Zum Inhalt springen

Fliegerhorst Wunstorf und Forum Stadtpark: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Grammatik korrigiert und kleine Ergänzung.
 
1 Bild ergänzt
 
Zeile 1: Zeile 1:
<!--österreichbezogen-->
{{Infobox Flughafen
[[Bild:Graz Forum Stadtpark 2.jpg|mini|Forum Stadtpark]]
|Name=Fliegerhorst Wunstorf
[[Bild:Graz Forum Stadtpark.jpg|mini|Forum Stadtpark mit Stadtparkbrunnen und Uhrturm im Hintergrund]]
|Logo=
[[Bild:Alfred Kolleritsch, 10. Oktober 2014 1.jpg|mini|Alfred Kolleritsch, 10. Oktober 2014]]
|Bild=NASA World Wind - Wunstorf.jpg
Das '''Forum Stadtpark''' ist eine 1959 in [[Graz]] gegründete Aktionsgemeinschaft von Künstlern, Wissenschaftlern und [[Kulturschaffender|Kulturschaffenden]]. Gründungsmitglieder waren unter anderem [[Othmar Carli]], [[Gustav Zankl]], [[Siegfried Neuburg]], [[Emil Breisach]] und [[Günter Waldorf]]. Sie adaptierten das damals leerstehende ''[[Grazer Stadtpark|Stadtpark]]-Cafe'' als ständige Stätte für Ausstellungen und Veranstaltungen. Als ''Forum Stadtpark'' bezeichnet wird daher sowohl die Künstlervereinigung, als auch das Gebäude inmitten des Grazer Stadtparks mit der Anschrift Stadtpark 1.
|Bildbeschreibung=
|IATA=
|ICAO=ETNW
|Flugplatztyp=Militärflugplatz
|Koordinate_Breite=N
|Koordinate_Breitengrad=52
|Koordinate_Breitenminute=27
|Koordinate_Breitensekunde=26.40
|Koordinate_Länge=O
|Koordinate_Längengrad=009
|Koordinate_Längenminute=25
|Koordinate_Längensekunde=37.80
|Koordinate_Region=DE-NI
|Koordinate_Typ=airport
|Höhe in Meter=57
|Entfernung in Kilometer1=5
|Entfernung Richtung1=nördlich
|Entfernung Ort1=Wunstorf
|Schiene=
|Nahverkehr=
|Straße=
|Eröffnung=
|Betreiber=Deutsche Luftwaffe
|Fläche in Hektar=455
|Terminals=
|Passagiere=
|Fracht=
|Bewegungen=
|Kapazität=
|Beschäftigte=
|Bahn1=03/21
|Bahnlänge in Meter1=1699
|Bahnbreite in Meter1=48
|Bahnbelag1=Asphalt
|Bahn2=08/26
|Bahnlänge in Meter2=2499
|Bahnbreite in Meter2=45
|Bahnbelag2=Beton
|Bahn3=08R/26L
|Bahnlänge in Meter3=1088
|Bahnbreite in Meter3=40
|Bahnbelag3=Gras
}}


Das Literaturreferat des Forum Stadtpark initiierte in den frühen 1960er Jahren die Zeitschrift für Literatur und Kunst ''[[manuskripte]]'' ([[Alfred Kolleritsch]] und Günter Waldorf), die bisher mehr als 200 Ausgaben hervorbrachte. 1998 wurde zusätzlich die Literaturzeitschrift ''[[Schreibkraft (Zeitschrift)|Schreibkraft]]'' ins Leben gerufen, die seit 1999 eigenständig herausgegeben wird.
Der '''Flugplatz Wunstorf''', auch ''[[Fliegerhorst]] Wunstorf'' genannt, ist ein deutscher [[Militärflugplatz]] der [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]] in der Nähe von [[Wunstorf]] (Niedersachsen). Auf ihm ist das [[Lufttransportgeschwader 62]] stationiert und es werden [[Fluggerätmechaniker]] und Elektroniker ausgebildet.


