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[[Datei:Muenze Albert Schweitzer.jpg|mini|150px|5-DM-Gedenkmünze zum 100.&nbsp;Geburtstag]]


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'''Albert Schweitzer''' (* [[14. Januar]] [[1875]] in [[Kaysersberg]] im [[Département Haut-Rhin#Bezirk Oberelsass|Oberelsass]] bei [[Colmar]]; † [[4. September]] [[1965]] in [[Lambaréné]], [[Gabun]]) war ein deutsch-französischer [[Arzt]], [[Protestantismus|evangelischer]] [[Theologie|Theologe]], [[Organist]], [[Philosophie|Philosoph]] und [[Pazifismus|Pazifist]].


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Schweitzer gründete ein Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun. Er veröffentlichte theologische und philosophische Schriften, Arbeiten zur Musik, insbesondere zu [[Johann Sebastian Bach]], sowie autobiographische Schriften in zahlreichen und vielbeachteten Werken. 1953 wurde ihm der [[Friedensnobelpreis]] für das Jahr 1952 zuerkannt, den er 1954 entgegennahm.<ref>[http://nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/1952/press.html nobelprize.org]</ref>


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== Biografie ==
=== Frühe Jahre und Ausbildung ===
[[Datei:KaysersbergAS.jpg|miniatur|hochkant=0.6|links|Albert Schweitzers Geburtshaus in [[Kaysersberg]]]]
[[Datei:GünsbachKirche.jpg|miniatur|hochkant|Kirche [[Gunsbach|Günsbach]], Ort der Kindheit und der späteren Einspielungen von [[Orgel]]-Werken [[Johann Sebastian Bach|Bachs]]]]
[[Datei:Strasbourg Tram.JPG|miniatur|hochkant|Ab 1899 war Schweitzer Vikar an der Nikolaikirche in [[Straßburg]]]]
Schweitzer stammte aus einer [[Alamannen|alemannisch]]-[[Elsass|elsässischen]] Familie. Geboren wurde er als Sohn des [[Pfarrverweser]]s Ludwig (Louis) Schweitzer, der eine kleine evangelische Gemeinde betreute, und dessen Frau Adele, geb. Schillinger, der Tochter eines Mühlbacher Pfarrers. Zu diesem Zeitpunkt gehörte seine Heimat als [[Reichsland Elsaß-Lothringen]] zu Deutschland. Noch im Jahr seiner Geburt zog die Familie von Kaysersberg nach [[Gunsbach|Günsbach]] um. Seine Muttersprache war der [[Elsässisch|elsässische Ortsdialekt]] des [[Oberdeutsch]]en. Daneben wurde in seiner Familie auch Französisch gesprochen. Das [[Standarddeutsch|Hochdeutsche]] erlernte Schweitzer erst in der Schule. Deutsch und Französisch beherrschte er fast gleich gut.


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Nach dem Abitur 1893 in [[Mülhausen]] studierte er an der [[Universität Straßburg]] [[Theologie]] und [[Philosophie]]. Zudem studierte er in [[Paris]] bei [[Charles-Marie Widor]] [[Orgel]].


Bitte entschuldige die Unannehmlichkeiten. Bei Fragen oder Problemen kannst du dich gern auch an die beiden [[m:Special:MyLanguage/Stewards|Stewards]] [[Benutzer:DerHexer|DerHexer]] und [[Benutzer:Hoo man|Hoo man]] wenden.
1899 wurde er dann an der Berliner Universität mit einer Dissertation über ''Die Religionsphilosophie Kants von der Kritik der reinen Vernunft bis zur Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft'' zum Dr.&nbsp;phil. promoviert. 1901 folgte die theologische Dissertation zum [[Lizenziat|Lic.]] theol. ''Kritische Darstellung unterschiedlicher neuerer historischer Abendmahlsauffassungen'' (Erstauflage 1906), die in der zweiten Fassung den Titel ''Geschichte der Leben-Jesu-Forschung'' (Tübingen 1913) trägt.


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1902 erfolgte an der Universität Straßburg die [[Habilitation]] in Evangelischer Theologie mit der Schrift ''Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis''. Mit der Habilitation wurde er [[Dozent]] für Theologie an der Universität Straßburg und [[Vikar]] an der [[Nikolaikirche (Straßburg)|Kirche St.&nbsp;Nikolai]]. Seine Theologie fand unter anderem bei [[Fritz Buri]] Nachhall. Schweitzer schrieb 1905 die französische Ausgabe von ''[[Johann Sebastian Bach|Johann Sébastien Bach]]'', auf die drei Jahre später 1908 seine neu verfasste deutsche Bach-Monographie folgte.
</div> 22:35, 19. Mär. 2015 (CET)

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Von 1905 bis 1913 studierte Albert Schweitzer [[Medizin]] in [[Straßburg]] mit dem Ziel, in [[Französisch-Äquatorialafrika]] als Missionsarzt tätig zu werden. Die [[Immatrikulation]] zum Studium der Medizin war sehr kompliziert. Schweitzer war ja bereits Dozent an der Universität Straßburg. Erst eine Sondergenehmigung der Regierung machte das Studium möglich. 1912 wurde er zum Arzt approbiert, im gleichen Jahr wurde ihm der Titel eines Professors verliehen auf Grund seiner „anerkennenswerten wissenschaftlichen Leistungen“. 1913 folgte seine medizinische [[Doktorarbeit]] ''Die psychiatrische Beurteilung Jesu: Darstellung und Kritik''.<ref>Ursprünglicher Titel: ''Kritik der von medizinischer Seite veröffentlichten Pathographien über Jesus''; nach Harald Steffahn: ''Albert Schweitzer.'' Rowohlt Biographien, 50263, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1979, 16. Aufl., 2004, S.&nbsp;145.</ref> In dieser Arbeit widerlegt er, analog seiner theologischen Dissertation, zeitgenössische Versuche, das Leben Jesu aus [[Psychiatrie|psychiatrischer]] Sicht zu beleuchten. Somit war er, im Alter von 38 Jahren und bevor er nach Afrika ging, in drei verschiedenen Fächern promoviert, hatte sich habilitiert und war Professor.

Albert Schweitzer heiratete 1912 [[Helene Bresslau]] (1879–1957), die Tochter des jüdischen Historikers [[Harry Bresslau]] und dessen Frau Caroline, geborene Isay. 1919 wurde die Tochter [[Rhena Schweitzer-Miller]] († 2009) geboren, die bis 1970 die Stiftung ihres Vaters weiterführte.

=== Leben als Mediziner in Afrika und Europa ===
[[Datei:Bassin versant de l'Ogooué-fr.svg|miniatur|links|Das Einzugsgebiet des [[Ogooué]] erstreckt sich über den größten Teil [[Gabun]]s. [[Lambaréné]] liegt im Westen, am [[Flusslängsprofil|Unterlauf]] des Flusses.]]
[[File:Gedenktafel am Albert- und Helene-Schweitzer-Bresslau-Baum in Basel.JPG|thumb|Gedenktafel am Albert- und Helene-Schweitzer-Bresslau-Baum in Basel]]

1913 setzte Schweitzer sein Vorhaben in die Tat um und gründete am [[Ogooué]], einem 1200&nbsp;km langen Fluss in Gabun, das Urwaldhospital [[Lambaréné]].<ref>[http://www.sueddeutsche.de/geld/bildstrecke-beruehmte-kliniken-und-krankenhaeuser-1.243652-2 Foto: Schweitzer und seine Mitarbeiter vor dem Urwaldspital] Süddeutsche Zeitung, 16. Januar 2008</ref> Das Gebiet gehörte damals zu [[Französisch-Äquatorialafrika]]. Schon ab 1914, als der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden er und seine Frau Helene, eine Lehrerin, aufgrund ihrer deutschen Staatsangehörigkeit von der französischen Armee unter Hausarrest gestellt.

1917, erschöpft von mehr als vier Jahren Arbeit und von einer Art tropischer Anämie, wurde das Ehepaar Schweitzer festgenommen, von Afrika nach [[Frankreich]] überführt und in [[Bordeaux]], Garaison und dann [[St.&nbsp;Rémy de Provence]] bis Juli 1918 interniert. Diese Zeit nutzte Albert zur Entwicklung und zum Ausbau seiner [[Ethik]] der ''Ehrfurcht vor dem Leben''. Zentral für diese Ethik ist der Satz: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“

Gegen Kriegsende kamen sie 1918 ins [[Elsass]] zurück, das am 6. Dezember wieder an Frankreich angeschlossen wurde. Dort nahm Schweitzer die französische [[Staatsbürgerschaft]] an, er selbst bezeichnete sich jedoch gern als Elsässer und „Weltbürger“. Er nahm wieder die Stelle als Vikar in St.&nbsp;Nikolai in Straßburg an und trat als Assistenzarzt in ein Straßburger Spital ein.

Dank des schwedischen [[Bischof]]s [[Nathan Söderblom]] konnte Albert Schweitzer ab 1920 in [[Schweden]] Vorträge über seine Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben halten, mittels Orgelkonzerten seine Schulden bezahlen und Geld für die Rückkehr 1924 nach Afrika verdienen, um dort das Urwaldhospital auszubauen.

