Christopher Kohn und Westfalenflagge: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Christopher Kohn''' (* [[14. Dezember]] [[1984]] in [[Seehausen (Altmark)]]) ist ein deutscher [[Schauspieler]]. |
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| Name=Flagge der preußischen Provinz Westfalens |
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| Bild=Flagge Preußen - Provinz Westfalen.svg |
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| Seitenverhältnis= |
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| Offiziell angenommen=22. Oktober 1882 |
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Die heute als '''Westfalenflagge''' bekannte Flagge wurde für die [[Preußen|preußische]] [[Provinz Westfalen]] am 22. Oktober 1882 eingeführt und bestand offiziell bis zum 15. September 1935. |
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Zwischen 2002 und 2003 war Kohn in den Theateraufführungen von ''[[Goethes Faust|Faust]]'' (Auszug), ''[[Leonce und Lena]]'' und ''[[Antigone (Sophokles)|Antigone]]'' zu sehen. 2004 nahm Kohn Schauspielunterricht bei [[Manfred Schwabe]], [[Christoph Hilger]] und Ursula Michaelis und absolvierte im Folgejahr eine Ausbildung in einem Camera-Acting-[[Workshop]]. Von 2005 bis 2006 wirkte er in der ersten [[Multimedia]]-[[Seifenoper]] ''Mittendrin'' mit, in der er die Hauptrolle des ''Phil'' spielte. 2006 übernahm er bei [[Telefónica O₂ Germany|O₂]] die Bühnenmoderation anlässlich der ''[[Bravo (Zeitschrift)|BRAVO]] Supershow''. |
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== Beschreibung == |
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Im Jahr 2007 war Kohn in sechs Folgen der Kinderserie ''[[Schloss Einstein]]'' im [[KI.KA]] in einer Gastrolle als ''Thomas'' zu sehen. Im selben Jahr spielte er die Hauptrolle des ''Manfred „Manni“ Lutz jun.'' in der [[RTL Television|RTL]]-[[Seifenoper]] ''[[Ahornallee]]''. In 110 Folgen der täglichen RTL Action-Serie ''[[112 - Sie retten dein Leben]]'' war Kohn daraufhin der Darsteller des Sanitäters ''Kevin Vogel''. In der [[Daily Soap]] ''Hand aufs Herz'', die am 4. Oktober 2010 auf [[Sat. 1]] startet, hat er die Rolle des ''Ben Bergmann'' übernommen. |
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Die Westfalenflagge besteht aus zwei gleich großen horizontalen Streifen in den [[Landesfarben]] Weiß und Rot und ähnelt damit der [[Polnische Flagge|polnischen]] und [[Flagge_Thüringens|thüringischen Flagge]]. Die Farbgebung leitet sich vom westfälischen Wappen ab. |
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== Geschichte == |
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=== Grün-Weiß-Schwarz === |
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* 2005–2006: [[Mittendrin]] |
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[[File:Westfalenflagge.png|mini|{{FIAV|historical}}Die westfälische Trikolore der [[Couleur|couleur]] tragenden westfälischen, studentischen Korporationsverbände]] |
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* 2007: [[Schloss Einstein]] |
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[[File:Corps Silesia Breslau Chargierte 1805.jpg|mini|Chargierte der [[Kränzchen]] in Frankfurt an der Oder 1805, links (schwarzer Frack) [[Corps_Borussia_Breslau_zu_Köln_und_Aachen|Schlesier]], Mitte (weißer Frack) [[Corps Marchia Berlin|Märker]], rechts (grüner Frack) Preuße]] |
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* 2007: [[Ahornallee]] |
