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Magnum Crimen und Celle: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Begriffsklärungshinweis}}
Das Buch '''Magnum crimen''', Nebentitel: ''Pola vijeka klerikalizma u Hrvatskoj'' (Das große Verbrechen : Ein halbes Jahrhundert des Klerikalismus in [[Kroatien]]) erschien erstmals 1948 in [[kroatische Sprache|kroatischer Sprache]] in [[Zagreb]].
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = Wappen Celle.png
|Breitengrad = 52/37/34/N
|Längengrad = 10/04/50/E
|Lageplan = Celle in CE.svg
|Bundesland = Niedersachsen
|Landkreis = Celle
|Höhe = 40
|Fläche = 176.01
|PLZ = 29221–29229
|PLZ-alt = 3100
|Vorwahl = 05141
|Kfz = CE
|Gemeindeschlüssel = 03351006
|NUTS = DE931
|LOCODE = DE CEL
|Gliederung = 17 [[Stadtteil]]e
|Adresse = Am Französischen Garten 1<br />29221 Celle
|Website = [http://www.celle.de/ www.celle.de]
|Bürgermeister = [[Dirk-Ulrich Mende]]
|Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister
|Partei = SPD
}}
'''Celle''' [{{IPA|ˈtsɛlə}}] ist eine [[große selbständige Stadt]] und [[Kreisstadt]] des [[Landkreis Celle|Landkreises Celle]] in [[Niedersachsen]], [[Deutschland]] mit rund 70.000 Einwohnern.


Celle gilt als südliches Tor zur [[Lüneburger Heide]] und ist eine Stadt mit einer pittoresken Altstadt mit über 400&nbsp;[[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]] und einem [[Schloss Celle|Schloss]] im Stil der Renaissance und des Barocks.
Das Buch gehört zu den Veröffentlichungen im [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|kommunistischen Jugoslawien]] die sich mit dem [[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängigen Staat Kroatien]] auseinandersetzt und soll eine Dokumentation des „Verrats“, der „Kollaboration“ und der „Verbrechen“ der [[Ustascha]] darstellen. Dies vor allem im Zusammenhang mit den Nachkriegsprozessen gegen Ustascha-Funktionäre und ihre „Helfershelfer“ vor allem aus den Reihen des katholischen [[Klerus]]. Es stützt sich dabei vor allem auf Dokumente der staatlichen jugoslawischen „Landeskommision zur Erforschung der Verbrechen der [[Achsenmächte|Besatzungsmächte]] und ihrer Helfershelfer“ sowie auf Berichte aus der Ustascha- und Kirchen-Presse.<ref>{{Literatur | Autor=Ladislaus Hory, Martin Broszat | Titel=Der kroatische Ustascha-Staat 1941-1945 | Auflage=2. | Reihe=Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte | Verlag=Deutsche Verlags-Anstalt | Ort=Stuttgart | Jahr=1965 | Seiten=10}}</ref>


== Inhalt ==
Der Autor [[Viktor Novak]] beschäftigt sich darin mit der Rolle des [[Klerus]] der [[römisch-katholische Kirche in Kroatien]] vom Ende des [[19. Jahrhundert]]s bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].
Thematisiert wird vor allem dessen Verwicklung in die Verbrechen, die durch die [[Klerikalfaschismus|klerikalfaschistische]] [[Ustascha]] zur Zeit des [[Unabhängiger Staat Kroatien|Unabhängigen Staates Kroatien]] begangen wurden und deren Voraussetzungen. Das Buch zeigt eine starke propagandistische<ref name="Buchenau">{{Literatur | Autor=Klaus Buchenau | Titel=Orthodoxie und Katholizismus in Jugoslawien 1945–1991 : ein serbisch-kroatischer Vergleich | Verlag=Otto Harrassowitz Verlag | Jahr=2004 | Seiten=411 | ISBN=9783447048477 | Reihe=Band 40 der Balkanologische Veröffentlichungen des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin}}</ref> pro-jugoslawische und antikatholische<ref>{{Literatur | Autor=Srećko M. Džaja | Titel=Die politische Realität des Jugoslawismus (1918–1991) : mit besonderer Berücksichtigung Bosnien-Herzegowinas | Reihe=Band 37 der Untersuchungen zur Gegenwartskunde Südosteuropas | Verlag=Oldenbourg Verlag | Jahr=2002 | ISBN=9783486566598 | Seiten=47}}</ref> Tendenz. Schon im Vorwort der Erstausgabe schreibt Novak:


== Geografie ==
{{Zitat|''Jahrhunderte der Geschichte, und vor allem die Geschichte des Zweiten Weltkriegs zeigen, dass der Vatikan beziehungsweise die Hierarchie der römisch-katholischen Kirche, immer und zu jeder Gelegenheit auf der Seite des Feindes [sic] steht.''<ref name="Buchenau" />}}
Die Stadt Celle liegt im [[Urstromtal]] der [[Aller]], einem Nebenfluss der [[Weser]]. Die Stadt befindet sich etwa 35&nbsp;km nordöstlich von Hannover, 50&nbsp;km nordwestlich von Braunschweig und 105&nbsp;km südlich von Hamburg. Mit 70.000 Einwohnern ist sie neben [[Lüneburg]] die größte niedersächsische Stadt zwischen Hannover und Hamburg.

Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 176,05&nbsp;km². Innerhalb des Stadtgebiets münden im Osten der Fluss [[Lachte]] und im Westen der Stadt der Fluss [[Fuhse]] in die [[Aller]].

<gallery>
Celler Schloss April 2010.jpg|Schloss
Celle4.jpg|Altstadt
CelleWinter.jpg|Das Zentrum von Celle im Winter
Celle RRD.jpg|[[Stahlstich]] vom Marktplatz um 1845
</gallery>

=== Klima ===
Der [[Niederschlag|Jahresniederschlag]] beträgt 692&nbsp;mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten [[Niederschlagsdiagramm (Deutschland)|Werte]]. An 39 % der Messstationen des [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienstes]] werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,5-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche [[:Datei:CELLE nieder.svg|Schwankungen]] registriert.

=== Stadtgliederung ===
Die Stadt gliedert sich in folgende Stadtteile (Zahlen vom 1. Januar 2011<ref>[http://www.celle.de/index.phtml?&sNavID=342.861&La=1&object=tx|342.9247.1|0&ModID=10&FID=342.767.1 www.celle.de].</ref>) auf:
{| class="wikitable sortable" style="text-align:right"
! Stadtteil<br />
! Einwohner<br />
! Fläche<br />in km²<br />
! Einwohner<br />pro km²<br />
|-
| [[Altencelle]] || 4.945 || 24,280 || 203
|-
| [[Altenhagen (Celle)|Altenhagen]] || 892 || 7,102 || 125
|-
| [[Blumlage/Altstadt]] || 8.394 || 4,011 || 2.173
|-
| [[Bostel (Celle)|Bostel]] || 584 || 5,359 || 109
|-
| [[Boye (Celle)|Boye]] || 819 || 8,449 || 97
|-
| [[Garßen]] || 2.819 || 32,891 || 88
|-
| [[Groß Hehlen]] || 2.929 || 14,950 || 196
|-
| [[Hehlentor]] || 7.721 || 3,530 || 2.187
|-
| [[Hustedt (Celle)|Hustedt]] || 716 || 14,198 || 50
|-
| [[Klein Hehlen]] || 5.526 || 4,997 || 1.105
|-
| [[Lachtehausen]] || 613 || 7,461 || 82
|-
| [[Neuenhäusen]] || 7.868 || 2,970 || 2.648
|-
| [[Neustadt/Heese]] || 10.597 || 10,216 || 1.037
|-
| [[Scheuen]] || 1.051 || 13,093 || 80
|-
| [[Vorwerk (Celle)|Vorwerk]] || 2.644 || 3,894 || 679
|-
| [[Westercelle]] || 6.987 || 7,967 || 877
|-
| [[Wietzenbruch]] || 4.875 || 10,671 || 456
|-
| Gesamt || 69.980 || 176,045 || 397
|}


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Mittelalter ===
Die [[Erstausgabe]] erschien als großformatige [[Broschur]], mit 1119 Seiten auf [[Dünndruckpapier]]. Sie soll nach einem unbestätigten Gerücht, großteils im Auftrag der katholischen Kirche aufgekauft und vernichtet worden sein. Vielleicht aufgrund dessen oder möglicherweise aufgrund einer geringen Auflage von nur 4000 Stück<ref>{{Literatur | Autor=Viktor Novak | Titel=Magnum crimen : Pola vijeka klerikalizma u Hrvatskoj | Verlag=Nakladni zavod Hrvatske | Ort=Zagreb | Jahr=1948 | Seiten=1124 (unnummeriert)}}</ref> ist die Erstausgabe eine bibliographische Rarität.
[[Datei:Celle Stadtmauerrest.JPG|miniatur|Rest der alten Stadtmauer von 1530]]
Als ''Kellu'' (Siedlung am Fluss)<ref>[[Adolf Bach|Bach, Adolf]]: ''Deutsche Namenkunde.'' Bd. II, 1: ''Die deutschen Ortsnamen''. Heidelberg 1953, S. 36.</ref><ref>[[Heinrich Wesche|Wesche, Heinrich]]: ''Unsere niedersächsischen Ortsnamen'', o.&nbsp;O. 1957, S. 38.</ref> wurde Celle 985 erstmals urkundlich erwähnt. Im 11. Jahrhundert verfügte die Stadt über das [[Münzrecht]]. Einige [[Münze]]n sind im [[Münzfund von Sandur]] auf den [[Färöer]]n enthalten. 1292 gab [[Herzog]] [[Otto II. (Braunschweig-Lüneburg)|Otto II. der Strenge]] [[Altencelle]] auf, wo sich bereits im 10. Jahrhundert eine Wehranlage in Form des [[Ringwall von Burg|Ringwalls von Burg]] befand. Er gründete 4&nbsp;km nordwestlich eine rechteckige Siedlung an der bereits bestehenden [[Burg]]. 1301 wurde das [[Stadtrecht]] gewährt<ref>Gengler, Heinrich Gottfried: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter'', Erlangen 1863, [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA479 S. 479–482]; siehe auch [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA982 S. 982–983].</ref>. Zur gleichen Zeit begann der Bau der Stadtkirche.


Im Jahre 1378 wurde Celle [[Residenzstadt|Residenz]] der Herzöge von [[Sachsen-Wittenberg]]. Ab 1433 residierten die [[Fürstentum Lüneburg|Fürsten von Lüneburg]] im Schloss. 1453 gründete Herzog [[Friedrich II. (Braunschweig-Lüneburg)|Friedrich der Fromme]] vor den Toren der Stadt ein [[Franziskanische Orden|Franziskaner]]-[[Kloster]]. Am 3. Oktober 1453 genehmigte Papst Nikolaus V. die Verlegung des Konvents in die Stadt.<ref> Sabine Machnert: ''Celle - Franziskaner'' in: Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer (Hrsg.): ''Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810''. Teil 1-4. Bielefeld 2012, ISBN 3895349569. S. 301f.</ref> Im Jahre 1464 ermöglichte das Kornschifffahrtsmonopol einen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.
Die [[Kongregation für die Glaubenslehre]] der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] setzte das Buch kurz nach seinem Erscheinen auf ihr (1965/66 abgeschafftes) [[Index Librorum Prohibitorum|„Verzeichnis der verbotenen Bücher“]]. Gegen den Autor verhängte sie einen [[Anathema|Kirchenbann]].


=== Frühe Neuzeit ===
Im Jahr 1960 erschien allgemein unbeachtet eine zweite gekürzte Ausgabe unter dem ins Kroatische übersetzten Titel ''Velika optužba'' in der Serie ''Društvo i religija'' (Gesellschaft und Religion) des Verlags ''Svjetlost'' in [[Sarajevo]].<ref>{{Internetquelle | titel=WorldCat: Velika optužba (Magnum crimen) : pola vijeka klerikalizma u Hrvatskoj | url=http://www.worldcat.org/title/velika-optuzba-magnum-crimen-pola-vijeka-klerikalizma-u-hrvatskoj/oclc/14247466 | zugriff=2012-06-29}}</ref>
[[Datei:Celle (1740) @01.JPG|mini|Karte der Altstadt (um 1740)]]
[[Datei:CelleRathaus.jpg|miniatur|[[Altes Rathaus (Celle)|Altes Rathaus]] in Weserrenaissance (1579)]]
[[Datei:Oberlandesgerichtsgebäude Celle (historisch) IMG 2428.JPG|miniatur|Historisches Oberlandesgerichtsgebäude]]
1524 wurde die Reformation in Celle eingeführt. Im Jahre 1570 erbaute Herzog [[Wilhelm der Jüngere (Braunschweig-Lüneburg)|Wilhelm]] die Schlosskapelle, die 1585 eingeweiht wurde.
1660 errichtete Herzog [[Christian Ludwig (Braunschweig-Lüneburg)|Christian Ludwig]] von Celle in [[Altenhagen (Celle)|Altenhagen]] einen [[Reiherpfahl]] mit Inschrift, der an die Reiherbeize mit Edelfalken erinnert. Von 1665 bis 1705 erlebte Celle eine kulturelle Blüte als Residenz unter Herzog [[Georg Wilhelm (Braunschweig-Lüneburg)|Georg Wilhelm]]. Dies ist besonders auf seine französische Gattin, [[Eleonore d'Olbreuse]], zurückzuführen, die hugenottische Glaubensgenossen und italienische Baumeister nach Celle holte. In dieser Zeit wurden der [[Französischer Garten (Celle)|Französische]] und der [[Italienischer Garten|Italienische Garten]] angelegt und das barocke [[Celler Schloßtheater|Schlosstheater]] errichtet.


Im Jahre 1705 verstarb der letzte Celler Herzog und vererbte das [[Fürstentum Lüneburg]] an die hannoverschen [[Welfen]]. Celle gehörte nun zum [[Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg]]. Als Ersatz für den Verlust des Status als [[Residenzstadt]] erhielt Celle zahlreiche Verwaltungseinrichtungen wie das Oberappellationsgericht, das [[Justizvollzugsanstalt Celle|Zuchthaus]] und das [[Niedersächsisches Landgestüt Celle|Landgestüt]]. Damit begann die Entwicklung zur Beamten- und Juristenstadt. Noch heute sind u.&nbsp;a. das [[Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen]] und das für den größten Teil Niedersachsens zuständige [[Oberlandesgericht Celle|Oberlandesgericht]] in Celle ansässig. Zugleich findet sich in Celle eine [[Justizvollzugsanstalt]] (kurz [[Justizvollzugsanstalt Celle|JVA Celle]]) mit ihrer Außenstelle [[Salinenmoor]] 11&nbsp;km nördlich der Innenstadt. Dass die Celler Bürger einst − vor die Wahl gestellt − eher das Zuchthaus nach Celle geholt haben als eine angebotene Universität, um die Unschuld ihrer Töchter zu schützen, ist nicht belegbar, hält sich aber hartnäckig als Anekdote im Volksmund.
Erst der dritten Ausgabe, die 1986 beim Verlag ''Nova knjiga'' in Belgrad erschien wurde, vermutlich vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Nationalitätenkonflikts innerhalb Jugoslawiens, von der Allgemeinheit wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Die Forderung der römisch-katholischen Wochenzeitung [[Glas Koncila]], anstatt eines ungeprüften Nachdrucks des Werkes, die Neuauflage mit einer eigenen [[Quellenedition]] zu versehen, blieb unbeachtet.<ref>{{Literatur | Titel=Komentar: Oružje iz ropotarnice [Waffen aus der Rumpelkammer] | Sammelwerk=Glas Koncila | Tag=23 | Monat=März | Jahr=1986 | Seiten=2}}</ref>


1786 gründete [[Albrecht Daniel Thaer|Albrecht Thaer]] die erste deutsche Landwirtschaftliche Versuchsanstalt in den Dammasch-Wiesen (heute Thaers Garten). Die Albrecht-Thaer-Schule ist heute Teil eines Berufsbildungszentrums im Celler Stadtteil [[Altenhagen (Celle)|Altenhagen]].
== Autor ==
Der Autor Dr. Viktor Novak (1889–1977<ref>{{Literatur | Titel=Ljetopis Jugoslavenske akademije znanosti i umjetnosti | Herausgeber=Jugoslavenska akademija znanosti i umjetnosti | Ort=Zagreb | Jahr=1979 | Seiten=58 u. 673 f.}}</ref>) war gebürtiger [[Kroaten|Kroate]], ehemaliger [[Priester (Christentum)#Orthodoxe, katholische und anglikanische Theologie|römisch-katholischer Priester]], späterer [[Historiker]] und als solcher Universitäts[[professor]] in [[Belgrad]].


=== Moderne ===
In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, war er ein Befürworter des [[Jugoslawien|Jugoslawismus]] unter dem serbischen Königshaus und versuchte diesen auch wissenschaftlich zu belegen. So schrieb er kurz nach der Einführung der [[Königreich Jugoslawien#Königsdiktatur ab 1929|Königsdiktatur]] in seiner, von der staatlichen Druckerei hergestellten, offiziell anmutenden Schrift ''Jugoslovenska misao'' (Die jugoslawische Mission):
[[Datei:Neues Rathaus (Celle).jpg|miniatur|[[Neues Rathaus (Celle)|Neues Rathaus]]]]
[[Datei:Italienischer-Garten 2.JPG|miniatur|hochkant|Otto Haesler: Siedlung „Italienischer Garten“ in Celle, 1924/25]]
Im Jahre 1842 wurde die [[Cambridge-Dragoner-Kaserne]] für das gleichnamige nach [[Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge]] benannte hannoversche Regiment errichtet. Nach Erweiterung 1913 und Wiederaufbau nach partiellem Brandschaden 1936 wurde die Kaserne 1945 in ''Goodwood Baracks'' umbenannt und war von 1976 bis 1996 Sitz der ''Panzerbrigade 33'' der Bundeswehr; die abermalige Umbenennung in ''Cambridge-Dragoner-Kaserne'' erfolgte 1980. Seit 1996 ist das Gelände insbesondere Sitz eines der größten Jugendzentren Niedersachsens ([[CD-Kaserne]]).


