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Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung (Werl) und European Rail Timetable: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|behandelt das Kursbuch als Fahrplan-Verzeichnis. Für andere Bedeutungen siehe [[Kursbuch (Begriffsklärung)]].}}
[[File:Mariä Heimsuchung (Werl) Ansicht vom Vorplatz aus..JPG|miniatur|rechts|Ansicht mit Wappen von [[Franziskus (Papst)|Papst Franziskus]]]]
Ein '''Kursbuch''' ist ein [[Verzeichnis]] von [[Fahrplan|Fahrplänen]] für ein bestimmtes [[Gebiet]] – meist ein Land – und einen bestimmten [[Zeitintervall|Zeitraum]]. Die Fahrpläne der im Kursbuch enthaltenden Bahnstrecken (und Buslinien) sind jeweils einzeln in [[Tabelle|tabellarischer]] Form dargestellt. Dabei erhält jede Strecke eine Nummer, mit welcher jede Bahnstrecke bzw. Buslinie in den meist sehr umfangreichen Kursbüchern leicht zu finden ist, zum Beispiel ''Kursbuchstrecke 440'' für die [[Ruhr-Sieg-Strecke]] in Deutschland oder ''Fahrplanfeld 600'' für die [[Gotthardbahn]] in der Schweiz. In Österreich wird hierfür der Begriff Fahrplanbild verwendet.
[[File:Atrium Vorplatz der Wallfahrtskirche ShiftN.jpg|miniatur|hochkant|Der Vorplatz mit Atrium]]
Die '''Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung''' ist eine katholische [[Wallfahrtskirche]] in [[Werl]] in Westfalen. Sie wurde am 16. Oktober 1953 von [[Pius II.|Papst Pius XII.]] in den Rang einer päpstlichen [[Basilica minor]] erhoben.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Erhebung zur Basilika minor]</ref> Das [[Neuromanik|neuromanische]]<ref>[http://www.nerdpress.de/rudolf-fidler/Downloads/Werbung_Alte%20Wallfahrtskirche.pdf Neuromanik]</ref> Gebäude bildet zusammen mit der barocken <ref>[http://www.nerdpress.de/rudolf-fidler/Downloads/Werbung_Alte%20Wallfahrtskirche.pdf Barock]</ref>[[Alte Wallfahrtskirche (Werl)|alten Wallfahrtskirche]], die direkt angrenzt, einen lokal wirksamen Gebäudekomplex, dessen mächtige Doppelturmfassade nach Norden und Osten weithin sichtbar ist.<ref>[http://www.lwl.org/walb-download/pdf/KuLaReg/KuLaReg_SO_HSK_Fachbeitrag_mBildern.pdf Bericht auf den Seiten des LWL] (PDF; 7,5&nbsp;MB)</ref> Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist unter der lfd. Nr. 100 in der Denkmalliste der Stadt Werl, Listenteil A, eingetragen.<ref>[http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/Denkmalliste_2012.pdf Denkmalschutz]</ref>
== Geschichte ==
[[File:Werl, Wallfahrtsbasilika, Ansicht mit der Ausmalung von 1928.jpg|miniatur|hochkant|Der Innenraum mit noch erhaltener Ausmalung und Figuren an den Pfeilern, in der Zeit um 1928]]
[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), Gedenktafel anlässlich der Erhebung zur Basilika minor, mit drei Wappen.JPG|miniatur|hochkant|Gedenktafel anlässlich der Erhebung zur [[Basilika minor]], mit vier Wappen]]


Da eine Kursbuchstrecke mehrere physisch vorhandene Strecken umfassen kann, mehrere Kursbuchstrecken über dieselbe Strecke führen können und Strecken ohne Personenverkehr keine Kursbuchnummer haben, handelt es sich bei den Kursbuch''strecken'' genau genommen um im Kursbuch definierte ''[[Eisenbahnlinie|Linien]]''; bei den Kursbuch-Streckennummern um deren Linienbezeichnungen.
Seit 1649 existierte in Werl ein Kapuzinerkonvent, das Gnadenbild wurde 1661 feierlich von Soest nach Werk übertragen. Die Weihe der ersten Wallfahrts- und Klosterkirche ist für 1669 belegt, die Wallfahrt musste von 1786 bis1789 neu gebaut werden, da die alte für den Ansturm der Pilger zu klein geworden war. Die Baupläne erstellte der Hauptmann A. Boner. Die Kirche ist über sechs Steinstufen erschlossen, die auf einen terrassenähnlichen Platz münden.<ref>[http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/117010100000003519.php Baumeister Boner]</ref> Wegen der Säkularisation mussten die Kapuziner im Jahr 1836 die Stadt verlassen, die Wallfahrtsleitung übernahmen 1849 die Franziskaner. Anlässlich des 200-jährigen Wallfahrtsjubiläums wurde die Kirche erweitert. Die Franziskaner wurden wegen des Kulturkampfes im Jahr 1875 aus der Stadt vertrieben, sie kehrten 1887 wieder zurück.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Vorgeschichte]</ref> Ab etwa 1900 planten die Franziskaner den Neubau der neoromanischen Kirche, dafür sollte die alte Wallfahrtskirche abgebrochen werden. Es regte sich erheblicher Widerstand in der Bevölkerung und auch [[Albert Ludorff]], der damalige Provinzialkonservator aus Münster, legte scharfen Protest ein. Die Gegner des Abrisses wollten unter allen Umständen die von einem Schüler des Barockbaumeisters Conrad Schlaun gebaute Kirche, als westfälisches Kleinod des Barock erhalten. Eine Abordnung des Kultusministeriums reiste aus Berlin an, um vor Ort über den Fall zu entscheiden. Die alte Wallfahrtskirche bekam mit einem Behaltensveto das Prädikat ''unbedingt erhaltenswert''.<ref>[http://www.nerdpress.de/rudolf-fidler/Downloads/Werbung_Alte%20Wallfahrtskirche.pdf Streitigkeiten um den Abriss der alten Wallfahrtskirche]</ref>


Kursbücher werden regelmäßig zu Beginn einer neuen [[Fahrplanperiode]] neu oder aktualisiert herausgegeben.
Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1904 bis 1906 nach den Plänen des münsterischen Dombaumeisters [[Wilhelm Sunder-Plaßmann]] im neuromanischen Stil erbaut. Die Außenhülle wurde aus [[Rüthener Sandstein|Rüthener Gründsandstein]] gefertigt. In ihrem Inneren birgt die Kirche das [[Gnadenbild Werl|Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Werl]], auch genannt ''Trösterin der Betrübten'', aus dem 12. Jahrhundert. Die [[Konsekration]] der Kirche fand am 24. Mai 1911 statt und wurde durch den Paderborner Bischof [[Karl Joseph Schulte]] vorgenommen. Die Kirche wurde erbaut, weil die bisherige Wallfahrtskirche dem starken Pilgerstrom nicht mehr gerecht wurde und der Platz dort trotz Erweiterung der Kirche nicht mehr ausreichte. Diese alte Wallfahrtskirche sollte dem Neubau weichen, was allerdings Denkmalschützer erfolgreich verhinderten. So steht neben der heutigen Wallfahrtskirche die [[Alte Wallfahrtskirche (Werl)|Alte Wallfahrtskirche]], die im Inneren eine reichhaltige Barockausstattung bietet. Der [[Franziskanerorden]] des [[Kloster Werl|Klosters Werl]], der das Gnadenbild seit 1848 betreut, gab den Bau der neuen Kirche in Auftrag und zwar anstelle des ehemaligen Klosters, das im 17. Jahrhundert durch Kapuzinermönche erbaut wurde. Einige Meter weiter, neben der heutigen Wallfahrtsbasilika wurde ein neues Klostergebäude erbaut.


Die Bedeutung der gedruckten Kursbücher ist mit dem Aufkommen (dynamischer) [[Elektronische Fahrplanauskunft|elektronischer Fahrplanauskünfte]] sowie der Veröffentlichung (statischer) Fahrpläne im PDF- oder HTML-Format im Internet stark zurückgegangen; die [[Deutsche Bahn AG]] stellte die Herausgabe des gedruckten Gesamtkursbuches zum Jahresende 2008 ein. Die [[ÖBB]] in Österreich haben zum Jahresende 2006 das letzte klassische Auslandskursbuch herausgegeben und mit der Fahrplanperiode 2007 durch eine Art Reisekatalog ersetzt. Seit dem Jahr 2009 existiert auch dieser nicht mehr. Die Staatsbahnen in Frankreich, Griechenland, Portugal, Niederlande und Spanien veröffentlichen keine gedruckten Kursbücher mehr.
== Bau ==
[[File:Alte Wallfahrtskirche Werl.JPG|miniatur|hochkant|Eingang zur alten Wallfahrtskirche]]
Die neue Wallfahrtskirche erfuhr im Inneren wiederholt Umbaumaßnahmen. Die reichhaltige Ausstattung aus der Zeit der Erbauung musste bei der Renovierung 1960 bis 1961 einer nüchternen und für damalige Zeit modernistischen Einrichtung weichen, welche die Architektur in den Hintergrund und Gnadenbild, Altar und Tabernakel in den – auch optischen – Mittelpunkt stellen sollte.<ref>[http://www.wallfahrtsorte-wallfahrtskirchen.de/wallfahrtskirche/werl-wallfahrtsbasilika-mariae-heimsuchung.html Grundgedanke der Renovierungsmaßnahmen]</ref> Diese Maßnahmen wurden zum überwiegenden Teil bei folgenden Renovierungen in den Jahren 1983 bis 1984, 1999 sowie beim noch größeren Umbau von November 2002 bis März 2003 rückgängig gemacht und die Kirche wieder lebendiger gestaltet. Übrig blieben die 14 Glasfenster, durch die die Wand des rechten Seitenschiffes gegliedert ist. Die Entwürfe stammen von Helmut Lang aus Nieukerk, die Ausführung unter Leitung des Bruders Crescenz Rauße wurde in der klostereigenen Glaswerkstatt vorgenommen. Die Fenster zeigen Stationen der Heilsgeschichte, am Beispiel der Maria<ref>[http://www.helmutvoss.de/kirchen2011_wallfahrtsbasilika_werl.html Glasfenster]</ref>. Es sind ''die Schöpfung, die Unterweisung Mariens durch Mutter Anna, Die Verkündigung der Geburt Jesu, Maria besucht Elisabeth, die Geburt Jesu, Jesus im Tempel, die Huldigung der drei Könige, die Flucht nach Ägypten, der zwölfjährige Jesus im Tempel, die Hochzeit zu Kana, Jesus am Kreuz mit der Maria darunter, die Herabkunft des Geistes auf die Gemeinde in Jerusalem, Maria als Königin des Himmels und als Urbild der Kirche.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 11</ref> Die Gläser für die Rosette über der Empore fertigte Wilhelm Buschulte an, sie entfalten ihre Wirkung nur, wenn von Außen genügend Licht einfällt.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> Die drei Glasfenster in der Apsis zeigen die Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei, Maria als Rose ohne Dornen als mittleres Bild, Links davon die Himmelspforte und rechts den Morgenstern. Die Entwürfe für diese Fenster fertigte der Wilhelm Buschulte aus Unna an. Die Seitenfenster zeigen Darstellungen aus der geheimen Offenbarung des Johannes, nämlich die zwölf Apostel und die 12 Tore des himmlischen Jerusalem.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> Das Mosaik aus Naturstein im linken Seitenschiff ist eine Arbeit des Künstlerpaares Hoffmann-Lacher aus München. Die Steine wurden in den Alpen gesammelt, das Mosaik zeigt das Lamm Gottes und ist von zwölf Bergkristallen umgeben.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref> Die Krypta ist durch eine von Josef Baron im Jahr 1999 angefertigte Tür erschlossen. Die Krypta wurde bei der Renovierung im Jahr 1961 gebaut, um kleineren Gruppen gottesdienstliche Feiern zu ermöglichen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 20</ref> Die Gebäude sind über eine Treppenanlage zum sogenannten [[Narthex|Atrium]] mit einem seitlich von [[Arkade]]n flankierten Vorhof erschlossen.


