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Kronberg im Taunus und University of Fort Hare: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Hochschule
| Name = University of Fort Hare
|Art = Stadt
| Logo =Wappen2 fh.jpg
|Wappen = Wappen Kronberg im Taunus.png
| Motto = Together in excellence
|Breitengrad = 50/11//N
| Gründungsdatum = 1916
|Längengrad = 8/30//E
| Ort = [[Alice (Südafrika)|Alice]]
|Lageplan =
|Bundesland = Hessen
| Bundesland = [[Ostkap]]
| Staat = [[Südafrika]]
|Regierungsbezirk = Darmstadt
| Leitung = Mvuyo Tom
|Landkreis = Hochtaunuskreis
| Leitungstitel = [[Kanzler (Hochschule)|Vizekanzler]]
|Höhe = 200–400
| Studentenzahl =
|Fläche = 18.62
| Mitarbeiterzahl =
|Einwohner = 17576<!-- Bitte nicht per Hand aktualisieren: [[Wikipedia:WikiProjekt_Kommunen_und_Landkreise_in_Deutschland/Einwohnerzahlen]] -->
| davon Professoren=
|Stand = 2007-12-31
| Trägerschaft = staatlich
|PLZ = 61476
| Jahresetat =
|PLZ-alt = 6242
| Website = [http://www.ufh.ac.za/ www.ufh.ac.za/]
|Vorwahl = 06173
|Kfz = HG
|Gemeindeschlüssel = 06 4 34 006
|Straße = Katharinenstraße 7
|Website = [http://www.kronberg.de/ www.kronberg.de]
|Bürgermeister = Klaus Temmen
|Partei = parteilos
}}
}}
[[Datei:Fort hare old house.jpeg|mini|Altes Gebäude vom Fort auf dem Campus der Universität Fort Hare]]
[[Datei:Fort hare campus 1.jpg|mini|Universität Fort Hare, Verwaltungsgebäude auf dem Campus]]
[[Datei:Fort hare campus 3.jpg|mini|Universität Fort Hare, Bibliotheksgebäude]]
[[Datei:Fort hare campus 4.jpg|mini|Universität Fort Hare, Studentenwohnheim]]
[[Datei:Bengu2007.jpg|mini|Sibusiso M. B. Bengu]]


Die '''Universität Fort Hare''' (englisch: '''University of Fort Hare''', kurz '''UFH''' oder '''Forte'''), 1916 als [[College]] in [[Alice (Südafrika)|Alice]] gegründet, befindet sich in der [[südafrika]]nischen Provinz [[Ostkap]] und war bis in die 1960er Jahre die einzige höhere Bildungsanstalt für schwarze Afrikaner in Südafrika.
'''Kronberg im Taunus''' ist eine Stadt im [[Hochtaunuskreis]] (früher: [[Obertaunuskreis]]) im Bundesland [[Hessen]]. Sie gehört zum [[Regierungsbezirk Darmstadt]] und hat 18.321 Einwohner. Die Stadt ist Endpunkt der Frankfurter S-Bahnlinie S 4, der Nachfolgerin der [[Kronberger Bahn]].


Einer der ersten Professoren war [[Davidson Don Tengo Jabavu]], der dort [[isiXhosa]], Latein, Geschichte und [[Anthropologie]] unterrichtete. Zu den bekanntesten Studenten dieser Universität zählen der Freiheitskämpfer und ehemalige Präsident Südafrikas [[Nelson Mandela]] und einer seiner wichtigsten Mitstreiter, [[Oliver Tambo|Oliver Reginald Tambo]], die dort juristische Kenntnisse erwarben, ferner auch [[Kenneth Kaunda]] und [[Mangosuthu Buthelezi]].
== Geographie ==
<!--- === Geographische Lage === --->
=== Nachbargemeinden ===
Kronberg grenzt im Norden und Osten an die Stadt [[Oberursel (Taunus)|Oberursel]], im Südosten an die Stadt [[Steinbach (Taunus)|Steinbach]], im Westen an die Stadt [[Königstein im Taunus|Königstein]] sowie im Süden an die Städte [[Eschborn]] und [[Schwalbach am Taunus|Schwalbach]] (beide [[Main-Taunus-Kreis]]).


=== Gliederung ===
== Name und Geschichte ==
Kronberg besteht aus den drei Stadtteilen Kronberg (8.190 Einw.), Oberhöchstadt (6.333 Einw.) und Schönberg (3.798 Einw.)
(Stand: 31. Dez. 2006, Quelle: Hess. Stat. Landesamt / Haushalt Kronberg 2007)


=== Stadtbild ===
=== Das Fort Hare ===
Der Name [[Fort]] Hare verweist auf die ehemaligen Grenzbefestigungen in den Grenzkriegen des 19. Jahrhunderts. Colonel John Hare, ''Lieutenant Governor'' der [[Kapkolonie]] in den 1840er Jahren, ließ 1846 eine Befestigungsanlage am Rand der Siedlung Alice anlegen.
[[Bild:Kronberg002.jpg|thumb|left|Kronberger Altstadt und Burg]]
Kronberg liegt am Fuße des [[Taunus]], im Norden, Westen und Osten von Wäldern umgeben. Neben einer sehr gut erhaltenen geschlossenen Altstadt mit der [[Burg Kronberg]] (mit Freiturm ([[Bergfried]]), ältestes Gebäude der Stadt, 13.–16. Jahrhundert), dem „Hellhof“ (ein von den Kronberger Rittern erbauter Adelshof, erstmals 1424 genannt, heute teilweise zur Galerie umgebaut), dem „Recepturhof“ ([[Kurmainz]]er Verwaltungsgebäude), der ev. Kirche St. Johann (1440), der „[[Streitkirche]]“ (1758) sind noch [[Schlosshotel Kronberg|Schloss Friedrichshof]] (1889–1893, seit 1954 „Schlosshotel Kronberg“), der Stadtpark, der [[Edelkastanie]]nwald, die [[Streuobstwiese]]n und die Kronthaler Mineralquellen erwähnenswert.


=== Vorläufer und frühe Phase ===
Seit dem 28.&nbsp;Juni 1966 ist Kronberg staatlich anerkannter [[Luftkurort]].
In der Region um Alice entwickelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erste Bildungsaktivitäten für die [[Xhosa (Volk)|Xhosa]]-Bevölkerung. Zu diesem Zweck gründeten sich hier Missionsschulen der [[Presbyterianer]] in Tyhume, Lovedale (heute Alice) und Burnshill. Besondere Bekanntheit erlangte dabei das ''Lovedale College''. Diese Ausbildungsstätte begann 1820 ihre Arbeit in der Talregion des [[Tyhume River|Tyhumefluss]] im Vorland der [[Amathole-Berge]]. Damit nahmen an diesem Ort Missionare die Ausbildung von Personen aus dem Kreise des Xhosa-Volkes zu Lehrern und Geistlichen auf. Im Verlauf der weiteren erfolgreichen Entwicklungen kamen auch Schüler aus anderen afrikanischen Völkern und Stämmen, wie den [[Zulu (Volk)|Zulu]], [[Barolong]], [[Tonga (Ethnien)|Tonga]], Fangoe und [[Oromo (Ethnie)|Galla]] sowie aus europäischstämmigen Familien hinzu.<ref>James Stewart (Hrsg.): ''Lovedale. South Africa''. Edinburgh 1894</ref>


An der Gründung der Missionsschule waren neben [[Hochwürden|Reverend]] John Love die [[Schottland|schottischen]] Geistlichen John Ross und John Bennie federführend beteiligt. Diese Einrichtung wurde jedoch während des [[Grenzkriege#Sechster Grenzkrieg|6. Frontkriegs]] zerstört und 1841 als ''Lovedale Missionary Institute'' nördlich von Alice auf Betreiben der ''Glasgow Missionary Society'' unter Leitung von [[Edward Govan]] neu eröffnet. Nach dessen Amtsperiode übernahm Reverend [[James Stewart (Missionar)|James Stewart]] (1831–1905) die Leitung und baute als überzeugter Verfechter des Gleichheitsgrundsatzes zwischen den Menschen die ihm anvertraute Schule erheblich aus. In dieser Zeit entstand ein gesonderter Ausbildungsbereich für Mädchen und jungen Frauen von den Xhosa und anderen afrikanischen Ethnien, woran [[Jane Elizabeth Waterston]] und Frau M. C. Muirhead erheblichen Anteil hatten.
== Geschichte ==
=== 1220–1704 ===
[[Bild:Kronberger-burg-museum007.jpg|thumb|left|Stadt im Mittelalter]]
[[Bild:Schlacht bei Eschborn.jpeg|thumb|Schlacht bei Eschborn 1389]] Mit dem Bau der Burg Kronberg im Taunus (um 1220, nach Dr. Gerd Strickausen bereits Mitte des 12. Jahrhunderts) teilten sich die „Ritter von Askenburne“ ([[Eschborn]]), die dort eine Turmburg besaßen. Nach Kronberg zog und benannte sich der „Kronenstamm“, während der „Flügelstamm“ erst ca. 1250 nach Kronberg kam.


