Fritz Haber und Benutzer:Aka/Sichterbeiträge: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|beschreibt den Chemiker Fritz Haber, für den Raumfahrtingenieur siehe [[Fritz Haber (Raumfahrtingenieur)]].}} |
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[[Datei:Fritz Haber.png|miniatur|Fritz Haber, 1918]] |
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'''Fritz Haber''' (* [[9. Dezember]] [[1868]] in [[Breslau]]; † [[29. Januar]] [[1934]] in [[Basel]]) war ein deutscher [[Chemiker]]. Haber erhielt 1919 den [[Nobelpreis für Chemie]] des Jahres 1918 „für die katalytische [[Synthese]] von [[Ammoniak]] aus dessen [[Chemisches Element|Elementen]] Stickstoff und Wasserstoff“ - Ammoniak dient zusammen mit [[Salpetersäure#Herstellung|Salpetersäure]] zur Herstellung von Düngemitteln und Sprengstoff.<ref>[http://nobelprize.org/nobel_prizes/chemistry/laureates/1918/ nobelprize.org: The Nobel Prize in Chemistry 1918]</ref> Weitere Forschungsergebnisse von Haber ermöglichten den Einsatz von [[Chemische Waffe|Giftgas]] als Kriegswaffe im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], den er als als ''Leiter der Spezialtruppe für Gaskampf'' aktiv betrieb. |
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== Leben und Werk == |
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=== Ausbildung und Aufstieg === |
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Haber besuchte erst das humanistische [[Johannesgymnasium Breslau]] und bis zum Abitur das [[Elisabet-Gymnasium|Gymnasium St. Elisabet]] altsprachlicher und mathematischer Ausrichtung. Chemie als eigenständiges Fach war nicht vorgesehen. Nach [[Kaufmann|kaufmännischer Lehre]] studierte Fritz Haber 1886 in [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]] bei [[Robert Wilhelm Bunsen]] und in [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]] bei [[August Wilhelm von Hofmann]] sowie nachfolgend bei [[Carl Liebermann]] Chemie.<ref>[http://nobelprize.org/nobel_prizes/chemistry/laureates/1918/haber-bio.html Biografie Fritz Habers auf der Homepage des Nobelkomitees]</ref> In Heidelberg schloss er sich einer farbentragenden [[Studentenverbindung]] an, dem Naturwissenschaftlichen Verein Studierender, welcher kurz danach mit Karlsruhensia Heidelberg fusionierte.<ref>[http://www.frankfurter-verbindungen.de/korporierte/h.html Liste berühmter Korporierter] bei www.frankfurter-verbindungen.de</ref> In Berlin wurde er beim ''Akademisch-naturwissenschaftlichen Verein'' aktiv.<ref>Margit Szöllösi-Janze: ''Fritz Haber'', S. 44</ref> Haber promovierte 1891 bei Liebermann mit einer Arbeit ''Über einige Derivate des [[Piperonal]]s''<ref>[http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k90723d/f619.image.langDE Dissertation Fritz Haber "Ueber einige Derivate des Piperonals" in Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft '''24''', 617–626 (1891)]</ref> in organischer Chemie. |
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Nach kurzen Tätigkeiten in der Industrie und an Hochschulen trat er 1894 eine Assistentenstelle in der [[Physikalische Chemie|Physikalischen Chemie]] der [[Universität Karlsruhe|Technischen Hochschule Karlsruhe]] an und habilitierte sich dort 1896. Zwei Jahre später veröffentlichte Haber das Lehrbuch ''Grundriß der praktischen Elektrochemie'' und wurde 1898 in Karlsruhe zum außerordentlichen [[Professor]] für [[Technische Chemie]] ernannt. |
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=== Erfindung der Amoniaksynthese === |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-S13651, Fritz Haber.jpg|miniatur|links|hochkant|Fritz Haber, 1905]] |
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Ab 1904 befasste Haber sich mit der katalytischen Bildung von [[Ammoniak]]. Im Folgejahr erschien sein Lehrbuch ''Thermodynamik technischer Gasreaktionen'', in dem die Grundlagen für die späteren thermochemischen Arbeiten stehen. Mit [[Max Born]] hat er den [[Born-Haber-Kreisprozess]] entwickelt. |