Bekannt wurde Albert Schweitzer vor allem durch sein Buch „Zwischen Wasser und Urwald“, das er in kurzer Zeit 1921 geschrieben hatte.<ref>[http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-mission-3.htm#schweitzer Hier findet sich ein Auszug aus dem Buch „Zwischen Wasser und Urwald“ von Albert Schweitzer] aus dem Buch: [[Johannes Paul (Forschungsreisender)|Johannes Paul]]: [http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-mission.pdf ''Von Grönland bis Lambarene. Reisebeschreibungen christlicher Missionare aus drei Jahrhunderten'' (pdf)]. Evangelische Verlags-Anstalt, Berlin 1951.</ref> In seiner Rede zum 100. Todestag [[Johann Wolfgang von Goethe]]s 1932 in [[Frankfurt am Main]] warnte Schweitzer vor den Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihm viel öffentliche Ehre zuteil. In seiner erst 1954 gehaltenen Dankesrede zur Verleihung des [[Friedensnobelpreis]]es von 1952 sprach sich Schweitzer deutlich für eine generelle Verwerfung von Krieg aus: „Krieg macht uns der Unmenschlichkeit schuldig“, „zitiert“ Albert Schweitzer Erasmus von Rotterdam. Infolge der [[Genfer Konventionen|Genfer Konvention]] von 1864 und der Gründung des Roten Kreuzes sei es zu einer „Humanisierung des Krieges“ gekommen, die dazu geführt hätte, dass die Menschen 1914 den beginnenden Ersten Weltkrieg nicht in der Weise ernst genommen hatten, wie sie dies hätten tun sollen.

==== Kritik ====

Zum Teil wurde Schweitzer vorgeworfen, rassistische, paternalistische und pro-kolonialistische Einstellungen zu haben. So kritisierte er die Unabhängigkeit von [[Gabun]], weil das Land dafür noch nicht bereit sei.
[[Chinua Achebe]] berichtete, dass Schweitzer gesagt habe, Afrikaner seien seine Brüder jedoch seine "jüngeren Brüder".<ref>Chinua Achebe. "An Image of Africa: Racism in Conrad's Heart of Darkness." – the Massachusetts Review. 1977</ref> Der amerikanische Journalist John Gunther besuchte Lambaréné in den 1950ern und kritisierte Schweitzers paternalistische Einstellung gegenüber Afrikanern. Auch würden diese dort nicht als Fachkräfte eingesetzt. Nach Jahrzehnten, die Schweitzer schon in Afrika wirkte, kämen die Krankenschwestern noch immer aus Europa.<ref>John Gunther. "Inside Africa". New York: Harper. 1955.</ref>

== Die Lehre der Ehrfurcht vor dem Leben ==
=== Das Problem der Ethik in der Höherentwicklung des menschlichen Denkens ===
Schweitzer geht 1962 in der [[Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]] seines philosophischen Denkens davon aus, dass sich Menschen beim Nachdenken über sich selbst und ihre Grenzen wechselseitig als Brüder erkennen, die über sich selbst und ihre Grenzen nachdenken. Im Zuge des Zivilisationsprozesses wird die [[Solidarität]], die ursprünglich nur auf den eigenen Stamm bezogen war, nach und nach auf alle, auch unbekannte Menschen übertragen. In den Weltreligionen und Philosophien sind diese Stadien der Kulturentwicklung konserviert.

[[Datei:Albert Schweitzer, Etching by Arthur William Heintzelman.jpg|miniatur|hochkant|Albert Schweitzer auf einer Zeichnung von Arthur William Heintzelman (1950er Jahre)]]
Analog wirkt in den weltverneinenden Religionen des indischen Kulturkreises nach der Philosophie von [[Arthur Schopenhauer]] eine Ausbreitung des Mitleids, das im [[Brahmanismus]] jenseits der (wahren) [[Metaphysik]] im Leid der (falschen) materiellen Welt begründet ist und deshalb abgelehnt, im [[Buddhismus]] mit Bezug auf eine erweiterte Metaphysik gefordert und im [[Hinduismus]] ins Alltagsleben integriert wird, das als Spiel der Götter mit Menschen verstanden wird ([[Bhagavad Gita]]). Die geforderte Teilnahmslosigkeit gegenüber Leid verpflichtet zum [[Pazifismus]]. Schweitzer bezog sich auch auf [[Mahatma Gandhi]].

Auch die Ausbreitung des weltbejahenden [[Zoroastrismus]] persischer Siedler, vereint in Solidarität gegen heidnische Nomaden, beeinflusst die griechische Philosophie, in der der [[Stoiker]] [[Panätios]] die Weltbejahung mit einer allumfassenden Vernunft begründet, in der [[Seneca]], [[Epiktet]] und [[Marc Aurel]] als [[Tugend]] aller Tugenden den [[Humanismus]] entwickeln.

Im Schmelztiegel der persischen und der griechischen Kultur waren das [[Judentum]] und das [[Christentum]] entstanden, die die Welt als wahr, aber unvollkommen sehen. Das Christentum fordert Weltentsagung zur Ausweitung des Guten im Menschen und findet auf der Suche nach dem [[Gebot (Ethik)|Gebot]] aller Gebote ebenfalls zum Ideal des Humanismus.

Seit der [[Renaissance]] verwachsen die außengeleitete Tugend aller Tugenden und das innengeleitete Gebot aller Gebote zu einem weltlichen Recht ([[Erasmus von Rotterdam]]), Grundlage für den [[Utilitarismus]] von [[Jeremy Bentham]], während [[David Hume]] eine natürliche [[Empathie]] als Ursache annimmt. [[Immanuel Kant]] verbindet diese mit dem [[Dualismus]] und verlegt die [[Moral]] in der Form des [[Kategorischer Imperativ|Kategorischen Imperativ]] in die [[Natur]] des Menschen, der in der geistigen Welt als [[Subjekt (Philosophie)|Subjekt]] lebt und in der gegenständlichen nur [[Objekt (Philosophie)|Objekt]] ist.

Das häufige Scheitern am moralischen Anspruch macht aus dem guten [[Gewissen]] einen [[Mythos]], während die [[Zivilisation]] das [[Vertrauen]] und den [[Sinn (Semantik)|Sinn]] mit der Folge von [[Resignation]] und reaktiver [[Sentimentalität]] untergräbt. Damit dieser Druck dazu führt, dass das Subjekt sein [[Sein (Philosophie)|Sein]] als „Wille zum Leben inmitten vom Willen zum Leben“ anderer begreift und diese [[Erfahrung]] mit dem [[Nächstenliebe|Liebesgebot Jesu]] unterfüttert, braucht es Anleitung. Dann verbindet es die Gebote des Gewissens in der Form des Kategorischen Imperativ in der geistigen Welt mit den Tugenden in der gegenständlichen Welt und erkennt den Unterschied zwischen böse und gut als Ausdruck lebensschädigender und lebensfördernder Wirkungen und findet darin den höchsten sittlichen [[Wertvorstellung|Wert]].

Dieser sittliche Wert ermöglicht eine Lebensanschauung, in der Lebensbejahung keine Erkenntnis-, sondern eine Willenskategorie ist, Lebensverneinung in der Rücksichtnahme auf den Willen anderer liegt und Lebensentsagung im verinnerlichenden, sich selber sammelnden ([[Musik]]) und vervollkommnenden Gebot besteht, auch das eigene Leben aus Berufung auf den sittlichen Wert der Ethik zu heben, die Volksweisheiten von „Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andern zu“ bis hin zu „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ vereint und auf alles Lebendige überträgt.

=== „Ethische Kultur“. Mensch und Kreatur ===
[[Datei:Albert Schweitzer.jpg|miniatur|hochkant|Albert-Schweitzer-Gedenktafel im [[Australien|australischen]] [[Wagga Wagga]]]]

Entscheidungen zwischen [[Moral]] und [[Sachzwang]] führen zur Beschäftigung mit dem [[Ideal (Philosophie)|Ideal]] der [[Ethik]], in die der Mensch hineinwächst. Die Verantwortung braucht einen individuellen, sozialen und politischen Willen, der dem eigenen Dasein einen geistigen Wert verleiht und zur gegenständlichen Welt ein Verhältnis knüpft, in dem der Mensch von einer naiven zu einer vertieften Weltbejahung gelangt. Elementares Denken ist die Voraussetzung einer verständlichen und überzeugenden Ethik, die bei der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit in dieser wie [[Sauerteig]] im Brot wirkt.

Das zwischenmenschliche Verhältnis ist von Fremdheit und Kälte geprägt, weil sich niemand traut, sich so herzlich zu geben, wie er ist. Die Überwindung verwurzelt die Herzlichkeit in der Ehrfurcht vor dem Leben und verhilft zu einer Güte in Bescheidenheit, weil man bei jeder Entscheidung immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen wird und zu resignieren droht. Doch gerade die Jugend verfügt über die Energie, die resignierte Vernünftigkeit der gereiften Persönlichkeit zu hinterfragen und hat den Mut, einen moralischen Kompass für einen lebensfördernden Umgang mit Sachzwängen zu justieren.

Da die [[Kreatur]] wehrlos der menschlichen [[Willkür]] ausgesetzt ist, beziehen ethische Entscheidungen die Willkür mit ein und schädigen Leben nicht aus Gedanken- oder Teilnahmslosigkeit. Mitleid mit Tieren ist trotz ihrer angeblichen Seelenlosigkeit keine Sentimentalität, denn alles notwendige Töten ist ein Grund zu Trauer und Schuld, der man nicht entkommen, die man nur verringern kann.