Heute wie damals versteht sich das Forum Stadtpark als Mehrspartenhaus, das für einen erweiterten Kunstbegriff und für spartenübergreifendes Arbeiten steht. Pro Jahr finden etwa 150 Veranstaltungen in den Bereichen Architektur, Literatur, Bildende Kunst, Film, Fotografie, Medienkunst, Mode, Musik. Theater, Performance und Theorie statt. Mit Carola Peschl übernahm 2009 erstmals eine Frau die Leitung des Vereins. 2011 übernahm die vorherige stellvertretende Präsidentin Heidrun Primas die Leitung des Hauses.
== Geschichte ==
Der Fliegerhorst wurde ab 1934 für die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] der [[Wehrmacht]] angelegt.


== Aktuelle und ehemalige Mitglieder (Auswahl) ==
Im April 1945 übernahm die [[Royal Air Force]] den Fliegerhorst, den die Alliierten zunächst als ''Airfield B.116'' bezeichneten. Die [[RAF Germany|British Air Force of Occupation]] stationierte hier besonders Jagdbombergeschwader zum Beispiel das ''123. Wing''. Dies bestand im Sommer 1945 aus [[Hawker Typhoon|Typhoon IB]] und [[Supermarine Spitfire|Spitfire XIV/XVI]] Staffeln, letztere der [[Royal Canadian Air Force (1924–1968)|Royal Canadian Air Force]] (zwei) sowie mit Freiwilligen aus [[Belgische Luftkomponente|Belgien]] und [[Niederländische Luftstreitkräfte|den Niederlanden]] (zwei bzw. eine Staffel, die übrigens noch heute (2011) existieren und [[General Dynamics F-16|F-16]] fliegen). '''RAF Wunstorf''' blieb als einer der wenigen noch unmittelbar nach Kriegsende genutzten Flugplätze längerfristig eine ''Flying Station'' der RAF, ab Ende März 1946 unterstanden dem 123. Geschwader jedoch lediglich noch zwei (britische) Staffeln [[Hawker Tempest|Tempest V]]. Ein Jahr später sank der Klarstand dieser bereits im Krieg eingesetzten Maschinen bedenklich. Im Januar 1948 begann daher bei der ersten der beiden Staffeln, der ''80. Squadron'', die Umrüstung auf die letzte Baureihe der Spitfire (F.24), während die zweite Einheit, die ''3. Squadron'', Mitte April 1948 mit Zulauf der [[de Havilland Vampire|Vampire F1]] das Jet-Zeitalter bei der BAFO einläutete.


* [[Wolfgang Bauer (Schriftsteller)|Wolfgang Bauer]], Schriftsteller
Im Sommer des Jahres verlegten beide Staffeln nach [[Flughafen Gütersloh|RAF Gütersloh]] um Platz für die bei der [[Berliner Luftbrücke]] eingesetzten Frachtmaschinen zu schaffen. Während der auch von Wunstorf aus betriebenen Luftbrücke nach Berlin starteten hier vom Juni 1948 bis Mai 1949 Transportflugzeuge, meist vom Flugzeugmuster [[Avro York]].
* [[Fritz Erjautz]], Kameramann und Filmreferat
* [[Manfred Erjautz]], bildender Künstler
* [[Barbara Frischmuth]], Schriftstellerin und Übersetzerin
* [[Peter Handke]], Schriftsteller und Übersetzer
* Karl Hans Haysen, Schriftsteller und Kulturredakteur
* [[Alois Hergouth]], Lyriker
* [[Eilfried Huth]], Architekt
* [[Alfred Kolleritsch]], Schriftsteller und Lyriker
* [[Carl Lugus]], Tonkünstler
* [[Hans Preiner]], Autor und TV-Produzent
* [[Gerhard Roth (Autor)|Gerhard Roth]], Schriftsteller
* [[Michael Scharang]], Schriftsteller
* [[Xao Seffcheque]], Drehbuchautor und Komponist
* [[Hartmut Urban]], Maler und Grafiker
* [[Manfred Willmann]], Fotograf


== Zur Geschichte des Forum Stadtpark ==
Nach dem Ende der Luftbrücke Mitte 1949 wurde die Station wieder Heimat des ''123. Wing'', dass zunächst u.a. auch noch Spitfires einsetzte. Ab Mitte 1950 startete auf Grund des [[Koreakrieg]]es eine weltweite Aufrüstung und zwei weitere Staffeln [[de Havilland Vampire|Vampire]] verlegten nach Wunstorf. Im August 1952 trafen die ersten [[de Havilland Venom|Venom FB1]] bei 2. Tactical Air Force ein, Wunstorf fiel die Rolle der Einsatzerprobung dieses neuen Typs zu. Später in den 1950er Jahren betrieb die 2.TAF dann nur noch Jets der Typen [[Supermarine Swift|Swift FR.5]] und [[Gloster Meteor|Meteor PR.10]].