Von 1869 bis 1872 erfolgte der Bau einer Infanteriekaserne für das Infanterieregiment Nr. 77. 1938 wurde die Kaserne in ''Heidekaserne'' umbenannt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Kaserne durch britische Truppen genutzt, welche 1993 das Gelände verließen. Heute befindet sich im restaurierten Backsteingebäude das ''Neue Rathaus'' mit der Celler Stadtverwaltung, auf den umliegenden Freiflächen wurden Wohngebäude errichtet und der Stadtpark angelegt.
{{Zitat|''Das Alter des jugoslawischen Gedanken ist gleich zu setzen mit dem Alter des [[Slawen]]tums auf dem [[Balkan]].''<ref>{{Literatur | Autor=Viktor Novak | Titel=Antologija jugoslovenske misli i narodnog jedinstva 1390–1930 [Anthologie der jugoslawischen Gedanken und der nationalen Einheit 1390–1930] | Verlag=Selbstverlag (Staatliche Druckerei) | Ort=Belgrad | Jahr=1930}}</ref>}}


1892 wurde − mit zahlreichen Bürgerspenden − das heutige [[Bomann-Museum]] mit wichtigen volkskundlichen und stadtgeschichtlichen Sammlungen gegründet. 1913 wurde der 74&nbsp;m hohe [[Glockenturm]] der Stadtkirche errichtet, dessen Glockenwerk 2008 umfassend erneuert wurde. Ende der 1920er-Jahre entstand eine [[Seidenbau|Seidenspinnerei]], die mit der von [[Peine]] 1932 zur ''Seidenwerk Spinnhütte AG'' fusionierten. Die Aktionäre dieser privaten Aktiengesellschaft wurde nach 1936 durch Umwandlung ausstehender Kredite der Bank der deutschen Luftfahrt, die zum Einflussbereich des Reichsluftfahrtministeriums gehörte, sowie einer Bilanzmanipulation enteignet, und das Vermögen der AG in die „Mitteldeutsche Spinnhütte GmbH“ überführt. Hintergrund dieser Aktion war der, dass die Zahlen und Daten der GmbH nicht veröffentlicht werden mussten und damit auch die Produktionszahlen geheim gehalten werden konnten. Hauptprodukt der Spinnhütte war Fallschirmseide, die für die Ausrüstung der seit 1936 aufgestellten Fallschirmjägertruppe benötigt wurde, daneben wurden in geringem Umfange noch zivile Produkte hergestellt. Im Rahmen des Ausbaus der Mitteldeutschen Spinnhütte GmbH wurden Zweigwerke in Peine, [[Plauen]], [[Wanfried]], [[Apolda]], [[Osterode am Harz|Osterode]] und [[Pirna]] errichtet. Dazu kamen noch Betriebe in Telgte sowie während des Krieges in Serbien. In unmittelbarer Nähe der Spinnhütte Celle wurde in den 1930er Jahren die Reichsforschungsanstalt für Seidenbau errichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Bundesforschungsanstalt für Kleintierzucht umbenannt wurde. In der 1940 fertiggestellten Hauptverwaltung der Mitteldeutschen Spinnhütte GmbH befindet sich heute das Landessozialgericht Niedersachsen.<ref>Feußner, Hubertus: „Die Spinnhütte“, in: ''Apoldaer Heimat. Beiträge zur Natur und Heimatgeschichte der Stadt Apolda und ihrer Umgebung 2008'', hrsg. v. Apoldaer Kulturverein e. V., S. 29 ff.</ref> Gegen Ende des Krieges fanden in einem Nebengebäude der Spinnhütte im Rahmen des 'Uranvereins' Versuche zur Urananreicherung mit Hilfe der Ultrazentrifuge statt. Diese Arbeiten standen unter der Leitung des Hamburger Physikochemikers [[Paul Harteck]].<ref>Schaaf, Michael: „Atomforschung in Celle“, in: ''Celle. Das Stadtbuch'', hrsg. von Bernd Polster, Bonn 2003.</ref>
Nach dem [[Balkanfeldzug (1941)]] und der Zerschlagung des Königreichs Jugoslawien, unterstützte er die sogenannten „Regierung der nationalen Rettung“ unter [[Milan Nedić]], welche mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich kollaborierte. So unterschrieb Novak als Universitätsprofessor, den „Appell an das serbische Volk“ (''Apel srpskom narodu''). Dieser rief unter anderem die Serben dazu auf, die deutschen Besatzungsbehörden und die [[Vidkun Quisling#Ein „Quisling“|Quisling]]-Regierung unter Nedić zu unterstützen um das serbische Volk zu erhalten. Seine Unterschrift stand dabei oben an, als 90. von 546. Personen des öffentlichen Lebens in Serbien (führende Vertreter des Klerus, der Bildung und Wirtschaft).<ref>{{Literatur | Titel=Apel srpskom narodu | Sammelwerk=Novo vreme | Tag=13 | Monat=August | Jahr=1941 | Ort=Belgrad | Seiten=1 u. 3 | Online=[http://sr.wikisource.org/sr-el/Апел_српском_народу Online; mit den Namen der Unterzeichner] | Zugriff=2013-03-17}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Philip J. Cohen | Titel=Serbia's Secret War : Propaganda and the Deceit of History | Reihe=Band 2 der Eastern European Studies | Seiten=140 | Kommentar=Abdruck des „Appells an das serbische Volk“ und deren Unterzeichner; Novak ist der Unterzeichner Nr. 90 | Verlag=Texas A&M University Press | Jahr=1996 | ISBN=9780890967607 | Online=[http://books.google.de/books?id=Fz1PW_wnHYMC&pg=PA140&lpg=PA140&dq=%2290.+Dr.+Viktor+novak%22&source=bl&ots=qt5_eMC_Gk&sig=zqTQXOMFyLT1kLy8LvSLv08ZR7w&hl=de&sa=X&ei=TzBGUce9M4OH4gSiq4D4Dg&ved=0CDIQ6AEwAA#v=onepage&q=%2290.%20Dr.%20Viktor%20novak%22&f=false Online] | Zugriff=2013-03-17}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Zoran D. Nenezić | Titel=Masoni u Jugoslaviji (1764–1980) : pregled istorije slobodnog zidarstva u Jugoslaviji : prilozi i građa | Band=Band 24 | Nummer=3 | Ort=Zagreb | Jahr=1984 | Verlag=Narodna knj. | Seiten=478}}</ref><ref>{{Literatur | Autor=Valeria Heuberger | Titel=Nationen, Nationalitäten, Minderheiten : Probleme des Nationalismus in Jugoslawien, Ungarn, Rumänien, der Tschechoslowakei, Bulgarien, Polen, der Ukraine, Italien und Österreich 1945-1990 | Seiten=86 | Jahr=1994 | Verlag=Verlag für Geschichte und Politik | Reihe=Band 22 der Schriftenreihe des Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts}}</ref>


Im September 1929 eröffnete [[Rudolph Karstadt]] ein [[Karstadt]]-Warenhaus in der Celler Innenstadt, welches in seiner Fassadengestaltung baugleich war mit dem Karstadt-Warenhaus am [[Hermannplatz|Berliner Hermannplatz]]. Die Celler Filiale wurde Mitte der 1960er Jahre abgerissen und durch einen umstrittenen Neubau ersetzt, der mit seinen Alu-Verstrebungen das Celler [[Fachwerkhaus|Fachwerk]] andeuten soll.
Als Befürworter des Jugoslawismus durfte Novak seine Lehr- und Publikationstätigkeit auch nach dem Zweiten Weltkrieg in einem kommunistischen Jugoslawien fortsetzen, musste seine Theorien aber an die offizielle Sichtweise der Kommunistischen Partei anpassen.<ref>{{Literatur | Autor=Wolfgang Höpken | Titel=Zwischen nationaler Sinnstiftung, Jugoslawismus und „Erinnerungschaos“ | Sammelwerk=Österreichische Osthefte | Herausgeber=Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut, Arbeitsgemeinschaft Ost | Band=Band 47 | Verlag=LIT Verlag | Ort=Münster | Jahr=2005 | ISBN=9783825895396 | Seiten=369}}</ref>


=== Zeit des Nationalsozialismus ===
== Ausgaben ==
Während der [[Reichspogromnacht]] vom 9. auf den 10. November 1938 sah man nur deswegen von einer kompletten Zerstörung der [[Synagoge Celle|Synagoge]] ab, weil Gefahr für eine angrenzende Lederfabrik sowie weitere Teile der historischen Altstadt bestanden hätte.
* ''Magnum crimen : Pola vijeka klerikalizma u Hrvatskoj''. Nakladni zavod Hrvatske, Zagreb 1948.

* ''Velika optužba (Magnum crimen); pola vijeka klerikalizma u Hrvatskoj''. 2. gekürzte Ausgabe. Svjetlost, Sarajevo 1960.
Am 8. April 1945 kam es zum einzigen alliierten [[Luftangriff auf Celle]] während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]], bei dem die Bahnhofsanlagen das Ziel waren. Mehrere wartende Züge, in denen sich auch etwa 4000 [[Konzentrationslager|KZ]]-Häftlinge befanden, wurden schwer getroffen, hunderte Menschen kamen dabei ums Leben. Einem Teil der KZ-Insassen aus den Zügen gelang die Flucht ins nahe [[Neustädter Holz]], jedoch erschossen [[Schutzstaffel|SS]]-Wachmannschaften und Celler Bürger in den darauf folgenden zwei Tagen einen Großteil der Flüchtlinge. Die Opferzahl wird mit mindestens 170 Personen angenommen. Von den Tätern zynisch ''[[Massaker von Celle|„Celler Hasenjagd“]]'' genannt, stellt das Massaker das dunkelste Kapitel der Celler Stadtgeschichte dar.<ref>[http://www.celle-im-nationalsozialismus.de/ Celle im Nationalsozialismus] Print: Wilfried Köppen, ''„Amtshilfe“. Bis Celle ohne Juden war'', in Werner Holtfort, Norbert Kandel, Wilfried Köppen, Ulrich Vultejus: ''Hinter den Fassaden. Geschichten aus einer deutschen Stadt'', Göttingen 1982, S. 97–102. -- Daniel Blatman: ''Die Todesmärsche 1944/45. Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords.'' Aus dem Hebräischen v. [[Markus Lemke]]. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 3-498-02127-3, Celle: passim.</ref>
* ''Magnum crimen : Pola vijeka klerikalizma u Hrvatskoj''. Nachdruck der Erstausgabe. Nova knjiga, Belgrad 1986.

Eine größere Zerstörung der Stadt wurde dadurch verhindert, dass die Stadt am 12. April 1945 ohne Widerstand den alliierten Truppen übergeben wurde.

=== Militär ===
[[Datei:Royal Regiment of Fusiliers Celle Abschied Rede.jpg|miniatur|Verabschiedung des [[Royal Regiment of Fusiliers]] durch Oberbürgermeister [[Dirk-Ulrich Mende]] und General Sir [[Peter Wall]]]]
Die lange Tradition Celles als Standort militärischer Einrichtungen begann bereits Mitte des 19. Jahrhunderts mit Errichtung der Cambridge-Dragoner-Kaserne sowie der Infanteriekaserne.

In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] hatten Teile der Infanterie-Regimenter 17 und 73 sowie des Artillerie-Regiments 19 in Celle ihre Garnison. Celle war Sitz eines Wehrbezirkskommandos und eines Wehrmeldeamtes. Darüber hinaus war Celle einer der wichtigsten Standorte der Nebelwerfer- und Entgiftungstruppe der [[Wehrmacht]].

Der Status als Garnisonsstadt blieb Celle auch nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erhalten. In einige Kasernen zogen [[Britische Rheinarmee|britische Truppen]] ein. Andere Kasernen (darunter die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Scheuen und die Cambridge-Dragoner-Kaserne in der Innenstadt) dienten später als Standorte für die [[Panzerbrigade 33]] „Celle“ der Bundeswehr. Der [[Heeresflugplatz Celle]] (Immelmann-Kaserne) im Stadtteil Wietzenbruch ist heute Standort des Ausbildungszentrums der Heeresfliegerwaffenschule. Ab den 1990er Jahren wurden mehrere Kasernen im Zuge der Konversion in zivile Nutzungen überführt. So beherbergt die ehemalige Heidekaserne das ''Neue Rathaus'', die ehemalige Cambridge-Dragoner-Kaserne das Jugend- und Kulturzentrum [[CD-Kaserne]]. Insgesamt hat Celle seit dem Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] einen Großteil seiner Funktion als Garnisonsstadt eingebüßt. Die verbleibenden militärischen Einrichtungen stellen aber nach wie vor einen nicht unbedeutenden Wirtschaftsfaktor für Celle dar.

Nach 67 Jahren britischer Militärpräsenz in Celle zog im August 2012 die letzte britische Einheit mit rund 600 Soldaten ab, das zweite Bataillon des [[Royal Regiment of Fusiliers]]. Es war in der ehemaligen von-Seeckt-Kaserne, danach ''Trenchard Barracks'', untergebracht. Die Einheit wurde nach [[Zypern]] auf die Militärbasen [[Akrotiri und Dekelia]] verlegt. <ref>[http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Britische-Soldaten-verlassen-Celle ''Britische Soldaten verlassen Celle'', in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 5. Juli 2012].</ref> <ref>[http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/hannover/truppenabzug115.html ''Truppenabzug: Ein Abschied für immer'' bei: NDR vom 6. Juli 2012].</ref>

=== Nachkriegszeit ===
Celle bewarb sich nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] neben [[Bonn]] und [[Frankfurt am Main]] sowie einigen anderen Städten als Sitz für den [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]]. Allerdings fiel die Wahl am Ende auf Bonn und nicht auf Celle.

Am 1. Januar 1973 verlor die Stadt den Status einer [[Kreisfreie Stadt|kreisfreien Stadt]] und wurde damit die größte Gemeinde im [[Landkreis Celle]]. Ebenso bildete es die größte Stadt des neu geschaffenen [[Regierungsbezirk Lüneburg|Regierungsbezirks Lüneburg]]. Die Ortschaften Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn wurden an den Landkreis [[Gifhorn]] angegliedert. Seitdem betreut das [[Kirchspiel]] Hohne sechs Dörfer ([[Hohne]], Helmerkamp, [[Spechtshorn]], Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn) in zwei Landkreisen. In die Stadt Celle wurde zugleich eine Reihe von Dörfern der näheren Umgebung eingemeindet.

Am 25. Juli 1978 wurde vom [[Verfassungsschutz Niedersachsen|niedersächsischen Verfassungsschutz]] ein fingierter Sprengstoffanschlag an der Außenmauer der [[Justizvollzugsanstalt]] verübt. Dieses Ereignis wurde als [[Celler Loch]] bekannt.

[[Datei:2001 Goldmedaille Entente Florale Deutschland, Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf, Waldfriedhof in Celle.jpg|miniatur|„[[Goldmedaille]] 2001“ beim ersten [[Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf]]]]

2001 wurde die Stadt Celle beim ersten [[Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf]] als Sieger mit der [[Goldmedaille]] geehrt.<ref>Vergleiche die Dokumentation bei ''Commons'' (siehe unter dem Abschnitt ''Weblinks'')</ref>

2004 wurde der [[Regierungsbezirk Lüneburg]] mit allen weiteren niedersächsischen Regierungsbezirken wieder aufgelöst. Celle ist momentan die zwölftgrößte Stadt [[Niedersachsen]]s.

=== Eingemeindungen ===
* 1869: Altenhäusen, Blumlage, [[Neustadt/Heese|Heese]], [[Hehlentor]], [[Neuenhäusen]], [[Neustadt/Heese|Neustadt]] und [[Wietzenbruch]] (teilweise)
* 1939: [[Klein Hehlen]]
* 1968: [[Boye (Celle)|Boye]]
* 1973 (1. Januar):<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart und Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 221}}</ref> [[Altencelle]], [[Altenhagen (Celle)|Altenhagen]], [[Bostel (Celle)|Bostel]], [[Garßen]], [[Groß Hehlen]], [[Hustedt (Celle)|Hustedt]], [[Lachtehausen]], [[Scheuen]] und große Teile von [[Westercelle]]

=== Einwohnerentwicklung ===
Celle hatte im [[Mittelalter]] und der frühen [[Neuzeit]] nur wenige tausend Einwohner. Die Einwohnerzahl wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der [[Industrialisierung]] im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 8.800 Personen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 20.000. Durch Eingemeindungen am 1. April 1939 kam es zu einem weiteren Anstieg auf 38.000 Einwohner.

Kurz nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten innerhalb weniger Monate zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um 17.000 Personen auf 55.000 im Dezember 1945. Eingemeindungen am 1. Januar 1973 brachten einen Zuwachs von 18.691 auf 75.178 Einwohner, den historischen Höchststand.

Am 30. Juni 2005 betrug die [[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]] nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 71.402 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem ''jeweiligen'' Gebietsstand. Für 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
{|
| valign="top" |
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1818 || align="right" | 8.800
|-
| 3. Dezember 1855 ¹ || align="right" | 13.117
|-
| 3. Dezember 1861 ¹ || align="right" | 14.100
|-
| 3. Dezember 1864 ¹ || align="right" | 14.900
|-
| 3. Dezember 1867 ¹ || align="right" | 16.200
|-
| 1. Dezember 1871 ¹ || align="right" | 16.147
|-
| 1. Dezember 1875 ¹ || align="right" | 18.200
|-
| 1. Dezember 1880 ¹ || align="right" | 18.800
|-
| 1. Dezember 1885 ¹ || align="right" | 18.800
|-
| 1. Dezember 1890 ¹ || align="right" | 18.901
|-
| 2. Dezember 1895 ¹ || align="right" | 19.438
|}
| valign="top" |
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr
! Einwohner
|-
| 1. Dezember 1900 ¹ || align="right" | 19.883
|-
| 1. Dezember 1905 ¹ || align="right" | 21.390
|-
| 1. Dezember 1910 ¹ || align="right" | 23.263
|-
| 1. Dezember 1916 ¹ || align="right" | 20.521
|-
| 5. Dezember 1917 ¹ || align="right" | 19.997
|-
| 8. Oktober 1919 ¹ || align="right" | 23.589
|-
| 16. Juni 1925 ¹ || align="right" | 25.456
|-
| 16. Juni 1933 ¹ || align="right" | 27.734
|-
| 17. Mai 1939 ¹ || align="right" | 37.799
|-
| 31. Dezember 1945 || align="right" | 55.059
|-
| 29. Oktober 1946 ¹ || align="right" | 52.281
|}
| valign="top" |
{| class="prettytable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr
! Einwohner
|-
| 13. September 1950 ¹ || align="right" | 59.667
|-
| 25. September 1956 ¹ || align="right" | 57.239
|-
| 6. Juni 1961 ¹ || align="right" | 58.506
|-
| 31. Dezember 1965 || align="right" | 58.766
|-
| 27. Mai 1970 ¹ || align="right" | 57.155
|-
| 31. Dezember 1975 || align="right" | 74.347
|-
| 31. Dezember 1980 || align="right" | 72.820
|-
| 31. Dezember 1985 || align="right" | 70.482
|-
| 25. Mai 1987 ¹ || align="right" | 71.222
|-
| 31. Dezember 1990 || align="right" | 72.260
|-
| 31. Dezember 1995 || align="right" | 73.936
|}
| valign="top" |
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Jahr
! Einwohner
|-
| 31. Dezember 2000 || align="right" | 72.127
|-
| 30. Juni 2005 || align="right" | 71.402
|-
| 1. Januar 2006 || align="right" | 71.371
|-
| 1. Januar 2008 || align="right" | 70.850
|-
| 1. Januar 2009 || align="right" | 70.596
|-
| 1. Januar 2010 || align="right" | 70.154
|-
| 31. Dezember 2011 || align="right" | 69.972
|-
| 31. Dezember 2012 || align="right" | 69.573
|-
| 31. Dezember 2013 || align="right" | 69.459
|}
|}
¹ Volkszählungsergebnis

== Politik ==
Bei [[Bundestagswahl]]en gehört die Stadt Celle zum [[Bundestagswahlkreis Celle – Uelzen|Wahlkreis Celle–Uelzen]]. 1983, 1987, 1990 und 1994 konnte [[Klaus-Jürgen Hedrich]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) die Direktwahl für sich bestreiten. 1998, 2002 und 2005 konnte [[Peter Struck]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) die Mehrheit erzielen. 2009 und 2013 erhielt [[Henning Otte]] (CDU) das Direktmandat.

Bei [[Niedersächsischer Landtag|Landtagswahlen]] bildet Celle mit einzelnen Umlandgemeinden den [[Wahlkreis Celle]]. 2003 sowie 2008 lag hier die Stimmenmehrheit bei der CDU.

