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Carl Philip von Schweden und Runenstein von Tullstorp: Unterschied zwischen den Seiten

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Orden und Ehrungen: vgl. Diskussion:Victoria von Schweden#Seraphinenorden & http://medalj.nu/ribbon_info.asp?build=&showgroups=A-Z/0/se&visitor={B024DE0B-ECBB-46B1-9E41-4CBCD0B74699}&listmode=0&login=&medal={9405233D-D3B3-4739-9A9E-AA4A2D46A009}
 
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[[Datei:Tullstorpsstenen.JPG|miniatur|hochkant|Der Tullstorpstein]]
{{Dieser Artikel|behandelt den 1979 geborenen Prinz Carl Philip von Schweden. Für den gleichnamigen Prinzen aus dem 17. Jahrhundert siehe [[Karl Filip von Schweden]].}}
Der '''Runenstein von Tullstorp''' steht auf dem Kirchhof im gleichnamigen Ort (zu Trelleborgs kommun gehörend), etwa 20 km östlich von [[Trelleborg]] im südlichen [[Schonen]] in [[Schweden]]. Er stammt etwa aus der Zeit 960 bis 980, als der Wikingerkönig Harald Blauzahn sich bemühte, die Christen im Dänenreich zu vereinen. Während dieser Zeit war es üblich, die Runensteine in der Nähe einer Kirche zu platzieren. Die meisten Runensteine wurden später in Kirchen eingemauert, so auch hier in der, Mitte des 12. Jahrhunderts erbauten Kirche. Im Jahre 1846 wurde die mittelalterliche Kirche abgebrochen und dabei der Stein in der östlichen Wand gefunden. Am ersten Advent 1848 wurde die heutige Kirche auf dem gleichen Standort wie die alte eingeweiht. In die Mauer der neuen Kirche kam der Stein mit seiner Rückseite in die Wand und mit dem Gesicht zum Kirchhof. In den 1920er Jahren wurde er aus der Mauer genommen und auf den Kirchhof als Gedenkstätte (schwedisch: Minneslund) am Ende des Hauptganges gesetzt. Bei einem Transport brach der Stein, er ist jedoch schön zusammengesetzt. Die [[Rune]]n, [[Ornament]]e und Bilder leuchteten einst in kräftigen Farben. Die Darstellung auf der sehr glatten Schauseite besteht aus den Runen, dem großen Tier und dem Schiff.
[[Datei:Prins_Carl_Philip_-2.jpg|mini|hochkant|Prinz Carl Philip]]
Die Schonische Akademie (Skånska Akademien) beabsichtigt, den Runenstein von Tullstop im Jahr 2015 besonders bekannt zu machen.
'''Carl Philip Edmund Bertil, Prinz von Schweden, Herzog von [[Värmland]]''' (* [[13. Mai]] [[1979]] in [[Stockholm]]) ist das zweite Kind und der einzige Sohn von König [[Carl XVI. Gustaf]] von Schweden und Königin [[Silvia von Schweden|Silvia]]. Carl Philip wurde als Kronprinz von Schweden geboren. Nach Änderung des Thronfolgegesetzes im Jahr 1980 wurde seine ältere Schwester [[Victoria von Schweden|Victoria]] Kronprinzessin. Prinz Carl Philip steht nun an dritter Stelle in der schwedischen Thronfolge.
<ref>[https://www.academia.edu/7700132/Tullstorps_runsten._2014 Skånska Akademien och Tullstorp]</ref>


== Die Runen ==
== Ausbildung und Berufstätigkeit ==
Der Tullstorp-Stein hat am Rand ein Band mit Runen, das eine Figur umgibt. Jedes Wort ist durch ein kleines Kreuz getrennt. Der Wikinger-Text lautet:
{{Schwedische Königsfamilie}}
Nach Beendigung seiner Schulausbildung im Jahre 1999 trat Prinz Carl Philip seinen [[Wehrdienst]] an. Er beendete diesen 2002 im Rang eines [[Leutnant]]s. Von 2003 bis Mai 2006 studierte er [[Grafikdesign]] an der Stockholmer Forsbergs Schule für Design. 2011 schloss er ein Studium der Agrarwissenschaft an der [[Schwedische Universität für Agrarwissenschaften|Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften]] in [[Alnarp]] erfolgreich mit dem [[:sv:Lantmästare|Lantmästarexamen]] ab.<ref>[http://www.kungahuset.se/kungafamiljen/aktuellahandelser/aretsaktuellahandelser/prinscarlphilipomsinlantmastarexamen.5.70e7de59130bc8da54e800014865.html Website des Schwedischen Königshaus] (schwedisch): Prins Carl Philip om sin lantmästarexamen</ref>