== Ausstattung ==
== Deutschland ==
[[Datei:Kursbuch.jpg|miniatur|Titelseite des Reichs-Kursbuches Kleine Ausgabe (ohne Ausland) Nr. 2 vom 2. November 1942]]
=== Gnadenbild ===
[[Datei:KursbuchWi76.jpg|miniatur|Kursbuch der DR Winter 1976]]
[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), Gnadenbild (1).JPG|miniatur|hochkant|Gnadenbild]]
[[Datei:Kursbuch 1991-1992.jpg|miniatur|Erstes gemeinsames Kursbuch DB/DR 1991/1992]]
Um den ursprünglichen Standort des Gnadenbildes ranken sich viele Legenden. Wahrscheinlich stand es schon seit dem Neubau der [[St. Maria zur Wiese (Soest)|Wiesenkirche]], deren Grundstein 1313 gelegt wurde, im benachbarten Soest. Im Zusammenhang mit einer Prozession in Soest im Jahr 1351 wurde die Statue als ''Onse Vrowen tor wese'' genannt. Sie wurde hier bis zur Reformation im Jahr 1531 stark verehrt. Sie wurde danach aus der Kirche entfernt, versteckt und geriet bis 1661 in Vergessenheit.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Ursprünge des Gnadenbildes]</ref> Das sogenannte [[Gnadenbild Werl|Gnadenbild]] ist eine thronende [[Maria (Mutter Jesu)|Madonna]], deren Unterarme nach vorne und die Hände senkrecht nach oben gestreckt sind. Zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand hält sie einen Apfel.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 12</ref> Sie wurde aus Schwarzerle und Eiche geschnitzt und stammt wohl vom Ende des zwölften Jahrhunderts. Der Ringpfostenstuhl, auf dem sie thront, gebührte im Mittelalter ausschließlich hohen Persönlichkeiten, wie Bischöfen, Königen oder Äbtissinnen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 1</ref> Das aus Eiche geschnitzte Jesuskind sitzt segnend auf ihrem Schoß. Im 13. Jahrhundert wurde die Figur mit einer dünnen [[Stuck]]schicht überzogen und eine [[Fassung (Bemalung)|Goldfassung]] aufgebracht; [[Schmuckstein]]e wurden ebenfalls aufgemalt. Im 14. Jahrhundert wurden das Gesicht und die Haare der Madonna und die Haare des Kindes überstuckiert. Die [[Inkarnat]]e wurden wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts neu gefasst. Die Figur ist seit 1911 [[Krönung eines Marienbildes|gekrönt]].<ref>[[Georg Dehio]], Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen''. Deutscher Kunstverlag, 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 1169.</ref>
=== Geschichte des Kursbuchwesens in Deutschland ===
Schon in der Zeit, als es noch keine Eisenbahnen gab, sind Reisehandbücher erschienen, die man als Vorläufer unserer heutigen Kursbücher betrachten kann. Als dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr Eisenbahnlinien eröffnet wurden und immer mehr Menschen Reisen mit dem neuen Verkehrsmittel unternahmen, war es deren verständlicher Wunsch, zuverlässige Informationen über Streckenführung, Fahrzeiten und Tarife der Eisenbahnen und der sie ergänzenden Postkutschenverbindungen zu erhalten.


Als erstes Kursbuch in Deutschland unterrichtete darüber im Jahre 1845 ein Handbuch, das in Frankfurt am Main von dem Fürstlich Thurn und Taxischen Oberpostamts-Sekretär Hendschel herausgegeben wurde. Unter der Bezeichnung „Telegraph für Post- Eisenbahn- und Dampfschiffverbindungen in Deutschland und den angrenzenden Ländern“ erschien es ab 1847 sogar monatlich. Es entwickelte sich mit dem Stormschen „Kursbuch fürs Reich“ zu weit verbreiteten Informationsquellen, die erst Anfang der 1930er Jahre ihr Erscheinen einstellten.
=== Glocken ===
Die Wallfahrtsbasilika besitzt insgesamt neun Bronzeglocken. Das Hauptgeläut besteht aus sieben Glocken der Tonfolge c'-es'-f'-g'-b'-c"-d" und ist auf beide Westtürme verteilt (c' und g' im Süd-, die übrigen im Nordturm).
Im Dachreiter der Basilika hängen zwei kleine Glocken es" und f".
Die Glocken I-III und VIII stammen aus der Gießerei Junker in Brilon und bestehen aus Siliziumbronze(I, II, VIII 1947; III 1948). Glocke IV lieferte die Eifeler Glockengießerei Mark, Brockscheid, 2003, Glocke IX 2004. Die Glocken V-VII wurden 2010 zum 350. Jubiläum der Wallfahrt Werl durch die Glockengießerei Rincker in Sinn gegossen.
Im Dachreiter der alten Wallfahrtskirche hängen zwei historische Glocken mit den Tönen g" (Heinrich Humpert, Brilon, 1860) und as" (Johan Delapaix, Arnsberg, 1679).


=== Reichskursbuch und Deutsches Kursbuch ===
Aus Anlass des 350-jährigen Wallfahrtsjubiläums wurden 2011 drei neue Glocken gestiftet, die Erzbischof [[Hans-Josef Becker]] in der Silvesternacht feierlich salbte und einweihte.<ref>[http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden/generalvikariat/erzbistum/38-Nachrichten/11050,Im-Himmel-und-auf-Erden-erschalle-das-Lob-Gottes.html drei neue Glocken]</ref>
Nun beherrschten allein die amtlichen Kursbücher den Markt, deren erstes 1850 erschienen war. Dieses stellte eine Zusammenfassung der Eisenbahnfahrpläne im Deutschen Bund und den Nachbarländern dar, aber auch von Postkursen und Schiffsverbindungen, teilweise auch nach Übersee. Herausgeber war das Cours-Bureau des Königlichen General-Post-Amts. Es wurde seit 1878 als „Reichskursbuch“ bezeichnet und von der Kursbuchstelle des Reichspostministeriums zusammengestellt. Erst 1926 trat die Deutsche Reichsbahn als Mitherausgeber auf.


Die staatlichen und privaten Eisenbahnunternehmungen hatten auch vorher schon Taschenfahrpläne und Kursbücher veröffentlicht, allerdings immer nur für einen begrenzten Bereich. Bevor eine Gesamtausgabe für Deutschland realisiert wurde, erschienen ab 15. Mai 1927 ergänzend zu den regionalen Taschenfahrplänen fünf amtliche Reichsbahnkursbücher jeweils für Ost-, Mittel-, West- und Südwest-Deutschland sowie Bayern. Erst für den Fahrplan des Jahres 1933 gab die Deutsche Reichsbahn als Zusammenfassung das „Amtliche Kursbuch für das Reich“ heraus. Schöpfer dieses ersten reichseinheitlichen Kursbuchs war [[Alfred Baumgarten]].<ref>Alfred B. Gottwald: ''Der „Vater des Amtlichen Kursbuchs.“ Erinnerung als Alfred Baumgarten.'' In: Dumjahn´s Jahrbuch für Eisenbahnliteratur 2001, S. 48ff.</ref> Dieses nannte sich ab 1936 „Deutsches Kursbuch – Gesamtausgabe der Reichsbahn-Kursbücher“ und erschien bis 1944 neben dem Reichskursbuch. Die letzte Ausgabe enthält den Hinweis: „Gilt vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres“.
=== Monumentalgemälde ===
In einem Seitengang in der Nähe der Klosterpforte hängen drei Monumentalgemälde mit den Darstellungen der Wallfahrtsgeschichte.
* Auf dem ersten Bild wird die Übertragung des Gnadenbildes von der kurfürstlichen Burg zur Kirche der Kapuziner gezeigt, dies Ereignis fand am 2. November 1661 statt. Auf dem Bild ist der Kurfürst von Köln, Erzbischof Maximilian Heinrich zu sehen, ihm folgen in feierlicher Prozession die Geistlichen aus Werl und die Kapuziner. Das Gnadenbild wird getragen und ist blumengeschmückt. Auf der rechten Bildseite stehen die Ratsherren der Stadt, sie erwarten den feierlichen Zug, der von wehrhaften Rittern begleitet wird.
* Das zweite Bild wurde zur Erinnerung an die 200jahrfeier im Jahr 1861 gemalt. Zu dieser Zeit stand das Gnadenbild auf einem ehemaligen Seitenaltar, der an der sich an der linken Seite befand. Das von silbernen Votivgaben umgebene Bildnis wird von Konrad Martin, dem Bekennerbischof, angebetet.
* Das dritte Bild bezieht sich auf die feierliche Krönung des Gnadenbildes am 13. August 1911. Zu diesem Anlass besuchten etwa 50.000 Menschen die kleine Stadt, um an dem Krönungsakt, der von Josef Kardinal Frings auf der Gänseföhde vorgenommen wurde, teilzunehmen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 10</ref>
=== Orgel ===
Das Vorgängerinstrument baute der Orgelbauer Barkhoff aus Wiedenbrück auf, Stockmann ersetzte diese von 1896 bis 1897 durch eine neue Orgel.<ref>[http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/117010100000003519.php Vorgängerorgel]</ref>


