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Diskussion:Blankovollmacht und Luftangriffe auf Engelskirchen: Unterschied zwischen den Seiten

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Geschichtlich ist dieser Artikel sicher richtig. Er hat aber mit der rechtlichen Blankovollmacht nur insoweit etwas zu tun, als dass die Erklärung des Deutschen Reiches gegenüber Österreich-Ungarn als eine solche bezeichnet wurde.
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:Da hattu Recht. Habs mal versucht etwas zu verbessern; bin aber kein Jurist... [[Benutzer:84.182.183.46|84.182.183.46]] 06:10, 28. Dez 2005 (CET)
[[Datei:A-20 Boston in flight .75 right.jpg|mini|Eine A-20 „Havoc“]]


Bei mehreren '''Luftangriffen auf Engelskirchen''' im Februar und März 1945 zerstörten alliierte Kampfflugzeuge den Großteil von [[Engelskirchen]] sowie Teile von [[Loope]].


== Engelskirchen im Zweiten Weltkrieg ==
===Dieser Artikel oder Abschnitt ist noch recht unvollständig und weist folgende Lücken auf:===
Bis Anfang 1945 war Engelskirchen kein Ziel alliierter Luftangriffe gewesen. In Engelskirchen und den umliegenden Gemeinden hielten sich zahlreiche Kriegsflüchtlinge auf, die das [[Oberbergisches Land|Oberbergische Land]] von Westen kommend erreichten.<ref>Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985, S. 149</ref> Die durch Engelskirchen verlaufende [[Bahnstrecke Siegburg-Olpe|Aggertalbahn]] wurde zum Transport von Munitionsnachschub genutzt.
Der Absatz über Geschichte mag ja ganz interessant sein, aber der erste Absatz (von mir hinzugefügt) reicht imho noch nicht aus, als das man den Artikel so stehenlassen könnte. Bitte mangels Fachwissen daher auf diesem Wege um Mithilfe. Danke [[Benutzer:84.182.152.98|84.182.152.98]] 15:46, 29. Dez 2005 (CET)


== Bedeutung Engelskirchens als Angriffsziel ==
== Zusammenhang mit Dreibund ==
Die möglichen Angriffsziele und Beweggründe für die Angriffe sind nur teilweise belegt. Der britische Angriffsbefehl gab als Ziele vor, dass rollende Material zu zerstören und den Verkehr durch den Verschiebebahnhof Engelskirchen zu unterbrechen. Engelskirchen war grundsätzlich in Karten amerikanischer Militärs hervorgehoben und als lohnendes Angriffsziel markiert. ''Joseph Hesse'' war später der Ansicht, dass die Luftaufklärung der Briten Engelskirchen als wichtigen Verkehrsknotenpunkt angesehen habe, da sich hier eine Kreuzung der [[Bundesstraße 55]] mit der Leppestraße befand sowie die [[Bahnstrecke Siegburg-Olpe|Aggertalbahn]] und die [[Leppetalbahn]] verliefen.<ref>Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985, S.&nbsp;151</ref>
Weitere potentielle Angriffsziele waren möglicherweise eine Bildprüfstelle der Gestapo mit mehreren hundert Mitarbeitern oder eine Funkstation von [[Walter Model]] im nahe gelegenen [[Ründeroth]]. Zudem hielten sich mehrere aus dem Rheinland geflohene ranghohe Mitglieder der [[NSDAP]] in Engelskirchen auf.<ref>Annelies Giebler: ''Ein Dorf sank in Trümmer''. Kölner Stadtanzeiger vom 19.&nbsp;März 1975</ref> Vermutungen, die Angriffe könnten mit dem Transport oder der Stationierung von [[Fieseler Fi 103|V 1]] und [[A4 (Rakete)|V 2]] Raketen in Verbindung stehen, konnten bislang nicht final geklärt werden.<ref name="rundschau">[http://www.rundschau-online.de/oberberg/viele-bombenangriffe-galten-v-waffen,15185498,15877380.html ''Viele Bombenangriffe galten V-Waffen''] Rundschau Online vom 29.&nbsp;Januar 2005. Abgerufen am 17.&nbsp;November 2014</ref>


== Luftangriffe im Februar und März 1945 ==
"Viele Historiker halten die Vollmacht für völlig unnötig, da der Dreibund nur ein Defensivbündnis war."
Die Luftangriffe auf Loope und Engelskirchen ereigneten sich im Zeitraum zwischen dem 2.&nbsp;Februar und 28.&nbsp;März 1945. Zum Zeitpunkt der Luftangriffe auf Engelskirchen stand im dortigen Bahnhof ein Zug mit 50&nbsp;Waggons, der Munition geladen hatte.<ref name="rundschau" />

