Fliegerhorst Wunstorf und U 475: Unterschied zwischen den Seiten
K Grammatik korrigiert und kleine Ergänzung. |
JamesP (Diskussion | Beiträge) K fixed typo |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox |
{{Infobox U-Boot Kriegsmarine|NAME=U 475 |
||
|VORHERIGES=U 474 (Kriegsmarine) |
|||
|Name=Fliegerhorst Wunstorf |
|||
|NÄCHSTES=U 476 (Kriegsmarine) |
|||
|Logo= |
|||
|BILD=[[File:Dusseldo.jpg|100px]] |
|||
|Bild=NASA World Wind - Wunstorf.jpg |
|||
|BILDTEXT= Stadtwappen Düsseldorfs, Patenstadt des Bootes |
|||
|Bildbeschreibung= |
|||
|TYP=[[U-Boot-Klasse_VII#Typ_VII_C|VII C]] |
|||
|IATA= |
|||
|FPN=M 53 401 |
|||
|ICAO=ETNW |
|||
|WERFT=[[Deutsche Werke]], [[Kiel]] |
|||
|Flugplatztyp=Militärflugplatz |
|||
|BA=[[10. April]] [[1941]] |
|||
|Koordinate_Breite=N |
|||
|KL=[[5. September]] [[1942]] |
|||
|Koordinate_Breitengrad=52 |
|||
|BN=306 |
|||
|Koordinate_Breitenminute=27 |
|||
|SL=[[28. Mai]] [[1943]] |
|||
|Koordinate_Breitensekunde=26.40 |
|||
|IS=[[7. Juli]] 1943 |
|||
|Koordinate_Länge=O |
|||
|KOM=7. Juli 1943 – 3. Mai 1945 <br/> [[Oberleutnant zur See|Oblt.z.S.]] Otto Stoeffler |
|||
|Koordinate_Längengrad=009 |
|||
|ES=5 Unternehmungen |
|||
|Koordinate_Längenminute=25 |
|||
|RES=1 Kriegsschiff (720 t) |
|||
|Koordinate_Längensekunde=37.80 |
|||
|VER=in Kiel selbst versenkt |
|||
|Koordinate_Region=DE-NI |
|||
|Koordinate_Typ=airport |
|||
|Höhe in Meter=57 |
|||
|Entfernung in Kilometer1=5 |
|||
|Entfernung Richtung1=nördlich |
|||
|Entfernung Ort1=Wunstorf |
|||
|Schiene= |
|||
|Nahverkehr= |
|||
|Straße= |
|||
|Eröffnung= |
|||
|Betreiber=Deutsche Luftwaffe |
|||
|Fläche in Hektar=455 |
|||
|Terminals= |
|||
|Passagiere= |
|||
|Fracht= |
|||
|Bewegungen= |
|||
|Kapazität= |
|||
|Beschäftigte= |
|||
|Bahn1=03/21 |
|||
|Bahnlänge in Meter1=1699 |
|||
|Bahnbreite in Meter1=48 |
|||
|Bahnbelag1=Asphalt |
|||
|Bahn2=08/26 |
|||
|Bahnlänge in Meter2=2499 |
|||
|Bahnbreite in Meter2=45 |
|||
|Bahnbelag2=Beton |
|||
|Bahn3=08R/26L |
|||
|Bahnlänge in Meter3=1088 |
|||
|Bahnbreite in Meter3=40 |
|||
|Bahnbelag3=Gras |
|||
}} |
}} |
||
'''U 475''' war ein deutsches [[U-Boot]] vom [[U-Boot-Klasse_VII#Typ_VII_C|Typ VII C]], das im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von der [[Kriegsmarine|deutschen Kriegsmarine]] in der Ostsee eingesetzt wurde. |
|||
Der '''Flugplatz Wunstorf''', auch ''[[Fliegerhorst]] Wunstorf'' genannt, ist ein deutscher [[Militärflugplatz]] der [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]] in der Nähe von [[Wunstorf]] (Niedersachsen). Auf ihm ist das [[Lufttransportgeschwader 62]] stationiert und es werden [[Fluggerätmechaniker]] und Elektroniker ausgebildet. |
|||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
''U 475'' patrouillierte während seiner Dienstzeit in der Ostsee von [[Helsinki]] und später von [[Danzig]] aus. Es konnte hierbei eine Versenkung und eine Beschädigung verzeichnen. |
|||
Der Fliegerhorst wurde ab 1934 für die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] der [[Wehrmacht]] angelegt. |
|||
=== Bau und Indienststellung === |
|||
