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Hermann Maier und Liberale Partei Kanadas: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Partei
{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Skirennläufer ''Hermann Maier''. Zum Industriebauer siehe [[Hermann Maier-Leibnitz]]; zu anderen Personen siehe [[Hermann Mayer]].}}
| Partei = Liberal Party of Canada <br /> Parti libéral du Canada

| Parteilogo = [[Datei:Liberale Partei Kanadas Logo.svg|200px]]
{{Infobox Alpiner Skirennläufer
| Parteivorsitzender = [[Justin Trudeau]]
<!-- Allgemeine Informationen -->
| Gründung = 1. Juli 1867
| kurzname = Hermann Maier
| Hauptsitz = [[Ottawa]]
| bild = [[Datei:Hermann Maier 2.jpg|200px|Hermann Maier (Hinterstoder, Dezember 2006)]]<br /><small>Hermann Maier im Dezember 2006</small>
| Jugendorganisation = Young Liberals of Canada
| langname =
| Ausrichtung = [[Liberalismus]]
| nation = {{AUT}}
| Parlamentsmandate = {{Infobox Partei/Mandate|34|308|#F08080}}
| geburtstag = 7. Dezember 1972
| International = [[Liberale Internationale]]
| geburtsort = Altenmarkt im Pongau
| Webseite = [http://www.liberal.ca/ www.liberal.ca]
| geburtsland =
| groesse = 181
| gewicht = 86
| beruf =
| sterbedatum =
| sterbeort =
| sterbeland =
<!-- Karriere -->
| disziplin = [[Riesenslalom]], [[Super-G]],<br />[[Abfahrt]], [[Alpine Kombination|Kombination]]
| verein = USC Flachau
| trainer =
| nationalkader =
<!-- Status-Kürzel: a für aktiv, g für gesperrt, n für nicht aktiv, v für verstorben, z für zurückgetreten -->
| status = z
| karriereende = 13. Oktober 2009
<!-- Medaillen -->
| Medaillenspiegel =
{{Medaillenspiegel | Olympische Spiele |2|1|1}}
{{Medaillenspiegel | Weltmeisterschaften |3|2|1}}
| medaillen =
{{Medaillen Wintersport| Wo = Olympia
| Gold | [[Olympische Winterspiele 1998|Nagano 1998]] | Super-G
| Gold | Nagano 1998| Riesenslalom
| Silber| [[Olympische Winterspiele 2006|Turin 2006]] | Super-G
| Bronze | Turin 2006 | Riesenslalom
}}
{{Medaillen Wintersport| Wo = Alpine Skiweltmeisterschaften
| Gold | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Vail 1999]] | Super-G
| Gold | Vail 1999 | Abfahrt
| Bronze | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|St. Anton 2001]] | Super-G
| Silber | St. Anton 2001 | Abfahrt
| Silber | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2003|St. Moritz 2003]] | Super-G
| Gold | [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2005|Bormio 2005]] | Riesenslalom
}}
<!-- Weltcup -->
| weltcupdebuet= 10. Februar 1996
| weltcupsiege = 54
| wcgesamt = '''1.''' ([[Alpiner Skiweltcup 1997/1998|1997/98]], [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|1999/00]],<br />[[Alpiner Skiweltcup 2000/2001|2000/01]], [[Alpiner Skiweltcup 2003/2004|2003/04]])
| wcabfahrt= '''1.''' (1999/00, 2000/01)
| wcsuperg= '''1.''' (1997/98, [[Alpiner Skiweltcup 1998/1999|1998/99]],<br />1999/00, 2000/01,<br />2003/04)
| wcriesenslalom= '''1.''' (1997/98, 1999/00,<br />2000/01)
| wcslalom= 39. (1997/98)
| wckombi= 2. (1997/98, 1999/00)
<!-- Podiumsplatzierungen mit {{Wettbewerbsbilanz |Anzahl 1. Plätze|Anzahl 2. Plätze|Anzahl 3. Plätze}} anzugeben.
Bitte keine Parameter mit {{Wettbewerbsbilanz|0|0|0}} füllen, weil unnötige Info!
-->
| wctop3abfahrt = {{Wettbewerbsbilanz|15|5|5}}
| wctop3superg = {{Wettbewerbsbilanz|24|10|4}}
| wctop3riesenslalom = {{Wettbewerbsbilanz|14|5|9}}
| wctop3parallel = {{Wettbewerbsbilanz|0|0|1}}
| wctop3kombi = {{Wettbewerbsbilanz|1|1|2}}
| wctop3superkombi =
| update =
}}
}}
Die '''Liberale Partei Kanadas''' ([[Englische Sprache|englisch]] ''Liberal Party of Canada'', [[Französische Sprache|französisch]] ''Parti libéral du Canada'') ist eine [[Liberalismus|liberale]] politische Partei in [[Kanada]]. Sie ist im Zentrum des [[Politisches Spektrum|politischen Spektrums]] angesiedelt und verbindet liberale Gesellschaftspolitik mit moderaten wirtschaftlichen Anliegen. Oft wird sie als „Kanadas natürliche Regierungspartei“ bezeichnet, da sie seit Beginn des letzten Jahrhunderts in den meisten Jahren an der Macht gewesen ist. Jeder liberale Parteichef des 20. Jahrhunderts wurde auch Premierminister. Amtierender Vorsitzender ist [[Justin Trudeau]].


Nach der Auflösung der [[Progressiv-konservative Partei Kanadas|Progressiv-konservativen Partei]] und deren Neugründung als [[Konservative Partei Kanadas|Konservative Partei]] sind die Liberalen die einzige Partei, die seit der Gründung der [[Kanadische Konföderation|Kanadischen Konföderation]] im Jahr 1867 ununterbrochen existiert. Sie ist auch die älteste Partei auf nationaler Ebene.
'''Hermann Maier''' (* [[7. Dezember]] [[1972]] in [[Altenmarkt im Pongau]]) ist ein ehemaliger [[Ski Alpin|Skirennläufer]] aus [[Flachau (Salzburg)|Flachau]], [[Österreich]]. Er wurde zweimal [[Liste der Olympiasieger im Alpinen Skisport|Olympiasieger]], dreimal [[Liste der Weltmeister im Alpinen Skisport|Weltmeister]], gewann viermal den [[Liste der Gesamtweltcupsieger im Alpinen Skisport|Gesamtweltcup]] und
zehn Weltcup-Disziplinenwertungen. Bei der Wahl zu [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]] wurde er viermal ausgezeichnet (Rekord bei den Herren) und erhielt zusätzlich zwei Ehrenpreise. Außerdem erhielt er 2004 einen [[Laureus World Sports Awards|Laureus World Sports Award]] in der Kategorie „[[Laureus World Sports Awards/Comeback des Jahres|Comeback des Jahres]]“.


== Karriere ==
== Allgemein ==
Umgangssprachlich werden die Liberalen als ''Grits'' bezeichnet, nach der Reformbewegung [[Clear Grits]] in der [[Provinz Kanada]] vor 1867. In der Geschichte der Liberalen Partei gab es neben Stéphane Dion nur einen nicht-interimistischen Parteichef, der nicht Premierminister wurde, nämlich [[Edward Blake]]. Jeder liberale Premierminister war zudem Minister im Kabinett seines Vorgängers gewesen. So war Martin Minister im Kabinett Chrétiens, der wiederum dem Kabinett Turners angehörte, wie der zuvor dem Kabinett Trudeaus. Die Liberale Partei Kanadas ist Mitglied der [[Liberale Internationale|Liberalen Internationale]].
=== Beginn und Durchbruch (1996–1997) ===
Hermann Maier, gelernter [[Maurer]] und staatlich geprüfter Skilehrer, litt in seiner Jugend an [[Morbus Osgood-Schlatter]], wodurch sein Talent lange verborgen blieb. Am 6. Jänner 1996 nahm er als Vorläufer an einem [[Alpiner Skiweltcup|Weltcup]]-Riesenslalom in seinem Heimatort [[Flachau (Salzburg)|Flachau]] teil und fiel dadurch auf, dass er im Falle einer Wertung Platz zwölf belegt hätte. Der [[Österreichischer Skiverband|Österreichische Skiverband]] honorierte diese Leistung und ließ Maier bereits zwei Tage später erstmals im Europacup bei einem Riesenslalom in [[Les Arcs (Savoie)|Les Arcs]] starten, wo er hinter [[Steve Locher]] den zweiten Platz belegte. Nach weiteren Einsätzen und fünf Siegen im Europacup gab Hermann Maier noch in derselben Saison, am 10. Februar 1996, bei einem Riesenslalom im [[Hinterstoder]] im Alter von 23 Jahren sein Weltcupdebüt und fuhr mit Rang 26 auch auf Anhieb in die Punkteränge.


In der letzten Jahrzehnten unterstützte die Liberale Partei Themen, die sowohl auf der linken als auf der rechten Seite des politischen Spektrums anzusiedeln sind, sie neigt tendenziell jedoch eher nach links. Sie tritt ein für einen ausgeglichenen Staatshaushalt, legalisierte die [[gleichgeschlechtliche Ehe]] und die Verwendung von [[Drogenhanf|Cannabis]] zu medizinischen Zwecken, befürwortet die Entkriminalisierung des Konsums sogenannter „[[Klassifizierung von Drogen nach „hart“ und „weich“|weicher Drogen]]“ und vertritt in umstrittenen gesellschaftlichen Fragen wie [[Abtreibung]] eine progressive Haltung. Weitere aktuelle Forderungen sind höhere Ausgaben in Bildung, Forschung und Verteidigung, mehr Rechte für Einwanderer und [[First Nations]], Senkung der Steuern für niedrige Einkommen und schärfere Waffengesetze.
Seine erste volle [[Alpiner Skiweltcup 1996/1997|Weltcup-Saison 1996/97]] verlief allerdings durchwachsen. Nachdem Maier bis dahin nur in den Riesenslaloms eingesetzt wurde, stürzte er am 11. Jänner 1997 bei seiner ersten Weltcup-Abfahrt in [[Chamonix-Mont-Blanc|Chamonix]] schwer und verletzte sich an einer Hand, so dass eine Nominierung für die [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1997|Weltmeisterschaft]] in [[Sestriere]] nicht in Frage kam. Doch gleich beim Weltcupcomeback, bei den beiden Super-Gs in [[Garmisch-Partenkirchen]] zeigte Maier auf. Nachdem er am 21. Februar 1997 mit dem zweiten Rang hinter dem Franzosen [[Luc Alphand]] sein erstes Weltcuppodest erreichte, feierte er zwei Tage später, am 23. Februar, seinen ersten Weltcupsieg und verwies dabei [[Kristian Ghedina]] und [[Lasse Kjus]] auf die Plätze.


