Hermann Maier und Schloss Venaria Reale: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:La Reggia della Venaria Reale.jpg|mini|La Reggia di Venaria Reale]] |
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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Skirennläufer ''Hermann Maier''. Zum Industriebauer siehe [[Hermann Maier-Leibnitz]]; zu anderen Personen siehe [[Hermann Mayer]].}} |
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Der '''Palast von Venaria Reale''' ({{itS|'''Reggia di Venaria Reale'''}}, [[Piemontesische Sprache|piemontesisch]] ''ël Castel 'dla Venarìa'') ist eine der [[Residenzen des Hauses Savoyen]], die 1997 in die Liste des [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbes]] aufgenommen wurden. Er steht in der Gemeinde [[Venaria Reale]] nördlich von [[Turin]] in der [[Italien|italienischen]] Region [[Piemont]] und ist Italiens zweitgrößtes Schloss nach dem [[Palast von Caserta]], das zu den größten der Welt gehört. |
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Der Name des Schlosses leitet sich von der lateinischen ''Venatio Regia'', der ''königlichen Jagd'' ab. |
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{{Infobox Alpiner Skirennläufer |
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<!-- Allgemeine Informationen --> |
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| kurzname = Hermann Maier |
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| bild = [[Datei:Hermann Maier 2.jpg|200px|Hermann Maier (Hinterstoder, Dezember 2006)]]<br /><small>Hermann Maier im Dezember 2006</small> |
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| langname = |
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| nation = {{AUT}} |
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| geburtstag = 7. Dezember 1972 |
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| geburtsort = Altenmarkt im Pongau |
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| geburtsland = |
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| groesse = 181 |
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| gewicht = 86 |
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| beruf = |
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| sterbedatum = |
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| sterbeort = |
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| sterbeland = |
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<!-- Karriere --> |
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| disziplin = [[Riesenslalom]], [[Super-G]],<br />[[Abfahrt]], [[Alpine Kombination|Kombination]] |
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| verein = USC Flachau |
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| trainer = |
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| nationalkader = |
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<!-- Status-Kürzel: a für aktiv, g für gesperrt, n für nicht aktiv, v für verstorben, z für zurückgetreten --> |
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| status = z |
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| karriereende = 13. Oktober 2009 |
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<!-- Medaillen --> |
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| Medaillenspiegel = |
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{{Medaillenspiegel | Olympische Spiele |2|1|1}} |
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{{Medaillenspiegel | Weltmeisterschaften |3|2|1}} |
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| medaillen = |
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{{Medaillen Wintersport| Wo = Olympia |
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| Gold | [[Olympische Winterspiele 1998|Nagano 1998]] | Super-G |
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| Gold | Nagano 1998| Riesenslalom |
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| Silber| [[Olympische Winterspiele 2006|Turin 2006]] | Super-G |
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| Bronze | Turin 2006 | Riesenslalom |
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{{Medaillen Wintersport| Wo = Alpine Skiweltmeisterschaften |
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| Gold | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Vail 1999]] | Super-G |
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| Gold | Vail 1999 | Abfahrt |
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| Bronze | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|St. Anton 2001]] | Super-G |
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| Silber | St. Anton 2001 | Abfahrt |
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| Silber | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2003|St. Moritz 2003]] | Super-G |
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| Gold | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2005|Bormio 2005]] | Riesenslalom |
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<!-- Weltcup --> |
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| weltcupdebuet= 10. Februar 1996 |
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| weltcupsiege = 54 |
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| wcgesamt = '''1.''' ([[Alpiner Skiweltcup 1997/1998|1997/98]], [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|1999/00]],<br />[[Alpiner Skiweltcup 2000/2001|2000/01]], [[Alpiner Skiweltcup 2003/2004|2003/04]]) |
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| wcabfahrt= '''1.''' (1999/00, 2000/01) |
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| wcsuperg= '''1.''' (1997/98, [[Alpiner Skiweltcup 1998/1999|1998/99]],<br />1999/00, 2000/01,<br />2003/04) |
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| wcriesenslalom= '''1.''' (1997/98, 1999/00,<br />2000/01) |
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| wcslalom= 39. (1997/98) |
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| wckombi= 2. (1997/98, 1999/00) |
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<!-- Podiumsplatzierungen mit {{Wettbewerbsbilanz |Anzahl 1. Plätze|Anzahl 2. Plätze|Anzahl 3. Plätze}} anzugeben. |
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Bitte keine Parameter mit {{Wettbewerbsbilanz|0|0|0}} füllen, weil unnötige Info! |
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--> |
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| wctop3abfahrt = {{Wettbewerbsbilanz|15|5|5}} |
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| wctop3superg = {{Wettbewerbsbilanz|24|10|4}} |
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| wctop3riesenslalom = {{Wettbewerbsbilanz|14|5|9}} |
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| wctop3parallel = {{Wettbewerbsbilanz|0|0|1}} |
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| wctop3kombi = {{Wettbewerbsbilanz|1|1|2}} |
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| wctop3superkombi = |
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| update = |
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Die Anlage umfasst das Schloss, den 60 ha großen Schlosspark, das ehemals für die Bediensteten des Schlosses angelegte historische Dorf (''Borgo'') sowie den 3.000 ha großen ''Parco della Mandria'', früher der königliche Jagdgrund, heute ein eingezäuntes Natur- und Tierparkgelände.<ref>[http://www.lavenaria.it/web/ ''La Venaria Reale''], offizielle Website</ref> |
