Technical und Binäre Option: Unterschied zwischen den Seiten
K →Einleitung: +Fahrzeugtyp |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Überarbeiten}} |
|||
[[Datei:Truck with antiaircraft gun.jpg|miniatur|Technical auf Basis eines [[ZIL-131]] in [[Afghanistan]]]] |
|||
Eine '''binäre Option''' (auch: ''digitale Option'') ist ein [[Derivat (Wirtschaft)|Finanzderivat]], das von [[Option (Wirtschaft)|Optionen]] abgeleitet ist, zu den [[Exotische Option|exotischen Optionen]] zählt und zur Kategorie der Termingeschäfte gehört. |
|||
[[Datei:Car with machine gun.JPG|miniatur|Technical auf der Basis eines [[VW T2|VW T2 Pritschenwagen]]]] |
|||
Bei binären Optionen können nur zwei Szenarien eintreten: Tritt ein zuvor definiertes Ereignis ein, erhält der Käufer einen festgelegten Betrag, andernfalls verfällt die Option ''wertlos''. Als Basiswerte kommen – wie bei klassischen Optionsscheinen auch – Indizes, Aktien, Währungspaare oder auch Rohstoffe in Frage. Es kann dann auf fallende oder steigende Kurse spekuliert werden. |
|||
Als '''Technical''' bezeichnet man einen zum Kampfeinsatz umgebauten ungepanzerten Wagen, auf dem eine einfache Waffe wie ein [[Maschinengewehr]], [[rückstoßfreies Geschütz]], [[Flugabwehrkanone|Flak]] oder [[Panzerabwehrkanone|Pak]] montiert ist. |
|||
Ebenso wie bei klassischen Optionsscheinen existieren binäre Kaufs- und Verkaufsoptionen in amerikanischer und europäischer Variante. |
|||
Sie finden meist im Kontext der [[Asymmetrische Kriegsführung|Asymmetrischen Kriegsführung]] Verwendung. Meist handelt es sich um ein einfach modifiziertes Geländefahrzeug mit [[Allradantrieb]] und einer Ladefläche, [[Pickup]] genannt, auf der die jeweilige Bewaffnung ihren Platz findet. Die Umbauten beschränken sich meist auf das Umlackieren in Tarnfarben, anbringen von Aufnahmemöglichkeiten für Munition und in einigen Fällen auch das Entfernen des Daches der Fahrerkabine. Die Besatzung besteht aus Fahrer, Waffenbedienung und einer nicht festgelegten Anzahl von Schützen, die sich nach dem auf dem Fahrzeug gegebenen Platz richtet. |
|||
Die ''Cash-or-Nothing-Option'' schüttet am Laufzeitende einen vorher festgelegten Betrag aus, wohingegen die ''Asset-or-Nothing-Option'' den Preis des Basiswertes auszahlt oder diesen selbst andient. Im Gegensatz zu klassischen Optionen hat der Trader also keine Möglichkeit die Option während der Laufzeit auszuüben. |
|||
Handelt es sich um einen voll gepanzerten Wagen spricht man von [[Panzerwagen]]. |
|||
== |
== Varianten == |
||
[[Datei:Mogadishu technical.jpg|miniatur|Technical in Mogadischu, Somalia]] |
|||
{| class="wikitable" style="text-align:center" |
|||
Der Begriff ''technical'' ist eine Verkürzung des englischen ''technical assistance grant'' (deutsch: „technische Ausrüstungszulage“). Seine Popularisierung erfuhr er im Rahmen der [[UNOSOM]]-Einsätze im [[Somalischer Bürgerkrieg|somalischen Bürgerkrieg]] zu Beginn der 1990er Jahre. Da die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] vor Ort wirkenden Hilfsorganisationen die Anstellung auswärtigen Wachpersonals untersagten, gewährten diese Organisationen ihren Mitarbeitern ''technical assistance grants'', womit diese vor Ort Wagen und Fahrer bezahlten.