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Klosterneuburg und Terezín: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:THERES4.jpg|thumb|300px|Die "Lange Strasse" im Zentrum von Terezín]]
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'''Terezín''' (deutsch ''Theresienstadt'') ist eine [[Stadt]] mit 2.993 Einwohnern <small>(01.01.2004)</small> im Bezirk [[Okres Litomerice|Litoměřice]] (Leitmeritz) in der [[Ústecký kraj]] in [[Tschechien]].
! Wappen
Sie liegt in [[Böhmen|Nordböhmen]] im 150 m ü.M. nahe dem Zusammenfluss von [[Elbe|Labe]] (Elbe) und [[Eger (Fluss)|Ohře]] (Eger).
! Karte
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! align="center" | [http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.data.image.k/k477196b.jpg]
! align="center" | [[Bild:Klosterneuburg_Karte.png|180px]]
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! colspan="2" | Basisdaten
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| [[Bundesland (Österreich)|Bundesland]]: || [[Niederösterreich]]
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| [[Bezirk]]:


== Geschichte ==
| [[Bezirk Wien-Umgebung|Wien-Umgebung]]
[[Bild:THERSMAU.jpg|thumb|Ein Abschnitt der Befestigungsanlage in Terezín - zwischen den Mauern befindet sich eines der vier überflutbaren Becken]]
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[[Theresienstadt]] wurde Ende des [[18. Jahrhundert]]s als eine Festungsanlage in der Regierungszeit des österreichischen Kaisers [[Joseph II. (HRR)|Josef II.]] erbaut.
| [[Fläche]]: || 76,2 [[Quadratkilometer|km²]]
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| [[Einwohner]]:<br /><small>davon [[Hauptwohnsitz]]e</small> || 32.396 ''<small>(2005)</small>''<br /><small>24.843</small>
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| [[Bevölkerungsdichte]]: <br /><small>davon [[Hauptwohnsitz]]e</small> || 425 Einwohner/km² <br /><small>326 Einwohner/km²</small>
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| [[Höhe]]:<br /> Höchste Erhebung:<br /> Stadtmitte:<br /> Tiefster Punkt:<br />|| <br />Exelberg, 515 m ü. [[Normalnull|NN]]<br />192 m ü. [[Normalnull|NN]]<br /> Schüttau, 161 m ü. [[Normalnull|NN]]
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| [[Postleitzahl]]: || A-340x
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0 22 43
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| valign="top" | [[Geografische Lage]]: ||{{Koordinate Text Artikel|48_18_15_N_16_19_E_type:city(24797)_region:AT-3|48°&nbsp;18'&nbsp;15"&nbsp;n.&nbsp;Br., 16°&nbsp;19'&nbsp;ö.&nbsp;L.}}
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| [[Kfz-Kennzeichen (Österreich)|Kfz-Kennzeichen]]: || <code>WU</code>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Gemeindekennziffer]]: || 3 24 08
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Gliederung des Stadtgebiets: || 11 [[Stadtteil]]e/6 [[Katastralgemeinde]]n
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der Stadtverwaltung:
| Rathausplatz 1<br>3400 Klosterneuburg
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| Website:
| [http://www.klosterneuburg.at www.klosterneuburg.at ]
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| E-Mail-Adresse:
| [mailto:stadtamt@klosterneuburg.at stadtamt@klosterneuburg.at ]
|-----
! colspan="2" | Politik
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bürgermeister]]: || Gottfried Schuh ([[ÖVP]])
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
| [[Gemeinderat]]: || 41 Mitglieder: 20 [[ÖVP]], 11 [[SPÖ]],<br> 2 [[FPÖ]], 5 [[Die Grünen (Österreich)|Grüne]], 1 MIK, 2 PUK
|}
'''Klosterneuburg''' ist eine Stadt in [[Niederösterreich]] ([[Bezirk Wien-Umgebung]]) mit 24.843 Einwohnern ([[2005]]).


=== Festungsanlage der Habsburger Monarchie ===
Sie liegt an der [[Donau]], unmittelbar nördlich von [[Wien]], von dem es durch den [[Kahlenberg]] und den [[Leopoldsberg]] getrennt ist. Von der Schwesterstadt [[Korneuburg]] ist sie seit dem [[Spätmittelalter | späten Mittelalter]] durch die Donau getrennt. Ein Teil des Gemeindegebietes ist als Naturpark [[Eichenhain (Naturpark)|Eichenhain]] unter Schutz gestellt.