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'''Hermann Maier''' (* [[7. Dezember]] [[1972]] in [[Altenmarkt im Pongau]]) ist ein ehemaliger [[Ski Alpin|Skirennläufer]] aus [[Flachau (Salzburg)|Flachau]], [[Österreich]]. Er wurde zweimal [[Liste der Olympiasieger im Alpinen Skisport|Olympiasieger]], dreimal [[Liste der Weltmeister im Alpinen Skisport|Weltmeister]], gewann viermal den [[Liste der Gesamtweltcupsieger im Alpinen Skisport|Gesamtweltcup]] und |
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zehn Weltcup-Disziplinenwertungen. Bei der Wahl zu [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]] wurde er viermal ausgezeichnet (Rekord bei den Herren) und erhielt zusätzlich zwei Ehrenpreise. Außerdem erhielt er 2004 einen [[Laureus World Sports Awards|Laureus World Sports Award]] in der Kategorie „[[Laureus World Sports Awards/Comeback des Jahres|Comeback des Jahres]]“. |
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== Geschichte == |
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=== 1658 bis 1699: La Reggia di Diana, ein Jagd- und Lustschloss === |
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=== Beginn und Durchbruch (1996–1997) === |
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[[Datei:Reggia Venaria Reale-IMG 1886.JPG|mini|Schloss der Diana]] |
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Hermann Maier, gelernter [[Maurer]] und staatlich geprüfter Skilehrer, litt in seiner Jugend an [[Morbus Osgood-Schlatter]], wodurch sein Talent lange verborgen blieb. Am 6. Jänner 1996 nahm er als Vorläufer an einem [[Alpiner Skiweltcup|Weltcup]]-Riesenslalom in seinem Heimatort [[Flachau (Salzburg)|Flachau]] teil und fiel dadurch auf, dass er im Falle einer Wertung Platz zwölf belegt hätte. Der [[Österreichischer Skiverband|Österreichische Skiverband]] honorierte diese Leistung und ließ Maier bereits zwei Tage später erstmals im Europacup bei einem Riesenslalom in [[Les Arcs (Savoie)|Les Arcs]] starten, wo er hinter [[Steve Locher]] den zweiten Platz belegte. Nach weiteren Einsätzen und fünf Siegen im Europacup gab Hermann Maier noch in derselben Saison, am 10. Februar 1996, bei einem Riesenslalom im [[Hinterstoder]] im Alter von 23 Jahren sein Weltcupdebüt und fuhr mit Rang 26 auch auf Anhieb in die Punkteränge. |
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Während [[Christina von Frankreich]] noch über das [[Haus Savoyen|Herzogtum Savoyen]] herrschte, suchte ihr Sohn [[Karl Emanuel II.|Carlo Emanuele II]] [[Haus Savoyen|di Savoia]] (Karl Emanuel II. von Savoyen) eine Basis für seine Jagdzüge in dem hügeligen [[Heidelandschaft|Heide]]land nördlich von Turin und beauftragte 1658 den Turiner Architekten [[Amedeo di Castellamonte]] mit dem Bau eines Jagd- und Lustschlosses. Nachdem er 1663 die Regierung übernommen hatte, sollte das Schloss auch ein Denkmal für sich und die 1665 mit ihm vermählte [[Maria Johanna von Savoyen|Maria Giovanna Battista di Savoia–Nemours]] werden. |
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Die Anlage war entlang einer 2 km langen Achse konzipiert, die entlang der Hauptstraße des ''Borgo'', der heutigen ''Via Andrea Mensa'' begann, über den Ehrenhof und den Hirschbrunnen (''Corte d'onore e Fontana del Cervo'') direkt auf den Saal der Diana (''Sala di Diana'') im Schloss zuführte, auf dessen Gartenterrasse fortgesetzt wurde und schließlich vom Herkulesbrunnen (''Fontana d'Ercole'') in einem langen Kanal zu dem heute nicht mehr vorhandenen Dianatempel verlief. |
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Seine erste volle [[Alpiner Skiweltcup 1996/1997|Weltcup-Saison 1996/97]] verlief allerdings durchwachsen. Nachdem Maier bis dahin nur in den Riesenslaloms eingesetzt wurde, stürzte er am 11. Jänner 1997 bei seiner ersten Weltcup-Abfahrt in [[Chamonix-Mont-Blanc|Chamonix]] schwer und verletzte sich an einer Hand, so dass eine Nominierung für die [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1997|Weltmeisterschaft]] in [[Sestriere]] nicht in Frage kam. Doch gleich beim Weltcupcomeback, bei den beiden Super-Gs in [[Garmisch-Partenkirchen]] zeigte Maier auf. Nachdem er am 21. Februar 1997 mit dem zweiten Rang hinter dem Franzosen [[Luc Alphand]] sein erstes Weltcuppodest erreichte, feierte er zwei Tage später, am 23. Februar, seinen ersten Weltcupsieg und verwies dabei [[Kristian Ghedina]] und [[Lasse Kjus]] auf die Plätze. |
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In der Hauptstraße wurde auf halbem Wege die ''Piazza della SS. Annunziata'' angelegt, dessen Grundriss der Form des Ordenszeichens des [[Annunziaten-Orden]]s (''Ordine Supremo della Santissima Annunziata'') nachgebildet ist, des höchsten Ordens des Hauses Savoyens. An der Nordseite des Platzes wurde die Kirche der Empfängnis der Jungfrau Maria (''Chiesa della Natività di Maria Vergine'') erbaut.<ref>[http://www.geoplan.it/luoghi-interesse-italia/monumenti-provincia-torino/cartina-monumenti-venaria-reale/monumenti-venaria-reale-piazza-della-ss-annunziata-e-chiesa-della-nativita-di-maria-vergine.htm ''Piazza della SS Annunziata e Chiesa della Natività di Maria Vergine''] auf geoplan.it</ref> |
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=== Durchbruch und Doppelolympiasieg (1997/98) === |
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Den wirklichen Durchbruch schaffte Hermann Maier aber erst in der [[Alpiner Skiweltcup 1997/1998|Saison 1997/98]]. Der Flachauer gewann in diesem Winter zwei Weltcupabfahrten, drei Riesenslaloms, eine Kombination sowie vier Super-Gs. Maier sicherte sich damit erstmals den Gesamtweltcup vor seinen beiden Teamkollegen [[Andreas Schifferer]] und [[Stephan Eberharter]] und gewann auch die Kristallkugeln im Super-G sowie im Riesenslalom. Im Abfahrtsweltcup musste sich der Salzburger nur Schifferer geschlagen geben. |
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Als Carlo Emanuele II 1675 früh verstarb, waren wesentliche Teile der Anlage, insbesondere das Schloss weitgehend fertiggestellt. Die Bauarbeiten wurden von Maria Giovanna Battista di Savoia–Nemours zu Ende geführt, die bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes [[Viktor Amadeus II.|Vittorio Amedeo II]] regierte.<ref name="lavenaria">[http://www.lavenaria.it/web/it/esplora/la-reggia/introduzione.html ''La Reggia - Introduzione''] auf der offiziellen Website</ref> |
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In dieser Saison nahm Hermann Maier auch an seinen ersten Titelkämpfen teil. Seine Antritte bei den [[Olympische Winterspiele 1998|Olympischen Winterspielen 1998]] im japanischen [[Nagano]] verliefen spektakulär. Der erste Wettbewerb, an dem Maier teilnahm, war der Kombinationsslalom, nach dem er in aussichtsreicher Position lag. Aufgrund eines Schneesturms, der die olympischen Skipisten heimsuchte, mussten sowohl die Kombinations- als auch die klassische Abfahrt immer wieder verschoben werden und wurden schließlich am selben Tag ausgetragen. Doch schon beim Abfahrtslauf kam Maier schwer zu Sturz. Nach etwa 18 Sekunden Fahrzeit hob der Österreicher bei einer S-Kurve ab, segelte fast 40 Meter waagrecht durch die Luft und landete schließlich im Tiefschnee außerhalb der Piste. Er erlitt dabei allerdings nur leichte Verletzungen an Knie und Schulter, nahm am olympischen Super-G drei Tage später wieder teil und gewann sensationell die Goldmedaille vor [[Hans Knauß]] und [[Didier Cuche]]. Auch im Riesenslalom ließ Maier der Konkurrenz keine Chance und verwies [[Stephan Eberharter]] und [[Michael von Grünigen]] auf die Plätze. Als er gefragt wurde, was er während seines Sturzes dachte, meinte er: „Wenn ich jetzt noch Gold gewinne, bin ich unsterblich!“ Die Bilder seines Sturzes gingen um die Welt, waren auch bei den großen US-Sendern ein Ereignis und schafften es auf beinahe alle Titelblätter. Durch diesen Sturz und die anschließenden Erfolge erlangte Hermann Maier weltweite Berühmtheit und man gab ihm den Spitznamen „Herminator“ – in Anspielung auf den in Österreich geborenen „[[Terminator (Film)|Terminator]]“ [[Arnold Schwarzenegger]]. Im Jahr 1998 wurde Maier zum ersten Mal von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten mit dem [[Skieur d’Or]] ausgezeichnet. |