<ref name="Pritsche">{{internetquelle| autor=Luisa Seeling| url=http://www.sueddeutsche.de/politik/rebellen-fahrzeug-toyota-hilux-auf-der-pritsche-1.2099443 | sprache=de| titel=Auf der Pritsche| titelerg=Rebellen-Fahrzeug Toyota-Hilux| werk=[[Süddeutsche Zeitung]]| datum=2014-08-23| zugriff=2014-08-30 | kommentar=IS-Kämpfer und Taliban, somalische Piraten und libysche Milizionäre - alle fahren Toyota Hilux. Warum Aufständische in aller Welt besonders gerne den japanischen Geländewagen nutzen.}}</ref> Im Laufe des UN-Mandats nahm die Bewaffnung dieser Wagen zu.<ref name="Kavallerie">Gutschker, Thomas; Boris Schmidt, Boris; Scheen, Thomas: Die Kavallerie des kleinen Mannes. Toyotas „Pick-ups“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11. April 2011, abgerufen am 11. April 2011.</ref> |
|||
|- |
|||
! Ereignis !! Optionsart !! Bedingung/Ereignis !! Erwartung für den Basiswert |
|||
|- |
|||
| rowspan="2" | Knock-In |
|||
| Call |
|||
| Der Basiswert muss auf oder über der Schwelle notieren: X ≥ T<sub>in</sub> |
|||
| (deutlich) steigende Kurse |
|||
|- |
|||
| Put |
|||
| Der Basiswert muss auf oder unter der Schwelle notieren: X ≤ T<sub>in</sub> |
|||
| (deutlich) fallende Kurse |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" | Knock-Out |
|||
| Call |
|||
| Der Basiswert darf die Schwelle nicht berühren oder unterschreiten: X > T<sub>out</sub> |
|||
| steigende oder seitwärts tendierende Kurse |
|||
|- |
|||
| Put |
|||
| Der Basiswert darf die Schwelle nicht berühren oder überschreiten: X < T<sub>out</sub> |
|||
| fallende oder seitwärts tendierende Kurse |
|||
|- |
|||
| Range |
|||
| Der Basiswert muss innerhalb der Schwellen notieren: T<sub>Call</sub> < X < T<sub>Put</sub> |
|||
| seitwärts tendierende Kurse |
|||
|} |
|||
Hierbei steht |
|||
== Geschichte == |
|||
* ''X'' für den Kurs des Basiswertes und |
|||
[[Datei:GVTM tatschanka 11.jpg|mini|Restaurierte Tatschanka]] |
|||
* ''T'' für die Schwelle der binären Option. |
|||
[[Datei:Special Air Service in North Africa E 21337.jpg|miniatur|Angehörige des [[Special Air Service|SAS]] nach einer [[Patrouille]] ([[Nordafrika]], 1943)]] |
|||
Für ''amerikanische Optionen'' gilt, dass das Ereignis ''während'' der Laufzeit eintreten muss; bei ''europäischen Optionen'' muss das Ereignis am Laufzeitende eintreten (siehe [[Option (Wirtschaft)#Ausübungsarten]]). |
|||
=== Russischer Bürgerkrieg === |
|||
Die Geschichte dieser Fahrzeuge reicht zurück bis zu den Anfängen der Automobilisierung. Vorläufer der Technicals waren mit [[Maschinengewehr|Maschinengewehren]] ausgestattete Pferdekutschen, sogenannten [[Tatschanka|Tatschankas]], die im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]] von 1917 bis 1920 zum Einsatz kamen. |
|||
== Bewertung nach Black-Scholes-Modell == |
|||
=== Zweiter Weltkrieg === |
|||
Im Zweiten Weltkrieg wurden bewaffnete Geländewagen, wie der [[Chevrolet]] WB 30 Patrol Truck und der [[Willys MB |Willys MB Jeep]], von Britischen Truppen, wie der ''[[Long Range Desert Group]]'' und dem ''[[Special Air Service]]'' (SAS), eingesetzt. |
|||
{{Hauptartikel|Black-Scholes-Modell}} |
|||
=== West Sahara Krieg === |
|||
'''Zusammenhang zu den klassischen Optionsscheinen''' |
|||
In größerem Umfang wurden umgebaute zivile Geländewagen erstmals von der [[Frente Polisario|Polisario]] in ihrem ab 1975 geführten Krieg für die Unabhängigkeit [[West-Sahara|West Saharas]] gegen [[Mauretanien]] und [[Marokko]] verwendet. |