=== Stadtrat ===
Der Stadtrat besteht aus 42 gewählten Mitgliedern sowie dem direkt gewählten Oberbürgermeister. Ihm gehören folgende Parteien bzw. Wählergemeinschaften an:
{| class="wikitable"
|-
! !![[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] !! [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] !! [[Freie Demokratische Partei|FDP]]!! [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] !! WG !! BSG-CE !![[Die Republikaner|REP]] !![[Die Linke|Linke]]!!Unabhängige!!Gesamt
|-
| 2006 || 17 (41,3 %) || 13 (30,6 %)|| 5 (12,4 %)|| 4 (8,9 %) || 1 (3,4 %)|| 1 (1,4 %)|| 1 (1,2 %) || 0 || 0 ||42 Sitze <ref>[http://www.landkreis-celle.de/kowa2006/kw2006_celle_stadtrat_celle/ Stadtrat Celle Wahlergebnis 2006].</ref>
|-
| 2011 || 14 (32,9 %) || 13 (32,4 %) || 2 (4,2 %)|| 5 (11,1 %) || 2 (4,1 %) || 1 (2,5 %)|| 0 || 1 (2,5 %)|| 4 (10,2 %) ||42 Sitze
|}

<small>letzte [[Kommunalwahl]] am [[11. September]] [[2011]]</small><ref>[http://www.landkreis-celle.de/kowa2011/kw2011_celle_stadtrat_celle/index.html Endergebnis der Kommunalwahl am 11. September 2011].</ref>

=== Oberbürgermeister ===
* 1877–1895: [[Otto Hattendorf]] (1822–1905)
* 1895−1924: Wilhelm Denicke (1852–1924)
* 1924–1945: Ernst Meyer (1887–1948)
* 1945{{0}}{{0}}{{0}}{{0}}{{0}}: Max Vogel
* 1945–1946: Walther Hörstmann (1898–1977)
* 1946–1948: Richard Schäfer
* 1948–1952: Franz-Georg Guizetti (1901–1983)
* 1952–1964: Wilhelm Heinichen (1883–1967)
* 1964–1973: [[Kurt Blanke]] (1900–1997)
* 1973–1986: [[Helmuth Hörstmann]] (1909–1993)
* 1986–2001: Herbert Severin
* 2002–2008: [[Martin Biermann]] (CDU)
* 2009–{{0}}{{0}}{{0}}{{0}}: [[Dirk-Ulrich Mende]] (SPD)

=== Wappen ===
[[Datei:Grosses Wappen Celle.png|mini|Großes Wappen Celle]]
'''[[Blasonierung]]:''' „In Blau eine mit Zinnen versehene silberne Mauer, auf der drei Türme mit roten Dächern stehen. In der schwarzen Toröffnung ist ein schräggelehntes goldenes Schildchen angeordnet, darin ein aufrechter, von sieben roten Herzen umgebener blauer Löwe.“<ref>[http://www.celle.de/index.phtml?La=1&sNavID=342.62&mNavID=342.62&ffsm=1&ffmod=pres&object=pres|342.28.1&FID=342.28.1 Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 2].</ref>

Der Helm auf dem großen Stadtwappen wird wie folgt beschrieben: „Auf dem Schild befindet sich ein blau-weiß bewulsteter Helm mit außen blauer und innen silberner Helmdecke. Auf ihm stehen zwei mit der Spitze aufgerichtete, mit der Schneide einwärts gekehrte und am Rücken mit grünen Pfauenspiegeln besteckte, auswärts geneigte silberne Sicheln mit roten Griffen.“

=== Flagge ===
Die Stadtflagge ist geteilt in zwei gleich großen Bahnen in den Stadtfarben Blau und Weiß. Sie kann zusätzlich das Stadtwappen enthalten.<ref>[http://www.celle.de/index.phtml?La=1&sNavID=342.62&mNavID=342.62&ffsm=1&ffmod=pres&object=pres|342.28.1&FID=342.28.1 Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 3].</ref>

=== Dienstsiegel ===
Die Stadt Celle führt ein Dienstsiegel, welches das Siegelbild des ältesten Stadtsiegels von 1288 mit der Umschrift „Stadt Celle“ zeigt. Es stellt ein zwischen zwei Mauertürmen liegendes Torgebäude dar, in dessen offenem Torbogen unter einer Helmzier auf einem nach links schräg gelehnten Schild der herzoglich-lüneburgische Löwe angebracht ist.<ref>[http://www.celle.de/index.phtml?La=1&sNavID=342.62&mNavID=342.62&ffsm=1&ffmod=pres&object=pres|342.28.1&FID=342.28.1 Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 4].</ref>

=== Städtepartnerschaften ===
* [[Datei:Celle Ligure-Stemma.png|20px|links]][[Celle Ligure]], [[Italien]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:Hämeenlinna.vaakuna.svg|20px|links]][[Hämeenlinna]], [[Finnland]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:Holbæks våben.png|20px|links]][[Holbæk]], [[Dänemark]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:POL Kwidzyn COA.svg|20px|links]][[Kwidzyn]] (dt. Marienwerder), [[Woiwodschaft Pommern]], [[Polen]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Mazkeret Batya]], [[Israel]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:Blason ville fr Meudon (Hauts-de-Seine).svg|20px|links]][[Meudon]], [[Frankreich]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:Wappen Quedlinburg.svg|20px|links]][[Quedlinburg]], [[Sachsen-Anhalt]], [[Deutschland]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:Sumy-COA.PNG|20px|links]][[Sumy]], [[Ukraine]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Tavistock (Devon)|Tavistock]], [[England]], [[Vereinigtes Königreich]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:Coat of Arms of Tyumen (Tyumen oblast) (2005).png|20px|links]][[Tjumen]], [[Sibirien|Westsibirien]], [[Russland]]
<div style="clear:both;"></div>
* [[Datei:Tulsa Wappen.svg|20px|links]][[Tulsa]], [[Oklahoma]], [[Vereinigte Staaten|USA]]
<div style="clear:both;"></div>

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Die Stadt Celle gehört dem [[Lüneburgischer Landschaftsverband|Lüneburgischen Landschaftsverband]] an.

=== Museen ===
[[Datei:BomannMuseum.jpg|miniatur|Das Bomann-Museum, vorne der Schlossgraben, im Hintergrund die Stadtkirche]]
Das ''[[Bomann-Museum]]'' gegenüber dem Schloss zeigt Sammlungen zur Volkskunde Niedersachsens, zur Stadtgeschichte und zur hannoverschen Landesgeschichte. Es beherbergt ein vollständiges niedersächsisches Bauernhaus. Eine Ausstellung umfasst Funde zur Ur- und Frühgeschichte. Das Museum besitzt Werke des Künstlers [[Eberhard Schlotter]]. Gezeigt wird auch die Sammlung Tansey, eine der größeren bekannten deutschen Sammlungen von [[Miniaturmalerei|Miniaturen]]. An das Bomann-Museum ist zudem das ''Kunstmuseum Celle'' mit der Sammlung Robert Simon angegliedert; hier ist auch das erste [[24-Stunden-Kunstmuseum]] der Welt zu finden.

Das ''[[Residenzmuseum im Celler Schloss]]'' zeigt in den [[barock]]en Räumen unter anderem [[Stuck]]decken italienischer Meister, sowie eine Ausstellung, die das Fürstenhaus der Welfen dokumentiert. Daneben ist eine Sammlung von „Celler Silber“ (eine Schenkung der Familie Tansey) zu sehen.


<div align="center"><gallery caption="Vergoldete Silberpokale im Residenzmuseum">
Celle Schloss Tischbrunnen Bodenteich 02.JPG|Hamburger Tischbrunnen von Evert Kettwyck (zwischen 1628 und 1643)
Celle Schloss Vierfachpokal 04.JPG|Vierfacher Traubenpokal von Christoph Uder (1649)
Celle Schloss Tischbrunnen von Melchior I. Gelb 02.JPG|Tischbrunnen von Melchior I. Gelb (Österr. Museum für angewandte Kunst, Wien)
</gallery></div>


Mit der Geschichte der Garnison Celle von 1866 bis heute befasst sich das [[Celler Garnison-Museum]], während das Schützenmuseum im „Haus der Stadtmauer“ dem Celler Schützenwesen gewidmet ist. Das bis Ende Februar 2013 bestehende ''Deutsche Stickmuster-Museum'' im Rokoko-Palais im Prinzengarten dokumentierte vier Jahrhunderte Frauengeschichte am Beispiel der Stickmusterkultur. Das Wirken des Celler „[[Neues Bauen]]“-Architekten [[Otto Haesler]] zeigt das Haesler-Museum. Im 1607 erbauten Treppenspeicher sowie in der 1677 erbauten Orangerie des Instituts für Bienenkunde ist eine Ausstellung zum Imkereiwesen zu sehen.

=== Theater ===
[[Datei:Celle3.jpg|mini|hochkant|Altstadthäuser]]
[[Datei:Celle Altstadt Schuhstraße.jpg|mini|Celle Altstadt, Schuhstraße]]
[[Datei:Hoppener Haus-1.jpg|mini|hochkant|Hoppener Haus, das bekannteste und schönste Fachwerkhaus der Altstadt von Celle]]
[[Datei:Stechinellihaus_Celle_(1b).jpg|mini|links|Stechinellihaus]]
[[Datei:Hoppener Haus Inschrift-1.jpg|mini|hochkant|Abbild von Ernst dem Bekenner am Hoppener Haus in Celle]]
[[Datei:SynagogeCelle.jpg|mini|hochkant|Die Synagoge von Celle]]
[[Datei:Ludwigskirche Celle 2011.JPG|mini|Kath. Kirche St. Ludwig in Celle]]
[[Datei:Celle Altstadt Großer Plan.jpg|mini|Blick auf das Zentrum der Celler Altstadt]]
Das [[Schlosstheater Celle]] wurde 1674 gegründet und gilt damit als das älteste noch bespielte [[Theater]] Deutschlands sowie als das älteste Barocktheater Europas. Es verfügt über eine Hauptbühne und einen Malersaal. Seit 1950 ganzjährig mit einem festen Ensemble bespielt und von 1956/57 bis 1972 von Dr. [[Hannes Razum]] geleitet, ist es zu bundesweiter Bedeutung gelangt.

Am Rande der Altstadt befindet sich das städtisch geförderte Kleinkunsttheater Kunst & Bühne, dessen Programm von Comedy über Chanson, Jazz und Kabarett bis hin zu Filmvorführungen reicht.

=== Veranstaltungen ===
Die Congress Union Celle ist ein Veranstaltungszentrum für Tagungen und Messen sowie für Bühnen-, Musik und Festveranstaltungen.

Das Bunte Haus ist ein gemeinnütziges Kulturzentrum. Schwerpunkt sind Projekte und Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Fragen mit den Aspekten Kultur, soziale Arbeit und politische Bildung. Die Mitarbeiter leisten ihre Arbeit ehrenamtlich.

Die [[CD-Kaserne]] als städtisches Jugend-Kulturzentrum bietet Raum für Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Film, Kunst und Gesellschaft.

=== Bauwerke ===
Die Fachwerk-Altstadt ist die Hauptattraktion der Stadt Celle. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] unbeschadet geblieben, sind dort zahlreiche [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäuser]] aus den letzten Jahrhunderten zu finden, die − vor allem an der Zöllnerstraße und der Neuen Straße − teils aufwändig originalgetreu restauriert wurden. Hierzu zählen auch die Celler [[Synagoge]] und das wohl bekannteste Fachwerkhaus, das ''Hoppener Haus''. An seiner Seite befinden sich die [[Sprechende Laternen|Sprechenden Laternen]].

Das [[Celler Schloss]] geht auf eine [[Wasserburg (Gebäude)|Wasserburg]] des frühen 14. Jahrhunderts zurück, die sich oberhalb einer [[Furt]] durch die [[Aller]] befand. In der darauffolgenden Zeit als Regierungssitz hat das Schloss zahlreiche Erweiterungs- und Umbauten erfahren, der überwiegende Teil der Bausubstanz stammt aus der [[Renaissance]]. Im Schloss befinden sich das seit 1671 bestehende [[Schlosstheater Celle|Schlosstheater]] sowie das Residenzmuseum.

Die [[Stadtkirche St. Marien (Celle)|Stadtkirche St. Marien]] ist zwar ebenfalls mittelalterlichen Ursprungs und besitzt eine sehenswerte [[Gruft]] sowie Fürstengrabmäler, der Kirchturm jedoch wurde erst 1913 errichtet. Als bedeutendes Bauwerk des [[Klassizismus]] gilt die katholische [[St. Ludwig (Celle)|Ludwigskirche]] von 1838.

1884 wurde das St. Josef-Stift fertiggestellt. Im Celler Adressbuch für 1890 steht: Joseph’s Stift, Kanonenstraße 9. Clemens Cassel schreibt (Geschichte der Stadt Celle, zweiter Band, S. 447): „Das Gebäude (Bohlenberg 8 und 9), am 3. Januar 1884 in großer Feier eingeweiht, wurde 1930 bedeutend erweitert.“ Die Erweiterung von 1891 findet keine Erwähnung, der Chronist war auch bereits 1925 verstorben.<ref>Blazek, Matthias: 125 Jahre Grund- und Hauptschule Neustadt 1885−2010 − Celler Stadt- und Vorstadtgeschichte in einem, Celle 2010, S. 15 f., ISBN 978-3-00-030778-2.</ref>

==== Stechinellihaus ====
Das Gebäude bestand ursprünglich aus zwei Häusern, erbaut 1531 und 1541. Unter der [[Morganatische Ehe|morganatischen]] Ehefrau des Herzogs [[Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel|Christian von Braunschweig]] wurde dieses 1634 zu einem Gebäude zusammengefügt. 1668 vernichtete ein Brand das Haus. 1675 wurde unter dem Celler Hofrat J. Breyger ein Neubau errichtet. Dieser überließ das Haus seinem Schwiegersohn Francesco Maria Capellini, genannt [[Stechinelli]]. Daher hat das Gebäude noch heute seinen Namen „Stechinellihaus“. 1795–1798 wurde von dem Wachsfabrikanten Jacob Chr. Lampe das Haus im heutigen [[Klassizismus|klassizistischen Stil]] errichtet. In der folgenden Zeit wechselte mehrmals der Eigentümer. Heute sind im Untergeschoss Geschäfte eingerichtet.

=== Parks ===
Der historische [[Französischer Garten (Celle)|Französische Garten]] liegt unmittelbar südlich der Altstadt, hier befindet sich auch das Niedersächsische Landesinstitut für Bienenkunde.<ref>[http://www.laves.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=20087&article_id=73995&_psmand=23 Institut für Bienenkunde].</ref>. Am ehemaligen Standort der Befestigungsanlagen des Herzogschlosses befindet sich heute der [[Schloss Celle#Schlosspark|Schlosspark]] mit seinem Schlossgraben, der von dem Stadtgraben gespeist wird. Entlang der Bahnhofstraße verlaufen als öffentlicher Park mit Spielplatz die Triftanlagen.

Rechts der Aller liegen die gern als Ausflugsziel genutzten Dammaschwiesen, unmittelbar schließen sich der Heilpflanzengarten sowie Thaers Garten mit einem Schlösschen an. Am Neuen Rathaus befindet sich der neu angelegte Stadtpark. Bedeutende Grünflächen stellen auch die verschiedenen Friedhöfe der Stadt dar, z.&nbsp;B. der malerische Waldfriedhof mit Naturgarten.

== Sport ==
Von 1968 bis 1973 spielte der Fußballverein [[TuS Celle FC|TuS Celle]] in der zweithöchsten deutschen Liga (damals [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga]]). Nach zwei Insolvenzen und Abstieg gelang für die Spielzeit 2004/2005 der Aufstieg in die [[Niedersachsenliga]], seit 2005 in die Oberliga Niedersachsen Nordost, die fünfthöchste Spielklasse.

Der [[SVG Celle|SV Garßen-Celle]] spielte seit Mitte der 1990er Jahre [[Handball]] in der Zweiten Frauen-Bundesliga Nord. 2009 schaffte der SV Garßen-Celle den Aufstieg in die Erste Bundesliga der Frauen, stieg in der darauffolgenden Saison allerdings wieder ab.

1977 spielte die Herrenmannschaft MTV Celle eine Saison in der [[Rollhockey-Bundesliga|1. Bundesliga]] im [[Rollhockey]]. Erfolgreicher waren einige Jahre später die Damen. Von 1987 bis 1990 wurden sie viermal in Folge Deutscher Meister. 2009 gelang den Herren, nun als MTV Eintracht Celle, die Rückkehr in die Erstklassigkeit. Nach einem Sieg und dem sportlichen Abstieg wurde die Sparte Rollhockey beim MTV Eintracht Celle komplett aufgelöst. Einen Neuanfang gab es beim SV Altencelle.

Für den Landesruderverband Niedersachsen ist Celle einer von fünf Stützpunkten für den Leistungssport (siehe → '''Regelmäßige Veranstaltungen''').

Celle war Gastgeber der [[Angolanische Fußballnationalmannschaft|Nationalmannschaft]] von [[Angola]] während der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]].

== Regelmäßige Veranstaltungen ==
*'''[[Celler Lauf|Celler Wasa-Lauf]]:''' Seit 1983 findet in der Celler Innenstadt jährlich am zweiten Sonntag im März der ''Celler Wasa-Lauf'' statt. Dieser ist inzwischen eine der größten Laufveranstaltungen Deutschlands unterhalb der [[Marathonlauf|Marathondistanz]] und ist in mehrere Distanzen (Kinderlauf von 2,5&nbsp;km, Läufe von 5, 10, 15 und 20&nbsp;km) aufgeteilt. Seit einigen Jahren existieren auch die Disziplinen „Wandern“ mit einer Streckenlänge von 11&nbsp;km u.&nbsp;a. entlang der Aller und „Walking“ bzw. „Nordic Walking“. 2004 wurde mit 11.232 Sportlerinnen und Sportlern ein Teilnehmerrekord aufgestellt.
* '''Sprint-Regatta:''' Die Celler Sprint-Regatta findet jährlich im Oktober auf der Oberaller an der Ziegeninsel statt und wird von den Vereinen ''Hermann Billung Celle'', ''Celler Ruderverein'' und ''Ruderclub Ernestinum-Hölty Celle'' ausgerichtet.
* '''Celler Triathlon:''' Jährlich am letzten Wochenende im August findet der 'Celler Triathlon' statt. Dieser wurde anfänglich von der Sektion Celle des ''Deutschen Alpenvereins'' und seit mehreren Jahren nun vom ''SV Altencelle'' organisiert.
* '''Inliner- und Handbiker-Marathon:''' Seit 2001 richtet die Stadt Celle den 'Inliner- und Handbiker-Marathon' von Hannover nach Celle aus. Dabei handelt es sich um eines der größten Rennen seiner Art in Deutschland. Im Jahr 2007 wurde im Rahmen dieser Veranstaltung die „[[Speedskating]]-Europameisterschaft der Masters“ ausgetragen.
* '''Schützenfest Celle:''' Das Schützenfest Celle ist eines der größten Schützenfeste in Niedersachsen. Das Fest findet immer im Juli statt und kann auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückblicken. Seit 1928 richtet der Große Schafferrat der „Fünf vereinigten Celler Schützengesellschaften“ das gemeinsame Fest aus.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Wirtschaft ===
In Celle sind industrielle Betriebe des Maschinenbaus, der Bohr- und [[Erdöl]]technik ([[Baker Hughes]], Bohrmeisterschule), der Elektronik, der Nahrungsmittelherstellung und der Metall-, Holz- und Kunststoffverarbeitung beheimatet. Hinzu kommen Druckfarbenherstellung ''(Hostmann-Steinberg GmbH)'', Papierverarbeitung ''(Werner Achilles Glanzfolien-Kaschieranstalt GmbH)'' sowie der Musikinstrumentenbau (u.&nbsp;a. ''[[Moeck Musikinstrumente + Verlag|Moeck]]''). Bedeutender Wirtschaftszweig ist auch der [[Fremdenverkehr]]. Das [[Niedersächsisches Landgestüt Celle|Niedersächsische Landgestüt]], das die Zucht des [[Hannoveraner (Pferd)|Hannoveraner Pferdes]] betreibt, ist in Celle beheimatet.

Im Dienstleistungssektor sind vor allem Verwaltungs- und Justizeinrichtungen von Bedeutung. Auch Land- und Forstwirtschaft spielen noch eine Rolle.

==== Nahrungsmittel ====
Celle ist Standort der [[Knäckebrot]]fabrik der [[Barilla Wasa Deutschland GmbH]] in Deutschland. Der hochprozentige Kräuterlikör der Marke „[[Ratzeputz]]“ der Firma „C.W. Baland & Langebartels Peter Weidmann Erben GmbH“ wurde früher direkt in der Celler Altstadt und wird heute im Industriegebiet [[Westercelle]] hergestellt. Dort entsteht auch das von der [[Brauerei Carl Betz]] gebraute „Celler Bier“ in sechs verschiedenen Sorten. Der Kräuterlikör ''Alter Provisor'' aus Celle wird hingegen weiterhin im Celler Stadtzentrum in der Rats-Apotheke Celle von Dr. Jost Greve produziert.<ref>[http://www.alter-provisor.de/]</ref>

Eine weitere Celler Spezialität ist die ''Rohe Roulade''. Sie wurde bereits in der Nachkriegszeit in dem als Schützentreff bekannt gewordenen Gasthaus Krohne, Im Kreise 12 in der Altenceller Vorstadt, gegessen und wird heute in mehreren Celler Gaststätten angeboten.