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Während des [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieges]] (''Guerra della Grande Alleanza''), an dem auch Vittorio Amedeo II teilnahm, zerstörten die für [[Ludwig XIV.]] kämpfenden Truppen unter Marschall [[Nicolas de Catinat]] Anfang Oktober 1693 auf ihrem Weg zur [[Schlacht bei La Marsaglia]] weite Teile des Schlosses.<ref>[http://www.reggiavenariareale.it/storia_i.htm ''La storia della Reggia di Venaria''] auf der Website der ''A.V.T.A. - Associazione Amici Reggia Venaria Reale''</ref> |
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=== Weitere Erfolge (1998–2001) === |
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Die weiteren Jahre verliefen für den Doppelolympiasieger nicht minder erfolgreich. In der [[Alpiner Skiweltcup 1998/1999|Saison 1998/99]] musste Maier im Gesamtweltcup zwar den Norwegern [[Lasse Kjus]] und [[Kjetil André Aamodt]] den Vortritt lassen, er sicherte sich aber neben der kleinen Kristallkugel für den Super-G-Weltcup bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Weltmeisterschaft 1999]] in [[Vail (Colorado)|Vail]]/[[Beaver Creek Resort|Beaver Creek]] zwei Weltmeistertitel. Nachdem er sich den Titel in seiner Paradedisziplin, dem Super-G, mit Lasse Kjus teilen musste, hielt er den Norweger in der Abfahrt auf Distanz. WM-Dominator Kjus wurde Vizeweltmeister. |
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=== 1699 bis 1798: Königlicher Palast === |
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Die darauffolgende [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|Saison 1999/2000]] dominierte der Österreicher nach Belieben. Mit exakt 2000 Weltcuppunkten stellte Hermann Maier einen bis heute gültigen Rekord bei den Herren auf. Neben der Kristallkugel für den Gesamtweltcup sicherte sich der Flachauer auch jene für Abfahrt, Super-G und Riesenslalom. |
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[[Datei:Reggia di Venaria Reale - Belvedere e Padiglione Garove.jpg|mini|Torre del Belvedere]] |
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Ab 1699 ließ Vittorio Amedeo II das Schloss entsprechend seinen Vorstellungen von einem großartigeren Palast durch den Architekten [[Michelangelo Garove]] umbauen. Die Gärten wurden nach dem Vorbild des [[Schloss Versailles|Schlosses von Versailles]] im französischen Stil neu angelegt. |
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Auch im [[Alpiner Skiweltcup 2000/2001|Winter 2000/01]] gewann Maier die Kristallkugeln in seinen drei Spezialdisziplinen sowie im Gesamtweltcup. In dieser Saison war er im Weltcup gleich 13 mal erfolgreich – darunter auch sein einziger Sieg beim Abfahrtslauf auf der Streif in [[Kitzbühel]] – womit er die Bestmarke des Schweden [[Ingemar Stenmark]] aus der [[Alpiner Skiweltcup 1978/1979|Saison 1978/79]] einstellte. Aufgrund dieser Erfolge waren die Erwartungen für die [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|Heim-Weltmeisterschaft 2001]] in [[St. Anton am Arlberg]] natürlich groß. Doch Maier konnte weder in der Abfahrt, noch im Super-G seinen Titel verteidigen und musste sich mit Silber im Abfahrtslauf hinter [[Hannes Trinkl]] und Bronze in seiner Lieblingsdisziplin, dem Super-G, zufriedengeben. Im Riesenslalom verpasste der Salzburger um eine Hundertstelsekunde die Bronzemedaille und belegte den vierten Platz. |
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Während der [[Schlacht bei Turin|Belagerung von Turin]] im Jahr 1706 wurde das Schloss jedoch durch die einquartierten französischen Truppen erneut geschädigt. Nachdem Vittorio Amedeo II durch den [[Friede von Utrecht|Frieden von Utrecht]] 1713 Sizilien und damit auch die lang erstrebte Königswürde erhielt (das er bald gegen das [[Königreich Sardinien]] eintauschte), beauftragte er nach dem Tod von Garove den Architekten [[Filippo Juvarra]] mit dem Ausbau der Anlage zu einem königlichen Palast. Mit der Großen Galerie (''Galleria Grande''), der ''Capella di Sant'Uberto'', der Orangerie (''Citroneria'') und dem [[Marstall]] (''Scuderia'') wurde der Palast zu einem Meisterwerk [[Barock|barocker]] Schlossanlagen. |
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=== Motorradunfall (2001) === |
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Während einer abendlichen Fahrt mit dem [[Motorrad]] wurde Maier am 24. August 2001 in [[Radstadt]], in der Nähe seines Heimatortes, in einen schweren Unfall verwickelt: Maier überholte ein Auto und wurde dabei vom falsch abbiegenden Wagen eines erfasst. Er zog sich einen offenen Unterschenkelbruch am rechten Bein und zahlreiche weitere schwere Verletzungen zu. Maier wurde im Unfallkrankenhaus Salzburg sieben Stunden operiert. Zunächst war nicht klar, ob er jemals wieder Skifahren würde, da sogar eine Beinamputation in Betracht gezogen wurde. Maier erhielt später 1,45 Millionen Euro Versicherungssumme und per Vergleich eine nicht veröffentlichte Summe des Unfallgegners, der zusätzlich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 750 Euro Strafe verurteilt wurde. Das Gericht stellte eine geringe Mitschuld Maiers wegen Überholens bei unübersichtlicher Verkehrslage fest.<ref>[http://www.vol.at/news/tp:vol:weltcup/artikel/maier-erhaelt-schadenersatz/cn/vol-news-cprugger-20041223-061932 Maier erhält Schadenersatz], Vorarlberg online. Link geprüft 12. November 2009</ref> |
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Nach dem Tod von Juvarra 1736 wurde 1739 [[Benedetto Alfieri]] von [[Karl Emanuel III. (Savoyen)|Carlo Emanuele III]] zum ''ersten Zivilarchitekten des Königs'' ernannt und beauftragt, die Anlage mit Verbindungsbauten zu ergänzen, darunter die ''Scuderie Alferiane''. Unter [[Viktor Amadeus III.|Vittorio Amedeo III]] und [[Karl Emanuel IV. (Savoyen)|Carlo Emanuele IV]] diente das Schloss weiterhin dem königlichen Hof, bis Carlo Emmanuele IV sich 1798 vor der französischen Revolutionsarmee nach Sardinien zurückziehen musste und damit das [[Ancien Régime|''Antico Regime'']] endete.<ref name="lavenaria"/> |
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Hermann Maier musste dadurch die gesamte [[Alpiner Skiweltcup 2001/2002|Saison 2001/02]] sowie die [[Olympische Winterspiele 2002|Olympischen Winterspiele 2002]] in [[Salt Lake City]] auslassen. Die Rolle des dominierenden Skirennläufers übernahm für die kommenden beiden Saisonen der bisher in seinem Schatten gestandene Rivale [[Stephan Eberharter]]. |
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=== 1798 bis 1999: Militärische Nutzung und Niedergang === |
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=== Comeback und weitere Erfolge (2003–2006) === |
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Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss vom Militär als Kaserne, Reitschule und Pferdezuchtanstalt, die Gärten als Exerzierplätze benutzt. Außerdem war zeitweise die Veterinärschule dort untergebracht.<ref>''Notizen über die Militairmacht des Königreichs Sardinien. 1847.'' In: ''Militair-Wochenblatt.'' Band 32, Berlin 1848, S. 22 ([http://books.google.de/books?id=l8NFAAAAcAAJ&pg=PA22&dq=Venaria+Reale&hl=de&sa=X&ei=ObrQU7faE4jnywPnpIGYCw&ved=0CFgQ6AEwBg#v=onepage&q=Venaria%20Reale&f=false Digitalisat auf Google Books])</ref> Danach blieb es seinem Schicksal überlassen, alles Verwertbare verschwand.<ref name="lavenaria"/> |