Beide amtlichen Publikationen enthielten auch die Fahrpläne der Privat- und Kleinbahnen, das Reichskursbuch auch die der über die Stadtgrenzen hinausgehenden Straßenbahnlinien; bei sehr häufig verkehrenden Verbindungen wurde oft nur die Strecke angegeben, nicht aber alle Fahrzeiten. Allerdings war die Einteilung, Nummerierung und Gestaltung der Fahrplantabellen in beiden Kursbüchern völlig unterschiedlich. Die Reichsbahn-Kursbücher ähnelten seit 1933 schon weitgehend den heutigen DB-Kursbüchern.
Die nach dem Schleifladensystem mit elektrischer Steuerung gebaute Orgel wurde von der Orgelbaufirma Stockmann gebaut. Das Orgelwerk mit 62 Registern verteilt sich auf vier Manuale und Pedal und besitzt etwa 4.500 klingende Pfeifen. Das Instrument wird auch von internationalen Künstlern für Konzerte benutzt.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref>
==== Disposition Pedalwerk Orgel-Spieltisch ====
[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), die Orgel.JPG|miniatur|hochkant|Die Orgel]]
* Prinzipalbaß 16’
* Subbaß 16’
* Gedacktbaß 16’
* Quintbaß 10 2/3’
* Oktavbaß 8’
* Spitzflöte 8’
* Choralbaß 4’
* Bauernflöte 2’
* Pedalmixtur 5fach 2 2/3’
* Bombarde 32’
* Posaune 16’
* Trompete 8’
* Clarine 4’
* Singend Cornett 2’


Das Reichskursbuch enthielt auch einen Abschnitt über die Omnibuslinien der Post und anderer Unternehmungen, hingegen das Deutsche Kursbuch nur die – damals noch wenigen – Reichsbahn-Omnibuslinien. Daneben gab das Reichspostzentralamt auch noch ein „Kraftpost-Kursbuch“ für das gesamte Reichsgebiet heraus, in dem aber auch die Reichsbahnbusse zu finden waren. Ferner gab es eine große Zahl von Taschenfahrplänen der einzelnen Reichsbahn- und Reichspost-Direktionen sowie von privaten Verlagen, vor allem von Tageszeitungen für ihren Einzugsbereich.
==== Hauptwerk (1. Manual) ====
* Großprinzipal 16’
* Prinzipal 8’
* Gemshorn 8’
* Spillpfeife 8’
* Spieltisch linke Seite Oktave 4’
* Querflöte 4’
* Quinte 2 2/3’
* Prinzipal 2’
* Mixtur 6-8fach 2’
* Kornett 4fach 8’
* Trompete 16’
* Trompete 8’
* Trompete 4’
==== Schwellwerk (2. Manual) ====
* Pommer 16’
* Rohrflöte 8’
* Weidenpfeife 8’
* Vox Coelestis 8’
* Prinzipal 4’
* Gedackt 4’
* Spieltisch-Mitte Nasatquint 2 2/3’
* Waldflöte 2’
* Terzflöte 1 3/5’
* Sifflöte 1’
* Mixtur 4fach 2’
* Mixtur 4-5fach 1 1/3’
* Fagott 16’
* Schalmey-Oboe 8’
* Vox humana 8’
* Zink 4’
* Tremolo
==== Rückpositiv (3. Manual) ====
* Bleigedackt 8’
* Quintadena 8’
* Praestant 4’
* Blockflöte 4’
* Oktave 2’
* Quinte 1 1/3’
* Spieltisch rechte Seite
* Rauschpfeife 2fach 2’
* Scharff 4fach 1’
* Holzdulzian 16’
* Rohrschalmey 8’
==== Brustwerk (4. Manual) ====
* Holzgedackt 8’
* Rohrflöte 4’
* Prinzipal 2’
* Koppelflöte 2’
* Oktave 1’
* Terzian 2fach 2 2/3’
* Quintzimbel 3fach 1/2’
* Holzregal 8’
* Kopfregal 4’
* Tremolo
==== Sonstiges ====
* Koppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
* Spielhilfen: Handregister – 2 freie Kombinationen – 2 freie Pedalkombinationen –
* Pleno – Tutti – Einzelabsteller – Zungen ab – 16’ ab
* Im Juli 2010 wurde ein Elektronischer Setzer eingebaut.


Beigelegt war den Kursbüchern zumeist ein separates ''[[Kurswagen]]verzeichnis'', aus dem der Laufweg einzelner [[Personenwagen|Reisezugwagen]] ersichtlich war, die an [[Eisenbahnknoten|Knotenbahnhöfen]] auf andere Züge umgestellt wurden. Später wurde ein ''Zug- und Wagenverzeichnis'' in das Kursbuch integriert, das den Laufweg aller Züge darstellte. Auch ein ''Auslandskursbuch'' mit den wichtigsten Strecken der Nachbarbahnen war separat erhältlich.
=== Sonstige Ausstattung ===
[[Datei:Votivgaben.JPG|miniatur|rechts|hochkant|Vitrine mit [[Votivgabe]]n]]
[[File:Mariä Heimsuchung (Werl), Pieta in der Andachtkapelle (4).JPG|miniatur|rechts|hochkant|Pieta in der Andachtskapelle hinter [[Opferkerze]]n]]
* Eine Pietà, die Darstellung der Maria als Schmerzensmutter, steht in der rechten hinteren Ecke, sie wurde von August Wäscher<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ August Wäscher]</ref>, einem Werler Künstler, geschnitzt. Diese Darstellung ist das einzig erhaltene Stück der ursprünglichen Ausstattung.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 11</ref>
* Der Antoniusaltar wurde von Josef Baron aus Hemmerde gestaltet, er steht am Ende des rechten Seitenschiffes. Antonius ist in einer Zelle sitzend dargestellt, die in einen Nußbaum hineingebaut wurde. Hier verbrachte er den Rest seines Lebens.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 12</ref>
* Über dem Zelebrationsaltar hängt ein Triumphkreuz, diese Arbeit von Josef Baron besteht aus polierter Bronze und ist etwa vier Zentner schwer. Das Kreuz ist mit Bergkristallen in unterschiedlichen Größen geschmückt, ein roter Jaspis symbolisiert die fünf Wunden Jesu. Das Zentrum des Kreuzes zeigt den gekreuzigten Christus mit einer Königskrone.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 18</ref>
* Der Tabernakel wird in den Morgenstunden durch das Licht des sog. Rosenfensters beleuchtet.
* Der Kreuzweg mit vierzehn Stationen wurde von Josef Baron angefertigt. Die ausdrucksstarken Bilder hängen an verschiedenen Pfeilern und Säulen.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref>
* Neben der Kirche, auf vom Franziskushaus abgeschlossenen Gebiet, befindet sich der Kreuzwegplatz. Hier sind teils lebensgroße, weiße Figuren aufgestellt, die überwiegend von Pilgern oder Pfarrgemeinden gestiftet wurden.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 22</ref> Hier werden häufig Gottesdienste abgehalten und die Lichterprozessionen enden hier.<ref>[http://www.wallfahrt-werl.de/ Lichterprozessionen]</ref>
* In früherer Zeit stifteten die Pilger als Dank für erbetene Heilungen, häufig Votivgaben. Sehr oft bestanden diese Gaben aus Silberblech und zeigten Nachbildungen der geheilten Körperteile. Nach der Neueinweihung der Kirche im Jahr 1911 wurde darauf verzichtet, diese Arbeiten, wie bis dahin üblich, am Gnadenaltar auszustellen. Heute sind einige dieser Stücke in einer Vitrine ausgestellt. Heute dienen Geldspenden oder geschmückte Kerzen als Votivgabe, einige der Kerzen sind im Kirchenraum ausgestellt.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 19</ref>
* Die Weihnachtskrippe wird um die Weihnachtszeit aufgestellt, Bruder Gandulf Stulpe aus Münster schnitzte die Figuren 1973 nach lebenden Vorbildern.<ref>Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2 Seite 21</ref>


Die Kursbücher der letzten 150 Jahre liefern der Wissenschaft wichtige Kenntnisse nicht nur über die damalige Ausgestaltung der Verkehrsverbindungen, sondern auch über die Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus in allen Teilen Deutschlands sowie zur allgemeinen Geschichte nicht nur im Lokalbereich. Die Originale sind nur in wenigen Exemplaren erhalten geblieben. Daher sind zahlreiche Ausgaben unterschiedlicher Kursbücher in den letzten Jahren nachgedruckt worden und stehen dem interessierten Leser zur Verfügung.
== Wallfahrt ==