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1906 erhielt er als Nachfolger von [[Max Le Blanc]] den Ruf auf den Lehrstuhl für Physikalische und Elektrochemie in Karlsruhe. |
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Der Forscher beantragte am 13. Oktober 1908 beim [[Patentamt#Deutschland|Kaiserlichen Patentamt]] in Berlin Patentschutz für ein „Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen“, den dieses am 8. Juni 1911 mit [[Patent]] Nr. 235.421 gewährte.<ref>{{Patent|Land=DE|V-Nr=235421|Titel=Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen|A-Datum=1908-10-13|V-Datum=1911-06-08}}, Anmelder: Badische Anilin- und Sodafabrik, Erfinder: Badische Anilin- und Sodafabrik</ref> Zwischenzeitlich hatte Haber einen Mitarbeitervertrag mit der [[BASF]] geschlossen und ihr das Patent zur wirtschaftlichen Verwertung überlassen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.wienerzeitung.at/Desktopdefault.aspx?TabID=3946&Alias=wzo&lexikon=Wissenschaft&letter=W&cob=5004 | wayback=20090202082341 | text=Günther Luxbacher: ''Brot und Sprengstoff.'' In: ''EXTRA Lexikon, [[Wiener Zeitung]].''}}</ref> In der Folge entwickelte er 1909 zusammen mit [[Carl Bosch]] bei der BASF das [[Haber-Bosch-Verfahren]], das 1910 zum Patent angemeldet wurde. Dieses Verfahren ermöglichte die synthetische Herstellung von Ammoniak als Ersatz für [[Salpeter (Chemische Verbindung)|Salpeter]] zur Herstellung von [[Dünger|Düngemitteln]] und [[Sprengstoff]]. Für diese Erfindung wurde Haber im Jahr 1919 nachträglich der Nobelpreis für Chemie des Jahres 1918 zugesprochen; Carl Bosch erhielt den Chemie-Nobelpreis 1931. |
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[[Datei:Nobel Prize Diploma Fritz Haber 1918.JPG|miniatur|hochkant 1.5|Nobelpreisurkunde]] |
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1911 wurde Haber zum Direktor des [[Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft|Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie]] in Berlin-Dahlem und zum ordentlichen Honorarprofessor für physikalische Chemie an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Universität Berlin]] berufen. Dieses Institut ist heute als [[Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft]] nach ihm benannt. Weiter ist das Fritz-Haber-Zentrum für Molekulare Dynamik der [[Hebräische Universität Jerusalem|Hebräischen Universität Jerusalem]] nach ihm benannt. |
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=== Giftgas-Forschung === |
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Seine Versuche mit [[Phosgen]] und [[Chlorgas]] (Basisrohstoffe in der chemischen Industrie), die – gegen den Willen seiner Frau Clara – schon wenige Wochen nach Kriegsbeginn begannen, machten ihn zum Vater der [[Giftgas]]waffen, die im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] von ihm als Leiter der ''Spezialtruppe für Gaskampf'' eingesetzt wurden.<ref>Otto Hahn: ''Mein Leben.'' München 1968, S. 117–127</ref><ref> Elisabeth Kraus: ''Von der Uranspaltung zur Göttinger Erklärung''. Würzburg 2001, S. 28</ref> |
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Nach dem ersten im großen Maßstab letal wirkungsvollen [[Chlor#Chlor_als_Giftgas_.28Waffe.29|Giftgaseinsatz]] an der Westfront vom 22. April 1915 in der der [[Zweite Flandernschlacht|Zweiten Flandernschlacht]] bei [[Ypern]] mit 150 Tonnen Chlorgas, das nach dem so genannten Haberschen Blasverfahren aus Flaschen entwich, wurde Haber, zuvor Vizewachtmeister, der Dienstgrad eines [[Hauptmann (Offizier)|Hauptmanns]] zuerkannt. Haber überwachte den Einsatz der beiden Kampfgase Chlorgas und Phosgen vor Ort persönlich. |
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Am 2. Mai, also wenige Tage nach diesem Einsatz, erschoss sich seine Frau [[Clara Immerwahr]] mit der Dienstwaffe Habers am Morgen nach der Siegesfeier im Garten des gemeinsamen Hauses. [[Datei:Dahlem Hittorfstraße Haber-Villa.JPG|miniatur|Haber Villa Berlin - Dahlem]] |