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1794 beteiligten sich Angehörige des Corps Guestphalia Halle an der Stiftung des Corps Guestphalia Erlangen und zwischen beiden Corps wurde die landsmannschaften Kartellbeziehungen aufgenommen, dem 1795 das Corps Guestphalia Jena beitrat. Damit war der Grundstein für das sogenannte "Westfalenkartell" gelegt, welches schließlich 1799 begründet wurde und bis 1820 dauerte. In dessen Verlauf auch noch Corps von den Universitäten Würzburg, Göttingen, Bonn hinzu stießen. Auf dem [[Verhältnisvertrag|Kartelltag]] von 1799 in Halle beschlossen die Vertreter der westfälichen [[Kränzchen]] die Einführung eines einheitlichen [[Couleur]]s und schufen die Trikolore grün-schwarz-weiß, die seit 1822 in der Reihenfolge grün-weiß-schwarz getragen wurde. Diese Farbkombination wurde von den meisten Westfalencorps auf deutschen Universitäten übernommen und ist auch noch heute in Gebrauch, wie etwa: ([[Corps Marko-Guestphalia Aachen]], [[Corps Guestphalia Bonn]], [[Corps Guestphalia Berlin]], [[Corps Guestphalia Erlangen]], [[Corps Guestfalia Greifswald]], [[Corps Hildeso-Guestphalia Göttingen|Corps Guestphalia Göttingen]], [[Corps Guestphalia Halle]], [[Corps Guestphalia Heidelberg]], [[Corps Palatia-Guestphalia Freiburg|Corps Guestphalia Jena]], [[Corps Makaria-Guestphalia Würzburg|Corps Guestphalia Würzburg]]); teilweise finden sie sich auch in anderen Korporationsverbänden, wie z.B. ([[AV Guestfalia Tübingen]]). [[Guestphalia]] ist die lateinische Bezeichnung für Westfalen. Da das [[Latein]] kein "W" kennt, wird statt dessen ein "Gu" gesetzt.<ref> ähnlich wie Wilhelm, das im Latein Guilelmus übersetzt wird.</ref> |
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* 2008: [[112 - Sie retten dein Leben]] |
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* 2008: [[Ihr könnt euch niemals sicher sein]] (AT ''Outta Control'') |
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* 2009: [[Chatroom Chicks]] |
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* 2010: [[Hand aufs Herz]] |
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Im öffentlichen Bewusstsein herrschte bald die Meinung vor, dass es sich um offizielle Farben der Provinz handle, und so gingen die Farben auch auf andere westfäliche Vereinigungen und Körperschaften über. Bei Festen und offiziellen Anlässen entsprechend geflaggt. Zur Verbreitung dieser Überzeugung trugen auch die großen [[Erinnerungsfest westfälischer Musensöhne|westfälischen Erinnerungsfeste]] bei, die zwischen 1819 und 1830 unter der Leitung des Landrichters [[Friedrich Wilhelm Rautert]] an verschiedenen Orten Westfalens stattfanden.<ref>[http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/normal/txt1569.pdf Landschaftsverband Westfalen-Lippe]</ref> Auf diesen Zusammenkünften wurden die grün-weiß-schwarzen Farben groß herausgestellt. Den Irrtum klärte 1880 [[Roger Wilmans]] auf. Dieser war von 1854 - 1881 als Direktor und Geheimer [[Archivrat (Titel)|Archivrat]] des [[Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen|Staatsarchivs in Münster]] tätig und von Berlin aus im Zuge der beabsichtigen Neuregelung der preußischen Provinzialfarben mit der Erforschung der historischen Grundlage für die vermeintlichen Provinzialfarben grün-weiß-schwarz beauftragt worden. Auf Grund seiner Recherchen stellte er fest, dass die Farben auf keinem staatlichen Verleihungsakt oder sonst auf amtlichen Anordnungen beruhten, sondern sich als ursprünglich studentische Farben nach und nach zur Landesfarbe entwickelt hätten.<ref>Ein Nachwort der Schriftleitung (= [[Erich Bauer (Historiker)|Erich Bauer]]) zu Hans Lippold: ''Die Herkunft von Namen und Farben des Corps Masovia.'' In: Einst und Jetzt 6 (1961), S. 127 f.</ref> Aus diesem Grund sind in Westfalen, bei Schützenvereinen, Sportvereinen, bei Studentenverbindung, bei Kreisen und Kommunen das Grün-Weiß-Schwarz, wie auch umgekehrt, waagerecht, wie senkrecht noch weit verbreitet, wie z.B. bei der Flagge von [[Gelsenkirchen]], der Flagge des [[Kreis Recklinghausen|Kreises Recklinghausen]] oder die Vereinsfarben von [[Preußen Münster]]. |
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* {{IMDb Name|2660370}} |
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* [http://www.christopher-kohn.de Offizielle Website von Christopher Kohn] |
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=== Weiß-Blau === |
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{{SORTIERUNG:Kohn, Christopher}} |