'''x klibiR x auk x osa x │ x risÞu kuml + │ Þusi x uftiR x ulf +'''
Der Prinz ist seit seiner Kindheit ein begeisterter Amateurfotograf und betrieb sein Hobby unter anderem als Praktikant beim US-Magazin [[National Geographic]] auch professionell. Im Mai 2007 präsentierte er im ''Anatomischen Theater'' des Museums Gustavianum in [[Uppsala]] unter dem Titel ''Ein Hauch von Paradies'' 30 Detailansichten von Blumen und anderen Naturmotiven aus dem Botanischen Garten von Uppsala.


Auf Schwedisch ''KLIBIR OCH ÅSA RESTE DESSA KUMMEL EFTER ULF'' und auf Deutsch: ''Klibir und Asa errichteten diesen Grabhügel für Ulf''
== Familienstand ==
2008 trennte Carl Philip sich von Emma Pernald, mit der er neun Jahre liiert war. Im Jahre 2010 bestätigte der Hof, dass der Prinz und Sofia Hellqvist ein Paar seien.<ref>[http://svenskdam.se Hovet erkänner att Carl Philip och Sofia är ett par]</ref> Seit Juni 2011 bewohnen sie gemeinsam eine Villa auf [[Djurgården]].<ref>svenskdam.se (schwedisch): [http://svenskdam.se/2011/06/carl-philip-och-sofia-nu-skrivna-pa-samma-adress/ Carl Philip och Sofia – nu också skrivna på samma adress]</ref> Am 27. Juni 2014 gab das schwedische Königshaus die Verlobung von Prinz Carl Philip und Sofia Hellqvist bekannt.<ref>[http://svenskdam.se/2010/07/hovet-erkanner-att-carl-philip-och-sofia-ar-ett-par/ ''Hovet erkänner att Carl Philip och Sofia är ett par''], Artikel im Online-Portal [http://www.svenskdam.se svenskdam.se], abgerufen am 30. Juni 2014 (schwedisch).</ref> Die Hochzeit soll laut Pressemitteilung des Königshauses im Sommer 2015{{Zukunft|2015|8}} stattfinden.<ref>[http://www.kungahuset.se/kungafamiljen/aktuellahandelser/aktuellt2014/kommunikefranriksmarskalken.5.44b9de9714527ae8f1d2943f.html ''Kommuniké från Riksmarskalken''], Pressemitteilung des Reichsmarschalls auf der [http://www.kungahuset.se/ offiziellen Website des schwedischen Königshauses], abgerufen am 30. Juni 2014(schwedisch).</ref>


== Titel, Wappen, Orden und Ehrungen ==
== Das Große Tier ==
[[Datei:Jelling-grosses-tier.gif|links|miniatur|hochkant=0.5|Das Große Tier von Jelling]]
=== Titel ===
[[File:Ringerike St Paul runetone.jpg|left|thumb|hochkant=0.5|Runenstein von St Paul’s]]
* ''Seine Königliche Hoheit'' Carl Philip, Kronprinz von Schweden, Herzog von Värmland (13. Mai 1979 – 31. Dezember 1979)
::([[Schwedische Sprache|schwedisch]]: ''Hans Kunglig Höghet Carl Philip, Sveriges Kronprins, Hertig av Värmland)''
* ''Seine Königliche Hoheit'' Carl Philip, Erbprinz von Schweden, Herzog von Värmland (1. Januar 1980 - 1981)
::(schwedisch: ''Hans Kunglig Höghet Carl Philip, Sveriges Arvfurste, Hertig av Värmland)''
* ''Seine Königliche Hoheit'' Carl Philip, Prinz von Schweden, Herzog von Värmland (seit 1981)
::(schwedisch: ''Hans Kunglig Höghet Carl Philip, Prins av Sverige, Hertig av Värmland)''