Im Jahr 2011 wird das 350-jährige Wallfahrtsjubiläum gefeiert. Die Zahl der Gruppen und Wallfahrer, die während dieses Jahres die Wallfahrtsstadt besuchen, ist gegenüber den Vorjahren noch mal stark angestiegen. 2011 waren an vielen Wallfahrtstagen Kardinäle und Bischöfe vor allem aus Deutschland aber auch aus dem Ausland in Werl.
=== Kursbuch von DR und DB AG ===
Neben den vielen Großwallfahrten der Portugiesen, Spanier, Heimatvertriebenen ([[Ermland|Ermländer]], [[Sudetenland|Sudetendeutsche]], Grafschaft Glatzer und [[Schlesien|Schlesier]]) und einer Behindertenwallfahrt, ist es eine Vielzahl kleinerer Gruppen, die besonders stark in den Monaten Mai und Oktober das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche besuchen. Zum Patronatsfest [[Mariä Heimsuchung]] kommen ebenfalls einige tausend Menschen in Gruppen nach Werl. Sie kommen aus [[Warstein]], [[Delbrück]], [[Algermissen|Hildesheim-Algermissen]], [[Lenhausen]], [[Arpe (Schmallenberg)|Arpe]], [[Olpe]] und dem 150 Kilometer entfernten [[Much]] teilweise auch zu Fuß. In der Woche nach dem Patronatsfest findet die [[Fußwallfahrt Werne–Werl|Fußwallfahrt von Werne]] statt. In den Archiven der Wallfahrtsleitung wird das [[Werler Mirakelbuch]], eine Sammlung von angeblich geschehenen Wundern, aufbewahrt.
Die [[Deutsche Reichsbahn (DDR)|Deutsche Reichsbahn der DDR]] gab für ihren Bereich ein Kursbuch heraus, auf Grund der geringen Streckenanzahl im Umfang wesentlich kleiner als das der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bundesbahn]]. Die Deutsche Reichsbahn nutzte das Nummernsystem des Reichskursbuches bis 1968 weiter. Ab dem Sommerfahrplan 1968 wurde ein neu entwickeltes Nummernsystem verwendet.
== Sonstiges ==
Die deutsche Bundesbahn führte zum Sommerfahrplan 1970 ein neues Nummernsystem ein. Die bisher aus dreistelliger Zahl (für Hauptstrecken) und dreistelliger Zahl und einem Kleinbuchstaben (für Nebenstrecken) bestehenden Nummer wurden durch dreistellige Nummern abgelöst. S-Bahn-Netze erhielten eine dreistellige Zahl, der mit einem Punkt die S-Bahnlinie angehängt wird (990.1).
Das ZDF übertrug am 22. April 2011 einen Gottesdienst aus der Kirche.<ref>[http://www.soester-anzeiger.de/lokales/werl/uebertragung-zdfmesse-werler-basilika-1253634.html Bericht im Soester Anzeiger]</ref>
Nach der Wende erschien für den Zeitraum Juni 1991 bis Mai 1992 erstmals ein gemeinsames Kursbuch DB/DR, das mit mehr als 50&nbsp;mm Stärke ein nahezu unhandliches Format erreichte. Dieses erschien bis zum Sommerfahrplan 1999. Das Kursbuch des Winterfahrplans 1999/2000 wurde anschließend in drei handlicheren Einzelheften verkauft.
== Literatur ==

* Elisabeth Bellot-Beste: ''Die Wallfahrt zum Gnadenbild von Werl in Westfalen.'' Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1958. (Schriften der Stadt Werl, Reihe A, Historisch-wissenschaftliche Beiträge, Heft 4)
Bis einschließlich 2008 gab die [[Deutsche Bahn]] das für ein Fahrplanjahr gültige Kursbuch in Einzelausgaben heraus; insgesamt erschien es zuletzt in acht Heften, welche mit den Buchstaben A bis H bezeichnet wurden. Dabei beinhalteten die Ausgabe A die Fernverkehrslinien sowie Nachtzüge in Deutschland und ins benachbarte Ausland, die Ausgaben B bis H nach Regionen geordnet den Nahverkehr und lokalen Fernverkehr in Deutschland. Daneben waren in allen Ausgaben einzelne Schiffslinien, Bergbahnen und Museums- bzw. Nostalgiebahnen verzeichnet. Größere Fahrplanänderungen wurden in Form von Ergänzungen veröffentlicht.
* Gerhard Best: ''Wallfahrt und Heiligenverehrung in Werl.'' Unterricht in westfälischen Museen, Sonderreihe: Exkursionsführer Heft 2. Hrsg. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 1990, ISBN 3-923432-24-0.

* Stefan Federbusch: ''Wallfahrtsbasilika Werl.'' Völlig überarbeitete Neuauflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1999, ISBN 3-87163-239-2.
=== Ablösung des gedruckten Gesamtkursbuches der DB AG ===
* Hans-Günther Schneider, Urban Hachmeier: ''Marienwallfahrtsort Werl.'' 1. Auflage. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-6620-2. (Schnell, Kunstführer Nr. 2631)
[[Datei:DB-Kursbuch2009.JPG|miniatur|Letzte gedruckte Ausgabe, im [[Schuber]] mit 3-seitigem [[Silberschnitt]]]]
== Weblinks ==
Die Auflage des Gesamtkursbuches ging mit den Jahren stetig zurück. So betrug sie 2003 noch 53.000, 2005 noch 35.000 und 2007 schließlich 20.000. Aus diesem Grunde stellte die DB AG zum Ablauf der Fahrplanperiode 2008 die Herausgabe gedruckter Kursbücher weitgehend ein. Einzig die Regionalausgabe ''Baden-Württemberg'' wird aus vertraglichen Gründen weiterhin erscheinen. Letztmalig wurde das Kursbuch Gesamtausgabe in vier Bänden als „Luxusausgabe“ zum Preis von € 99,00 herausgegeben. Dies musste jedoch bereits bis zum 31. August 2008 vorbestellt werden.
{{Commonscat|Mariä Heimsuchung (Werl)}}

* [http://www.wallfahrt-werl.de/ Internetpräsentation des Franziskanerklosters zur Werler Wallfahrt]
Für das Fahrplanjahr 2009 <ref>Gültigkeit der letzten Ausgabe (im [[Schuber]]): 14. Dezember 2008 – 12. Dezember 2009</ref> erscheinen von der DB AG selbst herausgegeben noch die Kursbücher ''Europa Sommer'' und ''Winter'', die Hefte ''Abfahrt/Ankunft Deutschland'', das ''Regionalkursbuch Baden-Württemberg'', die ''Übersichtskarte Personenverkehr'' und die CD-ROM ''DB-Reiseservice'', die auch das ''Elektronische Kursbuch'' als Gesamtausgabe beinhaltet.
* [http://www.lwl.org/walb-download/pdf/KuLaReg/KuLaReg_SO_HSK_Fachbeitrag_mBildern.pdf Beschreibung auf den Seiten des LWL, S. 83] (abgerufen am 15. November 2012) (PDF; 7,5&nbsp;MB)
Im Internet werden die Kursbuchtabellen weiterhin veröffentlicht<ref>[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] 27. Juni 2008: ''Deutsche Bahn künftig ohne Kursbuch''</ref>.
* [http://www.wallfahrtsorte-wallfahrtskirchen.de/wallfahrtskirche/werl-wallfahrtsbasilika-mariae-heimsuchung.html Geschichte]

* [http://www.helmutvoss.de/kirchen2011_wallfahrtsbasilika_werl.html Aussagekräftige Fotos]
Daneben wurden als Ersatz jedoch von mehreren Organisationen Kursbücher bzw. Kursbuch-ähnliche Fahrplanhefte herausgegeben. So veröffentlichte die [[Bayerische Eisenbahngesellschaft]] gemeinsam mit dem Landesverband von [[Pro Bahn]] ein auf den Daten der DB AG basierendes Bayerisches Kursbuch 2009 mit einer Auflage von 10.500 Stück anstelle des bayerischen Regionalkursbuchs H<ref>{{internetquelle|url=http://dmm.travel/news/artikel/lesen///eigenes-kursbuch-fuer-bayern-19776/|titel=Eigenes Kursbuch für Bayern|datum=2008-12-09|zugriff=2009-11-14|hrsg=Der Mobilitätsmanager}}</ref>. Dies entspricht in etwa der Einzelauflage dieser Regionalausgabe von 2007.
* [http://www.werl.de/rathaus/planenundbauen/denkmal/117010100000003519.php Geschichte auf den Seiten der Stadt Werl]

'''Gedruckte Kursbuchausgaben im Fahrplanjahr 2011'''

Für das Fahrplanjahr 2010/2011 erscheinen in Deutschland folgende gedruckte Kursbücher oder Fahrplanhefte:

1. Baden-Württemberg - "Drei-Löwen-Kursbuch Baden-Württemberg" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land, angrenzenden Strecken in der Schweiz und in Österreich. Die Fernverkehrstabellen sind enfallen, da die DB diese Tabellen nicht mehr produziert. Die unterjährigen Fahrplanänderungen sind größtenteils eingearbeitet. Das Kursbuch ist für 9,90 € in allen Buchhandlungen, am Bahnhof oder über die Website der NVBW zu haben.

2. Bayern - "Bayern-Kursbuch" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land und angrenzenden Strecken in Österreich (dem ÖBB-Kursbuch entnommen). Das Kursbuch ist für 5,00 € an Bahnhöfen und über die Website der BAG zu erwerben.

3. Sachsen-Anhalt - "Fahrpläne Sachsen-Anhalt" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land, den Abfahrtsplänen großer Bahnhöfe und den Regionalbuslinien im Landesnetz. Das Kursbuch kann kostenlos im Internet bestellt werden.

4. Thüringen - "Ihr Fahrplan für Thüringen" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land. Dieses kleine Kursbuch ist das letzte, das die DB noch selber herausgibt. Erhältlich auf Nachfrage und kostenlos unter kundendialog.suedost@bahn.de. Dieses Kursbuch erscheint zum 12.06.11 neu.

5. Nordrhein-Westfalen - "NRW-Fahplanbuch" mit gesondert hergestellten Fahrplantabellen, die sich von den DB-Tabellen unterscheiden und keine Zugnummern enthalten. Der Fernverkehr ist in diesem Fahrplanbuch gesondert aufgeführt. Der Fahrplan ist online unter www.nahverkehr.nrw.de für 2,00€ erhältlich.

6. Schleswig-Holstein - "Fahpläne Schleswig-Holstein" enthält dem Kursbuch der DB ähnliche Tabellen für das Bundesland. Diese Ausgabe ist nur in Schleswig-Holstein erhältlich.