Im April 1945 übernahm die [[Royal Air Force]] den Fliegerhorst, den die Alliierten zunächst als ''Airfield B.116'' bezeichneten. Die [[RAF Germany|British Air Force of Occupation]] stationierte hier besonders Jagdbombergeschwader zum Beispiel das ''123. Wing''. Dies bestand im Sommer 1945 aus [[Hawker Typhoon|Typhoon IB]] und [[Supermarine Spitfire|Spitfire XIV/XVI]] Staffeln, letztere der [[Royal Canadian Air Force (1924–1968)|Royal Canadian Air Force]] (zwei) sowie mit Freiwilligen aus [[Belgische Luftkomponente|Belgien]] und [[Niederländische Luftstreitkräfte|den Niederlanden]] (zwei bzw. eine Staffel, die übrigens noch heute (2011) existieren und [[General Dynamics F-16|F-16]] fliegen). '''RAF Wunstorf''' blieb als einer der wenigen noch unmittelbar nach Kriegsende genutzten Flugplätze längerfristig eine ''Flying Station'' der RAF, ab Ende März 1946 unterstanden dem 123. Geschwader jedoch lediglich noch zwei (britische) Staffeln [[Hawker Tempest|Tempest V]]. Ein Jahr später sank der Klarstand dieser bereits im Krieg eingesetzten Maschinen bedenklich. Im Januar 1948 begann daher bei der ersten der beiden Staffeln, der ''80. Squadron'', die Umrüstung auf die letzte Baureihe der Spitfire (F.24), während die zweite Einheit, die ''3. Squadron'', Mitte April 1948 mit Zulauf der [[de Havilland Vampire|Vampire F1]] das Jet-Zeitalter bei der BAFO einläutete. |
|||
Der Auftrag für das Boot wurde am 10. April 1941 an die [[Deutsche Werke|Deutsche Werke AG]] in [[Kiel]] vergeben. Die [[Kiellegung]] erfolgte am 5. September 1942, der [[Stapellauf]] am 28. Mai 1943, die Indienststellung unter [[Oberleutnant zur See]] Otto Stoeffler fand schließlich am 7. Juli 1943 statt.<ref>Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, ''Der U-Boot-Krieg 1939 bis 1945 Band Zwei Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften'' Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 1997, Seite 118</ref> Da der Kommandant aus Düsseldorf stammte, hatte die Stadt das Bootswappen als Patengeschenk gestiftet. Es wurde nach der Selbstversenkung des Bootes nach Düsseldorf zurückgebracht.<ref>Georg Högel, ''Embleme Wappen Malings Deutscher U-Boote 1939 - 1945'' Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg (2009) 5. Auflage, Seite 111</ref> |
|||
=== Verbandszugehörigkeit und Stationierungen === |
|||
Im Sommer des Jahres verlegten beide Staffeln nach [[Flughafen Gütersloh|RAF Gütersloh]] um Platz für die bei der [[Berliner Luftbrücke]] eingesetzten Frachtmaschinen zu schaffen. Während der auch von Wunstorf aus betriebenen Luftbrücke nach Berlin starteten hier vom Juni 1948 bis Mai 1949 Transportflugzeuge, meist vom Flugzeugmuster [[Avro York]]. |
|||
Von Juli 1943 bis Juli 1944 gehörte das Boot als Ausbildungsboot zur [[5. U-Flottille]] in [[Kiel]], anschließend bis Februar 1945 als Frontboot zur [[8. U-Flottille]] in Danzig. Dann wurde das Boot der in [[Stettin]] stationierten [[4. U-Flottille]] als Frontboot zugeteilt.<ref>Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, ''Der U-Boot-Krieg 1939 bis 1945 Band Zwei Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften'' Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 1997, Seite 366</ref> |
|||
=== Einsatz === |
|||
Nach dem Ende der Luftbrücke Mitte 1949 wurde die Station wieder Heimat des ''123. Wing'', dass zunächst u.a. auch noch Spitfires einsetzte. Ab Mitte 1950 startete auf Grund des [[Koreakrieg]]es eine weltweite Aufrüstung und zwei weitere Staffeln [[de Havilland Vampire|Vampire]] verlegten nach Wunstorf. Im August 1952 trafen die ersten [[de Havilland Venom|Venom FB1]] bei 2. Tactical Air Force ein, Wunstorf fiel die Rolle der Einsatzerprobung dieses neuen Typs zu. Später in den 1950er Jahren betrieb die 2.TAF dann nur noch Jets der Typen [[Supermarine Swift|Swift FR.5]] und [[Gloster Meteor|Meteor PR.10]]. |
|||