|||
Da eine binäre, europäische Knock-In-Call- oder Put-Option ausgezahlt wird, wenn sie während bzw. am Ende der Laufzeit im Geld notiert, entspricht ihr normierter Preis – d. h. der Preis für eine Auszahlungseinheit – der Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis. Somit verhält sich ihr Preis genauso wie das [[Black-Scholes-Modell#Delta|Delta]] eines klassisches Optionsscheins.<ref>{{Cite book|last=Hull|first=John C.|year=2005|title=Options, Futures and Other Derivatives|publisher=[[Prentice Hall]]|isbn=0-13-149908-4}}</ref> |
|||
=== Libysch-Tschadischer Grenzkrieg === |
|||
Der operative Einfluss von Technicals auf die abschließende Wende des Libysch-Tschadischen Grenzkrieges im Jahre 1987 trug diesem Konflikt die Bezeichnung [[Libysch-Tschadischer_Grenzkrieg#Toyota-Krieg|„Toyota-Krieg“]] ein.<ref name="Kavallerie"/> |
|||
Der Wert kann so nach [[Black-Scholes-Modell]] als erste Ableitung des Optionspreises nach dem Basispreis interpretiert und berechnet werden: |
|||
== Verwendungen == |
|||
Technicals werden meist nach einer der drei folgenden Methoden verwendet: |
|||
# Der Technical durchfährt schnell das Gefechtsgebiet und beschießt dabei das ganze Gebiet mit [[Unterstützungsfeuer]]. Danach begibt sich das Fahrzeug wieder in sichere Deckung ([[Hit and Run (Militär)|Hit-and-run-Taktik]]). |
|||
# Der Technical versucht schnell den Gefechtsort zu erreichen und feuert danach mit gezielten Schüssen. |
|||
# Als [[Truppentransporter]]. Der Technical transportiert eine Truppenabteilung zum Gefechtsort, und danach unterstützt es die Abteilung mit seiner Waffenausrüstung. |
|||
:<math> |
|||
== Weblinks == |
|||
\begin{align} |
|||
{{Commonscat|Technicals (vehicle)|Technicals}} |
|||
\frac{\partial}{\partial K} C(S, t) & = \frac{\partial}{\partial S} \Phi(d_1) S - \Phi(d_2) K e^{-rt} \\ |
|||
* {{internetquelle |
|||
C_\text{binär} & = e^{-rt} \Phi(d_2) |
|||
| autor=Thomas Gutschker, Boris Schmidt und Thomas Scheen |
|||
\end{align} |
|||
| hrsg= |
|||
</math> |
|||
| url=http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E2ED5D7331CCB4269A425E4DEF5181522~ATpl~Ecommon~Scontent.html |
|||
| format= |
|||
| sprache=de |
|||
| titel=Die Kavallerie des kleinen Mannes |
|||
| titelerg=Toyotas „Pick-ups“ |
|||
| werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |
|||
| seiten= |
|||
| datum=2011-04-11 |
|||
| archiv-url= |
|||
| archiv-datum= |
|||
| zugriff=2011-04-11 |
|||
| kommentar=Der Pickup in der Asymmetrischen Kriegführung |
|||
| zitat= |
|||
| offline= |
|||
}} |
|||
bzw. für Verkaufsoptionen |
|||
== Belege und Anmerkungen == |
|||
<references/> |
|||
:<math> |
|||
[[Kategorie:Militärfahrzeug]] |
|||
P_\text{binär} = e^{-rt} \Phi(-d_2) |
|||
</math> |
|||
dabei ist |
|||
* ''Φ(·)'' die Verteilungsfunktion der Standard-Normalverteilung, |
|||
* ''K'' der Basispreis der Option, |
|||
* ''r'' der risikofreie Zins und |
|||
* ''t'' die Laufzeit der Option. |
|||
== Handel mit binären Optionen == |
|||
