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Gender-Mainstreaming und Creme Fresh: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Gender-Mainstreaming''', auch '''Gender Mainstreaming''' geschrieben, bedeutet, bei allen Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern zu berücksichtigen, um so die [[Gleichstellung (Geschlecht)|Gleichstellung]] der Geschlechter durchzusetzen.<ref>[[Hans Joas]] (Hrsg.):: ''Lehrbuch der Soziologie'', Campus Verlag, 3. erweiterte und aktualisierte Auflage 2007, ISBN 978-3-593-37920-3, S. 307f.</ref> Der Begriff wurde erstmals 1985 auf der 3. [[UN-Weltfrauenkonferenz]] in Nairobi diskutiert und zehn Jahre später auf der 4. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking weiterentwickelt.<ref>Michael Meuser, Claudia Neusüß: ''Gender Mainstreaming – eine Einführung''. In: dies. (Hrsg.): ''Gender Mainstreaming. Konzepte – Handlungsfelder – Instrumente''. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004, S. 9-22.</ref> Seit den [[Vertrag von Amsterdam|Amsterdamer Verträgen]] von 1997/1999 ist Gender-Mainstraming das erklärte Ziel der [[Europäische Union|Europäischen Union]].
|Bild =
|Bildbreite =
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|Name = Creme Fresh
|Gründung = 2000
|Auflösung =
|Neugründung =
|Genre = [[Hip-Hop (Musik)|Hip-Hop]], [[Rap]]
|Website =
|Besetzung1a = Lukas Roth (Bustla)
|Besetzung1b = [[Musikproduzent]] & [[DJ]]
|Besetzung2a = Keno Langbein (Keno)
|Besetzung2b = [[Rap]]per
|Besetzung3a = Anton Schneider (Fatoni)
|Besetzung3b = [[Rap]]per
}}
'''Creme Fresh''' war eine deutsche [[Hip-Hop (Musik)|Hip-Hop]]-Gruppe, die 2000 in München gegründet wurde. Ihr erstes Demotape ''Queerbeat'' wurde 2003 veröffentlicht.


== Geschichte ==
Gender-Mainstreaming unterscheidet sich von expliziter [[Frauenpolitik]] dadurch, dass beide Geschlechter gleichermaßen einbezogen werden sollen.
Keno und Fatoni gewannen zwischen 2002 und 2005 fast alle Münchner Freestyle-Battles. Sie standen sich einige Male im Finale gegenüber. 2005 veröffentlichten sie Ihr erstes Album "Frische Spuren".
Im Februar 2007 war die Gruppe auf der ''Musikmaschine''-Tour von [[Blumentopf_(Band)|Blumentopf]] als Supporter dabei. Zu diesem Anlass veröffentlichten sie die [[Extended_Play|EP]] ''Baustelle''. Im Juni 2007 wurde das Album ''Hast du Feuer?'' unter dem Hip-Hop-Label [[58Beats]] veröffentlicht.
Im Februar 2010 erschien das Album "Organisiertes Zerbrechen" über das Label "Kopfhörer Recordings". 2012 hatte Creme Fresh ihre letzten Auftritte.


Die einzelnen Bandmitglieder sind weiterhin als Musiker aktiv. Fatoni verfolgt seine Solokarriere, Keno und Bustla sind Mitglieder der Band Moop Mama.
Gender-Mainstreaming wird meist in öffentlichen Einrichtungen eingesetzt, während in der Privatwirtschaft [[Diversity Management]] als Konzept zur Umsetzung von Chancengleichheit verwendet wird.<ref>Gender und Diversity, Peter Massing (Hrsg.), Wochenschau Verlag, 2010, ISBN 978-3-89974-483-5</ref> Der Aspekt [[Gender]] im Diversity Management wird auch als [[Gender diversity]] bezeichnet.