==== Transport und Logistik ====
[[Datei:Celle Postgebäude 1886 (1).JPG|miniatur|Ehemaliges Postgebäude von 1886/87]]
Die [[Osthannoversche Eisenbahnen|Osthannoversche Eisenbahnen AG]] (OHE) und deren Tochtergesellschaft [[Erixx]] als Güter- und Personenverkehrsunternehmen im norddeutschen Streckenraum haben ihren Firmensitz in Celle.

In Celle ansässig sind zudem das Postverteilzentrum der [[Deutsche Post AG]] für das [[Postleitzahl]]engebiet 29.

=== Medien ===
Als Tageszeitung erscheint die „[[Cellesche Zeitung]]“ mit einer Auflage laut [[Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern|IVW]] von 34.042 Exemplaren <small>''(Stand I. Quartal 2010)''</small>. Daneben erscheinen zweimal pro Woche der „Celler Kurier“ und zweiwöchentlich der „Celler Blitz“ sowie das täglich aktualisierte Online-Magazin „Celler Scene“ <ref>[http://www.cellerscene.de/ Stadt-Magazin Celler Scene].</ref>. Ebenfalls monatlich erscheint der „Celler Blickpunkt“. Seit 2010 erscheint die täglich aktualisierte Netzzeitung CelleHeute, zusätzlich mit Podcasts und TV-Beiträgen über CelleHeute.TV <ref>[http://celleheute.de/ CELLEHEUTE].</ref>. Seit Oktober 2010 erscheint etwa zweimonatlich die Zeitschrift „revista“ als „linke zeitung für politik und kultur in celle“ <ref>[http://www.revista-online.info/].</ref>. Zum regionalen Stadtfernsehen gehört TVcelle <ref>[http://www.celler-fernsehen.de/ TVcelle].</ref> mit Berichten über lokale Ereignisse. Das Celler Krankenhausradio „Radio Celle 1“ sendet seit 1990 täglich ehrenamtlich für die Patienten des Allgemeinen Krankenhauses. Seit 2008 ist das Programm rund um die Uhr zu hören.

=== Friedhöfe ===
[[Datei:Hehlentorfriedhof (1).JPG|miniatur|Grünanlage Hehlentorfriedhof]]
Der '''Hehlentorfriedhof''', der seinen Namen von dem Celler Stadtteil Hehlentor erhielt, wurde 1536 angelegt, als der Friedhof an der Stadtkirche zu klein geworden war. Die Leichenkapelle auf dem Friedhof diente ab 1676, während des Umbaus der Stadtkirche, gleichzeitig als Ersatzkirche. 1826 wurde die Harburger Straße durch das Friedhofsgelände gebaut und teilte das Gelände. Westlich dieser Straße befinden sich verschiedene Kriegsgräber des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs (1914–1918)]] und des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs (1939–1945)]]. Außerdem, neben anderen, die Grabstätte des Kommandeurs des Königlich Hannoverschen Regiments [[Garde du Corps]], August Christoph Friedrich von Reitzenstein (1772-1830). Der östliche Teil des Hehlentorfriedhofes wurde bis zur Öffnung des Stadtfriedhofes 1919 für Beisetzungen genutzt. Hier befindet sich unter anderem die Grabstätte des Celler Ehrenbürgers [[Gerhard Lucas Meyer]] (1830–1916). 1982/83 wurde der Friedhof von der Stadt in eine öffentliche Grünanlage umgestaltet. 296 von den ehemals 1.400 alten Grabstellen blieben erhalten und wurden mit einbezogen.

Weitere Celler Friedhöfe sind Stadtfriedhof, Waldfriedhof, Neuenhäuser Friedhof, [[Celle War Cemetery|War Cemetery]], alter Neustädter Friedhof, jüdischer Friedhof und der Friedhof Westercelle.
<ref>[http://www.funcity.de/homepages/isis/friedhoefe/index.html Friedhöfe in Celle].</ref>

== Verkehr ==
=== Bahn ===
Celle liegt an der [[Bahnstrecke Hannover–Hamburg]]. Der [[Bahnhof]] gehört zur [[Bahnhofskategorie|Kategorie]]&nbsp;3. An ihm halten stündlich [[InterCity]]-Züge nach Hannover und Hamburg sowie zur Tagesrandzeit vereinzelt [[ICE]]-Züge. Im Regionalverkehr verbinden die [[Metronom Eisenbahngesellschaft|metronom]]-Züge Celle mit Uelzen sowie Hannover und Göttingen. Celle ist Endpunkt der Linien S&nbsp;6 und S&nbsp;7 der [[S-Bahn Hannover]].

Der Streckenabschnitt zwischen Celle und [[Großburgwedel]] wurde in den 1920er Jahren am Ostrand des als [[Wietzenbruch]] bezeichneten Waldgebietes erbaut. Diese Strecke ersparte den Zügen der Nord-Süd-Verbindung das [[Kopfmachen]] in Hannover. Aufgrund der dünn besiedelten Gegend erhielt die Strecke den Spitznamen „Hasenbahn“. Durch den geraden Streckenverlauf eignete sie sich als Schnellfahrstrecke zum Testen und für Rekordfahrten, u.a. mit dem [[Schienenzeppelin]]. 1965 wurde die Strecke elektrifiziert, später wurde sie für den regelmäßigen Verkehr mit 200&nbsp;km/h ertüchtigt.<ref>Über die Geschichte der früheren Reichsbahnlinie lies ausführlich: Blazek, Matthias; Evers, Wolfgang: Bau der Reichsbahnlinie Celle-Langenhagen. „Hasenbahn“ wurde vor 35 Jahren zweigleisig / Der größte Teil der Strecke verläuft schnurgerade – Erster Weltkrieg setzte den Bauarbeiten ein vorläufiges Ende, Sachsenspiegel 21 und 22, Cellesche Zeitung vom 29. Mai und 5. Juni 1999.</ref>

Früher existierende Bahnverbindungen von Celle über [[Schwarmstedt]] nach [[Bremen]] („[[Allertalbahn]]“) und über [[Plockhorst]] nach [[Braunschweig]] wurden in den [[1970er]] Jahren aufgegeben und inzwischen weitgehend rückgebaut. 2004 wurde auch die letzte verbliebene Nebenstrecke von [[Gifhorn]] nach Celle über [[Wienhausen]], die auf Teilstücken noch für Güterverkehr genutzt wurde, endgültig stillgelegt und mit dem Rückbau im Stadtgebiet begonnen.

Die [[Osthannoversche Eisenbahnen]] (OHE) betreibt im Güterverkehr mehrere Nebenstrecken im Raum Celle, u.&nbsp;a. nach [[Wittingen]], [[Soltau]] und [[Munster (Örtze)|Munster]]. Hier fahren zudem vereinzelt [[Museumseisenbahn|Museums-]] und Sonderzüge.

Die [[Bahnstrecke Lehrte–Celle]] stellt eine wichtige Strecke für den Güterverkehr dar und wurde darüber hinaus ab 1998 zu einer modernen S-Bahn-Strecke umgebaut.

Ein seit 1907 durch die [[Celler Straßenbahn]] betriebenes [[Straßenbahn]]netz aus zwei Linien wurde zwischen 1954 und 1956 aufgegeben und rückgebaut.

=== Straße ===
Wichtige Anbindungen sind:
* in Nord-/Süd-Richtung die [[Bundesstraße 3]], nach Norden Richtung [[Soltau]]/[[Hamburg]], nach Süden Richtung [[Hannover]]
* in Südost-/West-Richtung die [[Bundesstraße 214|B&nbsp;214]], nach Südosten Richtung [[Braunschweig]], nach Westen Richtung [[Nienburg/Weser|Nienburg]]
* in Nordost-Richtung die [[Bundesstraße 191|B&nbsp;191]], Richtung [[Uelzen]]/[[Lüneburg]]/[[Ludwigslust]]
* die [[Landesstraße]] [[Landesstraße 310|L&nbsp;310]] über [[Fuhrberg]] nach Südwesten zur Anschlussstelle [[Mellendorf]], [[Bundesautobahn 7]]
* die [[Landesstraße 282|L&nbsp;282]] nach Ostnordosten über [[Beedenbostel]], [[Eldingen]] und [[Steinhorst (Niedersachsen)|Steinhorst]] nach [[Wittingen]]
* die [[Landesstraße 180|L&nbsp;180]] über [[Winsen (Aller)]] nach Westnordwesten zur Anschlussstelle ''Raststätte Allertal'', A&nbsp;7
[[Datei:Luftbrueckendenkmal Celle.jpg|miniatur|hochkant|Luftbrückendenkmal beim Heeresflugplatz Celle]]
[[Datei:Celle Hafen IMG 5860.jpg|mini|Celler Hafen]]

=== Luftverkehr und Luftsport ===
In etwa 35&nbsp;km Entfernung befindet sich der [[Flughafen Hannover|Flughafen Hannover-Langenhagen]] mit internationalen Verbindungen.

Der [[Heeresflugplatz Celle]] befindet sich 4,5&nbsp;km südwestlich der Stadtmitte am Rand des Stadtteils [[Wietzenbruch]]. Von hier wurden 1948/49 im Rahmen der [[Berliner Luftbrücke]] Versorgungsflüge nach [[Berlin|West-Berlin]] durchgeführt. Heute wird der [[Fliegerhorst (Deutschland)|Fliegerhorst]] überwiegend von der [[Heeresfliegerwaffenschule]] als Ausbildungsflugplatz für Hubschrauberpiloten genutzt.

Der [[Flugplatz Celle-Arloh]] nahe dem Stadtteil Scheuen (4 km nördlich) dient dem Sportflug. Zusätzlich werden Rundflüge über die Stadt Celle und in die Lüneburger Heide angeboten. Ebenfalls bei Scheuen befindet sich ein Segelfluggelände.

[[Datei:Celle Allerwehr.JPG|mini|links|Allerwehr und Brücke mit Bundesstr. 3]]

=== Schifffahrt ===
Der Celler [[Hafen]] wird heute nur noch touristisch genutzt. Die [[Aller]] ist ab Celle flussabwärts als Bundesschifffahrtsstraße klassifiziert, flussaufwärts verhindert ein Wehr eine durchgängige Befahrbarkeit der Aller. In früheren Jahrhunderten war Celle ein bedeutender Umschlagplatz für den Schiffsverkehr zwischen [[Braunschweig]] und den Häfen in [[Bremen]] über [[Oker]], Aller und (Unter-) [[Weser]]. Bremer und Braunschweiger Kaufleute hatten mit den Celler Herzögen und später der Stadt Celle detaillierte Verträge, um den Transport sicherzustellen, da die Stromschnellen der Aller im Celler Stadtgebiet ein Umladen im Hafen erforderlich machten.

Ab 1900 ging das Transportaufkommen im Celler Hafen zunehmend zurück und verlagerte sich auf Straße und Schiene. Wesentlich blieben bis 1970 noch der Getreidetransport zur Celler ''Rathsmühle'' und der Transport von Kalisalzen.

=== Nahverkehr ===
Die Firma CeBus betreibt 8 Buslinien im Stadtgebiet. Im Regional-Busverkehr gibt es etwa 15 Buslinien, mit denen die Gemeinden im Landkreis Celle erreicht werden können. Teilweise werden Stadt- und Regionalbuslinien miteinander kombiniert, einige Linienverkehre der Regionallinien werden mit sogenannte AnrufLinienFahrten ([[ÖPNV-Sonderformen]]) bedient. In den Abendstunden und am Wochenende verkehrt ein [[Ruftaxi]] (AST). Seit dem 12. November 2011 betreibt der [[Landkreis Celle]] in Zusammenarbeit mit der Firma CeBus zwei (ehem. vier) [[Nachtbus]]-Linien, den so genannten „Kulturbus“, für zunächst zwei Jahre.

== Bildung ==
=== Allgemeinbildende Schulen ===
In Celle bestehen als [[Gymnasium|Gymnasien]] das [[Hermann-Billung-Gymnasium]] mit den Schwerpunkten Mathematik-Naturwissenschaften, Spanisch und bilingualer Unterricht (Geschichte ab Stufe 7 auf Englisch), das [[Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium]] mit den Schwerpunkten Musik und europäischer Austausch, das bereits 1328 als [[Lateinschule]] gegründete [[Ernestinum Celle|Ernestinum]] mit Latein und Altgriechisch sowie das [[Hölty-Gymnasium]] mit einem Angebot für Russisch und einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig.

Weitere allgemeinbildende Schulen sind drei [[Realschule]]n (Westercelle, Auf der Heese, Burgstraße), sechs Grund- und [[Hauptschule]]n (Altstadt, Blumlage, Groß Hehlen, Heese-Süd, Neustadt, Wietzenbruch) sowie neun reine [[Grundschule]]n. Hinzu kommen noch als Grundschule die „Katholische Schule“ sowie als Grund- und Realschule die „Freie Aktive Schule Celle“ des Montessori-Aktiv e.V.

=== Berufsbildende Schulen ===
In Celle gibt es vier [[Berufsbildende Schule]]n (BBS): die BBS I − Wirtschaft und Verwaltung −, die BBS II (Axel-Bruns-Schule) − Technik, Gestaltung, Informatik −, die BBS III − Gesundheit und Soziales − sowie die BBS IV (Albrecht-Thaer-Schule) − Agrarwirtschaft, Hauswirtschaft, Ernährung. An allen vier Schulen existieren Einrichtungen der ein- und zweijährigen [[Fachoberschule]], die zur [[Fachhochschulreife]] führen. Alle Schulen, mit Ausnahme der BBS III, bieten auch entsprechende Fachgymnasien an, die mit der [[Abitur|allgemeinen Hochschulreife]] abschließen. Ergänzend zur BBS III besteht in Celle eine anerkannte Ersatzschule für Soziales, die „Schule der Lobetalarbeit“ in Trägerschaft der evangelischen Kirche. An dieser Schule besteht die Möglichkeit, soziale Berufe zu erlernen sowie das Fachabitur zu absolvieren.

Damit gibt es in Celle neben den allgemeinbildenden Gymnasien auch [[Berufliches Gymnasium|Fachgymnasien]] für Wirtschaft, Technik, Ernährung und Soziales.

=== Pädagogische Akademie Celle (1946−1953) ===
Von 1946 bis 1953 war Celle Sitz der „Pädagogischen Akademie Celle - Adolf-Reichwein-Hochschule“, die mit dem Pädagogen [[Hans Bohnenkamp]] als Direktor gegründet wurde. Die Hochschule hatte zeitweise ihr Domizil in der „Altstädter Schule“. Insgesamt waren 26 Dozenten in der Zeit in Celle an der Hochschule tätig, 493 Studenten absolvierten die viersemestrige Ausbildung zum Volksschullehrer. Die Hochschule verfügte über eine eigene Zeitschrift, die „Glashausblätter“. Im Jahr 1953 zog die Hochschule vor allem wegen der problematischen Raumsituation um nach Osnabrück, in das Osnabrücker Schloss. Die PH Osnabrück wurde dort zu einem Vorläufer der heutigen [[Universität Osnabrück]]. Ein bekannter Absolvent der damaligen Hochschule war [[Johannes Poeppel]], der später Generalleutnant und Generalinspekteur des Heeres wurde.<ref>Klütz, Konrad: ''Die Pädagogische Hochschule Celle: Adolf-Reichwein-Hochschule 1946−1953, in: Celler Chronik 7 − Beiträge zur Geschichte und Geographie des Stadt und des Landkreises Celle, Museumsverein Celle e.V., Celle 1996.</ref>.

=== Weitere Bildungseinrichtungen ===
Seit 2003 ist Celle Standort der privaten [[Fachhochschule der Wirtschaft|Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW)]], die hier die Studiengänge [[Mechatronik]] und Bachelor of Business Administration anbietet.

Eine weitere wichtige Bildungseinrichtung in Celle ist die [[Bohrmeisterschule]] als Fachschule für Bohr-, Förder- und Rohrleitungstechnik.

In Celle befinden sich auch eine der beiden niedersächsischen [[Niedersächsische Akademie für Brand- und Kastastrophenschutz Celle|Landesfeuerwehrschulen]] sowie die [[Celler Schule]], ein von der [[Gema]]-Stiftung getragenes Förderseminar für Nachwuchs-[[Liedtexter]] (1996−2008, ab 2009 in [[Springe]]).

Celle ist ferner Sitz des Auditoriums Celle, einer Fortbildungseinrichtung der Notarkammer für den Oberlandesgerichtsbezirk Celle. Das Auditorium Celle bietet außer Fortbildungsveranstaltungen für amtierende Notare und Notarinnen sowie für Notariatsmitarbeiter Repetitorien für Bewerber auf das Amt als Notar zur Vorbereitung auf die notarielle Fachprüfung an, weshalb es einer großen Anzahl von Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen weit über den Oberlandesgerichtsbezirk Celle bekannt ist.

Darüber hinaus gibt es in Celle eine [[Volkshochschule]], zu der mehrere Außenstellen in umliegenden Gemeinden gehören.

Das Auditorium Celle ist eine Fortbildungseinrichtung der Notarkammer für den Oberlandesgerichtsbezirk Celle.<ref>[http://www.celle-notarkammer.de/ Auditorium Celle].</ref>

Seit 1983 führt die TAS-Technische Ausbildungsstätten GmbH die Aus- und Weiterbildung für die Unternehmen der Region, mit dem Schwerpunkt Metallverarbeitung, durch.

[[Datei:Celle Vorwerk Kirche.JPG|mini|Kirche St. Johannes der Täufer]]

== Religionen ==
In Celle befinden sich die evangelisch-lutherischen Kirchen Bonifatiuskirche ([[Klein Hehlen]]), [[Christuskirche (Westercelle)|Christuskirche]] ([[Westercelle]]), St. Cyriacus ([[Groß Hehlen]]), St. Georg ([[Blumlage/Altstadt|Blumlage]]), Gertrudenkirche ([[Altencelle]]), Johanneskirche (Wietzenbruch), Kreuzkirche (Neuenhäusen), [[Stadtkirche St. Marien (Celle)|Stadtkirche St. Marien]], Markuskirche ([[Garßen]]), das Matthäusgemeindezentrum (Vorwerk), die Neuenhäuser Kirche ([[Neuenhäusen]]), Neustädter Kirche ([[Neustadt/Heese|Neustadt]]) und Pauluskirche (Heese).

Katholische Kirchen sind St. Hedwig ([[Neustadt/Heese|Heese]]), St. Johannes der Täufer ([[Vorwerk (Celle)|Vorwerk]]) und [[St. Ludwig (Celle)|St. Ludwig]].

Freikirchen im Rahmen der [[Deutsche Evangelische Allianz|Deutschen evangelischen Allianz]]: Baptisten (EFG), Freie evangelische Gemeinde (FEG), Ecclesia, Christuszentrum, Adventisten, Gemeinde in der Nachfolge.

Die [[Synagoge Celle|Synagoge]] der [[Jüdische Gemeinde Celle|jüdischen Gemeinde]] liegt in der Altstadt und ist die älteste erhaltene Synagoge in Niedersachsen.