Im Jahr 1905 begann in [[King William’s Town]] eine Diskussion über die Errichtung einer höheren Bildungsstätte für die schwarzafrikanische Bevölkerung in der Provinz Ostkap. Über zehn Jahre später wurde im Februar 1916 auf Anordnung des Premierministers General [[Louis Botha]] das ''South African Native College'' unter der Leitung von [[Alexander Kerr]] eröffnet. Dazu nutzte man die Ruinen und noch vorhandenen Anlagen des ehemaligen Forts bei Alice. Die ersten Dozenten der neuen Bildungsstätte waren Alexander Kerr und [[Davidson Don Tengo Jabavu]].
Die ersten (eingeschränkten) [[Stadtrecht]]e erhielt die kleine Siedlung am Burghang bereits am 25. April 1330 durch [[Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig den Bayern]]. Am 31. März 1367 verlieh (der Luxemburger) [[Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] Kronberg auch die [[Marktrecht]]e sowie die [[Blutgerichtsbarkeit]]:
:''„dass sie in dem vom Reiche lehnrührigen Schlosse zu Kronenberg Gericht und sieben Schöffen, welche über Schuld, Renten, Gülte, Nutzen, Gefälle, um Scheltworte, Frevel, Unrecht und alles, was Leib und Gut betrifft, richten mögen, sodann daselbst Galgen, Stöcke und Halsgericht haben dürfen, verleiht auch allen, die Bürger zu Kronenberg sind oder werden, Christen und Juden, das Recht von Frankfurt, sowie dem Orte einen Wochenmarkt nach Frankfurter Recht auf jeden Mittwoch“''
Zusammen mit den [[Burg Hattstein|Hattsteinern]] und [[Burg Reifenberg (Oberreifenberg)|Reifenbergern]] erklären die Kronberger Ritter der Stadt Frankfurt im Jahr 1389 die sogenannte „Kronberger Fehde“. Als am 13. Mai die Frankfurter mit einem Groß-Aufgebot zur Burg Kronberg zogen, eilten hanauische ([[Ulrich V. von Hanau]]) und kurpfälzische (150 [[Kürassiere]] des [[Ruprecht I. (Pfalz)|Ruprecht von der Pfalz]]) Truppen den Belagerten zu Hilfe, vertrieben am 14. Mai die Frankfurter in der „Schlacht bei Eschborn“ und nahmen 620 Gefangene, darunter einige adlige Ratsmitglieder und sämtliche Bäcker, Metzger, Schlosser und Schuhmacher der Stadt. Die Limburger Chronik vermerkte dazu:
:''„Also schlug der kleine Hauff den großen Hauff nieder. Das war nicht Wunder, denn der große Hauffe flohe und der kleine stritte. O Frankfurt! Frankfurt! Gedenke dieser Schlacht!“''
[[Bild:Kronberger-burg001.jpg|thumb|Eingang Burg Kronberg]]


Im jahr 1923 erhielt die Einrichtung mit dem ''Higher Education Act No. 30'' den Status einer Institution für höhere Bildung („College“). Trotzdem blieben die hier studierenden Personen externe Studenten bei der [[University of South Africa]] (UNISA), einer föderal organisierten Hochschule mit mehreren Colleges im Land. Das ''South African Native College'' in Fort Hare war aber zu diesem Zeitpunkt keine angeschlossene Einrichtung (Constituent College). Um die Anerkennung der Abschlüsse zu gewährleisten mussten 5 Vertreter aus Fort Hare in den Senat der ''University of South Africa'' gewählt und jährlich erneut bestätigt werden.<ref>Matthews, 1957, S. 6.</ref>
Erst die für damalige Verhältnisse unglaublich hohe (am 22. August verhandelte) Lösegeld-Zahlung von 73.000 [[Goldgulden]], an deren Abtragung Frankfurt ca. 120 Jahre zu leiden hatte, beendete den Streit mit Frankfurt und begründeten den Bau der „[[Frankfurter Landwehr]]“. Man schloss aber schnell Frieden (1391) und suchte das Bündnis mit den Cronbergern. 1394 ernannte der Frankfurter Rat Hartmuth von Cronberg für 2 Jahre zum Amtmann von Bonames, und 1395 schloss Johann von Cronberg einen ausführlichen Bundesvertrag mit Frankfurt ab, der die Kronberger verpflichtete, die Frankfurter Bürger und ihre Messen zu schützen. Im Jahre 1398 luden schließlich die „Schießgesellen zu Cronenberg… die Schießgesellen zue Franckenfurd unsern guten frunden“ zu einem „Schießen umb eyn Cleynod“ ein. Dieser Brief gilt als der älteste überlieferte Schützenladebrief Deutschlands.


Der spätere Dozent und Principal [[Zachariah Keodirelang Matthews]] erwarb 1924 als erster Schwarzafrikaner einen akademischen Grad ([[Bachelor of Arts]]) an der ''University of South Africa''. Er übernahm 1936 in Fort Hare den [[Dozent|Lehrauftrag]] für [[Anthropologie]], [[Bantu]]-Recht und Bantu-Verwaltung. Am 16. März 1940 erhielt [[Kaizer Daliwonga Matanzima]] den [[Bachelor]] in denselben Fächern.
[[Bild:Merian_Cronberg.jpg|thumb|left|Merian-Stich Cronberg 1655]]
Da Hartmut XII. von Cronberg, der fälschlicherweise als der Reformator der Stadt gilt (Kronberg wurde 1526 unter Philipp dem Großmütigen von Hessen lutherisch), zuvor seinem Cousin [[Franz von Sickingen]] bei dessen Angriffen auf Trier und Worms beistand, belagerten 1522 der Trierer Erzbischof [[Richard von Greiffenklau zu Vollrads]], [[Ludwig V. (Pfalz)|Ludwig von der Pfalz]] sowie der Landgraf [[Philipp von Hessen]] Stadt und Burg Kronberg und erzwangen die bedingungslose Kapitulation. Hartmut floh. Da Kronberg aber Reichslehen war, musste Philipp 1541 Burg und Stadt an Hartmut unter Erteilung der Schutzrechte für die lutherische Kirche zurückgeben. Diese Schutzrechte wurden durch die [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] im 17. und 18. Jahrhundert bestätigt, somit blieben die späteren Mainzer Versuche einer [[Gegenreformation]] (1626–1649) und der Entkonfessionalisierung der Kirche (Simultanisierung, 1737–1768) erfolglos.


=== Zeit nach 1945 ===
''„Der letztere des uralten Geschlechts von Cronberg“'' ist im Jahre 1704 kinderlos ''„… in Gott selig entschlafen Herr Johann Niclas von und zu Cronberg, Herr zu Yben, Rodenberg, Hollenfels und Altenbamberg“'' (so seine Grabinschrift). Er verstarb auf Burg Hohlenfels (heute Gemeinde [[Hahnstätten]]) über dem [[Aar (Lahn)|Aartal]]. Kronberg sowie die Gemeinden [[Schönberg]], [[Niederhöchstadt]] und [[Eschborn]] fielen als [[Reichslehen]] daraufhin an das [[Kurmainz|Kurfürstentum Mainz]].
Alexander Kerr zog sich 1948 von der Führung des College zurück. Clifford Dent übernahm in der Folge sein Amt. Im Jahr 1950 gab es beim Besuch von [[Gideon Brand van Zyl]], dem Generalgouverneur der [[Südafrikanische Union|Südafrikanischen Union]], einen studentischen Campusboykott, um gegen die Apartheidsverhältnisse allgemein und die damit verbundene Bildungsbenachteiligung im Land zu protestieren. In der Folge wurden [[Mangosuthu Buthelezi]] und andere politisch aktive Studierende exmatrikuliert.


Infolge des 1949 verabschiedeten ''Rhodes University Act'' wurde das College im März 1951 der [[Rhodes-Universität]] in Grahamstown angegliedert. Dadurch hatten die Studenten dieselben Examina wie in Grahamstown zu absolvieren.<ref>Matthews, 1957, S. 7-9</ref> Mit Zustimmung des Ministeriums für Bildung, Kunst und Wissenschaft (Department of Education, Arts and Science) wurde das ''South African Native College'' von Fort Hare in ''University College of Fort Hare'' umbenannt, ohne damit eine Statusänderung zu erlangen. Als die Regierung 1954 eine Sonderkommission für die Hochschulpolitik unter Leitung von J. E. Holloway einsetzte, veränderten sich infolge deren Reportes die Rahmenbedingungen für die höhere Bildung der schwarzen und farbigen Südafrikaner grundlegend. Auf diese Weise begannen die Richtlinien der Apartheidsdoktrin im Hochschulsektor einzuwirken. Mit dem ''Universities Act (Act No. 61)'' von 1955 regelte man die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Hochschulen des Landes neu. In diesem Zuge erhielt Fort Hare seine offizielle Aufnahme in die Gruppe der Universitäten Südafrikas, da eine nach „weiß“ und „schwarz“ getrennte Bildungslaufbahn angestrebt wurde.<ref>Matthews, 1957, S. 8, 10</ref> Im Jahre 1955 übernahm Zachariah Keodirelang Matthews nach erfolgreicher Wahl die Funktion des Principals, wurde aber im Folgejahr unter politischem Vorwand verhaftet.<ref>[http://www.artefacts.co.za/main/Buildings/style_det.php?styleid=857 University of Fort Hare. auf www.artefacts.co.za] (englisch)</ref> Bis 1958 blieb er im Rahmen des [[Treason Trial]] in Haft und kehrte danach als ''Vice-Principal'' nach Fort Hare zurück. Im selben Jahr wurde [[Harry Raymond Burrows]] neuer Principal der Universität.
=== 1704–1866 ===
[[Bild:Kronberger-burg-museum006.jpg|thumb|left|Klage der ev. Bürger gegen Mainz 1738]] In der Kurmainzer Zeit führten die (mehrheitlich) evangelischen Bürger Klage gegen Mainz wegen religiöser "Drangsalen". Die Auseinandersetzungen eskalierten anlässlich des Baus des heute „[[Streitkirche]]“ genannten Gebäudes, das 1758 als katholische Kirche direkt neben der evangelischen Kirche St. Johann geplant war. Dies führte zu heftigen Protesten der evangelischen Bürger, die bis zum [[Immerwährender Reichstag|Immerwährenden Reichstag]] in Regensburg gelangten und denen dort nach einigen Jahren stattgegeben wurde. Der Bau wurde nie geweiht, das Glockengestühl wieder abgebrochen. Das Gebäude dient seit 1768 zivilen Zwecken (Apotheke, Gasthaus, heute auch als Museum der [[Kronberger Malerkolonie]]).