=== Luftangriffe auf Loope ===
Bei einem ersten Angriff auf Ehreshoven am 2.&nbsp;Februar 1945 wurden 22&nbspMenschen getötet. Bei dem mit ca. zehn Flugzeugen in zwei Angriffswellen durchgeführten Angriff wurden der Bahnhof und Brücken leicht beschädigt sowie mehrere Wohnhäuser zerstört. An den Gebäuden von [[Schloss Ehreshoven]] entstand beträchtlicher Schaden.<ref>''Engelskirchen vor 60 Jahren'' Hrsg.: Gemeinde Engelskirchen, S.&nbsp;15.</ref> Ein Großteil der Bomben fiel auf unbebautes Gebiet. Bei zwei Angriff auf die Ortsmitte am 19.&nbsp;Februar und 1.&nbsp;März wurden mehrere Gebäude zerstört.<ref>Karl-Heinz Lüdenbach: ''Die Zeit des Zweiten Weltkrieges''. In: {{Literatur|Autor=Heinrich Lüdenbach|Herausgeber=Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V.|Titel=Loope|TitelErg=Ein Heimatbuch|Verlag=Joh. Heider Verlag GmbH|Ort=Bergisch Gladbach|Jahr=2012|ISBN=978-3-87314-473-6}}, S.&nbsp;332-335</ref>

=== Luftangriff auf Engelskirchen am 19.&nbsp;März 1945 ===
[[Datei:Martin Marauder ExCC.jpg|miniatur|Eine B-26 ''Marauder'']]
Bombardiert wurden bei diesem Angriff der Ortskern sowie der Ortsteil [[Blumenau (Engelskirchen)|Blumenau]]. Aus britischen und amerikanischen Archiven geht hervor, dass das alliierte Hauptquartier für diesen Tag einen Großeinsatz seiner Luftstreitkräfte befohlen hatte. Hierbei sollten Verkehrsknotenpunkte im Rücken der deutschen Front zerstört werden, darunter auch Bahnhof und Bahnhofsvorplatz in Engelskirchen. Am Morgen des 19.&nbsp;März starteten zunächst Jagdbomber des [[Ninth Air Force (1942)|IX.&nbsp;taktischen Luftkommandos]] zu Aufklärungsflügen. Die Piloten flogen in niedriger Höhe in weit auseinandergezogenen Schwärmen und schossen auf alles, was sich auf den Straßen bewegte. Bei Blumenau bombardierten sie einen Zug der Leppetalbahn. Außerdem warfen sie [[Flugblatt|Flugblätter]] ab.
Am späten Vormittag starteten von Flugplätzen in [[Lothringen]] und Nordfrankreich mittlere Bomber, von Jägern eskortiert, gen Engelskirchen. Es gab präzise Vorgaben: Die Obergrenze der Angriffshöhe war auf 12.000&nbsp;Fuß (3.810&nbsp;Meter) angesetzt. Die Besatzung hatte den Auftrag, die Bombenteppiche so zu werfen, dass eine Streuung von höchstens 300&nbsp;Metern auftrat. Die Bomben sollten in einem Abstand von 50&nbsp;Fuß (15&nbsp;Metern) aufschlagen und waren mit Aufschlagzündern versehen. Der Zeitplan sah vor, dass zunächst die ''410.&nbsp;Bomber-Gruppe'' angreifen sollte, die halbe ''397.&nbsp;Bomber-Gruppe'' 20&nbsp;Minuten später. Zur ''410.&nbsp;Bomber-Gruppe'' gehörten 34 mittlere Bomber des Typs [[Douglas A-20|A-20 ''Havoc'']], die insgesamt 204 500-Pfund-Bomben an Bord hatten. Sie wurden von drei Maschinen des Typs [[Martin B-26|B-26 ''Marauder'']] begleitet, die während des Flugs [[Stanniol]]streifen abwerfen sollten, um deutsche Flugmelde- und -Radargeräte zu stören. Um 12:04&nbsp;Uhr hatten die ersten Flugzeuge Engelskirchen erreicht und begannen mit dem Bombardement. Die später eintreffende ''397. Bomber-Gruppe'' bestand aus 29 A-20-Bombern mit 116 1000-Pfund-Bomben Munition, die von drei Störflugzeugen begleitet wurden.
Was hat der Dreibund mit der Blankovollmacht zu tun?

Der Satz scheint mir nicht völlig durchdacht zu sein. Ich bitte daher um Überarbeitung.
Die deutsche Militärführung hatte nach Meinung von Fachleuten die strategische Bedeutung Engelskirchens falsch eingeschätzt und kaum Schutzmaßnahmen getroffen. Eine deutsche Flugabwehr soll bei diesem nicht stattgefunden haben.
--[[Benutzer:Krynnie|Krynnie]] 17:45, 27. Okt. 2007 (CEST)
Nach jedem Bombenabwurf wurden Serienbildkameras eingeschaltet, um die Ergebnisse nach der Rückkehr vom Einsatz analysieren zu können. Die alliierten Militärs bezeichneten die Treffer als ''Superior'' (= vortrefflich), einige auch als ''Excellent'' (= ausgezeichnet).<ref>{{Literatur|Autor=Gebhard Anders|Herausgeber=Gemeinde Engelskirchen|Titel=Titel des Textes?|Sammelwerk=Das Inferno - Engelskirchen vor 60 Jahren nach den Luftangriffen vom 19. und 28. März 1945|Verlag=Schiefeling Verlag|Ort=Engelskirchen|Jahr=2005|Seiten=18-29}}</ref>

=== Luftangriff auf Engelskirchen am 28.&nbsp;März 1945 ===
[[Datei:North America Mitchell MkIII ExCC.jpg|mini|Mitchell Mk III wurden für die Luftangriffe am 28.&nbspMärz eingesetzt]]
Ein zweiter Angriff durch die [[RAF Second Tactical Air Force|Second Tactical Air Force]] der [[Royal Air Force|RAF]] folgte am 28.&nbsp;März auf Befehl von [[Arthur Coningham]]. Er erteilte seinem [[Geschwaderkommodore]] den Befehl zum Angriff, nachdem er von [[Elwood Richard Quesada]], dem amerikanischen Befehlshaber des ''IX Tactical Air Command'', darum gebeten worden war. Dem Angriffsbefehl vorausgegangen war eine Lagebeurteilung mittels Luftbildaufnahmen.