== Persönlichkeiten ==
[[Datei:Albrecht Thaer Denkmal.jpg|mini|hochkant|Albrecht-Thaer-Denkmal]]
=== Söhne und Töchter ===
<!-- d. h. Personen, die hier geboren sind -->
* [[Jakob Dammann]] (1534–1591), lutherischer Geistlicher, Reformator der Grafschaft Schaumburg
* [[Franz Eichfeld]] (1635–1707), evangelisch-lutherischer Theologe und Generalsuperintendent der [[Generaldiözese Lüneburg-Celle]]
* [[Johann Christian Bacmeister]] (1662–1717), Rechtswissenschaftler und Kanzleidirektor von Celle
* [[Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg]] (1666–1726), war durch Heirat Kurprinzessin von Hannover und ab 1714 de jure Königin von England. Sie ging als Prinzessin von [[Ahlden (Aller)|Ahlden]] in die Geschichte ein
* [[Lucas Bacmeister (1672–1748)|Lucas Bacmeister]] (1672–1748), evangelisch-lutherischer Theologe und Generalsuperintendent der [[Generaldiözese Bremen-Verden]]
* [[Johann Franz Capellini von Wickenburg]] (1677–1752), [[Freiherr]] sowie [[Kurpfalz|kurpfälzischer]] [[Geheimrat|Geheimer Rat]] und Autor des regionalhistorisch bedeutsamen Werkes ''„Thesaurus Palatinus”''
* [[Johann Jakob Dusch]] (1725–1787), Schriftsteller und Schulmann
* [[Albrecht Daniel Thaer]] (1752–1828), Begründer der Agrarwissenschaft
* [[Ernst von Gemmingen-Hornberg]] (1759–1813), Diplomat und Komponist
* [[August Peter Julius du Menil]] (1777–1852), Apotheker und Ober-Bergkommissär
* [[Carl Heinrich Wünsch]] (1779–1855), Architekt und Baumeister
* [[Ernst Schulze (Dichter)|Ernst Schulze]] (1789–1817), Dichter der Romantik
* [[Friedrich Wilhelm Rettberg]] (1805–1849), evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker
* [[Karl Goedeke]] (1814–1887), Literaturhistoriker
* [[Karl Lueder]] (1834–1895), Jurist und Hochschullehrer in Erlangen
* [[Wilhelm Hauers]] (1836–1905), Architekt in Hannover und Hamburg
* [[Ferdinand Hartzer]] (1838–1906), Bildhauer
* [[Heinrich Gudehus]] (1842–1909), Tenor
* [[Gerhard Korte]] (1858–1945), Bergwerksbetreiber, Vorsitzender des [[Deutsches Kalisyndikat GmbH|Deutschen Kalisyndikats]] und Pionier des [[Kalibergbau]]s
* [[Rudolf Hermanns]] (1860–1935), Maler
* [[Wilhelm Meyer (Industrieller)|Wilhelm Meyer]] (1867–1929), Industrieller, Reichstagsabgeordneter
* [[August Isenbart]] (1876–1940), Reichsgerichtsrat
* [[Ernst Emil Herzfeld]] (1879–1948), deutscher [[vorderasiatischer Archäologe]], [[Altorientalist]] und [[Epigraphiker]]; Mitbegründer der vorderasiatischen und islamischen Archäologie, Architektur- und Kunstgeschichte und Begründer der iranischen Archäologie
* [[Otto Wolff (Fotograf)|Otto Wolff]] (1879–1920), deutscher Fotograf und Unternehmer, betrieb ein [[Kaiserpanorama]] in Celle<!-- z.B. http://www.kaiser-panorama.de/post/breker.htm -->
* [[Robert Lehr]] (1883–1956), Politiker ([[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* [[Theodor Krüger (Musiker)|Theodor Krüger]] (1891–1966), deutscher Musiklehrer, Chorleiter, Pianist, Komponist und Autor<ref>Harald Müller (Text), Ulrich Loeper (Bilder): ''Biographisch-bibliographisches Lexikon Celler Musiker. Komponisten, Sänger, Instrumentalmusiker, Musikpädagogen, Musikwissenschaftler, Instrumentenbauer, Glockengießer, Musikverleger, Musikalienhändler und Musiktherapeuten'' ( = ''Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte. Schriftenreihe des [[Stadtarchiv Celle|Stadtarchivs]] und des [[Bomann-Museum]]s Celle'', Bd. 31), hrsg. von der Stadt Celle, Celle: Stadt Celle, 2003, ISBN 3-925902-50-3</ref>
* [[Roland Freisler]] (1893–1945), Jurist und Politiker ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]])
* [[Johannes Schulze (1901–1980)|Johannes Schulze]] (1901–1980), evangelisch-lutherischer Theologe
* [[Fritz Timme]] (1903–1976), Historiker und Hochschullehrer
* [[August Schirmer]] (1905–1948), Architekt, Bauingenieur, Hauptstellenleiter im [[Amt Rosenberg]] und [[Mitglied des Reichstages]]
* [[Horst von Usedom]] (1906–1970), Generalmajor im Zweiten Weltkrieg
* [[Richard Ohling]] (1908–1985), Politiker (NSDAP)
* [[Helmut Coing]] (1912–2000), [[Rechtswissenschaftler]] und [[Universitätsprofessor]] in [[Frankfurt am Main]]
* [[Marianne Schubart-Vibach]] (* 1921), Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin
* [[Wilfried Hasselmann]] (1924–2003), Landwirt und Politiker ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* [[Hans Hubrig]] (1924–1982), Unternehmer und Politiker ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* [[Hugo Reuter]] (* 1930), Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) und Mitglied des [[Niedersächsischer Landtag|Niedersächsischen Landtages]]
* [[Irma Blank]] (* 1934) ist eine deutsch-italienische Malerin und Grafikerin.
* [[Hermann Schridde]] (1937–1985), Springreiter und Bundestrainer der deutschen Springreiter
* [[Wolfgang Lüder]] (1937–2013), Politiker ([[Freie Demokratische Partei|FDP]])
* [[Jürgen Leinemann]] (1937–2013), Journalist und politischer [[Korrespondent]]
* [[Werner Becker (Musiker)|Werner Becker]] (* 1943), Musiker, Arrangeur und Musikproduzent
* [[Frieder Gadesmann]] (* 1943) evangelischer Theologe, Religionspädagoge und Erziehungswissenschaftler
* [[Rolf Jördens]] (* 1946), Agrarwissenschaftler
* [[Christiane Möbus]] (* 1947), Bildhauerin, Objektkünstlerin und Hochschullehrerin
* [[Klaus Fredenhagen]] (* 1947), Physiker
* [[Eckart Birnstiel]] (* 1947), Historiker
* [[Billie Zöckler]] (* 1949), Schauspielerin
* [[Dieter Büttner]] (* 1949), Leichtathlet und Olympiateilnehmer
* [[Michael Kühne (Physiker)|Michael Kühne]] (* 1949), Metrologe
* [[Gustav Humbert]] (* 1950), Manager
* [[Angelika Kraus]] (* 1950), Schwimmerin und Olympiateilnehmerin
* [[Oskar Ansull]] (i. e. Uwe Hartmann) (* 1950), Schriftsteller
* [[Hans-Christoph Ammon]] (* 1950), deutscher General
* [[Karl-Heinrich Langspecht]], (1950–2011), Jurist und Landtagsabgeordneter ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* [[Alfred Tacke]] (* 1951), Wirtschaftswissenschaftler und Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
* [[Ernie Reinhardt]] (* 1955), Schauspieler (Pseudonym [[Lilo Wanders]])
* [[Uwe Ronge]] (* 1958), ehemals Fußball-Bundesligaspieler von [[Hannover 96]]
* [[Michael Ankermann]] (* 1960), Politiker ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
* [[Gudrun Gut]], geb. Bredemann (* 1960), Musikerin, DJ und Moderatorin
* [[Ralf Pröve]] (* 1960), Historiker
* [[Gabi Bauer]] (* 1962), Fernsehmoderatorin
* [[Harald Bergmann]] (* 1963), Regisseur, Filmproduzent
* [[Endrik Wottrich]] (* 1964), Opernsänger (Tenor)
* [[Tom Bartels]] (* 1965), Sportreporter

* [[Matthias Blazek]] (* 1966), deutscher freier [[Journalist]], [[Historiker]] und [[Publizist]]
* [[Christoph Herrmann]] (* 1966), Psychologe
* [[Hanno Rauterberg]] (* 1967), Journalist und Kritiker
* [[Lars Tietje]] (* 1967), Theaterintendant
* [[Hendrik Handloegten]] (* 1968), Regisseur
* [[Loomit]] (* 1968), Graffitikünstler
<!-- Richtigkeit wird zz. recherchiert: * [[Jens Wicherek]] (* 13. August 1968 in Celle), Springreiter -->
* [[Nicole Noevers]] (* 1968), Fernsehmoderatorin
* [[Jochen Neurath]] (* 1968), Komponist, Arrangeur und Dirigent
* [[Stefan Weeke]] (* 1971), Jazzbassist
* [[Christian Oliver]] (* 1972), Schauspieler
* [[Katrin Weißer]] (* 1975), Schauspielerin
* [[Mirja du Mont]] (* 1976), Playmate
* [[Feleknas Uca]] (* 1976), Politikerin ([[Die Linke]])
* [[Alex Boyd]] (* 1984), britischer [[Fotograf]]
* [[Dustin Brown (Tennisspieler)|Dustin Brown]] (* 1984), Tennisspieler mit [[jamaika]]nischen Wurzeln

=== Personen, die in Celle gewirkt haben oder wirken ===
<!-- d. h. Personen, die hier gelebt und vor Ort oder von diesem Ort aus Bedeutendes geleistet haben, ohne dort geboren zu sein -->
* [[Urbanus Rhegius]], eigentlich Urban Rieger (1489–1541), [[Reformator]]
* [[Johann Arndt]] (1555–1621), nachreformatorischer Theologe
* [[Michael Walther der Ältere]] (1593–1662), lutherischer Theologe
* [[Georg Wilhelm (Braunschweig-Lüneburg)|Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg]] (1624–1705), regierte von 1665 bis zu seinem Tod im Celler Schloss als letzter „Heideherzog“ der [[Welfen]]
* Francesco Maria Capellini, genannt [[Stechinelli]] (1640–1694), seit 1665 in Celle als Unternehmer und Hofbankier von Herzog Georg Wilhelm. Bewohnte das [[#Stechinellihaus|Stechinelli-Haus]] am Großen Plan 14 und ließ die [[Stechinelli-Kapelle]] in [[Wietze]]-[[Wieckenberg]] erbauen
* [[Weipart Ludwig von Fabrice]], erster Präsident des Oberappellationsgerichts Celle
* Reichsfreiherr [[Ludwig von Gemmingen zu Hornberg|Ludwig von Gemmingen-Hornberg]] (1694–1771), Oberappellationsrat und Vizepräsident in Celle, außerordentlicher Minister von König [[Georg II. (Großbritannien)|Georgs II.]] von Großbritannien
* [[Caroline Mathilde]] (1751–1775), Königin von Dänemark und Norwegen im Exil
* [[Johann Anton Leisewitz]] (1752–1806), Schriftsteller und Jurist; Sohn eines Celler Weinhändlers
* [[August von Mackensen]] (1849–1945), [[Königreich Preußen|preußischer]] [[Generalfeldmarschall]]
* [[Hermann Löns]] (1866–1914) Redakteur und Heidedichter wohnte in den Jahren 1903–1912 in Celle
* [[Leo von Jena]] (1876–1957), [[Deutschland|deutscher]] [[Militär]] und [[Schutzstaffel|SS-General]]
* [[Otto Haesler]] (1880–1962), [[Architekt]]. Er gilt neben [[Walter Gropius]] und [[Ludwig Mies van der Rohe]] als bedeutender Vertreter des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] außerhalb des [[Bauhaus]]es.
* [[Heinrich Hüner]] (1881–1945), Heimatdichter und Leiter der ''Freien VolksBühne''
* [[Hilmer Freiherr von Bülow]] (1883–1966), deutscher [[Offizier]], zuletzt [[Generalleutnant]] in der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], sowie Militärschriftsteller
* [[Hellmut Röhnert]] (1888–1945), deutscher [[Industrieller]] während der [[NS-Zeit|Zeit des Nationalsozialismus]]
* [[Hans Klein (Flieger)|Hans Klein]] (1891–1944), deutscher [[Offizier]], zuletzt [[Generalmajor]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], war vom 1. Oktober 1936 bis 31. Januar 1939 Kommandeur der Flugzeugführerschule Celle, sowie zeitgleich dortiger Fliegerhorst-Kommandant
* [[Gertrud Wehl-Rosenfeld]] (1891–1976), Pianistin und Klavierpädagogin
* [[Hans Bohnenkamp]] (1893–1977), [[Pädagoge]], [[Hochschullehrer]] und Hochschuldirektor, war 1946 Gründer und erster Direktor der neu gegründeten Pädagogischen Akademie in Celle, Professor für Pädagogik und Philosophie
* [[Rudolf Lochner (Erziehungswissenschaftler)|Rudolf Lochner]] (1895–1978), von 1946–1951 Professor für Pädagogik an der Pädagogischen Akademie in Celle
* [[Joseph Otto Plassmann]] (1895–1964), [[Germanist]] und führendes Mitglied der nationalsozialistischen [[Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe]]
* [[Karl Daunicht]] (1898–1945), [[kommunistisch]]er [[Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus]] und [[Opfer des Faschismus]]
* [[Günter Schwartzkopff]] (1898–1940), [[Offizier]] der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] der [[Wehrmacht]], war bis März 1935 Lehrer an der Flugzeugführerschule in Celle, zu dessen Kommandeur er am 1. April 1935 ernannt wurde
* [[Siegfried Westphal]] (1902–1982), [[Offizier]]
* [[Ernst Zierke]] (1905–1972), [[SS-Unterscharführer]], an der „[[Aktion T4]]“ und der „[[Aktion Reinhardt]]“ beteiligt
* [[Armin Hörmann]] (1907–1979), Politiker ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
* [[Hannes Razum]] (1907–1994), Intendant des [[Schlosstheater Celle|Schlosstheaters Celle]] von 1956 bis 1972
* [[Kurt Rose]] (1908–1999), [[Lehrer]] und [[Autor]]
* [[Horst Niemack]] (1909–1992), deutscher [[Offizier]] im [[Heer (Wehrmacht)|Heer]] der [[Wehrmacht]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], sowie späterer [[Brigadegeneral]] der [[Reserve (Militärwesen)|Reserve]] in der [[Bundeswehr]]
* [[Helmuth Hörstmann]] (1909–1993), Arzt und Oberbürgermeister der Stadt Celle
* [[Heinrich Schmidt (Arzt)|Heinrich Schmidt]] (1912–2000), [[SS-Hauptsturmführer]] und [[Sanitätswesen (KZ)|Lagerarzt]] in [[Konzentrationslager|Konzentrationslagern]]
* [[Fritz Darges]] (1913–2009), [[SS-Obersturmbannführer]] und persönlicher [[Adjutant]] von [[Adolf Hitler]]
* [[Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg]] (1913–1989), deutscher [[Offizier]] und [[Bürgervorsteher]] der Stadt [[Glücksburg (Ostsee)|Glücksburg]], kam ab August 1933 zum Jäger-Bataillon der Schwarzen Reichswehr in Celle
* [[Fritz Graßhoff]] (1913–1997), [[Zeichner]], [[Maler]], [[Schriftsteller]] und Schlagertexter, lebte von 1946 bis 1967 in Celle
* [[Erich Topp]] (1914–2005), [[U-Boot]]-[[Kommandant]] in der [[Kriegsmarine]] während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] und später [[Konteradmiral]] in der [[Bundesmarine]], ging in Celle zur Schule
* [[Heinrich Albertz]] (1915–1993), evang. Theologe, nach dem Zweiten Weltkrieg Pfarrer in Celle, Leiter des städtischen Flüchtlingsamtes; Regierender Bürgermeister von (West-)Berlin (1966-1967)
* [[Ernst Srock]] (1916–1998), [[Pädagoge]] und [[Politiker]] ([[Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten|GB/BHE]])
* [[Tom Reichelt (Maler)|Tom Reichelt]] (1920–2004), [[Maler]]
* [[Hans-Hubertus Bühmann]] (* 1921), [[Forstwirt]] und [[Niedersachsen|niedersächsischer]] Landespolitiker ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), war Vorstandsmitglied der Landkrankenkasse Celle, sowie Mitglied des Kreistages Celle und Landrat des [[Landkreis Celle|Kreises Celle]]
* [[Ursula Flick]] (1924–2006), Politikerin (CDU), Oberbürgermeisterin von Osnabrück und Abgeordnete des Niedersächsischen Landtages
* [[Harald Range]] (* 1948), Jurist, seit 2011 [[Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof|Generalbundesanwalt]] beim [[Bundesgerichtshof]]

=== Ehrenbürger ===
* Simon Hoppener († 1566), herzoglicher Amtsschreiber und späterer Rentmeister, seit 1547 (ältester „registrierter“ Ehrenbürger Deutschlands)
* Medizinalrat Ludwig Andreas Koeler (* 1773; † 1836), Hofmedikus, Lehrer am Chirurgischen Institut Celle, Direktor des Kollegs der Vereinigten Armenanstalten, seit 1832 (Hingabe zum Mitmenschen, 1. „offizieller“ Ehrenbürger der Stadt)
* Ferdinand Hartzer (* 1838; † 1906), Bildhauer, seit 1891 (hohe und dauerhafte Verdienste im künstlerischen Bereich, z.&nbsp;B. Thaer- und ehem. Germania-Denkmal)
* [[Gerhard Lucas Meyer]] (* 1830; † 1916), Industrieller, Geheimer Kommerzienrat seit 1905 (Stifter des Neubaus des Celler Kinderhospitals), Ehrenbürger der Stadt Celle und Peine
* [[Wilhelm Bomann]] (* 1848; † 1926), Fabrikant, Gründer des „Vaterländischen Museums“ – 1923 umbenannt in „Bomann-Museum“, seit 1907 (für grundlegende Arbeiten über bäuerliche Sitten und Brauchtum)
* Wilhelm Denicke (* 1852; † 1924), Jurist, Oberbürgermeister, seit 1924 (besonderes Engagement für die Jugend und die industrielle Stadtentwicklung)
* [[Harry Trüller]] (Keks- und Zwiebackfabrikant, Bürgervorsteher, Senator, * 1868; † 1934), seit 1930 (u.&nbsp;a. Initiator der Celler Straßenbahn)
* [[Otto Telschow]] (* 1876; † 1945), seit 1936 (Aberkennung 12. Juli 2007)
* Wilhelm Heinichen (* 1883; † 1967), Mitglied der Landessynode der ev.-luth. Landeskirche, Landrat, Ratsherr, Oberbürgermeister, postmortem 1969
* Generalkonsul Hermann von Rautenkranz (* 1883; † 1973), seit 1973 (vom Bohrarbeiter zum Pionier der heimischen Erdölwirtschaft)
* Carla Meyer-Rasch (* 1885; † 1977), Heimatforscherin, Schriftstellerin und Journalistin, seit 1973
* Dr. Herbert Severin (* 1931), Jurist, Ratsherr, Bürgermeister und 1986−2001 Oberbürgermeister, seit 25. Januar 2002 (für hervorragende und beispiellose Verdienste)
* Lieselotte Tansey (Trägerin der Ehrenmedaille der Stadt und des Niedersächsischen Verdienstordens), seit 19. August 2009 (für soziales und kulturelles Engagement und hervorragende Verdienste)