In der Mitte des Steins steht „das große Tier“ (schwed. ''det stora djuret''). Es wurde auf verschiedene Weise interpretiert, so als Wolf oder als heraldischer Panther, der „oft Feuer durch den Mund und die Nase atmet, er ist gehörnt und hat Hinterbeine wie ein Löwe, während die Vorderbeine einem Adler ähnlich sind.“ Die meisten Forscher, die sich zur Deutung des „Großen Tieres“ äußerten, sind nicht über die formale Beschreibung hinausgekommen und äußerten sich nicht zur Bedeutung.
=== Wappen ===
[[Datei:Prins Carl Philip vapen med Serafimerorden.svg|mini|160px|Carl Philips Wappen]]
Das Wappen ist durch ein goldenes schmales [[Tatzenkreuz]] [[Vierung (Heraldik)|geviert]] und trägt einen [[Herzschild]].


Auf etwa 200 schwedischen Runensteinen der späten [[Wikingerzeit]] sind neben dem Text im Schlangenband figürliche Darstellungen eingeritzt. Darunter sind etwa 100 Darstellungen von Vierbeinern. Sie wurden von der Forschung überwiegend als Löwen angesprochen, die unter dem Einfluss piktischer ([[Pictish Beast]]) bzw. kontinentaler oder orientalischer Kunst entstanden seien. Die hybride Äußerlichkeit des Vierbeiners auf einem der [[Runensteine von Jelling]] hat zu unterschiedlichen Deutungen geführt. Er wurde als Löwe, Greif, Drache oder Hirsch interpretiert. Die besonders zahlreichen Vierbeinerdarstellungen in [[Uppland]] bilden eine relativ homogene Gruppe, die man größtenteils ebenfalls als Löwen, seltener als Drachen oder als [[Kentaur]] betrachtet hat. Bis in jüngste Zeit hat sich die Forschung vorwiegend der Suche nach Vorbildern des „Großen Tieres“ gewidmet. Es zeichnet sich ab, dass die Löwendeutung zu kurz greift und dass Chimärenmotiv verschiedene Sinngehalte transportieren kann. Die Aufmerksamkeit gilt dabei Darstellungen, bei denen die Beine der Tiere als gefesselt kennzeichnet sind. Eine Sonderstellung scheint das in der [[Heidentum|heidnischen]] ([[Fenriswolf]]) und christlichen [[Eschatologie]] bestimmende Motiv vom „gebundenen Ungeheuer“ einzunehmen.
Der Herzschild ist gespalten. Rechts in Blau und Rot, schrägrechts geteilt von einem Silber [[Balken (Heraldik)|Schrägbalken]] mit einer goldenen pfahlgestellten [[Garbe (Heraldik)|Wasagarbe]]. Links oben in Blau ein nach rechts auffliegender goldener [[Adler (Wappentier)|Adler]], über dem das [[Sternbild]] [[Großer Bär|„Großer Wagen“]] mit sieben goldenen [[Stern (Heraldik)|Sternen]] schwebt. Darunter eine dachförmige silberne Brücke mit zwei gezinnten Türmen, die auf einem mittleren, großen und zwei kleineren Durchgängen, über einem mit silbernen Wellen geschnittenen, silbernen Feld steht.


Eine der besten Darstellungen des "Great Beast" außerhalb [[Skandinavien]]s findet sich auf dem [[Runenstein von St Paul’s]] in London. Der [[Runenstein von Vang]] (Norwegen) zeigt auch das "Große Tier".
Im ersten und vierten [[Feld (Heraldik)|Feld]] in Blau drei (2:1) gestellte goldene [[Krone]]n (für das [[Wappen Schwedens|kleine Reichswappen Schwedens]]). Im zweiten Feld liegt in Blau, auf drei silbernen schräglinken [[Balken (Heraldik)|Wellenbalken]], ein goldener rotgezungter und –bewehrter goldgekrönter [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] ([[Folkunger]]-Wappen). Im dritten Feld ein blauer, rotgezungter und –bewehrter blauer Adler auf silbernem Grund (Wappen von Värmland).