Daneben erscheinen in den drei deutschen Stadtstaaten Berlin ([[Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg|VBB]]), Hamburg ([[Hamburger Verkehrsverbund| HVV]]) und Bremen ([[Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen|VBN]]) jeweils Fahrplanhefte von Verkehrsverbünden die jeweils das ganze Bundesland erfassen.

=== Nummerierung ===
Die Verkehrslinien sind in so genannte Kursbuchstrecken-Nummer ('''K'''urs'''b'''uch'''s'''trecke, kurz: '''KBS''') aufgeteilt, zum Beispiel ''Kursbuchstrecke 440'' für die [[Ruhr-Sieg-Strecke]].

Aktuell werden in den Kursbüchern der DB AG zwei- bis fünfstellige Nummern vergeben.

Fernverkehrslinien erhalten zweistellige Nummern, ebenso Nachtzug- und Urlaubslinien, welchen jedoch ein N bzw. F vorangestellt ist. Nahverkehrslinien werden mit einer dreistelligen Nummer bezeichnet. Bestimmte Strecken werden durch eine angefügte Zahl hinter einem Punkt in Teilstrecken unterteilt. Dies können einzelne S-Bahnlinien (z.&nbsp;B. 999.1 für die S-Bahnlinie 1 in München), ausländische Teilstrecke (z.&nbsp;B. 731.1 für die Strecke Lindau-Bludenz/Buchs) oder einzelne Fernverkehrslinien (z.&nbsp;B. 13.1 bzw. 13.2 für die beiden Fernverkehrslinien zwischen Köln und Frankfurt (Main), welche über die Schnellfahrstrecke bzw. durch das Rheintal verlaufen) sein.

Schifffahrtslinien, Bergbahnen und Museums- bzw. Nostalgiebahnen werden mit einer fünfstelligen Nummer bezeichnet. Diese beginnen mit einer 10 (Schifffahrtslinien), 11 (Bergbahnen) oder einer 12 (Museumsbahnen). Zweigt letztgenannte von einer Nahverkehrslinie ab, so folgt den beiden Ziffern die Nummer dieser Nahverkehrslinie, z.&nbsp;B. wird so die Strecke Gotteszell–Viechtach, welche von der KBS 905 abzweigt, mit der Nummer 12905 bezeichnet.

=== Bahnbuskursbuch ===
Bis zum Fahrplanjahr 1993/1994 wurden für den Bereich der Deutschen Bundesbahn die Post- und Bahnbusfahrpläne und später die Fahrpläne der regionalen Omnibusverkehrsgesellschaften der DB im sogenannten „Buskursbuch“ (früher „Amtliches Omnibuskursbuch“) herausgegeben.
Zuerst in einem Band, dann in zwei und in den letzten drei Ausgabejahren als dreibändiges Werk. Eine zweiteilige Übersichtskarte „Die Bahn – Der Bus“ enthielt für die gesamte Bundesrepublik West die Übersicht der Buslinien, deren Fahrpläne im Buskursbuch veröffentlicht waren.
Später erfolgte die Veröffentlichung der Bustabellen in den sogenannten Regionalkursbüchern.
Letztmalig im Fahrplanjahr 2002 gab es für Bayern ein umfassendes separates Buskursbuch, das zusammen mit der Regionalausgabe „H“ und dem Fernverkehrsteil verkauft wurde.

Heutzutage findet man die regionalen Bustabellen auch in den Orts- oder Kreisfahrplänen und in den Verbundfahrplänen.

== Schweiz ==
[[Datei:Kursbuch-schweiz-sommer-1953.jpg|miniatur|hochkant|Gestaltung bis zum Winterfahrplan 1957/58]]
[[Datei:Kursbuch-schweiz-sommer-1961.jpg|miniatur|hochkant|Gestaltung vom Sommerfahrplan 1958 bis zum Winterfahrplan 1981/82]]
=== Schweizer Kursbücher ===
Neben den Bahnstrecken sind in den [[Schweiz]]er Kursbüchern auch die Bus-, Seilbahn- und Schiffslinien enthalten. Bis zum Winterfahrplan 1981/82 wurde es als '''Amtliches Kursbuch''' bezeichnet und erschien zweimal jährlich in je einem Band als Sommer- und Winterfahrplan. Seit der Einführung des [[Taktfahrplan]]s im Sommer 1982 trägt es die Bezeichnung '''Offizielles Kursbuch.''' Seit der Einführung des Jahresfahrplans zum 31. Mai 1987 wurde es ''zweiteilig'' herausgegeben: Der blaue, ca. 1300 Seiten dicke Band beinhaltete die Eisenbahn-, Bergbahn- und Schifflinien. Der zweite, gelbe Band umfasste rund 2500 Seiten und enthielt die Busfahrpläne. Mit dem Angebotsausbau, aber auch mit der Differenzierung der Angebote zwischen Arbeitstagen und Wochenenden, nahm der Umfang zu und kam an die Grenze dessen, was die Buchbinderei noch verarbeiten konnte. Im Dezember 2005 erschien der gelbe Band deshalb im Format [[Papierformat#A-Reihe|A4]], womit zwei Seiten pro Blatt gedruckt werden konnten. Das grössere Format wurde teilweise kritisiert und verursachte neue logistische Probleme. Deshalb wurde das Buskursbuch auf das [[Fahrplan#Fahrplanperiode und Fahrplanjahr|Fahrplanjahr]] 2008 hin in zwei Bände im A5-Format aufgeteilt, womit das Kursbuch seit dem 9. Dezember 2007 ''dreiteilig'' ist. Seit Dezember 2005 ist der gesamte Inhalt des Kursbuches auch in [[Portable Document Format|PDF]]-Form im Internet verfügbar.

Als Alternative und Konkurrenz zum Kursbuch konnte ab 1989 die elektronische Fahrplanauskunft [[Finajour]] gekauft werden, welches alle Bahnverbindungen enthielt. Später verkaufte die SBB Fahrplandisketten und dann bis und mit Fahrplan 2010 zum gleichen Preis wie das Kursbuch CDs auf Basis der Software [[HAFAS]]. Diese Datenträger enthielten aber nicht das gesamte Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel der Schweiz. Insbesondere fehlten spezielle Angebotsformen (Rufbusse, Umlaufseilbahnen) sowie der gesamte Ortsverkehr. Dieser ist hingegen bei der Online-Version von SBB, TPG und ZVV enthalten. Der ZVV bietet auch weiterhin die Offline-Lösung zum Download an. Sie enthält ausser dem Inhalt des gedruckten Kursbuchs auch die Fahrzeiten verschiedener Linien, die im Kursbuch nur summarisch aufgeführt sind.

=== Nummerierung ===
Die Linien der Verkehrsmittel sind in nummerierten Fahrplanfeldern aufgeführt. So besitzt die Bahnlinie Basel–Frick–Zürich ([[Bözberglinie]]) das [[Fahrplanfeld 700]]. Die Seilbahnen und Schiffe haben 2000er- und 3000er-Nummern, wobei die Hunderterstellen in etwa den Bahnlinien folgen, z.&nbsp;B. findet sich die Polybahn in Zürich unter der Nummer 2700 und die Zürichseeschifffahrt unter 3730. Die Kursbuchfeldnummern der Busse basieren auf Regionen, deren Nummerierung ebenfalls grob den Bahnlinien folgt, so haben die Buslinien im ZVV das Präfix 70, gefolgt von einem dreistelligen Suffix, beispielsweise 70.530 für die Linie 530.<br />

=== Gliederung ===
Gliederung nach dem Stand des Kursbuchs 2010/2011.

;Band 1 Bahnen, Seilbahnen, Schiffe:
*Bahnen: 100 bis 960
*Autoverlad durch Alpentunnels: 1975 bis 1986
*Seilbahnen: 2003 bis 2995
*Schiffe: 3150 bis 3940
*Nachtbusse: 9201 bis 9609

;Band 2 Autobusse West:
*Autobusse und Tram: 10.000 bis 50.961

;Band 3 Autobusse Ost (einschliesslich Fürstentum Liechtenstein):
*Autobusse und Tram: 60.000 bis 90.951

{{Siehe auch|Liste der Fahrplanfelder}}

== Österreich ==
Das ''[[Österreichisches Eisenbahn-Kursbuch|Österreichische Eisenbahn-Kursbuch]]'' umfasst alle Bahnstrecken [[Österreich]]s und [[Liechtenstein]]s. Enthalten sind dabei auszugsweise auch die Fahrpläne der [[Museumsbahn]]en und des [[Binnenschiffahrt|Linienschiffverkehrs]], nicht mehr aber die Buslinien der heutigen [[ÖBB-Postbus GmbH]]. Das Kursbuch erscheint immer kurz vor dem Fahrplanwechsel (Mitte Dezember, früher Ende Mai / Anfang Juni) als Jahresausgabe, Mitte Juni erscheint ein Änderungsband mit aktualisierten Fahrplänen aller Strecken, der mit einem Gutschein in der Jahresausgabe gratis erhältlich ist. Die Informationen über Seilbahnen und den städtischen Nahverkehr sind seit dem Fahrplan 1997/98 nicht mehr enthalten.

Das frühere Buskursbuch der ÖBB gibt es heute nicht mehr. Die Fahrplanseiten der ÖBB-Postbusse sind aber weiterhin in Fahrplanbüchern der einzelnen Verkehrsverbunde ersichtlich und können auf der Homepage der ÖBB als PDF-Datei eingesehen werden.