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Durch den langwierigen Heilungsprozess konnte Hermann Maier erst wieder am [[Alpiner Skiweltcup 2002/2003|Winter 2002/03]] teilnehmen. Am 14. Jänner gab Maier sein lange erwartetes Comeback beim Riesenslalom in [[Adelboden]], wo er sich allerdings nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnte. Nach sensationellen Ergebnissen bei den Abfahrten von [[Wengen BE|Wengen]] und von [[Kitzbühel]], wo er sogar den sechsten Rang belegte, feierte Maier am 27. Jänner 2003 beim Super-G auf seiner Lieblingsstrecke, der Streif in [[Kitzbühel]], seinen ersten Weltcupsieg nach der Verletzung, seinen 42. insgesamt. Nur sechs Tage später wurde er bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2003|Weltmeisterschaft 2003]] in [[St. Moritz]] ex aequo mit dem US-Amerikaner [[Bode Miller]] Vizeweltmeister im Super-G, geschlagen nur von [[Stephan Eberharter]]. Nach einem guten achten Rang im WM-Abfahrtslauf beendete Maier diese Saison. |
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=== 1999 bis 2007: Restaurierung === |
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Das sensationelle Comeback des Österreichers ging in der darauffolgenden [[Alpiner Skiweltcup 2003/2004|Saison 2003/04]] weiter. Maier feierte in dieser Saison fünf Siege (drei im Super-G, zwei in der Abfahrt) und sicherte sich zum vierten Mal den Gesamtweltcup, indem er sich um 42 Zähler gegen seinen Teamkollegen und schärfsten Kontrahenten Stephan Eberharter durchsetzte. Auch die Kristallkugel im Super-G ging an den Salzburger. Diese beiden Kugeln sollten die letzten sein. Für seine fulminante Rückkehr in den Skizirkus wurde Maier im Jahr 2004 der [[Laureus World Sports Awards|Laureus World Sports Award]] in der Kategorie „Comeback of the Year“ verliehen, auch die Auszeichnung Skieur d’Or erhielt er zum zweiten Mal. |
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in den Jahren 1999 bis 2007 wurden das Schloss und seine Gärten einschließlich des historischen Borgo und des Parco della Mandria in einem der größten Restaurierungsprojekte Europas mit Geldern aus verschiedensten öffentlichen Institutionen Italiens wie auch mit Unterstützung der Europäischen Union restauriert.<ref name="lavenaria"/> Aus dem Projekt ist das ''Centro Conservazione e Restauro La Venaria Reale'' hervorgegangen, das in den ''Scuderie Alferiane'' tätig ist.<ref>[http://www.centrorestaurovenaria.it/en/ ''Centro Restauro La Venaria Reale'']</ref> |
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=== Seit 2007: Das Schloss in der Öffentlichkeit === |
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Von den Medien wurde Maier nach nur einem Saisonsieg beim Super-G in Kitzbühel während der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2005|Weltmeisterschaft 2005]] in [[Bormio]] bereits als „altes Eisen“ der [[Österreichischer Skiverband|ÖSV]]-Rennläufer abgetan. Mit Rang 17 im Abfahrtslauf und Rang vier im Super-G behielten die Kritiker zunächst Recht. Doch in seinem letzten Bewerb schlug der Flachauer doch noch zu. Fast vier Jahre nach seinem jüngsten Sieg in dieser Disziplin wurde er Weltmeister im Riesenslalom vor Teamkollege [[Benjamin Raich]] und [[Daron Rahlves]] aus den USA. Im weiteren Saisonverlauf gewann Maier noch Abfahrt und Super-G in [[Kvitfjell]], verlor aber beim Saisonfinale in [[Lenzerheide/Lai|Lenzerheide]] mit Rang neun die schon sicher scheinende Super-G-Kristallkugel gegen [[Bode Miller]]. |
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Seit dem 12. Oktober 2007 können das Schloss und seine Gärten von der Öffentlichkeit besucht werden. Neben einer dauernden Ausstellung zur Geschichte Savoyens finden zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und andere, auch private Veranstaltungen statt.<ref name="lavenaria"/> |
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== Der Palast == |
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Ähnlich bitter verlief das Finale der [[Alpiner Skiweltcup 2005/2006|Saison 2005/06]]. Auch hier reiste Hermann Maier als Super-G-Weltcupführender an, belegte Rang vier und hatte schließlich zwei Punkte Rückstand auf den Norweger [[Aksel Lund Svindal]], der neun Hundertstelsekunden vor Maier den dritten Platz belegte. Doch das Highlight dieser Saison, in der Maier je einen Sieg in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom feiern konnte, waren die [[Olympische Winterspiele 2006|Olympischen Winterspiele]] in [[Turin]] – für den Österreicher erst die zweiten nach jenen 1998 in Nagano. Nach dem sechsten Rang in der Abfahrt holte sich Hermann Maier Silber im Super-G und die Bronzemedaille im Riesenslalom. Im Super-G musste sich der Olympiasieger von 1998 um nur 13 Hundertstel jenem von 1992, 2002 und auch 2006, dem Norweger [[Kjetil André Aamodt]], geschlagen geben. Im Riesenslalom waren [[Benjamin Raich]] und der Franzose [[Joël Chenal]] knapp schneller als der Salzburger. |
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[[Datei:Reggia Venaria Reale-IMG 1891a.jpg|mini|hochkant|Galleria Grande]] |
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Der Uhrturm bildet die Zufahrt zum Ehrenhof und damit zu der Schlossanlage. Vom Hirschbrunnen im Zentrum des Hofes wurden nur noch Grundmauern gefunden, er wurde ersetzt durch ein rundes Wasserspiel. |
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Das Schloss der Diana wurde im 18. Jahrhundert erweitert. Sein zentraler Raum ist der Saal der Diana (''Sala di Diana''), der sich in beide Richtungen der dem Komplex zugrundeliegenden zentralen Achse öffnet. Er ist mit vielfältigen [[Stuck]]arbeiten und allegorischen Darstellungen verziert, seine Decke ist mit [[Fresko|Fresken]] des flämischen Malers [[Jan Miel]] (Giovanni Miele) ausgemalt, an den Wänden finden sich Gemälde der Herzöge und anderer Adliger zu Pferde sowie verschiedene Jagdszenen. Die umliegenden Räume waren im 18. Jahrhundert die Privatgemächer des Herzogs; heute dienen sie als Gemäldegalerie. Einige Räume sind im Stil der Zeit wiederhergestellt worden. |
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=== Die letzten Jahre vor dem Karriereende (2007–2009) === |
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Die Saisonen [[Alpiner Skiweltcup 2006/2007|2006/07]] und [[Alpiner Skiweltcup 2007/2008|2007/08]] verliefen alles andere als optimal für Maier. Er konnte in diesen beiden Wintern kein einziges Weltcuprennen für sich entscheiden und stand nur zwei Mal auf dem Podium – im Dezember 2006 als Dritter beim Super-G von [[Hinterstoder]] und im Jänner 2008 als Zweiter in der gleichen Disziplin in [[Kitzbühel]]. Auch bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2007|Weltmeisterschaft 2007]] in [[Åre]] war Maier mit Rang sieben im Super-G, Rang 13 in der Abfahrt und Rang 21 als Titelverteidiger im Riesenslalom nicht erfolgreich. Kritiker bezeichneten ihn als zu wenig aggressiv und warfen ihm fehlende Motivation und fehlenden Einsatz vor. Auch ein Skiwechsel von Maiers langjährigem Partner [[Atomic (Unternehmen)|Atomic]] zu [[Head (Sportartikelhersteller)|HEAD]] im Juni 2007 fruchtete zunächst nicht. |
