„Pfarrkirche Reindorf“ – Versionsunterschied
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Der Hochaltar entstand um 1788. Er besteht aus einer [[Krümmung|konvex]] einschwingenden klassizistischen [[Ädikula]] in [[Stuckmarmor]] |
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Der Hochaltar von 1746 wurde 1821 verändert. Auf der spätbarocken, geschwungenen [[Mensa (Altar)|Mensa]] steht ein Rundtabernakel mit seitlichen Säulen und Volutenaufsatz. Darüber befindet sich das Gnadenbild „Maria am Baume“, das eine Kopie nach der Marienstaue in der [[Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Dorfen)|Wallfahrtskirche in Dorfen]] ([[Bayern]]) ist. Es stammt wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert und wurde Mitte des 18. Jahrhunderts übermalt. Das Bild ist mit reichem Perlen- und Steinbesatz verziert und durch einen reich verzierten [[Rocaille]]rahmen gerahmt. Seitlich des Tabernakels sowie des Gnadenbildes sind jeweils spätbarocke Engelsfiguren. Hinter dem Altar befindet sich der Rest des original Baumstammes, an dem das Bild zuvor gehangen ist. Darüber ist eine schmiedeeiserne Blätterkrone, die den Altar überragt. Die seitlich hinzugefügten hohen Podeste mit Figuren der Heiligen Petrus und Paulus stammen von 1821. Die Figuren entstanden aber bereits 1746. |
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Die beiden [[Josephinismus|frühjosephinistischen]] Seitenaltäre sind ident im Aufbau und stammen aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts. Es handelt sich bei den Altären um volutengerahmte Wandaltäre mit lorbeerbekröntem Rundgiebel. Im [[Tympanon (Architektur)|Bogenfeld]] ist ein Auge Gottes im Strahlenkranz dargestellt. Die Altarbilder entstanden gleichzeitig, wurden jedoch von unterschiedlichen Künstlern geschaffen. Am linken Altar ist der heilige [[Florian von Lorch|Florian]] mit einem feuerlöschenden Engel, unter Patronanz des Gnadenbildes, dargestellt. Das rechte Altarbild zeigt eine Darstellung Darstellung der heiligen [[Anna (Heilige)|Anna]] mit ihrer Tochter [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] und dem [[Jesuskind]]. |
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Die Hängekanzel mit reichem Rocaille- und Girlandendekor wurde in den Jahren 1747 bis 1749 von [[Joseph Pliemb]] gefertigt. Auf dem Kanzelkorb ist |
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„Jesus als Guter Hirte“ in Form eines Reliefs dargestellt. |
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In der Kirche stehen Figuren des heiligen [[Johannes Nepomuk]] aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, sowie des heiligen [[Nikolaus von Myra|Nikolaus]], des heiuligen [[Antonius von Padua|Antonius]], des heiligen [[Josef von Nazaret|Josefs]] und Jesus Christus vom Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts. In der unteren Renaissancekapelle steht außerdem eine Kreuzigungsgruppe vom Ende des 19. Jahrhunderts. Im Kirchenschiff hängt ein Bild das die „Darbringung im Tempel“ zeigt. Es entstand um 1600 in [[Oberitalien]]. Drei weitere Gemälde von [[Peter Strudel]] vom Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts zeigen den heiligen [[Franz Xaver]], den heiligen [[Sebastian (Heiliger)|Sebastian]] und den heiligen [[Antonius von Padua|Antonius]]. In den Nebenräumen hängt ein Bild des „[[Schmerzensmann]]es“ nach [[Guido Reni]] aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eine „Schmerzensreiche Muttergottes“ aus dem dritten Drittel des 18. Jahrhunderts und eine [[Heiligstes Herz Jesu|Herz Jesu]]-Darstellung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. |
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Das barocke Taufbecken besteht aus einer Muschelschale, die auf einem gedrungenen Balusterfuß aus dem 17. Jahrhundert steht. Die kleine Figurengruppe aus dem 18. Jahrhundert zeigt die Taufe Christi. |
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In der Kapelle links des Chores steht ein Sakristeischrank mit Rocaille-Ornamentik aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. In der oberen Reinaissancekapelle steht ein Intarsienschrank aus dem ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. |
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Version vom 13. Dezember 2014, 16:06 Uhr
Die Pfarrkirche Reindorf ist eine römisch-katholische Pfarrkirche an der Reindorfgasse 21 im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Die Pfarre liegt im Dekanat 15 des zur Erzdiözese Wien gehörenden Vikariates Wien Stadt. Sie ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz.[1]
Lagebeschreibung
Die Kirche steht durch einen Vorplatz etwas zurückversetzt an der Reindorfgasse, Ecke Oelweingasse in Rudolfsheim-Fünfhaus.