Bei diesem Angriff kamen drei Staffeln des 139. Geschwaders der 2.&nbsp;Gruppe der 2.&nbsp;Taktischen Luftflotte der RAF zum Einsatz. Die insgesamt 36 [[North American B-25|B-25-Mitchell-Bomber]] wurden von Jägern begleitet. Der Start erfolgte um 14.45 Uhr, vermutlich von [[Zaventem]], [[Vitry-en-Perthois]] oder [[Melsbroek]]. Nach dem Anflug über [[Aachen]] und [[Siegburg]] erreichten die Flugzeuge zwischen 15:57&nbsp;Uhr und 16:20&nbsp;Uhr Engelskirchen. Die Angriffshöhe lag zwischen 9.000 und 14.000 Fuß. Angriffsziel war das Unterdorf, über der Ortschaft wurden 240 Bomben mit je 250&nbsp;kg Gewicht abgeworfen. Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse verfehlten zahlreiche Bomben das vorgesehene Ziel und detonierten außerhalb des bebauten Ortsgebiets. Da das bombardierte Ortsgebiet nahtlos an die bereits am 19.&nbsp;März getroffenen Gebiete anschloss, ist davon auszugehen, dass den Piloten Luftaufnahmen in guter Qualität vorlagen.

Alle 36 eingesetzten Maschinen kehrten zu den Ausgangsflughäfen zurück. Im Raum Siegburg hatten vier Maschinen Flaktreffer erhalten, durch die zwei Soldaten getötet wurden. Für die zurückgekehrten Besatzungsmitglieder ist die deutsche Flakabwehr nahezu wirkungslos gewesen.<ref>Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985, S.&nbsp;150-153</ref>

== Folgen ==
Als Folge der Luftangriffe starben mehr als 300 Menschen. Aufgrund der Bombardements war Engelskirchen Ende des Zweiten Weltkriegs der am stärksten zerstörte Ort im [[Rheinisch-Bergischer Kreis|Rheinisch-Bergischen]] und [[Oberbergischer Kreis|Oberbergischen Kreis]].

=== Getötete Personen ===
Die Zahl der Personen, die direkt oder infolge der Luftangriffe starben, beträgt mehr als 300. Die Angaben hierzu variieren je nach Quellenangabe.<ref group="Anmerkung">''Lüdenbach'' nennt die Zahl der Toten in einer ausführlichen Beschreibung im Fließtext, ''Hesse'' führt diese nur in tabellarischer Form auf.</ref>

{| class="wikitable"
|-
! Datum !! Ortsteil !! Todesopfer
|-
| 2.&nbsp;Februar || Ehreshoven || 17<ref name="hesse1">Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985, S.&nbsp;156</ref> bzw. 22<ref>Karl-Heinz Lüdenbach: ''Die Zeit des Zweiten Weltkrieges''. In: {{Literatur|Autor=Heinrich Lüdenbach|Herausgeber=Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V.|Titel=Loope|TitelErg=Ein Heimatbuch|Verlag=Joh. Heider Verlag GmbH|Ort=Bergisch Gladbach|Jahr=2012|ISBN=978-3-87314-473-6}}, S.&nbsp;333</ref>
|-
| 10.&nbsp;Februar || Loope || 3<ref name="hesse1" /> bzw. 7<ref>Karl-Heinz Lüdenbach: ''Die Zeit des Zweiten Weltkrieges''. In: {{Literatur|Autor=Heinrich Lüdenbach|Herausgeber=Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V.|Titel=Loope|TitelErg=Ein Heimatbuch|Verlag=Joh. Heider Verlag GmbH|Ort=Bergisch Gladbach|Jahr=2012|ISBN=978-3-87314-473-6}}, S.&nbsp;334</ref>
|-
| 19.&nbsp;März || Blumenau || 30<ref name="hesse1" />
|-
| 19.&nbsp;März || Ortskern || 223<ref name="hesse1" />
|-
| 28.&nbsp;März || Engelskirchen-West || 25<ref name="hesse1" />
|}

An den erlittenen Verletzungen starben zu späteren Zeitpunkten weitere 22 Personen. Unter den Toten waren sieben Kriegsgefangene aus dem Gefangenenlager Eibach sowie 14 Ostarbeiter und 46 Evakuierte aus [[Köln]] und [[Köln-Wahn]]. Die Anzahl der vermissten Personen, nicht identifizierten Toten und unkenntlichen Leichen ist nicht exakt bestimmt worden.<ref name="hesse1" />