=== Gründung ===
Im März 1958 übernahm die [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe der Bundeswehr]] den Fliegerhorst. Dieser wurde kurz darauf Standort der Flugzeugführerschule „S“, die hier vor allen Dingen die Ausbildung mit der [[Nord_Noratlas|Noratlas N2501]], später der [[Transall C-160]] durchführte.
Im Sommer 1958 stellt die ''Junge Gruppe'' mit den bildenden Künstlern Othmar Carli, Gustav Zankl und Günter Waldorf ein Ansuchen, um das leer stehende Grazer Stadtpark Café dauerhaft für Kunstveranstaltungen zu nutzen. Die Stadtverwaltung lehnte allerdings ab und beschloss stattdessen den Abbruch des Gebäudes. Erst nach Protesten von Seiten der Presse, der Politik und einiger Künstlervereine wurde eine Frist für die Beschaffung der notwendigen Gelder eingeräumt. Die Finanzierung gelang. Am 15. Jänner 1959 fand die konstituierende Versammlung des Vereins FORUM STADTPARK statt. Im November 1960 wurde das Gebäude mit der Ausstellung ''Bekenntnis und Konfrontation'' eröffnet.


=== Anfangszeit ===
Am [[12]]. [[Oktober]] [[1963]] wurde Konrad [[Adenauer]] hier durch die [[Bundeswehr]] mit einer [[Feldparade]] verabschiedet.<ref>Wochenschaubilder unter http://www.youtube.com/watch?v=gTZwshEVeXo</ref>
Als selbst verwalteter Künstlerverein soll das FORUM STADTPARK stärker als bisher die Interessen der Kulturschaffenden vertreten. Besonders jungen Künstlern und Wissenschaftlern soll das Haus als Podium dienen. Die Gründer traten zunächst mit dem Anspruch an, alle kulturellen Bereiche – also auch ästhetisch traditionelle, historische, politische und didaktische Themen – einzuschließen. Das Ergebnis waren neun gleichberechtigte Referate. Während der 60er Jahre ging der Anteil an theoretischen Veranstaltungen allerdings immer mehr zurück. Der anfängliche Ehrgeiz eines breiten Spektrums wurde von einer Konzentration auf zeitgenössische Kunst und Literatur abgelöst.


== Heutige Nutzung ==
=== Wandlung ===
In den 60er- und 70er-Jahren entwickelte sich das Haus zu einem der wenigen Präsentation- und Produktionsorte für progressive Kunst und Literatur dieser Zeit und etablierte sich als elitäre Institution. Gleichzeitig begann sich das Selbstbild zu wandeln, weg von einem Kulturbetrieb, hin zu einem reinen Kunstbetrieb – möglichst unter Umgehung der sonst üblichen Vermittlungsinstanzen. In diesem Sinn ist das FORUM STADTPARK auch ein Publikationsort und Verlag. Die 1960 gegründete Literaturzeitschrift manuskripte bescherte dem Haus internationale Aufmerksamkeit. Außerdem erscheinen dort die Fotozeitschrift [[Camera Austria]], die Filmzeitschrift ''blimp'', die Literaturzeitschrift ''Absolut'', die Essayzeitung ''Liqueur'' und die Zeitschrift ''schreibkraft''. Ebenfalls vom Verein mit initiiert wurde das Avantgarde-Festival [[steirischer herbst]].
Durch Umgliederung im Oktober 1978 aus der FFS „S“ entstanden, ist das [[Lufttransportgeschwader 62]] seitdem mit seinen C-160 [[Transall]] hier stationiert.