Nach der legislativ betriebenen Segregation in der Hochschulausbildung im Sinne der Apartheidstrategie durch den ''Extension of University Education Act (Act No. 67)'' im Jahr 1959 wurde mit dem ''University College of Fort Hare Transfer Act (Act No. 64)'' des gleichen Jahres die Universität in ein [[UNISA]]-College überführt.<ref>[http://www.nelsonmandela.org/omalley/index.php/site/q/03lv01538/04lv01828/05lv01829/06lv01898.htm 1959. Padraig O’Malley: ''Extension of University Education Act No. 45''. Nelson Mandela Centre of Memory and Dialogue.] abgerufen am 17. Oktober 2010 (englisch)</ref> Damit stellte die südafrikanische Regierung die Hochschule unter ihre eigene Direktionsbefugnis.<ref name="Survey 1966">[[SAIRR]]: A Survey of Race Relations in South Africa 1966. Johannesburg 1967, S. 270-271</ref>


Später gliederte man sie als untergeordnete Struktureinheit der [[Rhodes-Universität]] in [[Grahamstown]] an. Diese Veränderungen führten zum Amtsverzicht zahlreicher wichtiger Mitglieder des Lehrkörpers. Zachariah Keodirelang Matthews ging daraufhin vorzeitig in Pension. Im Zuge dieser Veränderungen wurde Principal Burrow auf Betreiben der Regierung entlassen. Mit Wirkung vom 1.&nbsp;Januar 1960 übertrug die Südafrikanische Regierung die Verwaltung der Universität auf der allgemeinen Grundlage des [[Bantu Education Act]] in die Verantwortung des ''[[Bantu Administration|Departement of Bantu Education]]'' (staatliche Behörde für Bildungsfragen der schwarzen Bevölkerung in Südafrika).<ref name="Beale, 1990">[http://wiredspace.wits.ac.za/bitstream/handle/10539/7622/HWS-13.pdf?sequence=1 M. A. Beale: ''"The task of Fort Hare in terms of the Transkei and Ciskei": Educational planning at Fort Hare in the 1960's''. History workshop. Structure and Experience in the Making of Apartheid. 6.-10. Februar 1990, University of the Witwatersrand, Johannesburg.] (englisch)</ref><ref>[http://news.google.com/newspapers?nid=2507&dat=19601025&id=BndAAAAAIBAJ&sjid=b6MMAAAAIBAJ&pg=3629,8358108 Death of British Professor. Service to Africans. In: The Glasgow Herald vom 25. Oktober 1960] (englisch)</ref>


Der stellvertretende Minister für Bantu-Verwaltung und Entwicklung berichtete 1966 im Parlament über die Staatsausgaben bezüglich der Hochschuleinrichtungen für Schwarze seit deren Übernahme im Jahr 1959. Demzufolge erhielt Fort Hare in diesem Zeitraum den größten Anteil mit 4,178 Millionen [[Südafrikanischer Rand|Rand]]. Das ''College of the North'' folgte mit 4,150 Millionen und das ''College of Zululand'' hatte 3,335 Millionen Rand erhalten. In diesem Zusammenhang wurde auf der Grundlage einer Haushaltkontrolle (''Report of the Controller and Auditor-General'') festgestellt, dass für einen schwarzen Student im Jahr 1964 Kosten in Höhe von 2145 Rand am ''University College Fort Hare'', 1.221 Rand am ''College of the North'' und 1.667 Rand am ''College of Zululand'' aufgewandt wurden. Demgegenüber standen nach diesem Report vergleichsweise jedoch 483 Rand für Studenten an „weißen“ Universitäten.<ref name="Survey 1966" />
Im [[Frieden von Lunéville]] 1801 verlor das Kurfürstentum Mainz seine weltlichen Gebiete, darunter auch das Reichslehen Kronberg, das 1802 vom Fürsten von [[Haus Nassau|Nassau-Usingen]] in Beschlag genommen wurde, 1803 wurde es ihm formell zugesprochen. Im [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg 1866]] schlägt sich der der Herzog von Nassau auf die Seite Österreichs und verliert dadurch sein Land an [[Preußen]].


Bei der Amtseinführung von J. M. de Wet (Mitglied des [[Afrikaner Broederbond]], zuvor Professor an der [[Nordwest-Universität (Südafrika)|Potchefstroom-Universität]]) in der Nachfolge von Rektor J.J. Ross (Mitarbeiter von [[South African Bureau of Racial Affairs|SABRA]]) kam es 1968 erneut zu studentischen Protestreaktionen. In dieser Zeit wurden akademische Stellen in Fort Hare vorzugsweise mit Personen aus dem Kreis der [[Buren|Afrikaaner]] besetzt, wobei eine Einflussnahme durch das [[Bantu Administration|Department of Bantu Education]] ausgeübt worden ist.<ref name="Beale, 1990" /> Weitere studentische Proteste gegen die Apartheidpolitik folgten in den 1970er Jahren. Im Zuge des [[Aufstand in Soweto|Aufstands in Soweto]] stellte die Universität 1976 für einige Monate ihren Betrieb ein.


Der ANC beschloss auf Grund der verschärften Lebensbedingungen unter der schwarzen südafrikanischen Bevölkerung, eine vielgliedrige Bildungseinrichtung im Ausland aufzubauen. Dazu bot sich [[Tansania]] an und daraufhin wurde das Bildungscamp ''[[Solomon Mahlangu Freedom College]]'' (SOMAFCO) in den Farmsiedlungen von [[Mazimbu]] und später in [[Dakawa]] im Umfeld der Stadt [[Morogoro]] eingerichtet. Auf diese Weise erhielten zwischen 1978 und 1992 viele politische Führer afrikanischer Unabhängigkeitsbewegungen, vorrangig aus dem südlichen Afrika, eine Ausbildung in Tansania. Das SOMAFCO-Camp hielt für die Kinder der studierenden Eltern einen Kindergarten, eine Grund- und weiterführende Schule bereit. Dessen ungeachtet bemühten sich einige Lehrkräfte, die Arbeit in Fort Hare fortzusetzen.
[[Bild:Kronberg1900.jpg|thumb|left|200px|Cronberg ca. 1890–1900]]
[[Bild:Cronberg Hauptstrasse 1900.jpeg|thumb|200px|Das dörfliche Cronberg ca. 1900]]


Im Jahr 1987 wurde [[Govan Mbeki]] nach seiner Haftentlassung von [[Robben Island]] zum [[Kanzler (Hochschule)|Kanzler]] der Universität ernannt.<ref>[http://www.nelsonmandelabay.gov.za/Content.aspx?objID=372 Tribute to Govan Mbeki (Nachruf)] (abgerufen am 24. Januar 2010)</ref> Dieses Amt übte er bis 1999 aus.<ref>[http://www.dispatch.co.za/1999/05/10/easterncape/OOM.HTM Mphumzi Zuzile: Graduation tribute to retiring 'Oom Gov'] (abgerufen am 24. Januar 2010)</ref>
=== 1866–1945 ===
Reiche Industrielle, Kaufleute und Bankiers entdeckten in der Mitte des 19. Jahrhundert die idyllische und klimatisch günstige Lage des Taunusstädtchens in unmittelbarer Nähe Frankfurts und errichteten Villen und Sommersitze in Kronberg und Schönberg. Auch Künstler, darunter [[Anton Burger]] und [[Jakob Fürchtegott Dielmann]], kamen nach Kronberg und begründeten die [[Kronberger Malerkolonie]], die bis in das 20. Jahrhundert bestand. Einige Werke der Kronberger Maler sind im Museum in der Streitkirche ausgestellt. Das bislang durch Kleinbauern und Handwerker geprägte Städtchen erlangte in seiner „preußischen Epoche“ durch den Bau der [[Kronberger Bahn|Bahnverbindung Kronberg-Rödelheim]] (1874) sowie des [[Schloss Friedrichshof]] (1889–1894) einen ersten Aufschwung.


=== Zeit nach der Apartheid ===
Es gab aber auch eine landwirtschaftliche Vergangenheit. In der Region wurde sehr viel Obst und Gemüse angebaut. Dadurch entstand die genossenschaftliche Einrichtung einer Obstverwertungsgesellschaft mit einer heute nicht mehr existierenden Markthalle. Landesweit wurden beispielsweise Erdbeeren (bis in die 50er-Jahre) unter dem Begriff „Kronberger Erdbeeren“ vermarktet. Der Apfelanbau hatte eine große Bedeutung. Apfelwein wurde gekeltert. Nicht zu vergessen die Kronberger (Edel-)Kastanien, auch „Käste“ genannt, die sich Goethe bis nach Weimar nachsenden ließ.
Im Zusammenhang mit den politischen Veränderungen Südafrikas in der Regierungszeit von [[Frederik Willem de Klerk]] endete 1990 die Apartheidsverwaltung in Fort Hare. [[Sibusiso Bengu]] wurde erster schwarzafrikanischer Principal der Universität Fort Hare. Ihm folgte 1994 Mbulelo Mzamane im Amt, weil Sibusiso Bengu die Führung des Bildungsministeriums in der neuen südafrikanischen Regierung übernahm. Im Jahr 2000 entwickelte die Universität einen strategischen Plan, der die Gliederung in fünf Fakultäten vorsah. Ein Jahr danach würdigte die Einrichtung mit einem festlichen Akt und einer Publikation das Leben und Werk von Zachariah Keodirelang Matthews. Zur Festveranstaltung hielt Südafrikas Präsident [[Thabo Mbeki]] eine feierliche Ansprache.


=== seit 1945 ===
== Lage ==
Die Universität Fort Hare liegt am Rande der Kleinstadt Alice, auf dem Gebiet des früheren [[Homeland]]s [[Ciskei]]. Der Ort befindet sich im Vorland der [[Amathole-Berge]] und etwa 50 Kilometer westlich von [[King William's Town]]. Der Campus ist von der städtischen Siedlung klar abgetrennt, besitzt einen bewachten Haupteingang sowie ein eigenes Straßensystem. Die Gebäude des ehemaligen Forts wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit neuen Funktionskomplexen und Studentenwohnheimen ergänzt. Heute existiert ein moderner Campus mit umfangreichen Grünanlagen.
[[Bild:Vatikan-kronberg001.jpg|thumb|left|Gedenktafel zum Apostolischen Visitator]]
[[Bild:P+p-vatikan-kronberg001.jpg|thumb|Kirche „Peter und Paul“ mit Gedenktafel]]
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gehörte Kronberg zu [[Groß-Hessen]], dem heutigen Bundesland [[Hessen]].


