrorismus: Strategie und Vorgehen

Terrorismus ist eine Gewaltstrategie meist nicht-staatlicher Akteure, die damit politische Ziele durchsetzen wollen. In Bezug auf das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis kann Terrorismus gleichzeitig eine sehr „effektive“ Form der Kriegsführung sein. Ohne großen Aufwand und Ausrüstung kann sehr großer Schaden angerichtet und großer Eindruck verschafft werden.

Die Strategie des Terrorismus setzt vor allem auf psychologische Effekte. Die betroffene Zielgruppe soll schockiert und eingeschüchtert, der Krieg somit in das vermeintlich sichere „Hinterland“ des Feindes getragen werden. Durch die Verbreitung von Unsicherheit und Chaos soll die Ideologie der Terroristen durchgesetzt werden.

In der Tat teilen sämtliche terroristische Verbände gewisse Grundzüge, zum Beispiel eine relativ schwache Position gegenüber dem angegriffenen Machtapparat. Die Gewalt richtet sich häufig gegen Ziele mit hohem Symbolgehalt (z. B. religiöse Orte, Regierungsgebäude), um den Gegner zu demütigen und zu provozieren, vermehrt aber auch gegen so genannte weiche Ziele, also Plätze des öffentlichen Lebens, die nur schwer geschützt werden können (z. B. öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants). Ferner kommt es zu Geiselnahmen und Entführungen, u. a. auch offizieller Vertreter des „Gegners“. Typischerweise sind die Opfer von Terrorakten am Konflikt vollkommen Unbeteiligte (Frauen und Kinder, Bürger von am Konflikt nicht beteiligten Staaten).

Die Wirkung terroristischer Aktivitäten kann durch die Berichterstattung in den Massenmedien verstärkt werden; einige Terroristen verwenden diesen Effekt bewusst, etwa durch die Verbreitung von Hinrichtungs-Videos von Entführungsopfern.

Ein weiteres Ziel terroristischer Aktivitäten ist die Mobilisierung von Sympathisanten und die Radikalisierung politisch nahe stehender Bewegungen. Hierbei sehen sich Terroristen als Befreier der „Unterdrückten“.

Die Mobilisierung von Unterstützern wird oft vor allem durch die Gegenreaktionen des „Gegners“ auf Anschläge erreicht. Lässt dieser sich zu unverhältnismäßigen, brutal wirkenden Maßnahmen provozieren, so soll ihn dies „entlegitimieren“ (z. B. Einschränkung der Grundfreiheiten durch Ausgangssperren). Auf diese Weise können Terroristen in die Rolle des Angegriffenen wechseln.

In jüngster Zeit zielt die Gewaltstrategie von Terroristen auch auf die Erzeugung von wirtschaftlichen Effekten. Indem schwer zu schützende Ziele von wirtschaftlicher Bedeutung angegriffen werden (z. B. Anschläge auf Ölförderanlagen oder auf Touristenzentren), sollen die Ökonomie und die Regierungen der „Gegner“ destabilisiert und die eigenen politischen Ideologien durchgesetzt werden.

Ein bedeutendes Merkmal terroristischer Gruppen ist, dass sie meistens als Terrorzellen taktisch völlig unabhängig voneinander operieren. Jede Terrorzelle entscheidet autonom, wann und wo sie die Initiative ergreift. Das führt dazu, dass Terroristen nicht als klar erkenn- und abgrenzbare Kampfeinheiten angreifbar sind (s. Terrorismusbekämpfung).

Terroristische Gruppen entfalten häufig zugleich kriminelle Aktivitäten, die nicht primär politisch motiviert sind, sondern etwa der Beschaffung von Finanzmitteln dienen. Daher weisen sie (wie z. B. die ETA oder die PKK) oft zwangsläufig eine Verbindung zur organisierten Kriminalität auf.