== Das Schiff ==
Auf dem Schild ruht eine goldene, fünfzackige Prinzenkrone mit Spitzenperlen und blauer Mütze mit Goldkronen. Zwischen den Spitzen sind schwarze senkrecht gestellte Wasagarben abgebildet.
Dargestellt ist ein Kriegsschiff. Die Wikinger sind für ihre Schiffe bekannt und sie sind auf vielen Runensteinen dargestellt. Das Schiff auf Tullstorp-Stein ist kein Wikinger-Schiff, sondern ein oströmisches Kriegsschiff mit hohem Bord und Rammkonstruktionen an Bug und Heck, z. B. eine [[Dromone]] (ein Schiffstyp). Das Bild des Schiffes ist in fast genau gleichem Aussehen auf einem Runenstein im weit entfernten Östergötland zu sehen.


== National-Monument ==
Das eigentliche Wappen wird von der [[Collane]] des [[Königlicher Seraphinenorden|Königlichen Seraphinenordens]] umschlossen.
Der Tullstorp-Stein ist völlig einzigartig und vergleichbar mit dem großen der [[Runensteine von Jelling]] (Nationaldenkmal und Weltkulturerbe) im südlichen Jütland, der auch aus der Zeit von Harald Blauzahn stammt. Geschichtliche Anhaltspunkte sagen uns, dass der Tullstorp-Stein ein Gedenkstein für die christliche Bedeutung des Ulf ist, der ein großer Mann aus der Nachbarschaft und ein Leibwächter für den Kaiser des alten oströmischen Reiches war. Die Steinarbeit ist in einer Art ausgeführt, die nicht üblich ist für schonisch-dänische Runensteine. Die Bildkomposition ist großartig im Vergleich zu anderen südskandinavischen Runensteinzeichnungen.


=== Orden und Ehrungen ===
== Siehe auch ==
* [[Runenstein von St Paul’s]]
{| class="wikitable"
* [[Pictish Beast]]
|- class="hintergrundfarbe5"

! Jahr !! Staat !! Orden/Ehrenzeichen
== Kuriosum ==
|-

| '''1979''' || {{SWE}} || [[Orden Karl XIII.]]
Wie die Forschung ermittelte, diente der "Runenstein von Tullstorp" dem pommerschen Geistlichen und Fälscher [[Gottlieb Samuel Pristaff]], einem gebürtigen Lausitzer, als Vorlage zur Beweisführung für einen angeblichen "Runenstein von [[Drewoldke]]" auf der Insel [[Rügen]], um dort eine verstärkte Wikingerpräsenz vorzugaukeln. Nach 1732 gelangten derartige "Zeichnungen" Pristaffs von [[Greifswald]] aus bis nach Schweden. Er konnte damit sogar Gelehrte seiner Zeit täuschen.
|-