Am 4. Juli 1944 lief ''U 475'' aus Kiel zu seiner ersten Unternehmung aus. Nach einem Zwischenhalt in [[Helsinki]] patrouillierte das Boot in der [[Narva (Fluss)|Narva-Bucht]] und im Seegebiet vor [[Koivisto]].<ref name=Bau> Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, ''Der U-Boot-Krieg 1939 bis 1945 Band Zwei Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften'' Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 1997, Seite 494</ref> Am 28. Juli 1944 wurde das sowjetische Patrouillenboot MO-107 (56 Tonnen) durch einen Torpedo beschädigt.<ref name=Erfolge> Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, ''Der U-Boot-Krieg Band Drei Deutsche U-Boot-Erfolge vom September 1939 bis Mai 1945'', E.S. Mittler & Sohn, Hamburg, 2001, Seite 210</ref> Am 6. September beendete ''U 475'' seine Unternehmung in Danzig. |
|||
Am 14. Oktober lief es von hier aus zu einer weiteren Unternehmung aus. Einsatzgebiet war der [[Finnischer Meerbusen|Finnische]] und [[Bottnischer Meerbusen|Bottnische Meerbusen]] und das Seegebiet vor [[Hanko]] und [[Tallinn]]. <ref name=Bau/> Am 31. Oktober 1944 wurde das sowjetische Landungsboot SB-2 (720 Tonnen) versenkt.<ref name=Erfolge/> |
|||
''U 475'' absolvierte im Winter 1944/45 zwei weitere Unternehmungen in diesen Seegebieten, bis es am 19. März von Danzig aus zu seiner letzten Fahr aufbrach. |
|||
=== Versenkung === |
|||
Im März 1958 übernahm die [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe der Bundeswehr]] den Fliegerhorst. Dieser wurde kurz darauf Standort der Flugzeugführerschule „S“, die hier vor allen Dingen die Ausbildung mit der [[Nord_Noratlas|Noratlas N2501]], später der [[Transall C-160]] durchführte. |
|||
Das U-Boot kehrte am 21. März nach Kiel zurück und wurde dort von der Besatzung selbst versenkt. Das Wrack wurde 1947 abgebrochen. |
|||
''U 475'' verlor während seiner Dienstzeit vor der Versenkung keine Besatzungsmitglieder. |
|||
Am [[12]]. [[Oktober]] [[1963]] wurde Konrad [[Adenauer]] hier durch die [[Bundeswehr]] mit einer [[Feldparade]] verabschiedet.<ref>Wochenschaubilder unter http://www.youtube.com/watch?v=gTZwshEVeXo</ref> |
|||
== Heutige Nutzung == |
|||
Durch Umgliederung im Oktober 1978 aus der FFS „S“ entstanden, ist das [[Lufttransportgeschwader 62]] seitdem mit seinen C-160 [[Transall]] hier stationiert. |
|||
Vor der Wache im Westen des Fliegerhorsts bei [[Großenheidorn]] befindet sich das durch einen Verein getragene [[Ju-52-Museum]] mit Ausstellungshalle, in der unter anderem eine [[Junkers Ju 52]] ausgestellt ist. Auf dem angrenzenden Freigelände sind weitere Flugzeuge zu besichtigen. |
|||
== Zukünftige Nutzung == |
|||
Im Vorgriff des Zulaufs von 40 [[Airbus A400M]] ab 2014, Wunstorf wird deutscher Typstützpunkt, wird der Platz derzeit modernisiert und erweitert, unter anderem wurde bereits die Bahn 08/26 Richtung Osten verlängert. Zukünftig werden die Aussenabstellflächen erweitert sowie die Hallen und ein Ausbildungszentrum errichtet. Analog der [[Eurocopter Tiger|Tiger]]-Ausbildung werden Deutschland und Frankreich die Ausbildung der A400M gemeinsam betreiben. Das Herz der Ausbildung in Wunstorf sind zwei [[Flugsimulation|"Full Flight" Simulatoren]]. Deutschland übernimmt im Rahmen der Übereinkunft mit Frankreich die Grundausbildung gemäß [[Joint_Aviation_Authorities#Flight_Crew_Licensing_.28JAR-FCL.29|JAR-FCL]]. Die anschließende Taktikausbildung der Einsatz-Besatzungen erfolgt am französischen [[Militärflugplatz Orléans-Bricy|Typstützpunkt Orléans-Bricy]]. In einer Übergangsphase erfolgen die Schulungen bei [[Airbus Military]] in [[Flughafen Sevilla|Sevilla]]. |