Neben dem Hauptcampus in Alice unterhält die Universität Fort Hare zwei weitere Außenstellen. Es handelt sich dabei um den ''[[East London (Ostkap)|East London]] Campus'' in der ''Church Street'' von East London sowie den ''Bisho Campus'' in der ''Independence Avenue'' von [[Bisho]] bei King William's Town.
[[1946]] wurde von Papst [[Pius XII.]] die Päpstliche Mission für die Flüchtlinge in Deutschland nach Kronberg verlegt. Apostolischer [[Visitator]] und Leiter der Einrichtung war der deutschstämmige Bischof von Fargo in Nord-Dakota (USA) [[Aloysius Muench]]. Sein Seelsorge-Auftrag umfasste die Betreuung der Geflüchteten und Vertriebenen aus Osteuropa. Bis zum Sommer 1949 organisierte er von Kronberg aus den Transport von rund 950 Güterwagons mit päpstlichen Hilfsgütern nach Deutschland. Unterstützung fand er auch bei der US-Regierung; vor der Aufnahme seiner Tätigkeit in Kronberg erhielt er vom US-Verteidigungsminister [[Robert P. Patterson]] die Ernennungsurkunde als Verbindungsbeauftragter für religiöse Angelegenheiten bei der US-Militärregierung in Deutschland. Durch seine Kontakte in die USA vermittelte Muench einen beachtlichen Spendenfluss ins zerstörte Deutschland. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde die Kronberger Apostolische Mission 1951 aufgelöst. Muench wurde anschließend erster Apostolischer [[Nuntius]] in der Bundesrepublik Deutschland.Im Jahre 1959 ernannte Papst Johannes XXIII. den Erzbischof Muench zum Kardinal.


== Personelles und wissenschaftliches Profil ==
Im Rahmen der [[Gebietsreform]] in Hessen am 1. April 1972 fusionierte Kronberg mit den bis zu diesem Zeitpunkt selbständigen Gemeinden [[Oberhöchstadt]] und [[Schönberg]].
Die Universität Fort Hare hat sich bis in die Gegenwart (2008) zu einer Volluniversität entwickelt. Die Studentenschaft ist zum erheblichen Teil aus schwarzafrikanischen und farbigen Studierenden zusammengesetzt. Die Hauptgruppe bilden Bürgerinnen und Bürger der Republik Südafrika. Ferner finden sich hier Studierende aus zahlreiche anderen afrikanischen Staaten, vorzugsweise aus Nachbarländern Südafrikas. Der Lehrkörper ist international und ethnisch differenziert. In Lehre und Verwaltung finden sich schwarze und weiße Südafrikaner. Ausländische Professoren und Dozenten stammen aus Ländern verschiedener Kontinente.


Mit dem ''Strategischen Plan 2000'' wurde die Universität in fünf Fakultäten neu gegliedert. Diese sind:
[[Bild:Kronberg-taunus001.jpg|thumb|Die Kronberger Burg über der Altstadt]]
* Erziehungswissenschaften (Education)
* Rechtswissenschaften (Law)
* Management und Wirtschaft (Management and Commerce)
* Naturwissenschaften und Landwirtschaft (Science and Agriculture)
* Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften (Social Sciences and Humanities)


<gallery>
== Politik ==
Fort hare campus 5.jpg|Barrierefreies Campusgelände
[[Bild:Kronberg-rathaus001.jpg|thumb|Rathaus]]
Fort hare campus 8.jpg|Ehemaliges Rektorat
[[Bild:Kronberg-stadthalle001.jpg|thumb|Stadthalle am Berliner Platz]]
Fort hare campus 10.jpg|Palmen auf dem Campus
[[Bild:StAlban-Kronberg-Schoenberg.JPG|thumb|St. Alban im OT Schönberg]]
Fort hare campus 9.jpg|Straßenname mit Botschaft
=== Stadtverordnetenversammlung ===
</gallery>
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
{| class="prettytable"
|--- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" | '''Parteien und Wählergemeinschaften'''
|align="center" | '''%<br />2006'''
|align="center" | '''Sitze<br />2006'''
|align="center" | '''%<br />2001'''
|align="center" | '''Sitze<br />2001'''
|----
|CDU
|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands]]
|align="right" |37,1
|align="right" |12
|align="right" |43,7
|align="right" |14
|----
|SPD
|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]]
|align="right" |22,0
|align="right" |7
|align="right" |25,7
|align="right" |9
|----
| GRÜNE
|[[Bündnis 90/Die Grünen]]
|align="right" |8,6
|align="right" |3
|align="right" |9,7
|align="right" |3
|----
| FDP
| [[Freie Demokratische Partei]]
|align="right" |7,8
|align="right" |3
|align="right" |9,5
|align="right" |3
|----
|UBG
|Unabhängige Bürgergemeinschaft Kronberg Ts.
|align="right" |13,1
|align="right" |4
|align="right" |11,5
|align="right" |4
|----
|KfB
|Kronberg für die Bürger
|align="right" |11,5
|align="right" |4
|align="right" |–
|align="right" |–
|--- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" |'''Gesamt'''
|align="right" |'''100,0'''
|align="right" |'''33'''
|align="right" |'''100,0'''
|align="right" |'''33'''
|--- class="hintergrundfarbe5"
|colspan="2" |'''Wahlbeteiligung in %'''
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|}


== Archiv des African National Congress (ANC) ==
Ein Stadtverordneter trat nach der Wahl aus der FDP aus und war bis 8/2008 fraktionslos.
Die Universität Fort Hare beherbergt im Gebäude ihrer Universitätsbibliothek einen Sonderbereich, das Archiv des [[African National Congress]] (ANC), der historische Unterlagen der Organisation, unter anderem große Teile vom Nachlass seines langjährigen Präsidenten Nelson Mandela, verwahrt und wissenschaftlich betreut. Es sind Archivmaterialien (Texte, Bildmaterial, Tondokumente, Kunstobjekte) aus vielen Ländern der Welt vorhanden, die die internationale Zusammenarbeit mit dem ANC dokumentieren. Hier befinden sich auch Unterlagen des SOMAFCO.
Seit August 2008 ist er Mitglied der CDU-Fraktion ( CDU jetzt 13 Sitze, FDP 2 Sitze )


== Galerie Afrikanischer Kunst ==
Regierungskoalition (seit 21. September 2006): SPD, UBG, KfB und Bündnis 90/ DIE GRÜNEN
[[Datei:De beers centenary art gallery.jpg|mini|De Beers Centenary Art Gallery in Fort Hare]]


Auf dem Campus befindet sich das Gebäude der ''De Beers Centenary Art Gallery'', das seit 1989 eine Sammlung neuerer afrikanischer Kunst beherbergt. Dieses Funktionsgebäude wurde vom [[De Beers]]-Konzern gestiftet und nach einem Entwurf des Architekturbüros Osmond Lange (unter Beteiligung von van der Zee) errichtet. Die Sammlung umfasst Malerei, Graphik und Plastiken von schwarzafrikanischen Künstlern aus dem 20. Jahrhundert. Auf zwei Etagen sind die Werke präsentiert. Einige Räume werden für Wechselausstellungen genutzt.<ref>[http://wayback.archive.org/web/*/http://www.liberation.org.za/library/nahecs/Museum/contempo.htm Contemporary South African Black Art at the De Beers Centenary Art Gallery, the University of Fort Hare. Kurzbeschreibung der Galerie auf wwww.liberation.org.za (Internet Archive)]</ref>
=== Städtepartnerschaften ===
* [[Le Lavandou]], Frankreich (2. September 1972)
* [[Ballenstedt|Ballenstedt am Harz]] (6. Oktober 1988)
* [[Porto Recanati]], Italien (5. September 1993)
* [[Aberystwyth]], Wales (1. November 1997)
* [[Guldental]] (keine formelle Partnerstadt, doch 'befreundet')


== Bekannte Persönlichkeiten an der Universität ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Kirchen ===
* ev. [[Stadtkirche St. Johann]]
* kath. [[St. Peter und Paul (Kronberg)|St. Peter und Paul]]
* kath. [[St. Albanus (Kronberg-Schönberg)|St. Albanus]], Schönberg
* kath. [[St. Vitus (Kronberg)|St. Vitus]], Oberhöchstadt


<!-- geordnet nach Geburtsdatum -->
=== Feste ===
Das größte Straßenfest in der Altstadt (rund um die Steinstraße) ist die „Thäler Kerb.“ Seit 1967 (Gründung des Thäler Kerbe-Vereins) wird sie wieder gefeiert, immer am Dienstag und Mittwoch nach dem ersten Juli-Sonntag. Während der beiden Festtage regiert das „Thäler Pärchen“, die Miss Bembel und der Thäler Bürgermeister.
[[Bild:Kronberg-schulgarten004.jpg|thumb|Schulgarten, von Nordseite]]
[[Bild:Kronberg-schulgarten005.jpg|thumb|Schulgarten mit Rostropowitsch-Denkmal]]
[[Bild:Rostropowitsch-denkmal-kronberg003.jpg|thumb|Rostropowitsch-Denkmal]]
[[Bild:Rostropowitsch-denkmal-kronberg003a.jpg|thumb|Detail]]