== Geschichte ==
=== Durchbruch und Doppelolympiasieg (1997/98) ===
Den wirklichen Durchbruch schaffte Hermann Maier aber erst in der [[Alpiner Skiweltcup 1997/1998|Saison 1997/98]]. Der Flachauer gewann in diesem Winter zwei Weltcupabfahrten, drei Riesenslaloms, eine Kombination sowie vier Super-Gs. Maier sicherte sich damit erstmals den Gesamtweltcup vor seinen beiden Teamkollegen [[Andreas Schifferer]] und [[Stephan Eberharter]] und gewann auch die Kristallkugeln im Super-G sowie im Riesenslalom. Im Abfahrtsweltcup musste sich der Salzburger nur Schifferer geschlagen geben.


=== Ursprünge ===
In dieser Saison nahm Hermann Maier auch an seinen ersten Titelkämpfen teil. Seine Antritte bei den [[Olympische Winterspiele 1998|Olympischen Winterspielen 1998]] im japanischen [[Nagano]] verliefen spektakulär. Der erste Wettbewerb, an dem Maier teilnahm, war der Kombinationsslalom, nach dem er in aussichtsreicher Position lag. Aufgrund eines Schneesturms, der die olympischen Skipisten heimsuchte, mussten sowohl die Kombinations- als auch die klassische Abfahrt immer wieder verschoben werden und wurden schließlich am selben Tag ausgetragen. Doch schon beim Abfahrtslauf kam Maier schwer zu Sturz. Nach etwa 18 Sekunden Fahrzeit hob der Österreicher bei einer S-Kurve ab, segelte fast 40 Meter waagrecht durch die Luft und landete schließlich im Tiefschnee außerhalb der Piste. Er erlitt dabei allerdings nur leichte Verletzungen an Knie und Schulter, nahm am olympischen Super-G drei Tage später wieder teil und gewann sensationell die Goldmedaille vor [[Hans Knauß]] und [[Didier Cuche]]. Auch im Riesenslalom ließ Maier der Konkurrenz keine Chance und verwies [[Stephan Eberharter]] und [[Michael von Grünigen]] auf die Plätze. Als er gefragt wurde, was er während seines Sturzes dachte, meinte er: „Wenn ich jetzt noch Gold gewinne, bin ich unsterblich!“ Die Bilder seines Sturzes gingen um die Welt, waren auch bei den großen US-Sendern ein Ereignis und schafften es auf beinahe alle Titelblätter. Durch diesen Sturz und die anschließenden Erfolge erlangte Hermann Maier weltweite Berühmtheit und man gab ihm den Spitznamen „Herminator“&nbsp;– in Anspielung auf den in Österreich geborenen „[[Terminator (Film)|Terminator]]“ [[Arnold Schwarzenegger]]. Im Jahr 1998 wurde Maier zum ersten Mal von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten mit dem [[Skieur d’Or]] ausgezeichnet.
Die Liberale Partei bildete sich aus den Reformern heraus, die Mitte des 19. Jahrhunderts in allen britischen Kolonien in [[Britisch-Nordamerika]] die [[Selbstverwaltung]] anstrebten. Zu diesen gehörten [[George Brown (kanadischer Politiker)|George Brown]], [[Robert Baldwin]], [[William Lyon Mackenzie]] und die ''[[Clear Grits]]'' in [[Oberkanada]], [[Joseph Howe]] in [[Nova Scotia]] sowie die ''[[Parti canadien|Patriotes]]'' und die [[Parti rouge]] in [[Oberkanada]], die von Persönlichkeiten wie [[Louis-Joseph Papineau]] geführt wurden. Die Clear Grits und die Parti rouge bildeten ab 1854 manchmal einen vereinten Block im Parlament der [[Provinz Kanada]]. 1861 erfolgte die Gründung einer vereinigten Liberalen Partei mit englisch- und französischsprachigen Kanadiern.


=== Weitere Erfolge (1998–2001) ===
=== Konföderation ===
Zur Zeit der Bildung einer [[Kanadische Konföderation|Kanadischen Konföderation]] durch die früheren britischen Kolonien Kanada (heute [[Ontario]] und [[Québec]]), [[New Brunswick]] und [[Nova Scotia]] waren die Liberalen von einer pragmatischeren [[Konservative Partei Kanadas (historisch)|konservativen]] Koalition unter Führung von [[John Macdonald]] an den Rand gedrängt worden. Während 30 Jahren mussten die Liberalen sich mit der Oppositionsrolle zufriedengeben, mit lediglich einer kurzen Unterbrechung. 1873 konnte [[Alexander Mackenzie (Politiker)|Alexander Mackenzie]] eine liberale Regierung bilden, nachdem Macdonald wegen des [[Pacific-Skandal]]s im Unterhaus ein Misstrauensvotum verloren hatte. Mackenzie gewann die Wahlen 1874, musste jedoch die Regierungsgewalt vier Jahre später nach einer Wahlniederlage wieder an Macdonald abgeben.
Die weiteren Jahre verliefen für den Doppelolympiasieger nicht minder erfolgreich. In der [[Alpiner Skiweltcup 1998/1999|Saison 1998/99]] musste Maier im Gesamtweltcup zwar den Norwegern [[Lasse Kjus]] und [[Kjetil André Aamodt]] den Vortritt lassen, er sicherte sich aber neben der kleinen Kristallkugel für den Super-G-Weltcup bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Weltmeisterschaft 1999]] in [[Vail (Colorado)|Vail]]/[[Beaver Creek Resort|Beaver Creek]] zwei Weltmeistertitel. Nachdem er sich den Titel in seiner Paradedisziplin, dem Super-G, mit Lasse Kjus teilen musste, hielt er den Norweger in der Abfahrt auf Distanz. WM-Dominator Kjus wurde Vizeweltmeister.


=== Laurier ===
Die darauffolgende [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|Saison 1999/2000]] dominierte der Österreicher nach Belieben. Mit exakt 2000 Weltcuppunkten stellte Hermann Maier einen bis heute gültigen Rekord bei den Herren auf. Neben der Kristallkugel für den Gesamtweltcup sicherte sich der Flachauer auch jene für Abfahrt, Super-G und Riesenslalom.
[[Datei:Laurier in 1906.jpg|miniatur|Wilfrid Laurier]]
In ihrer frühen Phase war die Liberale Partei die Partei des sogenannten ''Kontinentalismus'', des freien Handels mit den [[Vereinigte Staaten|USA]], und widersetzte sich dem [[Imperialismus]]. Sie wurde zudem mit den Autonomiebestrebungen Québecs identifiziert, weil sich die [[Französische Kanadier|Frankokanadier]] wegen der Hinrichtung von [[Louis Riel]] in Gegnerschaft zu den Konservativen befanden.


Unter dem Vorsitz von [[Wilfrid Laurier]] wandelte sich die Liberale Partei zu einer modernen Partei. Er vermochte die Entfremdung der Konservativen gegenüber den französischsprachigen Kanadiern auszunutzen und die Liberalen als glaubwürdige Alternative zu präsentieren. Laurier korrigierte auch das [[Antiklerikalismus|antiklerikale]] Image der Partei, an der die noch immer mächtige [[römisch-katholische Kirche]] in Québec Anstoß nahm. Im englischsprachigen Kanada wurde die Liberale Partei wegen ihrer Unterstützung des freien Handels bei den Farmern populär. Das half, ihre Machtstellung in den wachsenden [[Prärieprovinzen]] zu verfestigen.
Auch im [[Alpiner Skiweltcup 2000/2001|Winter 2000/01]] gewann Maier die Kristallkugeln in seinen drei Spezialdisziplinen sowie im Gesamtweltcup. In dieser Saison war er im Weltcup gleich 13 mal erfolgreich&nbsp;– darunter auch sein einziger Sieg beim Abfahrtslauf auf der Streif in [[Kitzbühel]]&nbsp;– womit er die Bestmarke des Schweden [[Ingemar Stenmark]] aus der [[Alpiner Skiweltcup 1978/1979|Saison 1978/79]] einstellte. Aufgrund dieser Erfolge waren die Erwartungen für die [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|Heim-Weltmeisterschaft 2001]] in [[St. Anton am Arlberg]] natürlich groß. Doch Maier konnte weder in der Abfahrt, noch im Super-G seinen Titel verteidigen und musste sich mit Silber im Abfahrtslauf hinter [[Hannes Trinkl]] und Bronze in seiner Lieblingsdisziplin, dem Super-G, zufriedengeben. Im Riesenslalom verpasste der Salzburger um eine Hundertstelsekunde die Bronzemedaille und belegte den vierten Platz.


