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Myslív und Benutzerin:IvaBerlin/Sichterbeiträge: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|beschreibt die Gemeinde '''Myslív'''. Für die gleichnamige Wüstung in der Gemeine [[Všeruby u Kdyně]] siehe dort.}}
{{Infobox Ort in Tschechien
| Ort = Myslív
| Wappen = [[Bild:Myslív CoA.jpg|111px|Wappen von Myslív]]
| Kraj = Plzeňský kraj
| Kraj_link =
| Okres = Klatovy
| Fläche = 1574,263<ref>http://www.uir.cz/obec/556734/Mysliv</ref>
| Höhe = 583
| Gemeindenummer = 556734
| Postleitzahl = 341 01
| KFZ-Kennzeichen = P
| Straßen = [[Plánice]] - [[Olšany u Kvášňovic|Olšany]]
| Schienen =
| Flughafen =
| GemeindeArt = Gemeinde
| Ortsteile = 4
| Bürgermeister = Marie Pícková
| BürgermeisterDatum = 2014
| AnschriftStraße = Myslív 52
| AnschriftOrt = 341 01 Horažďovice
| Website = www.obecmysliv.cz
| Breitengrad = 49/25/15/N
| Längengrad = 13/34/22/E
}}

'''Myslív''' (deutsch ''Mysliw'', früher ''Misliw'') ist eine Gemeinde in [[Tschechien]]. Sie liegt acht Kilometer nordöstlich von [[Plánice]] und gehört zum [[Okres Klatovy]].

== Geographie ==
Myslív befindet sich am südlichen Fuße der Mílové hory am Rande des Naturparks ''Plánický hřeben'' in der Nepomucká vrchovina (''Nepomuker Bergland''). Das Dorf liegt linksseitig über dem Tal des Baches Myslívský potok, der südöstlich von Myslív in den Teichen Myslívský rybník und Malý Myslív gestaut wird. Nördlich erhebt sich die Ostrá (600 m), im Nordosten der Vráž (616 m), südlich die Kamenitá (586 m) sowie im Westen die Stírka (706 m).

Nachbarorte sind Draha, [[Kramolín u Nepomuka|Kramolín]], V Cihelně, Baníř, U Jandů und Činov im Norden, Nový Dvůr und [[Nekvasovy]] im Nordosten, [[Kovčín]] und Milčice im Osten, [[Olšany u Kvášňovic|Olšany]], Olšany-u nádraží, Pačejov-nádraží und [[Pačejov]] im Südosten, Strážovice, Bouda und Loužná im Süden, Lampír, Loužek, [[Zborovy]] und [[Nehodiv]] im Südwesten, Lovčice, Pohoří und Bližanovy im Westen sowie [[Neurazy]], Kolna, [[Polánka]] und Polánecký Mlýn im Nordwesten.

== Geschichte ==
Es wird angenommen, dass Myslív in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch die Zisterzienser aus dem [[Kloster Nepomuk]] gegründet wurde, in dieser Zeit entstand auch die Kirche. Am Vráž betrieb das Kloster Bergbau auf Zinn und Gold. Herzog [[Vladislav II.]] hatte den Ebracher Zisterziensern 1144 den 42.000 Hektar umfassenden, mit Wäldern und Sümpfen bestandenen Landstrich zwischen [[Zdemyslice]], Zdebořice und [[Plánice]] zur Kolonisation geschenkt. Jedoch wurden 1935 beim Aushub für den Bau des Sparvereinsgebäudes (''Kampelička'') auf dem Platz der Totenhalle auf dem alten Friedhof alte Knochengräber entdeckt, die von Ladislav Stehlík anhand aufgefundener sigmoider Ohrringe in die späte Burgstättenzeit zwischem dem 11. und 12. Jahrhundert datiert wurden. Myslív hat seinen Ursprung wahrscheinlich in zwei Ansiedlungen; dem um einen dreieckigen Dorfplatz, auf dem die Kirche steht, gruppierten heutigen Ortskern sowie eine 300 m nördlich davon um einen weiteren, unregelmäßigen Platz angelegte zweite Ansiedlung, die erst im 19. Jahrhunderts zusammen wuchsen. Es ist nicht bekannt, welche der beiden Siedlungen die ältere ist.

Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrei ''Misleua'' erfolgte im Jahre 1352. Die älteste schriftliche Nachricht über die Kirche Mariä Himmelfahrt in ''Myslewo'' stammt von 1384. Weitere Namensformen waren ''Mislewa'' (1386), ''Mysslewa'' (1417), ''Misslewa'' (1418) und ''Mislew'' (1425). Im Jahre 1420 wurde das Kloster Nepomuk von den [[Hussiten]] erobert und zerstört.
Da in dieser Zeit auch die romanischen Bogenfenster und das Portal das alten Kirchenschiffes zugemauert wurden und die Kirche dadurch den Charakter einer Feste mit hoch gelegenen kleinen Fensteröffnungen erhielt, wird angenommen, dass einige Nepomuker Mönche darin Reliquien aus dem Kloster verbargen. Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] verpfändete den Klosterbesitz am 22. August 1420 an [[Bohuslav von Schwanberg]]. Ihm folgte 1436 sein Bruder Hynek Krušina [[Schwanberg (Adelsgeschlecht)|von Schwanberg]], der die Auflage erhielt, für den Unterhalt des Abts und weiterer acht Mönche zu sorgen. Hynek Krušina von Schwanberg errichtete in der Mitte des 15. Jahrhunderts auf dem [[Zelená hora (Nepomuk)|Grünen Berg]] bei [[Nepomuk (Stadt)|Nepomuk]] die [[Schloss Zelená Hora|Burg Grünberg]]. Im Jahre 1464 verkaufte sein Sohn Bohuslav d. J. von Schwanberg den Pfandbesitz an [[Zdeněk Konopišťský ze Šternberka|Zdenko von Sternberg]]. 1528 erwarb [[Zdeniek Lev von Rosental]] die Herrschaft Grünberg. Er war bei seinem Tode so verschuldet, dass die Herrschaft aus seinem Nachlass 1536 konfisziert und von der [[Böhmische Kammer|Böhmischen Kammer]] an Adam von Sternberg verkauft wurde. Das Kloster Nepomuk wurde nie wieder aufgebaut und 1558 aufgehoben. Am 4. Februar 1558 die Herrschaft Grünberg, darunter auch das Dorf ''Misliwo'', durch Kaiser [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] in der [[Landtafel]] Adam [[Sternberg (Adelsgeschlecht)|von Sternberg]] als erblicher Besitz zugeschrieben. Nach Adams Tod erfolgte 1560 eine Erbteilung unter seinen vier Söhnen, bei der das Dorf ''Mysliwo'' mit der Mühle Čínov und der Siedlung Chotěšov (''Nový Dvůr'') dem Planitzer Anteil der Herrschaft Grünberg zufiel. Im Jahre 1630 verkauften die Herren von Sternberg den Planitzer Anteil an Martin von [[Martinic]], der daraus die Herrschaft Planitz errichten ließ. Im Jahre 1646 bezog die Schule ein eigenes Schulhaus. In der [[berní rula]] von 1654 sind für ''Myslywa'' neun Bauern ausgewiesen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde nördlich von ''Misliw'' die Häuslersiedlung ''Dolni Misliw'' , die später den Namen ''Draha'' erhielt, angelegt. Im Jahre 1785 wurde der am Dorfplatz in der Flur ''Podvrškojc'' neben der Kirche gelegene Friedhof aufgehoben und in der Flur ''Pod Jandečkojc'' am südöstlichen Ortsrand ein neuer Friedhof angelegt. Der neue Friedhof erwies sich bald als zu klein, so dass der alte Friedhof im Ortskern erneut für Beerdigungen genutzt wurde. Im Jahre 1790 wurde die Herrschaft Planitz an die [[Wallis von Carrighmain|Grafen Wallis]] verkauft, in der im Jahr zuvor erfolgten Taxation ist das Dorf unter den Bezeichnungen ''Misliw'' bzw. ''Mislewa'' aufgeführt. 1810 entstand ein neues Schulgebäude. Im Jahre 1839 bestand das Dorf aus 53 Häusern. Bis zur Mitter des 19. Jahrhunderts blieb ''Misliw'' nach Planitz untertänig.

