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Klingenberg am Main und Shanghai World Financial Center: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Hohes Gebäude
|Name=Shanghai World Financial Center
|Art = Stadt
|Offizielle Höhe=492
|Name = Klingenberg a.Main
|Bild=Shanghai World Financial Center Far.jpg
|Wappen = Wappen Klingenberg aMain.png
|Bild zeigt=
|Breitengrad = 49/47//N
|Ort=[[Shanghai]], {{CHN}}
|Längengrad = 9/11//E
|Architekt=[[Kohn Pedersen Fox]]
|Lageplan = Klingenberg am Main in MIL.svg
|Status=Erbaut
|Bundesland = Bayern
|von=2003
|Regierungsbezirk = Unterfranken
|bis=2008
|Landkreis = Miltenberg
|Platz= 6. (Welt) <br /> 2. (China) <br /> 2. (Shanghai)
|Höhe = 128
|Nutzung=Hotel, Büro
|Fläche = 21.14
|Höhe Dach=492
|PLZ = 63911
|Höhe der höchsten Etage=474
|PLZ-alt = 8763
|Statik=
|Vorwahl = 09372
|Etagen=101
|Kfz = MIL
|Geschossfläche=377.300
|Gemeindeschlüssel = 09676134
|Baustoffe=Tragwerk: [[Stahl]], [[Stahlbeton]];<br /> Fassade: [[Glas]]
|Gliederung = 3 [[Ortsteil|Stadtteile]]
|Adresse = Rathausstraße 9<br />63911 Klingenberg
|Website = [http://www.klingenberg-main.de/ www.klingenberg-main.de]
|Bürgermeister = Ralf Reichwein
|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]
}}
}}
'''Klingenberg am Main''' ist eine [[Franken (Region)|fränkische]] [[Stadt]] im [[Bayern|bayerischen]] [[Landkreis Miltenberg]].


Das '''Shanghai World Financial Center''' (deutsch: Weltfinanzzentrum Shanghai; chinesisch (vereinfacht): 上海环球金融中心; chinesisch (traditionell): 上海環球金融中心; pinyin: Shànghǎi huánqiú jīnróng zhōngxīn) ist ein 492&nbsp;Meter hoher [[Wolkenkratzer]] in [[Shanghai]] und damit nach dem 632&nbsp;Meter hohen [[Shanghai Tower]] das zweithöchste Gebäude der Stadt. Das Gebäude wurde am 28. August 2008 eröffnet.
== Geografie ==
=== Geographische Lage ===
Die Stadt liegt unmittelbar an der [[Hessen|hessischen]] Grenze am [[Main|Untermain]] und besteht aus dem alten Ort '''Klingenberg''' und den beiden 1976 eingemeindeten Stadtteilen '''Trennfurt''' und '''Röllfeld''', wobei Klingenberg und Röllfeld rechtsmainisch am Fuße des [[Spessart]]s liegen, während Trennfurt links des Mains an den [[Odenwald]] grenzt.


== Beschreibung ==
Markant sind die beiden Weinberge oberhalb des Stadtteils Klingenberg mit ihren terrassenförmigen Steillagen, der Hohberg (Richtung Erlenbach) und der Schlossberg (Richtung Großheubach), an denen unter anderem der bekannte Klingenberger Rotwein angebaut wird (vorwiegend Spätburgunder und Portugieser).


Die Höhe des Gebäudes beträgt 492&nbsp;Meter, damit ist das Gebäude höher als der danebenstehende [[Jin Mao Tower]] (420,5&nbsp;Meter) und der markante [[Oriental Pearl Tower]], ein 468&nbsp;Meter hoher Fernsehturm, und somit derzeit das höchste eröffnete Gebäude der VR China und das [[Liste der höchsten Gebäude der Welt|sechsthöchste Gebäude der Welt]]. Seit im August 2013 der [[Shanghai Tower]], der aktuell neben dem SWFC und dem Jin Mao Tower gebaut wird, seine Endhöhe von 632&nbsp;Metern erreicht hat, wird es von diesem überragt.
Klingenberg liegt 12 km von der Kreisstadt [[Miltenberg]], 28&nbsp;km vom Oberzentrum [[Aschaffenburg]] und 67 km von [[Frankfurt am Main]] entfernt und ist – wie der gesamte Bayerische Untermain – Teil des [[Rhein-Main-Gebiet]]es.
Nachbargemeinden sind im Norden die Städte [[Erlenbach am Main|Erlenbach]] (auf der Klingenberger Mainseite) und [[Wörth am Main|Wörth]] (auf der Trennfurter Mainseite), im Osten die Spessartgemeinden [[Mönchberg]] und [[Röllbach]], im Süden [[Großheubach]] (auf der Klingenberger Mainseite) und [[Laudenbach (Unterfranken)|Laudenbach]] (auf der Trennfurter Mainseite) sowie im Westen die hessische Odenwaldgemeinde [[Lützelbach]], die jedoch nur über Wörth zu erreichen ist.


Die Aussichtsplattform im Shanghai World Financial Center ist mit 474&nbsp;Metern über der Erdoberfläche die zweithöchst gelegene der Welt, noch vor den 447&nbsp;Metern der oberen Aussichtsplattform ''Sky Pod'' des [[CN Tower]]s in [[Toronto]] und den 452&nbsp;Metern Sichthöhe des 2010 fertiggestellten [[Burj Khalifa]]. Von der Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 2008 war diese sogar die höchstgelegene der Welt. Die Aussichtsplattform des im Dezember 2012 fertig gestellten Mecca Royal Clock Tower Hotels in Mekka, welche sich in 558&nbsp;Metern Höhe<ref>CTBUH: [http://skyscrapercenter.com/mecca/makkah-royal-clock-tower-hotel/84/ Mecca Royal Clock Tower Hotel]</ref> befindet, rang ihr jedoch diesen Status ab. Künftig wird auch die Aussichtsplattform auf dem Shanghai Tower höher liegen, nämlich in 556&nbsp;Metern Höhe.<ref>CTBUH: [http://skyscrapercenter.com/shanghai/shanghai-tower/56/ Shanghai Tower]</ref>
=== Geologie ===
Die Region um Klingenberg am Main, der [[Naturpark Spessart]], ist vom roten [[Mittlerer Buntsandstein|Mittleren Buntsandstein]] geprägt. Dieses Gestein ist besonders gut in den [[Weinberg]]en und der östlich von Klingenberg befindlichen [[Seltenbachschlucht]] zu erkennen. Die verschiedenfarbigen Sandsteine sind dort teilweise schräg geschichtet, je nach Fließrichtung des Wassers zur Entstehungszeit der Schlucht.


=== Konzept ===
Die Seltenbachschlucht ist in die Liste der 100 schönsten [[Geotop]]e Bayerns aufgenommen worden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.main-netz.de/nachrichten/region/miltenberg/miltenberg/art3999,1655065| titel= Seltenbachschlucht in Liste der 100 schönsten Geotope aufgenommen
Für das Konzept dieses Prestigeprojektes, welches die Finanzkraft Chinas auch symbolisch demonstrieren sollte, wurden das Architekturbüro Kohn Pedersen Fox Associates (KPF) in New York und die lokale East China Architectural Design & Research Institute Co. Ltd engagiert. Das Aussehen des Bauwerkes ist postmodern und weist trotz der gigantischen Ausmaße architektonische Leichtigkeit auf. Auf dem Fundament wurde die grundlegende Form eines Quadratprismas mit 58&nbsp;Meter Seitenlänge errichtet. Ab dem 30. Stockwerk wird das quadratische Prisma an entgegengesetzten Ecken von zwei seicht geschwungenen Profilbögen geschnitten, die sich mit zunehmender Gebäudehöhe verjüngen und letztlich in einer einzigen diagonalen Linie an der Spitze in 492 Meter Höhe verlaufen. Durch die Überschneidung der Profilbögen entsteht eine sich vertikal entwickelnde sechsseitige Gebäudefassade. Dieses Konzept optimiert die Nutzung des Gebäudes, von der großen Grundfläche für Büroräume in den unteren Stockwerken bis zu den geraden, obersten Stockwerken für den Hotelbetrieb.<ref name="ConstSWFC">[http://www.constructalia.com/de_DE/gallery/galeria_detalle.jsp?idProyec=4144162&desc=Shanghai%20World%20Financial%20Center Construction Shanghai World Financial Center], abgerufen am 24. September 2009</ref>
| titelerg=250 Millionen Jahre Erdgeschichte | hrsg= Main-Netz| datum=2011-05-20 | zugriff=2011-05-21}}</ref> Sie entstand im [[Pleistozän]], als sich die Nebenbäche des [[Main]]s stark in die Landschaft einschnitten. Die durch Verwitterung freigelegten Schichten zeigen 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Oberhalb der Schlucht findet man eine Lagerstätte für besonders reinen und hochwertigen Ton.


Die vom Shanghai World Financial Center intentierte Verknüpfung von Erde und Himmel machte eine besonders sorgfältige Auswahl der Verkleidungsstoffe notwendig, um den harmonischen Kontrast der Naturelemente widerzuspiegeln. Der Sockel des SWFC wurde bis zu einer Höhe von 24 Metern mit Rohgranit verkleidet, was den Eindruck von Stabilität erweckt und den Turm im Erdboden verankert. Im Kontrast dazu ist der Hauptkörper des Wolkenkratzers mit einer Glasvorhangfassade verkleidet, die den Himmel widerspiegelt und den Eindruck von Leichtigkeit verleiht. Das Architekturbüro KPF hat ein [[Wärmeschutzglas]] mit einer speziellen Hochleistungsbeschichtung eingesetzt, um den höchsten Ansprüchen an [[Ästhetik]], [[Ergonomie]] und Umweltfreundlichkeit gerecht zu werden.<ref name="ConstSWFC" />
=== Stadtgliederung ===
Die politische Gemeinde Klingenberg am Main hat drei amtlich benannte [[Ortsteil]]e<ref>[http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1695&attr=OBJ&modus=automat&tempus=20111123/191609&hodie=20111123/191609 bayerische-landesbibliothek-online] (abgerufen im Jan. 2013)</ref>:
* '''Klingenberg am Main'''
* Röllfeld
* Trennfurt


Die Fassade, die Struktur und die mechanischen Systeme des Gebäudes sind als modulares System ausgelegt, welches sich alle 13 Stockwerke wiederholt, wodurch die Herstellung und Montage der Komponenten vereinfacht, die Bauzeit verkürzt und der Verwurf sowie die strukturbedingten Ineffizienzen gemindert wurden. Sein markantestes Merkmal ist das in den obersten Stockwerken realisierte, ca. 50 Meter breite trapezförmige Portal, welches die enorme Windlast auf die Gebäudespitze verringert.<ref name="ArchSWFC" /> Dessen ausgefallene Form brachte dem Gebäude außerdem den inoffiziellen Spitznamen „Flaschenöffner“ ein.<ref name="BOSWFC">[http://www.china.org.cn/travel/travelogue/2008-11/19/content_16788709.htm „Bottle opener“ or spire of serenity?], abgerufen am 28. Juli 2011</ref>
== Geschichte ==
[[Datei:Spessart Paul Pfinzing Ausschnitt 1594.jpg|miniatur|Klingenberg in der Spessartkarte von [[Paul Pfinzing]] von 1594 (Norden ist rechts)]]
[[Datei:Grubinger Friedhof Westwand.JPG|miniatur|Gedenkstein in der Westmauer des Grubinger Friedhofes (Kirchhof)]]
Ein [[Weihestein]] aus [[Römisches Reich|römischer]] Zeit, ein [[frühmittelalter]]licher [[Ringwall]] und der wahrscheinlich auf die [[Alamannen|alemannische]] Zeit zurückgehende [[Friedhof|Kirchhof]] der ehemaligen [[Romanik|romanischen]] Kirche [[St. Michaelis (Grubingen)|St Michaelis]] in [[Grubingen]] an der Straße nach [[Großheubach]] sind die ältesten Zeugnisse der Klingenberger Geschichte. Im 2. Jahrhundert nach Christus errichteten die Römer als Grenzbefestigung den [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Limes]] durch [[Deutschland]], der auf Trennfurter Seite entlang des Mains verlief. Die Palisaden wurden in Trennfurt durch ein [[Römisches Militärlager|Kastell]] ergänzt.


=== Tragwerksplanung ===
Im Jahr 1100 nennt sich ein Edler namens Heinrich nach der alten Clingenburg; er gehörte dem Adelsgeschlecht der [[Reginbodonen]] an. Die [[Staufer|staufische]] [[Clingenburg]] wurde 1177 von Conradus Colbo erbaut, der als kaiserlicher Mundschenk zum engen Vertrautenkreis [[Friedrich I. (HRR)|Barbarossas]] gehörte. Um 1250 zog die Familie derer von [[Bickenbach (Adelsgeschlecht)|Bickenbach]] auf die [[Burg]], die in der Folgezeit im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] zahlreiche einflussreiche Ämter besetzte und des Öfteren als Vermittler in der Reichspolitik auftraten. In der Zeit der Bickenbacher wurde die Stadt Klingenberg unterhalb der Burg erstmals urkundlich erwähnt, nämlich im Jahre 1276.
[[Datei:Shanghai World Financial Center (Top).jpg|miniatur|Detail der Spitze]]
[[Datei:SWFT.jpg|miniatur|SWFC bei Nacht]]
[[Datei:SWFC3600ppx4.jpg|miniatur|Blick von unten auf das Gebäude]]
[[Datei:Shanghai world financial centre.JPG|thumb|Shanghai World Financial Center im Stadtkontext]]
Die erste Tragwerkplanung wurde für ein 94-stöckiges Gebäude mit einer Höhe von 460 Metern entworfen. Im Jahr 2000 änderte die Mori Building Company in ihrer Eigenschaft als Bauherr die Gebäudeplanung. Die neue Gebäudehöhe wurde auf 492 Meter und 101 Stockwerke festgelegt. Für den neuen Plan wurde die Firma Leslie E. Robertson Associates (LERA) beauftragt, eine alternative Tragwerksplanung auszuarbeiten. Da das Fundament für die ursprünglichen 460 Meter Gebäudehöhe gebaut wurde und ein Abriss des Fundamentes aus Zeit- und Kostengründen nicht in Frage kam, musste eine andere Lösung gefunden werden. Das neue SWFC sollte nun 32 Meter höher werden und zusätzliche sieben Stockwerke erhalten. Gemäß den neuen Baudaten errechnete LERA, dass das vorhandene Fundament nur durch eine Verringerung des Gebäudegewichts um mehr als 10 Prozent und durch Umverteilung der erhöhten seitlichen Belastungen von Wind und Erdbeben auf die Fundamentpfeiler weiterhin zu nutzen war.<ref name="structureSWFC" /> Im Jahr 2001 legte LERA eine neue Tragwerksplanung vor. Der überarbeitete Plan sah eine geänderte Tragstruktur sowie erhöhte Sicherheitsvorkehrungen vor. Die Struktur besteht aus einem Kern in Beton mit vier Megastützen an den Ecken, die untereinander über Fachwerkgürtel und durch Aussteifungsglieder mit dem Betonkern verbunden sind. Diese Megastützen bestehen aus einem aus Grobblechen zusammengeschweißten Kern mit einer Betonummantelung. Eine solche Konstruktion wurde gewählt, um auch im Katastrophenfall, z. B. bei Erdbeben, die Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten, indem die wirkenden Lasten des Gebäudes über die Megastützen direkt auf das Fundament geleitet werden. Diese Art von Struktursystem ermöglichte es, die Baukosten zu senken und die Bauzeit zu verkürzen, im Vergleich mit im Baugewerbe herkömmlichen Systemen.<ref name="ConstSWFC" /><ref name="dillinger">[http://www.dillinger.de/imperia/md/content/dillinger/publikationen/stahlbau/referenzfolder/shanghai_world_financial_center_-_deutsch.pdf Shanghai Financial Center] (PDF; 1,6&nbsp;MB) Dillinger Hütte GTS, abgerufen am 14. September 2009</ref>


Zur Verminderung des Gebäudegewichtes musste die Dicke der Betonwände des Innenkerns verringert werden. Die Reduzierung der Wandstärke konnte aber nur bei einer gleichzeitigen Verringerung der Wind- und Erdbeben-induzierten seitlichen Kräfte auf die Betonwände erreicht werden. Dieses wurde in der neu konzipierten Tragwerkplanung berücksichtigt, sodass nicht nur eine Abnahme der Betonwandstärke, sondern auch eine Gewichtsverringerung von Baustahl in den Außenmauern ermöglicht wurde.<ref name="structureSWFC" />
Nach dem Aussterben der Bickenbacher 1500 fielen Stadt, Burg und Herrschaftsbereich an das [[Bistum Mainz|Fürstbistum Mainz]], das sich über die meisten Gebiete am bayerischen Untermain erstreckte – das heutige Oberzentrum [[Aschaffenburg]] war bereits seit dem 10. Jahrhundert mainzisch und Zweitresidenz des [[Kurmainz|Mainzer Kurfürsten]]. 1552 wurde die Klingenberger Altstadt wie zahlreiche andere Städte vom Ansbacher Markgrafen [[Albrecht II. Alcibiades (Brandenburg-Kulmbach)|Albrecht Alcibiades]] im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Markgräflerkrieg]] fast vollständig zerstört. In den darauf folgenden Jahrzehnten fand der Wiederaufbau statt.


Die Diagonalbalken, welche einen Teil der Unterstrukturen bilden, bestehen aus geschweißten Stahlkastenprofilen, die zur Verstärkung mit Beton gefüllt wurden, um nichtlineare und dämpfende Struktureigenschaften zu erzeugen. Auch die Säulen der Megastruktur sind Verbundgebilde aus Baustahl und Stahlbeton. Der Stahl dient dazu, die vertikale Komponente der auf die Diagonalbalken einwirkenden Last auf die Verbundsäulen abzuführen. Die Gesamtstruktur und ihre Komponenten wurden so ausgelegt, dass der Ausfall einer der Komponenten oder, wenn nötig, ein Austausch einer der Komponenten, nicht zum Zusammensturz der Struktur führt.<ref name="constructalia">[http://www.constructalia.com/de_DE/news/actualidad_detalle.jsp?idDoc=4144337&idCat=8609 Das Stahltragwerk des Shanghai World Financial Center], abgerufen am 29. September 2009</ref>
[[Datei:Klingenberg am Main De Merian Hassiae.jpg|miniatur|Klingenberg in der [[Topographia Germaniae|Topographia Hassiae]] von [[Matthäus Merian]] 1655]]


=== Stahlbauelemente ===
Nach Auflösung des Fürstbistums Mainz im Zuge des [[Reichsdeputationshauptschluss]]es 1803 gehörte Klingenberg zunächst dem neugegründeten [[Fürstentum Aschaffenburg|Fürstentums Aschaffenburg]] des Reichserzkanzlers [[Karl Theodor von Dalberg]], das 1810 in das [[Großherzogtum Frankfurt]] mit der Hauptstadt Aschaffenburg umgewandelt wurde. Nach dem [[Wiener Kongress]] 1814 kam Klingenberg mitsamt der gesamten Region Aschaffenburg/Miltenberg und dem [[Großherzogtum Würzburg]] (dem politischen Nachfolgestaat des [[Bistum Würzburg|Fürstbistums Würzburg]]) an das [[Königreich Bayern]].
Für die Stahlbauelemente des mächtigen Strukturkörpers wurde erstmals in China das Stahlprofil ''Jumbo W 14 Zoll x 16 Zoll'' eingesetzt. Dieses Stahlprofil entspricht dem Standard der Güteklasse ''Histar® ASTM A913-Grade 50''.<ref>[http://www.a572steelplate.com/ ASTM-Stahl], abgerufen am 27. September 2009</ref> Es handelt sich hierbei um einen hochfesten Stahl mit 0,23 Prozent maximalem Kohlenstoffgehalt, einer Mindeststreckgrenze von 345 MPa (Megapascal) und einer Zugfestigkeit von 450 [[Pascal (Einheit)|MPa]]. Der Stahl ASTM A913-Grade 50 eignet sich besonders für Anwendungen in erdbebengefährdeten Gebieten.<ref name="constructalia" /><ref>[http://www.seaintarchive.org/group/seaoc/mailarchive/1999d/msg01994.html] abgerufen am 29. September 2009</ref> HISTAR-Stähle (High resistance steel) sind Baustähle mit einem niedrigen Legierungsgehalt, die bei hoher Festigkeit und guter Zähigkeit auch eine hervorragende Schweißbarkeit aufweisen. Diese Materialeigenschaften wurden bisher als unvereinbar betrachtet. Die Herstellung der HISTAR-Stähle wurde durch die innovative „Inline-Wärmebehandlung“ QST (Quenching and Self-Tempering – Abschrecken und Selbstanlassen) ermöglicht, die von dem Stahlkonzern [[ArcelorMittal]] in Verbindung mit dem Forschungszentrum ''Centre de Recherches Métallurgiques'' in [[Lüttich]] entwickelt wurde. Das QST-Verfahren ermöglicht eine wirtschaftliche Produktion hochfester Stähle. Für die verschiedenen Anwendungen gibt es HISTAR-Stähle mit garantierten Zähigkeiten für Temperaturen bis zu −50&nbsp;°C.<ref>[http://www.arcelormittal.com/sections/fileadmin/redaction/pdf/Brochures/Histar_DE.pdf HISTAR-Stähle], abgerufen am 28. September 2009</ref>


Eine weitere Stahlsorte, die bei dem Bau des Shanghai Financial Centers verarbeitet wurde, ist der ''DI-MC 460''. Dies ist ein thermomechanisch gewalzter Feinkornbaustahl. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung weist er ein niedriges Kohlenstoffäquivalent (max. 0,15 %) und damit eine sehr gute Schweißeignung auf. Dieser Stahl hat eine Mindeststreckgrenze von 460 MPa (Megapascal) und eine [[Zugfestigkeit]] von 540 MPa bis 720 MPa.<ref>[http://www.dillinger.de/imperia/md/content/dillinger/publikationen/stahlbau/werkstoffblaetter/dimc_460__08_05__d.pdf Werkstoffblatt DI-MC 460] (PDF; 166&nbsp;kB), abgerufen am 25. September 2009</ref> Alle verwendeten Stahlsorten entsprechen dem Standard der ''ASTM International'' (ursprünglich ''American Society for Testing and Materials''). Durch die Verwendung von Stahlsorten der höheren Güteklassen wurden im Vergleich mit einem Standardstahl ca. 25 Prozent an relativem Materialgewicht und ca. 15 Prozent bis 20 Prozent an relativen Materialkosten eingespart, wobei der Zeitaufwand für die Schweißarbeiten und Montage verringert wird. Gleichzeitig wurden auch die Emissionen, die die Herstellung des Stahles und der Transport mit sich bringen, reduziert. Bei der Ausführung zugbelasteter Stahlstreben in Fachwerken des SWFC wurden HISTAR-Stähle mit hoher Streckgrenze verwendet. Diese HISTAR-Stähle halfen Materialkosten zu sparen; die Profile konnten durch das geringere Eigengewicht des Fachwerks deutlich schlanker ausgeführt werden, was die Herstellungskosten reduzierte.<ref>[http://www.constructalia.com/de_DE/news/actualidad_detalle.jsp?idDoc=3354552&idCat=860971&desc=Nachhaltiges%20Bauen%20dank%20hochfester%20St%C3%A4hle Nachhaltiges Bauen dank hochfester Stähle], abgerufen am 22. September 2009</ref>
Im 19. und Anfang 20. Jahrhundert brachte der Stadt Klingenberg das Tonbergwerk (1567 erstmals erwähnt) großen Wohlstand. So wurden den Bürgern Ende des 19. Jahrhunderts die Steuern erlassen und ein Bürgergeld ausgezahlt, außerdem wurden unter anderem ein Aussichtsturm, eine [[Mainbrücke Klingenberg|Mainbrücke]], eine Schule, ein neues Rathaus sowie zahlreiche elegante Bürgerhäuser gebaut (Wilhelmstraße, Ludwigstraße). Zudem erhielt Klingenberg als eine der ersten Gemeinden der Region 1897 ein unterirdisches Stromnetz mit eigenem Elektrizitätswerk. Die Einwohnerzahl stieg schnell an.