== Liechtenstein ==
Die einzige durch Liechtenstein führende Bahnstrecke ist im Kursbuch der ÖBB (Österreich) enthalten. Die Liechtensteiner Buslinien sind im dritten Band des offiziellen Schweizer Kursbuches enthalten.
Der gesamte öffentliche Nahverkehr (Bahn und Bus) befindet sich im Fahrplanbuch des VVV ([[Verkehrsverbund Vorarlberg]]), welches zu jedem Fahrplanwechsel im Dezember eines jeden Jahres an den Kassenschaltern der ÖBB gratis erhältlich ist.
Die Bahnstrecke ist unter der Nr. 4 zu finden, der Busverkehr ist in der aktuellen Ausgabe, gültig bis 11. Dezember 2010, zwischen den Nachtbussen mit der Bezeichnung N1 bis N9 und den Fahrplänen "Stadtbus Bregenz" abgebildet.
Internet: www.vmobil.at

{{lückenhaft|2010 ist vorbei. Aktueller Stand? --[[Benutzer:Flominator|Flominator]] 08:14, 4. Jan. 2011 (CET)}}

== Niederlande ==
In den Niederlanden erscheinen jedes Jahr zum Fahrplanwechsel ein ''Spoorboekje Binnenland'', welches den gesamten Personzugverkehr enthält, und ein ''IC-Boekje'', welches nur den Fernzugverkehr enthält. Man bekommt diese Bücher an jedem Bahnhof am Fahrkartenschalter. Die Publikation dieser Bücher wurde zum Dezember 2010 (Fahrplan 2011) eingestellt; ab Dezember 2010 ist nur noch eine digitale Version erhältlich. Die regionalen Busfahrpläne gibt es bei den jeweiligen Verkehrsunternehmen.

== Europa ==
Seit 1873 erscheint das Europäische Kursbuch der [[Thomas Cook Group]]. In diesem sind die wichtigsten Eisenbahnverbindungen, sowie Schiffsverbindungen in Europa enthalten. Dieses international als ''Thomas Cook European Rail Timetable'' vertriebene Kursbuch wurde in Deutschland von der DB AG unter der Bezeichnung Kursbuch Europa für den Winter- und für den Sommerfahrplan herausgegeben. Diese Lizenzausgabe wurde mit der Winterausgabe 2008/09 per 13. Juni 2009 beendet.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
{{Coordinate|article=/|NS=51.553844|EW=7.915013|type=landmark|region=DE-NW}}


== Siehe auch ==
[[Kategorie:Kirchengebäude im Erzbistum Paderborn|Werl Unsere Liebe Frau]]
*[[Liste der deutschen Kursbuchstrecken]]
[[Kategorie:Basilica minor]]
*[[Österreichisches Eisenbahn-Kursbuch]]
[[Kategorie:Katholischer Wallfahrtsort in Nordrhein-Westfalen|Werl]]
*[[Liste der Fahrplanfelder|Liste der Schweizer Fahrplanfelder]]
[[Kategorie:Mariä-Heimsuchung-Kirche|Werl]]

[[Kategorie:Kirchengebäude in Werl|Maria Heimsuchung]]
== Literatur ==
* Hans-Joachim Ritzau, Franz Garrecht: ''Kursbücher – Spiegel ihrer Zeit. Die Eisenbahnszene gestern – heute, Band 3'', Verlag Ritzau, Pürgen o.J., ISBN 3-921304-91-1.

== Weblinks ==
*[http://www.timetables.ch/ Liste und Vertrieb aller europäischer Bahn-Kursbücher]
*[http://kursbuch.bahn.de/hafas/kbview.exe Online Kursbuch der DB AG]
*[http://www.bayern-kursbuch.de/ Bayern-Kursbuch der Bayerischen Eisenbahngesellschaft]
*[http://www.3-loewen-takt.de/bus-bahn-von-a-z/content/kursbuch/ Kursbuch Baden-Württemberg der NVBW]
*[http://www.fahrplanfelder.ch/ Offizielles Schweizer Online-Kursbuch]
*[http://www.oebb.at/de/Fahrplanauskunft/Aktuelles_Kursbuch/index.jsp Fahrplanbilder der ÖBB]
*[http://hari.b-holding.be/Hafas/folders/map_de.htm Karte und Kursbuchtabellen SNCB]
*[http://www.dsb.dk/Find-og-kob/Indland/koreplaner/ Køreplaner DSB (Kursbuch DSB)]
*[http://www.ns.nl/cs/Satellite/ns2007/nl/artikel/include/1282601090516/digitaal+spoorboekje?p=1282600967807 Digitaal Spoorboekje (Kursbuch Niederlande)]
*[http://www.portal.idos.cz/Train/Search.aspx?type=l Fahrplantabellen der CD]
*[http://www.resplus.se/Resplus/Tidtabeller/ Schwedische Tidtabeller (Streckenfahrpläne)]
*[http://www.deutsches-kursbuch.de/ Deutsches Kursbuch Sommer 1939 (15. Mai bis 7. Oktober 1939)]
*[http://pkjs.de/bahn/Kursbuch1944/Kursbuchtitel.html Kursbuch der Deutschen Reichsbahn (vom 3.Juli 1944 bis auf weiteres)]
*[http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=3904&kapitel=22 „Die Krone der Meisterwerke“], satirische Rezension des Reichskursbuches von [[Alexander Moszkowski]] aus den 1920er Jahren

[[Kategorie:Bahnbetrieb]]
[[Kategorie:Fahrplan]]
[[Kategorie:Buch nach Inhalt]]

[[nl:Spoorboekje]]
[[cs:jízdní řád]]

Version vom 5. April 2011, 16:37 Uhr

Ein Kursbuch ist ein Verzeichnis von Fahrplänen für ein bestimmtes Gebiet – meist ein Land – und einen bestimmten Zeitraum. Die Fahrpläne der im Kursbuch enthaltenden Bahnstrecken (und Buslinien) sind jeweils einzeln in tabellarischer Form dargestellt. Dabei erhält jede Strecke eine Nummer, mit welcher jede Bahnstrecke bzw. Buslinie in den meist sehr umfangreichen Kursbüchern leicht zu finden ist, zum Beispiel Kursbuchstrecke 440 für die Ruhr-Sieg-Strecke in Deutschland oder Fahrplanfeld 600 für die Gotthardbahn in der Schweiz. In Österreich wird hierfür der Begriff Fahrplanbild verwendet.

Da eine Kursbuchstrecke mehrere physisch vorhandene Strecken umfassen kann, mehrere Kursbuchstrecken über dieselbe Strecke führen können und Strecken ohne Personenverkehr keine Kursbuchnummer haben, handelt es sich bei den Kursbuchstrecken genau genommen um im Kursbuch definierte Linien; bei den Kursbuch-Streckennummern um deren Linienbezeichnungen.

Kursbücher werden regelmäßig zu Beginn einer neuen Fahrplanperiode neu oder aktualisiert herausgegeben.

Die Bedeutung der gedruckten Kursbücher ist mit dem Aufkommen (dynamischer) elektronischer Fahrplanauskünfte sowie der Veröffentlichung (statischer) Fahrpläne im PDF- oder HTML-Format im Internet stark zurückgegangen; die Deutsche Bahn AG stellte die Herausgabe des gedruckten Gesamtkursbuches zum Jahresende 2008 ein. Die ÖBB in Österreich haben zum Jahresende 2006 das letzte klassische Auslandskursbuch herausgegeben und mit der Fahrplanperiode 2007 durch eine Art Reisekatalog ersetzt. Seit dem Jahr 2009 existiert auch dieser nicht mehr. Die Staatsbahnen in Frankreich, Griechenland, Portugal, Niederlande und Spanien veröffentlichen keine gedruckten Kursbücher mehr.

Deutschland

Titelseite des Reichs-Kursbuches Kleine Ausgabe (ohne Ausland) Nr. 2 vom 2. November 1942
Kursbuch der DR Winter 1976
Erstes gemeinsames Kursbuch DB/DR 1991/1992

Geschichte des Kursbuchwesens in Deutschland

Schon in der Zeit, als es noch keine Eisenbahnen gab, sind Reisehandbücher erschienen, die man als Vorläufer unserer heutigen Kursbücher betrachten kann. Als dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr Eisenbahnlinien eröffnet wurden und immer mehr Menschen Reisen mit dem neuen Verkehrsmittel unternahmen, war es deren verständlicher Wunsch, zuverlässige Informationen über Streckenführung, Fahrzeiten und Tarife der Eisenbahnen und der sie ergänzenden Postkutschenverbindungen zu erhalten.

Als erstes Kursbuch in Deutschland unterrichtete darüber im Jahre 1845 ein Handbuch, das in Frankfurt am Main von dem Fürstlich Thurn und Taxischen Oberpostamts-Sekretär Hendschel herausgegeben wurde. Unter der Bezeichnung „Telegraph für Post- Eisenbahn- und Dampfschiffverbindungen in Deutschland und den angrenzenden Ländern“ erschien es ab 1847 sogar monatlich. Es entwickelte sich mit dem Stormschen „Kursbuch fürs Reich“ zu weit verbreiteten Informationsquellen, die erst Anfang der 1930er Jahre ihr Erscheinen einstellten.

Reichskursbuch und Deutsches Kursbuch

Nun beherrschten allein die amtlichen Kursbücher den Markt, deren erstes 1850 erschienen war. Dieses stellte eine Zusammenfassung der Eisenbahnfahrpläne im Deutschen Bund und den Nachbarländern dar, aber auch von Postkursen und Schiffsverbindungen, teilweise auch nach Übersee. Herausgeber war das Cours-Bureau des Königlichen General-Post-Amts. Es wurde seit 1878 als „Reichskursbuch“ bezeichnet und von der Kursbuchstelle des Reichspostministeriums zusammengestellt. Erst 1926 trat die Deutsche Reichsbahn als Mitherausgeber auf.

Die staatlichen und privaten Eisenbahnunternehmungen hatten auch vorher schon Taschenfahrpläne und Kursbücher veröffentlicht, allerdings immer nur für einen begrenzten Bereich. Bevor eine Gesamtausgabe für Deutschland realisiert wurde, erschienen ab 15. Mai 1927 ergänzend zu den regionalen Taschenfahrplänen fünf amtliche Reichsbahnkursbücher jeweils für Ost-, Mittel-, West- und Südwest-Deutschland sowie Bayern. Erst für den Fahrplan des Jahres 1933 gab die Deutsche Reichsbahn als Zusammenfassung das „Amtliche Kursbuch für das Reich“ heraus. Schöpfer dieses ersten reichseinheitlichen Kursbuchs war Alfred Baumgarten.[1] Dieses nannte sich ab 1936 „Deutsches Kursbuch – Gesamtausgabe der Reichsbahn-Kursbücher“ und erschien bis 1944 neben dem Reichskursbuch. Die letzte Ausgabe enthält den Hinweis: „Gilt vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres“.