=== Infrastruktur ===
Von einer Blankovollmacht kann keine Rede sein. Zieht man die Dokumente der Kautsky-Sammlung zum Ausbruch des ersten Weltkriegs heran, dann bleibt außer der Meinung des österreichischen Botschafters, der Ö-U in Berlin vertrat, nichts von einer Blankovollmacht übrig. Kaiser Wilhelm II. schreibt an Franz-Josef ausdrücklich von Bündnisverpflichtungen mit dem Hinweis, dass Ö-U aber selber wissen müsse, wie es sich zu verhalten habe. Er, Wilhelmn, wolle da keine Vorschriften machen. Damit ist klar, dass Wilhelm II. nur dann zum Bündnis steht, wenn der Bündnisfall eintritt. Und ob der eintritt, hängt vom Verhalten Ö-U's ab. Damit hat Wilhelm II. keine generelle Zusage erteilt Ö-U in jedem Fall zu unterstützen. Unterstützung von Seiten des deutschen Reiches ist nur dann möglich, wenn die Vorgaben des Dreibundvertrages erfüllt sind. Sonst gibt es keine Bündnispflichten für das deutsche Reich. Hier handelt es sich um eine Und-Verknüpfung und nicht um ein Oder. Ö-U muss sich im Falle seines Konfliktes mit Serbien an den Rahmen des Dreinbundvertrages halten, will es Unterstützung vom deutschen Reich erwarten. Die Kriegserklärung des deutschen Reiches an Russland bestätigt genau diesen Sachverhalt. '''Kurioser Weise hat das deutsche Reich den Krieg an Russland nicht aus Bündnisgründen erklärt, sondern weil es sich von Russland durch dessen Mobilmachung bedroht fühlte.''' Im Dokument 553 der Kaustsky-Sammlung darf man nachlesen, mit welchen Worten sich Reichskanzkler von Bethmannn-Hollweg die Erlaubnis beim Bundesrat abholte, der am 1.8.1914 einstimmig zustimmte - Man informiere sich deswegen auch über die Rechte und Pflichten des Bundesrates innerhalb der Verfassung des deutschen Reiches! - , Russland den Krieg erklären zu dürfen. Von der Feststellung des eingetretenen Bündnisfalles gemäß Dreibundvertrages ist da nicht die Rede. Und wenn sich ein Botschafter auf ein Tischgespräch mit Wilhelm II. berufend Unsinn nach Wien telegrafiert, so ist das dessen Problem aber nicht das des deutschen Kaisers. Da dieser in einem eigenen Schreiben klar sagt, wozu er steht und wozu nicht. Damit ist das Missverständnis, ausgelöst durch einen Botschafter, wieder vom Tisch! Und nur die offiziellen Erklärungen deutscher Exekutivvorgane sind dipolmatisch bindend, nicht aber Meinungen auf Grund von Hörensagen von Ausländern gemäß deren Interessenlage! Und mit dem Schreiben Wilhelms II. an Kaiser Franz-Josef ist zumindest von des deutschen Kaisers Seite klar gestellt, wann Hilfe zugesagt wird. Und dahinter verschwindet das persönliche Dafürhalten eines Botschafters aus Ö-U!--[[Spezial:Beiträge/84.128.14.105|84.128.14.105]] 11:38, 25. Apr. 2008 (CEST)
Weite Teile von Engelskirchen waren weitestgehend oder teilweise zerstört. Hierzu gehörten:
* 94 Wohn- und Geschäftsgebäude
* circa 731 Wohneinheiten
* Bahnhof mit Stellwerk, Gleisanlagen und rollendem Material
* das Postamt mit Fernsprechanlage
* die katholische Pfarrkirche und die Volksschule
* 10 Straßen- und Flussbrücken
* mehrere Fabrikbetriebe
* ca. 50 % der Kanalisation und des Wasserleitungsnetzes


Darüber hinaus waren 52 Wohnungen stark beschädigt und nahezu alle Versorgungsbetriebe zerstört.<ref name="hesse1" /><ref>bzgl. der Wohneinheiten: Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985, S. 165</ref> Die Ortsteile [[Miebach (Engelskirchen)|Miebach]] und ''Steeg'' waren vom Ortskern abgeschnitten.<ref>Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20.&nbsp;Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985, S.&nbsp;161</ref>
=====
Dubidabbelju: Der Artikel ist dahingehend zu ändern, dass es "den Blankoscheck" nie gegeben hat, weil immer nur von Bündnisverpflichtungen die Rede ist und nur in dem Zusammenhang mit den Bündnisverpflichtungen Unterstützung zugesagt wird von deutscher Seite. Darum sollte der Verfasser dieses Artikels sich dringend den Dreibundvertrag zwischen dem Deutschen Reich, dem Habsburgerreich und dem Königreich Italien vornehmen, damit er endlich versteht, wie weit die deutsche Unterstützung im Rahmen des Bündnisses ging. Die Kiegserklärung an Serbien schloss jegliche Bündnisverpflichtungen automatisch aus. Die Theorie des Blankoscheck als Kriegsursache ist damit erledigt. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Dubidabbelju|Dubidabbelju]] ([[Benutzer Diskussion:Dubidabbelju|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Dubidabbelju|Beiträge]])<nowiki/> 20:56, 19. Sep. 2014 (CEST))</small>
Ich habe mir erlaubt den betreffenden Absatz zu entfernen. Vielleicht kann jemand mit mehr Sachkenntnis über die Bewertung der Problematik verschiedener Historiker schreiben.
lg --[[Benutzer:Krynnie|Krynnie]] 21:37, 2. Dez. 2007 (CET)