Besonderheit: Hermann von Rautenkranz (1973) und Lieselotte Tansey-von-Rautenkranz (2009) gehören derselben Familie an. Sie sind Vater und Tochter.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Werner Holtfort]], Norbert Kandel, Wilfried Köppen und [[Ulrich Vultejus]] (Hrsg.): '' Hinter den Fassaden. Geschichten aus einer deutschen Stadt.'' 2. Auflage. Steidl Verlag, Göttingen 1982, ISBN 3-88243-014-1.
* {{Literatur | Autor=Oscar Neumann | Titel=Magnum Crimen : Pola vijeka klerikalizma u Hrvatskoj | Sammelwerk=Journal of Central European Affairs | Band=Vol. 10 | Ort=Boulder CO | Jahr=1950 | Seiten 63-65}}
* Stadt Celle (Hrsg.): ''Celle.'' Celle 1991, ISBN 3-925902-12-0.
* Bellersen Quirini, Cosima: ''100 besondere Orte in Celle''. Epubli GmbH, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-9061-5. (Elektronische Ressource).
* Mijndert Bertram: ''Celle − Eine deutsche Stadt vom Kaiserreich zur Bundesrepublik. 1. Band: Das Zeitalter der Weltkriege''. Stadt Celle 1992, ISBN 3-925902-15-5.
* Michael Ende, Peter Müller: ''Celle – Mittelalterliche Herzogstadt am Heiderand''. Hamburg 2000.
* Sabine Maehnert, Kathrin Panne: ''Ein Rundgang durch das alte Celle''. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1139-0.
* Rolf-Dieter Diehl: ''Um fünf an der Pfennigbrücke. Geschichten und Anekdoten aus dem alten Celle''. Wartberg-Verlag, Gudensberg 2006, ISBN 3-8313-1648-1.
* Florian Friedrich: ''Celler Kulturlandschaft. Rundgänge durch die Geschichte.'' Erfurt 2006, ISBN 3-86680-054-1.
* Eva Lietzmann u.&nbsp;a.: ''Geschichten und Ereignisse um die Celler Neustadt − Stadtteilchronik von 1566−2005''. Celle 2006, ISBN 978-3-00-019698-0.
* Mathias Marsh, Matthias Blazek: ''Celle − neu entdeckt''. Schadinsky, Celle 2007, ISBN 978-3-9812133-0-0.
* Michael Ende, Peter Müller, Urs Müller: ''Celle – Stadt und Landkreis''. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937843-11-7.
* Reinhard Rohde, Tim Wegener: ''Celle im Nationalsozialismus. Ein topographischer Überblick''. Celle 2007.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{Internetquelle | url=http://www.scribd.com/doc/47751423/Magnum-Crimen-%D0%9F%D0%BE%D0%BB%D0%B0-%D0%92%D0%B5%D0%BA%D0%B0-%D0%9A%D0%BB%D0%B5%D1%80%D0%B8%D0%BA%D0%B0%D0%BB%D0%B8%D0%B7%D0%BC%D0%B0-%D1%83-%D0%A5%D1%80%D0%B2%D0%B0%D1%82%D1%81%D0%BA%D0%BE%D1%98-%D0%92%D0%B8%D0%BA%D1%82%D0%BE%D1%80-%D0%9D%D0%BE%D0%B2%D0%B0%D0%BA | titel=Magnum Crimen (Ausgabe von 1986) | zugriff=2013-03-17}}
{{wikivoyage}}
{{Wiktionary}}
{{Wikisource}}
* [http://www.celle.de/ Die offizielle Seite der Stadt Celle]
* [http://celle.allris-online.de/bi/allris.net.asp Das Ratsinformationssystem der Stadt Celle]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Ehemalige kreisfreie Stadt in Niedersachsen]]
[[ru:Магнум Кримен]]
[[Kategorie:Kreisstadt in Niedersachsen]]
[[sh:Magnum crimen]]
[[Kategorie:Kreisangehörige Stadt mit Sonderstatus in Niedersachsen]]
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[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Niedersachsen]]
[[sr:Magnum Crimen]]
[[Kategorie:Ehemalige Hauptstadt (Deutschland)]]

Version vom 15. August 2014, 19:51 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Celle
Deutschlandkarte, Position der Stadt Celle hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 38′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 52° 38′ N, 10° 5′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Celle
Höhe: 40 m ü. NHN
Fläche: 176,02 km2
Einwohner: 66.926 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 380 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 29221–29229
Vorwahl: 05141
Kfz-Kennzeichen: CE
Gemeindeschlüssel: 03 3 51 006
Stadtgliederung: 17 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Französischen Garten 1
29221 Celle
Website: www.celle.de
Oberbürgermeister: Dirk-Ulrich Mende (SPD)
Lage der Stadt Celle im Landkreis Celle
KarteLandkreis CelleNiedersachsenLandkreis HeidekreisLandkreis UelzenLandkreis GifhornRegion HannoverFaßbergSüdheideEschedegemeindefreies Gebiet LohheideBergenWinsenWietzeHambührenCelleAdelheidsdorfHagenWathlingenBröckelEicklingenWienhausenLanglingenHohneLanglingenEldingenAhnsbeckBeedenbostelLachendorf
Karte

Celle [ˈtsɛlə] ist eine große selbständige Stadt und Kreisstadt des Landkreises Celle in Niedersachsen, Deutschland mit rund 70.000 Einwohnern.

Celle gilt als südliches Tor zur Lüneburger Heide und ist eine Stadt mit einer pittoresken Altstadt mit über 400 Fachwerkhäusern und einem Schloss im Stil der Renaissance und des Barocks.


Geografie

Die Stadt Celle liegt im Urstromtal der Aller, einem Nebenfluss der Weser. Die Stadt befindet sich etwa 35 km nordöstlich von Hannover, 50 km nordwestlich von Braunschweig und 105 km südlich von Hamburg. Mit 70.000 Einwohnern ist sie neben Lüneburg die größte niedersächsische Stadt zwischen Hannover und Hamburg.

Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 176,05 km². Innerhalb des Stadtgebiets münden im Osten der Fluss Lachte und im Westen der Stadt der Fluss Fuhse in die Aller.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 692 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 39 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,5-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in folgende Stadtteile (Zahlen vom 1. Januar 2011[2]) auf:

Stadtteil
Einwohner
Fläche
in km²
Einwohner
pro km²
Altencelle 4.945 24,280 203
Altenhagen 892 7,102 125
Blumlage/Altstadt 8.394 4,011 2.173
Bostel 584 5,359 109
Boye 819 8,449 97
Garßen 2.819 32,891 88
Groß Hehlen 2.929 14,950 196
Hehlentor 7.721 3,530 2.187
Hustedt 716 14,198 50
Klein Hehlen 5.526 4,997 1.105
Lachtehausen 613 7,461 82
Neuenhäusen 7.868 2,970 2.648
Neustadt/Heese 10.597 10,216 1.037
Scheuen 1.051 13,093 80
Vorwerk 2.644 3,894 679
Westercelle 6.987 7,967 877
Wietzenbruch 4.875 10,671 456
Gesamt 69.980 176,045 397

Geschichte

Mittelalter

Rest der alten Stadtmauer von 1530

Als Kellu (Siedlung am Fluss)[3][4] wurde Celle 985 erstmals urkundlich erwähnt. Im 11. Jahrhundert verfügte die Stadt über das Münzrecht. Einige Münzen sind im Münzfund von Sandur auf den Färöern enthalten. 1292 gab Herzog Otto II. der Strenge Altencelle auf, wo sich bereits im 10. Jahrhundert eine Wehranlage in Form des Ringwalls von Burg befand. Er gründete 4 km nordwestlich eine rechteckige Siedlung an der bereits bestehenden Burg. 1301 wurde das Stadtrecht gewährt[5]. Zur gleichen Zeit begann der Bau der Stadtkirche.

Im Jahre 1378 wurde Celle Residenz der Herzöge von Sachsen-Wittenberg. Ab 1433 residierten die Fürsten von Lüneburg im Schloss. 1453 gründete Herzog Friedrich der Fromme vor den Toren der Stadt ein Franziskaner-Kloster. Am 3. Oktober 1453 genehmigte Papst Nikolaus V. die Verlegung des Konvents in die Stadt.[6] Im Jahre 1464 ermöglichte das Kornschifffahrtsmonopol einen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.

Frühe Neuzeit

Karte der Altstadt (um 1740)
Altes Rathaus in Weserrenaissance (1579)
Historisches Oberlandesgerichtsgebäude

1524 wurde die Reformation in Celle eingeführt. Im Jahre 1570 erbaute Herzog Wilhelm die Schlosskapelle, die 1585 eingeweiht wurde. 1660 errichtete Herzog Christian Ludwig von Celle in Altenhagen einen Reiherpfahl mit Inschrift, der an die Reiherbeize mit Edelfalken erinnert. Von 1665 bis 1705 erlebte Celle eine kulturelle Blüte als Residenz unter Herzog Georg Wilhelm. Dies ist besonders auf seine französische Gattin, Eleonore d'Olbreuse, zurückzuführen, die hugenottische Glaubensgenossen und italienische Baumeister nach Celle holte. In dieser Zeit wurden der Französische und der Italienische Garten angelegt und das barocke Schlosstheater errichtet.

Im Jahre 1705 verstarb der letzte Celler Herzog und vererbte das Fürstentum Lüneburg an die hannoverschen Welfen. Celle gehörte nun zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Als Ersatz für den Verlust des Status als Residenzstadt erhielt Celle zahlreiche Verwaltungseinrichtungen wie das Oberappellationsgericht, das Zuchthaus und das Landgestüt. Damit begann die Entwicklung zur Beamten- und Juristenstadt. Noch heute sind u. a. das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen und das für den größten Teil Niedersachsens zuständige Oberlandesgericht in Celle ansässig. Zugleich findet sich in Celle eine Justizvollzugsanstalt (kurz JVA Celle) mit ihrer Außenstelle Salinenmoor 11 km nördlich der Innenstadt. Dass die Celler Bürger einst − vor die Wahl gestellt − eher das Zuchthaus nach Celle geholt haben als eine angebotene Universität, um die Unschuld ihrer Töchter zu schützen, ist nicht belegbar, hält sich aber hartnäckig als Anekdote im Volksmund.

1786 gründete Albrecht Thaer die erste deutsche Landwirtschaftliche Versuchsanstalt in den Dammasch-Wiesen (heute Thaers Garten). Die Albrecht-Thaer-Schule ist heute Teil eines Berufsbildungszentrums im Celler Stadtteil Altenhagen.

Moderne

Neues Rathaus
Otto Haesler: Siedlung „Italienischer Garten“ in Celle, 1924/25

Im Jahre 1842 wurde die Cambridge-Dragoner-Kaserne für das gleichnamige nach Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge benannte hannoversche Regiment errichtet. Nach Erweiterung 1913 und Wiederaufbau nach partiellem Brandschaden 1936 wurde die Kaserne 1945 in Goodwood Baracks umbenannt und war von 1976 bis 1996 Sitz der Panzerbrigade 33 der Bundeswehr; die abermalige Umbenennung in Cambridge-Dragoner-Kaserne erfolgte 1980. Seit 1996 ist das Gelände insbesondere Sitz eines der größten Jugendzentren Niedersachsens (CD-Kaserne).

Von 1869 bis 1872 erfolgte der Bau einer Infanteriekaserne für das Infanterieregiment Nr. 77. 1938 wurde die Kaserne in Heidekaserne umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne durch britische Truppen genutzt, welche 1993 das Gelände verließen. Heute befindet sich im restaurierten Backsteingebäude das Neue Rathaus mit der Celler Stadtverwaltung, auf den umliegenden Freiflächen wurden Wohngebäude errichtet und der Stadtpark angelegt.

1892 wurde − mit zahlreichen Bürgerspenden − das heutige Bomann-Museum mit wichtigen volkskundlichen und stadtgeschichtlichen Sammlungen gegründet. 1913 wurde der 74 m hohe Glockenturm der Stadtkirche errichtet, dessen Glockenwerk 2008 umfassend erneuert wurde. Ende der 1920er-Jahre entstand eine Seidenspinnerei, die mit der von Peine 1932 zur Seidenwerk Spinnhütte AG fusionierten. Die Aktionäre dieser privaten Aktiengesellschaft wurde nach 1936 durch Umwandlung ausstehender Kredite der Bank der deutschen Luftfahrt, die zum Einflussbereich des Reichsluftfahrtministeriums gehörte, sowie einer Bilanzmanipulation enteignet, und das Vermögen der AG in die „Mitteldeutsche Spinnhütte GmbH“ überführt. Hintergrund dieser Aktion war der, dass die Zahlen und Daten der GmbH nicht veröffentlicht werden mussten und damit auch die Produktionszahlen geheim gehalten werden konnten. Hauptprodukt der Spinnhütte war Fallschirmseide, die für die Ausrüstung der seit 1936 aufgestellten Fallschirmjägertruppe benötigt wurde, daneben wurden in geringem Umfange noch zivile Produkte hergestellt. Im Rahmen des Ausbaus der Mitteldeutschen Spinnhütte GmbH wurden Zweigwerke in Peine, Plauen, Wanfried, Apolda, Osterode und Pirna errichtet. Dazu kamen noch Betriebe in Telgte sowie während des Krieges in Serbien. In unmittelbarer Nähe der Spinnhütte Celle wurde in den 1930er Jahren die Reichsforschungsanstalt für Seidenbau errichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Bundesforschungsanstalt für Kleintierzucht umbenannt wurde. In der 1940 fertiggestellten Hauptverwaltung der Mitteldeutschen Spinnhütte GmbH befindet sich heute das Landessozialgericht Niedersachsen.[7] Gegen Ende des Krieges fanden in einem Nebengebäude der Spinnhütte im Rahmen des 'Uranvereins' Versuche zur Urananreicherung mit Hilfe der Ultrazentrifuge statt. Diese Arbeiten standen unter der Leitung des Hamburger Physikochemikers Paul Harteck.[8]

Im September 1929 eröffnete Rudolph Karstadt ein Karstadt-Warenhaus in der Celler Innenstadt, welches in seiner Fassadengestaltung baugleich war mit dem Karstadt-Warenhaus am Berliner Hermannplatz. Die Celler Filiale wurde Mitte der 1960er Jahre abgerissen und durch einen umstrittenen Neubau ersetzt, der mit seinen Alu-Verstrebungen das Celler Fachwerk andeuten soll.

Zeit des Nationalsozialismus

Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 sah man nur deswegen von einer kompletten Zerstörung der Synagoge ab, weil Gefahr für eine angrenzende Lederfabrik sowie weitere Teile der historischen Altstadt bestanden hätte.

Am 8. April 1945 kam es zum einzigen alliierten Luftangriff auf Celle während des Zweiten Weltkriegs, bei dem die Bahnhofsanlagen das Ziel waren. Mehrere wartende Züge, in denen sich auch etwa 4000 KZ-Häftlinge befanden, wurden schwer getroffen, hunderte Menschen kamen dabei ums Leben. Einem Teil der KZ-Insassen aus den Zügen gelang die Flucht ins nahe Neustädter Holz, jedoch erschossen SS-Wachmannschaften und Celler Bürger in den darauf folgenden zwei Tagen einen Großteil der Flüchtlinge. Die Opferzahl wird mit mindestens 170 Personen angenommen. Von den Tätern zynisch „Celler Hasenjagd“ genannt, stellt das Massaker das dunkelste Kapitel der Celler Stadtgeschichte dar.[9]

Eine größere Zerstörung der Stadt wurde dadurch verhindert, dass die Stadt am 12. April 1945 ohne Widerstand den alliierten Truppen übergeben wurde.

Militär

Verabschiedung des Royal Regiment of Fusiliers durch Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende und General Sir Peter Wall

Die lange Tradition Celles als Standort militärischer Einrichtungen begann bereits Mitte des 19. Jahrhunderts mit Errichtung der Cambridge-Dragoner-Kaserne sowie der Infanteriekaserne.

In der Zeit des Nationalsozialismus hatten Teile der Infanterie-Regimenter 17 und 73 sowie des Artillerie-Regiments 19 in Celle ihre Garnison. Celle war Sitz eines Wehrbezirkskommandos und eines Wehrmeldeamtes. Darüber hinaus war Celle einer der wichtigsten Standorte der Nebelwerfer- und Entgiftungstruppe der Wehrmacht.

Der Status als Garnisonsstadt blieb Celle auch nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. In einige Kasernen zogen britische Truppen ein. Andere Kasernen (darunter die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Scheuen und die Cambridge-Dragoner-Kaserne in der Innenstadt) dienten später als Standorte für die Panzerbrigade 33 „Celle“ der Bundeswehr. Der Heeresflugplatz Celle (Immelmann-Kaserne) im Stadtteil Wietzenbruch ist heute Standort des Ausbildungszentrums der Heeresfliegerwaffenschule. Ab den 1990er Jahren wurden mehrere Kasernen im Zuge der Konversion in zivile Nutzungen überführt. So beherbergt die ehemalige Heidekaserne das Neue Rathaus, die ehemalige Cambridge-Dragoner-Kaserne das Jugend- und Kulturzentrum CD-Kaserne. Insgesamt hat Celle seit dem Ende des Kalten Krieges einen Großteil seiner Funktion als Garnisonsstadt eingebüßt. Die verbleibenden militärischen Einrichtungen stellen aber nach wie vor einen nicht unbedeutenden Wirtschaftsfaktor für Celle dar.

Nach 67 Jahren britischer Militärpräsenz in Celle zog im August 2012 die letzte britische Einheit mit rund 600 Soldaten ab, das zweite Bataillon des Royal Regiment of Fusiliers. Es war in der ehemaligen von-Seeckt-Kaserne, danach Trenchard Barracks, untergebracht. Die Einheit wurde nach Zypern auf die Militärbasen Akrotiri und Dekelia verlegt. [10] [11]

Nachkriegszeit

Celle bewarb sich nach dem Zweiten Weltkrieg neben Bonn und Frankfurt am Main sowie einigen anderen Städten als Sitz für den Parlamentarischen Rat. Allerdings fiel die Wahl am Ende auf Bonn und nicht auf Celle.

Am 1. Januar 1973 verlor die Stadt den Status einer kreisfreien Stadt und wurde damit die größte Gemeinde im Landkreis Celle. Ebenso bildete es die größte Stadt des neu geschaffenen Regierungsbezirks Lüneburg. Die Ortschaften Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn wurden an den Landkreis Gifhorn angegliedert. Seitdem betreut das Kirchspiel Hohne sechs Dörfer (Hohne, Helmerkamp, Spechtshorn, Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn) in zwei Landkreisen. In die Stadt Celle wurde zugleich eine Reihe von Dörfern der näheren Umgebung eingemeindet.

Am 25. Juli 1978 wurde vom niedersächsischen Verfassungsschutz ein fingierter Sprengstoffanschlag an der Außenmauer der Justizvollzugsanstalt verübt. Dieses Ereignis wurde als Celler Loch bekannt.

Goldmedaille 2001“ beim ersten Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf

2001 wurde die Stadt Celle beim ersten Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf als Sieger mit der Goldmedaille geehrt.[12]

2004 wurde der Regierungsbezirk Lüneburg mit allen weiteren niedersächsischen Regierungsbezirken wieder aufgelöst. Celle ist momentan die zwölftgrößte Stadt Niedersachsens.

Eingemeindungen

Einwohnerentwicklung

Celle hatte im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur wenige tausend Einwohner. Die Einwohnerzahl wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 8.800 Personen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 20.000. Durch Eingemeindungen am 1. April 1939 kam es zu einem weiteren Anstieg auf 38.000 Einwohner.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten innerhalb weniger Monate zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um 17.000 Personen auf 55.000 im Dezember 1945. Eingemeindungen am 1. Januar 1973 brachten einen Zuwachs von 18.691 auf 75.178 Einwohner, den historischen Höchststand.