Arten von Terrorismus

Zwei Möglichkeiten, Terrorismus zu untergliedern, erscheinen sinnvoll. Zum einen nach der räumlichen Ausdehnung, zum anderen nach Motivation und Zielsetzung. Nach der räumlichen Ausdehnung lassen sich drei Typen des Terrorismus unterscheiden:

  • Nationaler Terrorismus beschränkt sich in Zielsetzung und Aktionsradius auf das Territorium eines Staates. Beispiele dafür sind die maoistischen Bewegungen in Nepal, Bhutan, Bangladesch, Indonesien und auf den Philippinen oder auch die RAF in der Bundesrepublik Deutschland.
  • Internationaler Terrorismus hat zwar staatsinterne Ziele, der Aktionsradius geht jedoch über die Grenzen des Landes hinaus und unbeteiligte Dritte werden zu Opfern gemacht. Beispiel dafür ist die philippinische Abu Sayyaf.
  • Transnationaler Terrorismus hat weite Teile der Welt als Ziele im Visier und will die Änderung der internationalen (Wirtschafts- oder Herrschafts-)Ordnung erreichen. Das Terrornetzwerk Al-Qaida ist die einzige Vereinigung, auf die das zutrifft. Der transnationale Terrorismus wird oft auch als internationaler Terrorismus bezeichnet.

Legt man jeweils Motivation und Zielsetzung zu Grunde, so lassen sich sieben Hauptformen des Terrorismus erkennen (vgl. hierzu Nohlen 2001, S. 514-518):

Der sozialrevolutionäre Terrorismus

Der in der Regel politisch links motivierte, sozialrevolutionäre Terrorismus hat seinen geistigen Ursprung im Anarchismus vor allem des 19. Jahrhunderts. Im Umfeld der „Neuen Linken“ entstand Anfang der 1970er Jahre eine neue Spielart des linken Terrorismus, der durch die Ablehnung der Bundesrepublik gekennzeichnet war. Seine bekannteste Ausläufer hatte der linke Terrorismus in der RAF und in den italienischen Roten Brigaden hinsichtlich der Öffentlichwirksamkeit ihrer Anschläge. Die Anschläge zielten dabei auf die revolutionäre Umwälzung bestehender gesellschaftlichen, Herrschafts- und Besitzverhältnisse im betroffenen Land ab, bisweilen auch auf den Versuch, einen revolutionären Bürgerkrieg zu entfesseln. Sie stießen jedoch in Deutschland auf eine eindeutige allgemeine Ablehnung. In den Ländern der westlichen Welt scheiterten derartige Bewegungen durchweg und verloren mit dem Fall des Eisernen Vorhangs völlig an Bedeutung. In Lateinamerika war er Ursprung für heutige Guerillavereinigungen wie die FARC oder die ELN. Gegenwärtig gibt es diesen marxistisch inspirierten Terrorismus in Gestalt „maoistischer Bewegungen“ in einigen Ländern Süd- und Südostasiens

Der (ethnisch-)nationalistische Terrorismus

Der ethnisch-nationalistische Terrorismus ist der Kampf eines Volkes oder einer ethischen Minderheit mit dem Ziel vermehrter Autonomie oder mit dem der Gründung eines eigenen Staates unter Berufung auf „historisch gewachsene Besonderheiten“. Zur Politik dieser Terrorismusform gehört die Tradition der Konfliktivität und der gewaltsamen Selbsthilfe. Beispiele: Die Basken (ETA), die Kurden (PKK), die Korsen, Bretonen und Nordiren (IRA) in Europa, die Tschetschenen im Nordkaukasus.

Religiöser Terrorismus

Der Ausdruck „religiöser Terrorismus“ stößt weithin auf Widerspruch, sowohl bei den Vertretern der Religionen selbst als auch bei Außenstehenden, die der Religion an sich oft kein terroristisches Potential zusprechen. Eine differenzierte Betrachtung der geschichtlichen Erfahrung belegt jedoch, dass als terroristisch einzustufende Aktionen vielfach in durchaus religiösem Kontext erfolgen (siehe dazu auch Fundamentalismus).

Eine Betrachtung des religiösen Terrorismus verzichtet nicht – ebenso wenig wie die Betrachtung anderer Spielarten des Terrorismus – auf die Analyse der jeweiligen sozialen, nationalen etc. Umstände. Sie konzentriert ihr Augenmerk aber auf das besondere Motiv, das religiöse Menschen zu terroristischen Aktionen bewegt. Man könnte daher auch angemessen von jeweils religiös/national/sozial motiviertem Terrorismus sprechen.