Albert Schweitzer ist zur Schonung der Tiere zur vegetarischen Ernährung übergegangen. „Meine Ansicht ist, dass wir, die für die Schonung der Tiere eintraten, ganz dem Fleischgenuss entsagen und auch gegen ihn reden. So mache ich es selber.“<ref>[http://albert-schweitzer-stiftung.de/ueber-uns/albert-schweitzer/zitate Homepage Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt] abgerufen am 2. März 2014.</ref>

=== Atomkrieg oder Frieden ===
Im [[Pazifismus]], oft als [[Utopie]] belächelt, sieht Schweitzer ein überlebenswichtiges Gegengewicht zur [[Mutual assured destruction|Patt-Situation]] der [[Abschreckung]]. Die Gesinnung der Unmenschlichkeit will sich die Entscheidungsfreiheit über Krieg oder Frieden als Voraussetzung der Friedensgarantie mit einer Position der Stärke erhalten. Sie übersieht die Bedrohung der Stärke durch die Ausweitung von Sachzwängen zur Aufrüstung mit der Folge einer Steigerung der Kriegsgefahr als [[selbsterfüllende Prophezeiung]] ([[Rüstungsspirale]]). Sie bemerkt nicht, dass auch der Sieger vom Sieg nichts hat.

Trotz aller Zweifel rät Schweitzer aus Angst vor der Gesinnung der Unmenschlichkeit zur einseitigen Abrüstung. Da die resignierte Vernunft nicht erkennt, dass Vernichtungskriege mehr Probleme schaffen als lösen, kann die Ehrfurcht vor dem Leben nur mit [[Mut (Tugend)|Mut]] die [[Hoffnung]] entwickeln, mit der die Öffentlichkeit die Idee einer weltbejahenden Kultur entwirft und die Verantwortung über Krieg und Frieden übernimmt.

=== Verbindungen zu anderen philosophischen Strömungen ===
Vereinzelte stehen einer absoluten Wirklichkeit gegenüber, die wegen ihrer Transzendenz so unverständlich ist, dass sie sich in ihr nur ihre einzelnen Vorstellungswelten errichten können, in denen sich, jeweils in Objekt und Subjekt getrennt, der Wille der absoluten Wirklichkeit widerspiegelt. Der Wille an sich ist einerseits frei, aber blind, andererseits sehend, da von der eigenen Vorstellung festgelegt ([[Determinismus]]), aber unfrei. Deshalb kann das Subjekt den Willen nicht mehr zur Unterscheidung von [[Schöpfung]] und [[Zerstörung]] nutzen und [[Sinn]] entwickeln. Schweitzer sieht die Essenz zur Überwindung dieses [[Paradox]] [[a priori]] im Menschen angelegt, Inneres wird entsprechend externalisiert. Die kritische Auseinandersetzung mit der in Frankreich populär gewordenen Existenzphilosophie beschäftigte Schweitzer noch in seinen letzten Lebensjahren; [[Jean-Paul Sartre]] war der Sohn von Schweitzers Cousine Anne-Marie. Sartres [[Existentialismus]] geht von den gleichen Vorstellungen aus: Der Sinnlosigkeit steht die freie Verantwortung des vereinzelten Gewissens gegenüber, das sich allerdings in seiner Ich-Bezogenheit seine Essenz in der [[Intersubjektivität]] durch das Eintreten für bestimmte Werte selber schafft: Außeneinflüsse werden entsprechend internalisiert.

== Theologisches Werk ==
=== Geschichte der [[Leben-Jesu-Forschung]] ===
Schweitzer erkennt in allen Jesusentwürfen die [[Projektion (Psychoanalyse)|Projektionen]] der betreffenden Forscher. Lediglich [[Johannes Weiß (Theologe)|Johannes Weiß]] nimmt er ernst. Während Johannes Weiss jedoch nur die Predigt Jesu vom Gedanken des in Kürze bevorstehenden Weltendes und Anbrechen des Gottesreiches bestimmt sein lässt, behauptet Schweitzer, dass auch Jesu Handeln dadurch bestimmt werde. Diese Position wird in der Theologie als [[konsequente Eschatologie]] <ref>[http://www.bible-only.org/german/handbuch/Konsequente_Eschatologie.htm]</ref> bezeichnet. Schweitzer betont den grossen Abstand zwischen dem jesuanischen Weltbild und dem Weltbild seiner Zeit. Durch diesen Abstand komme der Galiläer wieder wie ein Unbekannter auf uns zu, der neu entdeckt werden müsse.
Obwohl sich spätere Theologen bezüglich der Unmöglichkeit einer Leben-Jesu-Rekonstruktion auf Schweitzer berufen, war er selbst diesbezüglich weniger pessimistisch als z. B. [[Rudolf Bultmann]].

http://www.bible-only.org/german/handbuch/Konsequente_Eschatologie.html

=== Die Mystik des Apostel Paulus ===
In seiner Untersuchung von [[Paulus von Tarsus|Paulus]] betont Schweitzer dessen mystische Dimension, aus der heraus Paulus nur die Ethik Jesu und die mythologische Dimension seiner Kreuzigung und Wiederauferstehung als Christus beachte und die [[Parusie]]-Verzögerung als Aufforderung zur weltweiten Ausbreitung der Lehre Christi als Voraussetzung für den Beginn des Reiches Gottes interpretiere, zumal Christen schon im Diesseits Teil des Reiches geworden seien (z.&nbsp;B. Römerbrief 6, 1–14, Epheserbrief 2,5&nbsp;ff). Die Bekehrung von Heiden mache die Gemeinde über die Jünger hinaus (und später die Kirche) zu seinem eigentlichen Vermächtnis, seine Kreuzigung sei nicht das Ende, sondern der Anfang der [[Eschatologie]], die durch die zweite Rückkehr des „Gottessohnes“ vollendet werden wird. Sowohl seine Deutung Jesu als auch seine Sicht von Paulus wurden von der überwiegenden Mehrzahl der Theologen abgelehnt.<ref>Zu Paulus Vorwort von Werner Kümmel in „Die Mystik des Apostels Paulus“, Mohr Verlag, Tübingen. Allgemein Wolfgang Müller (Hrsg.) „Zwischen Denken und Mystik – Albert Schweitzer und die Theologie heute“, Syndikat Buchgesellschaft, 1997.</ref>

== Musik ==
Albert Schweitzer war ein bekannter Organist, Musikwissenschaftler, Theoretiker des Orgelbaus und einer der für das 20. Jahrhundert stilbildenden Interpreten der Musik Johann Sebastian Bachs.

=== Instrumentenbau und Orgelreform ===
Schweitzers Ansichten zum Orgelspiel sind von seinen religiösen Vorstellungen nicht zu trennen. So meint er z.&nbsp;B. in Bezug auf die Wiedergabe von Orgelwerken im Konzertsaal:

{{Zitat|Durch die Wahl der Stücke und die Art der Wiedergabe suche ich den Konzertsaal zur Kirche zu machen. [...] Durch ihren gleichmäßigen und dauernd aushaltbaren Ton hat die Orgel etwas von der Art des Ewigen an sich. Auch in dem profanen Raum kann sie nicht zum profanen Instrument werden.|Schweitzer|''Aus meinem Leben und Denken''<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken, Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;80</ref>}}

[[Datei:Eglise St Thomas - Orgue de Choeur.JPG|miniatur|Die nach den Plänen von Albert Schweitzer 1905 gebaute Orgel in der [[Thomaskirche (Straßburg)|Thomaskirche]] in [[Straßburg]]]]
Als einer der Hauptvertreter der sogenannten Elsässisch-Neudeutschen Orgelreform propagierte Schweitzer seit Anfang des 20. Jahrhunderts gegen die damals in Deutschland üblicherweise gebauten Instrumente einen neuen Orgeltyp: Diese Orgel sollte den ausgewogenen Plenum-Klang der französischen spätromantischen Orgel [[Cavaillé-Coll]]s, die verschmelzungsfähigen [[Orgelpfeife#Lingualpfeifen (Zungenpfeifen)|Zungenstimmen]] der deutschen und englischen Romantik und den Obertonreichtum der alten klassischen Orgeln des Elsass („[[Silbermann-Orgel]]n“) miteinander verbinden. Eine neue Spieltischgestaltung sollte die Logik und Übersichtlichkeit der französischen Spielanlage und die in Deutschland gebräuchlichen Spielhilfen vereinen (''Deutsche und französische Orgelbaukunst und Orgelkunst.'' Leipzig 1906).

Vor allem im Elsass wurden mehrere Orgeln nach Schweitzers Vorstellungen realisiert. Registerreiche Reformorgeln entstanden in [[St. Reinoldi (Dortmund)|St.&nbsp;Reinoldi]], Dortmund (1909, V/P 105<ref>eine Angabe wie zum Beispiel „V/P 105“ bedeutet: V = die Orgel hat 5 Manuale, P = sie hat ein (selbständiges) Pedal, 105 = sie hat 105 Register.</ref>, 1939 um ein Rückpositiv mit sechs Registern erweitert, 1943/44 zerstört), und [[Hauptkirche Sankt Michaelis (Hamburg)|Sankt Michaelis, Hamburg]] (1912, V/P 163, nach Kriegsschäden 1943 durch den Neubau von 1962 ersetzt). Schweitzers Vorstellungen von der Orgel galten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit der zunehmenden Bedeutung der [[Orgelbewegung]] zunächst als weitgehend überholt. Mit der erneuten Wertschätzung der Orgel des 19. Jahrhunderts, mit der Begeisterung für Orgelbau und Orgelmusik der französischen Spätromantik seit den 1970er Jahren zeigen besonders im deutschsprachigen Raum viele Orgelneubauten, die eine Synthese verschiedener historischer Stilelemente anstreben, eine Nähe zu Schweitzers Vorstellungen. Schweitzer wirkte bewusstseinsbildend für die wachsende Wertschätzung alter Orgeln im frühen 20. Jahrhundert. Auch in der Zeit seines Wirkens in Afrika setzte er sich immer wieder für die Erhaltung historischer Instrumente ein und begleitete Neubauten mit seinem Rat.