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Die Große Galerie (''Galleria Grande''), die von Michelangelo Garove begonnen und von Filippo Juvarra vollendet wurde, nimmt den Südflügel ein. Der lichtdurchflutete, mit Stuckornamenten verzierte Raum ist 80 m lang, 12 m breit und 15 hoch. Über den vom Boden bis fast zu den oberen Simsen reichenden Fenstern befinden sich in der beginnenden Deckenwölbung weitere kleine runde Fenster. Diese erhalten ihr Licht, für den Betrachter kaum erkennbar, aus hinter ihnen liegenden rechteckigen Hohlräumen, die wiederum durch größere Fenster in den Außenwänden belichtet werden. Dadurch entsteht ein besonderer, einer indirekten Beleuchtung ähnelnder Effekt. |
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Erfolge konnte Maier erst wieder in der [[Alpiner Skiweltcup 2008/2009|Saison 2008/09]] verbuchen. Zwar wurde bei ihm nach dem Eröffnungsrennen in [[Sölden (Ötztal)|Sölden]] ein Haarriss in einer Bandscheibe der Lendenwirbelsäule festgestellt, doch Maier fuhr trotzdem zu den Überseerennen mit. Dort gewann er am 30. November 2008 überraschend den Super-G von [[Lake Louise Ski Resort|Lake Louise]] – Maiers erster Weltcupsieg seit der Abfahrt von [[Garmisch-Partenkirchen]] im Jänner 2006. Auch beim zweiten Saison-Super-G in [[Beaver Creek Resort|Beaver Creek]] fuhr Maier mit Platz zwei aufs Podest. Der als Super-G-Weltcup-Führender zum Finale nach [[Åre]] gereiste Maier musste sich dort mit einem enttäuschenden 17. Platz begnügen und fiel in der Disziplinenwertung auf Rang vier zurück. Bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2009|Weltmeisterschaft 2009]] in [[Val-d’Isère]] belegte Maier geschwächt von einer hartnäckigen Verkühlung den 18. Rang im Super-G und wurde mit dem sechsten Platz in der Abfahrt bester Österreicher. Nach dem Saisonfinale wurde er am rechten Knie operiert und ließ sämtliche Schneetrainingseinheiten für die neue Saison aus. |
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Von der großen Galerie führen weitere, mit Gemälden ausgestattete Räume zum ''Torre del Belvedere'' mit einer Gruppe von Marmorstatuen. An ihn schließt sich die entlang des ''Gran Parterre'' nach Süden führende Galerie an, von der nach wenigen Metern ein Gang zur ''Capella di Sant'Uberto'' abzweigt. |
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Am 13. Oktober 2009 gab Maier in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz seinen Rücktritt vom aktiven Skisport bekannt.<ref>[http://www.salzburg.com/online/sport/aktuell/Hermann-Maier-gibt-seinen-Traumberuf-auf.html?article=eGMmOI8Vexy4WenlQxWPmiygkz8z3rJ20UVP34X&img=&text=&mode= Hermann Maier gibt seinen „Traumberuf“ auf], Salzburger Nachrichten, 13. Oktober 2009</ref> |
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[[Datei:Venaria Reale-Chiesa di Sant'Uberto-IMG 1937.JPG|mini|hochkant|Capella di Sant'Uberto]] |
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=== Nach der Karriere als Skirennläufer (seit 2009) === |
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Die [[Hubertus von Lüttich|Sankt Hubertus]], dem [[Schutzpatron|Schutzheiligen]] der Jäger gewidmete Schlosskapelle wurde auf Wunsch von Vittorio Amedeo II zwischen 1716 und 1729 ebenfalls von Juvarra auf dem Grundriss eines [[Griechisches Kreuz|griechischen Kreuzes]] errichtet. Die Bezeichnung als Kapelle ist etwas irreführend, sie hat die Ausmaße einer Kirche. Der Hauptaltar und die vier Statuen der [[Kirchenvater#Kirchenväter in der Kunst|Großen Kirchenväter]] stammen von [[Giovanni Baratta]]. Die Kirche trägt anstelle einer Kuppel nur ein vergleichsweise flaches Runddach. Im Inneren ist das Dach mit einem [[Trompe-l’œil]] ausgemalt, das den Eindruck einer [[Kuppel]] samt [[Laterne (Architektur)|Laterne]] vermittelt. |
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In den österreichischen Medien ist Maier weiterhin sehr präsent, was nicht zuletzt an seinem langjährigen Werbevertrag mit der [[Raiffeisen|Raiffeisen-Bank]] liegt. So ist er wie bereits zu seiner aktiven Zeit als Sportler regelmäßig in Fernsehwerbespots oder auf Plakatwerbungen zu sehen. 2013 wirkte Maier als Schauspieler mit einer Nebenrolle in dem in Spielfilmlänge produzierten [[Ableger (Medien)|Spin-off]] ''[[Kommissar Rex]]'' „Eiszeit“. |
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Das große, als ''Scuderie Juvarriane'' bezeichnete Gebäude, das die Schlossanlage im Süden abschließt, wurde von Juvarra zwischen 1722 und 1727 als Orangerie (''Citroneria'') und als großer Marstall (''Scuderia Grande'') erbaut. Die Orangerie ist eine imposante, 140 m lange und 15 m breite Halle mit einem Tonnendach, deren Fenster nach Süden ausgerichtet sind. Die Achse des Gebäudes wird außen im [[Parterre (Gartenkunst)|''Gran Parterre'']] durch die Königliche Allee (''Allea Reale'') fortgesetzt, die zwischen den Rosengärten hindurch bis zum Ende des Schlossparks führt. |
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Im Dezember 2010 war Hermann Maier Teamleader des siegreichen österreichischen Teams im Rennen um den ''[[Wettlauf zum Südpol]]''. |
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Die beiden großen Innenhöfe, der ''Cortile delle Carozze'' und der ''Cortile dell'Abbeveratoio'', werden von weiteren zum Schloss gehörenden, dem Publikum nicht zugänglichen Gebäuden umfasst, die ebenso wie die Verbindung zur Kapelle und die anschließende südliche Galerie erst von Benedetto Alfieri errichtet wurden. |
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== Erfolge == |
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Maier gewann 54 Weltcuprennen: 24 [[Super-G|Super-Gs]] (Rekord), 15 [[Abfahrt|Abfahrten]], 14 [[Riesenslalom|Riesenslaloms]] und 1 [[Alpine Kombination|Kombination]]. Damit ist er nach [[Ingemar Stenmark]] (86 Siege) der [[Alpiner_Skiweltcup#Herren|zweiterfolgreichste Skirennläufer der Weltcupgeschichte]]. Mit 96 Podestplätzen liegt er auf Platz drei hinter Stenmark und [[Marc Girardelli]]. Maier selbst zählt zusätzlich noch den Sieg im Riesenslalom von Val-d’Isère 1997 zu seiner Statistik, welcher ihm auf Grund des Abschnallens des Skis vor der roten Linie aberkannt worden ist. |
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== Die Gärten == |
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Insgesamt gewann Maier viermal den Gesamtweltcup (lediglich Girardelli gewann einmal mehr) und zehn Weltcup-Disziplinenwertungen: fünfmal im [[Super-G]] (Rekord mit [[Aksel Lund Svindal]]), dreimal im Riesenslalom und zweimal in der Abfahrt. |
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Von den Gärten war vor der Restaurierung außer der Geländestruktur nichts mehr zu sehen. Sie wurden in Anlehnung an alte Pläne, vermischt mit modernen Elementen, weitgehend wiederhergestellt; weiter vom Schloss entfernte Flächen werden noch angelegt.<ref>[http://www.lavenaria.it/web/it/esplora/i-giardini.html ''I Giardini''] auf der offiziellen Website</ref> |
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Der Teil zu beiden Seiten des die zentrale Achse bildenden, nach Nordwesten führenden ''Canale d'Ercole'' war der älteste Teil, der über den rund einen Kilometer vom Schloss entfernten ehemaligen Dianatempel hinaus seine natürliche Grenze am Ufer des ''Torrente Ceronda'' findet. |
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=== Olympische Spiele === |
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* [[Olympische Winterspiele 1998/Ski Alpin|Nagano 1998]]: 1. Super-G, 1. Riesenslalom |
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* [[Olympische Winterspiele 2006/Ski Alpin|Turin 2006]]: 2. Super-G, 3. Riesenslalom, 6. Abfahrt |