=== Neustrukturierung ===
Vor der Wache im Westen des Fliegerhorsts bei [[Großenheidorn]] befindet sich das durch einen Verein getragene [[Ju-52-Museum]] mit Ausstellungshalle, in der unter anderem eine [[Junkers Ju 52]] ausgestellt ist. Auf dem angrenzenden Freigelände sind weitere Flugzeuge zu besichtigen.
1995 trat Alfred Kolleritsch nach 26 Jahren als Vorsitzender zurück und übergab an Walter Grond. Mit dem Wechsel im Vorstand gab es auch einen Austausch der meisten Funktionäre, Referenten und Angestellten. Ziel war die erneute Öffnung des „elitären“ Vereins für junge Künstler bzw. die Lösung der Erstarrung in einem überholten Avantgarde-Begriff. Referate wurden aufgelöst und die künstlerische Arbeit von der organisatorischen getrennt. Damit waren auf Einzelpersonen fixierte Projekte nur noch begrenzt integrierbar. Das [[dramagraz|Forum Stadtpark Theater]], die [[Camera Austria]] oder auch die [[manuskripte]] gingen von da an eigene Wege.


== Zukünftige Nutzung ==
=== Umbau & Jubiläum ===
1997 tritt Peter Zinganel an die Stelle von Walter Grond. Unter seiner Leitung wird das Haus im Jahr 2000 nachhaltig umgebaut und um ein Obergeschoß erweitert. Ab 2003 folgt schließlich Anton Lederer als Vorsitzender, der die bisher eigenständigen Referate zu einem Gremium – dem Programmforum – zusammenfasst, und so die interdisziplinäre Ausrichtung des Hauses weiter ausbaut. 2009 feiert das FORUM STADTPARK unter der Leitung von Bernhard Wolf sein 50. Jubiläum.
Im Vorgriff des Zulaufs von 40 [[Airbus A400M]] ab 2014, Wunstorf wird deutscher Typstützpunkt, wird der Platz derzeit modernisiert und erweitert, unter anderem wurde bereits die Bahn 08/26 Richtung Osten verlängert. Zukünftig werden die Aussenabstellflächen erweitert sowie die Hallen und ein Ausbildungszentrum errichtet. Analog der [[Eurocopter Tiger|Tiger]]-Ausbildung werden Deutschland und Frankreich die Ausbildung der A400M gemeinsam betreiben. Das Herz der Ausbildung in Wunstorf sind zwei [[Flugsimulation|"Full Flight" Simulatoren]]. Deutschland übernimmt im Rahmen der Übereinkunft mit Frankreich die Grundausbildung gemäß [[Joint_Aviation_Authorities#Flight_Crew_Licensing_.28JAR-FCL.29|JAR-FCL]]. Die anschließende Taktikausbildung der Einsatz-Besatzungen erfolgt am französischen [[Militärflugplatz Orléans-Bricy|Typstützpunkt Orléans-Bricy]]. In einer Übergangsphase erfolgen die Schulungen bei [[Airbus Military]] in [[Flughafen Sevilla|Sevilla]].


== Motorsport ==
=== Heute ===
Heute wie damals versteht sich das FORUM STADTPARK als Mehrspartenhaus, das für einen erweiterten Kunstbegriff und für spartenübergreifendes Arbeiten steht. Pro Jahr finden auf drei Ebenen rund 150 Veranstaltungen in den Bereichen Architektur, Literatur, Bildende Kunst, Film, Fotografie, Medienkunst, Mode, Musik, Theater, Performance und Theorie statt – der Großteil davon bei freiem Eintritt. Es ist der erklärte Anspruch des Hauses, Labor und Plattform für viele Szenen der lokalen, österreichischen und internationalen Kulturproduktion zu sein.
[[Datei:Wunstorf airfield circuit.png|miniatur|links|hochkant=0.5|DTM-Strecke des Fliegerhorst Wunstorf]]
Zwischen [[DTM-Saison 1984|1984]] und DTM-Saison [[DTM-Saison 1993|1993]] wurden insgesamt neun Rennen der [[Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft|Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft]] in Wunstorf ausgetragen<ref>[http://www.dtm.com/statistik-strecke.php?strecke=Wunstorf Rennstatistik auf DTM.com]</ref>.