Laurier führte die Liberalen in den Wahlen 1896 zur Macht. Seine Regierung förderte die Einwanderung, um [[Westkanada]] zu besiedeln. Sie schuf aus Teilen der [[Nordwest-Territorien]] die Provinzen [[Saskatchewan]] und [[Alberta]] und förderte die Entwicklung der kanadischen Industrie. 1911 mussten die Liberalen die Regierungsmacht abgeben, weil die Bevölkerung mit der Freihandelspolitik und der Schaffung einer kanadischen [[Marine]] nicht einverstanden war.
=== Motorradunfall (2001) ===
Während einer abendlichen Fahrt mit dem [[Motorrad]] wurde Maier am 24. August 2001 in [[Radstadt]], in der Nähe seines Heimatortes, in einen schweren Unfall verwickelt: Maier überholte ein Auto und wurde dabei vom falsch abbiegenden Wagen eines erfasst. Er zog sich einen offenen Unterschenkelbruch am rechten Bein und zahlreiche weitere schwere Verletzungen zu. Maier wurde im Unfallkrankenhaus Salzburg sieben Stunden operiert. Zunächst war nicht klar, ob er jemals wieder Skifahren würde, da sogar eine Beinamputation in Betracht gezogen wurde. Maier erhielt später 1,45 Millionen Euro Versicherungssumme und per Vergleich eine nicht veröffentlichte Summe des Unfallgegners, der zusätzlich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 750 Euro Strafe verurteilt wurde. Das Gericht stellte eine geringe Mitschuld Maiers wegen Überholens bei unübersichtlicher Verkehrslage fest.<ref>[http://www.vol.at/news/tp:vol:weltcup/artikel/maier-erhaelt-schadenersatz/cn/vol-news-cprugger-20041223-061932 Maier erhält Schadenersatz], Vorarlberg online. Link geprüft 12. November 2009</ref>


Die Frage des [[Wehrdienst]]es spaltete die Partei, weil viele Liberale im englischsprachigen Kanada den Wehrdienst und die von der [[Unionistische Partei (Kanada)|Unionistischen Partei]] gebildete Regierung unter [[Robert Borden]] unterstützten. Laurier musste die politischen Aktivitäten seiner Partei auf das frankophone Québec konzentrieren, weil eine große Anzahl liberaler Kandidaten in den übrigen Provinzen auf Wahllisten der Unionisten antraten. Der einzige Nutzen der Wehrdienstkrise für die Liberale Partei war, dass die Konservativen für Frankokanadier auf Jahrzehnte als unwählbar galten.
Hermann Maier musste dadurch die gesamte [[Alpiner Skiweltcup 2001/2002|Saison 2001/02]] sowie die [[Olympische Winterspiele 2002|Olympischen Winterspiele 2002]] in [[Salt Lake City]] auslassen. Die Rolle des dominierenden Skirennläufers übernahm für die kommenden beiden Saisonen der bisher in seinem Schatten gestandene Rivale [[Stephan Eberharter]].


=== Kanadas Unabhängigkeit ===
=== Comeback und weitere Erfolge (2003–2006) ===
[[Datei:KingVEDay.jpg|miniatur|William Lyon Mackenzie King]]
Durch den langwierigen Heilungsprozess konnte Hermann Maier erst wieder am [[Alpiner Skiweltcup 2002/2003|Winter 2002/03]] teilnehmen. Am 14. Jänner gab Maier sein lange erwartetes Comeback beim Riesenslalom in [[Adelboden]], wo er sich allerdings nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnte. Nach sensationellen Ergebnissen bei den Abfahrten von [[Wengen BE|Wengen]] und von [[Kitzbühel]], wo er sogar den sechsten Rang belegte, feierte Maier am 27. Jänner 2003 beim Super-G auf seiner Lieblingsstrecke, der Streif in [[Kitzbühel]], seinen ersten Weltcupsieg nach der Verletzung, seinen 42. insgesamt. Nur sechs Tage später wurde er bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2003|Weltmeisterschaft 2003]] in [[St. Moritz]] ex aequo mit dem US-Amerikaner [[Bode Miller]] Vizeweltmeister im Super-G, geschlagen nur von [[Stephan Eberharter]]. Nach einem guten achten Rang im WM-Abfahrtslauf beendete Maier diese Saison.
Unter dem Vorsitz Lauriers und seines Nachfolgers [[William Lyon Mackenzie King]] setzten sich die Liberalen für die staatliche Souveränität Kanadas und eine größere Unabhängigkeit im [[Britisches Weltreich|britischen Empire]] ein. Bei den [[Reichskonferenz]]en in den 1920er Jahren übernahmen die Liberalen oft die Führung und argumentierten, Großbritannien und die [[Dominion]]s sollten einen gleichberechtigten Status erhalten. Sie wandten sich zugleich gegen die Einrichtung eines Empire-Parlaments, das den unabhängigen Status Kanadas untergraben hätte. Nach der [[King-Byng-Affäre]] 1926 verlangte die Liberale Partei, der [[Generalgouverneur von Kanada]] sollte nicht länger auf Empfehlung der britischen Regierung eingesetzt werden. Die Ergebnisse der Konferenzen wurden 1931 im [[Statut von Westminster (1931)|Statut von Westminster]] festgehalten.


Die Liberalen verlangten auch, dass Kanada selbst für seine Außen- und Verteidigungspolitik verantwortlich sein solle. Ursprünglich waren es die Briten, die die Außenpolitik des Dominions bestimmten. 1905 schuf Laurier das kanadische Außenministerium und wies 1909 Generalgouverneur [[Albert Grey, 4. Earl Grey|Earl Grey]] an, einen Außenminister zu ernennen. Laurier war es auch, der 1910 erstmals die Schaffung einer kanadischen Marine vorgeschlagen hatte. Mackenzie King berief 1926 Kanadas ersten Botschafter in [[Washington, D.C.|Washington]]. Damit unterstrich er, dass Kanada auf direkten Beziehungen mit den USA bestand, statt Großbritannien an seiner Stelle handeln zu lassen.
Das sensationelle Comeback des Österreichers ging in der darauffolgenden [[Alpiner Skiweltcup 2003/2004|Saison 2003/04]] weiter. Maier feierte in dieser Saison fünf Siege (drei im Super-G, zwei in der Abfahrt) und sicherte sich zum vierten Mal den Gesamtweltcup, indem er sich um 42 Zähler gegen seinen Teamkollegen und schärfsten Kontrahenten Stephan Eberharter durchsetzte. Auch die Kristallkugel im Super-G ging an den Salzburger. Diese beiden Kugeln sollten die letzten sein. Für seine fulminante Rückkehr in den Skizirkus wurde Maier im Jahr 2004 der [[Laureus World Sports Awards|Laureus World Sports Award]] in der Kategorie „Comeback of the Year“ verliehen, auch die Auszeichnung Skieur d’Or erhielt er zum zweiten Mal.


=== Die Liberalen und der Wohlfahrtsstaat ===
Von den Medien wurde Maier nach nur einem Saisonsieg beim Super-G in Kitzbühel während der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2005|Weltmeisterschaft 2005]] in [[Bormio]] bereits als „altes Eisen“ der [[Österreichischer Skiverband|ÖSV]]-Rennläufer abgetan. Mit Rang 17 im Abfahrtslauf und Rang vier im Super-G behielten die Kritiker zunächst Recht. Doch in seinem letzten Bewerb schlug der Flachauer doch noch zu. Fast vier Jahre nach seinem jüngsten Sieg in dieser Disziplin wurde er Weltmeister im Riesenslalom vor Teamkollege [[Benjamin Raich]] und [[Daron Rahlves]] aus den USA. Im weiteren Saisonverlauf gewann Maier noch Abfahrt und Super-G in [[Kvitfjell]], verlor aber beim Saisonfinale in [[Lenzerheide/Lai|Lenzerheide]] mit Rang neun die schon sicher scheinende Super-G-Kristallkugel gegen [[Bode Miller]].
In der Zeit unmittelbar vor und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Partei zur Verfechterin einer fortschrittlichen [[Sozialpolitik]]. Der liberale Premierminister William Lyon Mackenzie King führte verschiedene Bestimmungen ein, die zur Schaffung des kanadischen Wohlfahrtsstaates führten. Mackenzie King beugte sich dem öffentlichen Druck und führte das Mutterschaftsgeld ein, eine monatliche Leistung für alle Mütter mit kleinen Kindern. Widerstrebend schuf er Altersrenten, als Gegenleistung für die parlamentarische Unterstützung der [[Co-operative Commonwealth Federation]] für seine [[Minderheitsregierung]]. Später führte [[Lester Pearson]] eine universelle Gesundheitsfürsorge, den [[Kanadischer Pensionsplan|Kanadischen Pensionsplan]], Studentenanleihen und den Kanadischen Hilfsplan ein, der Wohlfahrtsprogramme in den Provinzen finanzierte.


=== Die Ära Trudeau ===
Ähnlich bitter verlief das Finale der [[Alpiner Skiweltcup 2005/2006|Saison 2005/06]]. Auch hier reiste Hermann Maier als Super-G-Weltcupführender an, belegte Rang vier und hatte schließlich zwei Punkte Rückstand auf den Norweger [[Aksel Lund Svindal]], der neun Hundertstelsekunden vor Maier den dritten Platz belegte. Doch das Highlight dieser Saison, in der Maier je einen Sieg in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom feiern konnte, waren die [[Olympische Winterspiele 2006|Olympischen Winterspiele]] in [[Turin]]&nbsp;– für den Österreicher erst die zweiten nach jenen 1998 in Nagano. Nach dem sechsten Rang in der Abfahrt holte sich Hermann Maier Silber im Super-G und die Bronzemedaille im Riesenslalom. Im Super-G musste sich der Olympiasieger von 1998 um nur 13 Hundertstel jenem von 1992, 2002 und auch 2006, dem Norweger [[Kjetil André Aamodt]], geschlagen geben. Im Riesenslalom waren [[Benjamin Raich]] und der Franzose [[Joël Chenal]] knapp schneller als der Salzburger.
[[Datei:Pierre Trudeau 1977.jpg|miniatur|hochkant|Pierre Trudeau]]
Unter dem Vorsitz von [[Pierre Trudeau]] entwickelte sich der Einsatz hin zum Ziel der Schaffung einer „gerechten Gesellschaft“. Die Trudeau-Liberalen wurden zu Vorreitern der [[Zweisprachigkeit in Kanada|offiziellen Zweisprachigkeit]] in Kanada, verabschiedeten das [[Amtssprachengesetz (Kanada)|Amtssprachengesetz]], das dem Französischen und Englischen einen gleichberechtigten Status gab. Trudeau hoffte, dass der Platz Québecs in der Konföderation so gefestigt werde und Rufen nach einer Unabhängigkeit dieser Provinz begegnet werden könnten. Seine Politik zielte darauf ab, Kanada in ein Land zu verwandeln, in dem englischsprachige und frankophone Kanadier problemlos zusammenleben und in jeden Teil des Landes ziehen können, ohne ihre Sprache aufgeben zu müssen. Zwar ist dieses Ziel nicht umgesetzt worden, doch hat der offizielle Bilinguismus dazu beigetragen, den Niedergang der französischen Sprache außerhalb Québecs zu stoppen und alle öffentlichen Dienstleistungen, einschließlich die der regierungseigenen Rundfunkanstalten [[Canadian Broadcasting Corporation]] (englisch) und ''Radio-Canada'' (französisch), im ganzen Land in beiden Sprachen anzubieten.