=== Wiederaufbau nach Kriegsende ===
:Auch das Schreiben des Reichskanzlers an die deutsche Botschaft in Wien beruft sich auf die Bündnispflichten. Diese sind im Dreibundvertrag geregelt. Wo da ein Blankoscheck ausgestellt worden sein soll, bleibt mir schleierhaft.--[[Spezial:Beiträge/79.202.195.98|79.202.195.98]] 01:39, 30. Sep. 2008 (CEST)
Bis Dezember 1945 waren die leicht beschädigten Wohnungen sowie zwei Brücken über die [[Agger]] wiederhergestellt und Wasserleitungen wieder instand gesetzt. Die Pläne für den Wiederaufbau Engelskirchens erstellte [[Wilhelm Riphahn]], der sich als Kriegsflüchtling in Engelskirchen aufhielt. Das heutige Ortsbild geht im wesentlichen auf diese Pläne zurück.<ref>Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985, S. 163</ref>
Aufgrund des Wohnraummangels wurde Engelskirchen Anfang Dezember 1948 als „Brennpunkt des Wohnraumbedarfs“ eingestuft. Bis Anfang 1949 zogen 1.500&nbsp;Flüchtlinge und Vertriebene in die Gemeinde, was die Wohnungsnot verstärkte. 1949 fehlten feste Wohnungen für rund 2.000&nbsp;Personen, die in Notunterkünften leben mussten.<ref>{{Literatur|Autor=Klaus Becker, Benedikt Lücke, Stefan Paul|Herausgeber=Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Rhein-Berg|Titel=Die Entstehung der Kleinsiedlung Loope: sozialer Wohnungsbau der Nachkriegszeit|TitelErg=Geschichte des Helfens|Sammelwerk=Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Rhein-Berg|Band=23|Auflage=1.|Ort=Bergisch Gladbach|Jahr=2000|ISBN=3-932326-23-7}}, S.&nbsp;24-26</ref>


In Loope entstand eine Siedlergemeinschaft, die, basierend auf einem [[Nikolaus Ehlen]] zuvor in [[Velbert]] umgesetzten Modell für sozialen Wohnungsbau, eine Siedlung errichten wollte. Der Engelskirchener Amtsdirektor [[Paul Lücke]] unterstützt das Vorhaben. Nach dem Baubeginn am 3.&nbsp;Mai 1949 erstand in der Folgezeit eine Siedlung mit 92 Wohnungen für ungefähr 500 Personen.<ref>{{Literatur|Autor=Klaus Becker, Benedikt Lücke, Stefan Paul|Herausgeber=Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Rhein-Berg|Titel=Die Entstehung der Kleinsiedlung Loope: sozialer Wohnungsbau der Nachkriegszeit|TitelErg=Geschichte des Helfens|Sammelwerk=Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Rhein-Berg|Band=23|Auflage=1.|Ort=Bergisch Gladbach|Jahr=2000|ISBN=3-932326-23-7}}, S.&nbsp;27 und 54</ref>
== Gerhard Schröder ==


== Literatur ==
Wo bleibt der Bezug zu Gerhard Schröder, der den Vereinigten Staaten 2001 nach den Terroranschlägen von New York in einer Rede eine Blankovollmacht erteilte und damit für Aufsehen sorgte?
* Josef Hesse: ''Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert.'' Engelskirchen 1985
* Karl-Heinz Lüdenbach: ''Die Zeit des Zweiten Weltkrieges''. In: {{Literatur|Autor=Heinrich Lüdenbach|Herausgeber=Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V.|Titel=Loope|TitelErg=Ein Heimatbuch|Verlag=Joh. Heider Verlag GmbH|Ort=Bergisch Gladbach|Jahr=2012|ISBN=978-3-87314-473-6}}, Seite 332-337
* {{Literatur|Autor=Gebhard Anders|Herausgeber=Gemeinde Engelskirchen|Titel=Überschrift des Textes?|Sammelwerk=Das Inferno - Engelskirchen vor 60 Jahren nach den Luftangriffen vom 19. und 28. März 1945|Verlag=Schiefeling Verlag|Ort=Engelskirchen|Jahr=2005|Seiten=18-29}}


== Leuer irrelevant ==
== Einzelnachweise ==
<references />


== Anmerkungen ==
Der Artikel ist insgesamt ausgesprochen unrund. Aber statt jetzt eine Generalkritik zu verfassen, versuch ichs mit nem konkreten Vorschlag: Gut ist, dass im Abschnitt Geschichte im zweiten Absatz eine Kontroverse dargestellt wird, etwa unter Nennung von Fischer und Berghahn.
<references group="Anmerkung">
Der Absatz zu Leuer hingegen ist irreführend und gibt eine Forschermeinung wieder, die weitgehend isoliert ist - man könnte meinen, dass dieser Absatz von Leuer selbst verfasst wurde. Bei Leuers Werk handelt es sich meines Wissens um eine an der Uni Wien eingereichte Diplomarbeit, die nach den üblichen Regeln der Geschichtswissenschaft allgemein nicht zitierfähig ist. Peer Reviews liegen nach meinen Recherchen ebenfalls kaum vor. Man findet bei Online Recherche eine Rezension auf sehepunkte.de, in der der Düsseldorfer Historiker Salvador Oberhaus den Vorwurf des Geschichtsrevisionismus erhebt: "So entsteht ein unvollständiges und schiefes Bild - eine starre Dichotomie von Schuld und Unschuld - das an die geschichtsrevisionistischen Debatten der 1960er und 1980er Jahre erinnert."
Wie immer man dazu stehen mag: Leuers Arbeit ist nicht relevant genug, um hier einen Absatz Würdigung zu erhalten. Ich habe daher den Absatz gelöscht. --[[Benutzer:Bob Ross Is King|Bob Ross Is King]] ([[Benutzer Diskussion:Bob Ross Is King|Diskussion]]) 10:00, 10. Nov. 2014 (CET)