== Diskografie ==
== Worterklärung und Übersetzung ==
=== Alben ===
Der englische Ausdruck ''[[Gender]]'' [{{IPA|ˈdʒɛndɚ}}] bezeichnet das soziale oder psychologische Geschlecht einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht (engl. ''[[Sex (Geschlecht)|sex]]'').
* 2003: ''Queerbeat'' (Eigenvertrieb)
* 2005: ''Frische Spuren / Fresh Tracks'' (Eigenvertrieb)
* 2007: ''Hast du Feuer?!'' (58 Beats / Grooveattack)
* 2010: ''Organisiertes Zerbrechen'' (Kopfhörer Recordings / Rough Trade)


=== EP’s ===
„Mainstreaming“ (von engl. ''[[mainstream]]'' „Hauptströmung“) bezeichnet eine Strategie, das Thema in den Hauptstrom der Politik zu bringen. Konkret bedeutet Gender Mainstreaming nach der Definition der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], bei jeder staatlichen Aktion grundsätzlich auch die geschlechtsspezifischen Folgen abzuschätzen und zu bewerten. Die Strategie zielt auf eine Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen; der Perpetuierung von Geschlechterungleichheit soll auf diese Weise entgegengewirkt werden.<ref>United Nations. "[http://www.un.org/documents/ga/docs/52/plenary/a52-3.htm Report of the Economic and Social Council for 1997]". unter CONCEPTS AND PRINCIPLES → Definition of the concept of gender maintreaming</ref> Entsprechend wird Gender Mainstreaming auch als [[Querschnittsaufgabe]] verstanden, die nicht nur eine bestimmte Stelle in einer Organisation angeht, etwa eine [[Gleichstellungsbeauftragte]], sondern sich an alle Akteure und Akteurinnen einer Organisation richtet.<ref>[http://www.genderkompetenz.info/genderkompetenz-2003-2010/index.html GenderKompetenzZentrum Berlin zu den Aufgaben des Mainstreaming] </ref>
* 2007: ''Baustelle''
=== Singles ===
* 2007: ''Baustelle Vol.2''
=== Videos ===
* 2007: ''Baustelle''
* 2010: ''Back''
* 2010: ''renovieren''


== Auszeichnungen ==
So lässt sich aus ''gender mainstreaming'' die deutsche Übersetzung „durchgängige Gleichstellungsorientierung“ herleiten. Bei den Behörden der Europäischen Union werden für die Übersetzungen folgende Formulierungen verwendet: „geschlechtersensible Folgenabschätzung“, „gleichstellungsorientierte Politik“ oder „Gleichstellungspolitik“.
* 2005: Juice: Demo des Monat (für ''Frische Spuren'')
* 2006: [[:en:Süddeutsche Zeitung|Süddeutsche Zeitung]]: Hoffnungsträger 2006


== Aufgaben ==
== Soziales Engagement ==
Gemeinsam mit anderen bayerischen Musikern, Kabarettisten und Autoren engagierten sich Creme Fresh ab 2007 im Rahmen der Pflege-Kampagne „ganz jung. ganz alt. ganz ohr“.<ref>[http://pflegen-online.de/nachrichten/pflegepraxis/jugend-bayern-wettbewerb-pflege.htm Pflege-Kampagne "ganz jung. ganz alt. ganz ohr"], pflegen-online.de, 10. Oktober 2007.</ref>
Davon ausgehend, dass „es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt“, ist Gender-Mainstreaming nach dem [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend]] der Bundesrepublik Deutschland (2004) ein Auftrag an die Spitze einer Verwaltung, einer [[Organisation]], eines Unternehmens und an alle Beschäftigten, die unterschiedlichen Interessen und Lebenssituationen von Frauen und Männern in der Struktur, in der Gestaltung von Prozessen und Arbeitsabläufen, in den Ergebnissen und Produkten, in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und in der Steuerung ([[Controlling]]) von vornherein zu berücksichtigen, um das Ziel der [[Gleichstellung (Geschlecht)|Gleichstellung]] von Frauen und Männern effektiv verwirklichen zu können.<ref name="Definition BMFSFJ"<ref name="Definition BMFSFJ">Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen & Jugend: [{{Waybackarchiv|url=http://web.archive.org/web/20070308130049/http://www.gender-mainstreaming.net/gm/definition.html}} Definition – Gender Mainstreaming] von „Gender-Mainstreaming“, „Gender“ und „Mainstreaming“.<span style="white-space:nowrap;">Von 2004 bis August 2007 eine Unterseite mit GM-Definition bei www.gender-mainstreaming.net (Website des deutschen BMFSFJ)</span></ref> Zu den von der EU als Strategie für die Jahre 2010-2015 definierten Aufgaben des Gender-Mainstreamings gehört es, die Hindernisse zu beseitigen, die dazu führen, ''„dass die Wirtschaft ihr Potenzial nicht ausschöpfen kann und wertvolle Begabungen [der Frauen] ungenutzt bleiben.“''<ref>[http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=422&langId=de ''Europäische Kommission - Beschäftigung, Soziales und Integration: Strategie 2010–2015.'']</ref>