Den Liberalen unter Trudeau wird auch ihr Einsatz für einen offiziellen [[Multikulturalismus]] angerechnet. Einwanderer konnten sich so in die kanadische Gesellschaft integrieren, ohne sich von ihrer Kultur zu entfremden. Wegen des Multikulturalismus und ihrer einwanderungsfreundlichen Politik hat sich die Partei eine feste Basis bei Einwanderern und ihren Nachkommen aufgebaut.
=== Die letzten Jahre vor dem Karriereende (2007–2009) ===
Die Saisonen [[Alpiner Skiweltcup 2006/2007|2006/07]] und [[Alpiner Skiweltcup 2007/2008|2007/08]] verliefen alles andere als optimal für Maier. Er konnte in diesen beiden Wintern kein einziges Weltcuprennen für sich entscheiden und stand nur zwei Mal auf dem Podium&nbsp;– im Dezember 2006 als Dritter beim Super-G von [[Hinterstoder]] und im Jänner 2008 als Zweiter in der gleichen Disziplin in [[Kitzbühel]]. Auch bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2007|Weltmeisterschaft 2007]] in [[Åre]] war Maier mit Rang sieben im Super-G, Rang 13 in der Abfahrt und Rang 21 als Titelverteidiger im Riesenslalom nicht erfolgreich. Kritiker bezeichneten ihn als zu wenig aggressiv und warfen ihm fehlende Motivation und fehlenden Einsatz vor. Auch ein Skiwechsel von Maiers langjährigem Partner [[Atomic (Unternehmen)|Atomic]] zu [[Head (Sportartikelhersteller)|HEAD]] im Juni 2007 fruchtete zunächst nicht.


Ein langfristiger Effekt der Ära Trudeau waren die Festschreibung der [[Verfassung von Kanada|kanadischen Verfassung]] und die Schaffung der [[Kanadische Charta der Rechte und Freiheiten|Kanadischen Charta der Rechte und Freiheiten]]. Die Liberalen unter Trudeau unterstützten das Konzept einer starken zentralen Regierung und bekämpften separatistische Bewegungen und andere Formen des [[Nationalismus]] in Québec.
Erfolge konnte Maier erst wieder in der [[Alpiner Skiweltcup 2008/2009|Saison 2008/09]] verbuchen. Zwar wurde bei ihm nach dem Eröffnungsrennen in [[Sölden (Ötztal)|Sölden]] ein Haarriss in einer Bandscheibe der Lendenwirbelsäule festgestellt, doch Maier fuhr trotzdem zu den Überseerennen mit. Dort gewann er am 30. November 2008 überraschend den Super-G von [[Lake Louise Ski Resort|Lake Louise]]&nbsp;– Maiers erster Weltcupsieg seit der Abfahrt von [[Garmisch-Partenkirchen]] im Jänner 2006. Auch beim zweiten Saison-Super-G in [[Beaver Creek Resort|Beaver Creek]] fuhr Maier mit Platz zwei aufs Podest. Der als Super-G-Weltcup-Führender zum Finale nach [[Åre]] gereiste Maier musste sich dort mit einem enttäuschenden 17. Platz begnügen und fiel in der Disziplinenwertung auf Rang vier zurück. Bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2009|Weltmeisterschaft 2009]] in [[Val-d’Isère]] belegte Maier geschwächt von einer hartnäckigen Verkühlung den 18. Rang im Super-G und wurde mit dem sechsten Platz in der Abfahrt bester Österreicher. Nach dem Saisonfinale wurde er am rechten Knie operiert und ließ sämtliche Schneetrainingseinheiten für die neue Saison aus.


=== Die Jahre nach Trudeau ===
Am 13. Oktober 2009 gab Maier in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz seinen Rücktritt vom aktiven Skisport bekannt.<ref>[http://www.salzburg.com/online/sport/aktuell/Hermann-Maier-gibt-seinen-Traumberuf-auf.html?article=eGMmOI8Vexy4WenlQxWPmiygkz8z3rJ20UVP34X&img=&text=&mode= Hermann Maier gibt seinen „Traumberuf“ auf], Salzburger Nachrichten, 13. Oktober 2009</ref>
Nach Trudeaus Rückzug aus der Politik 1984 hielten viele Liberale wie [[Jean Chrétien]] oder [[Clyde Wells]] an seinem föderalistischen Konzept fest. Andere wie [[John Turner]] unterstützten den [[Meech Lake Accord]] und den [[Charlottetown Accord]], fehlgeschlagene Verfassungsänderungen, die die Rechte der Provinzen gegenüber der Föderations-Regierung erweitert und Québec als „getrennte Gesellschaft“ anerkannt hätten.


Unter John Turners Vorsitz verloren die Liberalen 1984 die Regierungsmacht und wurden auf 40 Sitze im Unterhaus reduziert. Für die Partei begann ein langer Prozess der Erneuerung. Im Wahlkampf 1988 widersetzte sich Turner heftig dem Freihandelsabkommen mit den USA, das die regierende Progressiv-konservative Partei unter Premierminister [[Brian Mulroney]] ausgehandelt hatte. Obgleich die meisten Kanadier gegen das Abkommen waren, wurden die Konservativen bei der Wahl mit einer Mehrheit bestätigt und konnten weiterregieren.
=== Nach der Karriere als Skirennläufer (seit 2009) ===
In den österreichischen Medien ist Maier weiterhin sehr präsent, was nicht zuletzt an seinem langjährigen Werbevertrag mit der [[Raiffeisen|Raiffeisen-Bank]] liegt. So ist er wie bereits zu seiner aktiven Zeit als Sportler regelmäßig in Fernsehwerbespots oder auf Plakatwerbungen zu sehen. 2013 wirkte Maier als Schauspieler mit einer Nebenrolle in dem in Spielfilmlänge produzierten [[Ableger (Medien)|Spin-off]] ''[[Kommissar Rex]]'' „Eiszeit“.


Turner trat 1990 zurück und wurde durch seinen Erzrivalen Jean Chrétien ersetzt. Bei den Wahlen 1993 versprachen die Liberalen, das [[Nordamerikanisches Freihandelsabkommen|Nordamerikanische Freihandels-Abkommen]] (NAFTA) nachzuverhandeln und die [[Goods and Services Tax]] aufzuheben. Doch als Chrétien die Regierung übernahm, wurde das Freihandelsabkommen nur geringfügig verändert und die Mehrwertsteuer nicht aufgehoben.
Im Dezember 2010 war Hermann Maier Teamleader des siegreichen österreichischen Teams im Rennen um den ''[[Wettlauf zum Südpol]]''.


Während Chrétien seine Wahlkampagne mit linken Argumenten führte, war seine Regierungszeit von Einschnitten in viele Wohlfahrtsprogramme gekennzeichnet. Sie sollten für ein ausgeglichenes Regierungsbudget dienen. Chrétien setzte das Konzept Trudeaus zum [[Föderalismus]] fort und weigerte sich, größere Konzessionen an Québec und andere Provinzen zu machen.
== Erfolge ==
Maier gewann 54 Weltcuprennen: 24 [[Super-G|Super-Gs]] (Rekord), 15 [[Abfahrt|Abfahrten]], 14 [[Riesenslalom|Riesenslaloms]] und 1 [[Alpine Kombination|Kombination]]. Damit ist er nach [[Ingemar Stenmark]] (86 Siege) der [[Alpiner_Skiweltcup#Herren|zweiterfolgreichste Skirennläufer der Weltcupgeschichte]]. Mit 96 Podestplätzen liegt er auf Platz drei hinter Stenmark und [[Marc Girardelli]]. Maier selbst zählt zusätzlich noch den Sieg im Riesenslalom von Val-d’Isère 1997 zu seiner Statistik, welcher ihm auf Grund des Abschnallens des Skis vor der roten Linie aberkannt worden ist.


Nachdem das [[Québec-Referendum 1995]] zur Frage der Unabhängigkeit dieser Provinz knapp abgelehnt worden wurde, verabschiedeten die Liberalen den [[Clarity Act]], in dem von Regierungsseite die Vorbedingungen für Verhandlungen über die Unabhängigkeit von Provinzen festgelegt wurden. In den letzten Tagen seiner Regierung setzte sich Chrétien für die [[gleichgeschlechtliche Ehe]] und die Entkriminalisierung des Besitzes kleiner Mengen von [[Drogenhanf|Cannabis]] ein. Im März 2003 verärgerte er die USA, als er sich weigerte, kanadische Truppen in den [[Irakkrieg]] zu entsenden.
Insgesamt gewann Maier viermal den Gesamtweltcup (lediglich Girardelli gewann einmal mehr) und zehn Weltcup-Disziplinenwertungen: fünfmal im [[Super-G]] (Rekord mit [[Aksel Lund Svindal]]), dreimal im Riesenslalom und zweimal in der Abfahrt.