| '''1997''' || {{SWE}} || [[Königlicher Seraphinenorden]]
== Literatur ==
|-
* Günter Krieg, [[Lutz Mohr]]: ''Der "Runenstein von Drewoldke" auf der Insel Rügen - Das Produkt eines Fälschers aus dem 18. Jahrhundert und sein schwedisches Vorbild in Tullstorp/Provinz Skane''. In: ''Steinkreuzforschung (SKF). Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung''. Hrsg. von Rainer H. Schmeissner, Monographienreihe, Band Nr. 10, Regensburg 1999, S. 39-49
|'''2003'''||{{GER}}||[[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]<ref>[http://www.theroyalforums.com/forums/f22/state-visit-from-germany-to-sweden-may-20-22-2003-a-366.html#post9806 Fotogalerie auf www.theroyalforums.com]</ref>
* S. Oehrl: ''Zur Deutung anthropomorpher und theriomorpher Bilddarstellungen auf den spätwikinger-zeitlichen Runensteinen Schwedens''. Wiener Studien zur Skandinavistik, Bd. 16. (Wien 2006).
|-
* Sven-Olle R. Olsson und Sven Rosborn: Tullstorpsstenen - en unik bildsten från vikingatiden. - 2014. [http://www.ostfalenpost.de/zuwiki/tullstorp1.pdf tullstorp1] [http://www.ostfalenpost.de/zuwiki/tullstorp2.pdf tullstorp2]
| '''2005''' || {{NOR}} || [[Sankt-Olav-Orden|Großkreuz des Königlich Norwegischen Ordens des heiligen Olav]]<ref>[http://www.kongehuset.no/tildelinger.html?tid=28028&sek=27995&q=carl-philipp&type=27117&aarstall= www.kongehuset.no] Informationsseite des norwegischen Königshauses (norwegisch)</ref>
|-
| '''2005''' || {{LAT}} || [[Drei-Sterne-Orden|Großoffizier des Drei-Sterne-Ordens]]<ref>Lettischer Staatsbesuch in Schweden (2005), Gala-Dinner, [http://cdn.theroyalforums.com/forums/attachment.php?attachmentid=118523&d=1112352516 Foto von Prinz Carl Philip]</ref>
|-
| '''2008''' || {{ROM}} || [[Treudienst-Orden (Rumänien)|Großkreuz des Treudienstordens]]<ref>[http://canord.presidency.ro/Ord.S.Cred.xls Excelübersicht der Träger des Treudienst-Orden (rumänisch)]</ref>
|-
|'''2008'''||{{LUX}}||[[Militär- und Zivildienst-Orden Adolphs von Nassau|Großkreuz des Ordens von Adolph of Nassau]]<ref>Staatsbesuch des Großherzogs von Luxemburg in Schweden, Gala-Dinner am 15. April 2008, [http://www.kungahuset.se/kungafamiljen/aktuellahandelser/2008/2008aktuellt/galamiddagpakungligaslottet.5.36df73941192994694f80001449.html Website des Schwedischen Königshaus] (schwedisch)</ref>
|-
| '''2008''' || {{GRE}} || [[Orden der Ehre (Griechenland)|Großkreuz des Ehrenordens]]<ref>Staatsbesuch des griechischen Präsidenten Karolos Papoulias in Schweden, Gala-Dinner am 21. Mai 2008, [http://www.kungahuset.se/kungafamiljen/aktuellahandelser/2008/2008arkiv/galamiddagpakungligaslottet.5.36df73941192994694f80005284.html Website des Schwedischen Königshaus] (schwedisch)</ref>
|-
| '''2011''' || {{EST}} || [[Orden des Marienland-Kreuzes|Orden des Marienland-Kreuzes I. Klasse]]<ref>[http://www.president.ee/en/estonia/decorations/bearers.php?id=18082 www.president.ee] Informationsseite des estnischen Präsidenten</ref>
|-
| '''2012''' || {{FIN}} || [[Finnischer Orden der Weißen Rose|Großkreuz des Finnischen Ordens der Weißen Rose]]<ref>[http://scandinavianroyals.blogspot.com/ Blog "Scandinavian Royals"], [http://2.bp.blogspot.com/-PsSXg41wjK4/T43cd_hk11I/AAAAAAAADVo/1MtWxZ2sI5U/s1600/swe5.jpg Foto] Daniel und Carl-Philipp mit dem Orden</ref>
|}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Fornsök|RAÄ=Tullstorp 1:1|ID=10138200010001}}
{{Commonscat|Prince Carl Philip, Duke of Värmland|Carl Philip von Schweden}}
* [http://grosssteingraeber.de/seiten/schweden/skane/runenstein-tullstorp.php Beschreibung + Bild]
* [http://www.royalcourt.se/royalcourt/royalfamily/hrhprincecarlphilip.4.396160511584257f218000245.html Prinz Carl Philip auf der offiziellen Website des schwedischen Königshauses] (englisch)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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{{SORTIERUNG:Carl Philip Von Schweden}}
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[[Kategorie:Prinz (Schweden)]]
[[Kategorie:Träger des Seraphinenordens]]
[[Kategorie:Träger des Sankt-Olav-Ordens (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Träger des Drei-Sterne-Ordens (Großoffizier)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens des Marienland-Kreuzes (I. Klasse)]]
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[[Kategorie:Träger des Finnischen Ordens der Weißen Rose]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes (Großkreuz)]]
[[Kategorie:Geboren 1979]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Kulturdenkmal (Schweden)]]
{{Personendaten
[[Kategorie:Runenstein|Tullstorp]]
|NAME=Carl Philip von Schweden
[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Schonen|Tullstorp]]
|ALTERNATIVNAMEN=Carl Philip Edmund Bertil Prinz von Schweden Herzog von Värmland
[[Kategorie:Gemeinde Trelleborg]]
|KURZBESCHREIBUNG=schwedischer Adeliger, Herzog von Värmland
[[Kategorie:Kunst der Ur- und Frühgeschichte]]
|GEBURTSDATUM=13. Mai 1979
|GEBURTSORT=[[Stockholm]], Schweden
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}