Die Vorstände seit Kolleritsch im Überblick:
Die 5050&nbsp;m lange Strecke zählt zu den längsten in der Geschichte der DTM. Den Rundenrekord hält der [[Italien]]er [[Nicola Larini]], der die Strecke mit seinem [[Alfa Romeo 155#Der 155 im_Motorsport|Alfa Romeo 155 V6 TI]] in 1:44,45 Minuten umfuhr. Die Bestzeit wurde 1993 im Qualifying zum bisher letzten DTM-Rennen auf dem Fliegerhorst aufgestellt<ref>DeAgostini-Magazin: AMG Mercedes C-Klasse DTM 2008 - Ausgabe 47</ref>.
* 1995–1997: W. Grond, P. Zinganel (Stellvertreter), G. Ostanek (Kassierin)
<br style="clear:left;" />
* 1997–2003: P. Zinganel, G. Muhr (Stellvertreter), G. Ostanek (Kassierin)
* 2003–2007: A. Lederer, R. Binder-Krieglstein (Stellvertreter), A. Putz (Kassierin)
* 2007–2009: B. Wolf, C. Peschl (Stellvertreter), A. Putz bzw. ab 2008 K. Petrowitsch (Kassierin)
* 2009–2011: C. Peschl, H. Primas (Stellvertreter), K. Petrowitsch (Kassierin)
* ab 2011: H. Primas, Johannes Schrettle (Stellvertreter), Ursula Musil (Kassierin)


== Zur Architektur des Forum Stadtpark ==
== Galerie ==
<gallery>
File:Ju88-wunstorf.jpg|US Soldaten untersuchen einen Ju88 G-8 Nachtjäger auf dem Fliegerhorst Wunstorf, Sommer 1945
File:Bundesarchiv Bild 101I-676-7975A-28, Wunstorf, Major Günther Specht und Prof. Kurt Tank.jpg|Major Günther Specht mit Professor Kurt Tank, Focke Wulf Chefkonstrukteur
File:Ju52mus-halle.jpg|Ju52 Museumshalle vor den Toren des Fliegerhorst
File:Transall LTG 62 1983.jpeg|LTG-62 aus Wunstorf im Flug
</gallery>


Die Forderung einer Gruppe von Künstlern nach Raum – vorwiegend Schriftsteller, Architekten und Jazzmusiker – führte 1958 dazu, dass die Stadt ein leer stehendes Café im Stadtpark sowie finanzielle Mittel zur Verfügung stellte, um es in einen Veranstaltungsort umzuwandeln. Die neue Heimat der Avantgarde durfte Größe und Ausdehnung des bestehenden Bauwerks nicht überschreiten, da der Stadtpark seit seiner Errichtung 1867 mit einem Bauverbot belegt ist. Jahre von pulsierender Vitalität folgten und das Haus wurde zu klein, ein Ausbau war angedacht, ein erster umfangreicher Umbauplan wurde verworfen und schließlich ein Konzept entwickelt, das die Erweiterung des Forum Stadtpark ausschließlich in die Höhe vorsah. Das Haus sollte seine inhaltliche Öffnung für neue, jüngere Publikumsschichten nach außen spürbar werden lassen, dabei jedoch seinen Erinnerungsgehalt bewahren.
== Siehe auch ==

* [[Liste der Fliegerhorste in Deutschland]]
Die T-Form des Grundrisses blieb erhalten. Die Aufstockung für fünf neue, nach heutigen Erfordernissen ausgestattete Arbeitsräume, deren mittlerer bedeutend größer ist und für kleinere Veranstaltungen genützt werden kann, wurde auf den langgestreckten Trakt beschränkt. Das Dach des bestehenden Anbaues wird nun als Terrasse genützt. Das neue Geschoss ragt rundum ein wenig über den Sockel hinaus und wird auf der Seite der vorgelagerten Wiese am Stadtparkbrunnen Teil eines dominierenden, in Stahlträger und horizontale Lamellen aufgelösten Körpers, dessen Kanten nur angedeutet sind. Mit diesem weithin sichtbaren, in strahlendem Weiß gehaltenen Signet soll die schon historisch gewordene Bedeutung dieses Kulturhauses, zugleich aber auch seine Offenheit und Wandlungsfähigkeit ausgedrückt werden.<ref>{{Nextroom|building|32190||2014-07-09}}</ref>

== Sonstiges ==
Am 1. Mai 2011 verausgabte die [[Österreichische Post AG]] im Rahmen der [[Dauermarke]]nserie [[Kunsthäuser (Briefmarkenserie)|Kunsthäuser]] eine Briefmarke zu dem Objekt.