{| class="wikitable"
'''Weitere Feste'''
|-
* Dallesfest in Oberhöchstadt
|[[Zachariah Keodirelang Matthews]] ||1901–1968 || BA-Student, später Dozent von 1936 bis 1959 an der University Fort Hare, 1966 bis 1968 erster UN-Botschafter von [[Botswana]]
* Brunnenfest in Schönberg (2. Samstag im August)
|-
* Oberhöchstädter [[Kirchweih|Kerb]]
|[[Govan Mbeki]] ||1910–2001 || Politiker Südafrikas, Politiker des [[African National Congress]] (ANC), Vater von Thabo Mbeki
* Kürbis-Festival auf der Burg Kronberg (Oktober)
|-
* Internationales Straßentheaterfestival
|[[Yusuf Lule]] ||1912–1985|| Interimspräsident von [[Uganda]] 1979, Professor und Direktor der [[Makerere-Universität]]

|-
=== Märkte ===
|Cedric Phatudi ||<!--27. Mai -->1912–<!--7. Oktober -->1987 || Premierminister des Homelands [[Lebowa]] (1972–1987)
* Flohmarkt in der Altstadt (1. Sonntag im Juli)
|-
* Bilder- und Weinmarkt (1. Wochenende im August)
|Kaizer Matanzima ||<!--15. Juni -->1915–<!--15. Juni -->2003 || Präsident des Homelands [[Transkei]]
* Herbstmarkt (Bund der Selbstständigen, 2. Wochenende im September)
|-
* Apfelmarkt (im September oder Oktober)
|[[Joshua Nkomo]] ||1917–1999 || Gründer der [[Zimbabwe African Peoples Union]] (ZAPU)
* Herbstfrüchtefestival auf der Burg (im Oktober)
|-
* Weihnachtsmärkte in Kronberg und Oberhöchstadt
|[[Oliver Tambo]] ||1917–1993 || Exilpräsident des ANC - exmatrikuliert wegen aktiver Teilnahme an einem Studentenstreik während seines zweiten Abschlusses
* Mittelalter Markt (Alle zwei Jahre an Pfingsten)
|-

|[[Nelson Mandela]] ||1918-2013 || 1994–1999 Präsident von [[Südafrika]] – unvollendetes Studium in Fort Hare, später Abschluss an der [[University of the Witwatersrand]]
=== Vereine ===
|-
Die Kronberger Bürger organisieren und pflegen ein reges Vereinsleben in den Bereichen Jugend, Kultur und Sport. Alle (mehr als 100) aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.
|[[Ntsu Mokhehle]] ||1918–1999 || bis 1998 Premierminister von [[Lesotho]]
(Der älteste Verein besteht übrigens seit 1398: Cronberger Schützengesellschaft von 1398 e.V.)
|-

|[[Seretse Khama]] ||1921–1980 || erster Präsident von [[Botswana]], später [[Knight|Sir]] Seretse Khama
Aktualisierte Listen mit Internet- Adresse und Ansprechpartnern finden sich unter
|-
Homepage der Stadt Kronberg [http://www.kronberg.de/ Kronberg / Stadtleben / Verbände-Vereine] und beim Stadtjugendring der Stadt Kronberg [http://www.sjr-kronberg.de/ Stadtjugendring]
|[[Julius Nyerere]] ||1922–1999 || Präsident von [[Tansania]]

|-
=== Musik-Festivals ===
|[[Herbert Chitepo]] ||1923–1975 || Führer der [[Zimbabwe African National Union]] (ZANU)
* „Cello-Festival“ der [[Kronberg Academy]], seit 1993 alle 2 Jahre
|-
* [[International Pablo Casals Cello Competition]], seit 2000 alle 4 Jahre
|[[Robert Mugabe]] ||* 1924 || Präsident von [[Simbabwe]], studierte 1949 bis 1951

|-
=== Andere Festivals ===
|[[Kenneth Kaunda]] ||* 1924 || erster Präsident von [[Sambia]]
*Schafhof Festival der Linsenhoff-UNICEF-Stiftung (unregelmäßig, letztes Festival 2007)
|-

|[[Dennis Brutus]] ||1924–2009 || südafrikanischer Dichter
== Museen und Galerien ==
|-
* Museum auf der Burg Kronberg
|[[Robert Sobukwe]] ||1924–1978 || Gründer des [[Pan Africanist Congress]] (PAC)
* Museum der [[Kronberger Malerkolonie]] in der [[Streitkirche]]
|-
* Fritz-Best-Museum
|[[Quett Ketumile Joni Masire]] ||* 1925 || zweiter Präsident von Botswana (1980–1998)
* Braun-Museum (Museum des Herstellers [[Braun (Elektrogeräte)|Braun]])
|-
* Galerie Ossenpohl
|[[Allan Hendrickse]] ||1927–2005 || Politiker, Prediger und Lehrer
* Galerie Hellhof
|-
* Galerie Hana
|[[Mangosuthu Buthelezi]] ||* 1928 || Führer der [[Inkatha Freedom Party]] (IFP) - studierte an der University Fort Hare und wechselte zur [[University of KwaZulu-Natal|University of Natal]], dort Studium der Geschichte und ''Bantu Administration'', Führer des [[KwaZulu]]-Homelands
* Galerie Sties
|-
* Galerie Satyra
|[[Desmond Tutu]] ||* 1931 || [[Erzbischof]] in [[Südafrika]], [[Friedensaktivist]] – Kaplan an der University Fort Hare (1960)
* Galerie Heilkunst
|-
* ArtXchange
|[[Ivy Matsepe-Casaburri]] ||1937–2009 || südafrikanische Politikerin, Ministerin für Kommunikation

|-
== Verkehr ==
|[[Manto Tshabalala-Msimang]] ||1940–2009|| südafrikanische Politikerin, Ministerin für Gesundheitsfragen

|-
Am nördlichen Rand Kronbergs verläuft die B455 als umgehungsstraße von Wiesbaden nach Bad Homburg, so erreicht man von Kronberg schnell die A3 und A661. In südlicher Richtung erreicht man schnell die A5 und A66. Die Frankfurter S-Bahnlinie S5 verbindet Kronberg mit der Frankfurter Innenstadt, dem Hauptbahnhof und der Nachbarstadt Eschborn. Südlich von Frankfurt führt diese Linie nach Langen (Hessen), einige Züge fahren bis Darmstadt Hbf. Kronberg hat ein eigenes kleines Stadtbussystem (2 reguläre Linien sowie Anruf-Sammeltaxen). Regionale Buslinien verbinden Kronberg mit den Nachbarstädten und dem nahen Frankfurter Norden.
|[[Njongonkulu Ndungane]] ||* 1941 || [[Erzbischof]] von [[Kapstadt]] und [[Primas (anglikanisch)|Primas]] der [[Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen]] [[Anglican Church of Southern Africa|Church of Southern Africa]] – graduierte 1958

|-
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
|[[Chris Hani]] ||1942–1993 || Führer der [[South African Communist Party]] (SACP) – unvollendetes Studium in Fort Hare, später Abschluss an der [[Rhodes University]]
[[Bild:Heilquelle 32.jpg|thumb|Eine der öffentlich zugängigen Mineralquellen im 'Kronthal']]
|-
* Sitz internationaler Firmen, wie [[Accenture]], [[Braun (Elektrogeräte)|Braun]], [[Celanese]], [[Fidelity]], Preyer Information Technology.
|[[Wiseman Nkuhlu]]||* 1944 || Wirtschaftsberater von Präsident Thabo Mbeki, Chef des [[New Partnership for Africa's Development]] (NEPAD)
* [[Opelzoo|Opel-Zoo]] – Ein zwischen Kronberg und [[Königstein im Taunus|Königstein]] gelegenes Tierfreigehege. Der Opel-Zoo entstand aus einer privaten Tierhaltung eines Enkels des Gründers der Opel-Werke, [[Georg von Opel]].
|-
* Obstbau – Kronberg ist vor allem bekannt für seine [[Esskastanie]]n und die [[Erdbeere|Erdbeerfelder]]; darüber hinaus bestehen einige [[Streuobstwiese]]n.
|[[Makhenkesi Arnold Stofile]] ||* 1944 || südafrikanischer Politiker, Minister für Sport
* [[Mineralquelle]]n im 'Kronthal'
|-
* In Kronberg befindet sich mit dem „[[Schloss Friedrichshof|Schlosshotel Kronberg]]“ ein Hotel der Spitzenklasse, das der „Leading Hotels of the World“-Gruppe angehört.
|[[Nyameko Barney Pityana]]||*<!--7. August --> 1945 || Jurist und Theologe, Mitglied der [[ANC Youth League|African National Congress Youth League]], Vizekanzler und Principal von [[UNISA]]

|-
=== Medien ===
|Bulelani Ngcuka ||* <!--2. Mai -->1954 || Südafrikas ehemaliger ''Director of Public Prosecutions''
* Taunus Zeitung
|-
* Kronberger Bote
|Loyiso Nongxa ||* 1954 || Vizekanzler der [[University of the Witwatersrand]]

|-
=== Schulen/Ausbildungsstätten ===
|[[Joseph Diescho]] ||* 1955 || namibischer Schriftsteller
* Grundschule Kronberg – 'Kronthal- Schule', ehemals im früheren Gebäude der Altkönigschule in der Heinrich-Winter-Straße (jetzt bis zur Fertigstellung (Sommer 2009) des dortigen Neubaus im Provisorium nahe der Altkönigschule (Schönberger Str.))
|-
* Grundschule Schönberg – 'Viktoria- Schule'
|[[Pumla Gobodo-Madikizela]] ||* 1955 || südafrikanische Psychologin, Professorin, Mitglied der [[Wahrheits- und Versöhnungskommission]]
* Grundschule Oberhöchstadt – 'Schöne Aussicht'
|}
* Altkönigschule (weiterführende Schule, Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe)
* Montessori-Schule
* Religionspädagogisches Studienzentrum der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (Schönberg)
* DRK Altenpflegeschule (Kronberg)
* Fritz-Emmel-Haus, Jugendbildungsstätte des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder BdP – Landesverband Hessen

== Persönlichkeiten ==
[[Bild:Kronberg-altstadt003.jpg|thumb|Altstadtstrassen]]
[[Bild:Kronberg-altstadt004.jpg|thumb|„Durchblick“]]

=== Söhne und Töchter der Stadt ===
* Eberwin II. von Cronberg (?–1308), ab 1300 [[Bischof von Worms]]
* Johannes von Cronberg (?–?) um 1300, Chorbischof zu Straßburg
* [[Walter von Cronberg]] (1477–1543) Hoch- und Deutschmeister des [[Deutscher Orden|Deutschen Ritterordens]]
* [[Hartmut XII. (Cronberg)|Hartmuth XII.]] von Cronberg (1488–1549) früher Weggefährte [[Martin Luther]]s, Verfasser zahlreicher „reformatorischer“ Schriften.
* [[Johann Schweikhard von Kronberg|Johann Schweikhard von Cronberg]] (1553–1626) ab 1604 [[Kurfürst]] und [[Erzbischof]] zu [[Mainz]], Erbauer des [[Schloss Johannisburg|Schlosses]] in [[Aschaffenburg]]
* [[Johann Daniel von Cronberg]] (ca. 1616–1668) Mitglied der „[[Fruchtbringende Gesellschaft|Fruchtbringenden Gesellschaft]]“

=== Ehrenbürger ===
''siehe: [[Liste der Ehrenbürger von Kronberg im Taunus]]''