=== Auswirkungen der Windkraft ===
Am Ende des Zweiten Weltkrieges fanden 1945 in Klingenberg Kämpfe zwischen deutschen Truppen und den vorrückenden Amerikanern statt. Die Deutschen zogen sich schließlich zurück, sprengten jedoch vorher die Mainbrücke zwischen Klingenberg und Trennfurt, die erst 1950 ersetzt werden konnte. Die historische Bausubstanz der Stadt wurde durch die Kämpfe kaum beeinträchtigt.
Ein für Leslie E. Robertson & Associates (LERA) wichtiger Risikofaktor waren die auf das Shanghai World Financial Center wirkenden Windkräfte. Bei sehr hohen Häusern ist eine perfekte Kombination von ausreichender Elastizität und notwendiger Stabilität im Wind von großer Wichtigkeit. Durch die Strukturänderungen an dem Gebäude musste auch das Wind Engineering angepasst werden, um das Wind-induzierte Verhalten der SWFC-Struktur zu ermitteln.<ref name="wind">[http://erealestateexec.com/vertical_update/shape_shifters.php Wind Engineering], abgerufen am 27. September 2009</ref> Für dieses Projekt wurde eine detaillierte Analyse der lokalen Wetterbedingungen und Windverhältnisse für Shanghai und den Standort des SWFC durchgeführt. Mit den ermittelten Daten, wie vorherrschende Windrichtung und maximale Windstärke, konnten dann im Windkanal umfangreiche Modellversuche durchgeführt werden.<ref name="ConTechTBSWFC" />


Von der ''[[Alan Garnett Davenport|Alan G. Davenport]] Wind Engineering Group'' wurde für das SWFC-Projekt ein Vierphasenprogramm für die Windkanaltestreihe aufgestellt und durchgeführt. Erstens: der Force-Balance-Test für strukturelle Lasten. Hier wurde das Verhalten der Struktur und der Dynamik getestet, um den späteren Gebäudenutzern einen erträglichen Komfort (Schwankungen des Gebäudes) zu bieten. Zweitens: eine Druckprüfung für die Entwicklung der stationären und der dynamischen Belastungen. Dieser Test hatte einen Einfluss auf die Gestaltung der Gebäudefassade. Drittens: der Umwelttest. Hier wurden die Auswirkungen der Windgeschwindigkeiten sowie verursachte Windverwirbelungen in den Straßen und Häuserschluchten im Umkreis von acht Kilometern um den Standort des Shanghai World Financial Centers ermittelt. Viertens: der aeroelastische Test für die strukturellen Belastungen und Dynamik des SWFC.<ref name="wind" /><ref name="ConTechTBSWFC" />
=== Eingemeindungen ===
Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde Klingenberg am 1. Januar 1976 mit den bis dahin selbständigen Gemeinden Röllfeld und Trennfurt zur neuen Stadt Klingenberg vereinigt.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart und Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 751}}</ref>


Für die Windkanalversuche, in denen Shanghai-Bedingungen simuliert wurden, verwendete man ein maßstabgetreues Plexiglasmodell des SWFC. Dieses Modell wurde mit sechshundert winzigen Sensoren mit Relais verdrahtet, um Informationen über das Verhalten der Struktur unter wechselnden Windbedingungen an den Computer weiterzugeben. Da sowohl die vorhandenen als auch die zukünftigen Gebäude im Umkreis des Shanghai World Financial Center das Windmuster beeinflussen werden, musste ein maßstabsgetreues Modell aller Gebäude im Shanghai-Pudong-Distrikt sowie der schon im Bau befindlichen Gebäude erstellt werden. Dieses Modell wurde von allen Seiten im Windkanal getestet. Da alle Modelle im Maßstab 1:500 angefertigt wurden, konnte auch ein simulierter Wind von Hunderten Kilometern pro Stunde erzeugt werden.<ref name="CaseStudeSWFC" />
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Klingenberg Clingenburg.JPG|miniatur|Weinberg und Clingenburg]]
Oberhalb der Klingenberger Altstadt und des Weinbergs liegt die mittelalterliche ''[[Clingenburg]]''. Ab 1177 saßen hier die Herren von Clingenburg beziehungsweise ab 1250 die [[Bickenbach (Adelsgeschlecht)|Bickenbacher]], die mainzischen [[Amtmann|Amtmänner]] residierten in der Burg bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Anschließend verfiel die Burg, 1871 wurde die Burgruine von der Stadt erworben. Im 20. Jahrhundert wurde die Burg touristisch erschlossen; so wurden etwa ein Restaurant sowie eine Aussichtsplattform angelegt, von der man einen guten Blick auf die Altstadt und das Maintal hat. Seit 1994 finden auf der Clingenburg die renommierten [[Clingenburg Festspiele|Clingenburg-Festspiele]] statt, die mit wechselnden Schauspielstücken und Musicals überregional jedes Jahr viele Besucher anziehen. 287 Stufen führen die Besucher auf dem Fußweg von der Altstadt aus nach oben.


Durch die Windkanalversuche wurde festgestellt, dass beim Auftreffen der Windkraft in einem spitzen Winkel auf die geplanten 90°-Ecken der vier Megastützen eine starke Verwirbelung der Luft an der Gebäudefassade entsteht. Daraufhin wurden die 90°-Ecken in Zickzackecken (W-Profil) umgewandelt, wodurch die Luftverwirbelungen verringert wurden.<ref name="CaseStudeSWFC" />
Klingenberg verfügt über eine malerische historische '''Altstadt''' mit zahlreichen Fachwerkgebäuden aus dem 16. Jahrhundert, insbesondere in der Hauptstraße, ''In der Altstadt'', in der Kirchengasse und in der Lindenstraße.


Das Shanghai World Financial Center musste, um einem Erdbeben zu widerstehen, flexibel sein. Diese Flexibilität durfte aber einen bestimmten Wert nicht überschreiten, da es sonst anfällig für zu große Windschwankungen geworden wäre. Dieses Problem löste Leslie E. Robertson & Associates durch den Einbau einer Dämpfungseinrichtung. Diese wurde im 90. Stockwerk des SWFC montiert und besteht aus zwei sich diagonal gegenüberliegenden Massedämpfern mit einem Gegengewicht von je 150 Tonnen. Jeder Massedämpfer besteht aus dem Montagerahmen und den zwei Pendelrahmen. Im Montagerahmen ist die computergesteuerte Basisplatte des Dämpfers eingebaut, die das System auf zwei Freiheitsgraden beschränkt. Die Dämpfungseinrichtung hat die Aufgabe, die Richtung und die Geschwindigkeit des Windes zu überwachen, die das Gebäude in Schwankung versetzen, um dann die nieder- und hochfrequenten Schwingungen zu reduzieren. Die Funktion eines Dämpfers beruht auf einem Federmassesystem, das der Störschwingung (Windkräfte oder Erdbewegungen) entgegenwirkt und diese dadurch beruhigt. Durch den Einbau der Dämpfungseinrichtung wurde die Schwankungsfrequenz des Shanghai World Financial Centers um 40 Prozent reduziert. Diese Dämpfereinrichtung wurde zum ersten Mal in einem Gebäude verwendet.<ref name="ConTechTBSWFC" /><ref name="CaseStudeSWFC" />
''Siehe auch:'' [[Liste der Baudenkmäler in Klingenberg am Main]] und [[Route der Industriekultur Rhein-Main Bayerischer Untermain]].


Die Windkanaltestreihe ergab, dass die Gebäudestruktur durch die Windkräfte nur mit 50 Prozent der zulässigen Grenzwerte belastet wurde. Eine Schwingungsbewegung (Gebäude bewegt sich hin und zurück) des SWFC erfolgte in 6 ½ Sekunden Echtzeit. Dieser Wert zeigte auf, dass die Gebäudestruktur sehr steif ist, was eine komfortable Nutzung des SWFC durch die Gebäudemieter gewährleistete. Dieses Ergebnis wurde durch das postmoderne Formkonzept sowie das Megastruktursystem des Bauwerkes erreicht.<ref name="CaseStudeSWFC" />
* Das wohl schönste Klingenberger Fachwerkhaus, das '''Alte Rathaus''' aus dem Jahre 1561 mit Krüppelwalmdach und Mittelerker, ist seit 2001 nach Restaurierung Touristeninformation. Es hatte einst eine offene Markthalle unter den großen Arkaden im Sockelgeschoss. Als Rathaus genutzt wurde es bis 1885, danach war es Postamt (bis 1934).
* Ebenfalls in der Altstadt liegt das Klingenberger '''Stadtschloss''', ein [[Renaissance]]bau von 1560, der von den Mainzischen Amtmännern der Familie [[Kottwitz von Aulenbach]], ab 1693 der Familie von [[Mairhofen (Adelsgeschlecht)|Mairhofen]] bewohnt wurde (bis 1892). Es erfuhr seither verschiedene Nutzungen und befindet sich heute in Privatbesitz. Zum Schloss gehören der Schlosshof und das Torhaus mit großem Sandsteinportal, ebenfalls aus der Renaissance. Im Schlosshof gab es seit 1741 einen Rosengarten im französischen Stil mit Teehäuschen (1799). Dieser wurde 1981 von der Stadt Klingenberg neu angelegt; hier finden im Sommer Konzerte statt.
* Die Altstadt war früher von einer [[Stadtmauer]] mit drei [[Stadttor]]en umgeben, die jedoch teilweise der Entwicklung der Stadt zur Jahrhundertwende zum Opfer gefallen ist. Heute sind noch die Mauern zwischen Burg und Altstadt und ein Mauerabschnitt am Schlosshof erhalten, ebenfalls unversehrt ist das südliche der drei Stadttore, der '''Brunntorturm''' (Untergeschoss 12. oder 13., Rest 16. Jahrhundert) mit Arrestzellen im Obergeschoss und einem [[Zwiebelturm]], eine Zutat aus dem 18. Jahrhundert.
* Die im Kern [[Gotik|spätgotische]] [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]] St. Pankratius wurde 1467 als ''Neue Kapelle'' erbaut; der [[Kirchturm]] stammt von 1617. Der Bau wurde 1892 umgestaltet und erweitert.


=== Auswirkungen eines Erdbebens ===
== Ringwall und Aussichtsturm ==
Die Mori Building Company hatte das Shanghai World Financial Center nach den japanischen Erdbebenschutzbestimmungen konzipiert, so dass es für Shanghai übermäßig geschützt war, da in diesem Gebiet schon seit über einem Jahrhundert keine Erdbeben aufgetreten sind.<ref>[http://gizmodo.com/5069597/shang+highed-on-top-of-the-worlds-tallest-observatory Shang-Highed: On Top of the World’s Tallest Observatory], abgerufen am 1. Oktober 2009</ref>
Im Jahr 1903 wurde im Wald auf dem Schlossberg - innerhalb einer [[Kelten|keltischen]] [[Wallburg|Ringwallanlage]] - ein '''[[Aussichtsturm]]''' in [[mittelalter]]lichem Stil errichtet (Aussichtsplattform in 22 m Höhe), der heute von vielen Wanderern und Touristen angelaufen wird. Der Aussichtsturm ''Alte Schanze'' mit Gaststätte ist auf verschiedenen Wanderwegen durch den Wald sowie über den ''Sonnenweg'' - einen Panoramaweg durch die [[Weinberg|Rebhänge]] von der Burg aus - erreichbar.


Das Shanghai World Financial Center wurde gemäß den örtlichen Bauvorschriften als eine vertikal unregelmäßige Struktur mit einem Megafachwerksystem eingestuft. Dieses Fachwerk ist eine Konstruktion aus mehreren Stäben, die an beiden Enden miteinander verbunden sind. Durch dieses Prinzip entstehen in den einzelnen Elementen nur Druck- und Zugkräfte, wodurch die hohe Tragfähigkeit der Fachwerkkonstruktion entsteht. Durch diese Bauweise wird eine hohe Erdbebensicherheit erreicht. Bis zum 93. Stockwerk wurde das SWFC als Stahlbeton- und Stahlkonstruktion ausgeführt. Vom 94. Stockwerk bis zum 101. Stockwerk wurde das Gebäude als Stahlfachwerkkonstruktion weitergeführt. Das trapezförmige Portal wurde durch eine Art Stahlstützenkrawatte umschlossen, somit wurde ein massiver Stahlkäfig als Rahmen gebildet, der so konstruiert war, um die seismische Energie während eines Erdbebens zu absorbieren.<ref name="CaseStudeSWFC" />
Der Turm wurde gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] 1945 durch [[Artillerie]]beschuss schwer beschädigt und musste 1998 wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Nach Restaurierung durch einen lokalen Förderverein konnte er 2003 wieder zur Besteigung freigegeben werden.


Gemäß den chinesischen Bauvorschriften überstieg das SWFC die maximal zulässige Bauhöhe für einen Compositerahmen- oder Stahlbetonkernbau um 190 Meter. Dies führte zum Bau einer Stahlbetonstruktur (SRC) und Stahlkonstruktion (S). Das Längenverhältnis der Höhe zur Breite des SWFC überstieg auch die örtlichen Bauvorschriftenbegrenzung für die seismische Entwurfsintensität der Stärke 7.<ref name="ConTechTBSWFC" /> Aus diesem Grunde schenkten die chinesischen Ingenieure besonders der Erdbebentestreihe ihre Aufmerksamkeit. Es wurde ein SWFC-Modell im Maßstab 1:50 für die Durchführung dieser Testreihe hergestellt. Das Modell wurde durch Rütteln unter einer Reihe von ein- und zweidimensionalen niedrigen Erregungen mit stufenweise zunehmender Beschleunigung geprüft. So wurden die dynamischen Eigenschaften, die seismischen Antworten und der Ausfallmechanismus der Gebäudestruktur dargestellt. Die Testergebnisse zeigten, dass das strukturelle System des SWFC eine gute Lösung darstellte, um ein Erdbeben zu widerstehen. Die Struktur wurde so entwickelt, um den elastischen bleibenden Modus während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes zu gewährleisten. Das Gesamtverhalten des Gebäudes genügte den Anforderungen der chinesischen Entwurfplanungsvorschriften. Außerdem wurden schwache Positionen unter selten aufgetretenen Erdbeben der seismischen Entwurfsintensität der Stärke 8 basiert auf den sichtbaren Schäden an dem Prüfungsmodell gefunden. Diese Schwachstellen wurden durch technische Änderungsentwürfe der Struktur unter extrem starkem Erdbeben verbessert. Da die Gebäudedetails während der Planungsphase vielen Änderungen unterworfen waren, wurde die Software ''Tekla Structures'' insbesondere hinsichtlich schneller Aktualisierungen des 3D-Modells und der Bauzeichnungen für das Projekt eingesetzt.<ref name="CaseStudeSWFC" /><ref>[http://www.tekla.com/de/solutions/references/Pages/konstruiert-im-namen-der-wirtschaft.aspx Tekla Structures], abgerufen am 30. September 2009</ref>
Die Aussicht reicht über den Main nach Röllfeld, Trennfurt, Erlenbach und Wörth am Main.


=== Auswirkungen eines Flugzeugabsturzes ===
<gallery>
Umfangreiche Sicherheitstests, Simulationen und Berechnungen gingen dem Bau des Shanghai World Financial Centers voraus. Die Ingenieure und Statiker dieses Projektes hatten auch die Möglichkeit eines Flugzeugabsturzes erwogen. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit wurden Maßnahmen ergriffen, um das Gebäude vor Flugzeugabstürzen, Terroranschlägen und anderen Katastrophen zu schützen.
Datei:Klingenberg Schwert.JPG|Altstadt
Datei:Clingenburg 1.JPG|Clingenburg
Datei:Clingenburg 2.JPG|Clingenburg
Datei:Klingenberg Stadtschloss.JPG|Stadtschloss
Datei:Klingenberg Kirche.JPG|Pfarrkirche Klingenberg
Datei:Klingenberg Brunntorturm Hauptstraße.JPG|Brunntorturm
Datei:Röllfeld Kirche.JPG|Pfarrkirche Röllfeld
Datei:Trennfurt (im Winter).JPG|Trennfurt
</gallery>


Es wurden Computersimulationen von Triebwerken, die in das Gebäude stürzen, durchgeführt, da das Triebwerk der schwerste Teil eines Flugzeugs ist. Dabei wurden die Schäden des Gebäudes analysiert, insbesondere die Schäden an den Megastützen. Die Vergleiche mit den Untersuchungen des Terroranschlages auf das [[World Trade Center]] ergaben bei derselben Aufprallgeschwindigkeit das gleiche Schadensbild, nur mit dem Unterschied, dass die mit Beton gefüllten Stahlstützen den Aufprall besser überstanden haben. Aus Sicherheitsgründen wurden Dutzende Gruppen von Hindernisanzeigen eingebaut, die durch Leuchten niedrig fliegende Flugzeuge warnen sollen.<ref name="ConstSWFC" /><ref name="CaseStudeSWFC" />
== Esskastanien-Lehrpfad ==
Im Sommer 2011 wurde ein von der Clingenburg ausgehender, 2,6 km langer Rundwanderweg über die Steige und die ''Alte Schanze'' als „[[Edelkastanie|Esskastanien]]-Lehrpfad“ mit 13 Stationen (Erklärungstafeln) eröffnet. Denn zwischen 1892 und 1902 waren oberhalb der Rebhänge des Schlossberges auf ca. 10 ha Fläche versuchsweise Kastaniensamen ausgesät worden. Klingenberg hat deshalb heute mit noch ca. 8,5 ha Bestand die größten zusammenhängenden Esskastanienwälder des [[Spessart]]s. Die Symbiose von Rebkulturen und Kastanienhainen war im Prinzip bereits bei den Römern bekannt und ist insbesondere in südlichen Weinanbaugebieten üblich. Früher war vor allem das besonders widerstandsfähige Kastanienholz begehrt für Rebpfähle und Weinfässer. Heute dient der Kastaniengürtel oberhalb der Klingenberger Rebhänge als Biotop, als Klimaschutz gegen kalte Nordwinde und als landschaftlich attraktives Wandergebiet. Allerdings tragen nicht alle Bäume Frucht, was aber - gemäß Erklärungstafel - für den in wärmeren Klimazonen beheimateten Baum auch nicht anders zu erwarten wäre.


