„Air Serbia“ – Versionsunterschied
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Version vom 8. Oktober 2014, 23:02 Uhr
| Air Serbia | |
|---|---|
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| IATA-Code: | JU |
| ICAO-Code: | ASL |
| Rufzeichen: | AIR SERBIA |
| Gründung: | 1927 |
| Sitz: | Belgrad,  Serbien
|
| Drehkreuz: | Belgrad-Nikola Tesla |
| Heimatflughafen: | Belgrad-Nikola Tesla |
| Leitung: | Dane Kondić (CEO) |
| Mitarbeiterzahl: | 1.900 |
| Bilanzsumme: | +3,8 Mio. (2006) |
| Allianz: | Etihad Airways Partners |
| Vielfliegerprogramm: | Etihad Guest (von Etihad Airways) |
| Flottenstärke: | 20 (+ 10 Bestellungen) |
| Ziele: | National und kontinental |
| Website: | airserbia.com |
Air Serbia (bis 26. Oktober 2013 JAT Airways) ist die größte serbische Fluggesellschaft mit Sitz in Belgrad und Basis auf dem Flughafen Belgrad.
Geschichte
Gründung und erste Jahre
Die Fluggesellschaft ist der Nachfolger der 1927 gegründeten Aeroput, die 1947 in Jugoslovenski Aerotransport (JAT) umbenannt und seit den 1980er-Jahren bis zur Auflösung Jugoslawiens auf Englisch auch als Yugoslav Airlines bezeichnet wurde.
JAT Airways war mit Auslieferung am 31. Juli 1985 erster europäischer Betreiber der Boeing 737-300.
Nachdem Anfang der 1990er-Jahre UN-Sanktionen in Kraft getreten waren, durfte JAT keine internationalen Flüge mehr durchführen. Dies ist jedoch aufgehoben.
1998 plante JAT die Beschaffung von acht Airbus A319-100 und unterschrieb einen dementsprechenden Vertrag. Am 7. September 1998 hat die EU aber ein Start- und Landeverbot in Kraft gesetzt. Nach 2000 wollte JAT auf Boeing 737 umrüsten, ist jedoch an den Vertrag mit Airbus gebunden, die auf 20 % Stornogebühr bestehen sofern JAT aus dem Vertrag aussteigen sollte. Airbus führt die Bestellung mit Stand November 2013 nach wie vor in den Auftragsbüchern und hatte sie zwischenzeitlich auch an die Nachfolgegesellschaft Air Serbia übertragen.[1] Im März 2014 wurde diese Bestellung jedoch, fast 16 Jahre nach ihrer Bekanntgabe, schließlich storniert.[2]
Eine einzelne McDonnell Douglas DC-10-30 wurde aufgrund der hohen Wartungskosten Mitte 2005 verkauft. Der bereits seit Jahren vorgesehene Ersatz der gesamten Flotte ist aufgrund der desolaten Finanzlage Serbiens weiterhin erschwert.
Entwicklung seit 2006
2006 wurde serbischen Medienberichten zufolge eine Zusammenarbeit mit Air India angekündigt. Das Ziel dieser Partnerschaft hätte den Aufbau einer neuen Gesellschaft zur Folge gehabt. Air India plante zudem, den Belgrader Flughafen für Zwischenlandungen bei Flügen nach Nordamerika zu nutzen. Anfang August 2007 wurde bekannt, dass JAT bis Sommer 2008 privatisiert werden sollte, nachdem die Fluggesellschaft 2006 erstmals einen Gewinn erzielt hatte. Interesse an einer Übernahme bekundeten Air India, Aeroflot, Air One und Icelandair.[3] Auch Turkish Airlines hat Interesse an einem Kauf ankündigt.[4]
Im September 2008 wurde bekannt, dass die mit 250 Mio. € verschuldete Fluggesellschaft die Einstellung des Flugbetriebes prüfte, was jedoch schließlich nicht umgesetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde aus Kostengründen der Flugbetrieb mit nur noch neun Flugzeuge der 15 Einheiten umfassenden Flotte aufrechterhalten.[5]
Im Juni 2010 waren Verhandlungen über die Übernahme von JAT durch Turkish Airlines sehr weit fortgeschritten und die Airline sollte in Air Serbia umbenannt werden.[6] Diese Gespräche waren mit Stand August 2011 jedoch gescheitert. Anschließend war JAT weiter auf der Suche nach einem neuen, dringend benötigtem Investor zur Refinanzierung der hochverschuldeten Gesellschaft.[7]
JAT plante, im Frühjahr 2013 vier Airbus A319-100 zu leasen. Allerdings mussten zuletzt bereits einige vorhandene Flugzeuge aus wirtschaftlichen Gründen abgestellt und Routen gestrichen werden[8] und somit wurden auch die A319 nicht übernommen.