Als Merkmal des religiösen Terrorismus ist in erster Linie die persönliche Überzeugung der Täter zu betrachten. Der Philosoph Jakob Friedrich Fries schuf im 19. Jh. hier nicht nur für religiöse Attentäter eine theoretische Grundlage. Nach Bruce Hoffmann stellt Gewalt für den religiösen Terroristen “zuerst und vor allem einen sakramentalen Akt oder eine von Gott gebotene Pflicht dar”

Motive und Ziele religiösen terroristischen Handelns können u. a. sein

  • die Überzeugung absoluten göttlichen Rechts (z. B. eine „Eingebung“)
  • die Verteidigung der Religion gegen fremde Religionen
  • die Verbreitung der eigenen Religion
  • die Deklaration terroristischen Handelns als Opfer „zur höheren Ehre Gottes“.

Religiöser Terrorismus tritt historisch wie lokal auf sehr unterschiedliche Weise zutage. Sein Erscheinungsbild ist so vielschichtig, dass Definitionen immer wieder umstritten sind. Gleichwohl unterscheidet er sich signifikant von anderen Spielarten des Terrorismus und macht eine gesonderte Betrachtung und Darstellung unverzichtbar.

Vor allem seit Mitte der 1980er Jahre hat der religiöse Terrorismus an Bedeutung gewonnen. Er geht aus Sekten oder fundamentalistischen Strömungen innerhalb bestimmter Religionen hervor. Insbesondere radikal-islamische Organisationen wie die palästinensische Hamas, die libanesische Hisbollah und nicht zuletzt die Terrornetzwerke Al-Qaida und Ansar al-Islam sind bekannte Beispiele für islamistisch motivierten Terrorismus. Aber auch unter christlichen Protestanten in den USA gibt es extremistische Strömungen, denen z. B. der Anschlag in Oklahoma City 1995 angelastet wird.

Der Friedensnobelpreisträger und Ökonom Muhammad Yunus meint: „Nehmen Sie die Islamisten: Sie geben den Armen etwas zu essen, außerdem Waffen und eine Ideologie. Es gibt gar keinen Zweifel, dass Armut die Brutstätte von Terrorismus ist.“[9]

„Homegrown Terrorism“

„Homegrown Terrorism“ (zu deutsch „hausgemachter Terrorismus“) bezeichnete ursprünglich Terror, der von Leuten ausgeht, die im Zielland des Terrors unscheinbar aufwuchsen und erst dort zu ihrer terroristischen Überzeugung gelangten. Der Begriff wird vor allem im anglophonen Sprachraum bei islamistischem Terror der neueren Zeit angewandt.

Man bezeichnete damit zum Beispiel die Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London, wo bei insgesamt vier Explosionen in drei U-Bahnen und einem Bus 56 Menschen ums Leben kamen und mehr als 700 verletzt wurden. Die größtenteils aus Pakistan stammenden Täter wurden in Großbritannien geboren, entstammten säkularen Familien und waren ins Gemeindeleben integriert, bevor sie sich islamistischen Organisationen anschlossen und Terror gegen das eigene Land ausübten. Der Begriff wurde eingeführt, weil bisherige islamistische Terroranschläge in westlichen Ländern vorwiegend von extra zu diesem Zweck eingereisten Menschen ausgeübt wurden. Dessen ungeachtet ging Terror in Europa bis in die 1980er vor allem von Leuten aus, die aus dem jeweiligen Zielland stammten, so etwa die Rote Armee Fraktion in der Bundesrepublik Deutschland oder die Action Directe (AD) in Frankreich.

Homegrown-Terrorismus in Deutschland

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts bezeichnen Sicherheitskreise Deutschlands mit Homegrown-Terrorismus eine Spielart des islamistischen Terrorismus, dessen Akteure nicht mehr traditionell aus islamischen Ländern stammen, oder Nachkommen islamischer Immigranten sind. Der „neue“ Homegrown-Terrorismus rekrutiert sich vielmehr aus gebürtigen deutschen Staatsangehörigen, vor allem Jugendlichen, die zum Islam konvertiert und ins Fahrwasser des Islamismus geraten sind. Sie werden in speziellen Trainingscamps islamischer Länder ausgebildet, und mit den technischen wie ideologischen Voraussetzungen zur Durchführung von Terroraktionen ausgestattet.