=== Olympische Spiele ===
=== Premierminister Martin ===
[[Datei:Paul Martin.jpg|miniatur|hochkant|Paul Martin]]
* [[Olympische Winterspiele 1998/Ski Alpin|Nagano 1998]]: 1. Super-G, 1. Riesenslalom
Im Dezember 2003 wurde [[Paul Martin]] nach monatelangen internen Machtkämpfen als Nachfolger Jean Chrétiens bestimmt. Trotz langer persönlicher Rivalitäten zwischen beiden hatte sich Martin in den 1990er Jahren als Finanzminister unter Chrétien zum zentralen Architekten der liberalen Wirtschaftspolitik gemacht. Am 28. Juni 2004 gelang der Liberalen Partei unter Martin trotz starken Wettbewerbs der wiedervereinten [[Konservative Partei Kanadas|Konservativen Partei]] ein erneuter Wahlsieg. Sie verlor jedoch Stimmen und konnte fortan nur noch eine Minderheitsregierung bilden.
* [[Olympische Winterspiele 2006/Ski Alpin|Turin 2006]]: 2. Super-G, 3. Riesenslalom, 6. Abfahrt


Schwer belastet wurde die liberale Regierung seitdem durch den sogenannten [[Sponsoring-Skandal]], eine Affäre aus der Regierungszeit Chrétiens: Werbeagenturen, die die Liberale Partei unterstützt hatten, erhielten über Jahre weit überhöhte Provisionen für ihre Dienste. Nicht zuletzt die immer noch nicht endenden Enthüllungen dieses Skandals führten zur Ausschreibung von Neuwahlen, die am 23. Januar 2006 eine Niederlage der Liberalen mit sich brachten. Paul Martin kündigte daraufhin noch in der Wahlnacht seinen Rückzug von der Parteispitze an. Als Führer der Opposition ernannte er kommissarisch den früheren Außenminister [[William Graham (Politiker)|William Graham]].
=== Weltmeisterschaften ===
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1999|Vail 1999]]: 1. Abfahrt, 1. Super-G
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2001|St. Anton 2001]]: 2. Abfahrt, 3. Super-G, 4. Riesenslalom
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2003|St. Moritz 2003]]: 2. Super-G, 8. Abfahrt
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2005|Bormio 2005]]: 1. Riesenslalom, 4. Super-G, 17. Abfahrt
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2007|Åre 2007]]: 7. Super-G, 13. Abfahrt, 21. Riesenslalom
* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 2009|Val-d’Isère 2009]]: 6. Abfahrt, 18. Super-G


=== Weltcup (Top-5-Platzierungen) ===
=== Niederlagen unter Dion und Ignatieff ===
Am 2. Dezember 2006 wurde, erstmals in der Geschichte der Liberalen Partei, der Parteivorsitzende in einer Kampfabstimmung von den Delegierten des Parteitags in Montréal gewählt. Zur Wahl gestellt hatten sich insgesamt sieben Kandidaten, darunter der frühere Premierminister von [[Ontario]] [[Bob Rae]] und der frühere [[Harvard University|Harvard]]-Professor [[Michael Ignatieff]], die im Vorfeld die meisten Wahlmännerstimmen auf sich hatten vereinigen können. Gewählt wurde nach vier Wahlgängen jedoch [[Stéphane Dion]], der unter Chrétien und Martin Minister verschiedener Ressorts gewesen war.
* [[Alpiner Skiweltcup 1996/1997|1996/1997]]: 4. Super-G-Weltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 1997/1998|1997/1998]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 1. Riesenslalomweltcup, 2. Abfahrtsweltcup, 2. Kombinationsweltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 1998/1999|1998/1999]]: 3. Gesamtweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 3. Riesenslalomweltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 1999/2000|1999/2000]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Abfahrtsweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 1. Riesenslalomweltcup, 2. Kombinationsweltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 2000/2001|2000/2001]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Abfahrtsweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 1. Riesenslalomweltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 2003/2004|2003/2004]]: 1. Gesamtweltcup, 1. Super-G-Weltcup, 3. Abfahrtsweltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 2004/2005|2004/2005]]: 3. Gesamtweltcup, 2. Super-G-Weltcup, 3. Abfahrtsweltcup, 4. Riesenslalomweltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 2005/2006|2005/2006]]: 2. Super-G-Weltcup
* [[Alpiner Skiweltcup 2008/2009|2008/2009]]: 4. Super-G-Weltcup


[[Datei:Lib-can.png|miniatur|Logo der Partei von 2004 bis 2009]]
=== Einzelweltcupsiege ===
Nachdem es Dion bei den Unterhauswahlen 2008 wiederum nicht gelungen war, die Liberalen zum Wahlsieg zu führen, trat Ignatieff dessen Nachfolge als Parteivorsitzender an. Zwar führten die Liberalen bis 2010 zeitweise die Meinungsumfragen an, doch konnte auch Ignatieff keine dauerhafte Wende bewerkstelligen. Bei den Unterhauswahlen 2011 erlitten die Liberalen die schwerste Niederlage ihrer Geschichte und sind erstmals überhaupt nur noch drittstärkste Kraft. In der Folge trat Ignatieff als Vorsitzender zurück und [[Bob Rae]] wurde Interimsvorsitzende.

Am 14. April 2013 wählte die Parteitag in Ottawa [[Justin Trudeau]], den Sohn [[Pierre Trudeau]]s, zum neuen Vorsitzenden.<ref>{{Munzinger|00000029595|Justin Trudeau||in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 38/2013 vom 17. September 2013}}</ref>

== Wahlergebnisse ==
Ergebnisse bei den Wahlen zum [[Unterhaus (Kanada)|Unterhaus]]:<ref>[http://www.elections.ca/intro.asp?section=pas&document=index&lang=e Ergebnisse vergangener Unterhauswahlen] – Elections Ontario</ref>
{|
{|
|
| valign="top" width="50%" |
{| class="wikitable" style="text-align: center;" width=350
'''Abfahrt'''
|- class="hintergrundfarbe5"

! Wahl
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! Sitze<br />total
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! Kandi-<br />daten
! Datum
! Gew.<br />Sitze
! Ort
! Land
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! Anteil
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1867|1867]]
| 29. Dezember 1997 || [[Bormio]] || [[Italien]]
| 180
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| '''52'''
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| 22,67 %
|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1872|1872]]
| 16. Jänner 1998 || [[Wengen BE|Wengen]] || [[Schweiz]]
| 200
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1874|1874]]
| 29. Dezember 1998 || Bormio || Italien
| 206
| 140
| '''129'''
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| 39,49 %
|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1878|1878]]
| 27. November 1999 || [[Beaver Creek Resort|Beaver Creek]] || [[Vereinigte Staaten|USA]]
| 206
| 121
| '''63'''
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| 33,05 %
|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1882|1882]]
| 8. Jänner 2000 || [[Chamonix-Mont-Blanc|Chamonix]] || [[Frankreich]]
| 211
| 112
| '''73'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1887|1887]]
| 29. Jänner 2000 || [[Garmisch-Partenkirchen]] || [[Deutschland]]
| 215
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1891|1891]]
| 2. Dezember 2000 || Beaver Creek || USA
| 215
| 194
| '''90'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1896|1896]]
| 9. Dezember 2000 || [[Val-d’Isère]] || Frankreich
| 213
| 190
| '''117'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1900|1900]]
| 20. Jänner 2001 || [[Kitzbühel]] || [[Österreich]]
| 213
| 209
| '''128'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1904|1904]]
| 2. März 2001 || [[Kvitfjell]] || [[Norwegen]]
| 214
| 208
| '''137'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1908|1908]]
| 8. März 2001 || [[Åre]] || [[Schweden]]
| 221
| 213
| '''133'''
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| 48,87 %
|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1911|1911]]
| 6. Dezember 2003 || Beaver Creek || USA
| 221
| 214
| '''85'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1917|1917]]
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| 213
| '''82'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1921|1921]]
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1925|1925]]
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| 245
| 216
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1926|1926]]
| 245
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1930|1930]]
| 245
| 226
| '''90'''
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1935|1935]]
| 245
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| '''173'''
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1940|1940]]
| 245
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1945|1945]]
| 245
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| '''118'''
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1949|1949]]
| 262
| 258
| '''191'''
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|}
|}
| valign="top" |

{| class="wikitable" style="text-align: center;" width=350
'''Riesenslalom'''
|- class="hintergrundfarbe5"

! Jahr
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! Sitze<br />total
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! Kandi-<br />daten
! Datum
! Gew.<br />Sitze
! Ort
! Land
! Stimmen
! Anteil
|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1953|1953]]
| 25. November 1997 || [[Park City (Utah)|Park City]] || [[Vereinigte Staaten|USA]]
| 265
| 262
| '''169'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1957|1957]]
| 6. Jänner 1998 || [[Saalbach-Hinterglemm]] || [[Österreich]]
| 265
| 264
| '''104'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1958|1958]]
| 13. Jänner 1998 || [[Adelboden]] || [[Schweiz]]
| 265
| 264
| '''48'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1962|1962]]
| 25. Oktober 1998 || [[Sölden (Ötztal)|Sölden]] || Österreich
| 265
| 263
| '''99'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1963|1963]]
| 12. Jänner 1999 || Adelboden || Schweiz
| 265
| 265
| '''128'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1965|1965]]
| 31. Oktober 1999 || [[Tignes]] || [[Frankreich]]
| 265
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1968|1968]]
| 24. November 1999 || [[Vail (Colorado)|Vail]] || USA
| 265
| 262
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1972|1972]]
| 5. Februar 2000 || [[Todtnau]] || [[Deutschland]]
| 264
| 263
| '''109'''
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|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1974|1974]]
| 29. Oktober 2000 || Sölden || Österreich
| 264
| 264
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1979|1979]]
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| 282
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| [[Kanadische Unterhauswahlen 1980|1980]]
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| 282
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| [[Kanadische Unterhauswahlen 1984|1984]]
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| 282
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|-
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| [[Kanadische Unterhauswahlen 1988|1988]]
| 10. März 2001 || [[Åre]] || [[Schweden]]
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1993|1993]]
| 23. Oktober 2005 || Sölden || Österreich
| 295
|}
| 295

| '''177'''
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'''Super-G'''
| 41,24 %