Auch wurden Testreihen durchgeführt, die berücksichtigen, wie die Struktur sich bei einem Feuer verhalten würde, das aus einem Flugzeugabsturz resultiert. Im Fall eines Brandes steigt die Temperatur auf über 700&nbsp;°C an – bei einer Temperatur von ca. 500&nbsp;°C verliert Stahl 50 Prozent seiner Festigkeit. Da das Tragwerk des Shanghai World Financial Center gemischt aus Stahl und Beton errichtet wurde, konnte durch geeignete Projektierung ein optimaler Brandschutz garantiert werden und der gesamten Stahlstruktur eine Widerstandsfähigkeit gegen Aufprall verliehen werden.<ref name="ConstSWFC" />
== Religion ==
Die Stadt Klingenberg am Main ist mehrheitlich [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], die drei Pfarrgemeinden St. Pankratius in Klingenberg, Mariä Himmelfahrt in Röllfeld und St. Maria Magdalena in Trennfurt gehören zum Dekanat Obernburg innerhalb des [[Bistum Würzburg|Bistums Würzburg]].


=== Brandschutzvorkehrungen ===
Die älteste der drei Kirchen ist die Kirche St. Pankratius im Stadtteil Klingenberg, die markant oberhalb der Altstadt steht. Der gotische [[Chor (Architektur)|Chorraum]] und die [[Sakristei]] stammen aus dem 15. Jahrhundert, der [[Kirchturm]] und das [[Kirchenschiff|Langschiff]] wurden 1617 mit Geld aus dem Vermögen der Mutterkirche [[St. Michaelis (Grubingen)|St. Michaelis]] in [[Grubingen]] errichtet.<ref>[http://www.klingenberg-main.de/geschichte/pdf/grubingen.pdf Würzburger Diözesan Geschichtsblätter, Band 55, 1993, S. 64 als [[Portable Document Format|PDF]]]</ref> Ihren heutigen Grundriss und die spätgotische Ausstattung erhielt die Kirche Ende des 19. Jahrhunderts. Die beiden Kirchen in Röllfeld und Trennfurt stammen aus der [[Barock]]zeit (17. beziehungsweise 18. Jahrhundert), wobei die Trennfurter Kirche nach einem [[Brand]] 1975 infolge eines Blitzschlages teilweise neu gestaltet wurde.
[[Datei:CWC 9636.jpg|mini|Das SWFC (mittig hinten) bei Nacht mit dem neu erbauten [[Shanghai Tower]] (links) im Dezember 2014]]
Während alle Hochhäuser entwickelt wurden, um Erdbeben- und Windschäden zu widerstehen, so sind es die Risiken und Folgen des Feuers, die die größte Gefahr für ein Gebäude darstellen. Um das Shanghai World Financial Center gegen Brandgefahr zu schützen, wurden feuerbeständige Werkstoffe gemäß ''Standard Test Method for Air Erosion of Sprayed Fire-Resistive Materials'' (SFRMs) verwendet. Bezüglich des Brandschutzes wurden die Notausgänge und die Ausbreitung von Feuer und Rauch per Computersimulation für einen Sicherheitsgrad dimensioniert, der die gesetzlichen Bestimmungen übersteigt, woraus einige Projektierungsänderungen resultierten, um die Evakuierungszeiten des Gebäudes zu verbessern. Es wurden drei voneinander unabhängige Treppenhäuser mit breiten Treppen eingebaut, damit die zu Evakuierenden abwärts und die Feuerwehrkräfte aufwärts können, ohne sich gegenseitig zu behindern. Die Gebäudeausgänge wurden so platziert, dass jede Sektion auf kürzestem Wege das Gebäude verlassen kann.<ref name="ConstSWFC" />


Die Sicherheit des Gebäudes wurde von der ersten Projektierungsphase an berücksichtigt. In den Stockwerken 6, 18, 30, 42, 54, 66, 78 und 89 wurden Evakuierungszonen eingerichtet, in dem die Insassen im Notfall Zuflucht suchen können.<ref name="3dvideo">[http://vodpod.com/watch/231807-inside-the-shanghai-world-financial-center-3d-video Inside the Shanghai World Financial Center] (3D Video), abgerufen am 16. September 2009</ref> Ein wichtiger Aspekt des Evakuierungsplans ist der Einsatz von zwei Evakuierungsaufzügen, die sich an der entgegengesetzten Diagonalen des SWFC befinden. Diese Aufzüge, ursprünglich für den Einsatz zwischen Erdgeschoss und den Aussichtsplattformstockwerken bestimmt, wurden neu gestaltet, so dass sie an jedem 25. Stockwerk automatisch stoppen, wo sich die Evakuierungsstockwerke befinden. Diese Stockwerke bestehen aus großen Freiflächen, die bei einem Notfall in der Lage sind, alle aus den 24 anderen Stockwerken ankommenden Insassen, bei einem Platzbedarf von einem Quadratmeter pro Person, aufzunehmen. Das heißt, dass ein Insasse maximal 25 Stockwerke über das Treppenhaus zurücklegen muss und nur 13 Stockwerke, wenn er bis zur nächstgelegenen Evakuierungszone geht. Ein unter Druck gesetztes Flammenverlangsamungssystem (pressurized flame-retardation System) benutzt die Außenluft, um zu verhindern, dass bei Brand der Rauch in die Evakuierungszonen eindringen kann. Das gleiche System wurde auch bei den Aufzügen angewendet.<ref>[http://www.swfc-shanghai.com/#/about/overview/technology Technology Shanghai World Financial Center], abgerufen am 3. Oktober 2009</ref>
1976 erregte Klingenberg weltweite Aufmerksamkeit durch den Fall der jungen Frau [[Anneliese Michel]], die nach Überzeugung von Vertretern der römisch-katholischen Kirche von Dämonen besessen war und schließlich nach einem mehrmonatigen [[Exorzismus]] starb.


Das Shanghai World Financial Center wurde durchgängig mit einer computergesteuerten Sprinkleranlage ausgerüstet. Für die Wasserversorgung der Feuerlöschanlage wurden Hochleistungsförderpumpen mit verkupferten Zahnrädern verwendet. Die Verwendung von Kupfer verhindert eine Korrosion der Zahnräder und damit einen Ausfall der Pumpen. Entsprechende Schlauchsysteme mit Löschspritzen sowie Schaum- und Pulverlöscher in ausreichender Anzahl auf den einzelnen Stockwerken stehen für die Brandbekämpfung zur Verfügung. Bedingt durch die Gebäudehöhe mussten flexible Wasserrohrleitungen, flexible Kupplungen, Armaturen und Ventile für die feuerbekämpfende Systeme eingebaut werden, um eine notwendige Bewegungsfreiheit des Systems zu gewährleisten. Dadurch werden Leckagen an den Rohrleitungsverbindungen verhindert. Entsprechende Ventile sorgen bei der Anwendung des niedrigsten Betriebsdrucks für eine schnellere Wasseranlieferung zu den Brandschutzsystemen. Rückschlagventile verhindern den Rückfluss des Wassers.<ref name="fse">[http://www.fseonline.co.uk/articles.asp?article_id=8565&viewcomment=1 Fire Saftey Engineering] vom 27. März 2009, abgerufen am 30. September 2009</ref>
Klingenberg am Main kann auch eine über 600 jährige jüdische Geschichte und Tradition vorweisen. In Klingenberg am Main lebten [[Juden]] nachweislich bereits im [[Mittelalter]]. Die Stadt wird 1298 in einer Liste der Orte aufgeführt, in denen bei der sogenannten „[[Rintfleisch-Pogrom|Rindfleisch-Verfolgung]]“ Juden verfolgt wurden. Auch im 15. Jahrhundert werden Juden genannt, 1429 im Zusammenhang mit der Eintreibung der königlichen Judensteuer. 1461 war ein Jude aus Klingenberg eines Mordes beschuldigt worden. 1671 und 1700 wurden in Klingenberg sogenannte Judenlandtage abgehalten. Im Jahr 1900 zählte die jüdische Gemeinde 26 Personen was ca. 2,0 % der Gesamteinwohnerzahl entsprach. Die jüdische Gemeinde verfügte über eine [[Synagoge]] in Form eines kleinen [[Andachtsraum|Betsaals]], und über eine [[Cheder|Religionsschule]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] fiel aus der jüdischen Gemeinde Gefreiter Berthold Fried (* 18. Oktober 1890 in Klingenberg, gef. 11. August 1914). Sein Name steht auf dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege auf dem Friedhof der Stadt in der Wilhelmstraße. <ref>Walter Hermann: Juden in Klingenberg. In: 700 Jahre Stadt Klingenberg. Klingenberg 1976. S. 177-179.</ref><ref>http://www.alemannia-judaica.de/klingenberg_synagoge.htm</ref>


Da das Tragwerk des Shanghai World Financial Center gemischt aus Stahl und Beton errichtet worden ist, konnte durch geeignete Projektierung ein optimaler Brandschutz garantiert werden und der gesamten Stahlstruktur eine Widerstandsfähigkeit gegen Aufprall verliehen werden.<ref name="ConTechTBSWFC" />
Auf Grund der Folgen der wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien jüdischer Mitbürger durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] sind zwischen 1933 und 1939 bis auf drei Familien alle Juden aus Klingenberg emigriert. Beim [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom 1938]] wurde der Betsaal und die Wohnungen der verbliebenen jüdischen Familien verwüstet, die Bewohner deportiert.<ref>http://www.gruene-miltenberg.de/startseite/pressebericht/article/gedenktafel-fehlt-noch.html</ref> Laut dem [[Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945|Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland“ des Bundesarchivs]] wurden zwischen 1939 und 1942 insgesamt zehn in Klingenberg geborene Menschen, jüdischen Glaubens, in [[Konzentrationslager]] [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]] und ermordet. <ref>http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945)</ref> Die jüdische Gemeinde Klingenberg hatte sich somit im Laufe des Jahres 1939 vollständig aufgelöst.<ref>http://www.yadvashem.org/ Website der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem</ref> Seit dem 9. November 2008 erinnert eine Gedenktafel an den heute nicht mehr vorhandenen Betsaal.


=== Gebäudetechnik und Sicherheitssysteme ===
== Politik ==
Für die HLK-Anlagen (Heizung, Lüftung und Klimaanlage) und der elektrischen Systeme wurde für das Shanghai World Financial Center ein offenes System verwendet. In der Vergangenheit wurden in den Gebäuden nur Teilsysteme (HLK-, Elektro-, Sicherheit usw.) betrieben oder sie wurden durch ein teures Wartungssystem, das auf eine einzige Mensch-Maschine-Schnittstelle verbunden ist, betreut. Ein offenes System integriert all diese Systeme zu einer vereinfachten Steuerung, die vor Ort auf ein Netzwerk zugreifen können oder durch eine Fernsteuerung bedient werden. Die Steuerungszentrale / Sicherheitscenter (Gebäudemanagement) für alle Brandschutz-, Sicherheits-, Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und der elektrischen Systeme befindet sich im 24. Stockwerk des Shanghai World Financial Centers.<ref name="ConTechTBSWFC" />
{{Wahldiagramm
|LAND = DE
|TITEL = Kommunalwahl 2008<ref>http://www.klingenberg-main.de/kowa2008/sr/index.html</ref>
|TITEL2 = Wahlbeteiligung: 65,1 %
|JAHRALT = 2002
|JAHRNEU = 2008
|GUV = ja
|PARTEI1 = CSU
|ERGEBNIS1 = 36.76
|PARTEI2 = FWKR
|ERGEBNIS2 = 19.30
|FARBE2 = 45AEFF
|PARTEI3 = SPD
|ERGEBNIS3 = 15.67
|PARTEI4 = FWT
|ERGEBNIS4 = 15.39
|FARBE4 = 9EC5FF
|PARTEI5 = GRÜNE
|ERGEBNIS5 = 12.89
}}


Das gesamte Gebäude ist mit Bewegungssensoren an der Beleuchtungsanlage, den Sicherheitsanlagen, den HLK-Anlagen und in den Liftsystemen ausgestattet. Diese geben laufend ihre Informationen an die Steuerungszentrale weiter. Im Rahmen der Wasserkontrollinfrastruktur wurden ca. 300 Pumpen in das Shanghai World Financial Center eingebaut. Um eine Störung durch Wasser in den sensiblen Bereichen des Gebäudes, wie Rechenzentren, EDV-Räume, Küchen usw., zu verhindern, wurden Wasserleckage-Erkennungssysteme installiert. Insgesamt wurden vier km Wassersensorkabel verlegt und 80 elektronische Steuerungsmodule installiert, um das Gebäude vor Wasserschäden zu schützen.<ref name="buildingtalk">[http://www.buildingtalk.com/news/tyc/tyc156.html buildingtalk.com], abgerufen am 3. Oktober 2009</ref>
=== Stadtrat und Bürgermeister ===
Der Stadtrat hat (ohne Bürgermeister) 20 Mitglieder:
* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] 7 Sitze
* [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler Klingenberg-Röllfeld]] 4 Sitze
* [[SPD Bayern|SPD]] 3 Sitze
* [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler Trennfurt]] 3 Sitze
* [[Bündnis 90/Die Grünen Bayern|GRÜNE]] 3 Sitze
(Stand: [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl am 2. März 2008]])


Das Shanghai World Financial Center verfügt über drei unterirdische Stockwerke, die als Parkplätze verwendet werden. In den ersten beiden unterirdischen Stockwerken bis zum 3. Stockwerk sind zusätzlich Geschäfte und Restaurants untergebracht. Im 3. bis zum 5. Stockwerk befindet sich das Forum (Konferenzräume usw.). Die Büroflächen erstrecken sich vom 7. bis zum 77. Stockwerk. Das Sicherheitscenter ist im 24. Stockwerk und das Media Center findet man im 28. bis zum 29. Stockwerk. Eine Sky Lobby ist auf dem 52. und 53. Stockwerk in 240 Meter Höhe eingerichtet. Das Park Hyatt Shanghai Hotel ist das höchste Hotel der Welt und hat 174 Hotelzimmer sowie Restaurant und sonstige Serviceeinrichtungen in dem 79. bis zum 93. Stockwerk untergebracht.<ref>[http://www.mori.co.jp/en/projects/shanghai/background.html Background SWFC], abgerufen am 28. September 2009</ref> Die Dämpferanlage des SWFC befindet sich im 90. Stockwerk. Eine Aussicht und Mehrzweckhalle ist auf dem 94. Stockwerk. Vom 97. bis zum 100. Stockwerk befindet sich das Observatorium mit den Aussichtsplattformen. Das Shanghai World Financial Center fasst 12.000 Personen.<ref name="ArchSWFC">[http://archrecord.construction.com/projects/BTS/archives/offices/09_WorldFinancialCenter/ Architectural Record SWFC], abgerufen am 30. September 2009</ref>
Am 30. September 2012 wurde Ralf Reichwein (CSU) zum ersten Bürgermeister gewählt.


Das Projekt soll etwa 850 Millionen US-Dollar gekostet haben.
=== Städtepartnerschaft ===
Klingenberg verfügt seit 1980 über eine Partnerschaft mit der französischen Weinbaugemeinde [[Saint-Laurent-d'Arce]] bei Bordeaux.


=== Wappen ===
== Planung ==
[[Datei:Shanghai World Financial Center 200802.jpg|miniatur|Shanghai World Financial Center im Bau]]
Das Klingenberger [[Wappen]] stammt aus dem 16. Jahrhundert und beinhaltet das [[Mainzer Rad]]. Die drei grünen Berge stehen für Schloss- und Hohberg.


=== Ursprüngliche Planung ===
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Vor dem Zweiten Weltkrieg war [[Shanghai]] nicht nur das Zentrum Asiens für Finanzen, sondern vor allem auch für den Handel. Mitte der 1980er Jahre wurde Shanghai durch die chinesische Zentralregierung die Vorreiterrolle für die Modernisierung Chinas zugewiesen, was zu einem enormen Anstieg der Industrieproduktion und der ausländischen Investitionen führte. Im Jahr 1990 entstand die Sonderwirtschaftszone [[Pudong]], der Finanzdistrikt von Shanghai. Pudong gilt als der neue Wirtschafts- und Hightechbezirk Shanghais, das Wirtschaftswachstum lag im Durchschnitt seit 1990 über 20 Prozent. Bisher wurden über 40 Milliarden US-Dollar von Unternehmen außerhalb Chinas in Pudong investiert. In der Finanz- und Handelszone Lujiazui befinden sich internationale finanzielle Institutionen und zahlreiche Wolkenkratzer.<ref>[http://www.getting-around.de/artikel_84_1.html ''Shanghai: Pudong, Stadt wächst im Zeitraffer!''], abgerufen am 17. September 2009</ref><ref>[http://arabic.china.org.cn/english/BAT/20167.htm Overseas Investment Dominates Pudong Economy], abgerufen am 17. September 2009</ref>
=== Unternehmen ===
Große Firmen in Klingenberg sind [[WIKA]], ein Hersteller für Druck- und Temperaturmesstechnik, der Keramikhersteller Klingenberg Dekoramik in Trennfurt sowie der Lackhersteller Hemmelrath in Röllfeld. Neben der Industrie ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Stadt liegt an der [[Route der Industriekultur Rhein-Main]].


Im Jahr 1993 besuchte der Japaner [[Minoru Mori]], Präsident und CEO (Chief Executive Officer) von Mori Building Co. Ltd, die Stadt Shanghai. Er hatte schon vorher verschiedene Städte wie [[Moskau]], [[Jakarta]], [[Ho-Chi-Minh-Stadt]], auch [[Shenzhen]] im Süden Chinas besucht, um einen geeigneten Standort für den Bau eines Financial Centers zu finden. Der enorme Anstieg der Industrieproduktion und der ausländischen Investitionen in Shanghai überzeugte ihn. In dieser Stadt wollte auch Mori investieren.<ref name="Newsweek30082008">[http://www.newsweek.com/id/156322 Minoru Mori Discusses His New Shanghai Tower], Newsweek vom 30. August 2008, abgerufen am 26. Dezember 2014</ref>
=== Weinbau ===
[[Datei:Klingenberg Brunntorturm Heimatmuseum.JPG|miniatur|Weinbau- und Heimatmuseum und Brunntorturm]]
Klingenberg verfügt über circa 30&nbsp;ha bewirtschaftete Weinanbaugebiete, deren teils uralte Terrassen das Erscheinungsbild der Stadt prägen. Insgesamt bestehen drei Weinlagen, der „Schlossberg“ (25&nbsp;ha) und der „Erlenbacher Hohberg“ (2&nbsp;ha) auf der Klingenberger Seite sowie die Lage „Einsiedel“ (2&nbsp;ha) im Stadtteil Trennfurt.
In den drei Stadtteilen gibt es rund 10 [[Winzer]], darunter das „Weingut Stadt Klingenberg - Benedikt Baltes“. Fast durchgehend finden die in Klingenberg traditionellen Häckerwirtschaften statt, wobei sich mehrere Winzer in regelmäßigen Abständen abwechseln. In Klingenberger Lagen wird vorwiegend (auf ca. 23 ha) [[Rotwein]] angebaut, wobei [[Spätburgunder]] und [[Blauer Portugieser]] dominieren. Bei den Weißweinen überwiegt [[Müller-Thurgau]].


Zurück in [[Tokio]], teilte Minoru Mori seinen Entschluss mit, ein Financial Center in Shanghai zu bauen. Seine Landsleute reagierten sehr empfindlich auf seine Idee, in China zu investieren. Sie befürchteten das politische Risiko in China und dass die japanisch-chinesischen Beziehungen das Projekt gefährden könnten.<ref name="Newsweek30082008" /> Trotz negativer Kritiken an seinem Vorhaben wollte Mori sein Projekt verwirklichen. Zuerst musste die Finanzierung des Financial Centers realisiert werden. Minoru Mori hatte die Idee, dieses Projekt als Teil der offiziellen Entwicklungshilfe von Japan an China zu vergeben. In Gesprächen mit dem Präsidenten des Überseefonds für wirtschaftliche Zusammenarbeit wurde beschlossen, dass ca. 70 Prozent der Rücklageanteile durch den Überseefond bereitgestellt würde und die Mori Building Co. Ltd die restlichen 30 Prozent finanziert. So wurde eine teilweise öffentliche Finanzierung gewährleistet, die von China akzeptiert und genehmigt wurde.<ref name="Newsweek30082008" />
Die auf das Mittelalter zurückgehende Terrassierung mit Trockenmauern aus [[Buntsandstein]] wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Solche schmalen Mauer-Querterrassen mit Hangneigung von durchschnittlich 60 % und Zugängen über bis zu 250 Stufen gehen ausschließlich in Handarbeit (mit bis zu 2000 Arbeitsstunden pro Hektar und Jahr) zu bewirtschaften. 10 % (3 ha) sind Ökowein-Anbaufläche. Auf einem gesonderten „Museumsweinberg“ werden seltene Rebsorten präsentiert.


Nachdem die Finanzierung des Projekts gesichert war, beauftragte die Mori Building Co. Ltd die Kohn Pedersen Fox Associates im Jahr 1993 mit dem Architekturentwurf des Shanghai World Financial Centers, unter der Bedingung, das höchste Gebäude der Welt zu bauen.
Im Klingenberger Weinbau- und Heimatmuseum ist der komplette Weg der Weinproduktion dokumentiert. Zu sehen sind alle Gerätschaften der Weinherstellung, ein rekonstruierter Rebhang, eine Weinpresse von 1806, Küferei und Weinkeller, Fässer, Abfüllanlage, Gläser und Flaschen sowie eine rekonstruierte Häckerwirtschaft.