Binäre Optionen wurden lange Zeit [[Außerbörslicher Handel|außerbörslich]] gehandelt, also direkt vom Aussteller an den Käufer vergeben. Für diese Form [[Exotische Optionen|exotischer Optionen]] gab es keinen liquiden Markt für den Handel.<ref>David F. DeRosa: ''Options on Foreign Exchange (Wiley Financial Engineering)'' John Wiley & Sons (2. Auflage, 2000)</ref> Sie waren aber häufig in komplexere Optionen-Verträge eingebettet.<ref>[http://binaryoptionszero.com/the-history-of-binary-options/ The History of Binary Options.] Binary Options Zero, abgerufen am 26. Oktober 2014</ref> Seit 2008 stellen Online-Plattformen vereinfachte Versionen börsengehandelter binärer Optionen. Die Plattformen bieten standardisierte Kurzzeit-Optionen an, die eine prädefinierte Auszahlung bzw. Verlust auf jede Option festlegen. Sie können sich prinzipiell auf alle börsennotierten Produkte, inklusive [[Devisen]] beziehen.<ref>[http://www.deutschefxbroker.de/spekulieren/ Mit binären Optionen auf Währungsschwankungen spekulieren.] deutschefxbroker, abgerufen am 26. Oktober 2014</ref> Typischerweise kann eine solche Option während der Laufzeit nicht liquidiert werden, es sei denn der Broker bzw. die Plattform erlaubt solch ein Vorgehen.<ref>Goron Page: [http://www.forbes.com/sites/investor/2010/07/27/dont-gamble-on-binary-options/ Don't Gamble On Binary Options.] Forbes am 27. Juli 2010, abgerufen am 26. Oktober 2014</ref> Da der unregulierte Handel mit binären Optionen ein großes Potential an Manipulation bezüglich des Fairplay beherbergt werden in regelmäßigen Abständen Warnungen vor dem Handel auf unregulierten Plattformen herausgegeben.<ref>[http://www.sec.gov/investor/alerts/ia_binary.pdf Investor Alert: Binary Option and Fraud.](pdf) Office of Investor Education and Advocacy (SEC), abgerufen am 26. Oktober 2014</ref> |
|||
[[File:Option888 - Binary Option Trading.png|thumb|Handelsplattform für "Binary Option Trading"]] |
|||
2007 hatte die US-amerikanische [[Options Clearing Corporation]] vorgeschlagen, diese Optionen zu erlauben.<ref>Securities and Exchange Commission, Release No. 34-56471; File No. SR-OCC-2007-08, September 19, 2007. “[http://www.sec.gov/rules/sro/occ/2007/34-56471.pdf Self-Regulatory Organizations; The Options Clearing Corporation; Notice of Filing of a Proposed Rule Change Relating to Binary Options] (PDF; 77 kB)”.</ref> Die [[Securities and Exchange Commission]] hat daraufhin Cash-Or-Nothing Binäroptionen im Jahr 2008 erlaubt.<ref>{{Cite news| url=http://www.reuters.com/article/companyNewsAndPR/idUSN0943920080609 | work=Reuters | title=CBOE to list binary options on S&P 500, VIX | first=Doris | last=Frankel | date=2008-06-09}}</ref> Seit Mai 2008 bietet der [[American Stock Exchange]] (Amex) Europäische cash-or-nothing Binäroptionen an. Auch am [[Chicago Board Options Exchange]] (CBOE) werden sie seit Juni 2008 gehandelt. Die Standardisierung von binären Optionen bildet die Basis für den Handel an der amerikanischen Börse mit laufender Quotierung des Preises. |
|||
Binäre Optionen werden auch im außerbörslichen [[OTC-Handel]] angeboten. Seit 2012 wird der Handel mit binären Optionen auf Zypern (wo sich sehr viele dieser Handelsplattformen befinden) durch die [[Cyprus Securities and Exchange Commission]] (CySEC) reguliert.<ref>[http://de.anyoption.com/blog/regulierungen-im-handel-mit-binaren-optionen/ Regulierungen im Handel mit binären Optionen], abgerufen am 12. September 2014</ref> 2013 zog auch Malta nach, wo binäre Optionen bisher von der Glücksspielbehörde verwaltet wurden.