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Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er aufgrund des Verstoßes gegen die [[Haager Landkriegsordnung]] von den [[Alliierte]]n zeitweilig als [[Kriegsverbrecher]] gesucht und floh vorübergehend in die [[Schweiz]]. In seinen Lebenserinnerungen berichtete [[Otto Hahn]] über ein Gespräch mit Haber: {{Zitat|''Auf meinen Einwand, daß diese Art der Kriegführung gegen die Haager Konvention verstoße, meinte er, die Franzosen hätten – wenn auch in unzureichender Form, nämlich mit gasgefüllter Gewehrmunition – den Anfang hierzu gemacht. Auch seien unzählige Menschenleben zu retten, wenn der Krieg auf diese Weise schneller beendet werden könne.''|in: Otto Hahn: Mein Leben. <ref>Otto Hahn: ''Mein Leben.'' München 1968.</ref>}} |
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1917 heiratete Fritz Haber seine zweite Frau Charlotte Nathan. Aus dieser Ehe ging zunächst eine Tochter Eva Charlotte und dann ein Sohn [[Ludwig F. Haber|Ludwig Fritz Haber]] (1921–2004) hervor. 1927 wurde die Ehe geschieden. |
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Im April 1917 hatte Haber die Leitung eines ''Technischen Ausschusses für Schädlingsbekämpfung'' übernommen, der sich mit der [[Entwesung]] von Unterkünften (Wanzen und Kleiderläuse) und Silos (Mehlmotten) befassen sollte. Dies geschah mit [[Cyanwasserstoff|Blausäuregas]], das im so genannten ''Bottichverfahren'' hergestellt wurde, indem [[Natriumcyanid|Natriumcyanid]] bzw. [[Kaliumcyanid]] im offenen Holzbottich mit verdünnter [[Schwefelsäure]] versetzt wurde.<ref>Jürgen Kalthoff: ''Die Händler des Zyklon B.'' Hamburg 1998, ISBN 3-87975-713-5, S. 17–19.</ref> |
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Im März 1919 wurde die [[Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung]] (Degesch) gegründet, deren Leitung Haber bis 1920 innehatte. Bei der Firma Degesch entwickelten frühere Mitarbeiter Habers zunächst 1920 Zyklon A und 1922 [[Zyklon B]].<ref>{{Patent | Land =DE | V-Nr =438818 | Titel =Verfahren zur Schädlingsbekämpfung | A-Datum= 1922-06-20 | V-Datum= 1926-12-27 | Erfinder= Walter Heerdt | Anmelder= Degesch}}</ref> Die Firma Degesch produzierte und vertrieb Zyklon B. Die Nationalsozialisten nutzten Zyklon B in Konzentrationslagern zur Vernichtung von ethnisch unerwünschten Menschen, in dem es in verschlossenen Duschräumen aus den Duschköpfen statt des erwarteten Wassers zum Austritt gebracht wurde.<ref>Jürgen Kalthoff: ''Die Händler des Zyklon B.'' Hamburg 1998, S. 234. Eine oft suggerierte direkte Verbindung Habers († 1934) mit Zyklon B ist nicht gegeben.</ref> |
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=== Goldgewinnung === |
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Ab 1919 versuchte Haber sechs Jahre lang vergeblich, aus dem Meer [[Gold]] zu gewinnen, um die [[Deutsche Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg|deutschen Reparationen]] zu bezahlen. Dazu nahm er im Juli 1923 an einer [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft|Hapag]]-Schiffsexpedition von Hamburg nach New York teil. Obwohl kein wirtschaftlicher Prozess zur Goldgewinnung gefunden wurde, konnten die Nachweismethoden extrem verbessert werden (Nachweisgrenze 1 ng Gold). |
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=== Die letzten Jahre === |
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Fritz Haber war seit Gründung der [[I.G. Farben]] 1925 in deren [[Aufsichtsrat]]. Im Jahr 1926 wurde er zum Mitglied der [[Leopoldina]] gewählt. Nachdem die [[Nationalsozialisten]] 1933 an den Kaiser-Wilhelm-Instituten den [[Arierparagraph]]en durchsetzten und die jüdischen Mitarbeiter entließen, was auch er nicht verhindern konnte, ließ sich Haber im Mai 1933 in den Ruhestand versetzen. Er emigrierte im Spätherbst 1933 nach [[Cambridge]], nachdem er einen Ruf an die [[Universität Cambridge|dortige Universität]] erhalten hatte. Kurz darauf starb er 1934 auf der Durchreise in [[Basel]]. Er wurde auf dem dortigen [[Basler Friedhöfe#Friedhof am Hörnli|Hörnlifriedhof]] beigesetzt. |
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=== Familiäres === |