Die Kohn Pedersen Fox Associates (auch unter dem Akronym KPF bekannt) ist eine internationale Architekturbüro in [[New York City|New York]], [[London]] und Shanghai, die innerstädtische Entwicklung von Bauvorhaben und Masterplanung für öffentliche Behörden und private Unternehmen durchführt.<ref>[http://www.freebase.com/view/en/kohn_pedersen_fox Kohn Pedersen Fox Associates], abgerufen am 18. September 2009</ref> Alle Konzeptarbeiten sowie die Erstellung der konzeptionellen Baupläne für das SWFC wurden von der Firma Ove Arup & Partners in New York erstellt. Anschließend wurden in Tokio in Zusammenarbeit mit der Firma Shimizu Corporation die Baupläne mit der Architektur ergänzt.<ref name="structureSWFC">[http://www.structuremag.org/Archives/2007-6/SF-Shanghai-Robertson-June07.pdf Structure SWFC] vom Juni 2007 (PDF; 475&nbsp;kB) abgerufen am 20. September 2009</ref>
Seit 1950 findet einmal jährlich im August das Klingenberger Winzerfest statt, eines der größten Weinfeste der Region. Klingenberg liegt am [[Fränkischer Rotwein Wanderweg|Fränkischen Rotwein Wanderweg]].


Das Shanghai World Financial Center wurde als Hochhaus mit Mischnutzung aus Büros, Hotelzimmern, Konferenzräumen, Aussichtsplattformen und Geschäften im Erdgeschoss geplant. Der ursprüngliche Plan sah ein Gebäude mit 94 Stockwerken und einer Gebäudehöhe von 460 Meter vor.<ref name="essentialarchitecture">[http://www.chinese-architecture.info/SHANGHAI/SH-003.htm Essential Architecture – Shanghai World Financial Center], abgerufen am 19. September 2009</ref>
=== Klingenberger Ton ===
Der Klingenberger [[Tonminerale|Ton]] entstand im [[Pliozän]] vor ca. 5 Millionen Jahren durch in den Buntsandstein versenkte [[Bodenlösung]]en. U.a. wurde er in der Bleistiftindustrie als Beimischung zu Graphit benötigt. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts bis zur Schließung des [[Bergwerk]]es am 16. Dezember 2011 wurde er untertage abgebaut. Bis zum Ersten Weltkrieg war die Rendite so hoch, dass die Stadt den Bürgern Steuerfreiheit und ein zusätzliches „Bürgergeld“ zwischen 200 und 400 Reichsmark gewähren konnte. Der hochwertige Klingenberger Ton wurde bis in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und nach [[Indien]] exportiert.


Bis ins Jahr 1995 wurde die Herstellung der Fundamentpfeiler an Firmen vergeben und das Strukturpaket des Shanghai World Financial Centers abgeschlossen. Am 27. August 1997 wurde mit den Erdarbeiten des Shanghai World Financial Centers begonnen und im August 1998 wurde das Fundament fertiggestellt.<ref name="die-wolkenkratzer">[http://www.die-wolkenkratzer.de/buildings/world-financial-center.html] abgerufen am 18. September 2009</ref>
Das Tonbergwerk musste schließen, da es technisch auf dem Stand der 50er Jahre zurückgeblieben und unrentabel geworden war. Es fand keinen Investor, und eine Modernisierung hätte Millionen Euro gekostet. Zuletzt arbeitete das Werk, das in seiner Blütezeit rd. 80 Bergleute beschäftigte, mit nur noch 9 [[Bergmann|Kumpeln]], die am 16. Dezember 2011 den letzten vollen [[Hunt]] - eine vorweihnachtlich geschmückte Grubenlore - herausfuhren.


=== Bauunterbrechung ===
Im Weinbau- und Heimatmuseum sind in zwei Schaustollen die historischen und zeitgenössischen Abbaumethoden dokumentiert. Unterstützt wird die Schau durch Exponate wie Grubenlampen, Keramik, Uniformen, Schriftstücke und eine Bleistiftsammlung.
Die [[Asienkrise|Finanz-, Währungs- und Wirtschaftskrise Ostasiens der Jahre 1997 und 1998]] sowie die gleichzeitige Wirtschaftskrise in Japan warfen ihre Schatten auf das SWFC-Projekt, da der Bedarf an Büroräumen rapide sank. Während die Volksrepublik China und [[Republik China|Taiwan]] größtenteils von der Krise unberührt blieben, sank in [[Japan]] das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,8 Prozent. Nach Jahren starken Wachstums sahen sich die asiatischen Länder 1998 mit einem plötzlichen Fall in tiefe [[Rezession]] konfrontiert. Damalige und zukünftige Investoren zeigten sich skeptisch über die Aussichten der Region und reagierten dementsprechend.<ref>Vgl. Tyers, R.: ''Weathering the Asian Crisis: The role of China, East Asian Bureau of Economic Research Finance'' Working Papers 426, October 2000
{{Webarchiv | url=http://www.eaber.org/intranet/documents/23/426/AJRC_Tyers_00.pdf | wayback=20060820205448 | text=Weathering The Asian Crisis: The Role Of China}} abgerufen am 21. September 2009</ref> Das Konsortium, das den Bau finanzierte, bestand aus 36 Versicherungsgesellschaften, Banken und weiteren Firmen. Für das SWFC-Projekt wurden insgesamt 850 Millionen US-Dollar investiert. Die Fertigstellung bzw. die weitere Finanzierung war ungesichert, worauf im August 1998 ein Baustopp über das SWFC-Projekt verhängt wurde. Erst am 13. Februar 2003 wurden die Bauarbeiten fortgeführt.<ref name="die-wolkenkratzer" />


=== Bauplanung ===
Das stillgelegte Tonbergwerk befand sich am Ende der Seltenbachschlucht. Dort sind die aufgegebenen Anlagen ([[Mundloch]], [[Förderturm]], Fabrikgebäude) noch vorhanden, derzeit aber weder erklärt noch zu besichtigen (Stand September 2012).
Nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Anschlägen des 11. September 2001 in den USA]] kam es zu einer großen Debatte über die Sicherheit von Wolkenkratzern. Die Entwicklung von Hochhausprojekten musste neu überdacht werden, so dass die Entwickler des Shanghai World Financial Centers die strukturelle Stärke des Projektes überarbeiteten und weitere Sicherheitüberlegungen mit einbezogen. Alleine diese Änderungen erhöhten die Baukosten um 200 Millionen US-Dollar.<ref name="die-wolkenkratzer" />


Mit zunehmender Nachfrage nach IT-Einrichtungen wie Rechenzentren und zusätzlichen Stockwerken änderte im Jahr 2000 die Mori Building Company die Gebäudeplanung. Statt der bisherigen Gebäudehöhe von 460 Metern und 94 Stockwerken sah der neue Plan eine Gebäudehöhe von nunmehr 492 Metern und 101 Stockwerken vor. Leslie E. Robertson Associates (LERA) wurde damit beauftragt, eine alternative Tragwerksplanung auszuarbeiten. Da das Fundament für die ursprüngliche Gebäudehöhe von 460 Metern gebaut wurde und ein Abriss des Fundamentes aus Zeit- und Kostengründen nicht in Frage kam, musste eine andere Lösung gefunden werden. Viele Konstrukteure bezweifelten, dass dieses Ziel erreicht werden könnte. Im Jahr 2001 legte LERA eine neue Tragwerksplanung vor, die 15 Prozent mehr Bodenfläche und den Anstieg des Kippmoments um 25 Prozent durch die Windkräfte unter Beibehaltung des Konzepts berücksichtigte. LERA konnte diese Forderung nur durch eine innovative Technik gewährleisten.<ref name="ArchSWFC" /><ref name="ConTechTBSWFC">[http://www.wiziq.com/tutorial/35290-doc1 Construction Technology Tall Buildings – Shanghai World Financial Center], abgerufen am 22. September 2009</ref>
=== Verkehr ===
Durch die von Klingenberg aus durchgehend vierspurige Bundesstraße [[B469]] ist die Stadt an Aschaffenburg und an die Autobahnen [[Bundesautobahn 3|A3]] [[Frankfurt am Main]]-[[Würzburg]], die [[Bundesautobahn 45|A45]] [[Dortmund]]-[[Aschaffenburg]] und die [[Bundesautobahn 66|A66]] [[Hanau]]-[[Fulda]] angebunden. Der Abschnitt in die Gegenrichtung nach [[Miltenberg]] ist zwar nur zweispurig (2008), ein dreispuriger Ausbau der dicht befahrenen Straße wird jedoch geprüft.


Die Verzögerung durch den Baustopp raubte dem Shanghai World Financial Center die Chance, das höchste Gebäude der Welt zu werden, wie es ursprünglich geplant war. Die Mori Building Corporation schlug eine weitere Änderung der Tragwerksplanung vor, um die endgültige Höhe des Gebäudes auf 510 Meter aufzustocken. Diese Änderung der Struktur würde es ermöglichen, das [[Taipei 101]] in Taiwan (508 Meter) als höchstes Gebäude der Welt zu übertreffen, wenn auch nur für eine kurze Zeit, bis es vom Burj Khalifa übertroffen würde. Allerdings lehnten die lokalen Behörden von Shanghai diese Idee ab, weil die städtischen Bauvorschriften die Höhe eines Gebäudes unter 500 Meter begrenzten. Diese Regelung wurde strikt eingehalten, um die Aussicht auf die Skyline auf beiden Seiten des Flusses Huanpu zu schützen.<ref name="ConTechTBSWFC" />
Klingenberg verfügt über einen [[Bahnhof]] im Stadtteil Trennfurt, der von der [[Maintalbahn]] Aschaffenburg-Miltenberg-Wertheim angefahren wird.


Der architektonische Stil des Shanghai World Financial Centers gilt weithin als [[Postmoderne|postmodern]] aufgrund seiner sehr symbolischen Natur, die Verweise auf seine Umgebung und seine stilisierte Form. Sein Stil ist in der chinesischen Symbolik eingebettet, dieses wird durch die quadratische Grundfläche und den zunächst vorgesehenen Kreis angezeigt. Diese Eigenschaften spiegeln die chinesische Auffassung, die Erde als ein Quadrat und den Himmel als einen Kreis, wider. Der Entwurf versucht, chinesische Architekturtraditionen zu integrieren, indem die Verwendung eines kreisrunden ''Mondtores'' mit 46 Meter Durchmesser an der Spitze des SWFC eingeplant wurde. Mit dieser kreisrunden Blendenöffnung wurde nicht nur der chinesischen Mythologie gehuldigt, sondern auch die Strukturbelastungen durch den Winddruck reduziert.<ref name="ConTechTBSWFC" />
=== Radwanderwege ===
Durch den Stadtteil Trennfurt entlang des Mains führen folgende [[Radwanderweg]]e:
* Der 225 km lange [[3-Länder-Radweg]] führt als Rundweg durch das Dreiländereck von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang von Mümling, Neckar und Main erkundet die Route den Odenwald.
* Der [[Deutscher Limes-Radweg]] führt von [[Bad Hönningen]] durch [[Westerwald]], [[Taunus]] und Odenwald zum 818 Kilometer entfernten [[Regensburg]] und orientiert sich dabei am historischen Verlauf des [[Obergermanisch-Raetischer Limes| Obergermanisch-Raetischen Limes]].
* Der [[Main-Radweg]] führt von den beiden Quellen des [[Main]]s entlang des Flusses bis zu dessen Mündung in den Rhein bei [[Mainz]]. Er hat eine Gesamtlänge von etwa 600 Kilometern.
*Die [[D-Route]] [[Saar-Mosel-Main (D5)|D5 (Saar-Mosel-Main)]]. Sie führt über 1.021 Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze.


Dieser erste Entwurf des ''Mondtores'' sorgte für Aufregung unter den chinesischen Patrioten, darunter auch der Bürgermeister von Shanghai. Sie waren der Meinung, dass das kreisrunde ''Mondtor'' eine Ähnlichkeit mit dem Aussehen der aufgehenden runden Sonne in der japanischen Nationalflagge hat. Architekt Pedersen machte den Vorschlag, eine Brücke an der Unterseite der Kreisöffnung einzubauen, damit sie weniger kreisförmig ist. Dieser Vorschlag fand keine Unterstützung durch die Chinesen. Am 18. Oktober 2005 legte Kohn Pedersen Fox Associates (KPF) einen alternativen Entwurf vor. Das kreisrunde ''Mondtor'' wird durch eine Trapezform ersetzt, dadurch wurde die Erstellung bautechnisch einfacher und kostengünstiger. Zusätzlich konnte nun auf dem 100. Stockwerk noch eine Aussichtsplattform als endgültige Form eingeplant werden.<ref name="essentialarchitecture" /><ref name="focus">''[http://www.focus.de/immobilien/bauen/china_aid_132877.html China: Neuer Superturm für Schanghai]'', Focus Online vom 14. September 2007, abgerufen am 16. September 2009</ref>
== Söhne und Töchter der Stadt ==
* [[Johann Valentin Adrian]] (1793–1864), Schriftsteller, Bibliothekar
* [[Christian Barthelmess]] (1854–1906), US-Soldat, Musiker und Fotograf
* [[Werner Beierwaltes]] (* 1931), Philosophieprofessor
* [[Rudolf Handwerker]] (* 1944), Kommunalpolitiker (CSU) und Landrat des [[Landkreis Haßberge|Landkreises Haßberge]]
* [[Ingo Holland]] (* 1958), deutscher Koch
* [[Anneliese Michel]] (1952–1976), bekanntes Exorzismusopfer (gestorben in Klingenberg)
* [[Willi Neuberger]] (* 1946), Fußballspieler, langjähriger Rekordbundesligaspieler
* [[Dieter Pitthan]] (* 1941), 1990 bis 2008 Bürgermeister der Stadt [[Langen (Hessen)]]
* [[Franz Georg Wassmuth]] (1707–1766), Komponist, Würzburger Hofkapellmeister


== Kurioses ==
== Bau ==
Für die Bauphase des Shanghai World Financial Centers waren die China Architecture General Engineering Company und die Shanghai Construction (Group) General Company Association verantwortlich. Der Zuständigkeitsbereich der China Architecture General Engineering Company war die Planung und Installation der Fassadensysteme aus Glas, Stahlarbeiten und Betonarbeiten für kommerzielle Anwendungen. Sie war auch für die Gestaltung und Installation der verbundenen Dächer und Dachsysteme zuständig. Die Shanghai Construction (Group) General Company Association war für die Bereitstellung von Bau- und Ingenieursdienstleistungen, Verträge mit den Industrieunternehmen und Behörden, öffentlicher Versorgungseinrichtungen usw. zuständig.<ref name="ConTechTBSWFC" />
Die Einwohner Klingenbergs werden auch "Klingenberger Spatzen" genannt. Diese Bezeichnung wird von den Einheimischen selbst auch verwendet, so z. B. in dem noch in den 1970er Jahren von Schulkindern erlernten Lied "Wir Klingenberger Spatzen, wir sind vergnügt und froh!".


== Literatur ==
=== Fundament ===
Das Ergebnis der Bodenproben für die Fundamenterstellung war zufriedenstellend. Da tragfähiger Baugrund vorhanden war, konnte die Gebäudelast durch eine kombinierte Pfahl-Plattengründung getragen werden. Bei der kombinierten Pfahl-Plattengründung wird die vertikale Belastung anteilig von der Pfahlkopfplatte und den Pfählen auf den Baugrund übertragen. Da die Pfähle ihre Lastanteile in tiefere Bodenschichten einleiten, können hierdurch die Gesamtsetzung und die Setzungsunterschiede der Gründungsplatte deutlich reduziert werden, so dass gleichzeitig die Gefährdung der Betriebssicherheit des Gebäudes vermindert wird. Darüber hinaus bewirkt die entsprechende Anordnung und Konzentration der Pfähle unter einem exzentrisch angeordneten Aussteifungstragwerk eine Zentrierung der Reaktionskräfte im Fundamentsystem.<ref>Marios C. Phocas: ''Hochhäuser: Tragwerk und Konstruktion.'' 1. Auflage, B. G. Teubner Verlag, ISBN 3-519-00496-8, S. 153–154.</ref>
* Friedrich Berninger: ''Chronik der Stadt Klingenberg am Main'', Band 1-3, 1994-1996
* Katholisches Pfarramt Trennfurt: ''Trennfurter Kirchengeschichten'', St. Maria Magdalena Trennfurt, 250 Jahre, 2005, 160 Seiten


Am 27. August 1997 wurde der Grundstein für das Shanghai World Financial Center gelegt. Da für das SWFC drei Tiefetagen für Parkflächen vorgesehen waren, musste das Fundament kreisförmig bis zu einer Tiefe von 17,5 Meter ausgehoben und mit Spundwänden gegen Einsturz gesichert werden. Um die Gebäudelast des SWFC sicher am Boden zu halten, wurden ab der Tiefe von 17,5 Meter Stahlpfähle in den Baugrund getrieben. 2271 Stahlpfähle wurden in das Fundament des Gebäudes integriert. Die Stahlpfähle wurden so angeordnet, dass als Abschluss eine zwei Meter dicke quadratische Gründungsplatte mit abgeschrägten Ecken aufgesetzt wurde. Die kurzen Stahlpfähle wurden an der Außenseite der Gründungsplatte eingesetzt und wurden je mehr sie zum Zentrum der Platte gesetzt wurden länger. Die längsten Stahlpfähle sitzen im Zentrum, sind ca. 78 Meter lang und wiegen pro Stück 17 Tonnen. Das Gesamtgewicht dieser Stahlpfähle allein beträgt ca. 20.000 Tonnen.<ref name="fse" /> Nach Fertigstellung des Fundaments wurde, verursacht durch die Finanzkrise, im August 1998 ein Baustopp über das SWFC-Projekt verhängt.
== Einzelnachweise ==

<references/>
=== Megastahlstützen ===
Erst am 13. Februar 2003 wurden die Bauarbeiten nach Änderung der ursprünglichen Gebäudeplanung fortgeführt. In drei Schichten (Tag und Nacht) waren 2.000 Arbeiter auf der Baustelle im Einsatz.<ref name="virtualreview">[http://virtualreview.org/china/zoom/458281/constructing-the-shanghai-supertower Constructing the Shanghai SuperTower], Film, 05:03 Min. vom 24. Januar 2008</ref>

[[Datei:SWFC 200602.jpg|miniatur|Megastützen und Stahlstruktur]]

Die vier Megastahlstützen in den Ecken des Gebäudes bestehen aus einem aus Grobblechen zusammengeschweißten Kern mit einer Betonummantelung. Für die besonders kritischen Bereiche dieser ausgefeilten Konstruktion wurden spezielle Grobbleche benötigt, die höchsten Qualitätsansprüchen genügten. In den Sockel für die Megastahlstütze wurden vier versetzt angeordnete Stahlstützen eingesetzt und die Grundfläche der Megastahlstütze mit 50&nbsp;mm im Durchmesser dicken Betonstahl, gebündelt in Gruppen von jeweils vier Stäben ausgelegt.<ref name="structureSWFC" />

Für die Erstellung der Stahlkonstruktion wurde für das Shanghai World Financial Center insgesamt 40.000 Tonnen Stahl benötigt. Diese sehr große Menge Stahl wurde durch den Stahlkonzern [[ArcelorMittal]] (17.000 Tonnen) und durch die Firma [[Dillinger Hütte]] GTS (23.000 Tonnen) geliefert.<ref>[https://www.globalbanking.db.com/docs/Stahlindustrie.pdf] (PDF; 13&nbsp;kB) abgerufen am 21. September 2009</ref> Die Grobbleche wurden in der Stahlgüte ASTM A572 Grade 50 in Dicken zwischen 45&nbsp;mm und 100&nbsp;mm sowie die des thermomechanisch gewalzten höherfesten Feinkornbaustahls DI-MC 460 in Dicken von 20&nbsp;mm bis 100&nbsp;mm für das SWFC benötigt. Zum Teil kamen auch Stähle mit besonderen Verformungseigenschaften in Dickenrichtung zur Sicherstellung der hohen Verformungsfähigkeit der Konstruktion zum Einsatz. Der Einsatz hochfester Stähle wird erforderlich, wenn Spannungsprobleme bei der Bauteilbemessung entscheidend sind. Das ist oft in Verbundträgern, weitgespannten Dachtragwerken, Fachwerkträgern oder hoch belasteten Stützen der Fall. Die Bleche wurden zunächst per Schiff nach China befördert, wo sie in den Stahlbauwerkstätten zu Trägern und Stützen zusammengeschweißt wurden. Anschließend erfolgte der Transport der fertigen Bauteile zur Baustelle. Hier wurden sie schließlich eingehoben und miteinander verschweißt bzw. verschraubt. Da auf der Baustelle nicht genug Platz für die Lagerung von Großbauteilen vorhanden war, mussten bestimmte Materiallieferungen im Just in Time Verfahren erfolgen, d. h. zu einer bestimmten Zeit musste ein bestimmtes Bauteil an seinem bestimmten Einbauplatz sein. Durch computergesteuerte Arbeitsablaufpläne wurde verhindert, das ein Fehler im Zeitplan, oder der Materialanlieferung den Baufortschritt verzögerte.<ref name="dillinger" />