|||
== Motorsport == |
|||
[[Datei:Wunstorf airfield circuit.png|miniatur|links|hochkant=0.5|DTM-Strecke des Fliegerhorst Wunstorf]] |
|||
Zwischen [[DTM-Saison 1984|1984]] und DTM-Saison [[DTM-Saison 1993|1993]] wurden insgesamt neun Rennen der [[Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft|Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft]] in Wunstorf ausgetragen<ref>[http://www.dtm.com/statistik-strecke.php?strecke=Wunstorf Rennstatistik auf DTM.com]</ref>. |
|||
Die 5050 m lange Strecke zählt zu den längsten in der Geschichte der DTM. Den Rundenrekord hält der [[Italien]]er [[Nicola Larini]], der die Strecke mit seinem [[Alfa Romeo 155#Der 155 im_Motorsport|Alfa Romeo 155 V6 TI]] in 1:44,45 Minuten umfuhr. Die Bestzeit wurde 1993 im Qualifying zum bisher letzten DTM-Rennen auf dem Fliegerhorst aufgestellt<ref>DeAgostini-Magazin: AMG Mercedes C-Klasse DTM 2008 - Ausgabe 47</ref>. |
|||
<br style="clear:left;" /> |
|||
== Galerie == |
|||
<gallery> |
|||
File:Ju88-wunstorf.jpg|US Soldaten untersuchen einen Ju88 G-8 Nachtjäger auf dem Fliegerhorst Wunstorf, Sommer 1945 |
|||
File:Bundesarchiv Bild 101I-676-7975A-28, Wunstorf, Major Günther Specht und Prof. Kurt Tank.jpg|Major Günther Specht mit Professor Kurt Tank, Focke Wulf Chefkonstrukteur |
|||
File:Ju52mus-halle.jpg|Ju52 Museumshalle vor den Toren des Fliegerhorst |
|||
File:Transall LTG 62 1983.jpeg|LTG-62 aus Wunstorf im Flug |
|||
</gallery> |
|||
== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
||
* [[Liste |
* [[Liste deutscher U-Boot-Klassen]] |
||
* [[U-Boot-Krieg]] |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
<references/> |
<references/> |
||
{{Vorlage:Navigationsleiste Deutsche U-Boote (1935–1945)/U 251–U 500}} |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Commonscat|Wunstorf Air Base}} |
|||
*[http://www.relikte.com/wunstorf/index.htm Geschichte des Fliegerhorstes] auf der Internetseite „Relikte in Niedersachsen & Bremen“ |
|||
*[http://www.ohg-wunstorf.de/ Offizierheimgesellschaft Fliegerhorst Wunstorf e.V.] |
|||
{{NaviBlock |
|||
|Navigationsleiste Fliegerhorst (Deutschland) |
|||
|Navigationsleiste DTM-Rennen |
|||
}} |
|||
[[Kategorie:Militärflugplatz in Deutschland|Wunstorf]] |
|||
[[Kategorie:Militärflugplatz (Bundeswehr)|Wunstorf]] |
|||
[[Kategorie:Luftwaffenbasis der Royal Air Force in Deutschland|Wunstorf]] |
|||
[[Kategorie:DTM-Rennstrecke|Wunstorf]] |
|||
[[Kategorie:Wunstorf]] |
|||
[[Kategorie:Rennstrecke in Deutschland]] |
|||
[[Kategorie:Straßenkurs]] |
|||
{{SORTIERUNG:U 0475}} |
|||
[[en:Wunstorf_Air_Base]] |
|||
[[Kategorie:Typ VII C]] |
|||
[[ja:ヴンストルフ航空基地]] |
|||
[[Kategorie:U-Boot im Zweiten Weltkrieg]] |
|||
[[Kategorie:Schiffsverlust durch Selbstversenkung]] |
|||
[[Kategorie:Deutsche Werke]] |
|||
[[Kategorie:Abkürzung|U475]] |
Version vom 3. März 2015, 14:57 Uhr
U 475 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote)
| |
---|---|
![]() Stadtwappen Düsseldorfs, Patenstadt des Bootes | |
Typ: | VII C |
Feldpostnummer: | M 53 401 |
Werft: | Deutsche Werke, Kiel |
Bauauftrag: | 10. April 1941 |
Baunummer: | 306 |
Kiellegung: | 5. September 1942 |
Stapellauf: | 28. Mai 1943 |
Indienststellung: | 7. Juli 1943 |
Kommandanten: |
7. Juli 1943 – 3. Mai 1945 |
Einsätze: | 5 Unternehmungen |
Versenkungen: |
1 Kriegsschiff (720 t) |
Verbleib: | in Kiel selbst versenkt |
U 475 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine in der Ostsee eingesetzt wurde.
