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Dekorativ und Hornbrille: Unterschied zwischen den Seiten

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Eine '''Hornbrille''' ist ursprünglich die Bezeichnung für eine [[Brille]] mit Brillengestell aus [[Horn|Hirsch- oder Rinderhorn]]. Mittlerweile werden hiermit allgemein dunkle, klobige Brillengestelle bezeichnet, auch wenn diese heute meist aus [[Celluloseacetat]] hergestellt werden.<ref>[http://www.design-naturell.net/material/material.htm Infoseite der design-naturell]</ref>

Die Hornbrille als lange Zeit vorherrschende Brillenform findet heute nur noch wenig Verbreitung. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ließ sich eine weite Verbreitung in Politik- und Wirtschaftskreisen feststellen. Prominente Hornbrillenträger waren damals [[Henry Kissinger]], [[Hanns Martin Schleyer]], [[Herbert Wehner]], [[Erich Honecker]] und [[Buddy Holly]]. Insbesondere [[Hans-Jürgen Wischnewski]] wurde derart mit seiner Hornbrille assoziiert, dass Hornbrillen von besonders üppiger Schwere als ''Wischnewski-Brillen'' bezeichnet wurden.

Trotzdem wurde die Hornbrille etwa ab den ausgehenden 1960ern allmählich durch elegantere und unaufdringlichere Metallfassungen verdrängt. Sie erhielt deshalb auch den spöttischen Beinamen „[[Allgemeine Ortskrankenkasse|AOK]]-Gestell“ oder „Kassengestell“, da sie im Gegensatz zu den anfangs noch deutlich teureren Designer-Fassungen voll von den Krankenkassen finanziert wurde.

Im Zuge dieses Negativ-Images wurde die Hornbrille zeitweilig zu einer Art Erkennungszeichen in der stereotypen Darstellung von Klassenstrebern, deren Außenseiter-Status mit diesem Accessoire unterstrichen werden sollte&nbsp;– oft von Heftpflaster zusammengehalten. Im Film ''[[Woody, der Unglücksrabe]]'' parodiert [[Woody Allen]] dieses Image der Hornbrille (die auch für ihn zum Markenzeichen wurde): Als [[Running Gag]] zerstören andere Kinder regelmäßig als zusätzliche Demütigung seine Brille, nachdem sie ihn verprügelt haben, bis er schließlich selbst seine Brille zertrampelt, um so den Schikanen zu entgehen. In den [[Superman]]-Comics wurde bereits Anfang der 1930er Jahre Supermans schüchternes Alter Ego Clark Kent&nbsp;– seine Tarnidentität&nbsp;– zur Abgrenzung als Hornbrillen-Träger dargestellt.

In jüngerer Zeit erlebt die Hornbrille im Rahmen diverser [[Retro]]trends als modisches [[Accessoire]] eine Renaissance.<ref>[http://www.extratipp.com/news/rhein-main/rueckkehr-hornbrille-wirklich-tragen-kann-625532.html ''Die Rückkehr der Hornbrille: Wer sie wirklich tragen kann'' Rhein-Main Extratipp, 2010]</ref>

== Weblinks ==
{{Commonscat|Horn-rimmed glasses|Hornbrillen}}
{{Wiktionary}}

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Brille]]
Infoseiten von [http://www.natural-eyewear.com/index.php?id=33&L=-1%27 Hoffmann Natural Eyewear]

Version vom 8. Januar 2015, 09:54 Uhr

Hornbrillenträger Hans-Jürgen Wischnewski
Die sogenannte Nerdbrille als Stil-Accessoire

Eine Hornbrille ist ursprünglich die Bezeichnung für eine Brille mit Brillengestell aus Hirsch- oder Rinderhorn. Mittlerweile werden hiermit allgemein dunkle, klobige Brillengestelle bezeichnet, auch wenn diese heute meist aus Celluloseacetat hergestellt werden.[1]

Die Hornbrille als lange Zeit vorherrschende Brillenform findet heute nur noch wenig Verbreitung. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ließ sich eine weite Verbreitung in Politik- und Wirtschaftskreisen feststellen. Prominente Hornbrillenträger waren damals Henry Kissinger, Hanns Martin Schleyer, Herbert Wehner, Erich Honecker und Buddy Holly. Insbesondere Hans-Jürgen Wischnewski wurde derart mit seiner Hornbrille assoziiert, dass Hornbrillen von besonders üppiger Schwere als Wischnewski-Brillen bezeichnet wurden.

Trotzdem wurde die Hornbrille etwa ab den ausgehenden 1960ern allmählich durch elegantere und unaufdringlichere Metallfassungen verdrängt. Sie erhielt deshalb auch den spöttischen Beinamen „AOK-Gestell“ oder „Kassengestell“, da sie im Gegensatz zu den anfangs noch deutlich teureren Designer-Fassungen voll von den Krankenkassen finanziert wurde.

Im Zuge dieses Negativ-Images wurde die Hornbrille zeitweilig zu einer Art Erkennungszeichen in der stereotypen Darstellung von Klassenstrebern, deren Außenseiter-Status mit diesem Accessoire unterstrichen werden sollte – oft von Heftpflaster zusammengehalten. Im Film Woody, der Unglücksrabe parodiert Woody Allen dieses Image der Hornbrille (die auch für ihn zum Markenzeichen wurde): Als Running Gag zerstören andere Kinder regelmäßig als zusätzliche Demütigung seine Brille, nachdem sie ihn verprügelt haben, bis er schließlich selbst seine Brille zertrampelt, um so den Schikanen zu entgehen. In den Superman-Comics wurde bereits Anfang der 1930er Jahre Supermans schüchternes Alter Ego Clark Kent – seine Tarnidentität – zur Abgrenzung als Hornbrillen-Träger dargestellt.

In jüngerer Zeit erlebt die Hornbrille im Rahmen diverser Retrotrends als modisches Accessoire eine Renaissance.[2]

Commons: Hornbrillen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hornbrille – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Infoseite der design-naturell
  2. Die Rückkehr der Hornbrille: Wer sie wirklich tragen kann Rhein-Main Extratipp, 2010

Infoseiten von Hoffmann Natural Eyewear