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Zwischen dem Schloss und dem dort nördlich von ihm verlaufenden ''Ceronda'' liegt auf einem niedrigeren Geländeniveau der ''Parco Basso'' mit den Resten der von Castellamonte angelegten Grotten. Daneben liegt der ''Giardino delle Sculture Fluide'' genannte Garten mit modernen Skulpturen von [[Giuseppe Penone]] sowie die ''Peschiera'', ein rechteckiger Teich mit geringer Tiefe, aber einer Oberfläche von rund 240 m x 50 m, der von Castellamonte zur Erbauung des Adels angelegt, aber später wieder zu Gartenflächen umgestaltet wurde. |
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=== Weltmeisterschaften === |
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Vail 1999]]: 1. Abfahrt, 1. Super-G |
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|St. Anton 2001]]: 2. Abfahrt, 3. Super-G, 4. Riesenslalom |
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2003|St. Moritz 2003]]: 2. Super-G, 8. Abfahrt |
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2005|Bormio 2005]]: 1. Riesenslalom, 4. Super-G, 17. Abfahrt |
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2007|Åre 2007]]: 7. Super-G, 13. Abfahrt, 21. Riesenslalom |
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2009|Val-d’Isère 2009]]: 6. Abfahrt, 18. Super-G |
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Mit dem Bau der ''Galleria Grande'' wurde vor deren Fenstern ein zusätzliches, nach Süden ausgerichtetes und höher gelegenes [[Parterre (Gartenkunst)|Gartenparterre]] angelegt, das zusammen mit den angrenzenden weiteren Gärten den ''Parco Alto'' bildet. |
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=== Weltcup (Top-5-Platzierungen) === |
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* [[Alpiner Skiweltcup 1996/1997|1996/1997]]: 4. Super-G-Weltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 1997/1998|1997/1998]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 1. Riesenslalomweltcup, 2. Abfahrtsweltcup, 2. Kombinationsweltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 1998/1999|1998/1999]]: 3. Gesamtweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 3. Riesenslalomweltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|1999/2000]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Abfahrtsweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 1. Riesenslalomweltcup, 2. Kombinationsweltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 2000/2001|2000/2001]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Abfahrtsweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 1. Riesenslalomweltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 2003/2004|2003/2004]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 3. Abfahrtsweltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 2004/2005|2004/2005]]: 3. Gesamtweltcup, 2. Super-G-Weltcup, 3. Abfahrtsweltcup, 4. Riesenslalomweltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 2005/2006|2005/2006]]: 2. Super-G-Weltcup |
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* [[Alpiner Skiweltcup 2008/2009|2008/2009]]: 4. Super-G-Weltcup |
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=== Einzelweltcupsiege === |
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'''Abfahrt''' |
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| 27. November 1999 || [[Beaver Creek Resort|Beaver Creek]] || [[Vereinigte Staaten|USA]] |
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| 8. Jänner 2000 || [[Chamonix-Mont-Blanc|Chamonix]] || [[Frankreich]] |
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| 2. Dezember 2000 || Beaver Creek || USA |
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| 28. Jänner 2006 || Garmisch-Partenkirchen || Deutschland |
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'''Riesenslalom''' |
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| 25. November 1997 || [[Park City (Utah)|Park City]] || [[Vereinigte Staaten|USA]] |
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| 23. Februar 1997 || [[Garmisch-Partenkirchen]] || [[Deutschland]] |
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| 28. November 1999 || Beaver Creek || USA |
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| 5. Dezember 1999 || [[Lake Louise Ski Resort|Lake Louise]] || [[Kanada]] |
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| 21. Jänner 2000 || [[Kitzbühel]] || Österreich |
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'''Kombination''' |
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| 18. Jänner 1998 || [[Wengen BE|Wengen]] / [[Veysonnaz]] || [[Schweiz]] |
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== Auszeichnungen == |
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* [[Laureus World Sports Awards|Laureus World Sports Award]] in der Kategorie „Comeback of the Year“: 2004 |
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* [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]]: 1998, 1999, 2000 und 2001 |
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* [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]] - Special Award für das Comeback des Jahres: 2003 |
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* [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]] - Special Award für Maiers Karriere: 2009 |
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* [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]]: 1998<ref>[http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_10542/imfname_251156.pdf Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952] (PDF; 6,9 MB)</ref><ref>[http://www.parlament.gv.at/PG/PR/JAHR_1999/PK0455/PK0455.shtml Parlamentskorrespondenz des Österreichischen Parlaments über den 15. Sportbericht vom 1. Oktober 1999], abgerufen am 11. November 2009</ref><ref>[http://www.austria.gv.at/DocView.axd?CobId=6490 Staatliche Auszeichnungen bis 2008], abgerufen am 13. September 2011</ref> |
|||
* 2. Platz bei der Wahl zum Weltsportler des Jahres 1998 hinter [[Zinédine Zidane]] (gewählt durch die Sportjournalisten der internationalen Nachrichten-Agentur „reuters“)<ref>[http://web.archive.org/web/20100514081714/http://www.salzburger-fenster.at/rubrik/lokales/0607/hermann-maier-ende-einer-steilen_5038.html Hermann Maier], archiviert vom [http://www.salzburger-fenster.at/rubrik/lokales/0607/hermann-maier-ende-einer-steilen_5038.html Original], salzburger-fenster.at, 2007</ref> |
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* [[Ring des Landes Salzburg]]: 2006 |
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* [[Skieur d’Or]]: 1998 und 2004 |
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== Privates == |
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Der in [[Flachau (Salzburg)|Flachau]] aufgewachsene Hermann Maier lebt heute in [[Weißenbach am Attersee]]. Sein Bruder ist der ehemalige Snowboarder [[Alexander Maier (Snowboarder)|Alexander Maier]], seine Großcousine die Skirennläuferin und Olympiasiegerin [[Andrea Fischbacher]]. Er und seine Freundin Carina sind Eltern von Zwillingen. Die beiden Mädchen wurden am 29. August 2013 geboren.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/chronik/sn/artikel/hermann-maier-wurde-vater-von-zwillingen-72728/ | titel=Hermann Maier wurde Vater von Zwillingen | hrsg=Salzburger Nachrichten | datum=2013-09-02 | zugriff=2013-09-23}}</ref> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Amedeo Castellamonte: ''La Venaria Reale: Palazzo de piacere, e de caccia, ideato dall'Altezza Reale di Carlo Emanuel II ...'' Bartolomeo Zappatta, Turin 1674 ([http://books.google.de/books?id=bM0QAQAAMAAJ&printsec=frontcover&dq=Venaria+Reale&hl=de&sa=X&ei=bcHQU6rgGcTa4QTDn4CQCQ&ved=0CC8Q6AEwAA#v=onepage&q=Venaria%20Reale&f=false Digitalisat auf Google Books]) |