Die Festungsanlage sollte die nordwestlichen Zugänge von Böhmen vor militärischen Angriffen schützen. Der Kern des Festungssystems ist die Hauptfestung mit der Stadt in der Mitte ("''Garnisonsstadt''") und dem vorgeschobenen "Fort B" ("''Kleine Festung''"). Dazwischen befindet sich eine befestigte Fläche, die sich zwischen der ''Alten'' und der ''Neuen Eger'' erstreckt.
==Geschichte==


Die Gesamtfläche der [[Befestigungsanlage|Verschanzung]] beträgt 67&nbsp;[[Hektar|ha]]. Dazu kommen noch einmal mehr als 158 ha, so groß ist die Fläche von 4 künstlichen, überflutbaren Becken.
=== [[Jungsteinzeit]] ===
Die frühesten Spuren menschlicher [[Ansiedlung]] in Klosterneuburg reichen bis in das [[Neolithikum]] zurück. Eine erste Siedlungskontinuität entwickelte sich erst ab der Mitte des [[1. Jahrhundert]]s nach Christus mit der Errichtung eines römischen Hilfstruppen[[kastell]]s, dem westlichsten der [[Provinz]] [[Pannonien]].


Der östliche Teil der Stadt wurde in einem sumpfigen Terrain auf Eichenpfählen und Rosten mit Steineinsatz angelegt.
=== [[Antike]] ===
Zahlreiche archäologische Grabungen legen Zeugnis über das Leben der [[Römer]] und die Besiedlung des Platzes bis ins [[5. Jahrhundert]]; aber der Name dieses Kastells ist uns bis heute unbekannt. Eine nachweisbare Besiedlung dieses [[Hochplateau]]s setzte erst wieder im [[11. Jahrhundert]] ein.


Im Juni 1790, nicht ganze 10 Jahre nach der Grundsteinlegung, wurde die Festung in Anwesenheit von General Graf Klement Pellegrini für kampffähig erklärt. Einer Bewährungsprobe wurde die Festung nie unterzogen, weil es nie zu einer [[Belagerung]] kam. [[1888]] wurde das Festungsstatut der Stadt aufgehoben.
=== [[Hochmittelalter]] ===
Große Bedeutung erlangte die Stadt um [[1113]], als sich [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold III]]. hier eine ansehnliche Residenzstadt schuf. Leopold III., der mit Agnes, der Tochter [[Heinrich IV. (HRR)|Kaiser Heinrichs IV]]. verheiratet war, errichtete am Rande der Oberen Stadt seine neue Residenz, die in Anlage und Ausmaß der standesgemäßen Stellung des [[Reichsfürst]]en entsprach. Im Jahr [[1114]] ließ Leopold III. in feierlicher Weise den [[Grundstein]] für eine neue monumentale [[Stiftskirche]] legen. Die Kirche war ursprünglich ein [[Kollegium]] für weltliche [[Kanoniker]] und wurde erst [[1133]] in ein [[Augustiner-Chorherren]]stift umgewandelt. Klosterneuburg bekam damals schon jene Ausdehnung, die sie durch Jahrhunderte beibehielt. Die [[Donau]] bedeutete für die Bewohner dieser Siedlung eine große Bedrohung, war aber auch zugleich ihr Lebensnerv, da auf dem Wasserweg ein Großteil der Handelsgüter befördert wurde. Die häufigen Überschwemmungen drängten die Bewohner jenseits der Donau immer mehr landeinwärts, sodass zu Beginn des [[13. Jahrhundert]]s sich die beiden Stadtteile auseinanderentwickelt hatten. Diese natürliche Teilung brachte für die Bewohner große Schwierigkeiten, die auch [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht I]]., der sich [[1288]] in Neuburg eine neue Burg als Residenz errichten ließ, nicht verborgen blieben. [[1298]] trennte Albrecht I. die beiden Stadthälften und verlieh Neuburg klosterhalben, dem eigentlich älteren Siedlungskern, ein neues [[Stadtrecht]].