Geschichte
Die Pfarre Reindorf ist eine josephinistische Pfarrgründung, die ab 1783 projektiert wurde. Der heutige Kirchenbau wurde in den Jahren 1787 bis 1789 nach Plänen von Johann Michael Adelpodinger errichtet. 1861 wurde an der Nordseite eim Seitenschiff und ein Sakristeianbau errichtet. In den Jahren 1979 bis 1981 erfolgte eine Restaurierung.
Baubeschreibung
Äußeres
Die Kirche ist ein schlichter josephinischer Saalbau mit östlicher Turmfassade. Gemeinsam mit dem nördlich anschließenden Pfarrhof bildet es ein einheitliches Ensemble. Das Langhaus und der etwas eingezogene, gerade geschlossene Chor liegen unter einem gemeinsamen Walmdach. Zwischen Fassade und Dach ist ein umlaufendes profiliertes Kranzgesims. An der Nord- und Südseite der Kirche sind Stichbogenfenster. Die dreiachsige Ostfassade ist durch schlichte Putzfelder und Platten gegliedert. Die leicht vorspringende Mittelachse ist durch toskanische Pilaster umrahmt. In der Mitte der Mittelachse gelangt man durch ein Rechteckportal in die Kirche. Darüber liegt der Turmaufsatz mit rundbogigen Schallfenstern. Darüber ist ein rundbogiger Uhrengiebel. Der Kirchturm ist durch eine Welscher Haube gedeckt. Nördlich an die Kirche schließt eine schmälere Achse von 1861 an die Kirche an. Die Fassade wurde stilistisch an die Hauptfassade der Kirche angeglichen und weist ein Portal auf.
Inneres
Im Inneren ist die Kirche ein breit proportionierter Saalraum, der einfach gegliedert ist. Der dreijochige Saalraum mit ausgerundeten Ecken ist platzlgewölbt und lagert zwischen Doppelgurtbögen. Diese ruhen auf Wandpfeilern mit Doppelpilastern. 1861 wurde die Kirche um ein nördliches Seitenschiff in angeglichenen Formen erweitert. Die ursprünglichen Wandpfeilern wurden an dieser Stelle zu quadratischen Pfeilern geändert. Über dem seichten östlichen Vorhallenjoch ist eine leicht vorschwingende Empore mit Balustradenbrüstung. Die Empore ist flachtonnengewölbt mit Stichkappen. Der quadratische Chorraum ist platzlgewölbt. Der nördliche breite Anbau ist zweigeschoßig. Über dem flachgedeckten Seitenschiff ist eine platzlgewölbte Empore. Seitlich des Chores, über der flachgedeckten Sakristei ist die ehemalige Trauungskapelle. Diese ist ein zweijochiger, tonnengewölbter Raum.
Ausstattung
Der Hochaltar entstand um 1788. Er besteht aus einer konvex einschwingenden klassizistischen Ädikula in Stuckmarmor
Orgel
Das Werk und Gehäuse der Orgel stammen aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Es ist durch girlandenhaltende Putten verziert. Es wurde 1875 von Josef Ullmann renoviert und mit einem neuen Positiv ausgestattet. Eine weitere Restaurierung erfolgte in den Jahren 1970 und 1971.
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk, XI. Bezirk Simmering, Pfarrkirche Kaiserebersdorf. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1996, ISBN 3-7031-0693-X, S. 46ff.
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Herold Verlag, Wien, ISBN 3-7008-0375-3.
Weblinks
Koordinaten: 48° 9′ 31″ N, 16° 28′ 28″ O
- ↑ Wien – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. ( vom 28. Mai 2016 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 27. Juni 2014 (PDF).