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* Hermann Maier, Michael Smejkal: ''Ich gehe meinen Weg. Die einzige autorisierte Biographie des Olympiasiegers''. Deuticke Verlag, Wien 2000, ISBN 978-3-216-30410-0. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
{{Commonscat|Reggia (Venaria Reale)|Reggia di Venaria Reale}} |
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* [http://www. |
* [http://www.lavenaria.it/web/ ''La Venaria Reale''], offizielle Website |
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* Sammlung historischer Darstellungen: [http://www.comune.torino.it/archiviostorico/mostre/barocco_2001/baroc2001teca4.html Tafel 4], [http://www.comune.torino.it/archiviostorico/mostre/barocco_2001/baroc2001teca5.html Tafel 5] und [http://www.comune.torino.it/archiviostorico/mostre/barocco_2001/baroc2001teca6.html Tafel 6] auf der Website des ''Archivio Storico della Città di Torino'' |
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* {{FISDB|AL|36996}} |
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* [http://www.museotorino.it/view/s/54daece14fc3410c9bfb1df9c24ab948 ''Reggia di Venaria Reale''] auf museo Torino |
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* {{SKIDB|hermann_maier_aut_merhe}} |
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* {{DNB-Portal|12011464X}} |
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* [http://www.cartoonland.de/archiv/hermann-maier-sturz-in-nagano-1998/ Der berühmte Sturz bei Olympia 1998 in Nagano] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
<references /> |
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{{Navigationsleiste Welterbe Italien}} |
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|Navigationsleiste Olympiasieger im Super-G |
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[[Kategorie:Alpiner Skirennläufer (Österreich)]] |
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[[Kategorie:Olympiasieger (Ski Alpin)]] |
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[[Kategorie:Olympiateilnehmer (Österreich)]] |
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[[Kategorie:Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]] |
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[[Kategorie:Ehrenringträger des Landes Salzburg]] |
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[[Kategorie:Sportler des Jahres (Österreich)]] |
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[[Kategorie:Sportler (Land Salzburg)]] |
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[[Kategorie:Österreicher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1972]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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[[Kategorie:Barockbauwerk in Italien|Venaria Reale, Palast von]] |
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{{Personendaten |
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[[Kategorie:Schloss in Italien|Venaria Reale, Palast von]] |
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|NAME=Maier, Hermann |
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[[Kategorie:Parkanlage in Italien|Venaria Reale, Palast von]] |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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[[Kategorie:Weltkulturerbe in Italien]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Skirennläufer, Olympiasieger |
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[[Kategorie:Museum im Piemont]] |
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|GEBURTSDATUM=7. Dezember 1972 |
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[[Kategorie:Bauwerk im Piemont]] |
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|GEBURTSORT=[[Altenmarkt im Pongau]], Salzburg, Österreich |
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|STERBEDATUM= |
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Version vom 3. August 2014, 10:07 Uhr

Der Palast von Venaria Reale (italienisch Reggia di Venaria Reale, piemontesisch ël Castel 'dla Venarìa) ist eine der Residenzen des Hauses Savoyen, die 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Er steht in der Gemeinde Venaria Reale nördlich von Turin in der italienischen Region Piemont und ist Italiens zweitgrößtes Schloss nach dem Palast von Caserta, das zu den größten der Welt gehört.
Der Name des Schlosses leitet sich von der lateinischen Venatio Regia, der königlichen Jagd ab.
Die Anlage umfasst das Schloss, den 60 ha großen Schlosspark, das ehemals für die Bediensteten des Schlosses angelegte historische Dorf (Borgo) sowie den 3.000 ha großen Parco della Mandria, früher der königliche Jagdgrund, heute ein eingezäuntes Natur- und Tierparkgelände.[1]
Geschichte
1658 bis 1699: La Reggia di Diana, ein Jagd- und Lustschloss
Während Christina von Frankreich noch über das Herzogtum Savoyen herrschte, suchte ihr Sohn Carlo Emanuele II di Savoia (Karl Emanuel II. von Savoyen) eine Basis für seine Jagdzüge in dem hügeligen Heideland nördlich von Turin und beauftragte 1658 den Turiner Architekten Amedeo di Castellamonte mit dem Bau eines Jagd- und Lustschlosses. Nachdem er 1663 die Regierung übernommen hatte, sollte das Schloss auch ein Denkmal für sich und die 1665 mit ihm vermählte Maria Giovanna Battista di Savoia–Nemours werden.
Die Anlage war entlang einer 2 km langen Achse konzipiert, die entlang der Hauptstraße des Borgo, der heutigen Via Andrea Mensa begann, über den Ehrenhof und den Hirschbrunnen (Corte d'onore e Fontana del Cervo) direkt auf den Saal der Diana (Sala di Diana) im Schloss zuführte, auf dessen Gartenterrasse fortgesetzt wurde und schließlich vom Herkulesbrunnen (Fontana d'Ercole) in einem langen Kanal zu dem heute nicht mehr vorhandenen Dianatempel verlief.
In der Hauptstraße wurde auf halbem Wege die Piazza della SS. Annunziata angelegt, dessen Grundriss der Form des Ordenszeichens des Annunziaten-Ordens (Ordine Supremo della Santissima Annunziata) nachgebildet ist, des höchsten Ordens des Hauses Savoyens. An der Nordseite des Platzes wurde die Kirche der Empfängnis der Jungfrau Maria (Chiesa della Natività di Maria Vergine) erbaut.[2]
Als Carlo Emanuele II 1675 früh verstarb, waren wesentliche Teile der Anlage, insbesondere das Schloss weitgehend fertiggestellt. Die Bauarbeiten wurden von Maria Giovanna Battista di Savoia–Nemours zu Ende geführt, die bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Vittorio Amedeo II regierte.[3]
Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges (Guerra della Grande Alleanza), an dem auch Vittorio Amedeo II teilnahm, zerstörten die für Ludwig XIV. kämpfenden Truppen unter Marschall Nicolas de Catinat Anfang Oktober 1693 auf ihrem Weg zur Schlacht bei La Marsaglia weite Teile des Schlosses.[4]
1699 bis 1798: Königlicher Palast

Ab 1699 ließ Vittorio Amedeo II das Schloss entsprechend seinen Vorstellungen von einem großartigeren Palast durch den Architekten Michelangelo Garove umbauen. Die Gärten wurden nach dem Vorbild des Schlosses von Versailles im französischen Stil neu angelegt.
Während der Belagerung von Turin im Jahr 1706 wurde das Schloss jedoch durch die einquartierten französischen Truppen erneut geschädigt. Nachdem Vittorio Amedeo II durch den Frieden von Utrecht 1713 Sizilien und damit auch die lang erstrebte Königswürde erhielt (das er bald gegen das Königreich Sardinien eintauschte), beauftragte er nach dem Tod von Garove den Architekten Filippo Juvarra mit dem Ausbau der Anlage zu einem königlichen Palast. Mit der Großen Galerie (Galleria Grande), der Capella di Sant'Uberto, der Orangerie (Citroneria) und dem Marstall (Scuderia) wurde der Palast zu einem Meisterwerk barocker Schlossanlagen.