So besteht die Aufgabe des Gender-Mainstreaming darin, den Blick weg von „den Frauen“ – also sogenannten „frauenspezifischen“ Problemen oder Politikfeldern – auf „die Geschlechter“ allgemein zu richten, damit eine geschlechtersensible Perspektive in alle sozio-politischen und wirtschaftlichen Bereiche integriert werden und somit eine Gleichstellung der Geschlechter von allen in allen Bereichen gefordert werden kann.<ref>Anna Holz; Claudia Neusüß: [http://web.fu-berlin.de/gpo/pdf/neusuess_holz/neusuess_holz.pdf Die EU-Gleichstellungsstandards: Reformmotor für nationale Frauen- und Geschlechterpolitik in der erweiterten Europäischen Union?] (PDF; 364&nbsp;kB), September 2006.</ref>

== Rechtliche Grundlagen ==
=== Situation in Deutschland ===
Sowohl im internationalen Recht als auch im nationalen [[Verfassungsrecht]] und in Bundesgesetzen in Deutschland ist aktive Gleichstellungspolitik verankert, die im Sinne des Gender-Mainstreaming interpretiert wird.

Verpflichtungen zur Umsetzung einer aktiven, effektiven Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender-Mainstreaming ergeben sich zum Teil sowohl aus internationalem Recht als auch aus Deutschlands nationalem Verfassungsrecht.

Die Umsetzung des konzeptionell eher schwachen Instruments des Gender-Mainstreaming bleibt aber trotz seiner Festschreibung in der EU-Politik weiterhin nationale Aufgabe, so dass die Implementierung von Gender-Mainstreaming international erhebliche Unterschiede aufzeigt. Die normativen gleichstellungspolitischen Standards und juristischen Regelungen gegen die Geschlechterdiskriminierung und für die Gleichstellung der Geschlechter sind in der gesamten EU in vielen Bereichen zwar weitreichend und verbindlich, aber die Umsetzung liegt oftmals weit hinter den rechtlichen Standards und ist stark vom politischen Willen der Regierungen sowie der politischen Kultur der einzelnen Länder abhängig.<ref>Anna Holz; Claudia Neusüß: [http://web.fu-berlin.de/gpo/pdf/neusuess_holz/neusuess_holz.pdf Die EU-Gleichstellungsstandards: Reformmotor für nationale Frauen- und Geschlechterpolitik in der erweiterten Europäischen Union?] (PDF; 364&nbsp;kB), September 2006.</ref>

''„Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und einer Wirtschafts- und Währungsunion sowie durch die Durchführung der in den Artikeln 3 und 4 genannten gemeinsamen Politiken und Maßnahmen in der ganzen Gemeinschaft […] die Gleichstellung von Männern und Frauen […] zu fördern.“'' (Artikel 2 des Amsterdamer Vertrags, in Kraft getreten am 1.&nbsp;Mai 1999) Dies bedeutet in der Praxis eine erhöhte Integration von Frauen in den europäischen Arbeitsmarkt.

''„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“'' ({{Art.|3|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 Satz&nbsp;1 [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]]), der Staat wird nun ausdrücklich in die Pflicht genommen, ''„die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern“'' zu fördern und ''„auf die Beseitigung bestehender Nachteile“'' hinzuwirken ({{Art.|3|gg|juris}} Abs.&nbsp;2 Satz&nbsp;2 GG, Änderung von 1994).