Beide amtlichen Publikationen enthielten auch die Fahrpläne der Privat- und Kleinbahnen, das Reichskursbuch auch die der über die Stadtgrenzen hinausgehenden Straßenbahnlinien; bei sehr häufig verkehrenden Verbindungen wurde oft nur die Strecke angegeben, nicht aber alle Fahrzeiten. Allerdings war die Einteilung, Nummerierung und Gestaltung der Fahrplantabellen in beiden Kursbüchern völlig unterschiedlich. Die Reichsbahn-Kursbücher ähnelten seit 1933 schon weitgehend den heutigen DB-Kursbüchern.

Das Reichskursbuch enthielt auch einen Abschnitt über die Omnibuslinien der Post und anderer Unternehmungen, hingegen das Deutsche Kursbuch nur die – damals noch wenigen – Reichsbahn-Omnibuslinien. Daneben gab das Reichspostzentralamt auch noch ein „Kraftpost-Kursbuch“ für das gesamte Reichsgebiet heraus, in dem aber auch die Reichsbahnbusse zu finden waren. Ferner gab es eine große Zahl von Taschenfahrplänen der einzelnen Reichsbahn- und Reichspost-Direktionen sowie von privaten Verlagen, vor allem von Tageszeitungen für ihren Einzugsbereich.

Beigelegt war den Kursbüchern zumeist ein separates Kurswagenverzeichnis, aus dem der Laufweg einzelner Reisezugwagen ersichtlich war, die an Knotenbahnhöfen auf andere Züge umgestellt wurden. Später wurde ein Zug- und Wagenverzeichnis in das Kursbuch integriert, das den Laufweg aller Züge darstellte. Auch ein Auslandskursbuch mit den wichtigsten Strecken der Nachbarbahnen war separat erhältlich.

Die Kursbücher der letzten 150 Jahre liefern der Wissenschaft wichtige Kenntnisse nicht nur über die damalige Ausgestaltung der Verkehrsverbindungen, sondern auch über die Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus in allen Teilen Deutschlands sowie zur allgemeinen Geschichte nicht nur im Lokalbereich. Die Originale sind nur in wenigen Exemplaren erhalten geblieben. Daher sind zahlreiche Ausgaben unterschiedlicher Kursbücher in den letzten Jahren nachgedruckt worden und stehen dem interessierten Leser zur Verfügung.

Kursbuch von DR und DB AG

Die Deutsche Reichsbahn der DDR gab für ihren Bereich ein Kursbuch heraus, auf Grund der geringen Streckenanzahl im Umfang wesentlich kleiner als das der Deutschen Bundesbahn. Die Deutsche Reichsbahn nutzte das Nummernsystem des Reichskursbuches bis 1968 weiter. Ab dem Sommerfahrplan 1968 wurde ein neu entwickeltes Nummernsystem verwendet. Die deutsche Bundesbahn führte zum Sommerfahrplan 1970 ein neues Nummernsystem ein. Die bisher aus dreistelliger Zahl (für Hauptstrecken) und dreistelliger Zahl und einem Kleinbuchstaben (für Nebenstrecken) bestehenden Nummer wurden durch dreistellige Nummern abgelöst. S-Bahn-Netze erhielten eine dreistellige Zahl, der mit einem Punkt die S-Bahnlinie angehängt wird (990.1). Nach der Wende erschien für den Zeitraum Juni 1991 bis Mai 1992 erstmals ein gemeinsames Kursbuch DB/DR, das mit mehr als 50 mm Stärke ein nahezu unhandliches Format erreichte. Dieses erschien bis zum Sommerfahrplan 1999. Das Kursbuch des Winterfahrplans 1999/2000 wurde anschließend in drei handlicheren Einzelheften verkauft.

Bis einschließlich 2008 gab die Deutsche Bahn das für ein Fahrplanjahr gültige Kursbuch in Einzelausgaben heraus; insgesamt erschien es zuletzt in acht Heften, welche mit den Buchstaben A bis H bezeichnet wurden. Dabei beinhalteten die Ausgabe A die Fernverkehrslinien sowie Nachtzüge in Deutschland und ins benachbarte Ausland, die Ausgaben B bis H nach Regionen geordnet den Nahverkehr und lokalen Fernverkehr in Deutschland. Daneben waren in allen Ausgaben einzelne Schiffslinien, Bergbahnen und Museums- bzw. Nostalgiebahnen verzeichnet. Größere Fahrplanänderungen wurden in Form von Ergänzungen veröffentlicht.

Ablösung des gedruckten Gesamtkursbuches der DB AG

Letzte gedruckte Ausgabe, im Schuber mit 3-seitigem Silberschnitt

Die Auflage des Gesamtkursbuches ging mit den Jahren stetig zurück. So betrug sie 2003 noch 53.000, 2005 noch 35.000 und 2007 schließlich 20.000. Aus diesem Grunde stellte die DB AG zum Ablauf der Fahrplanperiode 2008 die Herausgabe gedruckter Kursbücher weitgehend ein. Einzig die Regionalausgabe Baden-Württemberg wird aus vertraglichen Gründen weiterhin erscheinen. Letztmalig wurde das Kursbuch Gesamtausgabe in vier Bänden als „Luxusausgabe“ zum Preis von € 99,00 herausgegeben. Dies musste jedoch bereits bis zum 31. August 2008 vorbestellt werden.

Für das Fahrplanjahr 2009 [2] erscheinen von der DB AG selbst herausgegeben noch die Kursbücher Europa Sommer und Winter, die Hefte Abfahrt/Ankunft Deutschland, das Regionalkursbuch Baden-Württemberg, die Übersichtskarte Personenverkehr und die CD-ROM DB-Reiseservice, die auch das Elektronische Kursbuch als Gesamtausgabe beinhaltet. Im Internet werden die Kursbuchtabellen weiterhin veröffentlicht[3].

Daneben wurden als Ersatz jedoch von mehreren Organisationen Kursbücher bzw. Kursbuch-ähnliche Fahrplanhefte herausgegeben. So veröffentlichte die Bayerische Eisenbahngesellschaft gemeinsam mit dem Landesverband von Pro Bahn ein auf den Daten der DB AG basierendes Bayerisches Kursbuch 2009 mit einer Auflage von 10.500 Stück anstelle des bayerischen Regionalkursbuchs H[4]. Dies entspricht in etwa der Einzelauflage dieser Regionalausgabe von 2007.

Gedruckte Kursbuchausgaben im Fahrplanjahr 2011

Für das Fahrplanjahr 2010/2011 erscheinen in Deutschland folgende gedruckte Kursbücher oder Fahrplanhefte:

1. Baden-Württemberg - "Drei-Löwen-Kursbuch Baden-Württemberg" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land, angrenzenden Strecken in der Schweiz und in Österreich. Die Fernverkehrstabellen sind enfallen, da die DB diese Tabellen nicht mehr produziert. Die unterjährigen Fahrplanänderungen sind größtenteils eingearbeitet. Das Kursbuch ist für 9,90 € in allen Buchhandlungen, am Bahnhof oder über die Website der NVBW zu haben.

2. Bayern - "Bayern-Kursbuch" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land und angrenzenden Strecken in Österreich (dem ÖBB-Kursbuch entnommen). Das Kursbuch ist für 5,00 € an Bahnhöfen und über die Website der BAG zu erwerben.

3. Sachsen-Anhalt - "Fahrpläne Sachsen-Anhalt" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land, den Abfahrtsplänen großer Bahnhöfe und den Regionalbuslinien im Landesnetz. Das Kursbuch kann kostenlos im Internet bestellt werden.

4. Thüringen - "Ihr Fahrplan für Thüringen" mit allen Fahrplantabellen der DB im Land. Dieses kleine Kursbuch ist das letzte, das die DB noch selber herausgibt. Erhältlich auf Nachfrage und kostenlos unter kundendialog.suedost@bahn.de. Dieses Kursbuch erscheint zum 12.06.11 neu.

5. Nordrhein-Westfalen - "NRW-Fahplanbuch" mit gesondert hergestellten Fahrplantabellen, die sich von den DB-Tabellen unterscheiden und keine Zugnummern enthalten. Der Fernverkehr ist in diesem Fahrplanbuch gesondert aufgeführt. Der Fahrplan ist online unter www.nahverkehr.nrw.de für 2,00€ erhältlich.

6. Schleswig-Holstein - "Fahpläne Schleswig-Holstein" enthält dem Kursbuch der DB ähnliche Tabellen für das Bundesland. Diese Ausgabe ist nur in Schleswig-Holstein erhältlich.

Daneben erscheinen in den drei deutschen Stadtstaaten Berlin (VBB), Hamburg ( HVV) und Bremen (VBN) jeweils Fahrplanhefte von Verkehrsverbünden die jeweils das ganze Bundesland erfassen.

Nummerierung

Die Verkehrslinien sind in so genannte Kursbuchstrecken-Nummer (Kursbuchstrecke, kurz: KBS) aufgeteilt, zum Beispiel Kursbuchstrecke 440 für die Ruhr-Sieg-Strecke.

Aktuell werden in den Kursbüchern der DB AG zwei- bis fünfstellige Nummern vergeben.

Fernverkehrslinien erhalten zweistellige Nummern, ebenso Nachtzug- und Urlaubslinien, welchen jedoch ein N bzw. F vorangestellt ist. Nahverkehrslinien werden mit einer dreistelligen Nummer bezeichnet. Bestimmte Strecken werden durch eine angefügte Zahl hinter einem Punkt in Teilstrecken unterteilt. Dies können einzelne S-Bahnlinien (z. B. 999.1 für die S-Bahnlinie 1 in München), ausländische Teilstrecke (z. B. 731.1 für die Strecke Lindau-Bludenz/Buchs) oder einzelne Fernverkehrslinien (z. B. 13.1 bzw. 13.2 für die beiden Fernverkehrslinien zwischen Köln und Frankfurt (Main), welche über die Schnellfahrstrecke bzw. durch das Rheintal verlaufen) sein.