Als typisches Beispiel des Homegrown-Terrorismus charakterisierte der deutsche Bundesminister des Innern Wolfgang Schäuble die drei Mitglieder der am 5. September 2007 deutschen Fahndern ins Netz gegangene Islamische Dschihad-Union, von denen zwei zum Islam konvertierte Deutsche seien.

Der Präsident des Bundeskriminialamtes Jörg Ziercke sieht Deutschland damit nicht mehr nur als Ruheraum, sondern auch als Ziel des internationalen Terrorismus.[10]

Konservativer „vigilantistischer“ Terrorismus

Der konservativ motivierte „vigilantistische Terrorismus“ zielt im Gegensatz zu anderen Formen des Terrorismus nicht auf die Schwächung, sondern auf die Stärkung der bestehenden staatlichen Ordnung ab, allerdings indem die Gesetze, auf denen diese Ordnung beruht, durch Selbstjustiz gebrochen werden. Der rassistische Ku-Klux-Klan in den USA und paramilitärische Gruppierungen in Lateinamerika sind als vigilantistischer Terrorismus zu bezeichnen. In diese Spielart des Terrorismus sind auch die Terrorakte der geheimen NATO Stay-Behind-Organisation einzuorden.

Terrorismus als Kriegsform

Im unsachlichen Sprachgebrauch eventorientierter Medien und Politiker wird im Zusammenhang mit dem Terrorismus oft von „Krieg“ gesprochen und daraus die vom Grundgesetz eng begrenzte Einsatzmöglichkeit der Bundeswehr auch im Inneren abgeleitet.

Demgemäß sprechen einige Politikwissenschaftler vom modernen Terrorismus durchaus als von einer Form von Krieg. Elliot Cohen, AEI-Fellow und Mitglied des Defence Policy Board, Berater des Verteidigungsministers Donald Rumsfeld in Fragen der „großen Strategie“ – bekannt durch die Aussage „Der Feind in diesem Krieg ist nicht der Terrorismus […] sondern der militante Islam“ – hat schon während des Kalten Krieges vom vierten Weltkrieg gesprochen und dabei auf den sich anbahnenden Konflikt zwischen westlicher Welt und Islamismus Bezug genommen. In diesem modernen „Krieg“ hat nach Elliot Cohen der Gegner lediglich eine neue Form. Er ist „unsichtbar“ und unberechenbar; Angriffe können weltweit und unvorhergesehen erfolgen. Konventionelle Armeen können in dieser Form des Krieges nicht eingesetzt werden, da er „ohne Fronten“ verläuft und der „Gegner“ an sich nicht existiert. Allerdings sind derartige, auf einer Guerillataktik basierenden Konzepte schon seit den Kämpfen Napoleons in Spanien 1807-1814 bekannt.

Staatsterrorismus

Hauptartikel: Staatsterrorismus

Der Ausdruck Staatsterrorismus bezeichnet Gewaltakte, die gemäß internationaler Definition als terroristisch eingestuft, aber durch das Militär oder Geheimdienste eines offiziellen Staates vollzogen oder durch eine souveräne Regierung gefördert werden.

Der Begriff „Terrorismus“ ist auch hierbei umstritten. Gehen staatliche Armeen oder zumindest informell staatlich kontrollierte paramilitärische Truppen (so genannte Todesschwadronen) gegen Widerstandsbewegungen oder Oppositionelle mit der oben genannten Methode des Terrors vor - vor allem, um die nicht direkt Betroffenen (Verhaftete, Verdächtige) einzuschüchtern - so spricht man immer häufiger von Staatsterrorismus.

Der Einsatz willkürlicher und terroristischer Gewalt, insbesondere der Gebrauch von Terror gegen politische Gegner, prägte zum Beispiel die Schreckensherrschaft („Le Terreur“) Robespierres in der Französischen Revolution (1793–1794) oder auch den „Roten Terror“ nach der Oktoberrevolution unter Lenin in Russland. Bei diesen beiden historischen Beispielen war der Terror eine offen vertretene und als legitimes revolutionäres Mittel von den Herrschenden propagierte Praxis, mit der sich die Sicherung von Errungenschaften der Revolution gegen die Kräfte der „Konterrevolution“ begründen ließen.