=== [[Spätmittelalter]] ===
=== Tschechische Garnisonsstadt ===
Die schlecht umwehrte und daher schwer zu verteidigende Untere Stadt musste immer wieder den feindlichen [[Belagerung]]en preisgegeben werden. Sie wurde mehrfach geplündert und zerstört, während sich die Bevölkerung in den Schutz der stark befestigten Oberen Stadt begab. So vor allem während der [[Türkenbelagerung]]en von [[1529]] und [[1683]]. Dass die Stadt 1683 trotz ihrer schwachen Kräfte bis zuletzt durchhalten konnte und somit einen wichtigen Flankenschutz beim Anmarsch der verbündeten Christenheere zum Entsatz von Wien bilden konnte, war in erster Linie das Verdienst zweier [[Chorherren]] und der starken Solidarisierung zwischen Stift und Stadt.<br />
Im [[18. Jahrhundert]] wollte [[Karl VI. (HRR)]] das [[Stift Klosterneuburg]] zu einem Österreichischen [[Escorial]], d.h. zu einer herrschaftlichen Klosterresidenz, umbauen.
Nach dem Tod [[Karl VI. (HRR)]] geriet da Projekt ins Stocken und wurde die folgenden Jahrzehnte immer schleppender bearbeitet, bis es [[1842]] nicht mehr weitergeführt wurde. Nur einer der vier Innenhöfe wurde fertig. Von weitem zu sehen sind aber die Kuppeln mit den riesigen Goldkronen, die die Herrschaftstitel des Hauses [[Habsburg]] symbolisieren.


Nach der Gründung der [[Tschechoslowakei]] in Folge des [[1. Weltkrieg]]es wurde Theresienstadt für die Armee eine [[Garnison|Garnisonsstadt]].
=== [[Neuzeit]] ===
In den Jahren [[1805]] und [[1809]] wurde die Stadt von französischen Truppen besetzt, am [[20. Dezember]] [[1805]] weilte [[Napoleon]] kurz im Stift Klosterneuburg.


=== Konzentrationslager der Nationalsozialisten ===
In der Mitte des [[19. Jahrhundert]]s war Klosterneuburg ein noch in sich abgeschlossenes [[Weinhauer]]städtchen mit knapp 5.000 Einwohnern. Mit dem Ausbau der Verkehrsverbindungen nach Wien wählten viele Wiener Beamte und Arbeiter Klosterneuburg als neues Wohndomizil. In den 30er Jahren zählte Klosterneuburg bereits über 15.000 Einwohner.
[[Bild:THERES1.jpg|thumb|250px|Plan von Theresienstadt - 1940 - 1945]]
Tiefgreifende Folgen für die Geschichte der Stadt hatte die Besetzung der Tschechoslowakei durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]]. Im Juni [[1940]] begannen sie damit, aus Theresienstadt ein [[Konzentrationslager]] zu machen. In der [[Kleine Festung Theresienstadt|Kleinen Festung]] richteten sie ein [[Gestapo|Gestapo-Gefängnis]] ein, in dem bis 1945 etwa 32.000 tschechische Oppositionelle, Mitglieder des Widerstandes gegen die Besatzung und Kriegsgefangene eingesperrt wurden.


Ein Jahr später, im November [[1941]], entstand in der "Garnisonsstadt" ein [[Ghetto Theresienstadt|Ghetto]] für die jüdische Bevölkerung [[Böhmen und Mähren|Böhmens und Mährens]] und für alte und prominente Juden aus Deutschland und anderen europäischen Ländern.
=== [[Zweiter Weltkrieg]] ===
Mit dem "Anschluss" an das Deutsche Reich [[1938]] verlor nicht nur [[Österreich]] seine Unabhängigkeit, auch Klosterneuburg büßte seine Selbständigkeit ein. Die Stadt wurde am [[15. Oktober]] [[1938]] [[Groß-Wien]] eingegliedert und bildete mit den Orten Gugging, Kierling, Höflein, Kritzendorf, Weidling und Weidlingbach den 26. Wiener Gemeindebezirk.


=== [[Zweite Republik]] ===
=== Internierungslager für Deutsche ===
Im [[Juli]] [[1946]] wurde vom [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrat]] die Rückgliederung Klosterneuburgs und weiterer 80 [[Gemeinde]]n nach [[Niederösterreich]] beschlossen. Der [[Alliierte Rat]] verweigerte diesem Gesetz jedoch jahrelang seine Zustimmung, sodass die Rückgliederung erst mit [[1. September]] [[1954]] vollzogen werden konnte. Die gesamten Gebietsteile der vor dem [[15. Oktober]] [[1938]] ehemals selbständigen Gemeinden [[Gugging]], [[Kierling]], [[Höflein]], [[Kritzendorf]], [[Weidling]] und [[Weidingbach]] wurden der wiedererrichteten [[Stadtgemeinde]] Klosterneuburg eingegliedert. Damit wurde Klosterneuburg zur drittgrößten Stadt Niederösterreichs.