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[[Datei:Flag of the Kingdom of Westphalia.svg|miniatur|{{FIAV|historical}} Königreich Westphalen, 1807 bis 1813]] |
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[[File:Nic01 dupre 001f.jpg|mini|Der Schwur auf die Flagge Westfalens vor dem von Jêrôme [[Louis Dupré (Maler)|Louis Dupré]] unvollendet 1807]] |
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Nachdem [[Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord]] am 6. Juni 1807 von [[Napoleon Bonaparte]] mit dem Entwurf der Symbole des [[Königreich Westphalen|Königreichs Westphalen]] beauftragt worden war, soll der französische Kaiser über das [[Wappen des Königreichs Westphalen]] als es als ein „ménagerie“ – im übertragenen Sinne von Tierpark oder Zoo – geurteilt haben. Talleyrand hat sich bemüht, im Wappen die [[Wappentier]]e aller, zum Teil voneinander grundverschiedener Teile des bunt zusammengefügten Königreichs zu integrieren. Stellvertretend für die ehemaligen Herrschaften und Teilstaaten sind somit ein [[Pferd (Wappentier)|Pferd]], ein Adler sowie acht [[Löwe (Wappentier)|Löwen]] und [[Leopard (Wappentier)|Leoparden]] verschiedener Couleur enthalten. Im Gegensatz dazu ist die Flagge abstrakten und erinnert an keinen Vorgängerstaat. Von 1807 bis 1813 führte das [[Königreich Westphalen]] diese unter [[Jérôme Bonaparte]] als Hoheitssymbol mit zwei horizontalen Streifen in Weiß und Blau ein.<ref>[http://www.crwflags.com/fotw/flags/de-rh_hi.html#wph Flags of the World - Kingdom of Westphalia 1807-1813]</ref> Es wird angenommen, das sich die Bicolore eine verkleinerte Version der [[Trikolore]] [[Flagge Frankreichs|Frankreichs]] ist. Das Königreich Westphalen wurde am 7. Dezember 1807 von [[Napoléon Bonaparte]] ausgerufen, per königlichem Dekret seine Konstitution bekannt gemacht und der Eintritt in den Rheinbund geregelt. Am gleichen Tag traf [[Jérôme Bonaparte|Jêrôme]] mit seinem glänzenden Hofstaat auf der [[Bergpark Wilhelmshöhe|Wilhelmshöhe]] in Kassel ein, das von nun an [[Schloss Wilhelmshöhe|Napoleonshöhe]] genannt wurde. Er trat seine Herrschaft mit einem Schwur auf die neue westfälische Flagge an. [[Louis Dupré (Maler)|Louis Dupré]] hat den Moment in seinem unvollendeten Gemälde festgehalten. Jêrôme schwört vor Offizieren und den Großen des Landes öffentlich auf den Treppenstufen des [[Schloss Wilhelmshöhe|Schlosses Wilhelmshöhe]]. Doch die Herrschaft des "König Lustig", wie ihn seine neuen westfälischen Untertanen zu nennen pflegen, währt nicht lang. Nach der [[Völkerschlacht bei Leipzig]] (1813) löste sich das Königreich Westphalen auf. Am 28. September 1813 standen [[Kosaken]] vor Kassel, die am 1. Oktober unter [[Alexander Iwanowitsch Tschernyschow|Alexander Tschernyschow]] die Stadt einnahmen und das Königreich für aufgelöst erklärten. Als die Stadt nach nur vier Tagen von den Kosaken verlassen worden war, wurde sie erneut von französischen Truppen besetzt und Jérôme kehrte am 16. Oktober letztmals zurück, um Kassel zehn Tage später endgültig zu räumen. Wenig später rückten der kurhessische Kurprinz [[Wilhelm II. (Hessen-Kassel)|Wilhelm]] und ein russisches Korps in die Stadt ein. Mit dem Einzug von Kurfürst [[Wilhelm I. (Hessen-Kassel)|Wilhelm I.]], der erst am 21. November erfolgte, wurde schließlich die [[Restauration (Geschichte)|Restauration]] eingeleitet. |
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[[Kategorie:Mann]] |
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=== Weiß-Rot === |
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[[Datei:Flagge des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.svg|miniatur|border|Flagge des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe]] |
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|NAME=Kohn, Christopher |