<ref>[http://forexmagnates.com/gaming-or-trading-that-is-the-question-mfsa-to-regulate-binary-options-as-a-financial-product/ Gaming or Trading? That is the Question – MFSA To Regulate Binary Options as a Financial Product]</ref><ref>{{cite news|url=http://forexmagnates.com/malta-the-next-cyprus-mfsa-announces-regulatory-framework-for-binary-options/ |title=Malta The Next Cyprus? MFSA Announces Regulatory Framework For Binary Options |publisher=forex magnates |date=2013-07-18}}</ref> Die beiden Länder sind damit die ersten, die binäre Optionen als Finanzinstrumente im Sinne der [[Richtlinie 2004/39/EG über Märkte für Finanzinstrumente|EU-Richtlinie MiFiD]] gesetzlich regeln.<ref>{{Cite news|title= regarding the supervision of Binary Options|url= http://www.cysec.gov.cy/Downloads/English/Announcements/2012/EPEY/Announcement%20%2005.03.2012%20regarding%20the%20supervision%20of%20Binary%20Options.pdf|work= CySEC|date= 2012-05-03|accessdate= 2012-06-04}}</ref> Die Regulierungen beim Handel mit binären Optionen sollen Fairplay garantieren. Auf unregulierten Plattformen werden die Transaktionen nicht, oder nicht notwendigerweise überwacht und das vom Kunden investierte Geld wird nicht auf einem Treuhandkonto hinterlegt. CySEC warnt daher in periodischen Abständen vor dem Handel mit binären Optionen auf unregulierten Plattformen.<ref>[http://www.cysec.gov.cy/Downloads/Investors/%CE%A0%CF%81%CE%BF%CE%B5%CE%B9%CE%B4%CE%BF%CF%80%CE%BF%CE%B9%CE%AE%CF%83%CE%B5%CE%B9%CF%82%20-%20%CE%95_%CE%9A_/2013_/19%20September%202013%20regarding%20warning%20TRADERXP%20LTD.pdf Warning - Traderxp LTD](pdf), CySEC.gov (englisch), abgerufen am 12. September 2014</ref><ref>[http://www.cysec.gov.cy/Downloads/Investors/%CE%A0%CF%81%CE%BF%CE%B5%CE%B9%CE%B4%CE%BF%CF%80%CE%BF%CE%B9%CE%AE%CF%83%CE%B5%CE%B9%CF%82%20-%20%CE%95_%CE%9A_/2013_/Warning%2010.18.2013%20re%20NRG%20Capital%20CY%20LTD.pdf Warning - NRG Capital (CY) LTD](pdf), CySEC.gov (englisch), abgerufen am 12. September 2014</ref> |
|||
Die [[Banc De Binary]] ist einer der außerbörslichen Anbieter dieser Produkte mit Sitz in [[Zypern]]. In den USA läuft derzeit ein Verfahren gegen die Bank, in dem untersucht wird, ob die Bank gegen die Vorschriften auf dem amerikanischen Finanzmarkt verstößt. Es wird unter anderem der Vorwurf untersucht, dass die Banc De Binary keine Daten über Vermögensverhältnisse und Erfahrung der Trader sammelt.<ref>{{cite web|url=http://thefxview.com/2013/06/07/ctfc-files-civil-suit-against-banc-de-binary/ | title = CTFC files civil suit against Banc de Binary| publisher = The Fx View | accessdate = 2013-06-19}}</ref><ref>{{cite web|url=http://www.sec.gov/news/press/2013/2013-103.htm | title = SEC Warns Investors About Binary Options and Charges Cyprus-Based Company with Selling Them Illegally in U.S. | publisher=Securities Exchange Commission | accessdate = 2013-06-19}}</ref> |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{SORTIERUNG:Binare Option}} |
|||
[[Kategorie:Termingeschäft]] |
|||
[[Kategorie:Optionsgeschäft]] |
|||
==Weblinks== |
|||
* [http://www.binary-brokers.de/ Leitfaden für den Handel mit Binären Optionen] |
Version vom 21. Dezember 2014, 15:39 Uhr
Eine binäre Option (auch: digitale Option) ist ein Finanzderivat, das von Optionen abgeleitet ist, zu den exotischen Optionen zählt und zur Kategorie der Termingeschäfte gehört.