Neben der Orgel beschäftigte Schweitzer sich mit dem Geigenbau, genauer mit dem [[Geigenbogen]]. Ausgangspunkt war seine Kritik an dem Spiel der mehrstimmigen Passagen in [[Sonaten und Partiten für Violine solo (Bach)|Bachs Solo-Violinsonaten]] und [[Suiten für Violoncello solo (Bach)|Suiten für Violoncello solo]]. Mit dem modernen, steifen, leicht konkaven Bogen lassen sich nur zwei Saiten gleichzeitig zum Klingen bringen. Als Notbehelf wird arpeggiert oder mit Intervallzerlegung gearbeitet, d.&nbsp;h. zunächst werden die unteren beiden, danach die oberen beiden Töne gespielt. Schweitzer störte das Zerbrechen der Akkorde, die damit verbundenen Kratzgeräusche, die Pausen zwischen den Akkorden, das ständige Fortespiel und die unsinnige Stimmführung. Dagegen ging er davon aus, dass vierstimmiges Geigenspiel zu Bachs Zeit auch tatsächlich möglich und üblich war und sah sich in Berichten zum Beispiel über den norddeutschen Musiker und Bachs älteren Zeitgenossen [[Nicolaus Bruhns]] bestätigt. Der Schlüssel lag in der Verwendung eines konvexen Bogens, dessen Haare beim Spiel so entspannt werden können, dass ein gleichzeitiges Anstreichen aller Saiten möglich ist. Schweitzer sah die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen, in einer Neukonstruktion; gemeinsam mit dem Geiger [[Rolph Schröder]] entwickelte er einen konvexen Bogen mit einer Hebelapparatur am unteren Ende, mit der die Entspannung der Haare beim Spiel möglich war. Er nannte diesen Bogen „Bachbogen“, wohl wissend, dass er damit kein historisches Instrument aus Bachs Zeit, sondern eben eine Neukonstruktion vorgelegt hatte. Heute wird dieser Bogen als [[Rundbogen (Streichinstrument)|Rundbogen]] bezeichnet. Nur wenige Geiger praktizieren heute dieses Spiel, unter ihnen [[Rudolf Gähler]], der zu diesem Thema auch ein Buch veröffentlicht hat.

=== Bach-Interpret ===
[[Datei:Stamps of Germany (DDR) 1965, MiNr 1086.jpg|miniatur|hochkant|25-[[Mark der DDR|Pf]]-[[Sondermarke]] der [[Briefmarken-Jahrgang 1965 der Deutschen Post der DDR|DDR-Post 1965]] zum 90.&nbsp;Geburtstag]]
Als [[Johann Sebastian Bach|Bach]]-Interpret wandte sich Schweitzer gegen die seiner Meinung nach übertriebene dynamische und farbliche Differenzierung des spätromantischen Orgelspiels, wie sie sich in Deutschland und Mitteleuropa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss der Liszt-Schule etabliert hatte. Er wurde darin bestärkt durch seine Kenntnis der französischen Tradition des Bach-Spiels und seine Studien bei [[Charles-Marie Widor]], Komponist und [[St-Sulpice de Paris#Die Orgeln|Organist an Saint-Sulpice]] in Paris.

{{Zitat|Weil Bachs Musik Architektur ist, sind bei ihr crescendi und decrescendi, die in der Beethovenschen und Nachbeethovenschen Musik Gefühlserlebnissen entsprechen, nicht angebracht. Eine Abwechslung zwischen Stark und Schwach ist in ihr sinnvoll insoweit, als sie dazu dient, Hauptsätze hervor- und Nebensätze zurücktreten zu lassen. Nur innerhalb dieser forti und piani sind deklamatorische crescendi und descrescendi angebracht. Verwischen sie den Unterschied zwischen forte und piano, so machen sie die Architektur des Stückes zunichte.|Schweitzer|''Aus meinem Leben und Denken''<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;66</ref>}}

Schweitzer propagierte für die freien Orgelwerke Bachs eine einheitliche, behutsam terrassendynamisch gestaffelte Registrierung. Der Jalousieschweller sollte allenfalls für großräumige Steigerungen und zum Nachzeichnen melodischer Bögen verwendet werden. Der Gebrauch des Registerschwellers (Walze) beim Solovortrag alter Orgelmusik galt Schweitzer als unkünstlerisch. Er vermied als Interpret Extreme. Er wählte und propagierte langsame Tempi, die seiner Ansicht nach die Erfassbarkeit der polyphonen Strukturen gewährleisten,<ref>Schweitzer in ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;67: „Durchweg wird Bach zu schnell gespielt. Eine Musik, die ein visuelles Erfassen nebeneinander einhergehender Tonlinien voraussetzt, wird für den Hörer, dem ein zu rasches Tempo dies unmöglich macht, zum Chaos.“</ref><ref>Albert Schweitzer in Kapitel XIV – ''Die Wiedergabe der Orgelwerke'' seines Buches ''Johann Sebastian Bach'', [[Breitkopf & Härtel]], Leipzig 1952, S.&nbsp;271: „Die Tempi nimmt man, je länger und je mehr man Bachsche Orgwelwerke spielt, desto langsamer. [...] Die Linien müssen in ruhiger Plastik vor dem Hörer stehen. Er muss auch Zeit haben, sich ihr Ineinander und Nacheinander vorzustellen.“</ref> der Aufführungspraxis zu Bachs Zeit entsprächen,<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;131: Als Grund für langsamere Tempi verweist Schweitzer auf die bautechnisch bedingten Grenzen der maximal möglichen Spielgeschwindigkeit der Orgeln zu Bachs Zeit und auf [[Adolf Friedrich Hesse]], welcher der überkommenen Bachtradition nach die Orgelwerke Bachs in einem „überaus ruhigen Tempo wiedergab“.</ref> und sah die häufige Praxis eines aus seiner Sicht zu schnellen Spiels als erfolglosen Versuch des Ausgleichs mangelnder Plastik des Vortrags.<ref>Albert Schweitzer in Kapitel XIV – ''Die Wiedergabe der Orgelwerke'' seines Buches ''Johann Sebastian Bach'', Breitkopf & Härtel, Leipzig 1952, S.&nbsp;271: „Wenn so viele Organisten wähnen, Bach ‚interessant‘ zu spielen, indem sie hasten, so liegt dies daran, daß sie nicht über die richtige Plastik des Spiels verfügen, die ihnen erlaubt, ihren Vortrag durch die klare Herausarbeitung der Details dem Lehrer lebendig zu machen.“</ref> Außerdem praktizierte er eine zurückhaltende Agogik. Die Phrasierung soll nach Schweitzer immer dem jeweiligen Formzusammenhang untergeordnet sein. Er verwirft dabei gleichermaßen ein durchgängiges staccato wie legato.

{{Zitat|Während man zur Mitte des 19. Jahrhunderts Bach merkwürdigerweise durchgängig staccato spielte, verfiel man nachher in das andere Extrem, ihn in monotonem Legato wiederzugeben. Also lernte ich es 1913 bei Widor. Mit der Zeit aber ging mir auf, daß Bach lebendige Phrasierung verlangt. Er denkt als Violinist. Die Noten sind bei ihm in der Art untereinander zu verbinden und voneinander abzusetzen, wie dies dem Violinbogen natürlich ist. [...] Es ist ganz falsch, zu meinen, daß in der monotonen Bindung den Anforderungen des Meisters am besten entsprochen wird.|Schweitzer|in ''Aus meinem Leben und Denken''<ref>Albert Schweitzer: ''Aus meinem Leben und Denken'', Stuttgarter Hausbücherei, Erscheinungsdatum fehlt im Buch, S.&nbsp;67.</ref> und in ''Johann Sebastian Bach''<ref>Albert Schweitzer in Kapitel XIV – ''Die Wiedergabe der Orgelwerke'' seines Buchs ''Johann Sebastian Bach'', [[Breitkopf & Härtel]], Leipzig 1952, S.&nbsp;271.</ref>}}

In Lambarene spielte Schweitzer nach seiner Arbeit im Hospital auf einem extra für ihn gebauten tropenfesten Klavier mit Orgelpedal. Er übte damit auch für seine Schallplatteneinspielungen und die Orgelkonzerte, deren Erlös seiner karitativen Arbeit zugutekam. Seine Schallplattenaufnahmen mit Werken Bachs in Allhallows Barking-by-the-Tower, London (Dezember 1935), und Sainte-Aurélie, Straßburg (Oktober 1936), sowie an der 1931 nach seinen Vorstellungen gebauten kleinen Orgel der Pfarrkirche in Günsbach (Anfang 1950er-Jahre) mit Werken von Bach, [[César Franck|Franck]] und [[Felix Mendelssohn Bartholdy|Mendelssohn]] liegen in verschiedenen Wiederveröffentlichungen vor.