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Fritz Haber stammte aus einer jüdischen Familie. Sein Vater, Siegfried Haber, führte ein Handelsgeschäft für [[Gewebe (Textil)|Stoffe]], [[Farbe]]n, [[Lack]]e und [[Droge (Pharmazie)|Drogen]]. Bei seiner Geburt traten schwere Komplikationen auf; seine Mutter Paula Haber verstarb drei Wochen später. Siegfried Haber konnte den Tod seiner Frau – für den er die Geburt von Fritz und damit ihn verantwortlich machte – nicht überwinden. Dieser Umstand führte im späteren Leben zu Spannungen zwischen Vater und Sohn. Haber konvertierte 1893 vom jüdischen Glauben zum [[Protestantismus|evangelisch-lutherischen]] Glauben.<ref>[http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=73598708 Biografie Fritz Habers]</ref> |
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Haber hatte 1901 [[Clara Immerwahr]] geheiratet, die erste in Deutschland promovierte Chemikerin, die er bereits während seines Militärdienstes kennengelernt hatte. Aus der Ehe ging im folgenden Jahr der Sohn Hermann Haber (1902–1946) hervor, der in die USA emigrierte und 1946 seiner Mutter in den Freitod nachfolgte. |
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Fritz Haber war Patenonkel des deutsch-US-amerikanischen Historikers [[Fritz Stern]].<ref>Amory Burchard: [http://www.tagesspiegel.de/wissen/untragbar-den-namen-zu-aendern/5772126.html ''„Untragbar, den Namen zu ändern“.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]].'' 31. Oktober 2011, abgerufen am 29. Oktober 2013.</ref> |
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== Wirkung == |
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[[Datei:DBPB 1957 166 Haber.jpg|miniatur|hochkant|[[Briefmarken-Jahrgang 1957 der Deutschen Bundespost Berlin|Briefmarke der Deutschen Bundespost Berlin (1957)]] aus der Serie ''[[Männer aus der Geschichte Berlins]]'']] |
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Durch Entwicklung der Ammoniaksynthese (zur Sprengstoffherstellung) bzw. technischer Verfahren zur Herstellung und zum Einsatz von Giftgas ermöglichten die Forschungsergebnisse von Fritz Haber erstmalig die Kriegführung mit der C-Waffe Giftgas auf industrieller Basis im Masseneinsatz. |
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Das von ihm mitentwickelte Haber-Bosch-Verfahren legte die Grundlage der Weltjahresproduktion von synthetisiertem Stickstoffdünger von derzeit mehr als 100 Millionen Tonnen, der bei der Produktion der Ernährungsbasis für eine Hälfte der derzeitigen Weltbevölkerung bedeutsam geworden ist.<ref>Jörg Albrecht: ''Brot und Kriege aus der Luft.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.)|Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung]].'' 41, 2008, S. 77 (Zahlenangaben aus ''[[Nature Geoscience]]'').</ref><ref>Fabio Bergamin in Neue Zürcher Zeitung vom 8. Juni 2011: [http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/das_problem_mit_dem_stickstoff_aus_der_landwirtschaft_1.10852331.html ''Das Problem mit dem Stickstoff aus der Landwirtschaft''], dort der Infokasten „Kein Bevölkerungswachstum ohne synthetischen Dünger“</ref><ref>Amory Burchard im Interview mit Fritz Stern zum 100. Jubiläum des Berliner Fritz Haber Instituts: ''Untragbar, den Namen zu ändern''. Fritz Stern über die Rolle des Gründungsdirektors im Ersten Weltkrieg. ''Tagesspiegel'' vom 31. Oktober 2011, S. 26.</ref> |
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== Darstellung in den Medien == |
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Im Jahr 1969 veröffentlichte der Schriftsteller [[Hermann Heinz Wille]] den Roman ''Der Januskopf'' über das Leben von Fritz Haber.<ref>Siehe Datensatz in der Deutschen Nationalbibliothek: {{DNB|458655910}}</ref> |