{| class="wikitable"
|- bgcolor="#EFEFEF"
! Datum
! Ort
! Land
|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 1997|1997]]
| 23. Februar 1997 || [[Garmisch-Partenkirchen]] || [[Deutschland]]
| 301
| 301
| '''155'''
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| 38,46 %
|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 2000|2000]]
| 6. Dezember 1997 || [[Beaver Creek Resort|Beaver Creek]] || [[Vereinigte Staaten|USA]]
| 301
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| '''172'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 2004|2004]]
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| 308
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 2006|2006]]
| 11. Jänner 1998 || Schladming || Österreich
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| '''103'''
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 2008|2008]]
| 1. Februar 1998 || Garmisch-Partenkirchen || Deutschland
| 308
| 307
| '''77'''
| align=right | 3.628.337
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|-
|-
| [[Kanadische Unterhauswahlen 2011|2011]]
| 13. Dezember 1998 || [[Val-d’Isère]] || [[Frankreich]]
| 308
| 308
| '''34'''
| align=right | 2.783.175
| 18,91 %
|}
|}

== Parteivorsitzende ==
{| class="wikitable" width="600px"
|- bgcolor="#EFEFEF"
! Name
! Vorsitz
! Premier
|-
|-
| [[George Brown (kanadischer Politiker)|George Brown]]
| 21. Dezember 1998 || [[Innsbruck]] || Österreich
| 1867 (interim)
|
|-
|-
| [[Edward Blake]]
| 9. Jänner 1999 || Schladming || Österreich
| 1869–1871 (interim)
|
|-
|-
| [[Alexander Mackenzie (Politiker)|Alexander Mackenzie]]
| 7. März 1999 || [[Kvitfjell]] || [[Norwegen]]
| 1873–1880
| 1873–1878
|-
|-
| [[Edward Blake]]
| 28. November 1999 || Beaver Creek || USA
| 1880–1887
|
|-
|-
| [[Wilfrid Laurier]]
| 5. Dezember 1999 || [[Lake Louise Ski Resort|Lake Louise]] || [[Kanada]]
| 1887–1919
| 1896–1911
|-
|-
| [[Daniel Duncan McKenzie]]
| 21. Jänner 2000 || [[Kitzbühel]] || Österreich
| 1919 (interim)
|
|-
|-
| [[William Lyon Mackenzie King]]
| 16. März 2000 || [[Bormio]] || [[Italien]]
| 1919–1948
| 1921–1930, 1935–1948
|-
|-
| [[Louis Saint-Laurent]]
| 26. November 2000 || Lake Louise || Kanada
| 1948–1958
| 1948–1957
|-
|-
| [[Lester Pearson]]
| 19. Jänner 2001 || Kitzbühel || Österreich
| 1958–1968
| 1963–1968
|-
|-
| [[Pierre Trudeau]]
| 4. März 2001 || Kvitfjell || Norwegen
| 1968–1984
| 1968–1979, 1980–1984
|-
|-
| [[John Turner]]
| 27. Jänner 2003 || Kitzbühel || Österreich
| 1984–1990
| 1984
|-
|-
| [[Jean Chrétien]]
| 30. November 2003 || Lake Louise || Kanada
| 1990–2003
| 1993–2003
|-
|-
| [[Paul Martin]]
| 1. Februar 2004 || Garmisch-Partenkirchen || Deutschland
| 2003–2006
| 2003–2006
|-
|-
| [[William Graham (Politiker)|William Graham]]
| 11. März 2004 || [[Sestriere]] || Italien
| 2006 (interim)
|
|-
|-
| [[Stéphane Dion]]
| 24. Jänner 2005 || Kitzbühel || Österreich
| 2006–2008
|
|-
|-
| [[Michael Ignatieff]]
| 6. März 2005 || Kvitfjell || Norwegen
| 2008–2011
|
|-
|-
| [[Bob Rae]]
| 20. Jänner 2006 || Kitzbühel || Österreich
| 2011–2013 (interim)
|
|-
|-
| [[Justin Trudeau]]
| 30. November 2008 || Lake Louise || Kanada
| seit 2013
|
|}
|}
'''Kombination'''


== Provinzen und Territorien ==
{| class="wikitable"
Jede kanadische Provinz und eine der drei Territorien besitzt eine eigene liberale Partei. Der Grad der Verbundenheit mit der nationalen Partei ist dabei sehr unterschiedlich. In den Provinzen Ontario, Québec, British Columbia, Alberta, Saskatchewan und Manitoba sind die liberalen Parteien organisatorisch unabhängig, allerdings ist eine Doppelmitgliedschaft möglich. In den übrigen Provinzen und in einem Territorium sind die Parteien direkt der nationalen Organisation unterstellt.
|- bgcolor="#EFEFEF"
! Datum
! Ort
! Land
|-
| 18. Jänner 1998 || [[Wengen BE|Wengen]] / [[Veysonnaz]] || [[Schweiz]]
|}
|}


In vier Provinzen stellen liberale Parteien die Regierung:
== Auszeichnungen ==
* [[British Columbia Liberal Party]]
* [[Laureus World Sports Awards|Laureus World Sports Award]] in der Kategorie „Comeback of the Year“: 2004
* [[Nova Scotia Liberal Party]]
* [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]]: 1998, 1999, 2000 und 2001
* [[Ontario Liberal Party]]
* [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]] - Special Award für das Comeback des Jahres: 2003
* [[Prince Edward Island Liberal Party]]
* [[Sportler des Jahres (Österreich)|Österreichs Sportler des Jahres]] - Special Award für Maiers Karriere: 2009
* [[Parti libéral du Québec]]
* [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]]: 1998<ref>[http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_10542/imfname_251156.pdf Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952] (PDF; 6,9&nbsp;MB)</ref><ref>[http://www.parlament.gv.at/PG/PR/JAHR_1999/PK0455/PK0455.shtml Parlamentskorrespondenz des Österreichischen Parlaments über den 15. Sportbericht vom 1. Oktober 1999], abgerufen am 11. November 2009</ref><ref>[http://www.austria.gv.at/DocView.axd?CobId=6490 Staatliche Auszeichnungen bis 2008], abgerufen am 13. September 2011</ref>
* 2. Platz bei der Wahl zum Weltsportler des Jahres 1998 hinter [[Zinédine Zidane]] (gewählt durch die Sportjournalisten der internationalen Nachrichten-Agentur „reuters“)<ref>[http://web.archive.org/web/20100514081714/http://www.salzburger-fenster.at/rubrik/lokales/0607/hermann-maier-ende-einer-steilen_5038.html Hermann Maier], archiviert vom [http://www.salzburger-fenster.at/rubrik/lokales/0607/hermann-maier-ende-einer-steilen_5038.html Original], salzburger-fenster.at, 2007</ref>
* [[Ring des Landes Salzburg]]: 2006
* [[Skieur d’Or]]: 1998 und 2004


Oppositionspartei:
== Privates ==
* [[Alberta Liberal Party]]
Der in [[Flachau (Salzburg)|Flachau]] aufgewachsene Hermann Maier lebt heute in [[Weißenbach am Attersee]]. Sein Bruder ist der ehemalige Snowboarder [[Alexander Maier (Snowboarder)|Alexander Maier]], seine Großcousine die Skirennläuferin und Olympiasiegerin [[Andrea Fischbacher]]. Er und seine Freundin Carina sind Eltern von Zwillingen. Die beiden Mädchen wurden am 29. August 2013 geboren.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/chronik/sn/artikel/hermann-maier-wurde-vater-von-zwillingen-72728/ | titel=Hermann Maier wurde Vater von Zwillingen | hrsg=Salzburger Nachrichten | datum=2013-09-02 | zugriff=2013-09-23}}</ref>
* [[Manitoba Liberal Party]]
* [[New Brunswick Liberal Association]]
* [[Liberal Party of Newfoundland and Labrador]]
* [[Yukon Liberal Party]]

Ohne parlamentarische Vertretung:
* [[Saskatchewan Liberal Party]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Peter C. Newman]]: ''When the Gods Changed: The Death of Liberal Canada''. 2011.
* Hermann Maier, Michael Smejkal: ''Ich gehe meinen Weg. Die einzige autorisierte Biographie des Olympiasiegers''. Deuticke Verlag, Wien 2000, ISBN 978-3-216-30410-0.

== Siehe auch ==
* [[Liste politischer Parteien in Kanada]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.liberal.ca/ Liberale Partei Kanadas] (englisch, französisch)
{{Commonscat}}
* {{TCE|A1ARTA0004670|F1ARTA0004670|Liberal Party}}
* [http://www.hm1.com Website von Hermann Maier]
* {{FISDB|AL|36996}}
* {{SKIDB|hermann_maier_aut_merhe}}
* {{DNB-Portal|12011464X}}
* [http://www.cartoonland.de/archiv/hermann-maier-sturz-in-nagano-1998/ Der berühmte Sturz bei Olympia 1998 in Nagano]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 22. April 2014, 22:22 Uhr

Liberal Party of Canada
Parti libéral du Canada
Partei­vorsitzender Justin Trudeau
Gründung 1. Juli 1867
Haupt­sitz Ottawa
Jugend­organisation Young Liberals of Canada
Aus­richtung Liberalismus
Parlamentssitze
34/308
Internationale Verbindungen Liberale Internationale
Website www.liberal.ca

Die Liberale Partei Kanadas (englisch Liberal Party of Canada, französisch Parti libéral du Canada) ist eine liberale politische Partei in Kanada. Sie ist im Zentrum des politischen Spektrums angesiedelt und verbindet liberale Gesellschaftspolitik mit moderaten wirtschaftlichen Anliegen. Oft wird sie als „Kanadas natürliche Regierungspartei“ bezeichnet, da sie seit Beginn des letzten Jahrhunderts in den meisten Jahren an der Macht gewesen ist. Jeder liberale Parteichef des 20. Jahrhunderts wurde auch Premierminister. Amtierender Vorsitzender ist Justin Trudeau.

