Tres Fronteras und Hohe Grethe: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|behandelt das Bergwerk ''Hohe Grethe'' in Siegen; für das gleichlautende Bergwerk bei Hamm (Sieg) siehe ''[[Hohe Grete]]''.}} |
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'''Tres Fronteras''' ([[Spanische Sprache|spanisch]] für "''Drei Grenzen''") wird das Grenzgebiet zwischen [[Brasilien]], [[Peru]] und [[Kolumbien]] im [[Amazonasbecken]] genannt. |
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{{Infobox Bergwerk |
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|NAME=Hohe Grethe |
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|REVIER=[[Bergrevier Siegen II]] |
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|BILD= |
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|STANDORT=Siegen |
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|GEMEINDE=[[Siegen]] |
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|NUTS3_1=Siegen-Wittgenstein |
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|NUTS3_BEZEICHNUNG=Kreis |
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|BETRIEBSJAHRE_VON=vor 1698 |
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|BETRIEBSJAHRE_BIS=1900 |
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|GRÖSSTE_TIEFE=72 |
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|ROHSTOFF_FÖRDERUNGGESAMT= |
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|ROHSTOFF1=[[Limonit|Brauneisenstein]], [[Spateisenstein]], [[Kupferkies]] |
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|BREITENGRAD=50.862710267771 |
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|LÄNGENGRAD=8.0143867420983 |
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|REGION-ISO=DE-NW |
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Die Grube '''Hohe Grethe''' war eine Eisenerz- und Kupfergrube am ''[[Rosterberg]]'' in [[Siegen]] im [[Kreis Siegen-Wittgenstein]]. Sie zählte zu den bedeutendsten Gruben im ehemaligen [[Bergrevier Siegen II]] und wurde durch das „[[Siegener Loch]]“ weithin bekannt. |
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Die drei am [[Amazonas]] gelegenen, zusammengewachsenen Grenzstädte [[Leticia]] (Kolumbien), [[Santa Rosa (Peru)|Santa Rosa]] (Peru) und [[Tabatinga]] (Brasilien) haben zusammen circa 100.000 Einwohner. Die Städte Leticia und Tabatinga sind durch eine Landgrenze getrennt, während das Dorf Santa Rosa durch eine Flussgrenze getrennt ist. Santa Rosa befindet sich auf einer Insel. |
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== Geschichte == |
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1922 wurde die Grenzziehung des Gebietes durch den [[Vertrag von Salomón-Lozano]] geregelt. Da Peru in diesem Vertrag Vorteile für Kolumbien sah, kam es 1932 zum [[Leticia-Krieg]], der 1933 in eine einstweilige Verwaltung des Gebietes durch den [[Völkerbund]] mündete. Nach einen bilateralen Vertrag unter Vermittlung Brasiliens wurde Leticia 1934 wieder an Kolumbien übergeben, aber Peru der freie Zugang zu Amazonas und [[Río Putumayo]] garantiert und Rechtsfragen der [[Flussschifffahrt]] geklärt. |
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1698 wurde die Grube Hohe Grethe erstmals erwähnt. Der Bergbau am Rosterberg ist aber wahrscheinlich älter. Abgebaut wurde in einem ''Oberen Stollen'' und in einem ''Tiefen Stollen'' [[Limonit|Braun-]] und [[Spateisenstein]] sowie [[Kupferkies]] in einem Erzlager mit Mächtigkeiten von bis zu 8,5 m und einer Länge von 150 m. 1775 betrug die Förderung 800 Wagen Eisenstein.<ref name="Revierbeschreibung Siegen">T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: ''Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen''; Bonn 1887</ref> Bereits im 18. Jahrhundert wurde in einem Kunstschacht mit [[Kunstgestänge|Radkunst]] Tiefbau bis in 24 m [[Teufe]] betrieben.<ref name="Revierbeschreibung Siegen" /> |
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{{Coordinate|NS=4/13/37/S|EW=69/56/50/W|type=landmark|region=CO/BR/PE}} |
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1865 konsolidierte die Grube mit kleineren Gruben in der Gegend: |
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[[Kategorie:Region in Südamerika]] |
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* ''Frische Grethe'' |
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[[Kategorie:Geographie (Brasilien)]] |
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* ''Alter Weiberborn'' |
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* ''Christophszeche'' |
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* ''Schwarzwald'' |
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* ''Lerche'' |
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* ''Mittelste Grethe'' (zu [[Häuslingstiefe]]) |
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* ''Vorderste Grethe'' |
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* ''Hohe Ley'' |
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Daraufhin entschloss man sich zum Tiefbau. Der angelegte Blindschacht erreichte 1871 eine Teufe von 42 m. Dort wurde die erste Sohle angelegt. Auf einer für Siegerländer Verhältnisse geringen Teufe von 72 m lag die zweite und letzte Sohle der Grube. Dort wurde ein 158 m langer Gang gehauen. Ab 1870 wurden die Arbeiten durch den Einsatz einer Dampfmaschine unterstützt. 1876 wurde die Förderung auf Hohe Grethe eingestellt. Die Förderung betrug in diesem Jahr noch 1405 t Brauneisenstein und 97 t Spateisenstein. |
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[[br:Tres Fronteras]] |