=== Bekannte Einwohner ===
* [[Johann Ludwig Christ]] (1739–1813) ev. Pfarrer, [[Pomologie|Pomologe]]
* [[Jakob Fürchtegott Dielmann]] (1809–1885) Begründer der [[Kronberger Malerkolonie]]
* [[Victoria von Großbritannien und Irland (1840–1901)|Kaiserin Victoria]] (1840–1901) Witwe des Kaisers [[Friedrich III. (Deutsches Reich)|Friedrich III.]], Tochter der [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Queen Victoria]]
* [[Karl Klingspor]] (1868–1950) Schriftgestalter und Typograph, Mitbegründer (1922) der Frankfurter Bibliophilen Gesellschaft
* [[Heinrich Bettenbühl]] (1875–1962), Bildhauer und Holzschnitzer
* [[Carl-Hans Graf von Hardenberg]] (1891–1958) Politiker und Beteiligter an den Attentaten vom 20. Juli 1944, lebte von 1945 bis zu seinem Tod 1958 in Kronberg
* [[Fritz Best]] (1894–1980) Maler und Bildhauer, Meisterschüler am Frankfurter [[Städel]]
* [[Max Horkheimer]] (1895–1973) lebte von 1922 bis zu seiner Emigration in die Schweiz 1934 im Minnholzweg
* [[Fritz Schilgen]] (1906–2005) Schlussläufer des erstmals bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin durchgeführten Staffellaufs der Fackelträger
* [[Maria Mucke]] (* 1919) Sängerin und Fernsehentertainerin
* [[Wolfgang Mischnick]] (1921–2002) FDP-Politiker
* [[Hans Matthöfer]] (* 1925) SPD-Politiker
* [[Walther Leisler Kiep]] (* 1926) CDU-Politiker
* [[Joachim Fest]] (1926–2006) Historiker
* [[Liselott Linsenhoff]] (1927–1999) deutsche Dressurreiterin, mehrfache Olympiasiegerin, Tochter des [[VDO]]-Gründers Adolf Schindling
* [[Karl Otto Pöhl]] (* 1929) Präsident der deutschen [[Deutsche Bundesbank|Bundesbank]] 1980–1991
* [[Libgart Schwarz]] (* 1941) Schauspielerin (1970)
* [[Peter Handke]] (* 1942) Schriftsteller
* [[Jean-Claude Trichet]] (* 1942) Präsident der Europäischen Zentralbank [[Europäische Zentralbank|EZB]] (Frankfurt a. Main) wohnt traditionell im Haus der [[Europäische Zentralbank|EZB]] in der Parkstraße
* [[Josef Ackermann]] (* 1948), Vorstandsvorsitzender der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]].
* [[Ann Kathrin Linsenhoff]] (* 1960) deutsche Dressurreiterin, Gründerin der Linsenhoff-UNICEF-Stiftung


== Literatur ==
== Literatur ==
* Chronology 1905–2006. University of Fort Hare (Informationsmaterial der Universität)
''' Allgemeines, Geschichte und Geschichten'''
* The SOMAFCO Archives. University of Fort Hare (Informationsblatt der Universität)
* ''„Kronberger Geschichtsblätter“'', Hrsg. Verein für Geschichte Kronberg im Taunus e.&nbsp;V. IDN 963972820
* Z. K. Matthews: ''The University College of Fort Hare''. In: [[South African Outlook]], April-Mai 1957, The Lovedale Press, 1957 [http://uir.unisa.ac.za/bitstream/handle/10500/5795/ZKM_C4_13.pdf?sequence=1]
* ''„Kronberg im Taunus. Beiträge zur Geschichte, Kultur und Kunst“'', 1980, ISBN 3-7829-0228-9
* {{Literatur | Autor=Robert H. W. Shepherd | Titel=Lovedale South Africa. The Story of a Century 1841–1941 | Verlag=The Lovedale Press | Ort=Lovedale | Jahr=[1941]}}
* Wilhelm Jung, [[Hanna Feldmann]]: ''„Kronberg von A bis Z“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-7829-0476-1
* Fried Hintz: ''„Die Chronik von Kronberg berichtet über Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer und Bettelmann“'', Beyer 1966
* August Wiederspahn: ''„Jugendtage im alten Kronberg“'', (Hrsg. Helmut Bode), Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1967
* [[Wolfgang Ronner]]: ''„Die von Kronberg und ihre Frauen: Begegnungen mit einem Rittergeschlecht“'', Verlag Degener & Co. Inh. Manfred Dreiss, ISBN 3-7686-6035-4
* [[Helmut Bode]]: ''„Hartmut XII. von Cronberg, Reichsritter der Reformationszeit“ '', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7829-0356-0
*[[Helmut Bode]]: ''Johann Ludwig Christ. Pfarrer, Naturforscher, Ökonom, Bienenzüchter und Pomologe 1739–1813'', 1984, ISBN 3-7829-0291-2
* [[Helmut Bode]]: ''Kronberg im Spiegel der Jahrhunderte'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1990, ISBN 3-7829-0401-X
* G. und J. Romann: ''Kronberg im Taunus, Bildnis einer Stadt'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 2. Auflage 1981, ISBN 3-7829-0253-X
* Ernst Schneider (Hrsg. Helmut Bode): ''„Kleine Chronik Schönbergs“ '', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-7829-0154-1
* Christopher Kopper: ''„Das Hakenkreuz auf der Burg Kronberg“'', Busche Verlag, Dortmund 1990, ISBN 3-925086-02-1
* Herbert Alsheimer: ''„Der Vatikan in Kronberg“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-7829-0539-3
* [[Hanna Feldmann]] (Wolfgang Ronner Hrsg.): ''„Es war einmal… Eine Chronik der Jahre 1872–1975 in Zeitungsmeldungen, ausgewählt von Hanna Feldmann“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, April 2006, ISBN 3-7829-0563-6

'''Kronberger Malerkolonie'''
* Uwe Opper, Andrea Weber-Mittelstaedt ''„Die Kronberger Malerkolonie und befreundete Frankfurter Künstler“'', Verlag Uwe Opper, Kronberg 2008, ISBN 3924831068
* August Wiederspahn, Helmut Bode, Änne Rumpf-Demmer, Julius Neubronner, Philipp Franck: ''„Die Kronberger Malerkolonie“'', Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7829-0183-5
*Dr. Inge Eichler ''„Aufbruch in die Landschaft, Die Entstehung der Künstlerkolonien im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Kronberger Malerkolonie“'', Kronberg 1989


=== Einzelnachweise ===
'''Spiele'''
<references />
* ''„Cronberg“ '', ein Spiel für zwei bis vier Bürger, Kronberger Spiele Roland & Tobias Goslar, Kronberg
* ''„Festival beim Pferdestall“'', ein Spiel (zum Unicef Schafhof-Festival) für drei kleine Pferdefreunde, Kronberger Spiele Roland & Tobias Goslar, Kronberg


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.ufh.ac.za/ Webseite der Universität. auf www.ufh.ac.za] (englisch)
{{commonscat}}
* [http://www.artefacts.co.za/main/Buildings/bldgframes.php?bldgid=8735 University of Fort Hare, De Beers Centenary Art Gallery. auf www.artefacts.co.za] (englisch)
* [http://www.kronberg.de/ Offizielle Website der Stadt Kronberg]
* [http://books.google.de/books?id=nOxxeJyUtnMC&pg=PR2&lpg=PR2&dq=A+History+of+the+University+College+of+Fort+Hare,+South+Africa+%E2%80%93+the+1950s+The+Waiting+Years&source=bl&ots=ZLdsDvp2O0&sig=EYcEnVCcMluuyuNvIs7qJIlUM6U&hl=de&sa=X&ei=RBXjUIiaIInntQag7YDwCw&ved=0CFYQ6AEwBA Donovan Williams: ''A History of the University College of Fort Hare, South Africa – the 1950s The Waiting Years''. auf www.books.google.de] (englisch)
* [http://www.burgkronberg.de/ Burg Kronberg]
* [http://www.underprotest.net/index.html Daniel Massey: ''Under Protest. The Rise of Student Resistance at the University of Fort Hare''. auf www.underprotest.net] Webpräsenz des gleichnamigen Buches (englisch)
* [http://members.kabsi.at/seeau/Encyclopaedia/LinienMuetter/Familie-Cronberg.htm Heraldik des Geschlechtes der Cronberg]
*{{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/Landkreise/Hochtaunuskreis/Städte_und_Gemeinden/Kronberg,_Taunus|Kronberg im Taunus}}


{{Coordinate|article=/|NS=32/47/13.4/S|EW=26/50/56.7/E|type=landmark |region=ZA-EC}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Hochtaunuskreis}}


{{Navigationsleiste Universitäten in Südafrika}}
[[Kategorie:Kronberg im Taunus| ]]
[[Kategorie:Ort im Hochtaunuskreis]]
[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Hessen]]


[[Kategorie:Ostkap]]
[[en:Kronberg im Taunus]]
[[Kategorie:Universität in Südafrika|Alice]]
[[eo:Kronberg im Taunus]]
[[Kategorie:Apartheid]]
[[fr:Kronberg im Taunus]]
[[Kategorie:Gegründet 1916]]
[[it:Kronberg im Taunus]]
[[nl:Kronberg im Taunus]]
[[no:Kronberg im Taunus]]
[[pl:Kronberg im Taunus]]
[[ro:Kronberg im Taunus]]
[[ru:Кронберг (Таунус)]]
[[vo:Kronberg im Taunus]]

Version vom 18. Mai 2014, 23:11 Uhr

University of Fort Hare
Motto Together in excellence
Gründung 1916
Trägerschaft staatlich
Ort Alice
Bundesland Ostkap
Land Südafrika
Vizekanzler Mvuyo Tom
Website www.ufh.ac.za/
Altes Gebäude vom Fort auf dem Campus der Universität Fort Hare
Universität Fort Hare, Verwaltungsgebäude auf dem Campus
Universität Fort Hare, Bibliotheksgebäude
Universität Fort Hare, Studentenwohnheim
Sibusiso M. B. Bengu

Die Universität Fort Hare (englisch: University of Fort Hare, kurz UFH oder Forte), 1916 als College in Alice gegründet, befindet sich in der südafrikanischen Provinz Ostkap und war bis in die 1960er Jahre die einzige höhere Bildungsanstalt für schwarze Afrikaner in Südafrika.