''„Hierbei geht es darum, die Bemühungen um das Vorantreiben der Chancengleichheit nicht auf die Durchführung von Sondermaßnahmen für Frauen zu beschränken, sondern zur Verwirklichung der Gleichberechtigung ausdrücklich sämtliche allgemeinen politischen Konzepte und Maßnahmen einzuspannen, indem nämlich die etwaigen Auswirkungen auf die Situation der Frauen bzw. der Männer bereits in der Konzeptionsphase aktiv und erkennbar integriert werden („gender perspective“). Dies setzt voraus, dass diese politischen Konzepte und Maßnahmen systematisch hinterfragt und die etwaigen Auswirkungen bei der Festlegung und Umsetzung berücksichtigt werden.“''<ref>Kommission der Europäischen Gemeinschaften: [http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:1996:0067:FIN:DE:PDF Mitteilung der Kommission „Einbindung der Chancengleichheit in sämtliche politischen Konzepte und Maßnahmen der Gemeinschaft“]. (PDF) KOM (96) 67. Brüssel, 21. Februar 1996.</ref>

== Methoden ==
In einer Expertise der Politikberaterin [[Barbara Stiegler]] aus dem Jahre 2000 werden einige Verfahren vorgestellt, wie Gender-Mainstreaming realisiert werden kann, und zwar durch

* Aufstellung geschlechtsspezifischer Statistiken
* [[Kosten-Nutzen-Analyse]]n nach Geschlecht und Geschlechterrollen
* Erarbeitung von Gender-Analysen
* Checklisten
* Die [[3-R-Methode]]. Unter den drei Kategorien Repräsentation, Ressourcen und Realität wird jede politische Maßnahme geprüft.
* Das [[Gleichstellungs-Controlling]] als betriebswirtschaftliches Instrument des Gender-Mainstreaming

== Beispiele des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ==
{{Überarbeiten}}
Die folgenden Beispiele stammen von der Website des [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend]] der Bundesrepublik Deutschland (2004).

=== Gesundheit ===
Typische „Männerprobleme“ wie [[Alkoholkrankheit]] und [[Nikotinsucht]] sowie [[Herzinfarkt]] seien auch „männerspezifisch“ erforscht, so dass Frauen mit gleicher Problematik weniger Hilfsmöglichkeiten hätten. Das Gleiche gelte für „Frauenprobleme“ wie [[Magersucht|Mager-]] oder [[Tablettenabhängigkeit|Tablettensucht]] und deren Forschungslage bezüglich Männern.

=== Mobilität ===
Zitat von der Website: ''Frauen verfügen für den alltäglichen Gebrauch wesentlich seltener über ein Auto als Männer. Gleichzeitig haben sie aufgrund der immer noch vorherrschenden geschlechtsspezifischen Rollenverteilung die Hauptverantwortung für die Koordinierung aller familiären Aktivitäten. Daraus ergeben sich geschlechtsspezifisch unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen z. B. an das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs.''

:''Siehe auch:'' [[Räumliche Mobilität]], [[Vereinbarkeit von Familie und Beruf#Herausforderungen innerhalb der Familie und im öffentlichen Leben|Familien- und berufsbedingte Mobilität]]

=== Berufswahl und Folgen ===
Zitat von der Website: ''Mädchen und Frauen begreifen ihre Berufstätigkeit oft als „Zuverdienst“ und sind eher bereit, ihren Beruf zugunsten der Familienarbeit einzuschränken, zu unterbrechen oder sogar ganz aufzugeben – mit entsprechenden Folgen für ihre Altersversorgung bzw. ihre Einkommensmöglichkeiten, wenn die Partnerschaft scheitern sollte. Gleichzeitig erhalten sie hierdurch die „Alleinkompetenz“ für Haushalt, Beziehungspflege und Kindererziehung, ohne dass dies aber ihr gesellschaftliches Ansehen steigern würde.''

''Für junge Männer stellt sich dagegen oft erst gar nicht die Frage, ob sie ihre Berufstätigkeit zugunsten der Familie einschränken, sie fühlen sich wie selbstverständlich für das Familieneinkommen zuständig. Ihr Bedürfnis nach gemeinsamer Zeit mit der Familie kommt fast zwangsläufig zu kurz, wenn sie ihr Leben überwiegend nach den beruflichen Anforderungen ausrichten. Teilzeitarbeit wird von der Gesellschaft eher Frauen zugeschrieben, für Männer wird sie weniger akzeptiert. All dies führt zu unterschiedlichen Lebens- und Erfahrungswelten bei Männern und Frauen, die Auswirkungen auf fast alle gesellschaftlichen Bereiche haben.''