In der Moderne gelten insbesondere die nationalsozialistische Diktatur im Deutschen Reich unter Adolf Hitler von 1933 bis 1945, das faschistische Italien unter Benito Mussolini von 1922 bis 1943 sowie einige postfaschistische Regime wie beispielsweise die chilenische Militärdiktatur der 1970er und 1980er Jahre unter Augusto Pinochet als Diktaturen, die staatsterroristische Methoden zur Aufrechterhaltung ihrer Macht anwandten.

Staatlich geförderter Terrorismus kann sich auch gegen die Zivilbevölkerung des eigenen Landes richten. In den 1970er und 1980er Jahren führten rechtsgerichtete geheimdienstnahe Kräfte in Italien Terroranschläge gegen die Zivilbevölkerung aus. Diese wurden von Personen im Staatsapparat gedeckt (siehe Gladio) und offiziell der extremen Linken zugerechnet. Ziel dieser Strategie der Spannung war es, den Ruf nach einem starken Staat zu erzeugen, die in Italien traditionell starke Kommunistische Partei (KPI) zu diskreditieren und damit letztlich den Eurokommunismus zu schwächen.

Auf der Gegenseite gelten auch verschiedene nominell kommunistische Regime als Beispiele, in denen terroristische Mittel angewandt wurden, um tatsächliche oder auch nur vermeintliche Regimegegner als „Konterrevolutionäre“ „auszuschalten“. Beispielgebend hierfür gilt insbesondere die UdSSR unter Stalin zwischen 1924 und 1953, oder die Volksrepublik China, vor allem unter Mao Zedong während der Kulturrevolution, sowie das Pol-Pot-Regime in Kambodscha in den 1970er Jahren. Gleichzeitig ist es durchaus denkbar, Menschenrechtsverletzungen wie z. B. US-amerikanische Geheimgefangenenlager sowie Kriege, unter denen vor allem Zivilisten zu leiden haben, ebenfalls als Staatsterror einzustufen.

Ökoterrorismus

Hauptartikel: Ökoterrorismus

Der Begriff Ökoterrorismus ist ein Werturteil. Er bezeichnet subjektiv verwerfliche Taten (ausdrücklich auch Straftaten), die eine politische Dimension haben (Terrorismus) und im Zusammenhang mit der Umwelt (Ökologie) stehen. Nach verschiedenen Verständnissen bezeichnet man damit entweder

  • Handlungen mit dem Ziel, der Umwelt zu nutzen beziehungsweise sie vor Schaden zu bewahren oder
  • Taten mit erheblichen Schaden für die Umwelt.

Terrorismusabwehr

Hauptartikel: Terrorismusbekämpfung

Im Wesentlichen kann man hier zwei Ansätze unterscheiden: Bekämpfung des Terrorismus durch tatsächliche Kampfhandlungen und Gewaltanwendung (operative Maßnahmen) und andererseits durch Maßnahmen, die der politischen, ideologischen oder wirtschaftlichen Ursachenbekämpfung dienen (strukturelle Maßnahmen). [11]

Terroranschläge

Die bekanntesten und verheerendsten internationalen Anschläge waren:

Statistik

Im Jahre 2006 starben 20.000 Menschen bei Terroranschlägen weltweit, davon 13.000 allein im Irak. [12]

Sekundäre Überschrift

Terroristische Vereinigungen

Hauptartikel: Terroristische Vereinigung inklusive der einzelnen Organisationen

Eine terroristische Vereinigung (deutscher Rechtsbegriff seit 1976) oder terroristische Organisation (Vereinte Nationen) ist eine auf eine längere Dauer angelegte Organisation mehrerer Personen (Terroristen), deren Ziel es ist, durch Handlungen, die unter rechtsstaatlichen Voraussetzungen als Straftaten bewertet werden, vor allem politische Ziele zu erreichen, die etwa von religiösen oder wirtschaftlichen Motiven begleitet sein können. Terroristische Vereinigungen versuchen durch Gewaltaktionen, Schrecken (lat. terror) in ein Land zu tragen, um ihre Ziele zu erreichen.