== Literatur ==

* Christine Rigler (Hrsg.): ''Generationen. Literatur im Forum Stadtpark 1960–1995''. Erstausgabe. Droschl-Verlag, Graz 1995, ISBN 3-85420-422-1.
* Christine Rigler (Hrsg.): ''Forum Stadtpark – die Grazer Avantgarde von 1960 bis heute''. Böhlau Verlag, Wien 2002, ISBN 3-205-99487-6. {{Google Buch|BuchID=ysHTCpLCBpUC}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Wunstorf Air Base}}
*[http://www.relikte.com/wunstorf/index.htm Geschichte des Fliegerhorstes] auf der Internetseite „Relikte in Niedersachsen & Bremen“
*[http://www.ohg-wunstorf.de/ Offizierheimgesellschaft Fliegerhorst Wunstorf e.V.]


* [http://forumstadtpark.at/ Website des Forum Stadtpark]
{{NaviBlock
|Navigationsleiste Fliegerhorst (Deutschland)
|Navigationsleiste DTM-Rennen
}}


[[Kategorie:Militärflugplatz in Deutschland|Wunstorf]]
[[Kategorie:Künstlergruppe]]
[[Kategorie:Militärflugplatz (Bundeswehr)|Wunstorf]]
[[Kategorie:Kultur (Graz)]]
[[Kategorie:Luftwaffenbasis der Royal Air Force in Deutschland|Wunstorf]]
[[Kategorie:Bauwerk in Graz]]
[[Kategorie:DTM-Rennstrecke|Wunstorf]]
[[Kategorie:Wunstorf]]
[[Kategorie:Rennstrecke in Deutschland]]
[[Kategorie:Straßenkurs]]


{{Coordinate |NS=47/4/28.74808/N |EW=15/26/36.73405/E |type=landmark |region=AT-6}}
[[en:Wunstorf_Air_Base]]
[[ja:ヴンストルフ航空基地]]

Version vom 10. Oktober 2014, 20:38 Uhr

Forum Stadtpark
Forum Stadtpark mit Stadtparkbrunnen und Uhrturm im Hintergrund
Alfred Kolleritsch, 10. Oktober 2014

Das Forum Stadtpark ist eine 1959 in Graz gegründete Aktionsgemeinschaft von Künstlern, Wissenschaftlern und Kulturschaffenden. Gründungsmitglieder waren unter anderem Othmar Carli, Gustav Zankl, Siegfried Neuburg, Emil Breisach und Günter Waldorf. Sie adaptierten das damals leerstehende Stadtpark-Cafe als ständige Stätte für Ausstellungen und Veranstaltungen. Als Forum Stadtpark bezeichnet wird daher sowohl die Künstlervereinigung, als auch das Gebäude inmitten des Grazer Stadtparks mit der Anschrift Stadtpark 1.

Das Literaturreferat des Forum Stadtpark initiierte in den frühen 1960er Jahren die Zeitschrift für Literatur und Kunst manuskripte (Alfred Kolleritsch und Günter Waldorf), die bisher mehr als 200 Ausgaben hervorbrachte. 1998 wurde zusätzlich die Literaturzeitschrift Schreibkraft ins Leben gerufen, die seit 1999 eigenständig herausgegeben wird.

Heute wie damals versteht sich das Forum Stadtpark als Mehrspartenhaus, das für einen erweiterten Kunstbegriff und für spartenübergreifendes Arbeiten steht. Pro Jahr finden etwa 150 Veranstaltungen in den Bereichen Architektur, Literatur, Bildende Kunst, Film, Fotografie, Medienkunst, Mode, Musik. Theater, Performance und Theorie statt. Mit Carola Peschl übernahm 2009 erstmals eine Frau die Leitung des Vereins. 2011 übernahm die vorherige stellvertretende Präsidentin Heidrun Primas die Leitung des Hauses.