Beteiligung durch Etihad ab 2013
Im Juni 2013 gab Etihad Airways bekannt, eine umfangreiche Beteiligung an JAT zu prüfen.[9] Dazu wurde am 17. Juni 2013 ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Am 1. August 2013 wurde schließlich die Übernahme von 49 Prozent an JAT durch Etihad Airways bekanntgegeben. Die restlichen 51 Prozent verbleiben beim serbischen Staat. Etihad übernimmt auch das Management der serbischen Fluggesellschaft für mindestens fünf Jahre.[10][11]Insgesamt erhält die Gesellschaft durch beide Anteilseigner einen Kredit in Höhe von 80 Millionen US-Dollar, wird ihre Flotte anfangs mit zwei Flugzeugen des Typs Airbus A319-100 erneuern und ihr Streckennetz zum 1. Oktober 2013 überarbeiten. Darüber hinaus wurde das Unternehmen zum 27. Oktober 2013 in Air Serbia umbenannt; sämtliche Boeing 737-300 wurden zum Winterflugplan 2013/2014 ausgeflottet und durch weitere acht Airbus A319-100 ersetzt.[12] Auf der Pressekonferenz zum Etihad-Einstieg wurde auch ein vollständig neues Corporate Design vorgestellt.
Im August wurden weitere Details der Neustrukturierung bekannt, so werden von Ende Oktober bis Dezember sukzessive die angekündigten neuen Routen aufgenommen und bestehende auf den Betrieb mit den neuen Airbus A319-100 umgestellt.[13] Im September wurde zudem bekannt gegeben, dass Air Serbia ihr eigenes Vielfliegerprogramm einstellen und dem Programm von Etihad, Etihad Guest, beitreten wird.[14]
Im September 2013 wurde in den USA der erste A319-100 zur Übergabe an Air Serbia vorbereitet und dabei bereits auch mit dem neuen Corporate Design der Gesellschaft versehen.[15] Am 19. Oktober 2013 traf der erste A319 von Air Serbia in Belgrad ein.
Am 26. Oktober 2013 führte die ehemalige JAT Airways, nun als Air Serbia, ihren ersten Flug durch. Dieser führte von Belgrad nach Abu Dhabi.
Interkontinentale Flüge
Nach Angaben der serbischen Medien soll Air Serbia im Juni von der FAA die Erlaubnis für interkontinentale Flüge nach Amerika erhalten haben. Der Premierminister Serbiens Aleksandar Vučić und Dane Kondić (CEO von Air Serbia) bestätigten, dass der erste Flug nach Chicago im zweiten Halbjahr von 2015 stattfinden soll.[16]
Flugziele
Air Serbia bedient von ihrer Basis auf dem Flughafen Belgrad aus 33 europäische Ziele, darunter Frankfurt am Main, Berlin-Tegel, Stuttgart, London-Heathrow, Paris-Charles de Gaulle, Düsseldorf, Wien, Zürich und Skopje. Darüber hinaus bestehen mehrere Codeshare-Abkommen.