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Der Regisseur [[Daniel Ragussis]] drehte 2008 den Kurzfilm ''Haber'' mit [[Christian Berkel]] und [[Juliane Köhler (Schauspielerin)|Juliane Köhler]] in den Hauptrollen, der mehrere Preise gewann.<ref>{{cite web | title=Haber (2008) | url=http://www.imdb.com/title/tt1258199/ | work=The Internet Movie Database| year=2008 | accessdate= }}</ref><ref>[http://www.youtube.com/watch?v=9vBNzI88qpg Trailer zum Kurzfilm ''Haber''] bei YouTube (2:20 Min.), [http://vimeo.com/18728629 ganzer Film] bei Vimeo (33:50 Min.)</ref> |
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2014 erschien das TV-Drama ''[[Clara Immerwahr (Fernsehfilm)|Clara Immerwahr]]'' von Regisseur [[Harald Sicheritz]] mit [[Katharina Schüttler]] in der Titelrolle und [[Maximilian Brückner]] als Fritz Haber. Der Film beschreibt das Leben von Clara Immerwahr vom Abitur bis zu ihrem Selbstmord aufgrund der Entwicklungen des Weltkrieges und ihrer Ablehnung der Giftgas-Entwicklung ihres Mannes und Arbeitskollegen Haber. |
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== Kritikdiskussion Entwicklung und Einsatz Chlorgas und Phosgen / Ammoniaksynthese == |
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[[Chemische Waffen]], [[Giftgas|Giftgase]] zählen dazu, sind heute durch das [[Genfer Protokoll]] betreffend das Verbot der Anwendung von Giftgasen und bakteriologischen Mitteln und das [[Chemiewaffenübereinkommen]] (CWÜ) international als "schmutzige" Waffen geächtet. Habers unbeirrte Fortentwicklung und Einsatz von Giftgas ist heute nur noch dann ansatzweise nachvollziehbar, wenn die historische Perspektive des [[Hurrapatriotismus|Deutschen Nationalpatriotismus]], auch [[Nationalismus#Exklusiver_Nationalismus|Exklusiver Nationalismus]] genannt, in die Betrachtung als zentraler Beweggrund einbezogen wird. Habers Frau Clara hingegen nahm bereits eine modernere [[Wissenschaftsethik|wissenschaftsethische]] Perspektive ein, was schrittweise zum Zerwürfnis der Ehepartner führte. |
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Die von Haber entdeckte und patentierte [[Ammoniaksynthese]] bildete die Voraussetzung für die massenhafte Produktion von Stickstoffdünger, der wiederum die weltweite Steigerung von Nutzpflanzenanbau mit Hilfe von Kunstdünger und letztlich hierdurch den Anstieg der Weltbevölkerungszahlen ermöglichte. |
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== Literatur == |
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* {{NDB|7|386|389|Haber, Fritz Jacob |Erna und Johannes Jaenicke|118699814}} |
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* [[Jörg Albrecht (Journalist)|Jörg Albrecht]]: ''Brot und Kriege aus der Luft.'' In: [[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung]] 41/2008, S. 77. |
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* Jo Angerer: ''Chemische Waffen in Deutschland. Mißbrauch einer Wissenschaft.''. Luchterhand, Darmstadt, 1985, ISBN 3-472-88021-X. |
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* Ralf Hahn: ''Gold aus dem Meer – Die Forschungen des Nobelpreisträgers Fritz Haber in den Jahren 1922-1927''. GNT-Verlag, Diepholz 1999, ISBN 3-928186-46-9. |
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* [[Adolf-Henning Frucht]], Joachim Zepelin: ''Die Tragik der verschmähten Liebe.'' In: ''Mannheimer Forum 1994/95''. Piper, München 1995. |
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* Adolf-Henning Frucht: ''Fritz Haber und die Schädlingsbekämpfung während des 1. Weltkrieges und in der Inflationszeit''. In: ''Dahlemer Archivgespräche''. Band 11, 2005, S. 141–158. |
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* [[Fritz Stern]]: ''Fünf Deutschland und ein Leben: Erinnerungen''. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55811-5. |
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* Dietrich Stoltzenberg: ''Fritz Haber: Chemiker, Nobelpreisträger, Deutscher, Jude''. Wiley-VCH, Weinheim, 1998, ISBN 3-527-29573-9. |
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* [[Margit Szöllösi-Janze]]: ''Fritz Haber. 1868–1934. Eine Biographie''. Beck, München 1998, ISBN 3-406-43548-3. [http://books.google.de/books?id=EhvSPBWlk3MC&pg=PA50&lpg=PA50&dq=piperonal+liebermann&source=bl&ots=6CqnhLvO7D&sig=xrWrLtlXHgh1NcT6RePf209dgwk&hl=de&sa=X&ei=ErmNU6xviabiBJ_fgBA&ved=0CEQQ6AEwBA#v=onepage&q=immerwahr&f=false] |