Das ausführende Konsortium aus China-Construction-Engineering und Shanghai-Construction beauftragten die Firma DOKA China Group Shanghai mit der Betonschalung der vier Megastahlstützen an den Außenkanten des Gebäudes. Für die Trägerschalung der vier Megastahlstützen wurde ein System das für die Schalung von Brückenpylonen entwickelt wurde eingesetzt. Das hatte den Vorteil das dieses System dadurch bereits erprobt war. Auf den vier Megastahlstützen wurden die SKE 50 Kletterautomaten aufgesetzt. Im Viertagestakt wurde die Selbstkletterschalung in Regelabschnitten von 4,20 Meter bis zum 101. Stockwerk hochgesetzt. Am zunächst errichteten Stahlskelett der Megastützen zieht sich der Kletterautomat nach oben. Der Schalungsdruck hingegen wird in den bereits betonierten, darunter liegenden Korpus geleitet. Für die vier Megastahlstützenschalung wurden 16 Monate Bauzeit benötigt.<ref>''[http://opus.bsz-bw.de/htwg/volltexte/2008/115/pdf/China_Exkursion_2008_ebook.pdf Bauen in China]'', China-Exkursion 2008 der Fakultät Bauingenieurwesen der HTWG Konstanz, Herausgeber: Fakultät Bauingenieurwesen, HTWG Konstanz, 2008, Seite 74–75, Dokument 1.pdf (7.633 KB), abgerufen am 2. Oktober 2009</ref>

=== Innenkern des Gebäudes ===
Im Zentrum des Gebäudes befinden sich ein 30 Meter mal 30 Meter großer mit abgeschrägten Ecken versehener massiver Stahlbetonkern und um diesen herum ein betonummanteltes Stahlskelett. Dieser Innenkern reicht von den Tiefetagen bis zum 94. Stockwerk hinauf. Oberhalb des 94. Stockwerkes ändert sich die Konstruktionsweise. Darüber liegende Stockwerke sind in reinem Stahlbau gefertigt. Gründe hierfür sind das geringere Gewicht der Stahlkonstruktion sowie die exponentiell steigende Kosten, die durch das Heraufpumpen des Betons verursacht würden. Durch die filigranere Stahlkonstruktion blieben die Lasten aus Eigengewicht trotz größerer Höhe gleich.<ref>''[http://opus.bsz-bw.de/htwg/volltexte/2008/115/pdf/China_Exkursion_2008_ebook.pdf Bauen in China]'', China-Exkursion 2008 der Fakultät Bauingenieurwesen der HTWG Konstanz, Herausgeber: Fakultät Bauingenieurwesen, HTWG Konstanz, 2008, Seite 72–73, Dokument 1.pdf (7.633 KB), abgerufen am 2. Oktober 2009</ref> Beim Bau des SWFC musste zuerst mit der Errichtung des Innenkerns begonnen werden, weil dort die Lastenaufzüge für den Transport des Baumaterials untergebracht werden mussten. Anschließend konnte die Fassade nachgezogen werden, dadurch war der Ausbau des Innenkerns dem Bau der Fassade immer einige Stockwerke voraus. Im Innenkern wurden die Fahrstuhlschächte, Sanitäranlagen, Treppenhäuser, Versorgungseinrichtungen usw. untergebracht.

[[Datei:Shanghai world financial center.jpg|miniatur|links|Innenkern aus Stahlbeton]]

Der Fußboden wurde in Form von vorgefertigten Stahlplatten auf denen Transportaugen für den Kran und in gleichen Abständen auf den Stahlplatten senkrechtstehende Bolzen zur Halterung des Stahlgeflecht für die Betonschicht aufgeschweißt sind, verlegt. Die Fußbodenstahlplatten wurden auf den Stockwerkträgern verschraubt und dann wurde das Stahlgeflecht für die Betonschicht eingesetzt. Anschließend wurde der Beton mit faltbare Auslegerpumpmaschinen über 200 m hochgepumpt.<ref name="virtualreview" /> Beim Hochpumpen des Betons wurden über 60 Automobilbetonpumpen und sechs Anhängerpumpen eingesetzt. Die Forderung des Bauträgers war, dass die Maschinen beim Hochpumpen des Betons in nur 40 Stunden und ohne Unterbrechung 28.000 Kubikmeter Beton befördern und beim verwendeten Beton ein äußerst hohes Mischverhältnis zum Einsatz kam.<ref>[http://www.bodonet.com/ueber-bodo/sany-bauprojekte.html] abgerufen am 4. Oktober 2009</ref> Die Betonarbeiten für den Fußboden wurden nur in der Nacht durchgeführt, damit der Beton bei den Tagestemperaturen keine Risse bekam. Für die Fertigstellung eines Stockwerkes wurden drei Tage benötigt.<ref name="virtualreview" /> Der Fußboden hat zwei unterschiedliche Belastungszonen. Im Abstand von 3,60 Meter rund um den Innenkern ist eine Bodenbelastung von 800&nbsp;kg pro Quadratmeter und im übrigen Bereich eine Bodenbelastung von 500&nbsp;kg pro Quadratmeter erlaubt.

Die Firmen [[Otis Elevator Company]] und [[ThyssenKrupp Elevator]] wurden mit dem Einbau der Aufzugsanlagen und der 33 Fahrtreppen beauftragt. Im Innenkern des SWFC sind 91 Hochgeschwindigkeitsaufzüge, davon 32 Doppeldeckeraufzüge untergebracht.<ref>''[http://opus.bsz-bw.de/htwg/volltexte/2008/115/pdf/China_Exkursion_2008_ebook.pdf Bauen in China]'', China-Exkursion 2008 der Fakultät Bauingenieurwesen der HTWG Konstanz, Herausgeber: Fakultät Bauingenieurwesen, HTWG Konstanz, 2008, Seite 71, Dokument 1.pdf (7.633 KB), abgerufen am 2. Oktober 2009</ref> Die Doppeldeckeraufzüge bestehen jeweils aus zwei fest miteinander verbundenen Kabinen mit einer Tragkraft von je 2.000 Kilogramm, die mit einer Spitzengeschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde (36&nbsp;km/h) eine Sky Lobby in 240 Metern Höhe bedienen. Damit sind diese Anlagen im neuen Shanghai World Financial Center die schnellsten Doppeldeckeraufzüge der Welt (Stand Juli 2009).<ref>ThyssenKrupp Elevator im Shanghai World Financial Center: [http://www.bauzentrale.com/news/2009/1092.php4 ''Mit 36 km/h durch’s Shanghai World Financial Center''], 1. Juli 2009. Baulinks.de-Archiv. Abgerufen am 12. Februar 2010</ref><ref name="OTIS-Aufzuege">[http://www.otis.com/_layouts/ProjectNewsPopup.aspx?ID=17&siteURL=http://www.otis.com/site/de/Pages/OtisNews.aspx?menuID=6 ''Die Otis Elevator Company hat einen einzigartigen Aufzug entwickelt …''], datiert mit 23. Juni ohne Jahr. Abgerufen am 12. Februar 2010.</ref> Diese Aufzüge ermöglichen den Transport von einer größeren Anzahl von Passagieren bei gleichzeitiger Beibehaltung hoher Flächeneffizienz. Um die hohen Geschwindigkeiten im Aufzugsschacht zu erreichen, haben die Ingenieure unter anderem aerodynamische Verkleidungen für Kabinen und Türen entwickelt. Daneben sorgt eine elektronische Rollenführung für eine vibrations- und schwingungsarme Aufzugsfahrt. Schon bei der Installation der Führungsschienen im Schacht musste mit Hilfe von moderner Lasertechnik auf äußerste Präzision geachtet werden, um den Passagieren auch bei hoher Geschwindigkeit den bestmöglichen Fahrtkomfort zu ermöglichen. Die Firma Otis baute auch sieben Gen2-Aufzüge ins SWFC ein. Das maschinenraumlose Gen2-System ist besonders Platz sparend und die patentierte Flachgurttechnologie sorgt für einen geräuschärmeren und ruhigeren Lauf als bei konventionellen Aufzügen. Die stahlseelenarmierten Polyurethangurte ebenso wie die getriebelose Maschine des Gen2-Aufzugs benötigen keine Schmierung; das System ist daher besonders sauber und umweltfreundlich. Darüber hinaus verbraucht der getriebelose, mit Permanentmagneten bestückte Antrieb nur halb soviel Energie wie herkömmliche Maschinen mit Getriebe.<ref>[http://www.presseportal.ch/de/pm/100007111/100533180/otis_elevator_company] abgerufen am 5. September 2009</ref>

Im 94. Stock befindet sich eine Ausstellungshalle. Um diese mit Autos und anderen Ausstellungsstücken versorgen zu können wurde ein Autoaufzug eingebaut, der für eine Transportleistung von 3 Tonnen ausgelegt ist und der innerhalb von etwa zwei Minuten sein Zielstockwerk erreicht.<ref name="OTIS-Aufzuege" />

=== Außenfassade ===
[[Datei:SWFC May 2007.jpg|miniatur|Der Bau im Mai 2007]]
Der Hauptkörper des Shanghai World Financial Centers ist ab einer Höhe von 24 Meter über der Oberfläche bis in die Gebäudespitze (492 m) mit einer Glasvorhangfassade verkleidet. Das ganze Gebäude hat 10.000 Fenster, wobei eine Fenstereinheit aus vier Glasscheiben mit Aluminiumrahmen zusammengesetzt ist. 130 Arbeiter, aufgeteilt in drei Schichten, haben für die Fenstermontage eine Spezialausbildung erhalten. Pro Tag wurden durchschnittlich 50 Fenstereinheiten montiert und in die Außenfassade eingebaut. Für ein Stockwerk wurden ca. anderthalb bis zwei Arbeitstage benötigt. Die Fenster wurden in einem Spezialkorb per Kran auf das entsprechende Stockwerk gebracht und dort zur Fenstereinheit montiert. Die montierte Fenstereinheit wurde per Kran aus dem Stockwerk geschwenkt und ein Stockwerk höher gehoben. Dort drehten Arbeiter die Fenstereinheit um 180° und ließen sie wieder ein Stockwerk herunter, wo sie mit den Halteklammern in die andere Fenstereinheit eingehängt wurde, so dass die Fenstereinheiten untereinander eine Verbindung hatten.<ref name="virtualreview" />

Die Glasvorhangfassade ist aus leichtem Spiegelglas angefertigt worden. Das Glas ist ein architektonisches Verbundsicherheitsglas von DuPont mit einer Butacite-Zwischenschicht, das wegen seiner Optik und Sicherheit ausgewählt wurde. Das Verbundglas umgibt die gesamte Struktur und wurde auch in den Visionsteilen des SWFC (z.B. Aussichtsplattform) wegen seiner Akustik und energiesparenden Leistung verwendet. Die Außenseite des Glases hat einen silbernen Schimmer, während die hohe Transparenz auf der Innenseite eine hervorragende Aussicht auf Shanghai für die Insassen des Gebäudes bietet.<ref name="ConTechTBSWFC" /> Die Glasaußenseite in Hochhäusern wie dem Shanghai WFC ist ständig dem Angriff von Feuchtigkeit und Alkalität – die zwei Hauptursachen von Glaskorrosion – ausgesetzt. Ab Werk wurde auf der Glasaußenseite ein Spezialglasschutz aufgebracht. Dieser Schutz ist wasserabweisend und sehr widerstandsfähig gegen Alkalität wie Zementstaub, Vogelkot, Baumharz und andere organische Verunreinigungen. In der Praxis ist das Glas schmutzabweisend, leichter zu reinigen und sauber zu halten. Jede Glasoberflächenkontamination kann leichter entfernt werden, dadurch werden Kosten gesenkt und langwierige Verzögerungen vermieden.<ref>[http://www.parmis.com.sg/pdf/case/Case_Study_Shanghai_WFC.pdf Case Study Shanghai WFC] (PDF; 448&nbsp;kB), abgerufen am 8. Oktober 2009</ref>

[[Datei:Shanghai World Financial Center 200802-2.jpg|miniatur|Bauarbeiten am Trapezportal]]

Im Shanghai World Financial Center sind drei Aussichtsplattformen untergebracht. Die niedrigste Aussichtsplattform befindet sich im 94. Stockwerk (423 m) und ist als 750 Quadratmeter große Veranstaltungshalle für Events vorgesehen. Oberhalb des 94. Stockwerkes ist das SWFC in reinem Stahlbau gefertigt. Die zweite Aussichtsplattform, die sogenannte Sky Bridge, befindet sich im 97. Stockwerk (439 m), das Dach der Sky Bridge kann bei gutem Wetter geöffnet werden. Die höchste Aussichtsplattform, der sogenannte Sky Walk, befindet sich im 100. Stockwerk (474 m). Der Sky Walk ist ein 55 Meter langer Flur und wurde mit einem transparenten Fußboden ausgelegt. Die Bodenplattenbelastung beträgt 240&nbsp;kg pro Glasplatte.<ref>[http://www.travelchinaguide.com/attraction/shanghai/financial-center.htm] abgerufen am 5. Oktober 2009</ref>

Am 14. August 2007 brach ein Feuer im 40. Stockwerk des Shanghai World Financial Center aus, welches durch Schweißarbeiten verursacht wurde. Das Feuer wurde innerhalb einer Stunde von der Feuerwehr gelöscht. Bei diesem Unfall wurden keine Personen verletzt und es entstand nur ein geringer Sachschaden.<ref name="essentialarchitecture" />

=== Bauabschluss ===
Die Endhöhe von 492 Meter wurde am 14. September 2007 erreicht, wobei die 101 Stockwerke aber noch nicht fertiggestellt waren.<ref name="focus" /> Die endgültigen Fassadenplatten wurden erst im Juni 2008 installiert. Der Einbau der Aufzugsanlage wurde Mitte Juli 2008 abgeschlossen. Am 17. Juli 2008 wurde das Shanghai World Financial Center fertiggestellt. Die offizielle Eröffnung des Gebäudes wurde am 28. August 2008 für Unternehmen durchgeführt. Am 30. August 2008 wurden für das Publikum die Beobachtungsetagen geöffnet.

== Grünes Gebäude ==
[[Datei:Shanghai scycrapers.jpg|miniatur|Von Wolken umhüllt]]

Schon bei der Planung des Shanghai World Financial Centers wurde auf besonders ressourcenschonendes Bauen im Sinne eines [[Grünes Gebäude|Grünen Gebäudes]] Wert gelegt. Die für das SWFC verfolgten Nachhaltigkeitsstrategien haben sich auf eine Reduzierung der für die Bauausführung erforderlichen Energie konzentriert, indem man die Effizienz maximiert, den Materialverbrauch minimiert und die Gebäudegeometrie entsprechend gestaltet hat.<ref name="ConstSWFC" />
Durch den Aufbau nur eines Mehrzweckwolkenkratzers, statt mit mehreren Gebäuden für bestimmte Zwecke kann der Energieverbrauch pro Person reduziert werden. Für den Bau des SWFC wurden nur asbest- und formaldehydfreie Baustoffe verwendet, um die Umwelt und Menschen vor diesen schädlichen Stoffen zu schützen.<ref name="CaseStudeSWFC">[http://www.ctbuh.org/LinkClick.aspx?fileticket=tgEDWHFTVxU%3D&tabid=1090&language=en-GB Case Study: Shanghai World Financial Center], abgerufen am 26. September 2009</ref> Im Gegensatz zu anderen Gebäuden die in der Regel nach 30 Jahren eine Renovierung verlangen, ist das SWFC mit Materialien von hoher Lebensdauer gebaut, sodass eine Renovierung erst in mehr als 100 Jahren nötig wird.<ref name="Dabu20060904">[http://www.chinadaily.com.cn/bw/2006-09/04/content_680474.htm ''Green Super-Wolkenkratzer''], Christl Dabu, China Daily vom 4. September 2006, abgerufen am 4. Oktober 2009</ref>

Der Einsatz von modernen, hochfesten Stählen (Histar) am Shanghai World Financial Center ermöglichte bei größeren Spannweiten und bei hoher Belastung Einsparungen bei Material, Verarbeitung, Transport und Montage. Wegen der geringeren Eigenlast der HISTAR-Stähle wurde der Ausstoß von Treibhausgasen bei der Verwendung von Stahlstützen um 32 Prozent sowie bei der von Trägern um 19 Prozent reduziert.<ref name="ConstSWFC" />

Zum ersten Mal wurde in China das VAV-System (Variable Air Volume System) in den Klimaanlagen eingebaut, dadurch reduziert sich der Stromverbrauch um ca. 30 Prozent. Auch die Abwasser- sowie die Müllentsorgung wird umweltschonend durchgeführt. Auch bewahrt das reflektierende transparente Glassandwich der Fassaden die Wärme im Inneren, wodurch die Klimaanlage auf einem niedrigen Level läuft.<ref name="Dabu20060904" />

In der Sky Lobby (240 m) können Mitarbeiter das Mittagessen oder Snacks in der Kantine kaufen, statt mit einem der 91 Aufzüge den ganzen Weg bis zum Einkaufszentrum und den Restaurants ins Erdgeschoss zu machen.<ref name="Dabu20060904" />

== Sonstiges ==
[[Datei:SWFC Observation.jpg|miniatur|Die Aussichtsetage]]

Am 19. April 2009 präsentierte der Aufsichtsratsvorsitzende der [[Porsche]] AG, [[Wolfgang Porsche]], als Weltpremiere die neue Geschäftslimousine „[[Panamera]]“ anlässlich der internationalen Automesse in Shanghai in der Ausstellungshalle im 94. Stockwerk des Gebäudes.<ref>[http://www.autobild.de/artikel/porsche-panamera-auf-der-auto-shanghai-2009_889401.html „Porsche ganz oben“], [[Auto Bild]], 19. April 2009</ref> Die Ausstellungshalle wird mit einem Autoaufzug mit einer Nutzlast von drei Tonnen versorgt, der in etwa zwei Minuten das 94. Stockwerk erreicht.<ref name="OTIS-Aufzuege" />

== Film ==
*''Megabauwerke. Der Shanghai Super Tower.'' Dokumentarfilm, Neuseeland, VR China, 2007, 50 Min., Regie: Steven R. Talley, Max Quinn, Produktion: Natural History New Zealand Ltd. (NHNZ), China International Communications Centre (CICC), [[National Geographic]] Channel, Kinowelt, [http://channel.nationalgeographic.com/channel/man-made/videos/super-tower/ Video-Ausschnitt, 5:03 Min.] vom National Geographic Channel.

== Siehe auch ==
* [[Liste der höchsten Gebäude der Welt]]
* [[Liste der höchsten Gebäude in der Volksrepublik China]]
* [[Liste der höchsten Gebäude in Asien]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Shanghai World Financial Center}}
{{Commonscat}}
* [http://swfc-shanghai.com/ Offizielle Website des Shanghai World Financial Centers]
{{Wikisource|Topographia Hassiae (Hessen): Klingenberg|Klingenberg in Merians Topographia Hassiae}}
* [http://www.nytimes.com/2007/05/08/world/asia/08shanghai.html?ex=1336276800&en=354e6ba469d6795c&ei=5090&partner=rssuserland&emc=rss „In World Skyscraper Race, It Isn’t Lonely at the Top“], [[New York Times]], 8. Mai 2007
{{Wikisource|Topographia Colonia et al.: Klingenberg|Klingenberg in der Topographia Colonia et al. (Matthäus Merian)}}
* [http://www.constructalia.com/de_DE/gallery/galeria_detalle.jsp?idProyec=4144162&desc=Shanghai%20World%20Financial%20Center Shanghai Financial Center bei Constructalia]
* [http://www.klingenberg-main.de/ Offizielle Seite der Stadt Klingenberg]
* [http://www.alemannia-judaica.de/klingenberg_synagoge.htm Ehem. jüdische Gemeinde in Klingenberg]
* {{HdBG GKZ|9676134}}
* {{LStDV GKZ|9676134}}
* [http://www.youtube.com/watch?v=JYjunKlyCq4 Impressionen von Klingenberg am Main] auf Youtube


== Einzelnachweise ==
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Miltenberg}}
<references />


{{Coordinate |NS=31/14/12/N |EW=121/30/10/E |region=CN |type=landmark}}
[[Kategorie:Klingenberg am Main| ]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Miltenberg]]
[[Kategorie:Weinort in Franken]]
[[Kategorie:Ort am Main]]


[[Kategorie:Hochhaus in Shanghai]]
[[da:Klingenberg am Main]]
[[en:Klingenberg am Main]]
[[Kategorie:Hotel in China]]
[[Kategorie:Erbaut in den 2000er Jahren]]
[[eo:Klingenberg]]
[[Kategorie:Kohn Pedersen Fox]]
[[fa:کلینگنبرگ آم ماین]]
[[Kategorie:Prämiertes Bauwerk (Emporis Skyscraper Award)]]
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[[Kategorie:Prämiertes Bauwerk in China]]
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Version vom 30. Dezember 2014, 11:32 Uhr

Vorlage:Infobox Hohes Gebäude

Das Shanghai World Financial Center (deutsch: Weltfinanzzentrum Shanghai; chinesisch (vereinfacht): 上海环球金融中心; chinesisch (traditionell): 上海環球金融中心; pinyin: Shànghǎi huánqiú jīnróng zhōngxīn) ist ein 492 Meter hoher Wolkenkratzer in Shanghai und damit nach dem 632 Meter hohen Shanghai Tower das zweithöchste Gebäude der Stadt. Das Gebäude wurde am 28. August 2008 eröffnet.