Einer der ersten Professoren war Davidson Don Tengo Jabavu, der dort isiXhosa, Latein, Geschichte und Anthropologie unterrichtete. Zu den bekanntesten Studenten dieser Universität zählen der Freiheitskämpfer und ehemalige Präsident Südafrikas Nelson Mandela und einer seiner wichtigsten Mitstreiter, Oliver Reginald Tambo, die dort juristische Kenntnisse erwarben, ferner auch Kenneth Kaunda und Mangosuthu Buthelezi.

Name und Geschichte

Das Fort Hare

Der Name Fort Hare verweist auf die ehemaligen Grenzbefestigungen in den Grenzkriegen des 19. Jahrhunderts. Colonel John Hare, Lieutenant Governor der Kapkolonie in den 1840er Jahren, ließ 1846 eine Befestigungsanlage am Rand der Siedlung Alice anlegen.

Vorläufer und frühe Phase

In der Region um Alice entwickelten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erste Bildungsaktivitäten für die Xhosa-Bevölkerung. Zu diesem Zweck gründeten sich hier Missionsschulen der Presbyterianer in Tyhume, Lovedale (heute Alice) und Burnshill. Besondere Bekanntheit erlangte dabei das Lovedale College. Diese Ausbildungsstätte begann 1820 ihre Arbeit in der Talregion des Tyhumefluss im Vorland der Amathole-Berge. Damit nahmen an diesem Ort Missionare die Ausbildung von Personen aus dem Kreise des Xhosa-Volkes zu Lehrern und Geistlichen auf. Im Verlauf der weiteren erfolgreichen Entwicklungen kamen auch Schüler aus anderen afrikanischen Völkern und Stämmen, wie den Zulu, Barolong, Tonga, Fangoe und Galla sowie aus europäischstämmigen Familien hinzu.[1]

An der Gründung der Missionsschule waren neben Reverend John Love die schottischen Geistlichen John Ross und John Bennie federführend beteiligt. Diese Einrichtung wurde jedoch während des 6. Frontkriegs zerstört und 1841 als Lovedale Missionary Institute nördlich von Alice auf Betreiben der Glasgow Missionary Society unter Leitung von Edward Govan neu eröffnet. Nach dessen Amtsperiode übernahm Reverend James Stewart (1831–1905) die Leitung und baute als überzeugter Verfechter des Gleichheitsgrundsatzes zwischen den Menschen die ihm anvertraute Schule erheblich aus. In dieser Zeit entstand ein gesonderter Ausbildungsbereich für Mädchen und jungen Frauen von den Xhosa und anderen afrikanischen Ethnien, woran Jane Elizabeth Waterston und Frau M. C. Muirhead erheblichen Anteil hatten.

Im Jahr 1905 begann in King William’s Town eine Diskussion über die Errichtung einer höheren Bildungsstätte für die schwarzafrikanische Bevölkerung in der Provinz Ostkap. Über zehn Jahre später wurde im Februar 1916 auf Anordnung des Premierministers General Louis Botha das South African Native College unter der Leitung von Alexander Kerr eröffnet. Dazu nutzte man die Ruinen und noch vorhandenen Anlagen des ehemaligen Forts bei Alice. Die ersten Dozenten der neuen Bildungsstätte waren Alexander Kerr und Davidson Don Tengo Jabavu.

Im jahr 1923 erhielt die Einrichtung mit dem Higher Education Act No. 30 den Status einer Institution für höhere Bildung („College“). Trotzdem blieben die hier studierenden Personen externe Studenten bei der University of South Africa (UNISA), einer föderal organisierten Hochschule mit mehreren Colleges im Land. Das South African Native College in Fort Hare war aber zu diesem Zeitpunkt keine angeschlossene Einrichtung (Constituent College). Um die Anerkennung der Abschlüsse zu gewährleisten mussten 5 Vertreter aus Fort Hare in den Senat der University of South Africa gewählt und jährlich erneut bestätigt werden.[2]

Der spätere Dozent und Principal Zachariah Keodirelang Matthews erwarb 1924 als erster Schwarzafrikaner einen akademischen Grad (Bachelor of Arts) an der University of South Africa. Er übernahm 1936 in Fort Hare den Lehrauftrag für Anthropologie, Bantu-Recht und Bantu-Verwaltung. Am 16. März 1940 erhielt Kaizer Daliwonga Matanzima den Bachelor in denselben Fächern.

Zeit nach 1945

Alexander Kerr zog sich 1948 von der Führung des College zurück. Clifford Dent übernahm in der Folge sein Amt. Im Jahr 1950 gab es beim Besuch von Gideon Brand van Zyl, dem Generalgouverneur der Südafrikanischen Union, einen studentischen Campusboykott, um gegen die Apartheidsverhältnisse allgemein und die damit verbundene Bildungsbenachteiligung im Land zu protestieren. In der Folge wurden Mangosuthu Buthelezi und andere politisch aktive Studierende exmatrikuliert.

Infolge des 1949 verabschiedeten Rhodes University Act wurde das College im März 1951 der Rhodes-Universität in Grahamstown angegliedert. Dadurch hatten die Studenten dieselben Examina wie in Grahamstown zu absolvieren.[3] Mit Zustimmung des Ministeriums für Bildung, Kunst und Wissenschaft (Department of Education, Arts and Science) wurde das South African Native College von Fort Hare in University College of Fort Hare umbenannt, ohne damit eine Statusänderung zu erlangen. Als die Regierung 1954 eine Sonderkommission für die Hochschulpolitik unter Leitung von J. E. Holloway einsetzte, veränderten sich infolge deren Reportes die Rahmenbedingungen für die höhere Bildung der schwarzen und farbigen Südafrikaner grundlegend. Auf diese Weise begannen die Richtlinien der Apartheidsdoktrin im Hochschulsektor einzuwirken. Mit dem Universities Act (Act No. 61) von 1955 regelte man die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Hochschulen des Landes neu. In diesem Zuge erhielt Fort Hare seine offizielle Aufnahme in die Gruppe der Universitäten Südafrikas, da eine nach „weiß“ und „schwarz“ getrennte Bildungslaufbahn angestrebt wurde.[4] Im Jahre 1955 übernahm Zachariah Keodirelang Matthews nach erfolgreicher Wahl die Funktion des Principals, wurde aber im Folgejahr unter politischem Vorwand verhaftet.[5] Bis 1958 blieb er im Rahmen des Treason Trial in Haft und kehrte danach als Vice-Principal nach Fort Hare zurück. Im selben Jahr wurde Harry Raymond Burrows neuer Principal der Universität.

Nach der legislativ betriebenen Segregation in der Hochschulausbildung im Sinne der Apartheidstrategie durch den Extension of University Education Act (Act No. 67) im Jahr 1959 wurde mit dem University College of Fort Hare Transfer Act (Act No. 64) des gleichen Jahres die Universität in ein UNISA-College überführt.[6] Damit stellte die südafrikanische Regierung die Hochschule unter ihre eigene Direktionsbefugnis.[7]

Später gliederte man sie als untergeordnete Struktureinheit der Rhodes-Universität in Grahamstown an. Diese Veränderungen führten zum Amtsverzicht zahlreicher wichtiger Mitglieder des Lehrkörpers. Zachariah Keodirelang Matthews ging daraufhin vorzeitig in Pension. Im Zuge dieser Veränderungen wurde Principal Burrow auf Betreiben der Regierung entlassen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1960 übertrug die Südafrikanische Regierung die Verwaltung der Universität auf der allgemeinen Grundlage des Bantu Education Act in die Verantwortung des Departement of Bantu Education (staatliche Behörde für Bildungsfragen der schwarzen Bevölkerung in Südafrika).[8][9]

Der stellvertretende Minister für Bantu-Verwaltung und Entwicklung berichtete 1966 im Parlament über die Staatsausgaben bezüglich der Hochschuleinrichtungen für Schwarze seit deren Übernahme im Jahr 1959. Demzufolge erhielt Fort Hare in diesem Zeitraum den größten Anteil mit 4,178 Millionen Rand. Das College of the North folgte mit 4,150 Millionen und das College of Zululand hatte 3,335 Millionen Rand erhalten. In diesem Zusammenhang wurde auf der Grundlage einer Haushaltkontrolle (Report of the Controller and Auditor-General) festgestellt, dass für einen schwarzen Student im Jahr 1964 Kosten in Höhe von 2145 Rand am University College Fort Hare, 1.221 Rand am College of the North und 1.667 Rand am College of Zululand aufgewandt wurden. Demgegenüber standen nach diesem Report vergleichsweise jedoch 483 Rand für Studenten an „weißen“ Universitäten.[7]

Bei der Amtseinführung von J. M. de Wet (Mitglied des Afrikaner Broederbond, zuvor Professor an der Potchefstroom-Universität) in der Nachfolge von Rektor J.J. Ross (Mitarbeiter von SABRA) kam es 1968 erneut zu studentischen Protestreaktionen. In dieser Zeit wurden akademische Stellen in Fort Hare vorzugsweise mit Personen aus dem Kreis der Afrikaaner besetzt, wobei eine Einflussnahme durch das Department of Bantu Education ausgeübt worden ist.[8] Weitere studentische Proteste gegen die Apartheidpolitik folgten in den 1970er Jahren. Im Zuge des Aufstands in Soweto stellte die Universität 1976 für einige Monate ihren Betrieb ein.

Der ANC beschloss auf Grund der verschärften Lebensbedingungen unter der schwarzen südafrikanischen Bevölkerung, eine vielgliedrige Bildungseinrichtung im Ausland aufzubauen. Dazu bot sich Tansania an und daraufhin wurde das Bildungscamp Solomon Mahlangu Freedom College (SOMAFCO) in den Farmsiedlungen von Mazimbu und später in Dakawa im Umfeld der Stadt Morogoro eingerichtet. Auf diese Weise erhielten zwischen 1978 und 1992 viele politische Führer afrikanischer Unabhängigkeitsbewegungen, vorrangig aus dem südlichen Afrika, eine Ausbildung in Tansania. Das SOMAFCO-Camp hielt für die Kinder der studierenden Eltern einen Kindergarten, eine Grund- und weiterführende Schule bereit. Dessen ungeachtet bemühten sich einige Lehrkräfte, die Arbeit in Fort Hare fortzusetzen.