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Da sich das Kaiserreich reserviert bei der Übernahme von studentischen, wie auch bei den französischen Farben zeigte, wurde, ähnlich wie bei [[Schwarz-Weiß-Rot]] eine neue Fahne, anstelle der überlieferten, erdacht. Dabei wurde das heraldische alte Landeswappen mit dem [[Sachsenross]], weißes Ross auf rotem Grund, als bestimmend angesehen. Es wird aber auch vermutet, dass die hanseatische Tradition Westfalens damit ausgedrückt wird.<ref>[http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/Westfalen/symbole LWL]</ref> Mit Erlass vom 22. Oktober 1882 "landesherrlich" weiß-rote Fahne legitimiert, gleich der [[Flagge Brandenburgs]] <ref>[http://www.landtag.brandenburg.de/de/infothek/geschichte_&_gebaeude_des_landtages/landeswappen/397209 Landtag Brandenburg]</ref> und anderer preußischer Provinzen. Siehe dazu [[Liste der Flaggen und Wappen der Provinzen Preußens]] Am 15. September 1935 wurde die Flagge durch das [[Reichsflaggengesetz]] offiziell abgeschafft. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden alle Symbole der nationalsozialistischen Diktatur von den Siegermächten verboten. Aus dem dadurch entstehenden Mangel an Symbolen heraus, beschloss der Oberpräsident von Westfalen [[Rudolf Amelunxen]], am 21. Dezember 1945, zur Verwendung als Siegel, das alte westfälische Wappen zu verwenden. Gleichzeitig wurde die Benutzung der alten Provinzflagge wieder erlaubt. Das Wappen wurde nun allerdings in die [[Gösch (Flaggenkunde)|Gösch]] der Flagge eingefügt. Bis zur Schaffung des Landes [[Nordrhein-Westfalen]] 1946 wurde die Flagge verwendet.<ref>[http://www.crwflags.com/fotw/flags/de-nw_wf.html Flags of the World - Westphalia 1945-1946 (Germany)]</ref> Schlussendlich hat sich aus der Westfalenflagge, mit den Farben Weiß-Rot und der Flagge der [[Rheinprovinz]] mit den Farben Grün-Weiß, die [[Flagge Nordrhein-Westfalens]] entwickelt, mit den Farben Grün-Weiß-Rot. |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler |
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Der [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe]] verwendet die Westfalenflagge seit 1986 in Verbindung mit und ohne westfälisches Wappen im Zentrum.<ref>[http://www.crwflags.com/fotw/flags/de-nw-wl.html Flags of the World - Westphalia-Lippe (North Rhine-Westphalia, Germany)]</ref> |
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|GEBURTSDATUM=14. Dezember 1984 |
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|GEBURTSORT=[[Seehausen (Altmark)]] |
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== Einzelnachweise == |
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|STERBEDATUM= |
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<references/> |
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|STERBEORT= |
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* [http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/Westfalen/symbole/ Westfälische Symbole] |
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* [http://www.crwflags.com/fotw/flags/de-pr-wf.html Flags of the World - Westphalia Province 1882-1935 (Prussia, Germany)] (englisch) |
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== Literatur == |
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* Albert Franz: Flaggenkunde, Braunschweig 1953 |
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[[hu:Christopher Kohn]] |
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[[Kategorie:Historische Flagge (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Flagge (Nordrhein-Westfalen)]] |
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Version vom 29. August 2014, 10:34 Uhr
Flagge der preußischen Provinz Westfalens | |
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Vexillologisches Symbol | ![]() ![]() |
Seitenverhältnis | |
Offiziell angenommen | 22. Oktober 1882 |
Die heute als Westfalenflagge bekannte Flagge wurde für die preußische Provinz Westfalen am 22. Oktober 1882 eingeführt und bestand offiziell bis zum 15. September 1935.
Beschreibung
Die Westfalenflagge besteht aus zwei gleich großen horizontalen Streifen in den Landesfarben Weiß und Rot und ähnelt damit der polnischen und thüringischen Flagge. Die Farbgebung leitet sich vom westfälischen Wappen ab.