Strafrecht (Deutschland)

Hauptartikel: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung

Für die Gründung oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung droht § 129 a StGB Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zehn Jahren an. Die Rädelsführer einer solchen terroristischen Vereinigung sind mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren zu bestrafen. (Verbrechen) (Stand: 22. August 2006)

In Deutschland wird eine terroristische Vereinigung dadurch definiert, dass sie primär darauf ausgerichtet ist:

sofern eine der bezeichneten Taten dazu bestimmt ist, die Bevölkerung auf erhebliche Weise einzuschüchtern, eine Behörde oder eine internationale Organisation rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt zu nötigen oder die politischen, verfassungsrechtlichen, wirtschaftlichen oder sozialen Grundstrukturen eines Staates oder einer internationalen Organisation zu beseitigen oder erheblich zu beeinträchtigen, und durch die Art ihrer Begehung oder ihre Auswirkungen einen Staat oder eine internationale Organisation erheblich zu schädigen. [13]

Die strafrechtliche Regelung des § 129 a StGB enthält keinen Politikvorbehalt. Auch Täter, denen keine politischen Motive nachzuweisen sind, können demgemäß wegen Mitgliedschaft in oder Gründung einer terroristischen Vereinigung bestraft werden.

Literatur

  • Jörg Baberowski und Anselm Doering-Manteuffel: Ordnung durch Terror. Bonn 2006, ISBN 3-8012-0368-9
  • Erwin Bader (Hg.): Terrorismus - Eine Herausforderung unserer Zeit, P. Lang-Verlag, Frankfurt - Wien 2007, ISBN 978-3-631-54923-0
  • Annegret Bendiek: Die Terrorismusbekämpfung der EU. Schritte zu einer kohärenten Netzwerkpolitik. SWP-Studie 2006/S 21. Berlin 2006. ISSN 1611-6372
  • Paul Berman: Terror und Liberalismus. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2004 (Lizenzausgabe der Europäischen Verlags-Anstalt), ISBN 3-89331-548-9
  • Ellen Bos (Hrsg.): Neue Bedrohung Terrorismus: der 11. September 2001 und die Folgen. Lit, Münster 2003, ISBN 3-8258-7099-5
  • Henryk M. Broder, Segner, Hans-Eckhard (Red.): Terror: der Krieg des 21. Jahrhunderts. Spiegel-Verlag Augstein, Hamburg 2004, ISBN ???
  • Noam Chomsky: The attack: Hintergründe und Folgen. Europa-Verlag, Hamburg 2002 ISBN 3-203-76013-4
  • Wilhelm Dietl, Kai Hirschmann, Rolf Tophoven: Das Terrorismus-Lexikon. Täter, Opfer, Hintergründe. Eichborn 2006, ISBN 3-8218-5642-4
  • Ulrich Enderwitz, Konsum, Terror und Gesellschaftskritik. Unrast Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-437-X (http://reichtum-und-religion.de)
  • Herbert Fuchs/Ekkehart Mittelberg/Klaus Peter: Vom Umgang mit dem Schrecken. Literarische Texte und Materialien zum Terrorismus. Berlin: Cornelsen 2002
  • Peter Fuchs: Das System „Terror“: Versuch über eine kommunikative Eskalation der Moderne. transcript Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-89942-247-3
  • Mark A. Gabriel: Islam und Terrorismus: Was der Koran wirklich über Christentum, Gewalt und die Ziele des Djihad lehrt. Resch-Verlag, 2. unveränderte Auflage 2005, ISBN 3-935197-39-X
  • David Hamilton, Stephen Lungu, Walid Shoebat: Terror – Wie drei Terroristen aus drei Kontinenten der Ausstieg aus dem Terror-Wahnsinn gelingt. clv, Bielefeld 2004, Online-Version (PDF, 250 kB)
  • Peter Heine: Terror in Allahs Namen: Extremistische Kräfte im Islam. Herder, Freiburg im Breisgau 2004, ISBN 3-451-05546-5
  • Bruce Hoffman: Terrorismus – der unerklärte Krieg: neue Gefahren politischer Gewalt. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-15614-9
  • Erhardt-Josef Hofstetter, Tagebuch des Terrors, Die neuen Denkansätze zur Vermeidung des Terrors, Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8334-7743-0
  • Igmade (Stephan Trüby u. a., Hrsg.): 5 Codes: Architektur, Paranoia und Risiko in Zeiten des Terrors. Basel. Boston, Berlin 2006, ISBN 3-7643-7597-3
  • Josef Isensee (Hrsg.): Der Terror, der Staat und das Recht. Duncker und Humblot, Berlin 2004, ISBN 3-428-11127-3
  • Walter Laqueur: Krieg dem Westen: Terrorismus im 21. Jahrhundert. Propyläen, Berlin 2003, ISBN 3-549-07173-6
  • Errico Malatesta: Revolutionärer Terror. 1924, [1]
  • Georg Meggle (Hrsg.): Terror & der Krieg gegen ihn. Mentis, Paderborn 2003, ISBN 3-89785-381-7
  • Maurice Merleau-Ponty: Humanismus und Terror. Hain, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-445-04744-8 (Athenäums Taschenbuch; 144)
  • Herfried Münkler: Die neuen Kriege. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-61653-X
  • Goedart Palm, Florian Rötzer (Hrsg.): MedienTerrorKrieg: zum neuen Kriegsparadigma des 21. Jahrhunderts. Heise, Hannover 2002, ISBN 3-88229-199-0
  • Jürgen Roth: Netzwerke des Terrors. Europa-Verlag, Hamburg 2001, ISBN 3-203-81529-X
  • Sebastian Scheerer: Die Zukunft des Terrorismus: drei Szenarien. zu Klampen, Lüneburg 2002, ISBN 3-934920-16-0
  • Wolfgang Schluchter (Hrsg.): Fundamentalismus, Terrorismus, Krieg. Velbrück Wiss., Weilerswist 2003, ISBN 3-934730-67-1
  • Daniel Schmidthäussler: Terrorismus in den Medien. VDM, Saarbrücken 2008, ISBN 3-639006-24-0
  • Carl Schmitt: Theorie des Partisanen. Duncker & Humblot, Berlin 1963, ISBN 3-428-08439-X
  • Philipp H. Schulte: "Terrorimus und Anti-Terrorismus-Gesetzgebung - Eine rechtssoziologische Analyse", Waxmann-Verlag, Münster 2008, ISBN 978-3-8309-1982-7
  • Strobe Talbott (Hrsg.): Das Zeitalter des Terrors: Amerika und die Welt nach dem 11. September. Propyläen, München 2002, ISBN 3-549-07159-0
  • Charles Townshend: Terrorismus. Reclam, Stuttgart 2005, Reclams Universalbibliothek Nr. 18301, ISBN 3-15-018301-4
  • Peter Waldmann: Terrorismus und Bürgerkrieg: der Staat in Bedrängnis. Gerling Akademie Verl., München 2003, ISBN 3-932425-57-X
  • Werner Weidenfeld (Hrsg.): Herausforderung Terrorismus: die Zukunft der Sicherheit. VS, Verlag für Sozialwiss., Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-14171-6