Version vom 19. Juli 2014, 08:22 Uhr

Der Tullstorpstein

Der Runenstein von Tullstorp steht auf dem Kirchhof im gleichnamigen Ort (zu Trelleborgs kommun gehörend), etwa 20 km östlich von Trelleborg im südlichen Schonen in Schweden. Er stammt etwa aus der Zeit 960 bis 980, als der Wikingerkönig Harald Blauzahn sich bemühte, die Christen im Dänenreich zu vereinen. Während dieser Zeit war es üblich, die Runensteine in der Nähe einer Kirche zu platzieren. Die meisten Runensteine wurden später in Kirchen eingemauert, so auch hier in der, Mitte des 12. Jahrhunderts erbauten Kirche. Im Jahre 1846 wurde die mittelalterliche Kirche abgebrochen und dabei der Stein in der östlichen Wand gefunden. Am ersten Advent 1848 wurde die heutige Kirche auf dem gleichen Standort wie die alte eingeweiht. In die Mauer der neuen Kirche kam der Stein mit seiner Rückseite in die Wand und mit dem Gesicht zum Kirchhof. In den 1920er Jahren wurde er aus der Mauer genommen und auf den Kirchhof als Gedenkstätte (schwedisch: Minneslund) am Ende des Hauptganges gesetzt. Bei einem Transport brach der Stein, er ist jedoch schön zusammengesetzt. Die Runen, Ornamente und Bilder leuchteten einst in kräftigen Farben. Die Darstellung auf der sehr glatten Schauseite besteht aus den Runen, dem großen Tier und dem Schiff. Die Schonische Akademie (Skånska Akademien) beabsichtigt, den Runenstein von Tullstop im Jahr 2015 besonders bekannt zu machen. [1]

Die Runen

Der Tullstorp-Stein hat am Rand ein Band mit Runen, das eine Figur umgibt. Jedes Wort ist durch ein kleines Kreuz getrennt. Der Wikinger-Text lautet:

x klibiR x auk x osa x │ x risÞu kuml + │ Þusi x uftiR x ulf +

Auf Schwedisch KLIBIR OCH ÅSA RESTE DESSA KUMMEL EFTER ULF und auf Deutsch: Klibir und Asa errichteten diesen Grabhügel für Ulf

Das Große Tier

Das Große Tier von Jelling
Runenstein von St Paul’s

In der Mitte des Steins steht „das große Tier“ (schwed. det stora djuret). Es wurde auf verschiedene Weise interpretiert, so als Wolf oder als heraldischer Panther, der „oft Feuer durch den Mund und die Nase atmet, er ist gehörnt und hat Hinterbeine wie ein Löwe, während die Vorderbeine einem Adler ähnlich sind.“ Die meisten Forscher, die sich zur Deutung des „Großen Tieres“ äußerten, sind nicht über die formale Beschreibung hinausgekommen und äußerten sich nicht zur Bedeutung.