Geschichte
Grün-Weiß-Schwarz



1794 beteiligten sich Angehörige des Corps Guestphalia Halle an der Stiftung des Corps Guestphalia Erlangen und zwischen beiden Corps wurde die landsmannschaften Kartellbeziehungen aufgenommen, dem 1795 das Corps Guestphalia Jena beitrat. Damit war der Grundstein für das sogenannte "Westfalenkartell" gelegt, welches schließlich 1799 begründet wurde und bis 1820 dauerte. In dessen Verlauf auch noch Corps von den Universitäten Würzburg, Göttingen, Bonn hinzu stießen. Auf dem Kartelltag von 1799 in Halle beschlossen die Vertreter der westfälichen Kränzchen die Einführung eines einheitlichen Couleurs und schufen die Trikolore grün-schwarz-weiß, die seit 1822 in der Reihenfolge grün-weiß-schwarz getragen wurde. Diese Farbkombination wurde von den meisten Westfalencorps auf deutschen Universitäten übernommen und ist auch noch heute in Gebrauch, wie etwa: (Corps Marko-Guestphalia Aachen, Corps Guestphalia Bonn, Corps Guestphalia Berlin, Corps Guestphalia Erlangen, Corps Guestfalia Greifswald, Corps Guestphalia Göttingen, Corps Guestphalia Halle, Corps Guestphalia Heidelberg, Corps Guestphalia Jena, Corps Guestphalia Würzburg); teilweise finden sie sich auch in anderen Korporationsverbänden, wie z.B. (AV Guestfalia Tübingen). Guestphalia ist die lateinische Bezeichnung für Westfalen. Da das Latein kein "W" kennt, wird statt dessen ein "Gu" gesetzt.[1]
Im öffentlichen Bewusstsein herrschte bald die Meinung vor, dass es sich um offizielle Farben der Provinz handle, und so gingen die Farben auch auf andere westfäliche Vereinigungen und Körperschaften über. Bei Festen und offiziellen Anlässen entsprechend geflaggt. Zur Verbreitung dieser Überzeugung trugen auch die großen westfälischen Erinnerungsfeste bei, die zwischen 1819 und 1830 unter der Leitung des Landrichters Friedrich Wilhelm Rautert an verschiedenen Orten Westfalens stattfanden.[2] Auf diesen Zusammenkünften wurden die grün-weiß-schwarzen Farben groß herausgestellt. Den Irrtum klärte 1880 Roger Wilmans auf. Dieser war von 1854 - 1881 als Direktor und Geheimer Archivrat des Staatsarchivs in Münster tätig und von Berlin aus im Zuge der beabsichtigen Neuregelung der preußischen Provinzialfarben mit der Erforschung der historischen Grundlage für die vermeintlichen Provinzialfarben grün-weiß-schwarz beauftragt worden. Auf Grund seiner Recherchen stellte er fest, dass die Farben auf keinem staatlichen Verleihungsakt oder sonst auf amtlichen Anordnungen beruhten, sondern sich als ursprünglich studentische Farben nach und nach zur Landesfarbe entwickelt hätten.[3] Aus diesem Grund sind in Westfalen, bei Schützenvereinen, Sportvereinen, bei Studentenverbindung, bei Kreisen und Kommunen das Grün-Weiß-Schwarz, wie auch umgekehrt, waagerecht, wie senkrecht noch weit verbreitet, wie z.B. bei der Flagge von Gelsenkirchen, der Flagge des Kreises Recklinghausen oder die Vereinsfarben von Preußen Münster.
