„Python curtus“ – Versionsunterschied
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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
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{| class="taxobox" |
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!Blut-/Buntpython |
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|align ="center"| [[Bild:Python_curtus_breitensteini.jpg|thumb|280px|Blutpython (''Python curtus breitensteini'')]] |
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! [[Systematik (Biologie)|Systematik]] |
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| ''{{classis}}:'' || [[Reptilien]] (Reptilia) |
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| ''{{Subordo}}:'' || [[Schlangen]] (Serpentes) |
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| ''{{Superfamilia}}:'' || [[Wühl- und Riesenschlangenartige]]<br /> (Boidea) |
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| ''{{Familia}}:'' || [[Pythons|Pythonschlangen]] (Pythonidae) |
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| ''{{Genus}}:'' || [[Eigentliche Pythons]] (''Python'') |
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| ''{{Species}}:'' || Blut-/Buntpython |
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]] |
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| class="taxo-name" | ''Python curtus'' |
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| class="Person" | ([[Hermann Schlegel|Schlegel]], 1872) |
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! {{subspecies}}en |
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* ''Python curtus curtus'' |
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* ''Python curtus breitensteini'' |
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* ''Python curtus brongersmai'' |
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'''Python curtus''' (''Blut-'' oder ''Buntpython'') ist eine kräftige [[Schlangen|Schlange]] mit stark gedrungenem Körper, die der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Pythons]] angehört. |
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Der Blutpython kommt hauptsächlich in [[Thailand|Süd-Thailand]], [[Sumatra]], [[Borneo]], [[Bangka]] sowie auf der [[Malaiische_Halbinsel|malaiischen Halbinsel]] vor. Der letzte Nachweis für ein Vorkommen in [[Singapur]] stammt aus dem Jahre 1881, weshalb man davon ausgeht, dass er dort ausgerottet ist. |
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== Taxonomie == |
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[[Hermann Schlegel|Schlegel]] beschrieb 1872 diese [[Art_(Biologie)|Art]] nach einem in [[Sumatra]] gefangenen Tier. 1880 wurde ''Python breitensteini'' von [[Franz Steindachner|Steindachner]] als eigenständige Art beschrieben, die aber 1938 von Stull als Unterart von ''Python curtus'' eingestuft wurde, der heutige ''Python curtus breitensteini''. |
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== Beschreibung == |
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=== Unterarten und Verbreitung === |
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* ''Python curtus curtus'' (West-Sumatra) |
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* ''Python curtus breitensteini'' (Borneo) |
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* ''Python curtus brongersmai'' (Süd-Thailand, Malaiische Halbinsel, Nordost-Sumatra, Ost-Sumatra, Bangka) |
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=== Kennzeichen === |
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Der Blutpython hat einen deutlich vom Hals abgesetzten Kopf und eine bei Lichteinfall senkrecht geschlitzte [[Pupille]]. Der Körper ist kräftig und gedrungen mit kurzem Greifschwanz. Das Kopf- oder auch Rostralschild ist von beiden Seiten her mit einer Wärmesinnesgrube ausgestattet. Die Unterarten sind schwer voneinander zu unterscheiden. Es gibt drei Farbvarianten, die sich jedoch nicht eindeutig einer gewissen Unterart zuordnen lassen, auch lässt die Farbe der Jungtiere nicht auf die endgültige Färbung der [[adult|Adulttiere]] rückschließen. Die Grundfärbung reicht von rot über gelb, grau, braun bis schwarz. Den Rücken und die Körperseite zieren meist unregelmäßige, gelb/grau/hellbraune Sattelflecken und Bänder die oft zu einer Zeichnung verschmelzen. Der Bauch ist gelblich bis grau und wird zu den Seiten hin verlaufend heller. Der Kopf ist gelblich, (grau)braun oder schwarz gefärbt und mit einer dünnen, kontrastreichen Mittellinie gezeichnet. |
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=== Länge und Gewicht === |
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Ein Adulttier erreicht bei einer Länge von etwa 150 cm (selten bis 200 cm; lt. ''Rooj 1917'' sind Tiere bis 300 cm bekannt, dies darf jedoch angezweifelt werden) ein Gewicht von 5-10 kg. |
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=== Lebensweise === |