Beschreibung

Die Höhe des Gebäudes beträgt 492 Meter, damit ist das Gebäude höher als der danebenstehende Jin Mao Tower (420,5 Meter) und der markante Oriental Pearl Tower, ein 468 Meter hoher Fernsehturm, und somit derzeit das höchste eröffnete Gebäude der VR China und das sechsthöchste Gebäude der Welt. Seit im August 2013 der Shanghai Tower, der aktuell neben dem SWFC und dem Jin Mao Tower gebaut wird, seine Endhöhe von 632 Metern erreicht hat, wird es von diesem überragt.

Die Aussichtsplattform im Shanghai World Financial Center ist mit 474 Metern über der Erdoberfläche die zweithöchst gelegene der Welt, noch vor den 447 Metern der oberen Aussichtsplattform Sky Pod des CN Towers in Toronto und den 452 Metern Sichthöhe des 2010 fertiggestellten Burj Khalifa. Von der Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 2008 war diese sogar die höchstgelegene der Welt. Die Aussichtsplattform des im Dezember 2012 fertig gestellten Mecca Royal Clock Tower Hotels in Mekka, welche sich in 558 Metern Höhe[1] befindet, rang ihr jedoch diesen Status ab. Künftig wird auch die Aussichtsplattform auf dem Shanghai Tower höher liegen, nämlich in 556 Metern Höhe.[2]

Konzept

Für das Konzept dieses Prestigeprojektes, welches die Finanzkraft Chinas auch symbolisch demonstrieren sollte, wurden das Architekturbüro Kohn Pedersen Fox Associates (KPF) in New York und die lokale East China Architectural Design & Research Institute Co. Ltd engagiert. Das Aussehen des Bauwerkes ist postmodern und weist trotz der gigantischen Ausmaße architektonische Leichtigkeit auf. Auf dem Fundament wurde die grundlegende Form eines Quadratprismas mit 58 Meter Seitenlänge errichtet. Ab dem 30. Stockwerk wird das quadratische Prisma an entgegengesetzten Ecken von zwei seicht geschwungenen Profilbögen geschnitten, die sich mit zunehmender Gebäudehöhe verjüngen und letztlich in einer einzigen diagonalen Linie an der Spitze in 492 Meter Höhe verlaufen. Durch die Überschneidung der Profilbögen entsteht eine sich vertikal entwickelnde sechsseitige Gebäudefassade. Dieses Konzept optimiert die Nutzung des Gebäudes, von der großen Grundfläche für Büroräume in den unteren Stockwerken bis zu den geraden, obersten Stockwerken für den Hotelbetrieb.[3]

Die vom Shanghai World Financial Center intentierte Verknüpfung von Erde und Himmel machte eine besonders sorgfältige Auswahl der Verkleidungsstoffe notwendig, um den harmonischen Kontrast der Naturelemente widerzuspiegeln. Der Sockel des SWFC wurde bis zu einer Höhe von 24 Metern mit Rohgranit verkleidet, was den Eindruck von Stabilität erweckt und den Turm im Erdboden verankert. Im Kontrast dazu ist der Hauptkörper des Wolkenkratzers mit einer Glasvorhangfassade verkleidet, die den Himmel widerspiegelt und den Eindruck von Leichtigkeit verleiht. Das Architekturbüro KPF hat ein Wärmeschutzglas mit einer speziellen Hochleistungsbeschichtung eingesetzt, um den höchsten Ansprüchen an Ästhetik, Ergonomie und Umweltfreundlichkeit gerecht zu werden.[3]

Die Fassade, die Struktur und die mechanischen Systeme des Gebäudes sind als modulares System ausgelegt, welches sich alle 13 Stockwerke wiederholt, wodurch die Herstellung und Montage der Komponenten vereinfacht, die Bauzeit verkürzt und der Verwurf sowie die strukturbedingten Ineffizienzen gemindert wurden. Sein markantestes Merkmal ist das in den obersten Stockwerken realisierte, ca. 50 Meter breite trapezförmige Portal, welches die enorme Windlast auf die Gebäudespitze verringert.[4] Dessen ausgefallene Form brachte dem Gebäude außerdem den inoffiziellen Spitznamen „Flaschenöffner“ ein.[5]

Tragwerksplanung

Detail der Spitze
SWFC bei Nacht
Blick von unten auf das Gebäude
Shanghai World Financial Center im Stadtkontext

Die erste Tragwerkplanung wurde für ein 94-stöckiges Gebäude mit einer Höhe von 460 Metern entworfen. Im Jahr 2000 änderte die Mori Building Company in ihrer Eigenschaft als Bauherr die Gebäudeplanung. Die neue Gebäudehöhe wurde auf 492 Meter und 101 Stockwerke festgelegt. Für den neuen Plan wurde die Firma Leslie E. Robertson Associates (LERA) beauftragt, eine alternative Tragwerksplanung auszuarbeiten. Da das Fundament für die ursprünglichen 460 Meter Gebäudehöhe gebaut wurde und ein Abriss des Fundamentes aus Zeit- und Kostengründen nicht in Frage kam, musste eine andere Lösung gefunden werden. Das neue SWFC sollte nun 32 Meter höher werden und zusätzliche sieben Stockwerke erhalten. Gemäß den neuen Baudaten errechnete LERA, dass das vorhandene Fundament nur durch eine Verringerung des Gebäudegewichts um mehr als 10 Prozent und durch Umverteilung der erhöhten seitlichen Belastungen von Wind und Erdbeben auf die Fundamentpfeiler weiterhin zu nutzen war.[6] Im Jahr 2001 legte LERA eine neue Tragwerksplanung vor. Der überarbeitete Plan sah eine geänderte Tragstruktur sowie erhöhte Sicherheitsvorkehrungen vor. Die Struktur besteht aus einem Kern in Beton mit vier Megastützen an den Ecken, die untereinander über Fachwerkgürtel und durch Aussteifungsglieder mit dem Betonkern verbunden sind. Diese Megastützen bestehen aus einem aus Grobblechen zusammengeschweißten Kern mit einer Betonummantelung. Eine solche Konstruktion wurde gewählt, um auch im Katastrophenfall, z. B. bei Erdbeben, die Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten, indem die wirkenden Lasten des Gebäudes über die Megastützen direkt auf das Fundament geleitet werden. Diese Art von Struktursystem ermöglichte es, die Baukosten zu senken und die Bauzeit zu verkürzen, im Vergleich mit im Baugewerbe herkömmlichen Systemen.[3][7]

Zur Verminderung des Gebäudegewichtes musste die Dicke der Betonwände des Innenkerns verringert werden. Die Reduzierung der Wandstärke konnte aber nur bei einer gleichzeitigen Verringerung der Wind- und Erdbeben-induzierten seitlichen Kräfte auf die Betonwände erreicht werden. Dieses wurde in der neu konzipierten Tragwerkplanung berücksichtigt, sodass nicht nur eine Abnahme der Betonwandstärke, sondern auch eine Gewichtsverringerung von Baustahl in den Außenmauern ermöglicht wurde.[6]

Die Diagonalbalken, welche einen Teil der Unterstrukturen bilden, bestehen aus geschweißten Stahlkastenprofilen, die zur Verstärkung mit Beton gefüllt wurden, um nichtlineare und dämpfende Struktureigenschaften zu erzeugen. Auch die Säulen der Megastruktur sind Verbundgebilde aus Baustahl und Stahlbeton. Der Stahl dient dazu, die vertikale Komponente der auf die Diagonalbalken einwirkenden Last auf die Verbundsäulen abzuführen. Die Gesamtstruktur und ihre Komponenten wurden so ausgelegt, dass der Ausfall einer der Komponenten oder, wenn nötig, ein Austausch einer der Komponenten, nicht zum Zusammensturz der Struktur führt.[8]

Stahlbauelemente

Für die Stahlbauelemente des mächtigen Strukturkörpers wurde erstmals in China das Stahlprofil Jumbo W 14 Zoll x 16 Zoll eingesetzt. Dieses Stahlprofil entspricht dem Standard der Güteklasse Histar® ASTM A913-Grade 50.[9] Es handelt sich hierbei um einen hochfesten Stahl mit 0,23 Prozent maximalem Kohlenstoffgehalt, einer Mindeststreckgrenze von 345 MPa (Megapascal) und einer Zugfestigkeit von 450 MPa. Der Stahl ASTM A913-Grade 50 eignet sich besonders für Anwendungen in erdbebengefährdeten Gebieten.[8][10] HISTAR-Stähle (High resistance steel) sind Baustähle mit einem niedrigen Legierungsgehalt, die bei hoher Festigkeit und guter Zähigkeit auch eine hervorragende Schweißbarkeit aufweisen. Diese Materialeigenschaften wurden bisher als unvereinbar betrachtet. Die Herstellung der HISTAR-Stähle wurde durch die innovative „Inline-Wärmebehandlung“ QST (Quenching and Self-Tempering – Abschrecken und Selbstanlassen) ermöglicht, die von dem Stahlkonzern ArcelorMittal in Verbindung mit dem Forschungszentrum Centre de Recherches Métallurgiques in Lüttich entwickelt wurde. Das QST-Verfahren ermöglicht eine wirtschaftliche Produktion hochfester Stähle. Für die verschiedenen Anwendungen gibt es HISTAR-Stähle mit garantierten Zähigkeiten für Temperaturen bis zu −50 °C.[11]

Eine weitere Stahlsorte, die bei dem Bau des Shanghai Financial Centers verarbeitet wurde, ist der DI-MC 460. Dies ist ein thermomechanisch gewalzter Feinkornbaustahl. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung weist er ein niedriges Kohlenstoffäquivalent (max. 0,15 %) und damit eine sehr gute Schweißeignung auf. Dieser Stahl hat eine Mindeststreckgrenze von 460 MPa (Megapascal) und eine Zugfestigkeit von 540 MPa bis 720 MPa.[12] Alle verwendeten Stahlsorten entsprechen dem Standard der ASTM International (ursprünglich American Society for Testing and Materials). Durch die Verwendung von Stahlsorten der höheren Güteklassen wurden im Vergleich mit einem Standardstahl ca. 25 Prozent an relativem Materialgewicht und ca. 15 Prozent bis 20 Prozent an relativen Materialkosten eingespart, wobei der Zeitaufwand für die Schweißarbeiten und Montage verringert wird. Gleichzeitig wurden auch die Emissionen, die die Herstellung des Stahles und der Transport mit sich bringen, reduziert. Bei der Ausführung zugbelasteter Stahlstreben in Fachwerken des SWFC wurden HISTAR-Stähle mit hoher Streckgrenze verwendet. Diese HISTAR-Stähle halfen Materialkosten zu sparen; die Profile konnten durch das geringere Eigengewicht des Fachwerks deutlich schlanker ausgeführt werden, was die Herstellungskosten reduzierte.[13]

Auswirkungen der Windkraft

Ein für Leslie E. Robertson & Associates (LERA) wichtiger Risikofaktor waren die auf das Shanghai World Financial Center wirkenden Windkräfte. Bei sehr hohen Häusern ist eine perfekte Kombination von ausreichender Elastizität und notwendiger Stabilität im Wind von großer Wichtigkeit. Durch die Strukturänderungen an dem Gebäude musste auch das Wind Engineering angepasst werden, um das Wind-induzierte Verhalten der SWFC-Struktur zu ermitteln.[14] Für dieses Projekt wurde eine detaillierte Analyse der lokalen Wetterbedingungen und Windverhältnisse für Shanghai und den Standort des SWFC durchgeführt. Mit den ermittelten Daten, wie vorherrschende Windrichtung und maximale Windstärke, konnten dann im Windkanal umfangreiche Modellversuche durchgeführt werden.[15]

Von der Alan G. Davenport Wind Engineering Group wurde für das SWFC-Projekt ein Vierphasenprogramm für die Windkanaltestreihe aufgestellt und durchgeführt. Erstens: der Force-Balance-Test für strukturelle Lasten. Hier wurde das Verhalten der Struktur und der Dynamik getestet, um den späteren Gebäudenutzern einen erträglichen Komfort (Schwankungen des Gebäudes) zu bieten. Zweitens: eine Druckprüfung für die Entwicklung der stationären und der dynamischen Belastungen. Dieser Test hatte einen Einfluss auf die Gestaltung der Gebäudefassade. Drittens: der Umwelttest. Hier wurden die Auswirkungen der Windgeschwindigkeiten sowie verursachte Windverwirbelungen in den Straßen und Häuserschluchten im Umkreis von acht Kilometern um den Standort des Shanghai World Financial Centers ermittelt. Viertens: der aeroelastische Test für die strukturellen Belastungen und Dynamik des SWFC.[14][15]

Für die Windkanalversuche, in denen Shanghai-Bedingungen simuliert wurden, verwendete man ein maßstabgetreues Plexiglasmodell des SWFC. Dieses Modell wurde mit sechshundert winzigen Sensoren mit Relais verdrahtet, um Informationen über das Verhalten der Struktur unter wechselnden Windbedingungen an den Computer weiterzugeben. Da sowohl die vorhandenen als auch die zukünftigen Gebäude im Umkreis des Shanghai World Financial Center das Windmuster beeinflussen werden, musste ein maßstabsgetreues Modell aller Gebäude im Shanghai-Pudong-Distrikt sowie der schon im Bau befindlichen Gebäude erstellt werden. Dieses Modell wurde von allen Seiten im Windkanal getestet. Da alle Modelle im Maßstab 1:500 angefertigt wurden, konnte auch ein simulierter Wind von Hunderten Kilometern pro Stunde erzeugt werden.[16]

Durch die Windkanalversuche wurde festgestellt, dass beim Auftreffen der Windkraft in einem spitzen Winkel auf die geplanten 90°-Ecken der vier Megastützen eine starke Verwirbelung der Luft an der Gebäudefassade entsteht. Daraufhin wurden die 90°-Ecken in Zickzackecken (W-Profil) umgewandelt, wodurch die Luftverwirbelungen verringert wurden.[16]

Das Shanghai World Financial Center musste, um einem Erdbeben zu widerstehen, flexibel sein. Diese Flexibilität durfte aber einen bestimmten Wert nicht überschreiten, da es sonst anfällig für zu große Windschwankungen geworden wäre. Dieses Problem löste Leslie E. Robertson & Associates durch den Einbau einer Dämpfungseinrichtung. Diese wurde im 90. Stockwerk des SWFC montiert und besteht aus zwei sich diagonal gegenüberliegenden Massedämpfern mit einem Gegengewicht von je 150 Tonnen. Jeder Massedämpfer besteht aus dem Montagerahmen und den zwei Pendelrahmen. Im Montagerahmen ist die computergesteuerte Basisplatte des Dämpfers eingebaut, die das System auf zwei Freiheitsgraden beschränkt. Die Dämpfungseinrichtung hat die Aufgabe, die Richtung und die Geschwindigkeit des Windes zu überwachen, die das Gebäude in Schwankung versetzen, um dann die nieder- und hochfrequenten Schwingungen zu reduzieren. Die Funktion eines Dämpfers beruht auf einem Federmassesystem, das der Störschwingung (Windkräfte oder Erdbewegungen) entgegenwirkt und diese dadurch beruhigt. Durch den Einbau der Dämpfungseinrichtung wurde die Schwankungsfrequenz des Shanghai World Financial Centers um 40 Prozent reduziert. Diese Dämpfereinrichtung wurde zum ersten Mal in einem Gebäude verwendet.[15][16]

Die Windkanaltestreihe ergab, dass die Gebäudestruktur durch die Windkräfte nur mit 50 Prozent der zulässigen Grenzwerte belastet wurde. Eine Schwingungsbewegung (Gebäude bewegt sich hin und zurück) des SWFC erfolgte in 6 ½ Sekunden Echtzeit. Dieser Wert zeigte auf, dass die Gebäudestruktur sehr steif ist, was eine komfortable Nutzung des SWFC durch die Gebäudemieter gewährleistete. Dieses Ergebnis wurde durch das postmoderne Formkonzept sowie das Megastruktursystem des Bauwerkes erreicht.[16]

Auswirkungen eines Erdbebens

Die Mori Building Company hatte das Shanghai World Financial Center nach den japanischen Erdbebenschutzbestimmungen konzipiert, so dass es für Shanghai übermäßig geschützt war, da in diesem Gebiet schon seit über einem Jahrhundert keine Erdbeben aufgetreten sind.[17]

Das Shanghai World Financial Center wurde gemäß den örtlichen Bauvorschriften als eine vertikal unregelmäßige Struktur mit einem Megafachwerksystem eingestuft. Dieses Fachwerk ist eine Konstruktion aus mehreren Stäben, die an beiden Enden miteinander verbunden sind. Durch dieses Prinzip entstehen in den einzelnen Elementen nur Druck- und Zugkräfte, wodurch die hohe Tragfähigkeit der Fachwerkkonstruktion entsteht. Durch diese Bauweise wird eine hohe Erdbebensicherheit erreicht. Bis zum 93. Stockwerk wurde das SWFC als Stahlbeton- und Stahlkonstruktion ausgeführt. Vom 94. Stockwerk bis zum 101. Stockwerk wurde das Gebäude als Stahlfachwerkkonstruktion weitergeführt. Das trapezförmige Portal wurde durch eine Art Stahlstützenkrawatte umschlossen, somit wurde ein massiver Stahlkäfig als Rahmen gebildet, der so konstruiert war, um die seismische Energie während eines Erdbebens zu absorbieren.[16]

Gemäß den chinesischen Bauvorschriften überstieg das SWFC die maximal zulässige Bauhöhe für einen Compositerahmen- oder Stahlbetonkernbau um 190 Meter. Dies führte zum Bau einer Stahlbetonstruktur (SRC) und Stahlkonstruktion (S). Das Längenverhältnis der Höhe zur Breite des SWFC überstieg auch die örtlichen Bauvorschriftenbegrenzung für die seismische Entwurfsintensität der Stärke 7.[15] Aus diesem Grunde schenkten die chinesischen Ingenieure besonders der Erdbebentestreihe ihre Aufmerksamkeit. Es wurde ein SWFC-Modell im Maßstab 1:50 für die Durchführung dieser Testreihe hergestellt. Das Modell wurde durch Rütteln unter einer Reihe von ein- und zweidimensionalen niedrigen Erregungen mit stufenweise zunehmender Beschleunigung geprüft. So wurden die dynamischen Eigenschaften, die seismischen Antworten und der Ausfallmechanismus der Gebäudestruktur dargestellt. Die Testergebnisse zeigten, dass das strukturelle System des SWFC eine gute Lösung darstellte, um ein Erdbeben zu widerstehen. Die Struktur wurde so entwickelt, um den elastischen bleibenden Modus während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes zu gewährleisten. Das Gesamtverhalten des Gebäudes genügte den Anforderungen der chinesischen Entwurfplanungsvorschriften. Außerdem wurden schwache Positionen unter selten aufgetretenen Erdbeben der seismischen Entwurfsintensität der Stärke 8 basiert auf den sichtbaren Schäden an dem Prüfungsmodell gefunden. Diese Schwachstellen wurden durch technische Änderungsentwürfe der Struktur unter extrem starkem Erdbeben verbessert. Da die Gebäudedetails während der Planungsphase vielen Änderungen unterworfen waren, wurde die Software Tekla Structures insbesondere hinsichtlich schneller Aktualisierungen des 3D-Modells und der Bauzeichnungen für das Projekt eingesetzt.[16][18]

Auswirkungen eines Flugzeugabsturzes

Umfangreiche Sicherheitstests, Simulationen und Berechnungen gingen dem Bau des Shanghai World Financial Centers voraus. Die Ingenieure und Statiker dieses Projektes hatten auch die Möglichkeit eines Flugzeugabsturzes erwogen. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit wurden Maßnahmen ergriffen, um das Gebäude vor Flugzeugabstürzen, Terroranschlägen und anderen Katastrophen zu schützen.