Nach der Auflösung der Progressiv-konservativen Partei und deren Neugründung als Konservative Partei sind die Liberalen die einzige Partei, die seit der Gründung der Kanadischen Konföderation im Jahr 1867 ununterbrochen existiert. Sie ist auch die älteste Partei auf nationaler Ebene.

Allgemein

Umgangssprachlich werden die Liberalen als Grits bezeichnet, nach der Reformbewegung Clear Grits in der Provinz Kanada vor 1867. In der Geschichte der Liberalen Partei gab es neben Stéphane Dion nur einen nicht-interimistischen Parteichef, der nicht Premierminister wurde, nämlich Edward Blake. Jeder liberale Premierminister war zudem Minister im Kabinett seines Vorgängers gewesen. So war Martin Minister im Kabinett Chrétiens, der wiederum dem Kabinett Turners angehörte, wie der zuvor dem Kabinett Trudeaus. Die Liberale Partei Kanadas ist Mitglied der Liberalen Internationale.

In der letzten Jahrzehnten unterstützte die Liberale Partei Themen, die sowohl auf der linken als auf der rechten Seite des politischen Spektrums anzusiedeln sind, sie neigt tendenziell jedoch eher nach links. Sie tritt ein für einen ausgeglichenen Staatshaushalt, legalisierte die gleichgeschlechtliche Ehe und die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken, befürwortet die Entkriminalisierung des Konsums sogenannter „weicher Drogen“ und vertritt in umstrittenen gesellschaftlichen Fragen wie Abtreibung eine progressive Haltung. Weitere aktuelle Forderungen sind höhere Ausgaben in Bildung, Forschung und Verteidigung, mehr Rechte für Einwanderer und First Nations, Senkung der Steuern für niedrige Einkommen und schärfere Waffengesetze.

Geschichte

Ursprünge

Die Liberale Partei bildete sich aus den Reformern heraus, die Mitte des 19. Jahrhunderts in allen britischen Kolonien in Britisch-Nordamerika die Selbstverwaltung anstrebten. Zu diesen gehörten George Brown, Robert Baldwin, William Lyon Mackenzie und die Clear Grits in Oberkanada, Joseph Howe in Nova Scotia sowie die Patriotes und die Parti rouge in Oberkanada, die von Persönlichkeiten wie Louis-Joseph Papineau geführt wurden. Die Clear Grits und die Parti rouge bildeten ab 1854 manchmal einen vereinten Block im Parlament der Provinz Kanada. 1861 erfolgte die Gründung einer vereinigten Liberalen Partei mit englisch- und französischsprachigen Kanadiern.

Konföderation

Zur Zeit der Bildung einer Kanadischen Konföderation durch die früheren britischen Kolonien Kanada (heute Ontario und Québec), New Brunswick und Nova Scotia waren die Liberalen von einer pragmatischeren konservativen Koalition unter Führung von John Macdonald an den Rand gedrängt worden. Während 30 Jahren mussten die Liberalen sich mit der Oppositionsrolle zufriedengeben, mit lediglich einer kurzen Unterbrechung. 1873 konnte Alexander Mackenzie eine liberale Regierung bilden, nachdem Macdonald wegen des Pacific-Skandals im Unterhaus ein Misstrauensvotum verloren hatte. Mackenzie gewann die Wahlen 1874, musste jedoch die Regierungsgewalt vier Jahre später nach einer Wahlniederlage wieder an Macdonald abgeben.

Laurier

Wilfrid Laurier

In ihrer frühen Phase war die Liberale Partei die Partei des sogenannten Kontinentalismus, des freien Handels mit den USA, und widersetzte sich dem Imperialismus. Sie wurde zudem mit den Autonomiebestrebungen Québecs identifiziert, weil sich die Frankokanadier wegen der Hinrichtung von Louis Riel in Gegnerschaft zu den Konservativen befanden.

Unter dem Vorsitz von Wilfrid Laurier wandelte sich die Liberale Partei zu einer modernen Partei. Er vermochte die Entfremdung der Konservativen gegenüber den französischsprachigen Kanadiern auszunutzen und die Liberalen als glaubwürdige Alternative zu präsentieren. Laurier korrigierte auch das antiklerikale Image der Partei, an der die noch immer mächtige römisch-katholische Kirche in Québec Anstoß nahm. Im englischsprachigen Kanada wurde die Liberale Partei wegen ihrer Unterstützung des freien Handels bei den Farmern populär. Das half, ihre Machtstellung in den wachsenden Prärieprovinzen zu verfestigen.

Laurier führte die Liberalen in den Wahlen 1896 zur Macht. Seine Regierung förderte die Einwanderung, um Westkanada zu besiedeln. Sie schuf aus Teilen der Nordwest-Territorien die Provinzen Saskatchewan und Alberta und förderte die Entwicklung der kanadischen Industrie. 1911 mussten die Liberalen die Regierungsmacht abgeben, weil die Bevölkerung mit der Freihandelspolitik und der Schaffung einer kanadischen Marine nicht einverstanden war.

Die Frage des Wehrdienstes spaltete die Partei, weil viele Liberale im englischsprachigen Kanada den Wehrdienst und die von der Unionistischen Partei gebildete Regierung unter Robert Borden unterstützten. Laurier musste die politischen Aktivitäten seiner Partei auf das frankophone Québec konzentrieren, weil eine große Anzahl liberaler Kandidaten in den übrigen Provinzen auf Wahllisten der Unionisten antraten. Der einzige Nutzen der Wehrdienstkrise für die Liberale Partei war, dass die Konservativen für Frankokanadier auf Jahrzehnte als unwählbar galten.

Kanadas Unabhängigkeit

William Lyon Mackenzie King

Unter dem Vorsitz Lauriers und seines Nachfolgers William Lyon Mackenzie King setzten sich die Liberalen für die staatliche Souveränität Kanadas und eine größere Unabhängigkeit im britischen Empire ein. Bei den Reichskonferenzen in den 1920er Jahren übernahmen die Liberalen oft die Führung und argumentierten, Großbritannien und die Dominions sollten einen gleichberechtigten Status erhalten. Sie wandten sich zugleich gegen die Einrichtung eines Empire-Parlaments, das den unabhängigen Status Kanadas untergraben hätte. Nach der King-Byng-Affäre 1926 verlangte die Liberale Partei, der Generalgouverneur von Kanada sollte nicht länger auf Empfehlung der britischen Regierung eingesetzt werden. Die Ergebnisse der Konferenzen wurden 1931 im Statut von Westminster festgehalten.

Die Liberalen verlangten auch, dass Kanada selbst für seine Außen- und Verteidigungspolitik verantwortlich sein solle. Ursprünglich waren es die Briten, die die Außenpolitik des Dominions bestimmten. 1905 schuf Laurier das kanadische Außenministerium und wies 1909 Generalgouverneur Earl Grey an, einen Außenminister zu ernennen. Laurier war es auch, der 1910 erstmals die Schaffung einer kanadischen Marine vorgeschlagen hatte. Mackenzie King berief 1926 Kanadas ersten Botschafter in Washington. Damit unterstrich er, dass Kanada auf direkten Beziehungen mit den USA bestand, statt Großbritannien an seiner Stelle handeln zu lassen.

Die Liberalen und der Wohlfahrtsstaat

In der Zeit unmittelbar vor und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Partei zur Verfechterin einer fortschrittlichen Sozialpolitik. Der liberale Premierminister William Lyon Mackenzie King führte verschiedene Bestimmungen ein, die zur Schaffung des kanadischen Wohlfahrtsstaates führten. Mackenzie King beugte sich dem öffentlichen Druck und führte das Mutterschaftsgeld ein, eine monatliche Leistung für alle Mütter mit kleinen Kindern. Widerstrebend schuf er Altersrenten, als Gegenleistung für die parlamentarische Unterstützung der Co-operative Commonwealth Federation für seine Minderheitsregierung. Später führte Lester Pearson eine universelle Gesundheitsfürsorge, den Kanadischen Pensionsplan, Studentenanleihen und den Kanadischen Hilfsplan ein, der Wohlfahrtsprogramme in den Provinzen finanzierte.

Die Ära Trudeau

Pierre Trudeau

Unter dem Vorsitz von Pierre Trudeau entwickelte sich der Einsatz hin zum Ziel der Schaffung einer „gerechten Gesellschaft“. Die Trudeau-Liberalen wurden zu Vorreitern der offiziellen Zweisprachigkeit in Kanada, verabschiedeten das Amtssprachengesetz, das dem Französischen und Englischen einen gleichberechtigten Status gab. Trudeau hoffte, dass der Platz Québecs in der Konföderation so gefestigt werde und Rufen nach einer Unabhängigkeit dieser Provinz begegnet werden könnten. Seine Politik zielte darauf ab, Kanada in ein Land zu verwandeln, in dem englischsprachige und frankophone Kanadier problemlos zusammenleben und in jeden Teil des Landes ziehen können, ohne ihre Sprache aufgeben zu müssen. Zwar ist dieses Ziel nicht umgesetzt worden, doch hat der offizielle Bilinguismus dazu beigetragen, den Niedergang der französischen Sprache außerhalb Québecs zu stoppen und alle öffentlichen Dienstleistungen, einschließlich die der regierungseigenen Rundfunkanstalten Canadian Broadcasting Corporation (englisch) und Radio-Canada (französisch), im ganzen Land in beiden Sprachen anzubieten.

Den Liberalen unter Trudeau wird auch ihr Einsatz für einen offiziellen Multikulturalismus angerechnet. Einwanderer konnten sich so in die kanadische Gesellschaft integrieren, ohne sich von ihrer Kultur zu entfremden. Wegen des Multikulturalismus und ihrer einwanderungsfreundlichen Politik hat sich die Partei eine feste Basis bei Einwanderern und ihren Nachkommen aufgebaut.