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== Weblinks == |
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* {{DNB-Portal|118699814}} |
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* {{LeMO|HaberFritz|Fritz Haber|Daniel Wosnitzka/Ulrike Triebs}} |
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* {{Nobel-ch|1918|Fritz Haber}} |
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* [http://nobelprize.org/nobel_prizes/chemistry/laureates/1918/haber-lecture.pdf ''The Synthesis of Ammonia from its Elements'', Vorlesung zur Verleihung vom Nobelpreis, 2. Juni 1920] (englisch, PDF; 60 kB) |
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* [http://podster.de/episode/2467650/download/swr2wissen-20140428-fritz-haber-gaskrieg-wk1.12844s.mp3 Audiofeature über Leben und Werk von Fritz Haber] von Hans-Volkmar Findeisen mit Schwerpunkt Giftgas-Forschung aus der [[SWR2]] Wissen Mediathek, abgerufen am 08. Juni 2014 |
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* [http://www.fhi-berlin.mpg.de/history/Friedrich_HaberArticle.pdf A short biography of Fritz Haber, by Bretislav Friedrich] (englisch, PDF; 3,12 MB) |
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* [http://www.ipc.uni-karlsruhe.de/download/PC_Karlsruhe_USchindewolf.pdf Fritz Haber in Karlsruhe] (PDF; 106 kB) |
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* [http://www.fh.huji.ac.il Fritz Haber Center for Molecular Dynamics Research] (englisch) |
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* {{Exner-db|Name=Fritz Haber}} |
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* [http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/adr/adrhl/kap1_1/para2_11.html Reichskanzleiakte Fritz Haber] auf [http://www.bundesarchiv.de www.bundesarchiv.de], abgerufen am 8. Juni 2014 |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=118699814|LCCN=n/86/864480|VIAF=37018070}} |
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{{SORTIERUNG:Haber, Fritz}} |
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[[Kategorie:Nobelpreisträger für Chemie]] |
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[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Karlsruher Institut für Technologie)]] |
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[[Kategorie:Physikochemiker]] |
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[[Kategorie:Träger der Wilhelm-Exner-Medaille]] |
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[[Kategorie:Person (I.G. Farben)]] |
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[[Kategorie:Chemiker (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus]] |
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[[Kategorie:Korporierter (Studentenverbindung)]] |
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[[Kategorie:Person (Breslau)]] |
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[[Kategorie:Geheimrat]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1868]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1934]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins]] |
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[[Kategorie:Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Haber, Fritz |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Chemiker und Pionier der chemischen Kriegführung |
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|GEBURTSDATUM=9. Dezember 1868 |
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|GEBURTSORT=[[Breslau]] |
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|STERBEDATUM=29. Januar 1934 |
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|STERBEORT=[[Basel]] |
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}} |
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{{Link FA|ja}} |
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{{Link GA|ja}} |
Version vom 24. Juni 2014, 04:02 Uhr
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