Bei binären Optionen können nur zwei Szenarien eintreten: Tritt ein zuvor definiertes Ereignis ein, erhält der Käufer einen festgelegten Betrag, andernfalls verfällt die Option wertlos. Als Basiswerte kommen – wie bei klassischen Optionsscheinen auch – Indizes, Aktien, Währungspaare oder auch Rohstoffe in Frage. Es kann dann auf fallende oder steigende Kurse spekuliert werden.
Ebenso wie bei klassischen Optionsscheinen existieren binäre Kaufs- und Verkaufsoptionen in amerikanischer und europäischer Variante.
Die Cash-or-Nothing-Option schüttet am Laufzeitende einen vorher festgelegten Betrag aus, wohingegen die Asset-or-Nothing-Option den Preis des Basiswertes auszahlt oder diesen selbst andient. Im Gegensatz zu klassischen Optionen hat der Trader also keine Möglichkeit die Option während der Laufzeit auszuüben.
Varianten
Ereignis | Optionsart | Bedingung/Ereignis | Erwartung für den Basiswert |
---|---|---|---|
Knock-In | Call | Der Basiswert muss auf oder über der Schwelle notieren: X ≥ Tin | (deutlich) steigende Kurse |
Put | Der Basiswert muss auf oder unter der Schwelle notieren: X ≤ Tin | (deutlich) fallende Kurse | |
Knock-Out | Call | Der Basiswert darf die Schwelle nicht berühren oder unterschreiten: X > Tout | steigende oder seitwärts tendierende Kurse |
Put | Der Basiswert darf die Schwelle nicht berühren oder überschreiten: X < Tout | fallende oder seitwärts tendierende Kurse | |
Range | Der Basiswert muss innerhalb der Schwellen notieren: TCall < X < TPut | seitwärts tendierende Kurse |
Hierbei steht
- X für den Kurs des Basiswertes und
- T für die Schwelle der binären Option.
Für amerikanische Optionen gilt, dass das Ereignis während der Laufzeit eintreten muss; bei europäischen Optionen muss das Ereignis am Laufzeitende eintreten (siehe Option (Wirtschaft)#Ausübungsarten).
Bewertung nach Black-Scholes-Modell
Zusammenhang zu den klassischen Optionsscheinen
Da eine binäre, europäische Knock-In-Call- oder Put-Option ausgezahlt wird, wenn sie während bzw. am Ende der Laufzeit im Geld notiert, entspricht ihr normierter Preis – d. h. der Preis für eine Auszahlungseinheit – der Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis. Somit verhält sich ihr Preis genauso wie das Delta eines klassisches Optionsscheins.[1]
Der Wert kann so nach Black-Scholes-Modell als erste Ableitung des Optionspreises nach dem Basispreis interpretiert und berechnet werden:
bzw. für Verkaufsoptionen
dabei ist
- Φ(·) die Verteilungsfunktion der Standard-Normalverteilung,
- K der Basispreis der Option,
- r der risikofreie Zins und
- t die Laufzeit der Option.
Handel mit binären Optionen
Binäre Optionen wurden lange Zeit außerbörslich gehandelt, also direkt vom Aussteller an den Käufer vergeben. Für diese Form exotischer Optionen gab es keinen liquiden Markt für den Handel.[2] Sie waren aber häufig in komplexere Optionen-Verträge eingebettet.[3] Seit 2008 stellen Online-Plattformen vereinfachte Versionen börsengehandelter binärer Optionen. Die Plattformen bieten standardisierte Kurzzeit-Optionen an, die eine prädefinierte Auszahlung bzw. Verlust auf jede Option festlegen. Sie können sich prinzipiell auf alle börsennotierten Produkte, inklusive Devisen beziehen.[4] Typischerweise kann eine solche Option während der Laufzeit nicht liquidiert werden, es sei denn der Broker bzw. die Plattform erlaubt solch ein Vorgehen.[5] Da der unregulierte Handel mit binären Optionen ein großes Potential an Manipulation bezüglich des Fairplay beherbergt werden in regelmäßigen Abständen Warnungen vor dem Handel auf unregulierten Plattformen herausgegeben.[6]
2007 hatte die US-amerikanische Options Clearing Corporation vorgeschlagen, diese Optionen zu erlauben.[7] Die Securities and Exchange Commission hat daraufhin Cash-Or-Nothing Binäroptionen im Jahr 2008 erlaubt.[8] Seit Mai 2008 bietet der American Stock Exchange (Amex) Europäische cash-or-nothing Binäroptionen an. Auch am Chicago Board Options Exchange (CBOE) werden sie seit Juni 2008 gehandelt. Die Standardisierung von binären Optionen bildet die Basis für den Handel an der amerikanischen Börse mit laufender Quotierung des Preises.