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Einst im Flachlanddschungel, am Rand [[Tropischer Regenwald|tropischer Regenwälder]], in [[Sumpf|Sümpfen]], Sumpfwäldern und anderen feuchten Gebieten heimisch, bewohnt der Blutpython heutzutage hauptsächlich vom Menschen kultiviertes Land, wie z. B. landwirtschaftlich genutzte Flächen. Meist ist der Blutpython in der Nähe größerer Wasseransammlungen, vergraben unter feuchtem, verrottendem Laub/Astwerk/Holz oder in Nagetierbauten anzutreffen. Nasser Untergrund wird von ihm weitgehend gemieden, wenngleich er gerne schwimmt und sich durchaus über längere Zeit im Wasser aufhält. Der Blutpython gilt als agressiv und leicht reizbar, bei einer Störung schnellt das träge anmutende Tier blitzschnell auf seinen Feind zu. |
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==== Beutespektrum ==== |
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''Python curtus'' ernährt sich als Ansitzjäger in freier Natur hauptsächlich von Ratten. Verschiedenste [[Nagetiere]], [[Hörnchen]], [[Marder]], [[Schleichkatzen]], [[Ferkel]], [[Vögel]], aber auch Hausgeflügel zählen ebenso zu seiner Beute. |
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==== Fortpflanzung ==== |
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Die Hauptpaarungszeit liegt zwischen Februar und Juli, zur Eiablage kommt es zwischen Mai und Februar des folgenden Jahres. ''Python curtus'' betreibt wie die meisten Pythonarten [[Brutpflege]]. Das Weibchen legt 5-20 Eier (Länge 5-7 cm, Breite 3-6 cm) bei einer [[Inkubation|Inkubationsdauer]] von etwa 65 Tagen. Die Schlüpflinge sind in der Regel 35-40 cm lang und rund 60 Gramm schwer. Jungtiere fressen ab dem Schlupf bereits Mäuse und kleine Ratten. |
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=== Lebenserwartung === |
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Der Blutpython wird für gewöhnlich 15-20 Jahre alt, einzelne Exemplare sollen über 25 Jahre gelebt haben. |
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== Terrarienhaltung == |
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'''Eine Beratung durch Fachleute und die Weiterbildung durch geeignete Literatur vor der Anschaffung dieser Tiere ist trotz der hier dargestellten Angaben unbedingt notwendig.''' |
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Der Blutpython neigt in der [[Terrarium|Terrarienhaltung]] zu Lungen- und Hautkrankheiten, die aber in fast allen Fällen auf mangelhafte Haltung zurückzuführen sind. Vom Kauf von [[Wildfang|Wildfängen]] (WF) und Farmnachzuchten (FNZ) sollte komplett abgesehen werden, denn es gibt inzwischen genügend europäische [[Nachzucht|Nachzuchten]] (NZ). |
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=== Terrarium === |
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==== Größe ==== |
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Für zwei Adulttiere von rund 150 cm Länge sollte ein Mindestmaß von 150x80x80 cm (LxBxH) nicht unterschritten werden. Jungtiere bringt man am besten in an ihre Größe angepassten Terrerarien unter. |
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==== Klima ==== |
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Eine weitgehend hohe und konstante [[Temperatur]] sowie [[Luftfeuchtigkeit]] ist unbedingt erforderlich. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte, bei einer Temperatur von 27-32°C bei Tag und 24-28°C bei Nacht, stets über 80% liegen. Erreicht werden kann diese Temperatur durch den Einsatz von [[Glühbirne|Glühbirnen]] anstelle von [[Leuchtstoffröhre|Leuchtstoffröhren]] zur Terrarienbeleuchtung oder durch Infrarotlampen. Die Infrarotlampen sollten unbedingt mit einem [[Thermostat]] gesteuert werden, um ein Überhitzen des Terrariums zu verhindern. Heizmatten sind weniger geeignet, weil sie den Bodengrund sehr schnell austrocknen. Die hohe Luftfeuchtigkeit stellt sich zumeist durch den feuchten Bodengrund ein, zusätzliches Sprühen mit einem Wasserzerstäuber wird empfohlen. Beim Einbau einer Bewässerungsanlage muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sich bei deren Aktivierung keine Wasseransammlungen im Terrarium bilden. |
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==== Einrichtung ==== |
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Wie bei allen Schlangen ist es auch beim Blutpython wichtig ausreichend große Versteckmöglichkeiten in unterschiedlichen Klimazonen des Terrariums anzubieten. Bei Jungtieren bieten sich hier Blumentöpfe, Tupperwaredosen, usw. an, bei Adulttieren greift man am besten zu Plastiktöpfen, kleineren Wäschekörben und dergleichen. |
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Eine Wasserschale ausreichender Größe darf nicht fehlen. Der Blutpython badet sehr gerne, weshalb er komplett in der Wasserschale Platz finden sollte. Das handwarme Wasser wird am besten täglich frisch gereicht. |