Schifffahrtslinien, Bergbahnen und Museums- bzw. Nostalgiebahnen werden mit einer fünfstelligen Nummer bezeichnet. Diese beginnen mit einer 10 (Schifffahrtslinien), 11 (Bergbahnen) oder einer 12 (Museumsbahnen). Zweigt letztgenannte von einer Nahverkehrslinie ab, so folgt den beiden Ziffern die Nummer dieser Nahverkehrslinie, z. B. wird so die Strecke Gotteszell–Viechtach, welche von der KBS 905 abzweigt, mit der Nummer 12905 bezeichnet.

Bahnbuskursbuch

Bis zum Fahrplanjahr 1993/1994 wurden für den Bereich der Deutschen Bundesbahn die Post- und Bahnbusfahrpläne und später die Fahrpläne der regionalen Omnibusverkehrsgesellschaften der DB im sogenannten „Buskursbuch“ (früher „Amtliches Omnibuskursbuch“) herausgegeben. Zuerst in einem Band, dann in zwei und in den letzten drei Ausgabejahren als dreibändiges Werk. Eine zweiteilige Übersichtskarte „Die Bahn – Der Bus“ enthielt für die gesamte Bundesrepublik West die Übersicht der Buslinien, deren Fahrpläne im Buskursbuch veröffentlicht waren. Später erfolgte die Veröffentlichung der Bustabellen in den sogenannten Regionalkursbüchern. Letztmalig im Fahrplanjahr 2002 gab es für Bayern ein umfassendes separates Buskursbuch, das zusammen mit der Regionalausgabe „H“ und dem Fernverkehrsteil verkauft wurde.

Heutzutage findet man die regionalen Bustabellen auch in den Orts- oder Kreisfahrplänen und in den Verbundfahrplänen.

Schweiz

Gestaltung bis zum Winterfahrplan 1957/58
Gestaltung vom Sommerfahrplan 1958 bis zum Winterfahrplan 1981/82

Schweizer Kursbücher

Neben den Bahnstrecken sind in den Schweizer Kursbüchern auch die Bus-, Seilbahn- und Schiffslinien enthalten. Bis zum Winterfahrplan 1981/82 wurde es als Amtliches Kursbuch bezeichnet und erschien zweimal jährlich in je einem Band als Sommer- und Winterfahrplan. Seit der Einführung des Taktfahrplans im Sommer 1982 trägt es die Bezeichnung Offizielles Kursbuch. Seit der Einführung des Jahresfahrplans zum 31. Mai 1987 wurde es zweiteilig herausgegeben: Der blaue, ca. 1300 Seiten dicke Band beinhaltete die Eisenbahn-, Bergbahn- und Schifflinien. Der zweite, gelbe Band umfasste rund 2500 Seiten und enthielt die Busfahrpläne. Mit dem Angebotsausbau, aber auch mit der Differenzierung der Angebote zwischen Arbeitstagen und Wochenenden, nahm der Umfang zu und kam an die Grenze dessen, was die Buchbinderei noch verarbeiten konnte. Im Dezember 2005 erschien der gelbe Band deshalb im Format A4, womit zwei Seiten pro Blatt gedruckt werden konnten. Das grössere Format wurde teilweise kritisiert und verursachte neue logistische Probleme. Deshalb wurde das Buskursbuch auf das Fahrplanjahr 2008 hin in zwei Bände im A5-Format aufgeteilt, womit das Kursbuch seit dem 9. Dezember 2007 dreiteilig ist. Seit Dezember 2005 ist der gesamte Inhalt des Kursbuches auch in PDF-Form im Internet verfügbar.

Als Alternative und Konkurrenz zum Kursbuch konnte ab 1989 die elektronische Fahrplanauskunft Finajour gekauft werden, welches alle Bahnverbindungen enthielt. Später verkaufte die SBB Fahrplandisketten und dann bis und mit Fahrplan 2010 zum gleichen Preis wie das Kursbuch CDs auf Basis der Software HAFAS. Diese Datenträger enthielten aber nicht das gesamte Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel der Schweiz. Insbesondere fehlten spezielle Angebotsformen (Rufbusse, Umlaufseilbahnen) sowie der gesamte Ortsverkehr. Dieser ist hingegen bei der Online-Version von SBB, TPG und ZVV enthalten. Der ZVV bietet auch weiterhin die Offline-Lösung zum Download an. Sie enthält ausser dem Inhalt des gedruckten Kursbuchs auch die Fahrzeiten verschiedener Linien, die im Kursbuch nur summarisch aufgeführt sind.

Nummerierung

Die Linien der Verkehrsmittel sind in nummerierten Fahrplanfeldern aufgeführt. So besitzt die Bahnlinie Basel–Frick–Zürich (Bözberglinie) das Fahrplanfeld 700. Die Seilbahnen und Schiffe haben 2000er- und 3000er-Nummern, wobei die Hunderterstellen in etwa den Bahnlinien folgen, z. B. findet sich die Polybahn in Zürich unter der Nummer 2700 und die Zürichseeschifffahrt unter 3730. Die Kursbuchfeldnummern der Busse basieren auf Regionen, deren Nummerierung ebenfalls grob den Bahnlinien folgt, so haben die Buslinien im ZVV das Präfix 70, gefolgt von einem dreistelligen Suffix, beispielsweise 70.530 für die Linie 530.

Gliederung

Gliederung nach dem Stand des Kursbuchs 2010/2011.

Band 1 Bahnen, Seilbahnen, Schiffe
  • Bahnen: 100 bis 960
  • Autoverlad durch Alpentunnels: 1975 bis 1986
  • Seilbahnen: 2003 bis 2995
  • Schiffe: 3150 bis 3940
  • Nachtbusse: 9201 bis 9609
Band 2 Autobusse West
  • Autobusse und Tram: 10.000 bis 50.961
Band 3 Autobusse Ost (einschliesslich Fürstentum Liechtenstein)
  • Autobusse und Tram: 60.000 bis 90.951

Österreich

Das Österreichische Eisenbahn-Kursbuch umfasst alle Bahnstrecken Österreichs und Liechtensteins. Enthalten sind dabei auszugsweise auch die Fahrpläne der Museumsbahnen und des Linienschiffverkehrs, nicht mehr aber die Buslinien der heutigen ÖBB-Postbus GmbH. Das Kursbuch erscheint immer kurz vor dem Fahrplanwechsel (Mitte Dezember, früher Ende Mai / Anfang Juni) als Jahresausgabe, Mitte Juni erscheint ein Änderungsband mit aktualisierten Fahrplänen aller Strecken, der mit einem Gutschein in der Jahresausgabe gratis erhältlich ist. Die Informationen über Seilbahnen und den städtischen Nahverkehr sind seit dem Fahrplan 1997/98 nicht mehr enthalten.

Das frühere Buskursbuch der ÖBB gibt es heute nicht mehr. Die Fahrplanseiten der ÖBB-Postbusse sind aber weiterhin in Fahrplanbüchern der einzelnen Verkehrsverbunde ersichtlich und können auf der Homepage der ÖBB als PDF-Datei eingesehen werden.

Liechtenstein

Die einzige durch Liechtenstein führende Bahnstrecke ist im Kursbuch der ÖBB (Österreich) enthalten. Die Liechtensteiner Buslinien sind im dritten Band des offiziellen Schweizer Kursbuches enthalten. Der gesamte öffentliche Nahverkehr (Bahn und Bus) befindet sich im Fahrplanbuch des VVV (Verkehrsverbund Vorarlberg), welches zu jedem Fahrplanwechsel im Dezember eines jeden Jahres an den Kassenschaltern der ÖBB gratis erhältlich ist. Die Bahnstrecke ist unter der Nr. 4 zu finden, der Busverkehr ist in der aktuellen Ausgabe, gültig bis 11. Dezember 2010, zwischen den Nachtbussen mit der Bezeichnung N1 bis N9 und den Fahrplänen "Stadtbus Bregenz" abgebildet. Internet: www.vmobil.at

Niederlande

In den Niederlanden erscheinen jedes Jahr zum Fahrplanwechsel ein Spoorboekje Binnenland, welches den gesamten Personzugverkehr enthält, und ein IC-Boekje, welches nur den Fernzugverkehr enthält. Man bekommt diese Bücher an jedem Bahnhof am Fahrkartenschalter. Die Publikation dieser Bücher wurde zum Dezember 2010 (Fahrplan 2011) eingestellt; ab Dezember 2010 ist nur noch eine digitale Version erhältlich. Die regionalen Busfahrpläne gibt es bei den jeweiligen Verkehrsunternehmen.

Europa

Seit 1873 erscheint das Europäische Kursbuch der Thomas Cook Group. In diesem sind die wichtigsten Eisenbahnverbindungen, sowie Schiffsverbindungen in Europa enthalten. Dieses international als Thomas Cook European Rail Timetable vertriebene Kursbuch wurde in Deutschland von der DB AG unter der Bezeichnung Kursbuch Europa für den Winter- und für den Sommerfahrplan herausgegeben. Diese Lizenzausgabe wurde mit der Winterausgabe 2008/09 per 13. Juni 2009 beendet.

Einzelnachweise

  1. Alfred B. Gottwald: Der „Vater des Amtlichen Kursbuchs.“ Erinnerung als Alfred Baumgarten. In: Dumjahn´s Jahrbuch für Eisenbahnliteratur 2001, S. 48ff.
  2. Gültigkeit der letzten Ausgabe (im Schuber): 14. Dezember 2008 – 12. Dezember 2009
  3. Frankfurter Allgemeine Zeitung 27. Juni 2008: Deutsche Bahn künftig ohne Kursbuch
  4. Eigenes Kursbuch für Bayern. Der Mobilitätsmanager, 9. Dezember 2008, abgerufen am 14. November 2009.

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Joachim Ritzau, Franz Garrecht: Kursbücher – Spiegel ihrer Zeit. Die Eisenbahnszene gestern – heute, Band 3, Verlag Ritzau, Pürgen o.J., ISBN 3-921304-91-1.