Ein langfristiger Effekt der Ära Trudeau waren die Festschreibung der kanadischen Verfassung und die Schaffung der Kanadischen Charta der Rechte und Freiheiten. Die Liberalen unter Trudeau unterstützten das Konzept einer starken zentralen Regierung und bekämpften separatistische Bewegungen und andere Formen des Nationalismus in Québec.

Die Jahre nach Trudeau

Nach Trudeaus Rückzug aus der Politik 1984 hielten viele Liberale wie Jean Chrétien oder Clyde Wells an seinem föderalistischen Konzept fest. Andere wie John Turner unterstützten den Meech Lake Accord und den Charlottetown Accord, fehlgeschlagene Verfassungsänderungen, die die Rechte der Provinzen gegenüber der Föderations-Regierung erweitert und Québec als „getrennte Gesellschaft“ anerkannt hätten.

Unter John Turners Vorsitz verloren die Liberalen 1984 die Regierungsmacht und wurden auf 40 Sitze im Unterhaus reduziert. Für die Partei begann ein langer Prozess der Erneuerung. Im Wahlkampf 1988 widersetzte sich Turner heftig dem Freihandelsabkommen mit den USA, das die regierende Progressiv-konservative Partei unter Premierminister Brian Mulroney ausgehandelt hatte. Obgleich die meisten Kanadier gegen das Abkommen waren, wurden die Konservativen bei der Wahl mit einer Mehrheit bestätigt und konnten weiterregieren.

Turner trat 1990 zurück und wurde durch seinen Erzrivalen Jean Chrétien ersetzt. Bei den Wahlen 1993 versprachen die Liberalen, das Nordamerikanische Freihandels-Abkommen (NAFTA) nachzuverhandeln und die Goods and Services Tax aufzuheben. Doch als Chrétien die Regierung übernahm, wurde das Freihandelsabkommen nur geringfügig verändert und die Mehrwertsteuer nicht aufgehoben.

Während Chrétien seine Wahlkampagne mit linken Argumenten führte, war seine Regierungszeit von Einschnitten in viele Wohlfahrtsprogramme gekennzeichnet. Sie sollten für ein ausgeglichenes Regierungsbudget dienen. Chrétien setzte das Konzept Trudeaus zum Föderalismus fort und weigerte sich, größere Konzessionen an Québec und andere Provinzen zu machen.

Nachdem das Québec-Referendum 1995 zur Frage der Unabhängigkeit dieser Provinz knapp abgelehnt worden wurde, verabschiedeten die Liberalen den Clarity Act, in dem von Regierungsseite die Vorbedingungen für Verhandlungen über die Unabhängigkeit von Provinzen festgelegt wurden. In den letzten Tagen seiner Regierung setzte sich Chrétien für die gleichgeschlechtliche Ehe und die Entkriminalisierung des Besitzes kleiner Mengen von Cannabis ein. Im März 2003 verärgerte er die USA, als er sich weigerte, kanadische Truppen in den Irakkrieg zu entsenden.

Premierminister Martin

Paul Martin

Im Dezember 2003 wurde Paul Martin nach monatelangen internen Machtkämpfen als Nachfolger Jean Chrétiens bestimmt. Trotz langer persönlicher Rivalitäten zwischen beiden hatte sich Martin in den 1990er Jahren als Finanzminister unter Chrétien zum zentralen Architekten der liberalen Wirtschaftspolitik gemacht. Am 28. Juni 2004 gelang der Liberalen Partei unter Martin trotz starken Wettbewerbs der wiedervereinten Konservativen Partei ein erneuter Wahlsieg. Sie verlor jedoch Stimmen und konnte fortan nur noch eine Minderheitsregierung bilden.

Schwer belastet wurde die liberale Regierung seitdem durch den sogenannten Sponsoring-Skandal, eine Affäre aus der Regierungszeit Chrétiens: Werbeagenturen, die die Liberale Partei unterstützt hatten, erhielten über Jahre weit überhöhte Provisionen für ihre Dienste. Nicht zuletzt die immer noch nicht endenden Enthüllungen dieses Skandals führten zur Ausschreibung von Neuwahlen, die am 23. Januar 2006 eine Niederlage der Liberalen mit sich brachten. Paul Martin kündigte daraufhin noch in der Wahlnacht seinen Rückzug von der Parteispitze an. Als Führer der Opposition ernannte er kommissarisch den früheren Außenminister William Graham.

Niederlagen unter Dion und Ignatieff

Am 2. Dezember 2006 wurde, erstmals in der Geschichte der Liberalen Partei, der Parteivorsitzende in einer Kampfabstimmung von den Delegierten des Parteitags in Montréal gewählt. Zur Wahl gestellt hatten sich insgesamt sieben Kandidaten, darunter der frühere Premierminister von Ontario Bob Rae und der frühere Harvard-Professor Michael Ignatieff, die im Vorfeld die meisten Wahlmännerstimmen auf sich hatten vereinigen können. Gewählt wurde nach vier Wahlgängen jedoch Stéphane Dion, der unter Chrétien und Martin Minister verschiedener Ressorts gewesen war.

Datei:Lib-can.png
Logo der Partei von 2004 bis 2009

Nachdem es Dion bei den Unterhauswahlen 2008 wiederum nicht gelungen war, die Liberalen zum Wahlsieg zu führen, trat Ignatieff dessen Nachfolge als Parteivorsitzender an. Zwar führten die Liberalen bis 2010 zeitweise die Meinungsumfragen an, doch konnte auch Ignatieff keine dauerhafte Wende bewerkstelligen. Bei den Unterhauswahlen 2011 erlitten die Liberalen die schwerste Niederlage ihrer Geschichte und sind erstmals überhaupt nur noch drittstärkste Kraft. In der Folge trat Ignatieff als Vorsitzender zurück und Bob Rae wurde Interimsvorsitzende.

Am 14. April 2013 wählte die Parteitag in Ottawa Justin Trudeau, den Sohn Pierre Trudeaus, zum neuen Vorsitzenden.[1]

Wahlergebnisse

Ergebnisse bei den Wahlen zum Unterhaus:[2]

Wahl Sitze
total
Kandi-
daten
Gew.
Sitze
Stimmen Anteil
1867 180 65 52 60.818 22,67 %
1872 200 111 95 110.556 34,72 %
1874 206 140 129 128.455 39,49 %
1878 206 121 63 180.074 33,05 %
1882 211 112 73 160.547 31,10 %
1887 215 184 80 312.736 43,13 %
1891 215 194 90 350.512 45,22 %
1896 213 190 117 401.425 41,37 %
1900 213 209 128 477.758 50,25 %
1904 214 208 137 521.041 50,88 %
1908 221 213 133 570.311 48,87 %
1911 221 214 85 596.871 45,82 %
1917 235 213 82 729.756 38,80 %
1921 235 204 118 1.285.998 41,15 %
1925 245 216 100 1.252.684 39,74 %
1926 245 203 116 1.397.031 42,90 %
1930 245 226 90 1.716.798 45,50 %
1935 245 245 173 1.967.839 44,68 %
1940 245 242 179 2.365.979 51,32 %
1945 245 236 118 2.086.545 39,78 %
1949 262 258 191 2.874.813 49,15 %
Jahr Sitze
total
Kandi-
daten
Gew.
Sitze
Stimmen Anteil
1953 265 262 169 2.731.633 48,43 %
1957 265 264 104 2.692.986 40,75 %
1958 265 264 48 2.432.953 33,40 %
1962 265 263 99 2.846.589 36,97 %
1963 265 265 128 3.276.995 41,52 %
1965 265 265 131 3.099.521 40,18 %
1968 265 262 154 3.686.801 45,37 %
1972 264 263 109 3.717.804 38,42 %
1974 264 264 141 4.102.853 43,15 %
1979 282 282 114 4.595.319 40,11 %
1980 282 282 147 4.855.425 44,34 %
1984 282 282 40 3.516.486 28,02 %
1988 295 294 83 4.205.072 31,92 %
1993 295 295 177 5.647.952 41,24 %
1997 301 301 155 4.994.277 38,46 %
2000 301 301 172 5.252.031 40,85 %
2004 308 308 135 4.951.107 36,70 %
2006 308 308 103 4.479.415 30,23 %
2008 308 307 77 3.628.337 26,22 %
2011 308 308 34 2.783.175 18,91 %

Parteivorsitzende

Name Vorsitz Premier
George Brown 1867 (interim)
Edward Blake 1869–1871 (interim)
Alexander Mackenzie 1873–1880 1873–1878
Edward Blake 1880–1887
Wilfrid Laurier 1887–1919 1896–1911
Daniel Duncan McKenzie 1919 (interim)
William Lyon Mackenzie King 1919–1948 1921–1930, 1935–1948
Louis Saint-Laurent 1948–1958 1948–1957
Lester Pearson 1958–1968 1963–1968
Pierre Trudeau 1968–1984 1968–1979, 1980–1984
John Turner 1984–1990 1984
Jean Chrétien 1990–2003 1993–2003
Paul Martin 2003–2006 2003–2006
William Graham 2006 (interim)
Stéphane Dion 2006–2008
Michael Ignatieff 2008–2011
Bob Rae 2011–2013 (interim)
Justin Trudeau seit 2013

Provinzen und Territorien

Jede kanadische Provinz und eine der drei Territorien besitzt eine eigene liberale Partei. Der Grad der Verbundenheit mit der nationalen Partei ist dabei sehr unterschiedlich. In den Provinzen Ontario, Québec, British Columbia, Alberta, Saskatchewan und Manitoba sind die liberalen Parteien organisatorisch unabhängig, allerdings ist eine Doppelmitgliedschaft möglich. In den übrigen Provinzen und in einem Territorium sind die Parteien direkt der nationalen Organisation unterstellt.

In vier Provinzen stellen liberale Parteien die Regierung:

Oppositionspartei:

Ohne parlamentarische Vertretung:

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Justin Trudeau in: Internationales Biographisches Archiv 38/2013 vom 17. September 2013, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Ergebnisse vergangener Unterhauswahlen – Elections Ontario