=== Monographie J. S. Bach ===
Schweitzers Orgellehrer [[Charles-Marie Widor]] regte auch ein Buch über Johann Sebastian Bach an, durch das die französische Orgelwelt stärker mit der für Bach grundlegenden protestantischen Kirchenmusik und ihrem Wortbezug vertraut gemacht werden sollte (''J.&nbsp;S. Bach, le musicien-poète.'' Paris u. Leipzig 1905). Widor selbst, Schweitzer freundschaftlich zugetan, verfasste dazu das Vorwort. Er riet auch zu einer deutschen Fassung, woraus durch völlige Neubearbeitung Schweitzers große Bach-Monographie (''Johann Sebastian Bach.'' Leipzig 1908) entstand, ebenfalls mit einem Vorwort Widors versehen. Während die biographischen Details und die Datierung insbesondere der Kantaten inzwischen durch die Bachforschung weitgehend überholt beziehungsweise erweitert worden sind, ist die Bach-Monographie in musikästhetischer Hinsicht nach wie vor ein Standardwerk von großer geistes- und wissenschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Schweitzer hebt besonders den im Werk J.&nbsp;S. Bachs konventionalisierten Gebrauch von Themen und Motiven, Tonarten und Instrumenten hervor. Er hat damit vergleichsweise früh, ohne die Termini zu verwenden, die rhetorische Qualität („Klangrede“) der Alten Musik und die Bedeutung der Affektenlehre thematisiert. Den Schlüssel sah er dabei in den Kantaten. Er fand immer wiederkehrende, sehr bildliche Motive, am auffallendsten bei der Beschreibung von Bewegungen wie etwa Gehen, Laufen, Fallen, Darniedersinken oder bewegungsintensiven Dingen wie Schlangen, Wogen, Schiffe, Flügel, ebenso abstrakte, bestimmte Affekte wie Freude, Trauer, Schmerz oder Lachen, Seufzer, Ächzen, Weinen beschreibende Motive. Schweitzer stellt diese musikalische Sprache systematisch dar und gibt dem Bach-Interpreten Hinweise, wie einzelne Motive zu artikulieren und gestalten seien, um die zugrunde liegenden Bilder herauszuarbeiten. Er zeigt auch, dass zum Beispiel die Orgel-Choralbearbeitungen diese Sprache enthalten und zum Verständnis und zur Darbietung dieser Musik die Kenntnis des Choraltextes gehört.

Ein wichtiger Denkanstoß dürfte Schweitzer von der an sich völlig anders gearteten Leitmotivik [[Richard Wagner]]s gekommen sein, dessen Musik er sehr schätzte. Allerdings arbeitet er in dem Kapitel „Dichterische und malerische Musik“ seiner Bach-Monographie die grundlegend unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Komponisten beim Umgang mit Themen und Motiven heraus. Bei Wagner und anderen „dichtenden“ Musikern werde versucht, ein dramatisches Geschehen als „ästhetische Ideenassoziationen“ mit der Musik auf die Zuhörer zu übertragen; sie richteten sich mitsamt ihren (Leit-)Motiven an das Gefühl. Bach und andere „malende“ Musiker stellten das Geschehen in Bildern oder aufeinander folgenden Bildern dar. Ihre Motive und Themen wendeten sich an die Vorstellungskraft und die Phantasie der Zuhörer.

=== Herausgeber von Bachs Orgelwerken ===
Schweitzer war auch Mitherausgeber einer Ausgabe von Bachs Orgelwerken. Die ersten fünf Bände der Bachschen Orgelwerke erschienen 1912/13 in Deutsch, Englisch und Französisch. Herausgeber waren [[Charles-Marie Widor]] und Albert Schweitzer. Sie enthalten die Präludien, Toccaten, Fantasien, Fugen, die Canzona und Passacaglia, sowie die Konzerte und Triosonaten. Band&nbsp;VI wurde 1954 veröffentlicht, die Bände VII und VIII folgten erst 1967 nach Schweitzers Tod. Die von Widor und Schweitzer damals angewandten Prinzipien wie die Ausgabe der Noten als unberührtem Urtext ohne z.&nbsp;B. nachträglich eingefügte dynamische Abstufungen, Fingersätzen, usw., die genaue Beachtung aller auf Bach selbst zurückgehenden Anordnungen, und die Beschränkung der Auffassung der Herausgeber auf das Vorwort waren für die damalige Zeit ungewöhnliche und zukunftsweisende Prinzipien.

== Politische Wirkung ==
=== Engagement gegen atomare Rüstung und Krieg ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1984-0423-317, Weimar, Albert-Schweitzer-Gedenkstätte.jpg|miniatur|Das Musäushaus in Weimar – Gedenkstätte für Albert Schweitzer (1984)]]
Albert Schweitzer hat versucht, sich möglichst wenig in politische Auseinandersetzungen hineinziehen zu lassen. Dies änderte sich allerdings mit seinem Engagement gegen die atomare [[Wettrüsten|Rüstung]]. Bereits am 14. April 1954 schrieb er einen Leserbrief im ''Daily Herold'', London, „Die Folgen der Wasserstoffbomben-Explosion bilden ein höchst beängstigendes Problem. ... Erforderlich wäre, dass die Welt auf die Warnrufe der einzelnen Wissenschaftler hörte, die dieses furchtbare Problem verstehen. So könnte die Menschheit beeindruckt werden, Verständnis gewinnen und die Gefahr begreifen, in der sie sich befindet.“ Bei der Rede anlässlich der Übergabe des Friedensnobelpreises vom 4.&nbsp;November 1954 in Oslo mit dem Titel ''Das Problem des Friedens in der heutigen Welt'' äußerte er sich erneut zur Gefahr der Atomrüstung.

Albert Schweitzer wurde von mehreren Freunden, unter anderem [[Albert Einstein]] und [[Otto Hahn]], gedrängt, seine Autorität gegen die Atomrüstung einzusetzen. Er zögerte allerdings, weil er sich zunächst nicht kompetent genug fühlte. Endgültig überzeugte ihn dann allerdings der Publizist [[Norman Cousins]]. Nachdem er sich intensiv auch mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Atomphysik und den Folgen von Atomwaffentests auseinandergesetzt hatte und brieflich und persönlich befreundete Fachleute wie [[Werner Heisenberg]], [[Frédéric Joliot-Curie]] und Albert Einstein befragt hatte, sendete er am 23. April 1957 über den Sender Radio Oslo einen „Appell an die Menschheit“.<ref>Ilse Kleberger: ''Albert Schweitzer – Das Symbol und der Mensch'', Erika Klopp Verlag, Berlin, München 1989, S.&nbsp;18.</ref> Dieser Appell erfuhr weltweite Aufmerksamkeit und wurde in 140 Sendern übernommen. Am 28., 29. und 30. April 1958 folgten drei weitere Appelle, „Verzicht auf Versuchsexplosionen“, „Die Gefahr eines Atomkrieges“, „Verhandlungen auf höchster Ebene“ die vom Präsidenten des norwegischen Nobelpreiskomitees, [[Gunnar Jahn]] vorgelesen wurden. Sie wurden unter dem Titel „Friede oder Atomkrieg“ gedruckt. Schweitzer gehörte 1958 neben Otto Hahn zu den prominentesten Unterzeichnern einer von [[Linus Carl Pauling|Linus Pauling]] initiierten Unterschriftensammlung bei namhaften Wissenschaftlern gegen die [[Atombombentest|Atomversuche]]. Schweitzer trat auch der 1957 gegründeten amerikanischen Friedensgruppe ''National Committee for a sane nuclear policy (SANE)'' bei.<ref>Benedictus Winnubst: ''Das Friedensdenken Albert Schweitzers – Seine Antwort auf die Bedrohung des Lebens, besonders des menschlichen Lebens, durch die Kernrüstung'', Editions Rodopi, 1974, S.&nbsp;73.</ref>

Schweitzer wurde für sein Engagement und seine Aussagen neben vielfacher Zustimmung auch heftig angegriffen. Die ''Neue Zürcher Zeitung'' schrieb am 10. September 1958 unter dem Titel „Seltsamer Albert Schweitzer“: „Der verehrte Name Albert Schweitzers darf nicht davon abhalten, festzustellen, dass dieses Dokument politisch und philosophisch, militärisch und theologisch wertlos ist. Das Wagnis, das er dem Westen zumutet, ist an sich schon ungeheuerlich. Das Urteil über Amerika und die Sowjetunion anderseits macht es vollends unmöglich, Albert Schweitzers Rat ernsthaft in Erwägung zu ziehen.“

Nach dem Abschluss des [[Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser|Versuchsstoppabkommens]] im Jahr 1963 beglückwünschte Schweitzer [[John F. Kennedy]] und [[Nikita Chruschtschow]] brieflich zu ihrem „Mut und Weitblick, eine Politik des Friedens einzuleiten“. Allerdings protestierte er im selben Jahr noch einmal öffentlich gegen die nach dem Vertrag weiterhin erlaubten unterirdischen [[Kernwaffentest]]s.