:''Siehe auch:'' [[Vereinbarkeit von Familie und Beruf]]

== Weitere Beispiele ==
=== Stadtplanung ===
In [[Wien]] wird Gender-Mainstreaming in der Stadt- und Wohnraumplanung umgesetzt. Insbesondere wird dabei auch „frauengerechtes Wohnen“ nach Kriterien der Sicherheit (etwa Sicht- und Rufkontakt zu Kinderspielzonen und in den Hauseingangsbereichen) und der Alltagstauglichkeit (etwa Vorhandensein kombinierter Kinderwagen- und Fahrradabstellräume) bemessen.<ref>{{internetquelle|url=http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=020010222006|titel=Wohnen in “Frauen-Werk-Stadt II”|werk=Webservice der Stadt Wien|datum=22. Februar 2001|zugriff=5. März 2008}}</ref>

== Abgrenzung zur Frauenpolitik/Frauenförderung ==
Mit Gender-Mainstreaming wird eine Strategie bezeichnet, um unterschiedliche Ausgangslagen und möglicherweise unterschiedliche Wirkungen von Maßnahmen auf Männer und Frauen systematisch zu berücksichtigen. Werden bei diesem Vorgehen Benachteiligungen festgestellt, sind „Frauenpolitik“ bzw. „Männerpolitik“ die einzusetzenden Instrumente, um der jeweiligen Benachteiligung entgegenzuwirken (siehe Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen & Jugend, 2004).

Gender-Mainstreaming soll daher Frauenpolitik und Männerpolitik keinesfalls ersetzen. Vielmehr können geschlechtsspezifische Angebote aufgrund von Analysen im Rahmen von Gender-Mainstreaming als notwendig erachtet werden. Trotzdem wurden unter Verweis auf Gender-Mainstreaming frauenspezifische Angebote (z.&nbsp;B. in der Jugendarbeit) oder Frauenförderstellen eingespart. Da dies dem Ziel von Gender-Mainstreaming, der Gleichstellung der Geschlechter, zuwiderlaufe, sprechen Kritiker von einem Missbrauch der Strategie. Dieser Missbrauch diskreditiere Gender-Mainstreaming insbesondere in den Kreisen, die ebenfalls gleichstellungspolitische Interessen verfolgen.

== Schwierigkeiten bei der Umsetzung ==
Es wird erwartet, dass die konsequente Umsetzung des Gender-Mainstreaming-Gedankens in Europa noch einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird, da die Integration des Gleichstellungsziels in ganz normale Arbeitsroutinen anspruchsvoll sei: Es bedürfe der institutionellen Verankerung von Gender-Mainstreaming, um die Umsetzung zu organisieren, es bedürfe der [[Genderkompetenz]] sowohl der Leitung als auch der Mitarbeiter in einer Organisation und es bedürfe geschlechtsdifferenzierter Daten. Der Blick auf die Berücksichtigung aller Gender bei allen Maßnahmen und Programmen müsse zunächst geübt werden und auch bei den Fällen, bei denen unter Umständen gender-spezifische Ausgangsbedingungen nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind, zum Ausgangspunkt der Entscheidungen gemacht werden.

Ohne einführende Schulung und ohne genderdifferenzierte Daten, so die Bundesministerien, würden Gender-Mainstreaming-Instrumente die Gefahr bergen, dass die Anwender Geschlechterverhältnisse nicht gründlich hinterfragen und analysieren, sondern stattdessen Stereotype und traditionelle Rollenerwartungen festgeschrieben werden. Statt der [[Gleichstellung (Geschlecht)|Gleichstellungsziele]] „Freiheit von Diskriminierung“, „gleiche Teilhabe“ und „echte Wahlfreiheit“<ref>[http://www.gender-mainstreaming.net/gm/arbeitshilfen.html Arbeitshilfe Rechtsetzung der Bundesministerien]</ref> würden dann geschlechtliche Zuschreibungen festgeschrieben.