Es wurden Computersimulationen von Triebwerken, die in das Gebäude stürzen, durchgeführt, da das Triebwerk der schwerste Teil eines Flugzeugs ist. Dabei wurden die Schäden des Gebäudes analysiert, insbesondere die Schäden an den Megastützen. Die Vergleiche mit den Untersuchungen des Terroranschlages auf das World Trade Center ergaben bei derselben Aufprallgeschwindigkeit das gleiche Schadensbild, nur mit dem Unterschied, dass die mit Beton gefüllten Stahlstützen den Aufprall besser überstanden haben. Aus Sicherheitsgründen wurden Dutzende Gruppen von Hindernisanzeigen eingebaut, die durch Leuchten niedrig fliegende Flugzeuge warnen sollen.[3][16]

Auch wurden Testreihen durchgeführt, die berücksichtigen, wie die Struktur sich bei einem Feuer verhalten würde, das aus einem Flugzeugabsturz resultiert. Im Fall eines Brandes steigt die Temperatur auf über 700 °C an – bei einer Temperatur von ca. 500 °C verliert Stahl 50 Prozent seiner Festigkeit. Da das Tragwerk des Shanghai World Financial Center gemischt aus Stahl und Beton errichtet wurde, konnte durch geeignete Projektierung ein optimaler Brandschutz garantiert werden und der gesamten Stahlstruktur eine Widerstandsfähigkeit gegen Aufprall verliehen werden.[3]

Brandschutzvorkehrungen

Das SWFC (mittig hinten) bei Nacht mit dem neu erbauten Shanghai Tower (links) im Dezember 2014

Während alle Hochhäuser entwickelt wurden, um Erdbeben- und Windschäden zu widerstehen, so sind es die Risiken und Folgen des Feuers, die die größte Gefahr für ein Gebäude darstellen. Um das Shanghai World Financial Center gegen Brandgefahr zu schützen, wurden feuerbeständige Werkstoffe gemäß Standard Test Method for Air Erosion of Sprayed Fire-Resistive Materials (SFRMs) verwendet. Bezüglich des Brandschutzes wurden die Notausgänge und die Ausbreitung von Feuer und Rauch per Computersimulation für einen Sicherheitsgrad dimensioniert, der die gesetzlichen Bestimmungen übersteigt, woraus einige Projektierungsänderungen resultierten, um die Evakuierungszeiten des Gebäudes zu verbessern. Es wurden drei voneinander unabhängige Treppenhäuser mit breiten Treppen eingebaut, damit die zu Evakuierenden abwärts und die Feuerwehrkräfte aufwärts können, ohne sich gegenseitig zu behindern. Die Gebäudeausgänge wurden so platziert, dass jede Sektion auf kürzestem Wege das Gebäude verlassen kann.[3]

Die Sicherheit des Gebäudes wurde von der ersten Projektierungsphase an berücksichtigt. In den Stockwerken 6, 18, 30, 42, 54, 66, 78 und 89 wurden Evakuierungszonen eingerichtet, in dem die Insassen im Notfall Zuflucht suchen können.[19] Ein wichtiger Aspekt des Evakuierungsplans ist der Einsatz von zwei Evakuierungsaufzügen, die sich an der entgegengesetzten Diagonalen des SWFC befinden. Diese Aufzüge, ursprünglich für den Einsatz zwischen Erdgeschoss und den Aussichtsplattformstockwerken bestimmt, wurden neu gestaltet, so dass sie an jedem 25. Stockwerk automatisch stoppen, wo sich die Evakuierungsstockwerke befinden. Diese Stockwerke bestehen aus großen Freiflächen, die bei einem Notfall in der Lage sind, alle aus den 24 anderen Stockwerken ankommenden Insassen, bei einem Platzbedarf von einem Quadratmeter pro Person, aufzunehmen. Das heißt, dass ein Insasse maximal 25 Stockwerke über das Treppenhaus zurücklegen muss und nur 13 Stockwerke, wenn er bis zur nächstgelegenen Evakuierungszone geht. Ein unter Druck gesetztes Flammenverlangsamungssystem (pressurized flame-retardation System) benutzt die Außenluft, um zu verhindern, dass bei Brand der Rauch in die Evakuierungszonen eindringen kann. Das gleiche System wurde auch bei den Aufzügen angewendet.[20]

Das Shanghai World Financial Center wurde durchgängig mit einer computergesteuerten Sprinkleranlage ausgerüstet. Für die Wasserversorgung der Feuerlöschanlage wurden Hochleistungsförderpumpen mit verkupferten Zahnrädern verwendet. Die Verwendung von Kupfer verhindert eine Korrosion der Zahnräder und damit einen Ausfall der Pumpen. Entsprechende Schlauchsysteme mit Löschspritzen sowie Schaum- und Pulverlöscher in ausreichender Anzahl auf den einzelnen Stockwerken stehen für die Brandbekämpfung zur Verfügung. Bedingt durch die Gebäudehöhe mussten flexible Wasserrohrleitungen, flexible Kupplungen, Armaturen und Ventile für die feuerbekämpfende Systeme eingebaut werden, um eine notwendige Bewegungsfreiheit des Systems zu gewährleisten. Dadurch werden Leckagen an den Rohrleitungsverbindungen verhindert. Entsprechende Ventile sorgen bei der Anwendung des niedrigsten Betriebsdrucks für eine schnellere Wasseranlieferung zu den Brandschutzsystemen. Rückschlagventile verhindern den Rückfluss des Wassers.[21]

Da das Tragwerk des Shanghai World Financial Center gemischt aus Stahl und Beton errichtet worden ist, konnte durch geeignete Projektierung ein optimaler Brandschutz garantiert werden und der gesamten Stahlstruktur eine Widerstandsfähigkeit gegen Aufprall verliehen werden.[15]

Gebäudetechnik und Sicherheitssysteme

Für die HLK-Anlagen (Heizung, Lüftung und Klimaanlage) und der elektrischen Systeme wurde für das Shanghai World Financial Center ein offenes System verwendet. In der Vergangenheit wurden in den Gebäuden nur Teilsysteme (HLK-, Elektro-, Sicherheit usw.) betrieben oder sie wurden durch ein teures Wartungssystem, das auf eine einzige Mensch-Maschine-Schnittstelle verbunden ist, betreut. Ein offenes System integriert all diese Systeme zu einer vereinfachten Steuerung, die vor Ort auf ein Netzwerk zugreifen können oder durch eine Fernsteuerung bedient werden. Die Steuerungszentrale / Sicherheitscenter (Gebäudemanagement) für alle Brandschutz-, Sicherheits-, Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und der elektrischen Systeme befindet sich im 24. Stockwerk des Shanghai World Financial Centers.[15]

Das gesamte Gebäude ist mit Bewegungssensoren an der Beleuchtungsanlage, den Sicherheitsanlagen, den HLK-Anlagen und in den Liftsystemen ausgestattet. Diese geben laufend ihre Informationen an die Steuerungszentrale weiter. Im Rahmen der Wasserkontrollinfrastruktur wurden ca. 300 Pumpen in das Shanghai World Financial Center eingebaut. Um eine Störung durch Wasser in den sensiblen Bereichen des Gebäudes, wie Rechenzentren, EDV-Räume, Küchen usw., zu verhindern, wurden Wasserleckage-Erkennungssysteme installiert. Insgesamt wurden vier km Wassersensorkabel verlegt und 80 elektronische Steuerungsmodule installiert, um das Gebäude vor Wasserschäden zu schützen.[22]

Das Shanghai World Financial Center verfügt über drei unterirdische Stockwerke, die als Parkplätze verwendet werden. In den ersten beiden unterirdischen Stockwerken bis zum 3. Stockwerk sind zusätzlich Geschäfte und Restaurants untergebracht. Im 3. bis zum 5. Stockwerk befindet sich das Forum (Konferenzräume usw.). Die Büroflächen erstrecken sich vom 7. bis zum 77. Stockwerk. Das Sicherheitscenter ist im 24. Stockwerk und das Media Center findet man im 28. bis zum 29. Stockwerk. Eine Sky Lobby ist auf dem 52. und 53. Stockwerk in 240 Meter Höhe eingerichtet. Das Park Hyatt Shanghai Hotel ist das höchste Hotel der Welt und hat 174 Hotelzimmer sowie Restaurant und sonstige Serviceeinrichtungen in dem 79. bis zum 93. Stockwerk untergebracht.[23] Die Dämpferanlage des SWFC befindet sich im 90. Stockwerk. Eine Aussicht und Mehrzweckhalle ist auf dem 94. Stockwerk. Vom 97. bis zum 100. Stockwerk befindet sich das Observatorium mit den Aussichtsplattformen. Das Shanghai World Financial Center fasst 12.000 Personen.[4]

Das Projekt soll etwa 850 Millionen US-Dollar gekostet haben.

Planung

Shanghai World Financial Center im Bau

Ursprüngliche Planung

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Shanghai nicht nur das Zentrum Asiens für Finanzen, sondern vor allem auch für den Handel. Mitte der 1980er Jahre wurde Shanghai durch die chinesische Zentralregierung die Vorreiterrolle für die Modernisierung Chinas zugewiesen, was zu einem enormen Anstieg der Industrieproduktion und der ausländischen Investitionen führte. Im Jahr 1990 entstand die Sonderwirtschaftszone Pudong, der Finanzdistrikt von Shanghai. Pudong gilt als der neue Wirtschafts- und Hightechbezirk Shanghais, das Wirtschaftswachstum lag im Durchschnitt seit 1990 über 20 Prozent. Bisher wurden über 40 Milliarden US-Dollar von Unternehmen außerhalb Chinas in Pudong investiert. In der Finanz- und Handelszone Lujiazui befinden sich internationale finanzielle Institutionen und zahlreiche Wolkenkratzer.[24][25]

Im Jahr 1993 besuchte der Japaner Minoru Mori, Präsident und CEO (Chief Executive Officer) von Mori Building Co. Ltd, die Stadt Shanghai. Er hatte schon vorher verschiedene Städte wie Moskau, Jakarta, Ho-Chi-Minh-Stadt, auch Shenzhen im Süden Chinas besucht, um einen geeigneten Standort für den Bau eines Financial Centers zu finden. Der enorme Anstieg der Industrieproduktion und der ausländischen Investitionen in Shanghai überzeugte ihn. In dieser Stadt wollte auch Mori investieren.[26]

Zurück in Tokio, teilte Minoru Mori seinen Entschluss mit, ein Financial Center in Shanghai zu bauen. Seine Landsleute reagierten sehr empfindlich auf seine Idee, in China zu investieren. Sie befürchteten das politische Risiko in China und dass die japanisch-chinesischen Beziehungen das Projekt gefährden könnten.[26] Trotz negativer Kritiken an seinem Vorhaben wollte Mori sein Projekt verwirklichen. Zuerst musste die Finanzierung des Financial Centers realisiert werden. Minoru Mori hatte die Idee, dieses Projekt als Teil der offiziellen Entwicklungshilfe von Japan an China zu vergeben. In Gesprächen mit dem Präsidenten des Überseefonds für wirtschaftliche Zusammenarbeit wurde beschlossen, dass ca. 70 Prozent der Rücklageanteile durch den Überseefond bereitgestellt würde und die Mori Building Co. Ltd die restlichen 30 Prozent finanziert. So wurde eine teilweise öffentliche Finanzierung gewährleistet, die von China akzeptiert und genehmigt wurde.[26]

Nachdem die Finanzierung des Projekts gesichert war, beauftragte die Mori Building Co. Ltd die Kohn Pedersen Fox Associates im Jahr 1993 mit dem Architekturentwurf des Shanghai World Financial Centers, unter der Bedingung, das höchste Gebäude der Welt zu bauen.

Die Kohn Pedersen Fox Associates (auch unter dem Akronym KPF bekannt) ist eine internationale Architekturbüro in New York, London und Shanghai, die innerstädtische Entwicklung von Bauvorhaben und Masterplanung für öffentliche Behörden und private Unternehmen durchführt.[27] Alle Konzeptarbeiten sowie die Erstellung der konzeptionellen Baupläne für das SWFC wurden von der Firma Ove Arup & Partners in New York erstellt. Anschließend wurden in Tokio in Zusammenarbeit mit der Firma Shimizu Corporation die Baupläne mit der Architektur ergänzt.[6]

Das Shanghai World Financial Center wurde als Hochhaus mit Mischnutzung aus Büros, Hotelzimmern, Konferenzräumen, Aussichtsplattformen und Geschäften im Erdgeschoss geplant. Der ursprüngliche Plan sah ein Gebäude mit 94 Stockwerken und einer Gebäudehöhe von 460 Meter vor.[28]

Bis ins Jahr 1995 wurde die Herstellung der Fundamentpfeiler an Firmen vergeben und das Strukturpaket des Shanghai World Financial Centers abgeschlossen. Am 27. August 1997 wurde mit den Erdarbeiten des Shanghai World Financial Centers begonnen und im August 1998 wurde das Fundament fertiggestellt.[29]

Bauunterbrechung

Die Finanz-, Währungs- und Wirtschaftskrise Ostasiens der Jahre 1997 und 1998 sowie die gleichzeitige Wirtschaftskrise in Japan warfen ihre Schatten auf das SWFC-Projekt, da der Bedarf an Büroräumen rapide sank. Während die Volksrepublik China und Taiwan größtenteils von der Krise unberührt blieben, sank in Japan das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,8 Prozent. Nach Jahren starken Wachstums sahen sich die asiatischen Länder 1998 mit einem plötzlichen Fall in tiefe Rezession konfrontiert. Damalige und zukünftige Investoren zeigten sich skeptisch über die Aussichten der Region und reagierten dementsprechend.[30] Das Konsortium, das den Bau finanzierte, bestand aus 36 Versicherungsgesellschaften, Banken und weiteren Firmen. Für das SWFC-Projekt wurden insgesamt 850 Millionen US-Dollar investiert. Die Fertigstellung bzw. die weitere Finanzierung war ungesichert, worauf im August 1998 ein Baustopp über das SWFC-Projekt verhängt wurde. Erst am 13. Februar 2003 wurden die Bauarbeiten fortgeführt.[29]

Bauplanung

Nach den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA kam es zu einer großen Debatte über die Sicherheit von Wolkenkratzern. Die Entwicklung von Hochhausprojekten musste neu überdacht werden, so dass die Entwickler des Shanghai World Financial Centers die strukturelle Stärke des Projektes überarbeiteten und weitere Sicherheitüberlegungen mit einbezogen. Alleine diese Änderungen erhöhten die Baukosten um 200 Millionen US-Dollar.[29]

Mit zunehmender Nachfrage nach IT-Einrichtungen wie Rechenzentren und zusätzlichen Stockwerken änderte im Jahr 2000 die Mori Building Company die Gebäudeplanung. Statt der bisherigen Gebäudehöhe von 460 Metern und 94 Stockwerken sah der neue Plan eine Gebäudehöhe von nunmehr 492 Metern und 101 Stockwerken vor. Leslie E. Robertson Associates (LERA) wurde damit beauftragt, eine alternative Tragwerksplanung auszuarbeiten. Da das Fundament für die ursprüngliche Gebäudehöhe von 460 Metern gebaut wurde und ein Abriss des Fundamentes aus Zeit- und Kostengründen nicht in Frage kam, musste eine andere Lösung gefunden werden. Viele Konstrukteure bezweifelten, dass dieses Ziel erreicht werden könnte. Im Jahr 2001 legte LERA eine neue Tragwerksplanung vor, die 15 Prozent mehr Bodenfläche und den Anstieg des Kippmoments um 25 Prozent durch die Windkräfte unter Beibehaltung des Konzepts berücksichtigte. LERA konnte diese Forderung nur durch eine innovative Technik gewährleisten.[4][15]

Die Verzögerung durch den Baustopp raubte dem Shanghai World Financial Center die Chance, das höchste Gebäude der Welt zu werden, wie es ursprünglich geplant war. Die Mori Building Corporation schlug eine weitere Änderung der Tragwerksplanung vor, um die endgültige Höhe des Gebäudes auf 510 Meter aufzustocken. Diese Änderung der Struktur würde es ermöglichen, das Taipei 101 in Taiwan (508 Meter) als höchstes Gebäude der Welt zu übertreffen, wenn auch nur für eine kurze Zeit, bis es vom Burj Khalifa übertroffen würde. Allerdings lehnten die lokalen Behörden von Shanghai diese Idee ab, weil die städtischen Bauvorschriften die Höhe eines Gebäudes unter 500 Meter begrenzten. Diese Regelung wurde strikt eingehalten, um die Aussicht auf die Skyline auf beiden Seiten des Flusses Huanpu zu schützen.[15]

Der architektonische Stil des Shanghai World Financial Centers gilt weithin als postmodern aufgrund seiner sehr symbolischen Natur, die Verweise auf seine Umgebung und seine stilisierte Form. Sein Stil ist in der chinesischen Symbolik eingebettet, dieses wird durch die quadratische Grundfläche und den zunächst vorgesehenen Kreis angezeigt. Diese Eigenschaften spiegeln die chinesische Auffassung, die Erde als ein Quadrat und den Himmel als einen Kreis, wider. Der Entwurf versucht, chinesische Architekturtraditionen zu integrieren, indem die Verwendung eines kreisrunden Mondtores mit 46 Meter Durchmesser an der Spitze des SWFC eingeplant wurde. Mit dieser kreisrunden Blendenöffnung wurde nicht nur der chinesischen Mythologie gehuldigt, sondern auch die Strukturbelastungen durch den Winddruck reduziert.[15]

Dieser erste Entwurf des Mondtores sorgte für Aufregung unter den chinesischen Patrioten, darunter auch der Bürgermeister von Shanghai. Sie waren der Meinung, dass das kreisrunde Mondtor eine Ähnlichkeit mit dem Aussehen der aufgehenden runden Sonne in der japanischen Nationalflagge hat. Architekt Pedersen machte den Vorschlag, eine Brücke an der Unterseite der Kreisöffnung einzubauen, damit sie weniger kreisförmig ist. Dieser Vorschlag fand keine Unterstützung durch die Chinesen. Am 18. Oktober 2005 legte Kohn Pedersen Fox Associates (KPF) einen alternativen Entwurf vor. Das kreisrunde Mondtor wird durch eine Trapezform ersetzt, dadurch wurde die Erstellung bautechnisch einfacher und kostengünstiger. Zusätzlich konnte nun auf dem 100. Stockwerk noch eine Aussichtsplattform als endgültige Form eingeplant werden.[28][31]

Bau

Für die Bauphase des Shanghai World Financial Centers waren die China Architecture General Engineering Company und die Shanghai Construction (Group) General Company Association verantwortlich. Der Zuständigkeitsbereich der China Architecture General Engineering Company war die Planung und Installation der Fassadensysteme aus Glas, Stahlarbeiten und Betonarbeiten für kommerzielle Anwendungen. Sie war auch für die Gestaltung und Installation der verbundenen Dächer und Dachsysteme zuständig. Die Shanghai Construction (Group) General Company Association war für die Bereitstellung von Bau- und Ingenieursdienstleistungen, Verträge mit den Industrieunternehmen und Behörden, öffentlicher Versorgungseinrichtungen usw. zuständig.[15]

Fundament

Das Ergebnis der Bodenproben für die Fundamenterstellung war zufriedenstellend. Da tragfähiger Baugrund vorhanden war, konnte die Gebäudelast durch eine kombinierte Pfahl-Plattengründung getragen werden. Bei der kombinierten Pfahl-Plattengründung wird die vertikale Belastung anteilig von der Pfahlkopfplatte und den Pfählen auf den Baugrund übertragen. Da die Pfähle ihre Lastanteile in tiefere Bodenschichten einleiten, können hierdurch die Gesamtsetzung und die Setzungsunterschiede der Gründungsplatte deutlich reduziert werden, so dass gleichzeitig die Gefährdung der Betriebssicherheit des Gebäudes vermindert wird. Darüber hinaus bewirkt die entsprechende Anordnung und Konzentration der Pfähle unter einem exzentrisch angeordneten Aussteifungstragwerk eine Zentrierung der Reaktionskräfte im Fundamentsystem.[32]

Am 27. August 1997 wurde der Grundstein für das Shanghai World Financial Center gelegt. Da für das SWFC drei Tiefetagen für Parkflächen vorgesehen waren, musste das Fundament kreisförmig bis zu einer Tiefe von 17,5 Meter ausgehoben und mit Spundwänden gegen Einsturz gesichert werden. Um die Gebäudelast des SWFC sicher am Boden zu halten, wurden ab der Tiefe von 17,5 Meter Stahlpfähle in den Baugrund getrieben. 2271 Stahlpfähle wurden in das Fundament des Gebäudes integriert. Die Stahlpfähle wurden so angeordnet, dass als Abschluss eine zwei Meter dicke quadratische Gründungsplatte mit abgeschrägten Ecken aufgesetzt wurde. Die kurzen Stahlpfähle wurden an der Außenseite der Gründungsplatte eingesetzt und wurden je mehr sie zum Zentrum der Platte gesetzt wurden länger. Die längsten Stahlpfähle sitzen im Zentrum, sind ca. 78 Meter lang und wiegen pro Stück 17 Tonnen. Das Gesamtgewicht dieser Stahlpfähle allein beträgt ca. 20.000 Tonnen.[21] Nach Fertigstellung des Fundaments wurde, verursacht durch die Finanzkrise, im August 1998 ein Baustopp über das SWFC-Projekt verhängt.