Weiß-Blau



Nachdem Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord am 6. Juni 1807 von Napoleon Bonaparte mit dem Entwurf der Symbole des Königreichs Westphalen beauftragt worden war, soll der französische Kaiser über das Wappen des Königreichs Westphalen als es als ein „ménagerie“ – im übertragenen Sinne von Tierpark oder Zoo – geurteilt haben. Talleyrand hat sich bemüht, im Wappen die Wappentiere aller, zum Teil voneinander grundverschiedener Teile des bunt zusammengefügten Königreichs zu integrieren. Stellvertretend für die ehemaligen Herrschaften und Teilstaaten sind somit ein Pferd, ein Adler sowie acht Löwen und Leoparden verschiedener Couleur enthalten. Im Gegensatz dazu ist die Flagge abstrakten und erinnert an keinen Vorgängerstaat. Von 1807 bis 1813 führte das Königreich Westphalen diese unter Jérôme Bonaparte als Hoheitssymbol mit zwei horizontalen Streifen in Weiß und Blau ein.[4] Es wird angenommen, das sich die Bicolore eine verkleinerte Version der Trikolore Frankreichs ist. Das Königreich Westphalen wurde am 7. Dezember 1807 von Napoléon Bonaparte ausgerufen, per königlichem Dekret seine Konstitution bekannt gemacht und der Eintritt in den Rheinbund geregelt. Am gleichen Tag traf Jêrôme mit seinem glänzenden Hofstaat auf der Wilhelmshöhe in Kassel ein, das von nun an Napoleonshöhe genannt wurde. Er trat seine Herrschaft mit einem Schwur auf die neue westfälische Flagge an. Louis Dupré hat den Moment in seinem unvollendeten Gemälde festgehalten. Jêrôme schwört vor Offizieren und den Großen des Landes öffentlich auf den Treppenstufen des Schlosses Wilhelmshöhe. Doch die Herrschaft des "König Lustig", wie ihn seine neuen westfälischen Untertanen zu nennen pflegen, währt nicht lang. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) löste sich das Königreich Westphalen auf. Am 28. September 1813 standen Kosaken vor Kassel, die am 1. Oktober unter Alexander Tschernyschow die Stadt einnahmen und das Königreich für aufgelöst erklärten. Als die Stadt nach nur vier Tagen von den Kosaken verlassen worden war, wurde sie erneut von französischen Truppen besetzt und Jérôme kehrte am 16. Oktober letztmals zurück, um Kassel zehn Tage später endgültig zu räumen. Wenig später rückten der kurhessische Kurprinz Wilhelm und ein russisches Korps in die Stadt ein. Mit dem Einzug von Kurfürst Wilhelm I., der erst am 21. November erfolgte, wurde schließlich die Restauration eingeleitet.
Weiß-Rot

Da sich das Kaiserreich reserviert bei der Übernahme von studentischen, wie auch bei den französischen Farben zeigte, wurde, ähnlich wie bei Schwarz-Weiß-Rot eine neue Fahne, anstelle der überlieferten, erdacht. Dabei wurde das heraldische alte Landeswappen mit dem Sachsenross, weißes Ross auf rotem Grund, als bestimmend angesehen. Es wird aber auch vermutet, dass die hanseatische Tradition Westfalens damit ausgedrückt wird.[5] Mit Erlass vom 22. Oktober 1882 "landesherrlich" weiß-rote Fahne legitimiert, gleich der Flagge Brandenburgs [6] und anderer preußischer Provinzen. Siehe dazu Liste der Flaggen und Wappen der Provinzen Preußens Am 15. September 1935 wurde die Flagge durch das Reichsflaggengesetz offiziell abgeschafft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Symbole der nationalsozialistischen Diktatur von den Siegermächten verboten. Aus dem dadurch entstehenden Mangel an Symbolen heraus, beschloss der Oberpräsident von Westfalen Rudolf Amelunxen, am 21. Dezember 1945, zur Verwendung als Siegel, das alte westfälische Wappen zu verwenden. Gleichzeitig wurde die Benutzung der alten Provinzflagge wieder erlaubt. Das Wappen wurde nun allerdings in die Gösch der Flagge eingefügt. Bis zur Schaffung des Landes Nordrhein-Westfalen 1946 wurde die Flagge verwendet.[7] Schlussendlich hat sich aus der Westfalenflagge, mit den Farben Weiß-Rot und der Flagge der Rheinprovinz mit den Farben Grün-Weiß, die Flagge Nordrhein-Westfalens entwickelt, mit den Farben Grün-Weiß-Rot.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe verwendet die Westfalenflagge seit 1986 in Verbindung mit und ohne westfälisches Wappen im Zentrum.[8]
Einzelnachweise
- ↑ ähnlich wie Wilhelm, das im Latein Guilelmus übersetzt wird.
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe
- ↑ Ein Nachwort der Schriftleitung (= Erich Bauer) zu Hans Lippold: Die Herkunft von Namen und Farben des Corps Masovia. In: Einst und Jetzt 6 (1961), S. 127 f.
- ↑ Flags of the World - Kingdom of Westphalia 1807-1813
- ↑ LWL
- ↑ Landtag Brandenburg
- ↑ Flags of the World - Westphalia 1945-1946 (Germany)
- ↑ Flags of the World - Westphalia-Lippe (North Rhine-Westphalia, Germany)
Weblinks
- Westfälische Symbole
- Flags of the World - Westphalia Province 1882-1935 (Prussia, Germany) (englisch)
Literatur
- Albert Franz: Flaggenkunde, Braunschweig 1953