Mit Blick auf die realpolitische Ebene wird des Weiteren bemängelt, dass es sich bei der Verankerung von Gender-Mainstreaming in Gesetzes- oder Verfassungstexten meist lediglich um „soft laws“ handelt, die im Gegensatz zu zielgerichteten Frauen-/Gleichstellungspolitiken konzeptionell unklar blieben und meist keine einklagbaren Leitlinien seien. So ließen sich trotz der Festschreibung von Gender-Mainstreaming als Leitlinie der EU-Politik in allen Ländern Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis, zwischen den Rechtsnormen und der Realität erkennen. So stelle die Frage der Umsetzung der europäischen Gleichstellungsstandards für die wenig vernetzten europäischen Frauenorganisationen und frauen- und geschlechterpolitischen Akteure in Wissenschaft, Wirtschaft, Parteien und Zivilgesellschaft eine große Herausforderung dar.<ref>Anna Holz; Claudia Neusüß: [http://web.fu-berlin.de/gpo/pdf/neusuess_holz/neusuess_holz.pdf Die EU-Gleichstellungsstandards: Reformmotor für nationale Frauen- und Geschlechterpolitik in der erweiterten Europäischen Union?] (PDF; 364&nbsp;kB), September 2006.</ref>

== Kritik ==
Einige feministische Sozialwissenschaftlerinnen sehen Gender-Mainstreaming als angepassten und wirkungslosen [[Reformismus]]. [[Barbara Stiegler]] sprach im Jahre 2000 von einem „Missbrauch“, wenn mit Verweis auf das Gender-Mainstreaming [[Frauenbeauftragte]] abgeschafft oder Frauenfördermittel gekürzt würden.<ref>Barbara Stiegler: ''Wie Gender in den Mainstream kommt'', in: Silke Bothfeld, Sigrid Gronbach, Barbara Riedmüller (Hrsg.): ''Gender Mainstreaming - eine Innovation in der Gleichstellungspolitik: Zwischenberichte aus der politischen Praxis'', Campus Verlag 2002, ISBN 3-86077-881-1, S.19f.</ref> Auch die Sorge um eine Zementierung von binären Geschlechtervorstellungen (beispielsweise [[John Gray (Therapeut)|John Grays]] Formel „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“) wird vielfach geäußert.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass dem Gender-Mainstreaming ein eurozentrisches Weltbild zugrunde liege, welches traditionelle Wertvorstellungen von Einwanderern teilweise bewusst ignoriere, wodurch eine Verstärkung von Vorurteilen und Rassismus begünstigt werde.

Vertreter einiger Nichtregierungsorganisationen, die sich zu einer „Koalition für Frauen und die Familie“ zusammengeschlossen hatten, kritisierten die Durchsetzung der „Gender-Perspektive“ auf der 4. [[Weltfrauenkonferenz]] in Peking und auf den verschiedenen Vorbereitungskonferenzen: sie sahen in der „Pekinger Aktionsplattform“, der offiziellen Abschlussresolution, einen direkten Angriff auf die Werte, Kulturen, Traditionen und religiösen Überzeugungen der großen Mehrheit der Weltbevölkerung.<ref>Dale O'Leary: ''The Gender Agenda – Redefining Equality.'' Vital Issues Press, Lafayette 1997. (Deutsche Zusammenfassung: [http://web.archive.org/web/20070928091350/dijg.de/pdf/bulletin_13_2007_oleary1.pdf Teil I] (PDF; 513&nbsp;kB), [http://web.archive.org/web/20070928091350/dijg.de/pdf/bulletin_13_2007_oleary2.pdf Teil II] (PDF; 280&nbsp;kB), beide aus dem [[Internet Archive]] vom 28. September 2007)</ref>