Mit der Überarbeitung des Streckennetzes im Oktober 2013 werden die Destinationen Paris, Athen, Wien und Zürich nun zweimal täglich angeflogen. Im Winterflugplan 2013/2014 sind zudem zehn neue Destinationen vorgesehen. Diese sind Abu Dhabi - der Hauptsitz des neuen Anteilseigners Etihad -, Banja Luka, Beirut, Bukarest, Kairo, Kiew, Ljubljana, Prag, Sofia, Varna und Warschau.[17] Allerdings wurde im April bekanntgegeben, dass die Flüge nach Kiew aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden werden.[18]
Air Serbias Charterfluggesellschaft Aviolet wird im Sommer 2014 mit den Boeing 737-300 mit neuer Lackierung und Innenausstattung verschiedene Ziele in Griechenland, Spanien, Italien und der Türkei anfliegen.[19]
Flotte
Mit Stand Juni 2014 besteht die Flotte der Air Serbia aus 20 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 17,2 Jahren[20]:
| Flugzeugtyp | aktiv | bestellt | Anmerkungen |
|---|---|---|---|
| Airbus A319-100 | 8 | ||
| Airbus A320-200 | 2 | ||
| Airbus A320neo | 10 | 2013 von Etihad Airways bestellt; Auslieferung vsl. ab 2018[21] | |
| ATR 72-200 | 5 | ||
| Boeing 737-300 | 5 | 3 betrieben durch Aviolet | |
| Gesamt | 20 | 10 |
Zwischenfälle
- Beim Flugunfall auf dem Leopoldsberg von 1955 kollidierte eine Convair CV-340 der damaligen JAT Airways beim Anflug auf den Flughafen Wien in dichtem Nebel mit dem Gelände, wobei sieben der 29 Insassen getötet wurden.
- Beim Jugoslovenski-Aerotransport-Flug 367 am 26. Januar 1972 explodierte eine Maschine vom Typ DC-9 über dem Dorf Srbská Kamenice im heutigen Tschechien. Das Flugzeug sollte von Stockholm über Kopenhagen nach Zagreb und Belgrad fliegen. Alle Insassen, bis auf die Stewardess Vesna Vulović kamen dabei ums Leben. Dabei überlebte sie einen Fall aus angeblich über 10.000 Metern Höhe und steht dafür im Guinness-Buch der Rekorde.
Trivia
- Air Serbia hat einen Airbus A319-100 nach dem Tennisspieler Novak Đoković benannt.[22]
- Ein Airbus A320 wurde nach dem Basketballspieler Vlade Divac benannt.[23]
Einzelnachweise
- ↑ airbus.com - Orders & deliveries (englisch) abgerufen am 21. November 2013
- ↑ ch-aviation.com - Tigerair Mandala, Air Serbia cancel A320, A319 orders (englisch) 11. März 2014
- ↑ Die Presse: Luftfahrt: Serbiens Fluglinie JAT vor dem Verkauf 2. August 2007
- ↑ airliners.de: Turkish Airlines will LOT und JAT kaufen 17. Mai 2010
- ↑ ntv.de - Serbiens JAT vor dem Ende 17. September 2008
- ↑ airliners.de: Turkish Airlines soll Jat Airways schlucken 15. Juli 2010
- ↑ aerotelegraph.com - JAT Airways zu verkaufen 3. August 2011
- ↑ austrianaviation.net - JAT startet mit neuen A319 durch 28. Januar 2013
- ↑ biztravel.fvw.de - Beteiligung an Jat Airways geplant 18. Juni 2013
- ↑ JAT: Neustart als "Air Serbia" mit Hilfe von Etihad in Flug-Revue vom 2. August 2013.
- ↑ Neuer Name und neuer Look für Serbiens nationale Fluggesellschaft im Zuge der Beteiligung von Etihad Airways auf Pressebox.de vom 2. August 2013.
- ↑ austrianaviation.net - Etihad bei Jat eingestiegen 1. August 2013
- ↑ ch-aviation.ch - Air Serbia outlines its planned service schedule from late October on (englisch) 21. August 2013
- ↑ austrianaviation.net - Etihad übernimmt Jat-Vielfliegerprogramm 25. September 2013
- ↑ tangosix.rs - EKSKLUZIVNO: Fotografija prvog aviona Air Serbije! (serbisch) 5. September 2013
- ↑ - Air Serbia erhält Erlaubnis für die USA (serbisch)
- ↑ ch-aviation.ch - Air Serbia to be presented this week as new routes are unveiled (englisch), 1. August 2013
- ↑ - Air Serbia cancels Kiew launch (englisch)
- ↑ [1]
- ↑ planespotters.net - Air Serbia Fleet Details and History (englisch) abgerufen am 19.September 2014
- ↑ austrianaviation.net - Air Serbia erhält zehn A320neo 20. November 2013
- ↑ aerotelegraph.com, abgerufen am 31. Oktober 2013
- ↑ [2]