Aktuelle und ehemalige Mitglieder (Auswahl)

Zur Geschichte des Forum Stadtpark

Gründung

Im Sommer 1958 stellt die Junge Gruppe mit den bildenden Künstlern Othmar Carli, Gustav Zankl und Günter Waldorf ein Ansuchen, um das leer stehende Grazer Stadtpark Café dauerhaft für Kunstveranstaltungen zu nutzen. Die Stadtverwaltung lehnte allerdings ab und beschloss stattdessen den Abbruch des Gebäudes. Erst nach Protesten von Seiten der Presse, der Politik und einiger Künstlervereine wurde eine Frist für die Beschaffung der notwendigen Gelder eingeräumt. Die Finanzierung gelang. Am 15. Jänner 1959 fand die konstituierende Versammlung des Vereins FORUM STADTPARK statt. Im November 1960 wurde das Gebäude mit der Ausstellung Bekenntnis und Konfrontation eröffnet.

Anfangszeit

Als selbst verwalteter Künstlerverein soll das FORUM STADTPARK stärker als bisher die Interessen der Kulturschaffenden vertreten. Besonders jungen Künstlern und Wissenschaftlern soll das Haus als Podium dienen. Die Gründer traten zunächst mit dem Anspruch an, alle kulturellen Bereiche – also auch ästhetisch traditionelle, historische, politische und didaktische Themen – einzuschließen. Das Ergebnis waren neun gleichberechtigte Referate. Während der 60er Jahre ging der Anteil an theoretischen Veranstaltungen allerdings immer mehr zurück. Der anfängliche Ehrgeiz eines breiten Spektrums wurde von einer Konzentration auf zeitgenössische Kunst und Literatur abgelöst.

Wandlung

In den 60er- und 70er-Jahren entwickelte sich das Haus zu einem der wenigen Präsentation- und Produktionsorte für progressive Kunst und Literatur dieser Zeit und etablierte sich als elitäre Institution. Gleichzeitig begann sich das Selbstbild zu wandeln, weg von einem Kulturbetrieb, hin zu einem reinen Kunstbetrieb – möglichst unter Umgehung der sonst üblichen Vermittlungsinstanzen. In diesem Sinn ist das FORUM STADTPARK auch ein Publikationsort und Verlag. Die 1960 gegründete Literaturzeitschrift manuskripte bescherte dem Haus internationale Aufmerksamkeit. Außerdem erscheinen dort die Fotozeitschrift Camera Austria, die Filmzeitschrift blimp, die Literaturzeitschrift Absolut, die Essayzeitung Liqueur und die Zeitschrift schreibkraft. Ebenfalls vom Verein mit initiiert wurde das Avantgarde-Festival steirischer herbst.

Neustrukturierung

1995 trat Alfred Kolleritsch nach 26 Jahren als Vorsitzender zurück und übergab an Walter Grond. Mit dem Wechsel im Vorstand gab es auch einen Austausch der meisten Funktionäre, Referenten und Angestellten. Ziel war die erneute Öffnung des „elitären“ Vereins für junge Künstler bzw. die Lösung der Erstarrung in einem überholten Avantgarde-Begriff. Referate wurden aufgelöst und die künstlerische Arbeit von der organisatorischen getrennt. Damit waren auf Einzelpersonen fixierte Projekte nur noch begrenzt integrierbar. Das Forum Stadtpark Theater, die Camera Austria oder auch die manuskripte gingen von da an eigene Wege.

Umbau & Jubiläum

1997 tritt Peter Zinganel an die Stelle von Walter Grond. Unter seiner Leitung wird das Haus im Jahr 2000 nachhaltig umgebaut und um ein Obergeschoß erweitert. Ab 2003 folgt schließlich Anton Lederer als Vorsitzender, der die bisher eigenständigen Referate zu einem Gremium – dem Programmforum – zusammenfasst, und so die interdisziplinäre Ausrichtung des Hauses weiter ausbaut. 2009 feiert das FORUM STADTPARK unter der Leitung von Bernhard Wolf sein 50. Jubiläum.