Die Journalisten René Pfister im Magazin ''[[Der Spiegel]]''<ref name="pfister">René Pfister: [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,457053,00.html ''Der neue Mensch'']. In: ''Der Spiegel'' 1/2007.</ref> und Volker Zastrow in der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]]''<ref>Volker Zastrow: [http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E19A6FC7720554E81829007B25E33D7E4~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''Politische Geschlechtsumwandlung.''] In: ''FAZ.'' 20. Juni 2006.</ref> setzten Gender-Mainstreaming mit „Umerziehungsmaßnahmen“<!-- kein geeignetes Linkziel unter BKL [[Umerziehung]] verfügbar --> gleich. Sie behaupteten, dass es dabei um „Zerstörung von [[Identität]]en“ gehe, und belegten dies mit einem Text über ein pädagogisches Projekt des Berliner Vereins Dissens, in dem eine pädagogische Intervention vom Verfasser in diesem Sinne interpretiert wird. Dissens wies die Kritik zurück und konstatierte, der von ihm angeführte Text wäre sinnentstellend zitiert worden.<ref>[http://www.dissens.de/de/press/spiegel070114.php Stellungnahme von Dissens e.V. zum Spiegelartikel]</ref> <ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,574193,00.html 1. Teil: Triumph der Schmetterlinge] und insbesondere [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,574193-2,00.html 2. Teil: Das Prinzip „Gender Mainstreaming“] – (Artikel von Ralf Neukirch in Spiegel Online 25. August 2008, und Heft 35/2008)</ref>

== Literatur ==
* [[Susanne Baer]], Karin Hildebrandt (Hrsg.): ''Gender Works! Gender Mainstreaming: Gute Beispiele aus der Facharbeit''. Peter Lang Verlag, Frankfurt a.M. 2007, ISBN 978-3-631-55107-3.
* [[Susanne Baer]], Dietrich Englert (Hrsg.): ''Gender Mainstreaming in der Personalentwicklung. Diskriminierungsfreie Leistungsbewertung im öffentlichen Dienst''. Kleine, Bielefeld 2006, ISBN 3-89370-413-2. (Gender kompetent; Band 1)
* Ute Behning, [[Birgit Sauer]] (Hrsg.): ''Was bewirkt Gender Mainstreaming? Evaluierung durch Policy Analysen''. Campus Verlag, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-593-37608-3.<ref>[http://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/388/396 Rezension in Querelles No. 17/2005, querelles-net]</ref>
* Silke Bothfeld, Sigrid Gronbach, Barbara Riedmüller (Hrsg.): ''Gender Mainstreaming – eine Innovation in der Gleichstellungspolitik. Zwischenberichte aus der politischen Praxis''. Campus Verlag, Frankfurt/Main 2002, ISBN 3-593-37038-7.
* Regina Frey: ''Gender im Mainstreaming. Geschlechtertheorie und -praxis im internationalen Diskurs''. Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2003, ISBN 3-89741-083-4.
* Dietmar Krafft, Claudia Wiepcke: ''Gender Mainstreaming durch ökonomische Bildung''. In: Bernd Weitz (Hrsg.): ''Standards in der ökonomischen Bildung.'' Bergisch Gladbach 2005, ISBN 3-924985-41-3, S. 313-332.
* Barbara Nohr, Silke Veth (Hrsg.): ''Gender Mainstreaming. Kritische Reflexion einer neuen Strategie.'' Rosa Luxemburg-Stiftung, Texte 7. Karl Dietz Verlag, Berlin 2002.
* Gertraude Krell, Renate Ortlieb, Barbara Sieben (Hrsg.): ''Chancengleichheit durch Personalpolitik: Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen: Rechtliche Regelungen - Problemanalysen – Lösungen''. 6. Auflage. Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2979-2.
* Michael Meuser, Claudia Neusüß: ''Gender Mainstreaming. Konzepte – Handlungsfelder – Instrumente''. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004, ISBN 3-89331-508-X.
* [[Barbara Stiegler]]: ''Wie Gender in den Mainstream kommt: Konzepte, Argumente und Praxisbeispiele zur EU-Strategie des Gender Mainstreaming''. Bonn 2000, ISBN 3-86077-881-1 [http://www.fes.de/fulltext/asfo/00802toc.htm (online)]