Nach dem Tod von Juvarra 1736 wurde 1739 Benedetto Alfieri von Carlo Emanuele III zum ersten Zivilarchitekten des Königs ernannt und beauftragt, die Anlage mit Verbindungsbauten zu ergänzen, darunter die Scuderie Alferiane. Unter Vittorio Amedeo III und Carlo Emanuele IV diente das Schloss weiterhin dem königlichen Hof, bis Carlo Emmanuele IV sich 1798 vor der französischen Revolutionsarmee nach Sardinien zurückziehen musste und damit das Antico Regime endete.[3]
1798 bis 1999: Militärische Nutzung und Niedergang
Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss vom Militär als Kaserne, Reitschule und Pferdezuchtanstalt, die Gärten als Exerzierplätze benutzt. Außerdem war zeitweise die Veterinärschule dort untergebracht.[5] Danach blieb es seinem Schicksal überlassen, alles Verwertbare verschwand.[3]
1999 bis 2007: Restaurierung
in den Jahren 1999 bis 2007 wurden das Schloss und seine Gärten einschließlich des historischen Borgo und des Parco della Mandria in einem der größten Restaurierungsprojekte Europas mit Geldern aus verschiedensten öffentlichen Institutionen Italiens wie auch mit Unterstützung der Europäischen Union restauriert.[3] Aus dem Projekt ist das Centro Conservazione e Restauro La Venaria Reale hervorgegangen, das in den Scuderie Alferiane tätig ist.[6]
Seit 2007: Das Schloss in der Öffentlichkeit
Seit dem 12. Oktober 2007 können das Schloss und seine Gärten von der Öffentlichkeit besucht werden. Neben einer dauernden Ausstellung zur Geschichte Savoyens finden zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und andere, auch private Veranstaltungen statt.[3]
Der Palast

Der Uhrturm bildet die Zufahrt zum Ehrenhof und damit zu der Schlossanlage. Vom Hirschbrunnen im Zentrum des Hofes wurden nur noch Grundmauern gefunden, er wurde ersetzt durch ein rundes Wasserspiel.
Das Schloss der Diana wurde im 18. Jahrhundert erweitert. Sein zentraler Raum ist der Saal der Diana (Sala di Diana), der sich in beide Richtungen der dem Komplex zugrundeliegenden zentralen Achse öffnet. Er ist mit vielfältigen Stuckarbeiten und allegorischen Darstellungen verziert, seine Decke ist mit Fresken des flämischen Malers Jan Miel (Giovanni Miele) ausgemalt, an den Wänden finden sich Gemälde der Herzöge und anderer Adliger zu Pferde sowie verschiedene Jagdszenen. Die umliegenden Räume waren im 18. Jahrhundert die Privatgemächer des Herzogs; heute dienen sie als Gemäldegalerie. Einige Räume sind im Stil der Zeit wiederhergestellt worden.
Die Große Galerie (Galleria Grande), die von Michelangelo Garove begonnen und von Filippo Juvarra vollendet wurde, nimmt den Südflügel ein. Der lichtdurchflutete, mit Stuckornamenten verzierte Raum ist 80 m lang, 12 m breit und 15 hoch. Über den vom Boden bis fast zu den oberen Simsen reichenden Fenstern befinden sich in der beginnenden Deckenwölbung weitere kleine runde Fenster. Diese erhalten ihr Licht, für den Betrachter kaum erkennbar, aus hinter ihnen liegenden rechteckigen Hohlräumen, die wiederum durch größere Fenster in den Außenwänden belichtet werden. Dadurch entsteht ein besonderer, einer indirekten Beleuchtung ähnelnder Effekt.
Von der großen Galerie führen weitere, mit Gemälden ausgestattete Räume zum Torre del Belvedere mit einer Gruppe von Marmorstatuen. An ihn schließt sich die entlang des Gran Parterre nach Süden führende Galerie an, von der nach wenigen Metern ein Gang zur Capella di Sant'Uberto abzweigt.
Die Sankt Hubertus, dem Schutzheiligen der Jäger gewidmete Schlosskapelle wurde auf Wunsch von Vittorio Amedeo II zwischen 1716 und 1729 ebenfalls von Juvarra auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichtet. Die Bezeichnung als Kapelle ist etwas irreführend, sie hat die Ausmaße einer Kirche. Der Hauptaltar und die vier Statuen der Großen Kirchenväter stammen von Giovanni Baratta. Die Kirche trägt anstelle einer Kuppel nur ein vergleichsweise flaches Runddach. Im Inneren ist das Dach mit einem Trompe-l’œil ausgemalt, das den Eindruck einer Kuppel samt Laterne vermittelt.
Das große, als Scuderie Juvarriane bezeichnete Gebäude, das die Schlossanlage im Süden abschließt, wurde von Juvarra zwischen 1722 und 1727 als Orangerie (Citroneria) und als großer Marstall (Scuderia Grande) erbaut. Die Orangerie ist eine imposante, 140 m lange und 15 m breite Halle mit einem Tonnendach, deren Fenster nach Süden ausgerichtet sind. Die Achse des Gebäudes wird außen im Gran Parterre durch die Königliche Allee (Allea Reale) fortgesetzt, die zwischen den Rosengärten hindurch bis zum Ende des Schlossparks führt.
Die beiden großen Innenhöfe, der Cortile delle Carozze und der Cortile dell'Abbeveratoio, werden von weiteren zum Schloss gehörenden, dem Publikum nicht zugänglichen Gebäuden umfasst, die ebenso wie die Verbindung zur Kapelle und die anschließende südliche Galerie erst von Benedetto Alfieri errichtet wurden.
Die Gärten
Von den Gärten war vor der Restaurierung außer der Geländestruktur nichts mehr zu sehen. Sie wurden in Anlehnung an alte Pläne, vermischt mit modernen Elementen, weitgehend wiederhergestellt; weiter vom Schloss entfernte Flächen werden noch angelegt.[7]
Der Teil zu beiden Seiten des die zentrale Achse bildenden, nach Nordwesten führenden Canale d'Ercole war der älteste Teil, der über den rund einen Kilometer vom Schloss entfernten ehemaligen Dianatempel hinaus seine natürliche Grenze am Ufer des Torrente Ceronda findet.
Zwischen dem Schloss und dem dort nördlich von ihm verlaufenden Ceronda liegt auf einem niedrigeren Geländeniveau der Parco Basso mit den Resten der von Castellamonte angelegten Grotten. Daneben liegt der Giardino delle Sculture Fluide genannte Garten mit modernen Skulpturen von Giuseppe Penone sowie die Peschiera, ein rechteckiger Teich mit geringer Tiefe, aber einer Oberfläche von rund 240 m x 50 m, der von Castellamonte zur Erbauung des Adels angelegt, aber später wieder zu Gartenflächen umgestaltet wurde.
Mit dem Bau der Galleria Grande wurde vor deren Fenstern ein zusätzliches, nach Süden ausgerichtetes und höher gelegenes Gartenparterre angelegt, das zusammen mit den angrenzenden weiteren Gärten den Parco Alto bildet.
Literatur
- Amedeo Castellamonte: La Venaria Reale: Palazzo de piacere, e de caccia, ideato dall'Altezza Reale di Carlo Emanuel II ... Bartolomeo Zappatta, Turin 1674 (Digitalisat auf Google Books)
Weblinks
- La Venaria Reale, offizielle Website
- Sammlung historischer Darstellungen: Tafel 4, Tafel 5 und Tafel 6 auf der Website des Archivio Storico della Città di Torino
- Reggia di Venaria Reale auf museo Torino
Einzelnachweise
- ↑ La Venaria Reale, offizielle Website
- ↑ Piazza della SS Annunziata e Chiesa della Natività di Maria Vergine auf geoplan.it
- ↑ a b c d e La Reggia - Introduzione auf der offiziellen Website
- ↑ La storia della Reggia di Venaria auf der Website der A.V.T.A. - Associazione Amici Reggia Venaria Reale
- ↑ Notizen über die Militairmacht des Königreichs Sardinien. 1847. In: Militair-Wochenblatt. Band 32, Berlin 1848, S. 22 (Digitalisat auf Google Books)
- ↑ Centro Restauro La Venaria Reale
- ↑ I Giardini auf der offiziellen Website