Heute

Heute wie damals versteht sich das FORUM STADTPARK als Mehrspartenhaus, das für einen erweiterten Kunstbegriff und für spartenübergreifendes Arbeiten steht. Pro Jahr finden auf drei Ebenen rund 150 Veranstaltungen in den Bereichen Architektur, Literatur, Bildende Kunst, Film, Fotografie, Medienkunst, Mode, Musik, Theater, Performance und Theorie statt – der Großteil davon bei freiem Eintritt. Es ist der erklärte Anspruch des Hauses, Labor und Plattform für viele Szenen der lokalen, österreichischen und internationalen Kulturproduktion zu sein.

Die Vorstände seit Kolleritsch im Überblick:

  • 1995–1997: W. Grond, P. Zinganel (Stellvertreter), G. Ostanek (Kassierin)
  • 1997–2003: P. Zinganel, G. Muhr (Stellvertreter), G. Ostanek (Kassierin)
  • 2003–2007: A. Lederer, R. Binder-Krieglstein (Stellvertreter), A. Putz (Kassierin)
  • 2007–2009: B. Wolf, C. Peschl (Stellvertreter), A. Putz bzw. ab 2008 K. Petrowitsch (Kassierin)
  • 2009–2011: C. Peschl, H. Primas (Stellvertreter), K. Petrowitsch (Kassierin)
  • ab 2011: H. Primas, Johannes Schrettle (Stellvertreter), Ursula Musil (Kassierin)

Zur Architektur des Forum Stadtpark

Die Forderung einer Gruppe von Künstlern nach Raum – vorwiegend Schriftsteller, Architekten und Jazzmusiker – führte 1958 dazu, dass die Stadt ein leer stehendes Café im Stadtpark sowie finanzielle Mittel zur Verfügung stellte, um es in einen Veranstaltungsort umzuwandeln. Die neue Heimat der Avantgarde durfte Größe und Ausdehnung des bestehenden Bauwerks nicht überschreiten, da der Stadtpark seit seiner Errichtung 1867 mit einem Bauverbot belegt ist. Jahre von pulsierender Vitalität folgten und das Haus wurde zu klein, ein Ausbau war angedacht, ein erster umfangreicher Umbauplan wurde verworfen und schließlich ein Konzept entwickelt, das die Erweiterung des Forum Stadtpark ausschließlich in die Höhe vorsah. Das Haus sollte seine inhaltliche Öffnung für neue, jüngere Publikumsschichten nach außen spürbar werden lassen, dabei jedoch seinen Erinnerungsgehalt bewahren.

Die T-Form des Grundrisses blieb erhalten. Die Aufstockung für fünf neue, nach heutigen Erfordernissen ausgestattete Arbeitsräume, deren mittlerer bedeutend größer ist und für kleinere Veranstaltungen genützt werden kann, wurde auf den langgestreckten Trakt beschränkt. Das Dach des bestehenden Anbaues wird nun als Terrasse genützt. Das neue Geschoss ragt rundum ein wenig über den Sockel hinaus und wird auf der Seite der vorgelagerten Wiese am Stadtparkbrunnen Teil eines dominierenden, in Stahlträger und horizontale Lamellen aufgelösten Körpers, dessen Kanten nur angedeutet sind. Mit diesem weithin sichtbaren, in strahlendem Weiß gehaltenen Signet soll die schon historisch gewordene Bedeutung dieses Kulturhauses, zugleich aber auch seine Offenheit und Wandlungsfähigkeit ausgedrückt werden.[1]

Sonstiges

Am 1. Mai 2011 verausgabte die Österreichische Post AG im Rahmen der Dauermarkenserie Kunsthäuser eine Briefmarke zu dem Objekt.

Literatur

  • Christine Rigler (Hrsg.): Generationen. Literatur im Forum Stadtpark 1960–1995. Erstausgabe. Droschl-Verlag, Graz 1995, ISBN 3-85420-422-1.
  • Christine Rigler (Hrsg.): Forum Stadtpark – die Grazer Avantgarde von 1960 bis heute. Böhlau Verlag, Wien 2002, ISBN 3-205-99487-6. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise

  1. Forum Stadtpark. In: architektur im netz, nextroom.at. Abgerufen am 9. Juli 2014.

Koordinaten: 47° 4′ 28,7″ N, 15° 26′ 36,7″ O