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[[en:Tres Fronteras]] |
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In den Jahren 1899 und 1900 wurde die Förderung wieder aufgenommen und insgesamt 7770 t Erz gefördert. Dann wurde Hohe Grethe endgültig stillgelegt. Daran konnten auch Untersuchungen in den Jahren 1917 und 1924 nichts ändern. |
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[[es:Tres Fronteras]] |
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[[pl:Tres Fronteras]] |
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== Das „Siegener Loch“ == |
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[[pt:Três Fronteiras (Brasil)]] |
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Im Februar 2004 machten [[Tagesbruch|Tagesbrüche]] am Rosterberg als „[[Siegener Loch]]“ bundesweit Schlagzeilen. Die Brüche öffneten sich auf dem Gebiet der Betriebsabteilung ''Hohe Ley''. Ein Jahr lang dauerten die Sicherungsmaßnahmen, die etwa vier Millionen Euro und 22.000 t Material verschlangen. |
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Weitere, durch fortwährende Tagesbrüche notwendig gewordene Sicherungsmaßnahmen im Bereich des Rosterbergs und unter der [[Siegerlandhalle]] zogen sich noch bis Ende 2010 hin. Seit 2007 wurde dazu eine Spezialfirma aus [[Thüringen]] herangezogen.<ref>[http://wayback.archive.org/web/20100906092322/http://www.wdr.de/themen/panorama/bergschaeden/rosterberg/sicherung.jhtml?rubrikenstyle=panorama Nach dem 'Siegener Loch' weitere Tagesbrüche] bei der archivierten Version (archive.org) von wdr.de, zuletzt abgerufen 1. November 2014</ref> |
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== Siehe auch == |
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* [[Bergbau im Siegerland]] |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
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* [http://www.untertage.com/cms/content/view/52/2/ Bergschaden in Siegen - Grube Hohe Grete] |
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* [http://www.karl-heupel.de/mineur/gruben/alle_gruben_sl.htm Liste eines Teils der bekannten Gruben im Siegerländer Erzrevier] |
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[[Kategorie:Stillgelegtes Bergwerk im Siegerland]] |
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[[Kategorie:Erzgrube im Siegerländer Erzrevier]] |
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[[Kategorie:Stillgelegtes Bergwerk im Kreis Siegen-Wittgenstein]] |
Version vom 1. November 2014, 11:51 Uhr
Hohe Grethe | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Betriebsbeginn | vor 1698 | ||
Betriebsende | 1900 | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Brauneisenstein, Spateisenstein, Kupferkies | ||
Größte Teufe | 72 m | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 50° 51′ 45,8″ N, 8° 0′ 51,8″ O | ||
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Standort | Siegen | ||
Gemeinde | Siegen | ||
Kreis (NUTS3) | Siegen-Wittgenstein | ||
Land | Land Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Bergrevier Siegen II |
Die Grube Hohe Grethe war eine Eisenerz- und Kupfergrube am Rosterberg in Siegen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Sie zählte zu den bedeutendsten Gruben im ehemaligen Bergrevier Siegen II und wurde durch das „Siegener Loch“ weithin bekannt.
Geschichte
1698 wurde die Grube Hohe Grethe erstmals erwähnt. Der Bergbau am Rosterberg ist aber wahrscheinlich älter. Abgebaut wurde in einem Oberen Stollen und in einem Tiefen Stollen Braun- und Spateisenstein sowie Kupferkies in einem Erzlager mit Mächtigkeiten von bis zu 8,5 m und einer Länge von 150 m. 1775 betrug die Förderung 800 Wagen Eisenstein.[1] Bereits im 18. Jahrhundert wurde in einem Kunstschacht mit Radkunst Tiefbau bis in 24 m Teufe betrieben.[1]
1865 konsolidierte die Grube mit kleineren Gruben in der Gegend:
- Frische Grethe
- Alter Weiberborn
- Christophszeche
- Schwarzwald
- Lerche
- Mittelste Grethe (zu Häuslingstiefe)
- Vorderste Grethe
- Hohe Ley
Daraufhin entschloss man sich zum Tiefbau. Der angelegte Blindschacht erreichte 1871 eine Teufe von 42 m. Dort wurde die erste Sohle angelegt. Auf einer für Siegerländer Verhältnisse geringen Teufe von 72 m lag die zweite und letzte Sohle der Grube. Dort wurde ein 158 m langer Gang gehauen. Ab 1870 wurden die Arbeiten durch den Einsatz einer Dampfmaschine unterstützt. 1876 wurde die Förderung auf Hohe Grethe eingestellt. Die Förderung betrug in diesem Jahr noch 1405 t Brauneisenstein und 97 t Spateisenstein.
In den Jahren 1899 und 1900 wurde die Förderung wieder aufgenommen und insgesamt 7770 t Erz gefördert. Dann wurde Hohe Grethe endgültig stillgelegt. Daran konnten auch Untersuchungen in den Jahren 1917 und 1924 nichts ändern.
Das „Siegener Loch“
Im Februar 2004 machten Tagesbrüche am Rosterberg als „Siegener Loch“ bundesweit Schlagzeilen. Die Brüche öffneten sich auf dem Gebiet der Betriebsabteilung Hohe Ley. Ein Jahr lang dauerten die Sicherungsmaßnahmen, die etwa vier Millionen Euro und 22.000 t Material verschlangen.
Weitere, durch fortwährende Tagesbrüche notwendig gewordene Sicherungsmaßnahmen im Bereich des Rosterbergs und unter der Siegerlandhalle zogen sich noch bis Ende 2010 hin. Seit 2007 wurde dazu eine Spezialfirma aus Thüringen herangezogen.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen; Bonn 1887
- ↑ Nach dem 'Siegener Loch' weitere Tagesbrüche bei der archivierten Version (archive.org) von wdr.de, zuletzt abgerufen 1. November 2014