Nach dem 2. Weltkrieg wurde in der Kleinen Festung ein Internierungslager für Deutsche eingerichtet, die aus Tschechien vertrieben werden sollten.
== Bevölkerung ==


== Terezín heute ==
{| border="1" align="right" cellspacing="0" cellpadding="5"
[[Bild:THERGRAB.jpg|thumb|Grabplatte auf dem Nationalfriedhof]]
| valign="top" |
[[Bild:Terezin_Church_CzechRepublic.jpg|thumb|Stadtkirche von Terezín]]
{|
Bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Theresienstadt erneut Garnisonsstadt für die tschechische Armee. Nach dem Abzug der Armee am Ende 90er Jahre dient die Stadt ausschließlich zivilen Zwecken.
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| [[1869]] || align="right" | 9.429
|-
| [[1880]] || align="right" | 10.987
|-
| [[1890]] || align="right" | 13.435
|-
| [[1900]] || align="right" | 17.231
|-
| [[1910]] || align="right" | 22.013
|-
| [[1923]] || align="right" | 21.578
|-
| [[1924]] || align="right" | 24.061
|-
| [[1939]] || align="right" | 25.069
|}
| valign="top" |
{|
! style="background:#efefef;" | Jahr
! style="background:#efefef;" | Einwohner
|-
| [[1951]] || align="right" | 23.320
|-
| [[1961]] || align="right" | 22.787
|-
| [[1971]] || align="right" | 22.029
|-
| [[1981]] || align="right" | 22.975
|-
| [[1991]] || align="right" | 24.442
|-
| [[2001]] || align="right" | 24.797
|-
| [[2004]] || align="right" | 24.816
|-
| [[2005]] || align="right" | 24.843
|}
|}
=== Einwohnerentwicklung ===
Nach [[St. Pölten]], [[Wiener Neustadt]] ist Klosterneuburg drittgrößte Stadt [[Niederösterreich]]s.<br /> In der [[Liste der Städte in Österreich]] liegt Klosterneuburg unter den Top 20.


=== Bevölkerungsstruktur ===
=== Gedenkstätte ===
Die 15 bis 60 Jährigen bilden mit 58,6 % die größte Bevölkerungsgruppe in Klosterneuburg. Es gibt 25,7 % über 60 sowie 15,7 % unter 15 Jährige. Damit weicht Klosterneuburg nur leicht vom österreichischen Durchschnitt ab. Klosterneuburgs Frauenanteil von 58,2 % ist um 6,8 % höher als der österreichische Durchschnitt.
=== Herkunft und Sprache ===
Der Anteil von Klosterneuburgern mit ausländischer [[Staatsbürgerschaft]] lag 2001 bei 8,4 %. Davon waren 2,6 % aus den EU 15 und der Rest aus dem übrigen Ausland. Diese kommen aus:
* Bundesrep. Jugoslawien 1,7 %
* Deutschland 1,4 %
* Türkei 0,5 %
* Bosnien-Herzegowina 0,4 %
* Kroatien 0,2 %
* sonstige EU(15)-Bürger 1,2 %
* sonstige Ausländer 3,0 %
=== Religionsbekenntnis ===
Mit 66,4 % ist der römisch-katholische Glaube die am stärksten vertretene Religionsgemeinschaft in Klosterneuburg. Menschen ohne religiöses Bekenntnis nehmen mit 17,2 % den zweiten Platz ein. Es gibt 7,6 % Einwohner evangelischen Glaubens. Außerdem 1,9 % orthodoxen und islamischen Glaubens. Die kleinste religiöse Gruppe sind Klosterneuburger israelitischen Glaubens mit 0,2 %. 4,9 % sind Anhänger sonstiger oder unbekannter Glaubensrichtungen.