[[:Kategorie:Engelskirchen]]
: Ich erlaube mir nach ein bisschen Recherche selbstreferentiell auf die Diskussion zum Artikel "Julikrise" [[Diskussion:Julikrise#.E2.80.9EMission_Hoyos.E2.80.9C_und_.E2.80.9EBlankoscheck.E2.80.9C|zu verweisen.]] --[[Benutzer:Bob Ross Is King|Bob Ross Is King]] ([[Benutzer Diskussion:Bob Ross Is King|Diskussion]]) 18:33, 10. Nov. 2014 (CET)
[[:Kategorie:Luftkriegsoperation der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg]]
[[:Kategorie:Zweiter Weltkrieg]]

Version vom 25. November 2014, 03:32 Uhr

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Eine A-20 „Havoc“

Bei mehreren Luftangriffen auf Engelskirchen im Februar und März 1945 zerstörten alliierte Kampfflugzeuge den Großteil von Engelskirchen sowie Teile von Loope.

Engelskirchen im Zweiten Weltkrieg

Bis Anfang 1945 war Engelskirchen kein Ziel alliierter Luftangriffe gewesen. In Engelskirchen und den umliegenden Gemeinden hielten sich zahlreiche Kriegsflüchtlinge auf, die das Oberbergische Land von Westen kommend erreichten.[1] Die durch Engelskirchen verlaufende Aggertalbahn wurde zum Transport von Munitionsnachschub genutzt.

Bedeutung Engelskirchens als Angriffsziel

Die möglichen Angriffsziele und Beweggründe für die Angriffe sind nur teilweise belegt. Der britische Angriffsbefehl gab als Ziele vor, dass rollende Material zu zerstören und den Verkehr durch den Verschiebebahnhof Engelskirchen zu unterbrechen. Engelskirchen war grundsätzlich in Karten amerikanischer Militärs hervorgehoben und als lohnendes Angriffsziel markiert. Joseph Hesse war später der Ansicht, dass die Luftaufklärung der Briten Engelskirchen als wichtigen Verkehrsknotenpunkt angesehen habe, da sich hier eine Kreuzung der Bundesstraße 55 mit der Leppestraße befand sowie die Aggertalbahn und die Leppetalbahn verliefen.[2] Weitere potentielle Angriffsziele waren möglicherweise eine Bildprüfstelle der Gestapo mit mehreren hundert Mitarbeitern oder eine Funkstation von Walter Model im nahe gelegenen Ründeroth. Zudem hielten sich mehrere aus dem Rheinland geflohene ranghohe Mitglieder der NSDAP in Engelskirchen auf.[3] Vermutungen, die Angriffe könnten mit dem Transport oder der Stationierung von V 1 und V 2 Raketen in Verbindung stehen, konnten bislang nicht final geklärt werden.[4]

Luftangriffe im Februar und März 1945

Die Luftangriffe auf Loope und Engelskirchen ereigneten sich im Zeitraum zwischen dem 2. Februar und 28. März 1945. Zum Zeitpunkt der Luftangriffe auf Engelskirchen stand im dortigen Bahnhof ein Zug mit 50 Waggons, der Munition geladen hatte.[4]

Luftangriffe auf Loope

Bei einem ersten Angriff auf Ehreshoven am 2. Februar 1945 wurden 22&nbspMenschen getötet. Bei dem mit ca. zehn Flugzeugen in zwei Angriffswellen durchgeführten Angriff wurden der Bahnhof und Brücken leicht beschädigt sowie mehrere Wohnhäuser zerstört. An den Gebäuden von Schloss Ehreshoven entstand beträchtlicher Schaden.[5] Ein Großteil der Bomben fiel auf unbebautes Gebiet. Bei zwei Angriff auf die Ortsmitte am 19. Februar und 1. März wurden mehrere Gebäude zerstört.[6]

Luftangriff auf Engelskirchen am 19. März 1945

Eine B-26 Marauder

Bombardiert wurden bei diesem Angriff der Ortskern sowie der Ortsteil Blumenau. Aus britischen und amerikanischen Archiven geht hervor, dass das alliierte Hauptquartier für diesen Tag einen Großeinsatz seiner Luftstreitkräfte befohlen hatte. Hierbei sollten Verkehrsknotenpunkte im Rücken der deutschen Front zerstört werden, darunter auch Bahnhof und Bahnhofsvorplatz in Engelskirchen. Am Morgen des 19. März starteten zunächst Jagdbomber des IX. taktischen Luftkommandos zu Aufklärungsflügen. Die Piloten flogen in niedriger Höhe in weit auseinandergezogenen Schwärmen und schossen auf alles, was sich auf den Straßen bewegte. Bei Blumenau bombardierten sie einen Zug der Leppetalbahn. Außerdem warfen sie Flugblätter ab.