Nach der Aufhebung der [[Patrimonialherrschaft]]en bildete ''Myslivo'' / ''Misliw'' ab 1850 mit dem Ortsteil ''Nový Dvůr'' / ''Neuhof'' eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Planitz. Zwuschen 1856 und 1857 wurde die Gegend von einer [[Typhus]]epidemie heimgesucht, an der 24 Persone, darunter auch der Kaplan Bělohlávek verstarben. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum [[Bezirk Klattau]]. In diesem Jahre wurde der neue Friedhof erweitert und der alte Friedhof zu einem Park umgestaltet. ZNachdem sich die alte Schule als zu klein erwiesen hatte, wurde 1880 ein neues Schulhaus eingeweiht. Due Freiwillige Feuerwehr gründete sich 1892. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ''Myslív t. Myslivo'' als tschechischer Ortsname verwendet; 1924 wurde Myslív zur amtlichen Namensform. Im Jahre 1901 wurde in Myslivo eine Gendarmeriestation und 1908 ein Postamt eingerichtet. 1931 wurde das Dorf elektrifiziert. Die Grafen von Wallis hielten den Besitz bis nach dem Ersten Weltkrieg; nach der Bodenreform im Jahre 1920 gelangte das Gut Myslív an die Grafen [[Schaffgotsch]]. Ab 1948 gehörte die Gemeinde zum Okres Horažďovice, nach dessen Aufhebung wurde sie 1960 wieder dem [[Okres Klatovy]] zugeordnet. Der Kindergarten wurde 1954 eröffnet. 1960 wurde die Schule wegen zu geringer Schülerzahl geschlossen. Bei der Sanierung der Kirche wurden 1963 das zugemauerte romanische Portal sowie Bogenfenster freigelegt. Anstelle des Gasthauses ''U Zoubků'' wurde 1971 ein Kulturhaus errichtet. Die Eingemeindung von Loužná und [[Nehodiv]] erfolgte am 1. Juli 1975. Am 30. April 1976 wurde noch [[Kovčín|Kozčín]] (mit Milčice) eingemeindet. Kozčín und Nehodiv lösten sich am 1. Jänner 1992 wieder los und bildete eigene Gemeinden.

== Gemeindegliederung ==
Die Gemeinde Myslív besteht aus den Ortsteilen<ref>http://www.uir.cz/casti-obce-obec/556734/Obec-Mysliv</ref> und Katastralbezirken</ref>http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/556734/Obec-Mysliv</ref> Loužná (''Lauschna''), Milčice (''Milschitz''), Myslív (''Mysliw'') und Nový Dvůr (''Neuhof''). Grundsiedlungseinheiten sind Draha, Loužná, Milčice, Myslív und Nový Dvůr.<ref>http://www.uir.cz/zsj-obec/556734/Obec-Mysliv</ref> Zu Myslív gehören außerdem die [[Einschicht]]en Baníř (''Banirzmühle''), Činov (''Cinowetzmühle''), U Havlíka (''Hawlikmühle'') und U Jandů (''Jandamühle'').

== Sehenswürdigkeiten ==
* Kirche Mariä Himmelfahrt auf dem Dorfplatz von Myslív, sie entstand in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Später wurde sie im gotischen Stil umgebaut und um 1730 barock hergerichtet, wobei das heutige Schiff entstand. Das Presbyterium war das Schiff der ursprünglichen Kirche, hier wurden vermauerte romanische Bogenfenster und ein steinernes Portal sowie Fresken aus dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts freigelegt.
* Pfarrhaus in Myslív, es entstand 1719 anstelle eines hölzernen Vorgängerbaus
* ''Myslívský rybník'', der 80 ha große Fischteich wurde durch das Kloster Nepomuk angelegt
* Naturreservat V Morávkách, südöstlich von Loužná
* Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, enthüllt 1924

== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter der Gemeinde ===
* Stanislav Kubík (* 1930), Kybernetiker sowie Mitbegründer und Rektor der VŠSE Pilsen

=== In Myslív lebten und wirkten ===
* Ladislav Stehlík (1908–1987), der aus [[Bělčice]] stammende Schriftsteller und Maler arbeitete von 1930 bis 1945 als Lehrer in Myslív
* Blanka Stehlíková (* 1933), die Graphikerin und Buchillustratorin, ging in Myslív zur Schule
* František Wawrečka (* 1920), der Modellbauer ging nach der deutschen Besetzung ins Exil nach Polen und schloss sich dort 1939 der Gruppe [[Ludvík Svoboda]] an. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er in die Tscheoslowakei zurück und wurde in Myslív ansässig, wo er eine Familie gründete. Später zog er wieder in seine Geburtsstadt [[Ostrava]]. Wawrečka wurde 2005 zum Ritter der [[Ehrenlegion]] geschlagen.

=== Ehrenbürger ===
* František Wawrečka (* 1920), seit 2006

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
* [http://www.obecmysliv.cz/cs/historie-mysliva-od-prvnich-zminek-az-do-roku-1850 Geschichte von Myslív]
* [http://drobek.svet-stranek.cz/nova-stranka-61816/ Ortsbeschreibung]

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Version vom 28. September 2014, 03:37 Uhr

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