=== Kritik an seinem karitativen Wirken ===
Ende der 1950er Jahre – ausgehend von dem Publizisten John Gunther ([[Der Spiegel]] vom 3.&nbsp;Juli 1957) – wich die Verehrung Schweitzers einer kritischen Bestandsaufnahme seines Hospitals. Diese Kritik wurde damals von Edmund Duboze zurückgewiesen, dem damaligen Generalinspektor des militärärztlichen Dienstes Gabuns.<ref>[http://albert-schweitzer-zentrum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=43&Itemid=105 Deutsches Albert Schweitzer Zentrum]</ref> [[Siegwart-Horst Günther]], Mitarbeiter Schweitzers, bezeichnet die Kritik als oberflächlich, subjektiv und gehässig.<ref>Siegwart-Horst Günther, Gerald Götting: ''Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben?'' S.&nbsp;25.</ref>

Viele kritische Äußerungen richteten sich vordergründig gegen Schweitzers Tätigkeit in Lambarene, zielten aber offensichtlich auf die Diskreditierung seines öffentlichen Ansehens als Friedensnobelpreisträger im Zusammenhang mit seinem Engagement gegen die Atomrüstung (''Appell an die Menschheit'' vom 23. April 1957) und für die Friedensbewegung ab Mitte der fünfziger Jahre.<ref>Almut Hoffmann: ''Albert Schweitzers Gedanken zum Frieden in der Zeit von 1945 bis 1978''. Halle 1988.</ref><ref>Gerald Götting: ''Zu Gast in Lambarene. Begegnungen mit Albert Schweitzer''. Berlin 1964.</ref> [[Theodor Heuss]], den er noch aus seiner Jugendzeit kannte und den er bei dessen Heirat [[Trauung|getraut]] hatte, beanstandete Schweitzers Briefwechsel mit [[Walter Ulbricht]] und die Kontakte mit der [[Deutsche Friedensunion|DFU]].<ref>Briefe Heuss' an Schweitzer vom 24. August, 28. August und 16. Oktober 1961, Albert Schweitzer Archiv Gunsbach (ASAG).</ref>

André Audoynaud, ärztlicher Direktor des Hôpital Administratif in Lambaréné von 1963 bis 1966, kritisierte, Schweitzer habe seine Aufbauleistung übertrieben, da Lambarene schon in das Kolonialsystem und die Zivilisation eingebunden gewesen sei. Er habe sein Hospital trotz hoher Spenden nicht modernisiert und unelektrifiziert gelassen, unhygienische und krankheitsfördernde Zustände mit der Begründung von Tierliebe geduldet, Symptomkuriererei betrieben und blind das europäische Modell der Krankenversorgung übertragen. Überdies habe er einen kolonialen Führungsstil gepflegt, schwarze Angehörige von Erkrankten zu Fronarbeit gezwungen und geschlagen. Er sei – dem 19. Jahrhundert verhaftet – in Afrika ein Fremder geblieben, habe trotz großer Unterstützung wenig bewirkt, sich aber medienwirksam mit fremden Federn geschmückt.

Diese Kritik wurde erst im Jahre 2005 veröffentlicht; es gibt so gut wie keine Augenzeugen mehr, um die Vorwürfe zu überprüfen. Einzelne Vorwürfe können zudem widerlegt werden: Im dokumentarischen Film „[[Albert Schweitzer (1957)|Albert Schweitzer]]“ bereitet sich ein schwarzer Mediziner auf eine Operation vor. Zumindest im Jahre 1964 war der Operationssaal mit einem Generator versehen und mit elektrischen Operationsleuchten ausgestattet.<ref>Siegwart Horst Günther, Gerald Götting: ''Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben?'' S.&nbsp;44</ref>

== Nachleben ==
[[Datei:Albert-Schweitzer01.JPG|mini|rechts|Albert-Schweitzer-Denkmal in Weimar]]

=== Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene ===
1964, ein Jahr vor seinem Tode, übertrug Schweitzer die ärztliche Leitung des Spitals dem Schweizer Arzt Walter Munz, der von 1961 bis 1971 in Lambarene arbeitete und später lange Jahre im Stiftungsrat tätig war.

Seit seiner Gründung im Jahre 1913 wurde das Spital viermal (1913 und 1924 in [[Andende]], 1927 und 1981 in Lambarene) neu aufgebaut, um es den Bedürfnissen der Patienten und dem medizinischen Fortschritt anzupassen.

1961 bestand das Ärzteteam aus einem Japaner, einem Arzt aus Ungarn, einem US-Amerikaner und zwei Schweizern. Die zwölf diplomierten Krankenschwestern kamen aus den Niederlanden, dem Elsass, aus Deutschland, Großbritannien, Schweden und der Schweiz. Vierzig Heilgehilfen, Laboranten, Pflegerinnen und Hilfshebammen stammten aus Afrika und waren in Lambarene ausgebildet worden. Das Spital war wirtschaftlich, administrativ und technisch selbständig. Neben einem großen Gemüsegarten und Fruchtpflanzungen gab es 250 Schafe und Ziegen, eine Schreinerei, Mechaniker- und Elektrikerwerkstätte, Wäscherei, Küche und Bäckerei. Das am Fluss gelegene Hauptspital bestand aus einem Dorf mit 70 einfachen Holzhäusern mit Wellblechdächern und konnte 470 stationäre Patienten beherbergen. Im nahegelegenen ''Village de Lumière'' (dem ersten Spital von Lambarene) konnten 70 [[Lepra]]patienten gepflegt werden. Täglich wurden 100 bis 200 Kranke ambulant behandelt. Die Patienten kamen aus Dörfern im Umkreis von 600 Kilometern. Im Sinne von Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben wurden in zwanzig Gehegen auch kranke Tiere – Hunde, Schafe, Ziegen, Pelikane, Antilopen und Affen – behandelt.

1991 beherbergte die ganze Spitalsiedlung weit über tausend Menschen, das Hauptspital hatte 226 Betten. Die medizinischen Hauptbereiche kurative und präventive Medizin sowie Ausbildung und medizinische Forschung wurden von einer internationalen Mitarbeiterschaft getragen, von denen der überwiegende Teil aus dem Gabun stammte.<ref>Walter Munz: ''Albert Schweitzer im Gedächtnis der Afrikaner und in meiner Erinnerung''. Verlag Paul Haupt, Bern/Stuttgart 1991, ISBN 3-258-04529-1.</ref> Das Spital wird seit 1974 von einer internationalen Stiftung<ref>[http://www.schweitzerlambarene.org/ La Fondation Internationale de l’Hôpital du Docteur Albert Schweitzer à Lambaréné]</ref> geleitet, in welcher die Gabunesen die Mehrheit haben und in der die wichtigsten unterstützenden Länder vertreten sind.

=== Association Internationale de l’œuvre du Dr. Albert Schweitzer de Lambaréné ===
Nach dem Tode von Albert Schweitzer wurde die ''Association Internationale de l’œuvre du Dr. Albert Schweitzer de Lambaréné'' (AISL) Erbin des Spitals und leitete es von Europa aus. 1974 wurde das Spital in eine eigene Stiftung überführt, und die AISL machte es sich zur Aufgabe, das geistige Werk und die Philosophie der Ehrfurcht vor dem Leben zu erhalten und weiter zu verbreiten.

Im Wohnhaus von Albert Schweitzer in [[Gunsbach|Günsbach]] richtete ab 1967 die Mitarbeiterin Alida Silver das Archiv und Museum ein. Heute befinden sich hier 10.000 Briefe Schweitzers und über 70.000 Briefe, die ihm geschrieben wurden. Dazu gehören auch viele Manuskripte seiner veröffentlichten und unveröffentlichten Bücher und Predigten. Alle wichtigen Dokumente sind auf Mikrofilm festgehalten. Ebenso werden Zeitungsausschnitte, Dias, Filme, Tonband- und Videokassetten, Tonbänder und Schallplatten gesammelt, die Reden und Orgelkonzerte Schweitzers oder Berichte über das Spital in Lambarene festhalten und so Einblick in sein Leben, Wirken und Denken geben.

Alle wichtigen Albert-Schweitzer-Vereinigungen rund um die ganze Welt sind Mitglied in der AISL.

=== Namenspatenschaften ===
Die Zahl an Einrichtungen und Veranstaltungen, die mit dem Namen ''Albert Schweitzer'' verbunden sind, ist unüberschaubar. Beispielhaft angeführt sei für den sportlichen Bereich das [[Albert-Schweitzer-Turnier]], ein wichtiges Basketballturnier für Jugendmannschaften aus [[Europa]] und Übersee. Der [[Deutscher Basketball Bund|Deutsche Basketball Bund]] (DBB) spielt in Erinnerung an Albert Schweitzer jedes zweite Jahr im Frühjahr in [[Mannheim]] den Dr.-Albert-Schweitzer-Pokal für Jugend-Nationalmannschaften aus. Ebenfalls an Schweitzer knüpft die [[Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt]] (ASSfuM) an. Sie ist eine 1999 gegründete deutschlandweit tätige, gemeinnützige Tierschutzorganisation, deren [[Schirmherr]] der Philosoph [[Peter Sloterdijk]] bis zum Jahr 2013 war. Diese Organisation wird von der Überzeugung angetrieben, dass der Umgang mit Tieren, insbesondere zur Nahrungsmittelproduktion, zu den größten Ungerechtigkeiten weltweit gehört. Die Stiftung setzt sich für bessere Haltungsbedingungen der Tiere ein und wirkt der Überzüchtung (sog. Qualzucht) entgegen.<ref>[http://albert-schweitzer-stiftung.de/ueber-uns Homepage Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt] abgerufen am 5. Juni 2011.</ref>

Die [[Evangelische Jugend]] nahm sich Albert Schweitzer in vielfacher Weise zum Vorbild. Die [[Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder|VCP-Stämme]] in [[Breitenbach]], [[Lambsheim]], [[Mosbach]]-[[Neckarelz]] und [[Remagen]]<ref>[http://www.vcp-remagen.de VCP, Stamm Albert Schweitzer, Remagen]</ref> sind nach ihm benannt.

In Darmstadt ist ihm [[Albert-Schweitzer-Anlage]] gewidmet.

=== Kirchen und Schulen ===
In Tübingen befindet sich eine [[Albert-Schweitzer-Kirche (Tübingen)|Albert-Schweitzer-Kirche]], die auch eine Albert-Schweitzer-Wand mit Bildern und Texten enthält.