Im Jahr 1987 wurde Govan Mbeki nach seiner Haftentlassung von Robben Island zum Kanzler der Universität ernannt.[10] Dieses Amt übte er bis 1999 aus.[11]

Zeit nach der Apartheid

Im Zusammenhang mit den politischen Veränderungen Südafrikas in der Regierungszeit von Frederik Willem de Klerk endete 1990 die Apartheidsverwaltung in Fort Hare. Sibusiso Bengu wurde erster schwarzafrikanischer Principal der Universität Fort Hare. Ihm folgte 1994 Mbulelo Mzamane im Amt, weil Sibusiso Bengu die Führung des Bildungsministeriums in der neuen südafrikanischen Regierung übernahm. Im Jahr 2000 entwickelte die Universität einen strategischen Plan, der die Gliederung in fünf Fakultäten vorsah. Ein Jahr danach würdigte die Einrichtung mit einem festlichen Akt und einer Publikation das Leben und Werk von Zachariah Keodirelang Matthews. Zur Festveranstaltung hielt Südafrikas Präsident Thabo Mbeki eine feierliche Ansprache.

Lage

Die Universität Fort Hare liegt am Rande der Kleinstadt Alice, auf dem Gebiet des früheren Homelands Ciskei. Der Ort befindet sich im Vorland der Amathole-Berge und etwa 50 Kilometer westlich von King William's Town. Der Campus ist von der städtischen Siedlung klar abgetrennt, besitzt einen bewachten Haupteingang sowie ein eigenes Straßensystem. Die Gebäude des ehemaligen Forts wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit neuen Funktionskomplexen und Studentenwohnheimen ergänzt. Heute existiert ein moderner Campus mit umfangreichen Grünanlagen.

Neben dem Hauptcampus in Alice unterhält die Universität Fort Hare zwei weitere Außenstellen. Es handelt sich dabei um den East London Campus in der Church Street von East London sowie den Bisho Campus in der Independence Avenue von Bisho bei King William's Town.

Personelles und wissenschaftliches Profil

Die Universität Fort Hare hat sich bis in die Gegenwart (2008) zu einer Volluniversität entwickelt. Die Studentenschaft ist zum erheblichen Teil aus schwarzafrikanischen und farbigen Studierenden zusammengesetzt. Die Hauptgruppe bilden Bürgerinnen und Bürger der Republik Südafrika. Ferner finden sich hier Studierende aus zahlreiche anderen afrikanischen Staaten, vorzugsweise aus Nachbarländern Südafrikas. Der Lehrkörper ist international und ethnisch differenziert. In Lehre und Verwaltung finden sich schwarze und weiße Südafrikaner. Ausländische Professoren und Dozenten stammen aus Ländern verschiedener Kontinente.

Mit dem Strategischen Plan 2000 wurde die Universität in fünf Fakultäten neu gegliedert. Diese sind:

  • Erziehungswissenschaften (Education)
  • Rechtswissenschaften (Law)
  • Management und Wirtschaft (Management and Commerce)
  • Naturwissenschaften und Landwirtschaft (Science and Agriculture)
  • Sozialwissenschaften und Geisteswissenschaften (Social Sciences and Humanities)

Archiv des African National Congress (ANC)

Die Universität Fort Hare beherbergt im Gebäude ihrer Universitätsbibliothek einen Sonderbereich, das Archiv des African National Congress (ANC), der historische Unterlagen der Organisation, unter anderem große Teile vom Nachlass seines langjährigen Präsidenten Nelson Mandela, verwahrt und wissenschaftlich betreut. Es sind Archivmaterialien (Texte, Bildmaterial, Tondokumente, Kunstobjekte) aus vielen Ländern der Welt vorhanden, die die internationale Zusammenarbeit mit dem ANC dokumentieren. Hier befinden sich auch Unterlagen des SOMAFCO.

Galerie Afrikanischer Kunst

De Beers Centenary Art Gallery in Fort Hare

Auf dem Campus befindet sich das Gebäude der De Beers Centenary Art Gallery, das seit 1989 eine Sammlung neuerer afrikanischer Kunst beherbergt. Dieses Funktionsgebäude wurde vom De Beers-Konzern gestiftet und nach einem Entwurf des Architekturbüros Osmond Lange (unter Beteiligung von van der Zee) errichtet. Die Sammlung umfasst Malerei, Graphik und Plastiken von schwarzafrikanischen Künstlern aus dem 20. Jahrhundert. Auf zwei Etagen sind die Werke präsentiert. Einige Räume werden für Wechselausstellungen genutzt.[12]

Bekannte Persönlichkeiten an der Universität

Zachariah Keodirelang Matthews 1901–1968 BA-Student, später Dozent von 1936 bis 1959 an der University Fort Hare, 1966 bis 1968 erster UN-Botschafter von Botswana
Govan Mbeki 1910–2001 Politiker Südafrikas, Politiker des African National Congress (ANC), Vater von Thabo Mbeki
Yusuf Lule 1912–1985 Interimspräsident von Uganda 1979, Professor und Direktor der Makerere-Universität
Cedric Phatudi 1912–1987 Premierminister des Homelands Lebowa (1972–1987)
Kaizer Matanzima 1915–2003 Präsident des Homelands Transkei
Joshua Nkomo 1917–1999 Gründer der Zimbabwe African Peoples Union (ZAPU)
Oliver Tambo 1917–1993 Exilpräsident des ANC - exmatrikuliert wegen aktiver Teilnahme an einem Studentenstreik während seines zweiten Abschlusses
Nelson Mandela 1918-2013 1994–1999 Präsident von Südafrika – unvollendetes Studium in Fort Hare, später Abschluss an der University of the Witwatersrand
Ntsu Mokhehle 1918–1999 bis 1998 Premierminister von Lesotho
Seretse Khama 1921–1980 erster Präsident von Botswana, später Sir Seretse Khama
Julius Nyerere 1922–1999 Präsident von Tansania
Herbert Chitepo 1923–1975 Führer der Zimbabwe African National Union (ZANU)
Robert Mugabe * 1924 Präsident von Simbabwe, studierte 1949 bis 1951
Kenneth Kaunda * 1924 erster Präsident von Sambia
Dennis Brutus 1924–2009 südafrikanischer Dichter
Robert Sobukwe 1924–1978 Gründer des Pan Africanist Congress (PAC)
Quett Ketumile Joni Masire * 1925 zweiter Präsident von Botswana (1980–1998)
Allan Hendrickse 1927–2005 Politiker, Prediger und Lehrer
Mangosuthu Buthelezi * 1928 Führer der Inkatha Freedom Party (IFP) - studierte an der University Fort Hare und wechselte zur University of Natal, dort Studium der Geschichte und Bantu Administration, Führer des KwaZulu-Homelands
Desmond Tutu * 1931 Erzbischof in Südafrika, Friedensaktivist – Kaplan an der University Fort Hare (1960)
Ivy Matsepe-Casaburri 1937–2009 südafrikanische Politikerin, Ministerin für Kommunikation
Manto Tshabalala-Msimang 1940–2009 südafrikanische Politikerin, Ministerin für Gesundheitsfragen
Njongonkulu Ndungane * 1941 Erzbischof von Kapstadt und Primas der anglikanischen Church of Southern Africa – graduierte 1958
Chris Hani 1942–1993 Führer der South African Communist Party (SACP) – unvollendetes Studium in Fort Hare, später Abschluss an der Rhodes University
Wiseman Nkuhlu * 1944 Wirtschaftsberater von Präsident Thabo Mbeki, Chef des New Partnership for Africa's Development (NEPAD)
Makhenkesi Arnold Stofile * 1944 südafrikanischer Politiker, Minister für Sport
Nyameko Barney Pityana * 1945 Jurist und Theologe, Mitglied der African National Congress Youth League, Vizekanzler und Principal von UNISA
Bulelani Ngcuka * 1954 Südafrikas ehemaliger Director of Public Prosecutions
Loyiso Nongxa * 1954 Vizekanzler der University of the Witwatersrand
Joseph Diescho * 1955 namibischer Schriftsteller
Pumla Gobodo-Madikizela * 1955 südafrikanische Psychologin, Professorin, Mitglied der Wahrheits- und Versöhnungskommission

Literatur

  • Chronology 1905–2006. University of Fort Hare (Informationsmaterial der Universität)
  • The SOMAFCO Archives. University of Fort Hare (Informationsblatt der Universität)
  • Z. K. Matthews: The University College of Fort Hare. In: South African Outlook, April-Mai 1957, The Lovedale Press, 1957 [1]
  • Robert H. W. Shepherd: Lovedale South Africa. The Story of a Century 1841–1941. The Lovedale Press, Lovedale 1941 (o. J. [1941]).

Einzelnachweise

  1. James Stewart (Hrsg.): Lovedale. South Africa. Edinburgh 1894
  2. Matthews, 1957, S. 6.
  3. Matthews, 1957, S. 7-9
  4. Matthews, 1957, S. 8, 10
  5. University of Fort Hare. auf www.artefacts.co.za (englisch)
  6. 1959. Padraig O’Malley: Extension of University Education Act No. 45. Nelson Mandela Centre of Memory and Dialogue. abgerufen am 17. Oktober 2010 (englisch)
  7. a b SAIRR: A Survey of Race Relations in South Africa 1966. Johannesburg 1967, S. 270-271
  8. a b M. A. Beale: "The task of Fort Hare in terms of the Transkei and Ciskei": Educational planning at Fort Hare in the 1960's. History workshop. Structure and Experience in the Making of Apartheid. 6.-10. Februar 1990, University of the Witwatersrand, Johannesburg. (englisch)
  9. Death of British Professor. Service to Africans. In: The Glasgow Herald vom 25. Oktober 1960 (englisch)
  10. Tribute to Govan Mbeki (Nachruf) (abgerufen am 24. Januar 2010)
  11. Mphumzi Zuzile: Graduation tribute to retiring 'Oom Gov' (abgerufen am 24. Januar 2010)
  12. Contemporary South African Black Art at the De Beers Centenary Art Gallery, the University of Fort Hare. Kurzbeschreibung der Galerie auf wwww.liberation.org.za (Internet Archive)

Koordinaten: 32° 47′ 13,4″ S, 26° 50′ 56,7″ O