Siehe auch

Deutsch

Wiktionary: Terrorismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikinews: Portal:Terrorismus – in den Nachrichten
  • Ausführliche Chronologie des Terrorismus mit Daten seit 1972 [2]
  • Arbeitsgemeinschaft Friedensforschung an der Uni-Kassel – Wurzeln und Formen des Terrorismus [3]
  • Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. (DGAP) – Grundlagen, Ausgewählte terroristische Gruppierungen, Analysen, Quellentipps und Literaturangaben. [4]
  • Orientalisches Institut Leipzig – Das Informationsprojekt „Militante Gruppierungen in arabischen und islamischen Ländern“ gefördert durch das Orientalische Institut Leipzig hat als Ziel, „differenzierte Auskünfte über oftmals als ‚militant‘ eingestufte Gruppierungen in der islamischen Welt zu geben“. [5]
  • NahostFocus – „Terror ist ein emotionaler Begriff“: Reuters' Wortschöpfungen. Von Jonathan Ariel, Ma'ariv, 26. September 2004, in Auszügen, Übersetzt von Daniela Marcus. Die Nachrichtenagentur Reuters behauptet, das Wort „Terrorist“ sei kein faktischer, sondern ein emotionaler Begriff, denn „was des einen Terrorist, ist des anderen Freiheitskämpfer“.
  • Georg Meggle: Was ist Terrorismus? (Telepolis), 15. März 2006. Der Autor stellt die Frage, ob Terrorismus mitunter erlaubt, ja sogar geboten sein könne.