Der Name Albert Schweitzers wird auch für die Namensgebung zahlreicher Schulen verwendet. Die erste deutsche Schule mit seinem Namen war das [[Albert-Schweitzer-Schule (Nienburg)|Gymnasium Albert-Schweitzer-Schule Nienburg]] in [[Nienburg/Weser]], das den Namen im Jahre 1949 mit Zustimmung Albert Schweitzers erhielt.
In einer Liste der Schulen, die Albert Schweitzers Namen führen, werden 2007 insgesamt 118 deutsche Schulen aufgeführt.<ref>[http://albert-schweitzer-zentrum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=46&Itemid=77 Liste der Schulen, die den Namen Albert Schweitzers tragen] siehe auch: [[Albert-Schweitzer-Schule]]</ref>

=== Albert-Schweitzer-Kinderdörfer ===
Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden in der Schweiz, Österreich und Deutschland Dörfer, die verwaiste, verlassene Kinder und Jugendliche aufnehmen. 1957 folgte in [[Waldenburg (Württemberg)|Waldenburg]] ([[Baden-Württemberg]]) die Gründung des ersten [[Albert-Schweitzer-Kinderdorf]]s durch [[Margarete Gutöhrlein]]. Elternpaare übernahmen die Betreuung; Albert Schweitzer übernahm persönlich die Patenschaft. Ausgehend von dem ersten Kinderdorf entwickelten sich viele Albert-Schweitzer-Kinderdörfer in Deutschland.

=== Verfilmungen ===
Albert Schweitzer war auch das Thema mehrerer Spielfilme. So entstand im Jahr 1952 ''[[Es ist Mitternacht, Dr. Schweitzer]]'' mit [[Pierre Fresnay]] in der Hauptrolle. 1957 erhielt der Film über das Leben von Albert Schweitzer von Erika Anderson und Jerôme Hill den ersten Oskar als bester Dokumentarfilm. 1995 entstand der kritische Spielfilm ''Le Grand Blanc de Lambaréné'' des Regisseurs Emile Bassek Bah Kobbhio als französisch-kamerunische Koproduktion.<ref>[http://www.imdb.com/title/tt0109927/ Angaben beim IMDb, abgerufen am 23. Juni 2011]</ref> Im Jahr 2009 wurde Schweitzer von [[Jeroen Krabbé]] in ''[[Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika]]'' dargestellt.

=== Österreichische Albert-Schweitzer-Gesellschaft ===
{{Hauptartikel|Österreichische Albert Schweitzer-Gesellschaft}}
Die ÖSAG wurde 1984 gegründet und ist als Entwicklungshilfeorganisation weltweit sowie als mildtätige Organisation in Österreich tätig. Sie hat nur ehrenamtliche Mitarbeiter und ist von der UNO und UNESCO als NGO anerkannt.

=== Internationaler Albert-Schweitzer-Preis ===
Erstmals am 29. Mai 2011 verliehen an [[Eugen Drewermann]] und das Arztehepaar Rolf und Raphaela Maibach in [[Königsfeld im Schwarzwald]], Ort des früheren Wohnhauses Schweitzers, in dem heute das Albert-Schweitzer Museum zu finden ist.<ref>[http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/koenigsfeld/Koenigsfeld-feiert-bdquo-Schweitzer-Erben-ldquo-;art372523,4916774 ''Königsfeld feiert „Schweitzer-Erben“''] Südkurier, 30. Mai 2011</ref>

=== Gedenktag ===
Albert Schweitzers Gedenktag am 4. September ist nicht im offiziellen [[Evangelischer Namenkalender|Evangelischen Namenkalender]] enthalten.<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Albert_Schweitzer.html Albert Schweitzer im Ökumenischen Heiligenlexikon]</ref>

== Auszeichnungen ==
[[Datei:Stamp Germany 2000 MiNr2090 Albert Schweitzer.jpg|miniatur|[[Briefmarken-Jahrgang 2000 der Bundesrepublik Deutschland|Deutsche Briefmarke (2000)]] zum 125. Geburtstag]]
* [[Bernhard-Nocht-Medaille]]
* 1928: [[Goethepreis der Stadt Frankfurt]]
* 1949: [[Ehrenbürger]] der Stadt [[Königsfeld im Schwarzwald]]
* 1951: [[Friedenspreis des Deutschen Buchhandels]] <ref>[http://www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de/sixcms/media.php/1290/1951_schweitzer.pdf Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1951 für Albert Schweitzer] Laudatio und Dankesrede (PDF)</ref>
* 1951: [[Johann-Peter-Hebel-Preis]]
* 1952: [[Paracelsus-Medaille]]
* 1952: [[Friedensnobelpreis]] (im Oktober 1953 rückwirkend für 1952 zuerkannt; entgegengenommen am 4. November 1954 in Oslo)
* 1952: Die schwedische [[Prinz Karl-Medaille]], verliehen für verdienstvolle humanitäre Betätigung
* 1952: Wahl in die [[Académie des sciences morales et politiques]] als Nachfolger [[Philippe Pétain]]s
* 1954: [[Pour le Mérite|Pour le mérite für Wissenschaft und Künste]]
* 1955: [[Order of Merit]]
* 1958: [[Ehrendoktor]] der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]
* 1959: [[Ehrenbürger]] der Stadt [[Frankfurt am Main]]
* 1959: [[Sonning-Preis]] der Universität Kopenhagen
* 1964: Ehrendoktor der [[Technische Universität Braunschweig|Technischen Universität Braunschweig]]

== Werke ==
''' Gesammelte Werke '''
* ''Gesammelte Werke in fünf Bänden''. Hrsg. von Rudolf Grabs. Beck, München 1974.
** Bd. 1: Aus meinem Leben und Denken; Aus meiner Kindheit und Jugendzeit; Zwischen Wasser und Urwald; Briefe aus Lambarene 1924–1927.
** Bd. 2: Verfall und Wiederaufbau der Kultur; Kultur und Ethik; Die Weltanschauung der indischen Dichter; Das Christentum und die Weltreligionen.
** Bd. 3: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung.
** Bd. 4: Die Mystik des Apostels Paulus; Reich Gottes und Christentum.
** Bd. 5: Aus Afrika; Kulturphilosophie und Ethik; Religion und Theologie; Deutsche und französische Orgelbaukunst und Orgelkunst; Goethe. Vier Reden; Ethik und Völkerfrieden.
* ''Das Albert Schweitzer Lesebuch''. Beck, München 1995.

''' Schriften zur Theologie '''
* ''Geschichte der Paulinischen Forschung von der Reformation bis auf die Gegenwart''. Olms, Hildesheim 2004. (Nachdruck der Ausgabe bei Mohr, Tübingen 1911)
* ''Die Mystik des Apostels Paulus''. Mohr, Tübingen 1981. (Neudruck der 1.&nbsp;Auflage 1930)
* ''Geschichte der Leben-Jesu-Forschung''. 6.&nbsp;photomechanisch gedruckte Auflage, Mohr, Tübingen 1951.
** ''Geschichte der Leben-Jesu-Forschung''. 9.&nbsp;Auflage, Mohr, Tübingen 1984.
* ''Das Abendmahl im Zusammenhang der Geschichte Jesu und der Geschichte des Urchristentums''. Olms, Hildesheim 1983. (Nachdruck der Ausgabe Tübingen 1901)
* ''Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis: eine Skizze des Lebens Jesu''. 1983.
* ''Straßburger Predigten''. Beck, München 1986.
* ''Das Christentum und die Weltreligionen''. Beck, München 1923.

''' Schriften zur Philosophie '''
* ''Die Ehrfurcht vor dem Leben – Grundtexte aus fünf Jahrzehnten''. Beck, München 1991. (6.&nbsp;Auflage)
* ''Ehrfurcht vor den Tieren - Ein Lesebuch''. Beck, München 2006 (1. Auflage)
* ''Die Weltanschauung der indischen Denker: Mystik und Ethik''. Beck, München 1987.
* ''Die Religionsphilosophie Kants''. Olms, Hildesheim 1990 (zuerst J.C.B.Mohr, Freiburg i.B., Leipzig, Tübingen 1899)
* ''Kulturphilosophie. Bd.&nbsp;1: Verfall und Wiederaufbau der Kultur; Bd.&nbsp;2. Kultur und Ethik''. Beck, München 1923.
* ''Das Problem des Friedens in der heutigen Welt''. Beck, München 1955.

''' Musikwissenschaftliche Schriften '''
* ''Deutsche und Französische Orgelbaukunst und Orgelkunst''. Faksimile-Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1906 und des Nachwortes der 2.&nbsp;Aufl. 1927, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, ISBN 978-3-7651-0230-1.
* ''Johann Sebastian Bach.'' 1908; Nachdruck Breitkopf und Härtel, Wiesbaden 1979, ISBN 3-7651-0034-X.
* ''Zur Diskussion über Orgelbau''. 1914; Hrsg. Erwin R. Jacobi. Verlag Merseburger, Berlin 1977.
* ''Der für Bachs Werke für Violine Solo erforderliche Geigenbogen''. In: Bach – Gedenkschrift, Zürich 1950.

''' Autobiographische Schriften '''
* ''Aus meiner Kindheit und Jugendzeit''. Beck, München 1991.
* ''Zwischen Wasser und Urwald. Erlebnisse und Beobachtungen eines Arztes im Urwalde Äquatorialafrikas.'' Paul Haupt, Bern 1921; ab 1925 auch C.&nbsp;H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München. Der Textauszug aus der Auflage von 1926 [http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-mission-3.htm#schweitzer Von Straßburg nach Lambarene] ist mit einer Kurzbiografie erschienen in: ''Von Grönland bis Lambarene. Reisebeschreibungen christlicher Missionare aus drei Jahrhunderten.'' Herausgegeben von [[Johannes Paul (Forschungsreisender)|Johannes Paul]]. Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1952 (Seite 182-192) = Kreuz-Verlag Stuttgart 1958 (Seite 180-191).
* ''Aus meinem Leben und Denken''. Meiner Verl., Leipzig 1931

''' Briefwechsel '''
* Albert Schweitzer / [[Fritz Buri]]: ''Existenzphilosophie und Christentum. Briefe 1935–1964.'' Eingeleitet, kommentiert und hrsg. von Andreas Urs Sommer. München 2000, ISBN 3-406-46730-X.