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Als Beleuchtung können handelsübliche matte Glühbirnen dienen, die zusätzlich den Vorteil haben Wärme zu spenden. Diese sollten 12 bis 14 Stunden am Tag eingeschaltet werden. Um die notwendige Regelmäßigkeit zu gewährleisten empfiehlt sich der Einsatz einer (digitalen) [[Zeitschaltuhr]]. Der Einsatz von UV-Lampen ist wie bei allen dämmerungs- und nachtaktiven Schlangen nicht zwingend notwendig, der von Zoohandlungen versprochene positive Effekt der Spezialbeleuchtung wissenschaftlich nicht erwiesen. |
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Die Beleuchtung sollte insbesondere in Feuchtterrarien gegen Feuchtigkeit abgesichert werden. Wärmeentwickelnde Glühbirnen müssen mit einem Schutzkäfig umhüllt werden, um Verbrennungen des Pfleglings zu vermeiden. |
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Beim Bodengrund haben sich verschiedenste Einstreutypen bewährt. So tendiert manch ein Terrarianer dazu normales Kleintierstreu zu verwenden, um der Schimmelbildung vorzubeugen. Sollte man sich dafür entscheiden muss man jedoch zwingend täglich mit einem Wasserzerstäuber das Terrarium aussprühen, um für die notwendige Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Bei Schlüpflingen und Jungtieren unter einem Jahr sollte auf derartiges Einstreu noch verzichtet werden. Ein Großteil der Blutpythonhalter verwendet jedoch ein Gemisch aus [[Torf]] und [[Erde]], welches stets feucht, nicht jedoch staunass, gehalten werden sollte. Egal für welchen Bodengrund man sich entscheidet, er sollte mindestens 5-10 cm hoch eingestreut und stets locker gehalten werden, denn der Blutpython wühlt und gräbt gerne darin und kann sich an zu festem Untergrund die Schnauzenspitze wund reiben. |
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=== Fütterung === |
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Als dämmerungs- und nachtaktives Tier wird der Blutpython am besten am Abend oder in der Nacht gefüttert. Angeboten werden können, je nach Größe des Pfleglings, Mäuse, Ratten sowie kleine Hühner oder Hühnerküken. Eine ausschließliche Fütterung mit Ratten ist möglich. Mäuse sollten nur an Schlüpflinge verfüttert werden. Viele Terrarianer berichten von einem besonders übelriechenden Kot bei der Fütterung mit Geflügel. Meerschweinchen sollten aufgrund des sehr hohen Fettgehaltes nur selten gereicht werden. Generell wird vom Blutpython sowohl totes als auch lebendes Futter meist problemlos verzehrt. Eine Fütterung alle 14 Tage, bei erwachsenen Tieren einmal im Monat ist ausreichend, denn die Tiere neigen aufgrund des langsamen [[Stoffwechsel|Stoffwechsels]] bei häufigerer Fütterung zu Verfettung. Der Blutpython ist ein Kotsammler, d.h. er kotet nicht nach jeder Fütterung, sondern wartet oft bis zu 4 Monate mit der Kotabgabe. Bei längerer Verzögerung kann ein ausgiebiges Bad in handwarmen Wasser hilfreich sein. |
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=== Nachzucht === |
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== Gesetzliche Bestimmungen == |
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Der Blutpython wurde in das [[Washingtoner Artenschutzabkommen]] Anhang 2 und in den Anhang B der europäischen Artenschutzverordnung aufgenommen. Deshalb darf er ohne Genehmigung privat gehalten werden, ist jedoch nach der [[Bundesartenschutzverordnung]] gegenüber der zuständigen Landesbehörde (Untere Naturschutzbehörde) meldepflichtig. Der Im- und Export dieser Tiere muss durch das [[Bundesamt für Naturschutz]] genehmigt werden. Vom Verkäufer oder Züchter wird ein Herkunftsnachweis ausgestellt, die Regelungen dafür sind von Bundesland zu Bundesland allerdings sehr unterschiedlich. |
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== Literatur == |
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* Ludwig Trutnau: ''Schlangen im Terrarium 1. Ungiftige Schlangen Teil 1/2''. 4. Auflage. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3223-0 |
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* A. Kirschner: ''Haltung und Zucht: Verruchte Schönheit.'' In: ''Reptilia'' 30/August 2001. Natur und Tier Verlag, S. 46 |
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== Siehe auch == |
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* [[Systematik der Schlangen]] |
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== Weblinks == |
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* [http://www.curtus.com Curtus.com] |
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* [http://www.vpi.com/8VPICareSheets/Pythons/BloodPython/BloodPythonDesc.htm Pytphon curtus brongersmai Care-Sheet] (eng.) |
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[[Kategorie:Schlangen]] |
[[Kategorie:Schlangen]] |
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[[en:Blood python]] |
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Version vom 21. Februar 2006, 16:28 Uhr
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