Megastahlstützen

Erst am 13. Februar 2003 wurden die Bauarbeiten nach Änderung der ursprünglichen Gebäudeplanung fortgeführt. In drei Schichten (Tag und Nacht) waren 2.000 Arbeiter auf der Baustelle im Einsatz.[33]

Megastützen und Stahlstruktur

Die vier Megastahlstützen in den Ecken des Gebäudes bestehen aus einem aus Grobblechen zusammengeschweißten Kern mit einer Betonummantelung. Für die besonders kritischen Bereiche dieser ausgefeilten Konstruktion wurden spezielle Grobbleche benötigt, die höchsten Qualitätsansprüchen genügten. In den Sockel für die Megastahlstütze wurden vier versetzt angeordnete Stahlstützen eingesetzt und die Grundfläche der Megastahlstütze mit 50 mm im Durchmesser dicken Betonstahl, gebündelt in Gruppen von jeweils vier Stäben ausgelegt.[6]

Für die Erstellung der Stahlkonstruktion wurde für das Shanghai World Financial Center insgesamt 40.000 Tonnen Stahl benötigt. Diese sehr große Menge Stahl wurde durch den Stahlkonzern ArcelorMittal (17.000 Tonnen) und durch die Firma Dillinger Hütte GTS (23.000 Tonnen) geliefert.[34] Die Grobbleche wurden in der Stahlgüte ASTM A572 Grade 50 in Dicken zwischen 45 mm und 100 mm sowie die des thermomechanisch gewalzten höherfesten Feinkornbaustahls DI-MC 460 in Dicken von 20 mm bis 100 mm für das SWFC benötigt. Zum Teil kamen auch Stähle mit besonderen Verformungseigenschaften in Dickenrichtung zur Sicherstellung der hohen Verformungsfähigkeit der Konstruktion zum Einsatz. Der Einsatz hochfester Stähle wird erforderlich, wenn Spannungsprobleme bei der Bauteilbemessung entscheidend sind. Das ist oft in Verbundträgern, weitgespannten Dachtragwerken, Fachwerkträgern oder hoch belasteten Stützen der Fall. Die Bleche wurden zunächst per Schiff nach China befördert, wo sie in den Stahlbauwerkstätten zu Trägern und Stützen zusammengeschweißt wurden. Anschließend erfolgte der Transport der fertigen Bauteile zur Baustelle. Hier wurden sie schließlich eingehoben und miteinander verschweißt bzw. verschraubt. Da auf der Baustelle nicht genug Platz für die Lagerung von Großbauteilen vorhanden war, mussten bestimmte Materiallieferungen im Just in Time Verfahren erfolgen, d. h. zu einer bestimmten Zeit musste ein bestimmtes Bauteil an seinem bestimmten Einbauplatz sein. Durch computergesteuerte Arbeitsablaufpläne wurde verhindert, das ein Fehler im Zeitplan, oder der Materialanlieferung den Baufortschritt verzögerte.[7]

Das ausführende Konsortium aus China-Construction-Engineering und Shanghai-Construction beauftragten die Firma DOKA China Group Shanghai mit der Betonschalung der vier Megastahlstützen an den Außenkanten des Gebäudes. Für die Trägerschalung der vier Megastahlstützen wurde ein System das für die Schalung von Brückenpylonen entwickelt wurde eingesetzt. Das hatte den Vorteil das dieses System dadurch bereits erprobt war. Auf den vier Megastahlstützen wurden die SKE 50 Kletterautomaten aufgesetzt. Im Viertagestakt wurde die Selbstkletterschalung in Regelabschnitten von 4,20 Meter bis zum 101. Stockwerk hochgesetzt. Am zunächst errichteten Stahlskelett der Megastützen zieht sich der Kletterautomat nach oben. Der Schalungsdruck hingegen wird in den bereits betonierten, darunter liegenden Korpus geleitet. Für die vier Megastahlstützenschalung wurden 16 Monate Bauzeit benötigt.[35]

Innenkern des Gebäudes

Im Zentrum des Gebäudes befinden sich ein 30 Meter mal 30 Meter großer mit abgeschrägten Ecken versehener massiver Stahlbetonkern und um diesen herum ein betonummanteltes Stahlskelett. Dieser Innenkern reicht von den Tiefetagen bis zum 94. Stockwerk hinauf. Oberhalb des 94. Stockwerkes ändert sich die Konstruktionsweise. Darüber liegende Stockwerke sind in reinem Stahlbau gefertigt. Gründe hierfür sind das geringere Gewicht der Stahlkonstruktion sowie die exponentiell steigende Kosten, die durch das Heraufpumpen des Betons verursacht würden. Durch die filigranere Stahlkonstruktion blieben die Lasten aus Eigengewicht trotz größerer Höhe gleich.[36] Beim Bau des SWFC musste zuerst mit der Errichtung des Innenkerns begonnen werden, weil dort die Lastenaufzüge für den Transport des Baumaterials untergebracht werden mussten. Anschließend konnte die Fassade nachgezogen werden, dadurch war der Ausbau des Innenkerns dem Bau der Fassade immer einige Stockwerke voraus. Im Innenkern wurden die Fahrstuhlschächte, Sanitäranlagen, Treppenhäuser, Versorgungseinrichtungen usw. untergebracht.

Innenkern aus Stahlbeton

Der Fußboden wurde in Form von vorgefertigten Stahlplatten auf denen Transportaugen für den Kran und in gleichen Abständen auf den Stahlplatten senkrechtstehende Bolzen zur Halterung des Stahlgeflecht für die Betonschicht aufgeschweißt sind, verlegt. Die Fußbodenstahlplatten wurden auf den Stockwerkträgern verschraubt und dann wurde das Stahlgeflecht für die Betonschicht eingesetzt. Anschließend wurde der Beton mit faltbare Auslegerpumpmaschinen über 200 m hochgepumpt.[33] Beim Hochpumpen des Betons wurden über 60 Automobilbetonpumpen und sechs Anhängerpumpen eingesetzt. Die Forderung des Bauträgers war, dass die Maschinen beim Hochpumpen des Betons in nur 40 Stunden und ohne Unterbrechung 28.000 Kubikmeter Beton befördern und beim verwendeten Beton ein äußerst hohes Mischverhältnis zum Einsatz kam.[37] Die Betonarbeiten für den Fußboden wurden nur in der Nacht durchgeführt, damit der Beton bei den Tagestemperaturen keine Risse bekam. Für die Fertigstellung eines Stockwerkes wurden drei Tage benötigt.[33] Der Fußboden hat zwei unterschiedliche Belastungszonen. Im Abstand von 3,60 Meter rund um den Innenkern ist eine Bodenbelastung von 800 kg pro Quadratmeter und im übrigen Bereich eine Bodenbelastung von 500 kg pro Quadratmeter erlaubt.

Die Firmen Otis Elevator Company und ThyssenKrupp Elevator wurden mit dem Einbau der Aufzugsanlagen und der 33 Fahrtreppen beauftragt. Im Innenkern des SWFC sind 91 Hochgeschwindigkeitsaufzüge, davon 32 Doppeldeckeraufzüge untergebracht.[38] Die Doppeldeckeraufzüge bestehen jeweils aus zwei fest miteinander verbundenen Kabinen mit einer Tragkraft von je 2.000 Kilogramm, die mit einer Spitzengeschwindigkeit von zehn Metern pro Sekunde (36 km/h) eine Sky Lobby in 240 Metern Höhe bedienen. Damit sind diese Anlagen im neuen Shanghai World Financial Center die schnellsten Doppeldeckeraufzüge der Welt (Stand Juli 2009).[39][40] Diese Aufzüge ermöglichen den Transport von einer größeren Anzahl von Passagieren bei gleichzeitiger Beibehaltung hoher Flächeneffizienz. Um die hohen Geschwindigkeiten im Aufzugsschacht zu erreichen, haben die Ingenieure unter anderem aerodynamische Verkleidungen für Kabinen und Türen entwickelt. Daneben sorgt eine elektronische Rollenführung für eine vibrations- und schwingungsarme Aufzugsfahrt. Schon bei der Installation der Führungsschienen im Schacht musste mit Hilfe von moderner Lasertechnik auf äußerste Präzision geachtet werden, um den Passagieren auch bei hoher Geschwindigkeit den bestmöglichen Fahrtkomfort zu ermöglichen. Die Firma Otis baute auch sieben Gen2-Aufzüge ins SWFC ein. Das maschinenraumlose Gen2-System ist besonders Platz sparend und die patentierte Flachgurttechnologie sorgt für einen geräuschärmeren und ruhigeren Lauf als bei konventionellen Aufzügen. Die stahlseelenarmierten Polyurethangurte ebenso wie die getriebelose Maschine des Gen2-Aufzugs benötigen keine Schmierung; das System ist daher besonders sauber und umweltfreundlich. Darüber hinaus verbraucht der getriebelose, mit Permanentmagneten bestückte Antrieb nur halb soviel Energie wie herkömmliche Maschinen mit Getriebe.[41]

Im 94. Stock befindet sich eine Ausstellungshalle. Um diese mit Autos und anderen Ausstellungsstücken versorgen zu können wurde ein Autoaufzug eingebaut, der für eine Transportleistung von 3 Tonnen ausgelegt ist und der innerhalb von etwa zwei Minuten sein Zielstockwerk erreicht.[40]

Außenfassade

Der Bau im Mai 2007

Der Hauptkörper des Shanghai World Financial Centers ist ab einer Höhe von 24 Meter über der Oberfläche bis in die Gebäudespitze (492 m) mit einer Glasvorhangfassade verkleidet. Das ganze Gebäude hat 10.000 Fenster, wobei eine Fenstereinheit aus vier Glasscheiben mit Aluminiumrahmen zusammengesetzt ist. 130 Arbeiter, aufgeteilt in drei Schichten, haben für die Fenstermontage eine Spezialausbildung erhalten. Pro Tag wurden durchschnittlich 50 Fenstereinheiten montiert und in die Außenfassade eingebaut. Für ein Stockwerk wurden ca. anderthalb bis zwei Arbeitstage benötigt. Die Fenster wurden in einem Spezialkorb per Kran auf das entsprechende Stockwerk gebracht und dort zur Fenstereinheit montiert. Die montierte Fenstereinheit wurde per Kran aus dem Stockwerk geschwenkt und ein Stockwerk höher gehoben. Dort drehten Arbeiter die Fenstereinheit um 180° und ließen sie wieder ein Stockwerk herunter, wo sie mit den Halteklammern in die andere Fenstereinheit eingehängt wurde, so dass die Fenstereinheiten untereinander eine Verbindung hatten.[33]

Die Glasvorhangfassade ist aus leichtem Spiegelglas angefertigt worden. Das Glas ist ein architektonisches Verbundsicherheitsglas von DuPont mit einer Butacite-Zwischenschicht, das wegen seiner Optik und Sicherheit ausgewählt wurde. Das Verbundglas umgibt die gesamte Struktur und wurde auch in den Visionsteilen des SWFC (z.B. Aussichtsplattform) wegen seiner Akustik und energiesparenden Leistung verwendet. Die Außenseite des Glases hat einen silbernen Schimmer, während die hohe Transparenz auf der Innenseite eine hervorragende Aussicht auf Shanghai für die Insassen des Gebäudes bietet.[15] Die Glasaußenseite in Hochhäusern wie dem Shanghai WFC ist ständig dem Angriff von Feuchtigkeit und Alkalität – die zwei Hauptursachen von Glaskorrosion – ausgesetzt. Ab Werk wurde auf der Glasaußenseite ein Spezialglasschutz aufgebracht. Dieser Schutz ist wasserabweisend und sehr widerstandsfähig gegen Alkalität wie Zementstaub, Vogelkot, Baumharz und andere organische Verunreinigungen. In der Praxis ist das Glas schmutzabweisend, leichter zu reinigen und sauber zu halten. Jede Glasoberflächenkontamination kann leichter entfernt werden, dadurch werden Kosten gesenkt und langwierige Verzögerungen vermieden.[42]

Bauarbeiten am Trapezportal

Im Shanghai World Financial Center sind drei Aussichtsplattformen untergebracht. Die niedrigste Aussichtsplattform befindet sich im 94. Stockwerk (423 m) und ist als 750 Quadratmeter große Veranstaltungshalle für Events vorgesehen. Oberhalb des 94. Stockwerkes ist das SWFC in reinem Stahlbau gefertigt. Die zweite Aussichtsplattform, die sogenannte Sky Bridge, befindet sich im 97. Stockwerk (439 m), das Dach der Sky Bridge kann bei gutem Wetter geöffnet werden. Die höchste Aussichtsplattform, der sogenannte Sky Walk, befindet sich im 100. Stockwerk (474 m). Der Sky Walk ist ein 55 Meter langer Flur und wurde mit einem transparenten Fußboden ausgelegt. Die Bodenplattenbelastung beträgt 240 kg pro Glasplatte.[43]

Am 14. August 2007 brach ein Feuer im 40. Stockwerk des Shanghai World Financial Center aus, welches durch Schweißarbeiten verursacht wurde. Das Feuer wurde innerhalb einer Stunde von der Feuerwehr gelöscht. Bei diesem Unfall wurden keine Personen verletzt und es entstand nur ein geringer Sachschaden.[28]

Bauabschluss

Die Endhöhe von 492 Meter wurde am 14. September 2007 erreicht, wobei die 101 Stockwerke aber noch nicht fertiggestellt waren.[31] Die endgültigen Fassadenplatten wurden erst im Juni 2008 installiert. Der Einbau der Aufzugsanlage wurde Mitte Juli 2008 abgeschlossen. Am 17. Juli 2008 wurde das Shanghai World Financial Center fertiggestellt. Die offizielle Eröffnung des Gebäudes wurde am 28. August 2008 für Unternehmen durchgeführt. Am 30. August 2008 wurden für das Publikum die Beobachtungsetagen geöffnet.

Grünes Gebäude

Von Wolken umhüllt

Schon bei der Planung des Shanghai World Financial Centers wurde auf besonders ressourcenschonendes Bauen im Sinne eines Grünen Gebäudes Wert gelegt. Die für das SWFC verfolgten Nachhaltigkeitsstrategien haben sich auf eine Reduzierung der für die Bauausführung erforderlichen Energie konzentriert, indem man die Effizienz maximiert, den Materialverbrauch minimiert und die Gebäudegeometrie entsprechend gestaltet hat.[3] Durch den Aufbau nur eines Mehrzweckwolkenkratzers, statt mit mehreren Gebäuden für bestimmte Zwecke kann der Energieverbrauch pro Person reduziert werden. Für den Bau des SWFC wurden nur asbest- und formaldehydfreie Baustoffe verwendet, um die Umwelt und Menschen vor diesen schädlichen Stoffen zu schützen.[16] Im Gegensatz zu anderen Gebäuden die in der Regel nach 30 Jahren eine Renovierung verlangen, ist das SWFC mit Materialien von hoher Lebensdauer gebaut, sodass eine Renovierung erst in mehr als 100 Jahren nötig wird.[44]

Der Einsatz von modernen, hochfesten Stählen (Histar) am Shanghai World Financial Center ermöglichte bei größeren Spannweiten und bei hoher Belastung Einsparungen bei Material, Verarbeitung, Transport und Montage. Wegen der geringeren Eigenlast der HISTAR-Stähle wurde der Ausstoß von Treibhausgasen bei der Verwendung von Stahlstützen um 32 Prozent sowie bei der von Trägern um 19 Prozent reduziert.[3]

Zum ersten Mal wurde in China das VAV-System (Variable Air Volume System) in den Klimaanlagen eingebaut, dadurch reduziert sich der Stromverbrauch um ca. 30 Prozent. Auch die Abwasser- sowie die Müllentsorgung wird umweltschonend durchgeführt. Auch bewahrt das reflektierende transparente Glassandwich der Fassaden die Wärme im Inneren, wodurch die Klimaanlage auf einem niedrigen Level läuft.[44]

In der Sky Lobby (240 m) können Mitarbeiter das Mittagessen oder Snacks in der Kantine kaufen, statt mit einem der 91 Aufzüge den ganzen Weg bis zum Einkaufszentrum und den Restaurants ins Erdgeschoss zu machen.[44]

Sonstiges

Die Aussichtsetage

Am 19. April 2009 präsentierte der Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche AG, Wolfgang Porsche, als Weltpremiere die neue Geschäftslimousine „Panamera“ anlässlich der internationalen Automesse in Shanghai in der Ausstellungshalle im 94. Stockwerk des Gebäudes.[45] Die Ausstellungshalle wird mit einem Autoaufzug mit einer Nutzlast von drei Tonnen versorgt, der in etwa zwei Minuten das 94. Stockwerk erreicht.[40]

Film

  • Megabauwerke. Der Shanghai Super Tower. Dokumentarfilm, Neuseeland, VR China, 2007, 50 Min., Regie: Steven R. Talley, Max Quinn, Produktion: Natural History New Zealand Ltd. (NHNZ), China International Communications Centre (CICC), National Geographic Channel, Kinowelt, Video-Ausschnitt, 5:03 Min. vom National Geographic Channel.

Siehe auch

Commons: Shanghai World Financial Center – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. CTBUH: Mecca Royal Clock Tower Hotel
  2. CTBUH: Shanghai Tower
  3. a b c d e f g h Construction Shanghai World Financial Center, abgerufen am 24. September 2009
  4. a b c Architectural Record SWFC, abgerufen am 30. September 2009
  5. „Bottle opener“ or spire of serenity?, abgerufen am 28. Juli 2011
  6. a b c d Structure SWFC vom Juni 2007 (PDF; 475 kB) abgerufen am 20. September 2009
  7. a b Shanghai Financial Center (PDF; 1,6 MB) Dillinger Hütte GTS, abgerufen am 14. September 2009
  8. a b Das Stahltragwerk des Shanghai World Financial Center, abgerufen am 29. September 2009
  9. ASTM-Stahl, abgerufen am 27. September 2009
  10. [1] abgerufen am 29. September 2009
  11. HISTAR-Stähle, abgerufen am 28. September 2009
  12. Werkstoffblatt DI-MC 460 (PDF; 166 kB), abgerufen am 25. September 2009
  13. Nachhaltiges Bauen dank hochfester Stähle, abgerufen am 22. September 2009
  14. a b Wind Engineering, abgerufen am 27. September 2009
  15. a b c d e f g h i j k Construction Technology Tall Buildings – Shanghai World Financial Center, abgerufen am 22. September 2009
  16. a b c d e f g h Case Study: Shanghai World Financial Center, abgerufen am 26. September 2009
  17. Shang-Highed: On Top of the World’s Tallest Observatory, abgerufen am 1. Oktober 2009
  18. Tekla Structures, abgerufen am 30. September 2009
  19. Inside the Shanghai World Financial Center (3D Video), abgerufen am 16. September 2009
  20. Technology Shanghai World Financial Center, abgerufen am 3. Oktober 2009
  21. a b Fire Saftey Engineering vom 27. März 2009, abgerufen am 30. September 2009
  22. buildingtalk.com, abgerufen am 3. Oktober 2009
  23. Background SWFC, abgerufen am 28. September 2009
  24. Shanghai: Pudong, Stadt wächst im Zeitraffer!, abgerufen am 17. September 2009
  25. Overseas Investment Dominates Pudong Economy, abgerufen am 17. September 2009
  26. a b c Minoru Mori Discusses His New Shanghai Tower, Newsweek vom 30. August 2008, abgerufen am 26. Dezember 2014
  27. Kohn Pedersen Fox Associates, abgerufen am 18. September 2009
  28. a b c Essential Architecture – Shanghai World Financial Center, abgerufen am 19. September 2009
  29. a b c [2] abgerufen am 18. September 2009
  30. Vgl. Tyers, R.: Weathering the Asian Crisis: The role of China, East Asian Bureau of Economic Research Finance Working Papers 426, October 2000 Weathering The Asian Crisis: The Role Of China (Memento vom 20. August 2006 im Internet Archive) abgerufen am 21. September 2009
  31. a b China: Neuer Superturm für Schanghai, Focus Online vom 14. September 2007, abgerufen am 16. September 2009
  32. Marios C. Phocas: Hochhäuser: Tragwerk und Konstruktion. 1. Auflage, B. G. Teubner Verlag, ISBN 3-519-00496-8, S. 153–154.
  33. a b c d Constructing the Shanghai SuperTower, Film, 05:03 Min. vom 24. Januar 2008
  34. [3] (PDF; 13 kB) abgerufen am 21. September 2009
  35. Bauen in China, China-Exkursion 2008 der Fakultät Bauingenieurwesen der HTWG Konstanz, Herausgeber: Fakultät Bauingenieurwesen, HTWG Konstanz, 2008, Seite 74–75, Dokument 1.pdf (7.633 KB), abgerufen am 2. Oktober 2009
  36. Bauen in China, China-Exkursion 2008 der Fakultät Bauingenieurwesen der HTWG Konstanz, Herausgeber: Fakultät Bauingenieurwesen, HTWG Konstanz, 2008, Seite 72–73, Dokument 1.pdf (7.633 KB), abgerufen am 2. Oktober 2009
  37. [4] abgerufen am 4. Oktober 2009
  38. Bauen in China, China-Exkursion 2008 der Fakultät Bauingenieurwesen der HTWG Konstanz, Herausgeber: Fakultät Bauingenieurwesen, HTWG Konstanz, 2008, Seite 71, Dokument 1.pdf (7.633 KB), abgerufen am 2. Oktober 2009
  39. ThyssenKrupp Elevator im Shanghai World Financial Center: Mit 36 km/h durch’s Shanghai World Financial Center, 1. Juli 2009. Baulinks.de-Archiv. Abgerufen am 12. Februar 2010
  40. a b c Die Otis Elevator Company hat einen einzigartigen Aufzug entwickelt …, datiert mit 23. Juni ohne Jahr. Abgerufen am 12. Februar 2010.
  41. [5] abgerufen am 5. September 2009
  42. Case Study Shanghai WFC (PDF; 448 kB), abgerufen am 8. Oktober 2009
  43. [6] abgerufen am 5. Oktober 2009
  44. a b c Green Super-Wolkenkratzer, Christl Dabu, China Daily vom 4. September 2006, abgerufen am 4. Oktober 2009
  45. „Porsche ganz oben“, Auto Bild, 19. April 2009

Koordinaten: 31° 14′ 12″ N, 121° 30′ 10″ O