== Siehe auch ==
* [[Binnen-I]]
* [[Gender Studies]]
* [[Gender Marketing]]
* [[Geschlechtssensible Pädagogik]]
* [[Cultural Mainstreaming]]
* [[Family Mainstreaming]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.facebook.com/Cremefreshcrew Creme Fresh bei Facebook]
* [http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/gender-mainstreaming/ Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung zu Gender-Mainstreaming]
* [http://www.gender-mainstreaming.net Strategie "Gender Mainstreaming"] (Internetseite des Bundesfamilienministeriums)
* [http://www.genderkompetenz.info Historisches Archiv des Projektes GenderKompetenzZentrums an der Humboldt-Universität Berlin]
* [http://ec.europa.eu/social/main.jsp?langId=de&catId=418 Website der EU zum Gender-Mainstreaming] <small>(deutsch)</small>
* [http://www.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=390 Gender Mainstreaming]: FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung 4-2001 von Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
* [http://www.esf-gleichstellung.de/gendermainstreaming.html Informationen zu Gender Mainstreaming der Agentur für Gleichstellung im Europäischen Sozialfonds]
* [http://web.fu-berlin.de/gpo/frey_kuhl.htm Wohin mit Gender Mainstreaming? Zum Für und Wider einer geschlechterpolitischen Strategie. Beitrag von Regina Frey und Mara Kuhl auf Gender Politik Online (Freie Universität Berlin)]
* [http://www.faz.net/aktuell/politik/gender-mainstreaming-politische-geschlechtsumwandlung-1327841.html Politische Geschlechtsumwandlung - ein kritischer Beitrag über "Gender Mainstreaming" von Volker Zastrow aus der FAZ]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=k|GND=16060760-7}}
[[Kategorie:Geschlechterforschung]]
[[Kategorie:Anti-Diskriminierung]]


[[Kategorie:Hip-Hop-Gruppe]]
{{Normdaten|TYP=s|GND=4845903-3}}
[[Kategorie:Deutscher Hip-Hop]]
[[Kategorie:Band (München)]]

Version vom 9. September 2014, 16:28 Uhr

Creme Fresh
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Hip-Hop, Rap
Aktive Jahre
Gründung 2000
Auflösung
Website
Aktuelle Besetzung
Lukas Roth (Bustla)
Keno Langbein (Keno)
Anton Schneider (Fatoni)

Creme Fresh war eine deutsche Hip-Hop-Gruppe, die 2000 in München gegründet wurde. Ihr erstes Demotape Queerbeat wurde 2003 veröffentlicht.

Geschichte

Keno und Fatoni gewannen zwischen 2002 und 2005 fast alle Münchner Freestyle-Battles. Sie standen sich einige Male im Finale gegenüber. 2005 veröffentlichten sie Ihr erstes Album "Frische Spuren". Im Februar 2007 war die Gruppe auf der Musikmaschine-Tour von Blumentopf als Supporter dabei. Zu diesem Anlass veröffentlichten sie die EP Baustelle. Im Juni 2007 wurde das Album Hast du Feuer? unter dem Hip-Hop-Label 58Beats veröffentlicht. Im Februar 2010 erschien das Album "Organisiertes Zerbrechen" über das Label "Kopfhörer Recordings". 2012 hatte Creme Fresh ihre letzten Auftritte.

Die einzelnen Bandmitglieder sind weiterhin als Musiker aktiv. Fatoni verfolgt seine Solokarriere, Keno und Bustla sind Mitglieder der Band Moop Mama.

Diskografie

Alben

  • 2003: Queerbeat (Eigenvertrieb)
  • 2005: Frische Spuren / Fresh Tracks (Eigenvertrieb)
  • 2007: Hast du Feuer?! (58 Beats / Grooveattack)
  • 2010: Organisiertes Zerbrechen (Kopfhörer Recordings / Rough Trade)

EP’s

  • 2007: Baustelle

Singles

  • 2007: Baustelle Vol.2

Videos

  • 2007: Baustelle
  • 2010: Back
  • 2010: renovieren

Auszeichnungen

Soziales Engagement

Gemeinsam mit anderen bayerischen Musikern, Kabarettisten und Autoren engagierten sich Creme Fresh ab 2007 im Rahmen der Pflege-Kampagne „ganz jung. ganz alt. ganz ohr“.[1]

Einzelnachweise

  1. Pflege-Kampagne "ganz jung. ganz alt. ganz ohr", pflegen-online.de, 10. Oktober 2007.