Geschichte
U 475 patrouillierte während seiner Dienstzeit in der Ostsee von Helsinki und später von Danzig aus. Es konnte hierbei eine Versenkung und eine Beschädigung verzeichnen.
Bau und Indienststellung
Der Auftrag für das Boot wurde am 10. April 1941 an die Deutsche Werke AG in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 5. September 1942, der Stapellauf am 28. Mai 1943, die Indienststellung unter Oberleutnant zur See Otto Stoeffler fand schließlich am 7. Juli 1943 statt.[1] Da der Kommandant aus Düsseldorf stammte, hatte die Stadt das Bootswappen als Patengeschenk gestiftet. Es wurde nach der Selbstversenkung des Bootes nach Düsseldorf zurückgebracht.[2]
Verbandszugehörigkeit und Stationierungen
Von Juli 1943 bis Juli 1944 gehörte das Boot als Ausbildungsboot zur 5. U-Flottille in Kiel, anschließend bis Februar 1945 als Frontboot zur 8. U-Flottille in Danzig. Dann wurde das Boot der in Stettin stationierten 4. U-Flottille als Frontboot zugeteilt.[3]
Einsatz
Am 4. Juli 1944 lief U 475 aus Kiel zu seiner ersten Unternehmung aus. Nach einem Zwischenhalt in Helsinki patrouillierte das Boot in der Narva-Bucht und im Seegebiet vor Koivisto.[4] Am 28. Juli 1944 wurde das sowjetische Patrouillenboot MO-107 (56 Tonnen) durch einen Torpedo beschädigt.[5] Am 6. September beendete U 475 seine Unternehmung in Danzig. Am 14. Oktober lief es von hier aus zu einer weiteren Unternehmung aus. Einsatzgebiet war der Finnische und Bottnische Meerbusen und das Seegebiet vor Hanko und Tallinn. [4] Am 31. Oktober 1944 wurde das sowjetische Landungsboot SB-2 (720 Tonnen) versenkt.[5] U 475 absolvierte im Winter 1944/45 zwei weitere Unternehmungen in diesen Seegebieten, bis es am 19. März von Danzig aus zu seiner letzten Fahr aufbrach.
Versenkung
Das U-Boot kehrte am 21. März nach Kiel zurück und wurde dort von der Besatzung selbst versenkt. Das Wrack wurde 1947 abgebrochen. U 475 verlor während seiner Dienstzeit vor der Versenkung keine Besatzungsmitglieder.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, Der U-Boot-Krieg 1939 bis 1945 Band Zwei Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 1997, Seite 118
- ↑ Georg Högel, Embleme Wappen Malings Deutscher U-Boote 1939 - 1945 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg (2009) 5. Auflage, Seite 111
- ↑ Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, Der U-Boot-Krieg 1939 bis 1945 Band Zwei Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 1997, Seite 366
- ↑ a b Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, Der U-Boot-Krieg 1939 bis 1945 Band Zwei Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg 1997, Seite 494
- ↑ a b Rainer Busch, Hans-Joachim Röll, Der U-Boot-Krieg Band Drei Deutsche U-Boot-Erfolge vom September 1939 bis Mai 1945, E.S. Mittler & Sohn, Hamburg, 2001, Seite 210