Nach dem Ende der Besatzung beschloss die tschechische Regierung [[1947]] auf Initiative ehemaliger Gefangener und Hinterbliebener die Kleine Festung in eine ''Gedenkstätte'' umzuwandeln. Seitdem kommen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt hierhin.
== Politik ==


In einem Teil der Festungsmauer, die die Kleine Festung umschließt, ist ein separates Museum untergebracht. Darin ist die mehr als 200-jährige Geschichte Theresienstadts in [[Exponat]]en zu besichtigen.
=== Gemeinderat ===
Der [[Gemeinderat]] setzt sich wie folgt zusammen (nach den Gemeinderatswahlen vom [[6. März]] [[2005]], in Klammer die errungen Mandate):
* [[ÖVP]] 45,4% (20)
* [[SPÖ]] 25,4% (11)
* [[Die Grünen (Österreich)|Grüne]] 13% (5)
* [[FPÖ]] 6,6% (2)
* [http://www.unser-klosterneuburg.org/ PUK] 5,3% (2)
* MIK 2,7% (1)
* WSK 1,4% nicht im Gemeinderat vertreten
(Ergebnisse auf 1 Kommastelle gerundet)


Eine Ausstellung in Räumen der Kleinen Festung erinnert an die Nutzung als Internierungslager für Deutsche.
PUK (Platform unser Klosterneuburg), MIK (Die Familienpartei Klosterneuburg) und WSK (Wahlalternative Solidarisches Klosterneuburg) sind bürgerliche Listen und traten 2005 erstmals an.


=== Nationalfriedhof ===
Die Gemeinderatsregierung wird von einer [[Koalition]] aus ÖVP und Grünen gestellt.


Vor den Mauern der Kleinen Festung liegt der Nationalfriedhof, auf dem die sterblichen Überreste von ungefähr 10.000 Opfern beigesetzt sind.
=== Bürgermeister ===
* Bürgermeister: Dr. Gottfried Schuh (ÖVP)
* Vizebürgermeister: KR Fritz Kaufmann (ÖVP)


=== Ghetto-Museum ===
==Katastralgemeinden==
Folgende Katastralgemeinden gehören zu Klosterneuburg:
* Kritzendorf http://www.kritzendorf.at
* Weidlingbach und Scheiblingstein
* [[Weidling]]
* [[Höflein an der Donau]]
* Kierling http://www.Kierling.net
* Maria Gugging http://Maria.Gugging.net


Im Stadtzentrum gibt es ebenfalls eine Reihe von Museen und Ausstellungen. Sie befassen sich mit der Geschichte des Ghettos. Dazu zählen
==Wirtschaft==


* das ''Ghetto-Museum'' und die ''Magdeburger Kaserne''
=== Wirtschaftsstruktur ===
* das ''Kolumbarium'', die ''Zeremonienräume'' und die zentrale ''Leichenhalle'' und
* 670 Handels-, Gewerbe- und Industriebetriebe, davon
* das ''Krematorium''.
** 600 Kleinbetriebe (1-3 Dienstnehmer)
** 60 Mittebetriebe (max. 10 Dienstnehmer)
** 10 Betriebe über 50 Dienstnehmer
* 149 Landwirtschaftliche Betriebe
* 39 Buschenschanken


=== Beschäftigungsstand ===
== Ortsteile ==
* České Kopisty (Böhmisch Kopist)
* 620 Selbständige
* Nové Kopisty (Deutsch Kopist)
* 12.600 Unselbständig Erwerbstätige
* Počaply (Potschapl)
=== Fremdenverkehr ===
* Terezín (Theresienstadt) - Stadt
* 10 Gewerbliche Beherbergungsbetriebe mit 336 Betten
* 27 Private Beherbergungsbetriebe mit 165 Betten
* 1 Jugendherberge mit 60 Betten
* 1 Campingplatz mit 140 Stellplätzen und 50 Zeltplätzen


==Städtepartnerschaften==
==Sehenswürdigkeiten ==
*[[Dębno]], Polen


== Weblinks ==
Klosterneuburg ist seit alters her auch ein bekanntes Zentrum des [[Wein]]anbaus. Hierauf weisen auch die vielen Buschenschenken in der Umgebung des Ortes hin, eine Art der [[Straußwirtschaft]].
* [http://www.terezin.cz Homepage der Stadt]
* [http://www.pamatnik-terezin.cz Denkmal Theresienstadt]
* [http://www.schlosshotelhubertus.cz/kulturklub-cz/terezin-d.htm Historisches über die Garnisons-Stadt und Festung Theresienstadt]
* [http://www.schinkelzentrum.tu-berlin.de/projekte/arch/s_terezin.html Technische Universität Berlin: Projekt Terezín/Theresienstadt.]