== Nachlass ==
Der größte Teil des [[Nachlass]]es von Albert Schweitzer befindet sich seit den 1960er Jahren als [[Depositum (Archivwesen)|Depositum]] in der [[Zentralbibliothek Zürich]]. Mit finanzieller Unterstützung des Lotteriefonds des Kantons Zürich konnte die Zentralbibliothek im Jahr 2009 den Nachlass für eine Million Franken definitiv erwerben.<ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Nachlass-Albert-Schweitzers-wird-oeffentlich-gemacht/story/25252107 ''Nachlass Albert Schweitzers wird öffentlich gemacht''] Tages-Anzeiger, 12. Februar 2009</ref> Er umfasst etwa zwölf Laufmeter mit Werkmaterialien, Notizen, Reden, Manuskripten und anderen Dokumenten, die erschlossen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Nur die Korrespondenz befindet sich zum größten Teil in der Stiftung Albert-Schweitzer-Zentrum in Günsbach, die Zentralbibliothek besitzt davon aber zahlreiche Kopien. Dass von einer Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts der schriftliche Nachlass fast in seiner Gesamtheit an einem Ort aufbewahrt wird, ist ein ungewöhnlicher Ausnahmefall.

== Literatur ==
=== Biographisches ===
* Sabine Hock: ''Schweitzer, Albert''. In: {{BibISBN|3782904591}} S. 363 ff.
* James Bentley: ''Albert Schweitzer. Eine Biographie''. Patmos, Düsseldorf 1993, ISBN 3-491-69031-5.
* Tomaso Carnetto: ''Albert Schweitzer: Tatsachen. Eine Einführung in Leben und Werk''. CD-ROM für Windows und Mac mit Textband, Verlag P12c, 2002, ISBN 3-933176-03-4.
* {{BBKL|s/s1/schweitzer_a|band=9|spalten=1195-1200|autor=Klaus Kienzler|artikel=Schweitzer, Albert}}
* [[Nils Ole Oermann]]: ''Albert Schweitzer 1875–1965: Eine Biographie.'' CH Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59127-3.
* Harald Steffahn: ''Albert Schweitzer. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. 14. Aufl., Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50263-1.
* Marie Woytt-Secretan (Text): ''Albert Schweitzer baut Lambarene'', Reihe: 'Die Blauen Bücher' (s/w-Fotodokumentation), Vlg. Langewiesche, Königstein/Ts. 1957.
* {{NDB|24|55|57|Schweitzer, Albert|Werner Zager|11861214X}}
* Peter Münster: ''Albert Schweitzer. Der Mensch – Sein Leben – Sein Werk.'' Neue Stadt Verlag München – Wien – Zürich 2010, ISBN 978-3-87996-878-7.
* Lothar Simmank: ''Der Arzt. Wie Albert Schweitzer Not linderte''. Wichern, Berlin 2008, ISBN 978-3-88981-238-4.
* {{HLS|24047|Schweitzer, Albert|Autor=Johann Zürcher}}

=== Begegnungen mit Schweitzer ===
* Hans Walther Bähr und Robert Minder (Hrsg.): '' Begegnung mit Albert Schweitzer – Berichte und Aufzeichnungen'', Vlg. C.H. Beck, München 1965.
* [[Siegwart-Horst Günther]], [[Gerald Götting]]: ''Was heißt Ehrfurcht vor dem Leben? Begegnungen mit Albert Schweitzer''. Verlag Neues Leben, Berlin 2005, ISBN 3-355-01709-4.
* Walter Munz: ''Albert Schweitzer im Gedächtnis der Afrikaner und in meiner Erinnerung''. Verlag Paul Haupt, Bern/Stuttgart 1991, ISBN 3-258-04529-1.
* Jo und Walter Munz: ''Albert Schweitzers Lambarene 1913–2013. Zeitzeugen berichten.'' Zum 100jährigen Jubiläum des Urwaldspitals 1913–2013. Verlag Elfundzehn, Eglisau 2013, ISBN 978-3-905769-29-6.

=== Denken, Religion, Ethik, Moral, Verantwortung ===
* Günter Altner u.a. (Hrsg.): ''Leben inmitten von Leben. Die Aktualität der Ethik Albert Schweitzers''. S.&nbsp;Hirzel, Stuttgart 2005, ISBN 3-7776-1376-2.
* Clemens Frey: ''Christliche Weltverantwortung bei Albert Schweitzer mit Vergleichen zu Dietrich Bonhoeffer'', Reihe: Albert-Schweitzer-Studien&nbsp;4, Bern 1993.
* Claus Günzler: ''Albert Schweitzer. Einführung in sein Denken''. Beck, München 1996, ISBN 3-406-39249-0.
* Claus Günzler, Erich Gräßer, Bodo Christ, Hans Heinrich Eggebrecht (Hrsg.): ''Albert Schweitzer heute. Brennpunkte seines Denkens''. Reihe: Beiträge zur Albert-Schweitzer-Forschung&nbsp;1. Tübingen 1990.
* Jackson Lee Ice, ''Schweitzer: Prophet of Radical Theology'', Philadelphia 1971.
* Andreas Lienkamp: ''[http://www.umweltethik.at/detail.php?id=297 Achtung und Ehrfurcht vor dem Leben]. Von Albert Schweitzer zur Erd-Charta''. In: Natur und Kultur. Transdisziplinäre Zeitschrift für ökologische Nachhaltigkeit 4 (2003) Nr. 1, S. 55-72.
* George Seaver: ''Albert Schweitzer als Mensch und als Denker''. Deuerlichsche Verlagsbuchhandlung, Göttingen 1950. (Aus dem Englischen: ''A.&nbsp;S. – The man and his mind.'' A.& C. Black, London 1947)
* [[Hans Jürgen Schultz]]: ''Ich habe versucht, zu lieben.“ Porträts. Von Menschen, die Frieden dachten und Frieden machten: [[Martin Luther King]], [[Dietrich Bonhoeffer]], [[Reinhold Schneider]], Albert Schweitzer.'' Quell, Stuttgart 1988, ISBN 3-7918-2020-6. (Erstausg.: ''Partisanen der Humanität.'')
* Andreas Urs Sommer: ''Schweitzer, Albert''. In: [[Religion in Geschichte und Gegenwart|RGG. Vierte Auflage]], Bd.&nbsp;7, Tübingen 2004, Sp. 1063–1064.
* Stephan Graetzel, Joachim Heil (Hrsg.): ''Albert Schweitzers Werkstatt in Lambarene.'' Texte zur Praktischen Philosophie, Turnshare, London 2010.
* [[Friedrich Schorlemmer]]: ''Albert Schweitzer. Genie der Menschlichkeit.'', Aufbau Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-351-02712-4

=== Kritik ===
* André Audoynaud: ''Le docteur Schweitzer et son hôpital à Lambaréné. L’envers d’un mythe''. L’Harmattan, Paris 2005, ISBN 2-7475-9499-8.
* John Gunther: ''Afrika von Innen''. Humanitas Verl., Konstanz und Stuttgart 1957.
* John Gunther: ''Der alte Mann und seine Schwächen''. In: Der Spiegel, Ausgabe 3. Juli 1957, S.&nbsp;42.

=== Sonstiges ===
* [[Werner Raupp]], in: Quellenlexikon zur deutschen Literaturgeschichte, Bd.&nbsp;29, 2001, S.&nbsp;44–105.
* Harald Schützeichel: Die Orgel im Leben und Denken Albert Schweitzers. Kleinblittersdorf 1991. ISBN 3-920670-27-2

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wikiquote}}
* {{DNB-Portal|11861214X|TYP=Werke von und über}}
* {{WiBiLex|Schweitzer, Albert|Autoren=Werner Zager}}
* {{nobel-fr|1952|Albert Schweitzer}}
* Rainer Noll: [http://erbacher-hof.de/schweitzer/musik Albert Schweitzer und die Musik] (und andere Texte zu Schweitzer)
* [http://www.zb.uzh.ch/spezialsammlungen/handschriftenabteilung/nachlaesse/einzeln-nachlaesse/003213/index.html.de Nachlass Albert Schweitzers] in der [[Zentralbibliothek Zürich]]
* [http://www.albert-schweitzer-zentrum.de/fileadmin/Pfr_Quest_Lambarene.pdf Im Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene August 2005] (PDF; 2,6&nbsp;MB)
* [http://www.schweitzer.org/ Offizielle Homepage der Internationalen Albert Schweitzer Vereinigung (AISL)]
* [http://www.schweitzerlambarene.org/ La Fondation Internationale de l’Hôpital du Docteur Albert Schweitzer à Lambaréné]
* {{Pressemappe|GND=11861214X}}
* Radiobeitrag von Corinna Mühlstedt: [http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/02/04/dlf_20140204_0958_b89d7d56.mp3 ''Im Schatten des Urwalddoktors: Helene Schweitzer''] Interview mit Schweitzers Enkelinnen Monique Egli und [[Christiane Engel]], Deutschlandfunk, 4. Februar 2014

== Einzelnachweise ==
<references />

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{{Personendaten
|NAME=Schweitzer, Albert
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=elsässischer Arzt, Theologe, Musiker und Philosoph
|GEBURTSDATUM=14. Januar 1875
|GEBURTSORT=[[Kaysersberg (Haut-Rhin)|Kaysersberg]] im Oberelsass (Deutsches Reich)
|STERBEDATUM=4. September 1965
|STERBEORT=[[Lambaréné]], Gabun
}}

Version vom 19. März 2015, 23:35 Uhr

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