Englisch

  • Die UN veröffentlichte eine Liste von Individuen und Organisationen, die sie zu den Taliban, sowie zum Umkreis von Osama bin Laden und der Al-Qaida-Organisation zählt. [6]
  • The Terrorism Research Center – Ein unabhängiges Forschungs- und Informationszentrum in Virginia, USA, das Probleme der nationalen Sicherheit und des Terrorismus untersucht. [7]
  • Informationen des US-Außenministeriums – Dieser Informationsdienst aus Washington bietet alle offiziellen Dokumente zum amerikanischen Feldzug gegen Terrorismus. [8]
  • 9-11 Commission – Der Untersuchungsausschuss des US-Parlaments zu den Terrorranschlägen vom 11. September 2001 bietet auf seiner Website unter anderem den vollständigen Text seines im Juli 2004 veröffentlichten Schlussberichts. Der Ausschuss empfiehlt dort auch eine Strategie gegen den „islamischen Terrorismus“ auf der Grundlage von „Angriff, Vorbeugung, Verteidigung“ [9]
  • Terrorism – The EU on the move – Hier informiert die Europäische Union über ihre Terrorismusabwehr. [10]
  • Federation of American Scientists (FAS) – Die Vereinigung US-amerikanischer Wissenschaftler gegen das Wettrüsten und die Weitergabe von Nukleartechnologie hat eine umfangreiche Datenbank erstellt, in der die weltweite Bedrohung durch den Terrorismus dokumentiert ist: Fallstudien, Hintergrundanalysen, freigegebene Geheimdienstberichte, Informationen über Terrorismusorganisationen und anderes mehr. [11]
  • MIPT Terrorism Knowledge base. Umfassende wissenschaftliche Datenbank zum Thema von 1968 bis 2006. Ermöglicht leicht selbst Grafiken zu erstellen. [12]

Französisch

Quellennachweise

  1. Definition nach Peter Waldmann: Terrorismus und Bürgerkrieg. Der Staat in Bedrängnis. Gerling Akademie Verl., München 2003, ISBN 3-932425-57-X.
  2. a b c Bockstette, Carsten: " Terrorismus und asymmetrische Kriegsführung als kommunikative Herausforderung". In: Carsten Bockstette, Siegfried Quandt, Walter Jertz (Hg.) (2006) Strategisches Informations- und Kommunikationsmanagement. Handbuch der sicherheitspolitischen Kommunikation und Medienarbeit; Bernard & Graefe Verlag
  3. Originalwortlaut: „We have cause to regret that a legal concept of terrorism was ever inflicted upon us. The term is imprecise; it is ambiguous; and, above all, it serves no operative legal purpose.“ Zit. n. Universität Neusüdwales: What is ‘terrorism’? Problems of legal definition, 2004.
  4. Universität von Oklahoma: International Law: Blaming Big Brother: Holding States Accountable for the Devastation of Terrorism, 2003.
  5. Vgl. Universität Neusüdwales: What is ‘terrorism’? Problems of legal definition, 2004.
  6. Wördemann 1977, zitiert in Nohlen 2001 [Franz Wördemann: Terrorismus. Motive, Täter, Strategien. München, Zürich. Piper 1977. ISBN/EAN: 3492022618]
  7. Kofi Annan zum Terrorismus - Madrid-Agenda, 14.03.2005 (Friedensratschlag)
  8. Brent Smith: A Look at Terrorist Behavior: How They Prepare, Where They Strike, NIJ Journal, Bd. 260, Juli 2008
  9. spiegel.de: „Nehmen Sie die Islamisten: Sie geben den Armen etwas zu essen, außerdem Waffen und eine Ideologie. Es gibt gar keinen Zweifel, dass Armut die Brutstätte von Terrorismus ist.“
  10. http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7415296,00.html
  11. Seth G. Jones, Martin C. Libicki: How Terrorist Groups End. Lessons for Countering al Qa'ida (free PDF), Rand Corporation, Juli 2008, ISBN 9780833044655
  12. tagesspiegel.de: 20 000 Tote bei Anschlägen im Jahr 2006, (2007).
  13. Bundesgerichtshof: Haftbefehle gegen mutmaßliche Mitglieder der „militanten Gruppe“ außer Vollzug gesetzt