Am 30. Juni 2005 betrug die Amtliche Einwohnerzahl nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 71.402 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Für 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1818 8.800
3. Dezember 1855 ¹ 13.117
3. Dezember 1861 ¹ 14.100
3. Dezember 1864 ¹ 14.900
3. Dezember 1867 ¹ 16.200
1. Dezember 1871 ¹ 16.147
1. Dezember 1875 ¹ 18.200
1. Dezember 1880 ¹ 18.800
1. Dezember 1885 ¹ 18.800
1. Dezember 1890 ¹ 18.901
2. Dezember 1895 ¹ 19.438
Jahr Einwohner
1. Dezember 1900 ¹ 19.883
1. Dezember 1905 ¹ 21.390
1. Dezember 1910 ¹ 23.263
1. Dezember 1916 ¹ 20.521
5. Dezember 1917 ¹ 19.997
8. Oktober 1919 ¹ 23.589
16. Juni 1925 ¹ 25.456
16. Juni 1933 ¹ 27.734
17. Mai 1939 ¹ 37.799
31. Dezember 1945 55.059
29. Oktober 1946 ¹ 52.281
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 59.667
25. September 1956 ¹ 57.239
6. Juni 1961 ¹ 58.506
31. Dezember 1965 58.766
27. Mai 1970 ¹ 57.155
31. Dezember 1975 74.347
31. Dezember 1980 72.820
31. Dezember 1985 70.482
25. Mai 1987 ¹ 71.222
31. Dezember 1990 72.260
31. Dezember 1995 73.936
Jahr Einwohner
31. Dezember 2000 72.127
30. Juni 2005 71.402
1. Januar 2006 71.371
1. Januar 2008 70.850
1. Januar 2009 70.596
1. Januar 2010 70.154
31. Dezember 2011 69.972
31. Dezember 2012 69.573
31. Dezember 2013 69.459

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Bei Bundestagswahlen gehört die Stadt Celle zum Wahlkreis Celle–Uelzen. 1983, 1987, 1990 und 1994 konnte Klaus-Jürgen Hedrich (CDU) die Direktwahl für sich bestreiten. 1998, 2002 und 2005 konnte Peter Struck (SPD) die Mehrheit erzielen. 2009 und 2013 erhielt Henning Otte (CDU) das Direktmandat.

Bei Landtagswahlen bildet Celle mit einzelnen Umlandgemeinden den Wahlkreis Celle. 2003 sowie 2008 lag hier die Stimmenmehrheit bei der CDU.

Stadtrat

Der Stadtrat besteht aus 42 gewählten Mitgliedern sowie dem direkt gewählten Oberbürgermeister. Ihm gehören folgende Parteien bzw. Wählergemeinschaften an:

CDU SPD FDP Grüne WG BSG-CE REP Linke Unabhängige Gesamt
2006 17 (41,3 %) 13 (30,6 %) 5 (12,4 %) 4 (8,9 %) 1 (3,4 %) 1 (1,4 %) 1 (1,2 %) 0 0 42 Sitze [14]
2011 14 (32,9 %) 13 (32,4 %) 2 (4,2 %) 5 (11,1 %) 2 (4,1 %) 1 (2,5 %) 0 1 (2,5 %) 4 (10,2 %) 42 Sitze

letzte Kommunalwahl am 11. September 2011[15]

Oberbürgermeister

  • 1877–1895: Otto Hattendorf (1822–1905)
  • 1895−1924: Wilhelm Denicke (1852–1924)
  • 1924–1945: Ernst Meyer (1887–1948)
  • 194500000: Max Vogel
  • 1945–1946: Walther Hörstmann (1898–1977)
  • 1946–1948: Richard Schäfer
  • 1948–1952: Franz-Georg Guizetti (1901–1983)
  • 1952–1964: Wilhelm Heinichen (1883–1967)
  • 1964–1973: Kurt Blanke (1900–1997)
  • 1973–1986: Helmuth Hörstmann (1909–1993)
  • 1986–2001: Herbert Severin
  • 2002–2008: Martin Biermann (CDU)
  • 2009–0000: Dirk-Ulrich Mende (SPD)

Wappen

Großes Wappen Celle

Blasonierung: „In Blau eine mit Zinnen versehene silberne Mauer, auf der drei Türme mit roten Dächern stehen. In der schwarzen Toröffnung ist ein schräggelehntes goldenes Schildchen angeordnet, darin ein aufrechter, von sieben roten Herzen umgebener blauer Löwe.“[16]

Der Helm auf dem großen Stadtwappen wird wie folgt beschrieben: „Auf dem Schild befindet sich ein blau-weiß bewulsteter Helm mit außen blauer und innen silberner Helmdecke. Auf ihm stehen zwei mit der Spitze aufgerichtete, mit der Schneide einwärts gekehrte und am Rücken mit grünen Pfauenspiegeln besteckte, auswärts geneigte silberne Sicheln mit roten Griffen.“

Flagge

Die Stadtflagge ist geteilt in zwei gleich großen Bahnen in den Stadtfarben Blau und Weiß. Sie kann zusätzlich das Stadtwappen enthalten.[17]

Dienstsiegel

Die Stadt Celle führt ein Dienstsiegel, welches das Siegelbild des ältesten Stadtsiegels von 1288 mit der Umschrift „Stadt Celle“ zeigt. Es stellt ein zwischen zwei Mauertürmen liegendes Torgebäude dar, in dessen offenem Torbogen unter einer Helmzier auf einem nach links schräg gelehnten Schild der herzoglich-lüneburgische Löwe angebracht ist.[18]

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Stadt Celle gehört dem Lüneburgischen Landschaftsverband an.

Museen

Das Bomann-Museum, vorne der Schlossgraben, im Hintergrund die Stadtkirche

Das Bomann-Museum gegenüber dem Schloss zeigt Sammlungen zur Volkskunde Niedersachsens, zur Stadtgeschichte und zur hannoverschen Landesgeschichte. Es beherbergt ein vollständiges niedersächsisches Bauernhaus. Eine Ausstellung umfasst Funde zur Ur- und Frühgeschichte. Das Museum besitzt Werke des Künstlers Eberhard Schlotter. Gezeigt wird auch die Sammlung Tansey, eine der größeren bekannten deutschen Sammlungen von Miniaturen. An das Bomann-Museum ist zudem das Kunstmuseum Celle mit der Sammlung Robert Simon angegliedert; hier ist auch das erste 24-Stunden-Kunstmuseum der Welt zu finden.

Das Residenzmuseum im Celler Schloss zeigt in den barocken Räumen unter anderem Stuckdecken italienischer Meister, sowie eine Ausstellung, die das Fürstenhaus der Welfen dokumentiert. Daneben ist eine Sammlung von „Celler Silber“ (eine Schenkung der Familie Tansey) zu sehen.



Mit der Geschichte der Garnison Celle von 1866 bis heute befasst sich das Celler Garnison-Museum, während das Schützenmuseum im „Haus der Stadtmauer“ dem Celler Schützenwesen gewidmet ist. Das bis Ende Februar 2013 bestehende Deutsche Stickmuster-Museum im Rokoko-Palais im Prinzengarten dokumentierte vier Jahrhunderte Frauengeschichte am Beispiel der Stickmusterkultur. Das Wirken des Celler „Neues Bauen“-Architekten Otto Haesler zeigt das Haesler-Museum. Im 1607 erbauten Treppenspeicher sowie in der 1677 erbauten Orangerie des Instituts für Bienenkunde ist eine Ausstellung zum Imkereiwesen zu sehen.

Theater

Altstadthäuser
Celle Altstadt, Schuhstraße
Hoppener Haus, das bekannteste und schönste Fachwerkhaus der Altstadt von Celle
Stechinellihaus
Abbild von Ernst dem Bekenner am Hoppener Haus in Celle
Die Synagoge von Celle
Kath. Kirche St. Ludwig in Celle
Blick auf das Zentrum der Celler Altstadt

Das Schlosstheater Celle wurde 1674 gegründet und gilt damit als das älteste noch bespielte Theater Deutschlands sowie als das älteste Barocktheater Europas. Es verfügt über eine Hauptbühne und einen Malersaal. Seit 1950 ganzjährig mit einem festen Ensemble bespielt und von 1956/57 bis 1972 von Dr. Hannes Razum geleitet, ist es zu bundesweiter Bedeutung gelangt.

Am Rande der Altstadt befindet sich das städtisch geförderte Kleinkunsttheater Kunst & Bühne, dessen Programm von Comedy über Chanson, Jazz und Kabarett bis hin zu Filmvorführungen reicht.

Veranstaltungen

Die Congress Union Celle ist ein Veranstaltungszentrum für Tagungen und Messen sowie für Bühnen-, Musik und Festveranstaltungen.

Das Bunte Haus ist ein gemeinnütziges Kulturzentrum. Schwerpunkt sind Projekte und Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Fragen mit den Aspekten Kultur, soziale Arbeit und politische Bildung. Die Mitarbeiter leisten ihre Arbeit ehrenamtlich.

Die CD-Kaserne als städtisches Jugend-Kulturzentrum bietet Raum für Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Film, Kunst und Gesellschaft.

Bauwerke

Die Fachwerk-Altstadt ist die Hauptattraktion der Stadt Celle. Im Zweiten Weltkrieg unbeschadet geblieben, sind dort zahlreiche Fachwerkhäuser aus den letzten Jahrhunderten zu finden, die − vor allem an der Zöllnerstraße und der Neuen Straße − teils aufwändig originalgetreu restauriert wurden. Hierzu zählen auch die Celler Synagoge und das wohl bekannteste Fachwerkhaus, das Hoppener Haus. An seiner Seite befinden sich die Sprechenden Laternen.

Das Celler Schloss geht auf eine Wasserburg des frühen 14. Jahrhunderts zurück, die sich oberhalb einer Furt durch die Aller befand. In der darauffolgenden Zeit als Regierungssitz hat das Schloss zahlreiche Erweiterungs- und Umbauten erfahren, der überwiegende Teil der Bausubstanz stammt aus der Renaissance. Im Schloss befinden sich das seit 1671 bestehende Schlosstheater sowie das Residenzmuseum.

Die Stadtkirche St. Marien ist zwar ebenfalls mittelalterlichen Ursprungs und besitzt eine sehenswerte Gruft sowie Fürstengrabmäler, der Kirchturm jedoch wurde erst 1913 errichtet. Als bedeutendes Bauwerk des Klassizismus gilt die katholische Ludwigskirche von 1838.

1884 wurde das St. Josef-Stift fertiggestellt. Im Celler Adressbuch für 1890 steht: Joseph’s Stift, Kanonenstraße 9. Clemens Cassel schreibt (Geschichte der Stadt Celle, zweiter Band, S. 447): „Das Gebäude (Bohlenberg 8 und 9), am 3. Januar 1884 in großer Feier eingeweiht, wurde 1930 bedeutend erweitert.“ Die Erweiterung von 1891 findet keine Erwähnung, der Chronist war auch bereits 1925 verstorben.[19]

Stechinellihaus

Das Gebäude bestand ursprünglich aus zwei Häusern, erbaut 1531 und 1541. Unter der morganatischen Ehefrau des Herzogs Christian von Braunschweig wurde dieses 1634 zu einem Gebäude zusammengefügt. 1668 vernichtete ein Brand das Haus. 1675 wurde unter dem Celler Hofrat J. Breyger ein Neubau errichtet. Dieser überließ das Haus seinem Schwiegersohn Francesco Maria Capellini, genannt Stechinelli. Daher hat das Gebäude noch heute seinen Namen „Stechinellihaus“. 1795–1798 wurde von dem Wachsfabrikanten Jacob Chr. Lampe das Haus im heutigen klassizistischen Stil errichtet. In der folgenden Zeit wechselte mehrmals der Eigentümer. Heute sind im Untergeschoss Geschäfte eingerichtet.

Parks

Der historische Französische Garten liegt unmittelbar südlich der Altstadt, hier befindet sich auch das Niedersächsische Landesinstitut für Bienenkunde.[20]. Am ehemaligen Standort der Befestigungsanlagen des Herzogschlosses befindet sich heute der Schlosspark mit seinem Schlossgraben, der von dem Stadtgraben gespeist wird. Entlang der Bahnhofstraße verlaufen als öffentlicher Park mit Spielplatz die Triftanlagen.

Rechts der Aller liegen die gern als Ausflugsziel genutzten Dammaschwiesen, unmittelbar schließen sich der Heilpflanzengarten sowie Thaers Garten mit einem Schlösschen an. Am Neuen Rathaus befindet sich der neu angelegte Stadtpark. Bedeutende Grünflächen stellen auch die verschiedenen Friedhöfe der Stadt dar, z. B. der malerische Waldfriedhof mit Naturgarten.

Sport

Von 1968 bis 1973 spielte der Fußballverein TuS Celle in der zweithöchsten deutschen Liga (damals Regionalliga). Nach zwei Insolvenzen und Abstieg gelang für die Spielzeit 2004/2005 der Aufstieg in die Niedersachsenliga, seit 2005 in die Oberliga Niedersachsen Nordost, die fünfthöchste Spielklasse.

Der SV Garßen-Celle spielte seit Mitte der 1990er Jahre Handball in der Zweiten Frauen-Bundesliga Nord. 2009 schaffte der SV Garßen-Celle den Aufstieg in die Erste Bundesliga der Frauen, stieg in der darauffolgenden Saison allerdings wieder ab.

1977 spielte die Herrenmannschaft MTV Celle eine Saison in der 1. Bundesliga im Rollhockey. Erfolgreicher waren einige Jahre später die Damen. Von 1987 bis 1990 wurden sie viermal in Folge Deutscher Meister. 2009 gelang den Herren, nun als MTV Eintracht Celle, die Rückkehr in die Erstklassigkeit. Nach einem Sieg und dem sportlichen Abstieg wurde die Sparte Rollhockey beim MTV Eintracht Celle komplett aufgelöst. Einen Neuanfang gab es beim SV Altencelle.

Für den Landesruderverband Niedersachsen ist Celle einer von fünf Stützpunkten für den Leistungssport (siehe → Regelmäßige Veranstaltungen).

Celle war Gastgeber der Nationalmannschaft von Angola während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Celler Wasa-Lauf: Seit 1983 findet in der Celler Innenstadt jährlich am zweiten Sonntag im März der Celler Wasa-Lauf statt. Dieser ist inzwischen eine der größten Laufveranstaltungen Deutschlands unterhalb der Marathondistanz und ist in mehrere Distanzen (Kinderlauf von 2,5 km, Läufe von 5, 10, 15 und 20 km) aufgeteilt. Seit einigen Jahren existieren auch die Disziplinen „Wandern“ mit einer Streckenlänge von 11 km u. a. entlang der Aller und „Walking“ bzw. „Nordic Walking“. 2004 wurde mit 11.232 Sportlerinnen und Sportlern ein Teilnehmerrekord aufgestellt.
  • Sprint-Regatta: Die Celler Sprint-Regatta findet jährlich im Oktober auf der Oberaller an der Ziegeninsel statt und wird von den Vereinen Hermann Billung Celle, Celler Ruderverein und Ruderclub Ernestinum-Hölty Celle ausgerichtet.
  • Celler Triathlon: Jährlich am letzten Wochenende im August findet der 'Celler Triathlon' statt. Dieser wurde anfänglich von der Sektion Celle des Deutschen Alpenvereins und seit mehreren Jahren nun vom SV Altencelle organisiert.
  • Inliner- und Handbiker-Marathon: Seit 2001 richtet die Stadt Celle den 'Inliner- und Handbiker-Marathon' von Hannover nach Celle aus. Dabei handelt es sich um eines der größten Rennen seiner Art in Deutschland. Im Jahr 2007 wurde im Rahmen dieser Veranstaltung die „Speedskating-Europameisterschaft der Masters“ ausgetragen.
  • Schützenfest Celle: Das Schützenfest Celle ist eines der größten Schützenfeste in Niedersachsen. Das Fest findet immer im Juli statt und kann auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückblicken. Seit 1928 richtet der Große Schafferrat der „Fünf vereinigten Celler Schützengesellschaften“ das gemeinsame Fest aus.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

In Celle sind industrielle Betriebe des Maschinenbaus, der Bohr- und Erdöltechnik (Baker Hughes, Bohrmeisterschule), der Elektronik, der Nahrungsmittelherstellung und der Metall-, Holz- und Kunststoffverarbeitung beheimatet. Hinzu kommen Druckfarbenherstellung (Hostmann-Steinberg GmbH), Papierverarbeitung (Werner Achilles Glanzfolien-Kaschieranstalt GmbH) sowie der Musikinstrumentenbau (u. a. Moeck). Bedeutender Wirtschaftszweig ist auch der Fremdenverkehr. Das Niedersächsische Landgestüt, das die Zucht des Hannoveraner Pferdes betreibt, ist in Celle beheimatet.

Im Dienstleistungssektor sind vor allem Verwaltungs- und Justizeinrichtungen von Bedeutung. Auch Land- und Forstwirtschaft spielen noch eine Rolle.

Nahrungsmittel

Celle ist Standort der Knäckebrotfabrik der Barilla Wasa Deutschland GmbH in Deutschland. Der hochprozentige Kräuterlikör der Marke „Ratzeputz“ der Firma „C.W. Baland & Langebartels Peter Weidmann Erben GmbH“ wurde früher direkt in der Celler Altstadt und wird heute im Industriegebiet Westercelle hergestellt. Dort entsteht auch das von der Brauerei Carl Betz gebraute „Celler Bier“ in sechs verschiedenen Sorten. Der Kräuterlikör Alter Provisor aus Celle wird hingegen weiterhin im Celler Stadtzentrum in der Rats-Apotheke Celle von Dr. Jost Greve produziert.[21]

Eine weitere Celler Spezialität ist die Rohe Roulade. Sie wurde bereits in der Nachkriegszeit in dem als Schützentreff bekannt gewordenen Gasthaus Krohne, Im Kreise 12 in der Altenceller Vorstadt, gegessen und wird heute in mehreren Celler Gaststätten angeboten.

Transport und Logistik

Ehemaliges Postgebäude von 1886/87

Die Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) und deren Tochtergesellschaft Erixx als Güter- und Personenverkehrsunternehmen im norddeutschen Streckenraum haben ihren Firmensitz in Celle.

In Celle ansässig sind zudem das Postverteilzentrum der Deutsche Post AG für das Postleitzahlengebiet 29.

Medien

Als Tageszeitung erscheint die „Cellesche Zeitung“ mit einer Auflage laut IVW von 34.042 Exemplaren (Stand I. Quartal 2010). Daneben erscheinen zweimal pro Woche der „Celler Kurier“ und zweiwöchentlich der „Celler Blitz“ sowie das täglich aktualisierte Online-Magazin „Celler Scene“ [22]. Ebenfalls monatlich erscheint der „Celler Blickpunkt“. Seit 2010 erscheint die täglich aktualisierte Netzzeitung CelleHeute, zusätzlich mit Podcasts und TV-Beiträgen über CelleHeute.TV [23]. Seit Oktober 2010 erscheint etwa zweimonatlich die Zeitschrift „revista“ als „linke zeitung für politik und kultur in celle“ [24]. Zum regionalen Stadtfernsehen gehört TVcelle [25] mit Berichten über lokale Ereignisse. Das Celler Krankenhausradio „Radio Celle 1“ sendet seit 1990 täglich ehrenamtlich für die Patienten des Allgemeinen Krankenhauses. Seit 2008 ist das Programm rund um die Uhr zu hören.

Friedhöfe

Grünanlage Hehlentorfriedhof

Der Hehlentorfriedhof, der seinen Namen von dem Celler Stadtteil Hehlentor erhielt, wurde 1536 angelegt, als der Friedhof an der Stadtkirche zu klein geworden war. Die Leichenkapelle auf dem Friedhof diente ab 1676, während des Umbaus der Stadtkirche, gleichzeitig als Ersatzkirche. 1826 wurde die Harburger Straße durch das Friedhofsgelände gebaut und teilte das Gelände. Westlich dieser Straße befinden sich verschiedene Kriegsgräber des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und des Zweiten Weltkriegs (1939–1945). Außerdem, neben anderen, die Grabstätte des Kommandeurs des Königlich Hannoverschen Regiments Garde du Corps, August Christoph Friedrich von Reitzenstein (1772-1830). Der östliche Teil des Hehlentorfriedhofes wurde bis zur Öffnung des Stadtfriedhofes 1919 für Beisetzungen genutzt. Hier befindet sich unter anderem die Grabstätte des Celler Ehrenbürgers Gerhard Lucas Meyer (1830–1916). 1982/83 wurde der Friedhof von der Stadt in eine öffentliche Grünanlage umgestaltet. 296 von den ehemals 1.400 alten Grabstellen blieben erhalten und wurden mit einbezogen.