Am späten Vormittag starteten von Flugplätzen in Lothringen und Nordfrankreich mittlere Bomber, von Jägern eskortiert, gen Engelskirchen. Es gab präzise Vorgaben: Die Obergrenze der Angriffshöhe war auf 12.000 Fuß (3.810 Meter) angesetzt. Die Besatzung hatte den Auftrag, die Bombenteppiche so zu werfen, dass eine Streuung von höchstens 300 Metern auftrat. Die Bomben sollten in einem Abstand von 50 Fuß (15 Metern) aufschlagen und waren mit Aufschlagzündern versehen. Der Zeitplan sah vor, dass zunächst die 410. Bomber-Gruppe angreifen sollte, die halbe 397. Bomber-Gruppe 20 Minuten später. Zur 410. Bomber-Gruppe gehörten 34 mittlere Bomber des Typs A-20 Havoc, die insgesamt 204 500-Pfund-Bomben an Bord hatten. Sie wurden von drei Maschinen des Typs B-26 Marauder begleitet, die während des Flugs Stanniolstreifen abwerfen sollten, um deutsche Flugmelde- und -Radargeräte zu stören. Um 12:04 Uhr hatten die ersten Flugzeuge Engelskirchen erreicht und begannen mit dem Bombardement. Die später eintreffende 397. Bomber-Gruppe bestand aus 29 A-20-Bombern mit 116 1000-Pfund-Bomben Munition, die von drei Störflugzeugen begleitet wurden.

Die deutsche Militärführung hatte nach Meinung von Fachleuten die strategische Bedeutung Engelskirchens falsch eingeschätzt und kaum Schutzmaßnahmen getroffen. Eine deutsche Flugabwehr soll bei diesem nicht stattgefunden haben.

Nach jedem Bombenabwurf wurden Serienbildkameras eingeschaltet, um die Ergebnisse nach der Rückkehr vom Einsatz analysieren zu können. Die alliierten Militärs bezeichneten die Treffer als Superior (= vortrefflich), einige auch als Excellent (= ausgezeichnet).[7]

Luftangriff auf Engelskirchen am 28. März 1945

Mitchell Mk III wurden für die Luftangriffe am 28.&nbspMärz eingesetzt

Ein zweiter Angriff durch die Second Tactical Air Force der RAF folgte am 28. März auf Befehl von Arthur Coningham. Er erteilte seinem Geschwaderkommodore den Befehl zum Angriff, nachdem er von Elwood Richard Quesada, dem amerikanischen Befehlshaber des IX Tactical Air Command, darum gebeten worden war. Dem Angriffsbefehl vorausgegangen war eine Lagebeurteilung mittels Luftbildaufnahmen.

Bei diesem Angriff kamen drei Staffeln des 139. Geschwaders der 2. Gruppe der 2. Taktischen Luftflotte der RAF zum Einsatz. Die insgesamt 36 B-25-Mitchell-Bomber wurden von Jägern begleitet. Der Start erfolgte um 14.45 Uhr, vermutlich von Zaventem, Vitry-en-Perthois oder Melsbroek. Nach dem Anflug über Aachen und Siegburg erreichten die Flugzeuge zwischen 15:57 Uhr und 16:20 Uhr Engelskirchen. Die Angriffshöhe lag zwischen 9.000 und 14.000 Fuß. Angriffsziel war das Unterdorf, über der Ortschaft wurden 240 Bomben mit je 250 kg Gewicht abgeworfen. Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse verfehlten zahlreiche Bomben das vorgesehene Ziel und detonierten außerhalb des bebauten Ortsgebiets. Da das bombardierte Ortsgebiet nahtlos an die bereits am 19. März getroffenen Gebiete anschloss, ist davon auszugehen, dass den Piloten Luftaufnahmen in guter Qualität vorlagen.

Alle 36 eingesetzten Maschinen kehrten zu den Ausgangsflughäfen zurück. Im Raum Siegburg hatten vier Maschinen Flaktreffer erhalten, durch die zwei Soldaten getötet wurden. Für die zurückgekehrten Besatzungsmitglieder ist die deutsche Flakabwehr nahezu wirkungslos gewesen.[8]

Folgen

Als Folge der Luftangriffe starben mehr als 300 Menschen. Aufgrund der Bombardements war Engelskirchen Ende des Zweiten Weltkriegs der am stärksten zerstörte Ort im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis.

Getötete Personen

Die Zahl der Personen, die direkt oder infolge der Luftangriffe starben, beträgt mehr als 300. Die Angaben hierzu variieren je nach Quellenangabe.[Anmerkung 1]

Datum Ortsteil Todesopfer
2. Februar Ehreshoven 17[9] bzw. 22[10]
10. Februar Loope 3[9] bzw. 7[11]
19. März Blumenau 30[9]
19. März Ortskern 223[9]
28. März Engelskirchen-West 25[9]

An den erlittenen Verletzungen starben zu späteren Zeitpunkten weitere 22 Personen. Unter den Toten waren sieben Kriegsgefangene aus dem Gefangenenlager Eibach sowie 14 Ostarbeiter und 46 Evakuierte aus Köln und Köln-Wahn. Die Anzahl der vermissten Personen, nicht identifizierten Toten und unkenntlichen Leichen ist nicht exakt bestimmt worden.[9]

Infrastruktur

Weite Teile von Engelskirchen waren weitestgehend oder teilweise zerstört. Hierzu gehörten:

  • 94 Wohn- und Geschäftsgebäude
  • circa 731 Wohneinheiten
  • Bahnhof mit Stellwerk, Gleisanlagen und rollendem Material
  • das Postamt mit Fernsprechanlage
  • die katholische Pfarrkirche und die Volksschule
  • 10 Straßen- und Flussbrücken
  • mehrere Fabrikbetriebe
  • ca. 50 % der Kanalisation und des Wasserleitungsnetzes

Darüber hinaus waren 52 Wohnungen stark beschädigt und nahezu alle Versorgungsbetriebe zerstört.[9][12] Die Ortsteile Miebach und Steeg waren vom Ortskern abgeschnitten.[13]

Wiederaufbau nach Kriegsende

Bis Dezember 1945 waren die leicht beschädigten Wohnungen sowie zwei Brücken über die Agger wiederhergestellt und Wasserleitungen wieder instand gesetzt. Die Pläne für den Wiederaufbau Engelskirchens erstellte Wilhelm Riphahn, der sich als Kriegsflüchtling in Engelskirchen aufhielt. Das heutige Ortsbild geht im wesentlichen auf diese Pläne zurück.[14] Aufgrund des Wohnraummangels wurde Engelskirchen Anfang Dezember 1948 als „Brennpunkt des Wohnraumbedarfs“ eingestuft. Bis Anfang 1949 zogen 1.500 Flüchtlinge und Vertriebene in die Gemeinde, was die Wohnungsnot verstärkte. 1949 fehlten feste Wohnungen für rund 2.000 Personen, die in Notunterkünften leben mussten.[15]

In Loope entstand eine Siedlergemeinschaft, die, basierend auf einem Nikolaus Ehlen zuvor in Velbert umgesetzten Modell für sozialen Wohnungsbau, eine Siedlung errichten wollte. Der Engelskirchener Amtsdirektor Paul Lücke unterstützt das Vorhaben. Nach dem Baubeginn am 3. Mai 1949 erstand in der Folgezeit eine Siedlung mit 92 Wohnungen für ungefähr 500 Personen.[16]

Literatur

  • Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985
  • Karl-Heinz Lüdenbach: Die Zeit des Zweiten Weltkrieges. In: Heinrich Lüdenbach: Loope. Ein Heimatbuch. Hrsg.: Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. Joh. Heider Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 2012, ISBN 978-3-87314-473-6., Seite 332-337
  • Gebhard Anders: Überschrift des Textes? In: Gemeinde Engelskirchen (Hrsg.): Das Inferno - Engelskirchen vor 60 Jahren nach den Luftangriffen vom 19. und 28. März 1945. Schiefeling Verlag, Engelskirchen 2005, S. 18–29.

Einzelnachweise

  1. Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985, S. 149
  2. Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985, S. 151
  3. Annelies Giebler: Ein Dorf sank in Trümmer. Kölner Stadtanzeiger vom 19. März 1975
  4. a b Viele Bombenangriffe galten V-Waffen Rundschau Online vom 29. Januar 2005. Abgerufen am 17. November 2014
  5. Engelskirchen vor 60 Jahren Hrsg.: Gemeinde Engelskirchen, S. 15.
  6. Karl-Heinz Lüdenbach: Die Zeit des Zweiten Weltkrieges. In: Heinrich Lüdenbach: Loope. Ein Heimatbuch. Hrsg.: Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. Joh. Heider Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 2012, ISBN 978-3-87314-473-6., S. 332-335
  7. Gebhard Anders: Titel des Textes? In: Gemeinde Engelskirchen (Hrsg.): Das Inferno - Engelskirchen vor 60 Jahren nach den Luftangriffen vom 19. und 28. März 1945. Schiefeling Verlag, Engelskirchen 2005, S. 18–29.
  8. Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985, S. 150-153
  9. a b c d e f g Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985, S. 156
  10. Karl-Heinz Lüdenbach: Die Zeit des Zweiten Weltkrieges. In: Heinrich Lüdenbach: Loope. Ein Heimatbuch. Hrsg.: Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. Joh. Heider Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 2012, ISBN 978-3-87314-473-6., S. 333
  11. Karl-Heinz Lüdenbach: Die Zeit des Zweiten Weltkrieges. In: Heinrich Lüdenbach: Loope. Ein Heimatbuch. Hrsg.: Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. Joh. Heider Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 2012, ISBN 978-3-87314-473-6., S. 334
  12. bzgl. der Wohneinheiten: Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985, S. 165
  13. Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985, S. 161
  14. Josef Hesse: Engelskirchen im 19. und 20. Jahrhundert. Engelskirchen 1985, S. 163
  15. Klaus Becker, Benedikt Lücke, Stefan Paul: Die Entstehung der Kleinsiedlung Loope: sozialer Wohnungsbau der Nachkriegszeit. Geschichte des Helfens. In: Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Rhein-Berg (Hrsg.): Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Rhein-Berg. 1. Auflage. Band 23. Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-932326-23-7., S. 24-26
  16. Klaus Becker, Benedikt Lücke, Stefan Paul: Die Entstehung der Kleinsiedlung Loope: sozialer Wohnungsbau der Nachkriegszeit. Geschichte des Helfens. In: Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Rhein-Berg (Hrsg.): Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Rhein-Berg. 1. Auflage. Band 23. Bergisch Gladbach 2000, ISBN 3-932326-23-7., S. 27 und 54

Anmerkungen

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Kategorie:Engelskirchen Kategorie:Luftkriegsoperation der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg Kategorie:Zweiter Weltkrieg
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