Auf etwa 200 schwedischen Runensteinen der späten Wikingerzeit sind neben dem Text im Schlangenband figürliche Darstellungen eingeritzt. Darunter sind etwa 100 Darstellungen von Vierbeinern. Sie wurden von der Forschung überwiegend als Löwen angesprochen, die unter dem Einfluss piktischer (Pictish Beast) bzw. kontinentaler oder orientalischer Kunst entstanden seien. Die hybride Äußerlichkeit des Vierbeiners auf einem der Runensteine von Jelling hat zu unterschiedlichen Deutungen geführt. Er wurde als Löwe, Greif, Drache oder Hirsch interpretiert. Die besonders zahlreichen Vierbeinerdarstellungen in Uppland bilden eine relativ homogene Gruppe, die man größtenteils ebenfalls als Löwen, seltener als Drachen oder als Kentaur betrachtet hat. Bis in jüngste Zeit hat sich die Forschung vorwiegend der Suche nach Vorbildern des „Großen Tieres“ gewidmet. Es zeichnet sich ab, dass die Löwendeutung zu kurz greift und dass Chimärenmotiv verschiedene Sinngehalte transportieren kann. Die Aufmerksamkeit gilt dabei Darstellungen, bei denen die Beine der Tiere als gefesselt kennzeichnet sind. Eine Sonderstellung scheint das in der heidnischen (Fenriswolf) und christlichen Eschatologie bestimmende Motiv vom „gebundenen Ungeheuer“ einzunehmen.

Eine der besten Darstellungen des "Great Beast" außerhalb Skandinaviens findet sich auf dem Runenstein von St Paul’s in London. Der Runenstein von Vang (Norwegen) zeigt auch das "Große Tier".

Das Schiff

Dargestellt ist ein Kriegsschiff. Die Wikinger sind für ihre Schiffe bekannt und sie sind auf vielen Runensteinen dargestellt. Das Schiff auf Tullstorp-Stein ist kein Wikinger-Schiff, sondern ein oströmisches Kriegsschiff mit hohem Bord und Rammkonstruktionen an Bug und Heck, z. B. eine Dromone (ein Schiffstyp). Das Bild des Schiffes ist in fast genau gleichem Aussehen auf einem Runenstein im weit entfernten Östergötland zu sehen.

National-Monument

Der Tullstorp-Stein ist völlig einzigartig und vergleichbar mit dem großen der Runensteine von Jelling (Nationaldenkmal und Weltkulturerbe) im südlichen Jütland, der auch aus der Zeit von Harald Blauzahn stammt. Geschichtliche Anhaltspunkte sagen uns, dass der Tullstorp-Stein ein Gedenkstein für die christliche Bedeutung des Ulf ist, der ein großer Mann aus der Nachbarschaft und ein Leibwächter für den Kaiser des alten oströmischen Reiches war. Die Steinarbeit ist in einer Art ausgeführt, die nicht üblich ist für schonisch-dänische Runensteine. Die Bildkomposition ist großartig im Vergleich zu anderen südskandinavischen Runensteinzeichnungen.

Siehe auch

Kuriosum

Wie die Forschung ermittelte, diente der "Runenstein von Tullstorp" dem pommerschen Geistlichen und Fälscher Gottlieb Samuel Pristaff, einem gebürtigen Lausitzer, als Vorlage zur Beweisführung für einen angeblichen "Runenstein von Drewoldke" auf der Insel Rügen, um dort eine verstärkte Wikingerpräsenz vorzugaukeln. Nach 1732 gelangten derartige "Zeichnungen" Pristaffs von Greifswald aus bis nach Schweden. Er konnte damit sogar Gelehrte seiner Zeit täuschen.

Literatur

  • Günter Krieg, Lutz Mohr: Der "Runenstein von Drewoldke" auf der Insel Rügen - Das Produkt eines Fälschers aus dem 18. Jahrhundert und sein schwedisches Vorbild in Tullstorp/Provinz Skane. In: Steinkreuzforschung (SKF). Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung. Hrsg. von Rainer H. Schmeissner, Monographienreihe, Band Nr. 10, Regensburg 1999, S. 39-49
  • S. Oehrl: Zur Deutung anthropomorpher und theriomorpher Bilddarstellungen auf den spätwikinger-zeitlichen Runensteinen Schwedens. Wiener Studien zur Skandinavistik, Bd. 16. (Wien 2006).
  • Sven-Olle R. Olsson und Sven Rosborn: Tullstorpsstenen - en unik bildsten från vikingatiden. - 2014. tullstorp1 tullstorp2

Einzelnachweise

  1. Skånska Akademien och Tullstorp

Koordinaten: 55° 24′ 35,7″ N, 13° 27′ 59,7″ O