Binäre Optionen werden auch im außerbörslichen OTC-Handel angeboten. Seit 2012 wird der Handel mit binären Optionen auf Zypern (wo sich sehr viele dieser Handelsplattformen befinden) durch die Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) reguliert.[9] 2013 zog auch Malta nach, wo binäre Optionen bisher von der Glücksspielbehörde verwaltet wurden.[10][11] Die beiden Länder sind damit die ersten, die binäre Optionen als Finanzinstrumente im Sinne der EU-Richtlinie MiFiD gesetzlich regeln.[12] Die Regulierungen beim Handel mit binären Optionen sollen Fairplay garantieren. Auf unregulierten Plattformen werden die Transaktionen nicht, oder nicht notwendigerweise überwacht und das vom Kunden investierte Geld wird nicht auf einem Treuhandkonto hinterlegt. CySEC warnt daher in periodischen Abständen vor dem Handel mit binären Optionen auf unregulierten Plattformen.[13][14]
Die Banc De Binary ist einer der außerbörslichen Anbieter dieser Produkte mit Sitz in Zypern. In den USA läuft derzeit ein Verfahren gegen die Bank, in dem untersucht wird, ob die Bank gegen die Vorschriften auf dem amerikanischen Finanzmarkt verstößt. Es wird unter anderem der Vorwurf untersucht, dass die Banc De Binary keine Daten über Vermögensverhältnisse und Erfahrung der Trader sammelt.[15][16]
Einzelnachweise
- ↑ John C. Hull: Options, Futures and Other Derivatives. Prentice Hall, 2005, ISBN 0-13-149908-4.
- ↑ David F. DeRosa: Options on Foreign Exchange (Wiley Financial Engineering) John Wiley & Sons (2. Auflage, 2000)
- ↑ The History of Binary Options. Binary Options Zero, abgerufen am 26. Oktober 2014
- ↑ Mit binären Optionen auf Währungsschwankungen spekulieren. deutschefxbroker, abgerufen am 26. Oktober 2014
- ↑ Goron Page: Don't Gamble On Binary Options. Forbes am 27. Juli 2010, abgerufen am 26. Oktober 2014
- ↑ Investor Alert: Binary Option and Fraud.(pdf) Office of Investor Education and Advocacy (SEC), abgerufen am 26. Oktober 2014
- ↑ Securities and Exchange Commission, Release No. 34-56471; File No. SR-OCC-2007-08, September 19, 2007. “Self-Regulatory Organizations; The Options Clearing Corporation; Notice of Filing of a Proposed Rule Change Relating to Binary Options (PDF; 77 kB)”.
- ↑ Doris Frankel: CBOE to list binary options on S&P 500, VIX In: Reuters, 9. Juni 2008
- ↑ Regulierungen im Handel mit binären Optionen, abgerufen am 12. September 2014
- ↑ Gaming or Trading? That is the Question – MFSA To Regulate Binary Options as a Financial Product
- ↑ Malta The Next Cyprus? MFSA Announces Regulatory Framework For Binary Options, forex magnates, 18. Juli 2013
- ↑ regarding the supervision of Binary Options In: CySEC, 3. Mai 2012. Abgerufen am 4. Juni 2012
- ↑ Warning - Traderxp LTD(pdf), CySEC.gov (englisch), abgerufen am 12. September 2014
- ↑ Warning - NRG Capital (CY) LTD(pdf), CySEC.gov (englisch), abgerufen am 12. September 2014
- ↑ CTFC files civil suit against Banc de Binary. The Fx View, abgerufen am 19. Juni 2013.
- ↑ SEC Warns Investors About Binary Options and Charges Cyprus-Based Company with Selling Them Illegally in U.S. Securities Exchange Commission, abgerufen am 19. Juni 2013.