Weitere Celler Friedhöfe sind Stadtfriedhof, Waldfriedhof, Neuenhäuser Friedhof, War Cemetery, alter Neustädter Friedhof, jüdischer Friedhof und der Friedhof Westercelle. [26]

Verkehr

Bahn

Celle liegt an der Bahnstrecke Hannover–Hamburg. Der Bahnhof gehört zur Kategorie 3. An ihm halten stündlich InterCity-Züge nach Hannover und Hamburg sowie zur Tagesrandzeit vereinzelt ICE-Züge. Im Regionalverkehr verbinden die metronom-Züge Celle mit Uelzen sowie Hannover und Göttingen. Celle ist Endpunkt der Linien S 6 und S 7 der S-Bahn Hannover.

Der Streckenabschnitt zwischen Celle und Großburgwedel wurde in den 1920er Jahren am Ostrand des als Wietzenbruch bezeichneten Waldgebietes erbaut. Diese Strecke ersparte den Zügen der Nord-Süd-Verbindung das Kopfmachen in Hannover. Aufgrund der dünn besiedelten Gegend erhielt die Strecke den Spitznamen „Hasenbahn“. Durch den geraden Streckenverlauf eignete sie sich als Schnellfahrstrecke zum Testen und für Rekordfahrten, u.a. mit dem Schienenzeppelin. 1965 wurde die Strecke elektrifiziert, später wurde sie für den regelmäßigen Verkehr mit 200 km/h ertüchtigt.[27]

Früher existierende Bahnverbindungen von Celle über Schwarmstedt nach Bremen („Allertalbahn“) und über Plockhorst nach Braunschweig wurden in den 1970er Jahren aufgegeben und inzwischen weitgehend rückgebaut. 2004 wurde auch die letzte verbliebene Nebenstrecke von Gifhorn nach Celle über Wienhausen, die auf Teilstücken noch für Güterverkehr genutzt wurde, endgültig stillgelegt und mit dem Rückbau im Stadtgebiet begonnen.

Die Osthannoversche Eisenbahnen (OHE) betreibt im Güterverkehr mehrere Nebenstrecken im Raum Celle, u. a. nach Wittingen, Soltau und Munster. Hier fahren zudem vereinzelt Museums- und Sonderzüge.

Die Bahnstrecke Lehrte–Celle stellt eine wichtige Strecke für den Güterverkehr dar und wurde darüber hinaus ab 1998 zu einer modernen S-Bahn-Strecke umgebaut.

Ein seit 1907 durch die Celler Straßenbahn betriebenes Straßenbahnnetz aus zwei Linien wurde zwischen 1954 und 1956 aufgegeben und rückgebaut.

Straße

Wichtige Anbindungen sind:

Luftbrückendenkmal beim Heeresflugplatz Celle
Celler Hafen

Luftverkehr und Luftsport

In etwa 35 km Entfernung befindet sich der Flughafen Hannover-Langenhagen mit internationalen Verbindungen.

Der Heeresflugplatz Celle befindet sich 4,5 km südwestlich der Stadtmitte am Rand des Stadtteils Wietzenbruch. Von hier wurden 1948/49 im Rahmen der Berliner Luftbrücke Versorgungsflüge nach West-Berlin durchgeführt. Heute wird der Fliegerhorst überwiegend von der Heeresfliegerwaffenschule als Ausbildungsflugplatz für Hubschrauberpiloten genutzt.

Der Flugplatz Celle-Arloh nahe dem Stadtteil Scheuen (4 km nördlich) dient dem Sportflug. Zusätzlich werden Rundflüge über die Stadt Celle und in die Lüneburger Heide angeboten. Ebenfalls bei Scheuen befindet sich ein Segelfluggelände.

Allerwehr und Brücke mit Bundesstr. 3

Schifffahrt

Der Celler Hafen wird heute nur noch touristisch genutzt. Die Aller ist ab Celle flussabwärts als Bundesschifffahrtsstraße klassifiziert, flussaufwärts verhindert ein Wehr eine durchgängige Befahrbarkeit der Aller. In früheren Jahrhunderten war Celle ein bedeutender Umschlagplatz für den Schiffsverkehr zwischen Braunschweig und den Häfen in Bremen über Oker, Aller und (Unter-) Weser. Bremer und Braunschweiger Kaufleute hatten mit den Celler Herzögen und später der Stadt Celle detaillierte Verträge, um den Transport sicherzustellen, da die Stromschnellen der Aller im Celler Stadtgebiet ein Umladen im Hafen erforderlich machten.

Ab 1900 ging das Transportaufkommen im Celler Hafen zunehmend zurück und verlagerte sich auf Straße und Schiene. Wesentlich blieben bis 1970 noch der Getreidetransport zur Celler Rathsmühle und der Transport von Kalisalzen.

Nahverkehr

Die Firma CeBus betreibt 8 Buslinien im Stadtgebiet. Im Regional-Busverkehr gibt es etwa 15 Buslinien, mit denen die Gemeinden im Landkreis Celle erreicht werden können. Teilweise werden Stadt- und Regionalbuslinien miteinander kombiniert, einige Linienverkehre der Regionallinien werden mit sogenannte AnrufLinienFahrten (ÖPNV-Sonderformen) bedient. In den Abendstunden und am Wochenende verkehrt ein Ruftaxi (AST). Seit dem 12. November 2011 betreibt der Landkreis Celle in Zusammenarbeit mit der Firma CeBus zwei (ehem. vier) Nachtbus-Linien, den so genannten „Kulturbus“, für zunächst zwei Jahre.

Bildung

Allgemeinbildende Schulen

In Celle bestehen als Gymnasien das Hermann-Billung-Gymnasium mit den Schwerpunkten Mathematik-Naturwissenschaften, Spanisch und bilingualer Unterricht (Geschichte ab Stufe 7 auf Englisch), das Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium mit den Schwerpunkten Musik und europäischer Austausch, das bereits 1328 als Lateinschule gegründete Ernestinum mit Latein und Altgriechisch sowie das Hölty-Gymnasium mit einem Angebot für Russisch und einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig.

Weitere allgemeinbildende Schulen sind drei Realschulen (Westercelle, Auf der Heese, Burgstraße), sechs Grund- und Hauptschulen (Altstadt, Blumlage, Groß Hehlen, Heese-Süd, Neustadt, Wietzenbruch) sowie neun reine Grundschulen. Hinzu kommen noch als Grundschule die „Katholische Schule“ sowie als Grund- und Realschule die „Freie Aktive Schule Celle“ des Montessori-Aktiv e.V.

Berufsbildende Schulen

In Celle gibt es vier Berufsbildende Schulen (BBS): die BBS I − Wirtschaft und Verwaltung −, die BBS II (Axel-Bruns-Schule) − Technik, Gestaltung, Informatik −, die BBS III − Gesundheit und Soziales − sowie die BBS IV (Albrecht-Thaer-Schule) − Agrarwirtschaft, Hauswirtschaft, Ernährung. An allen vier Schulen existieren Einrichtungen der ein- und zweijährigen Fachoberschule, die zur Fachhochschulreife führen. Alle Schulen, mit Ausnahme der BBS III, bieten auch entsprechende Fachgymnasien an, die mit der allgemeinen Hochschulreife abschließen. Ergänzend zur BBS III besteht in Celle eine anerkannte Ersatzschule für Soziales, die „Schule der Lobetalarbeit“ in Trägerschaft der evangelischen Kirche. An dieser Schule besteht die Möglichkeit, soziale Berufe zu erlernen sowie das Fachabitur zu absolvieren.

Damit gibt es in Celle neben den allgemeinbildenden Gymnasien auch Fachgymnasien für Wirtschaft, Technik, Ernährung und Soziales.

Pädagogische Akademie Celle (1946−1953)

Von 1946 bis 1953 war Celle Sitz der „Pädagogischen Akademie Celle - Adolf-Reichwein-Hochschule“, die mit dem Pädagogen Hans Bohnenkamp als Direktor gegründet wurde. Die Hochschule hatte zeitweise ihr Domizil in der „Altstädter Schule“. Insgesamt waren 26 Dozenten in der Zeit in Celle an der Hochschule tätig, 493 Studenten absolvierten die viersemestrige Ausbildung zum Volksschullehrer. Die Hochschule verfügte über eine eigene Zeitschrift, die „Glashausblätter“. Im Jahr 1953 zog die Hochschule vor allem wegen der problematischen Raumsituation um nach Osnabrück, in das Osnabrücker Schloss. Die PH Osnabrück wurde dort zu einem Vorläufer der heutigen Universität Osnabrück. Ein bekannter Absolvent der damaligen Hochschule war Johannes Poeppel, der später Generalleutnant und Generalinspekteur des Heeres wurde.[28].

Weitere Bildungseinrichtungen

Seit 2003 ist Celle Standort der privaten Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW), die hier die Studiengänge Mechatronik und Bachelor of Business Administration anbietet.

Eine weitere wichtige Bildungseinrichtung in Celle ist die Bohrmeisterschule als Fachschule für Bohr-, Förder- und Rohrleitungstechnik.

In Celle befinden sich auch eine der beiden niedersächsischen Landesfeuerwehrschulen sowie die Celler Schule, ein von der Gema-Stiftung getragenes Förderseminar für Nachwuchs-Liedtexter (1996−2008, ab 2009 in Springe).

Celle ist ferner Sitz des Auditoriums Celle, einer Fortbildungseinrichtung der Notarkammer für den Oberlandesgerichtsbezirk Celle. Das Auditorium Celle bietet außer Fortbildungsveranstaltungen für amtierende Notare und Notarinnen sowie für Notariatsmitarbeiter Repetitorien für Bewerber auf das Amt als Notar zur Vorbereitung auf die notarielle Fachprüfung an, weshalb es einer großen Anzahl von Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen weit über den Oberlandesgerichtsbezirk Celle bekannt ist.

Darüber hinaus gibt es in Celle eine Volkshochschule, zu der mehrere Außenstellen in umliegenden Gemeinden gehören.

Das Auditorium Celle ist eine Fortbildungseinrichtung der Notarkammer für den Oberlandesgerichtsbezirk Celle.[29]

Seit 1983 führt die TAS-Technische Ausbildungsstätten GmbH die Aus- und Weiterbildung für die Unternehmen der Region, mit dem Schwerpunkt Metallverarbeitung, durch.

Kirche St. Johannes der Täufer

Religionen

In Celle befinden sich die evangelisch-lutherischen Kirchen Bonifatiuskirche (Klein Hehlen), Christuskirche (Westercelle), St. Cyriacus (Groß Hehlen), St. Georg (Blumlage), Gertrudenkirche (Altencelle), Johanneskirche (Wietzenbruch), Kreuzkirche (Neuenhäusen), Stadtkirche St. Marien, Markuskirche (Garßen), das Matthäusgemeindezentrum (Vorwerk), die Neuenhäuser Kirche (Neuenhäusen), Neustädter Kirche (Neustadt) und Pauluskirche (Heese).

Katholische Kirchen sind St. Hedwig (Heese), St. Johannes der Täufer (Vorwerk) und St. Ludwig.

Freikirchen im Rahmen der Deutschen evangelischen Allianz: Baptisten (EFG), Freie evangelische Gemeinde (FEG), Ecclesia, Christuszentrum, Adventisten, Gemeinde in der Nachfolge.

Die Synagoge der jüdischen Gemeinde liegt in der Altstadt und ist die älteste erhaltene Synagoge in Niedersachsen.

Persönlichkeiten

Albrecht-Thaer-Denkmal

Söhne und Töchter

Personen, die in Celle gewirkt haben oder wirken

Ehrenbürger

  • Simon Hoppener († 1566), herzoglicher Amtsschreiber und späterer Rentmeister, seit 1547 (ältester „registrierter“ Ehrenbürger Deutschlands)
  • Medizinalrat Ludwig Andreas Koeler (* 1773; † 1836), Hofmedikus, Lehrer am Chirurgischen Institut Celle, Direktor des Kollegs der Vereinigten Armenanstalten, seit 1832 (Hingabe zum Mitmenschen, 1. „offizieller“ Ehrenbürger der Stadt)
  • Ferdinand Hartzer (* 1838; † 1906), Bildhauer, seit 1891 (hohe und dauerhafte Verdienste im künstlerischen Bereich, z. B. Thaer- und ehem. Germania-Denkmal)
  • Gerhard Lucas Meyer (* 1830; † 1916), Industrieller, Geheimer Kommerzienrat seit 1905 (Stifter des Neubaus des Celler Kinderhospitals), Ehrenbürger der Stadt Celle und Peine
  • Wilhelm Bomann (* 1848; † 1926), Fabrikant, Gründer des „Vaterländischen Museums“ – 1923 umbenannt in „Bomann-Museum“, seit 1907 (für grundlegende Arbeiten über bäuerliche Sitten und Brauchtum)
  • Wilhelm Denicke (* 1852; † 1924), Jurist, Oberbürgermeister, seit 1924 (besonderes Engagement für die Jugend und die industrielle Stadtentwicklung)
  • Harry Trüller (Keks- und Zwiebackfabrikant, Bürgervorsteher, Senator, * 1868; † 1934), seit 1930 (u. a. Initiator der Celler Straßenbahn)
  • Otto Telschow (* 1876; † 1945), seit 1936 (Aberkennung 12. Juli 2007)
  • Wilhelm Heinichen (* 1883; † 1967), Mitglied der Landessynode der ev.-luth. Landeskirche, Landrat, Ratsherr, Oberbürgermeister, postmortem 1969
  • Generalkonsul Hermann von Rautenkranz (* 1883; † 1973), seit 1973 (vom Bohrarbeiter zum Pionier der heimischen Erdölwirtschaft)
  • Carla Meyer-Rasch (* 1885; † 1977), Heimatforscherin, Schriftstellerin und Journalistin, seit 1973
  • Dr. Herbert Severin (* 1931), Jurist, Ratsherr, Bürgermeister und 1986−2001 Oberbürgermeister, seit 25. Januar 2002 (für hervorragende und beispiellose Verdienste)
  • Lieselotte Tansey (Trägerin der Ehrenmedaille der Stadt und des Niedersächsischen Verdienstordens), seit 19. August 2009 (für soziales und kulturelles Engagement und hervorragende Verdienste)

Besonderheit: Hermann von Rautenkranz (1973) und Lieselotte Tansey-von-Rautenkranz (2009) gehören derselben Familie an. Sie sind Vater und Tochter.

Literatur

  • Werner Holtfort, Norbert Kandel, Wilfried Köppen und Ulrich Vultejus (Hrsg.): Hinter den Fassaden. Geschichten aus einer deutschen Stadt. 2. Auflage. Steidl Verlag, Göttingen 1982, ISBN 3-88243-014-1.
  • Stadt Celle (Hrsg.): Celle. Celle 1991, ISBN 3-925902-12-0.
  • Bellersen Quirini, Cosima: 100 besondere Orte in Celle. Epubli GmbH, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-9061-5. (Elektronische Ressource).
  • Mijndert Bertram: Celle − Eine deutsche Stadt vom Kaiserreich zur Bundesrepublik. 1. Band: Das Zeitalter der Weltkriege. Stadt Celle 1992, ISBN 3-925902-15-5.
  • Michael Ende, Peter Müller: Celle – Mittelalterliche Herzogstadt am Heiderand. Hamburg 2000.
  • Sabine Maehnert, Kathrin Panne: Ein Rundgang durch das alte Celle. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1139-0.
  • Rolf-Dieter Diehl: Um fünf an der Pfennigbrücke. Geschichten und Anekdoten aus dem alten Celle. Wartberg-Verlag, Gudensberg 2006, ISBN 3-8313-1648-1.
  • Florian Friedrich: Celler Kulturlandschaft. Rundgänge durch die Geschichte. Erfurt 2006, ISBN 3-86680-054-1.
  • Eva Lietzmann u. a.: Geschichten und Ereignisse um die Celler Neustadt − Stadtteilchronik von 1566−2005. Celle 2006, ISBN 978-3-00-019698-0.
  • Mathias Marsh, Matthias Blazek: Celle − neu entdeckt. Schadinsky, Celle 2007, ISBN 978-3-9812133-0-0.
  • Michael Ende, Peter Müller, Urs Müller: Celle – Stadt und Landkreis. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937843-11-7.
  • Reinhard Rohde, Tim Wegener: Celle im Nationalsozialismus. Ein topographischer Überblick. Celle 2007.
Commons: Celle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Celle – Reiseführer
Wiktionary: Celle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Celle – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. www.celle.de.
  3. Bach, Adolf: Deutsche Namenkunde. Bd. II, 1: Die deutschen Ortsnamen. Heidelberg 1953, S. 36.
  4. Wesche, Heinrich: Unsere niedersächsischen Ortsnamen, o. O. 1957, S. 38.
  5. Gengler, Heinrich Gottfried: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 479–482; siehe auch S. 982–983.
  6. Sabine Machnert: Celle - Franziskaner in: Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer (Hrsg.): Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810. Teil 1-4. Bielefeld 2012, ISBN 3895349569. S. 301f.
  7. Feußner, Hubertus: „Die Spinnhütte“, in: Apoldaer Heimat. Beiträge zur Natur und Heimatgeschichte der Stadt Apolda und ihrer Umgebung 2008, hrsg. v. Apoldaer Kulturverein e. V., S. 29 ff.
  8. Schaaf, Michael: „Atomforschung in Celle“, in: Celle. Das Stadtbuch, hrsg. von Bernd Polster, Bonn 2003.
  9. Celle im Nationalsozialismus Print: Wilfried Köppen, „Amtshilfe“. Bis Celle ohne Juden war, in Werner Holtfort, Norbert Kandel, Wilfried Köppen, Ulrich Vultejus: Hinter den Fassaden. Geschichten aus einer deutschen Stadt, Göttingen 1982, S. 97–102. -- Daniel Blatman: Die Todesmärsche 1944/45. Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords. Aus dem Hebräischen v. Markus Lemke. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 3-498-02127-3, Celle: passim.
  10. Britische Soldaten verlassen Celle, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 5. Juli 2012.
  11. Truppenabzug: Ein Abschied für immer bei: NDR vom 6. Juli 2012.
  12. Vergleiche die Dokumentation bei Commons (siehe unter dem Abschnitt Weblinks)
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  14. Stadtrat Celle Wahlergebnis 2006.
  15. Endergebnis der Kommunalwahl am 11. September 2011.
  16. Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 2.
  17. Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 3.
  18. Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 4.
  19. Blazek, Matthias: 125 Jahre Grund- und Hauptschule Neustadt 1885−2010 − Celler Stadt- und Vorstadtgeschichte in einem, Celle 2010, S. 15 f., ISBN 978-3-00-030778-2.
  20. Institut für Bienenkunde.
  21. [1]
  22. Stadt-Magazin Celler Scene.
  23. CELLEHEUTE.
  24. [2].
  25. TVcelle.
  26. Friedhöfe in Celle.
  27. Über die Geschichte der früheren Reichsbahnlinie lies ausführlich: Blazek, Matthias; Evers, Wolfgang: Bau der Reichsbahnlinie Celle-Langenhagen. „Hasenbahn“ wurde vor 35 Jahren zweigleisig / Der größte Teil der Strecke verläuft schnurgerade – Erster Weltkrieg setzte den Bauarbeiten ein vorläufiges Ende, Sachsenspiegel 21 und 22, Cellesche Zeitung vom 29. Mai und 5. Juni 1999.
  28. Klütz, Konrad: Die Pädagogische Hochschule Celle: Adolf-Reichwein-Hochschule 1946−1953, in: Celler Chronik 7 − Beiträge zur Geschichte und Geographie des Stadt und des Landkreises Celle, Museumsverein Celle e.V., Celle 1996.
  29. Auditorium Celle.
  30. Harald Müller (Text), Ulrich Loeper (Bilder): Biographisch-bibliographisches Lexikon Celler Musiker. Komponisten, Sänger, Instrumentalmusiker, Musikpädagogen, Musikwissenschaftler, Instrumentenbauer, Glockengießer, Musikverleger, Musikalienhändler und Musiktherapeuten ( = Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte. Schriftenreihe des Stadtarchivs und des Bomann-Museums Celle, Bd. 31), hrsg. von der Stadt Celle, Celle: Stadt Celle, 2003, ISBN 3-925902-50-3