In dem Städtchen ist auch eine staatliche Weinbau-Anstalt beheimatet. Hiernach ist auch die österreichische Methode der Mostzucker-Bestimmung beim Wein in Graden KMW benannt, die ein Äquivalent zu den in Deutschland verbreiteten [[Öchsle]]-Graden sind (siehe auch [[Klosterneuburger Mostwaage]]). In Klosterneuburg ist auch die [[Sammlung Essl]] ansässig, die zu Österreichs bedeutendster Sammlung von Gegenwartskunst in Privatbesitz zählt.


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Litoměřice}}
===Tourismusinformation===
* Zimmer - Informationsbüro +43 (0)2243 320-38<br />
* Tourismusverein: +43 (0)2243 343-96<br />
* Stadtgemeinde Klosterneuburg: +43 (0)2243 444-294<br />


[[Kategorie:Ort in Tschechien]]
== Persönlichkeiten ==
[[Kategorie:Festung in Tschechien]]
*Prof. [[Hademar Bankhofer]], österreichischer Gesundheitsexperte und Medizin-Journalist
*[[Hadschi Bankhofer]], österreichischer Moderator, Entertainer und Journalist
*[[Johann Georg Albrechtsberger]], österreichischer Musiktheoretiker und Komponist
*[[Mirjam Unger]], Hörfunkmoderatorin und Regisseurin
*[[O. W. Fischer]], österreichischer Schauspieler
*[[Hans Ledwinka]], österreichischer Autokonstrukteur
*[[Helmut Senekowitsch]], bekannter österreichischer Fußballer und Nationalteamtrainer([[Schmach von Córdoba]])


[[en:Terezín]]
==Wichtige Gebäude==
[[fi:Theresienstadt]]
* [[Stift Klosterneuburg]]
[[fr:Terezín]]
* [[Babenbergerhalle]] [http://www.klosterneuburg.at/kultur/institutionen/babenbergerhalle.html]
[[ja:テレジーン]]
* [[Gymnasium Klosterneuburg]] [http://www.bgklosterneuburg.ac.at]]
[[ko:테레진]]

[[nl:Theresienstadt]]
==Bilder==
[[pl:Terezin]]
<gallery>
[[ro:Terezín]]
Bild:Klosterneuburg040531w.jpg|Blick auf Klosterneuburg
bild:Umgebung_von_Wien_(Einseitige_Farbkarte).jpg|Historische Karte (um 1888)
bild:evang_kirche.jpg|die Evangelische Kirche (1995)
</gallery>

==Weblinks==
{{Commons1|Klosterneuburg}}
* [http://www.klosterneuburg.at Klosterneuburg online]
* [http://www.stift-klosterneuburg.at Das Chorherrenstift Klosterneuburg]
* [http://www.rk-klosterneuburg.at Rotes Kreuz Klosterneuburg]
* [http://www.gerhard-edl.net/klosterneuburgvirtuell/ 360°-Panoramen von Gerhard Edl]
* [http://www.kritzendorf.at Kritzendorf online]
* [http://www.kierling.net Kierling online]
* [http://www.Hoeflein.info Höflein an der Donau online]
* [http://www01.noel.gv.at/scripts/ivw/ivw3/stat.asp?NR=32408 Statistische Daten Klosterneuburg]
* [http://www.shop2001.net/images/KlbgNetz/logo/l2001-T_klbglogo.gif Das Klosterneuburger Wappen]
* [http://www.bk-klosterneuburg.at Basketballklub Klosterneuburg Dukes]

{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bezirk Wien-Umgebung}}

[[Kategorie:Niederösterreich]]
[[Kategorie:Ort in Niederösterreich]]

[[en:Klosterneuburg]]
[[nl:Klosterneuburg]]
[[no:Klosterneuburg]]
[[ro:Klosterneuburg]]

Version vom 24. Januar 2006, 14:37 Uhr

Die "Lange Strasse" im Zentrum von Terezín

Terezín (deutsch Theresienstadt) ist eine Stadt mit 2.993 Einwohnern (01.01.2004) im Bezirk Litoměřice (Leitmeritz) in der Ústecký kraj in Tschechien. Sie liegt in Nordböhmen im 150 m ü.M. nahe dem Zusammenfluss von Labe (Elbe) und Ohře (Eger).

Geschichte

Ein Abschnitt der Befestigungsanlage in Terezín - zwischen den Mauern befindet sich eines der vier überflutbaren Becken

Theresienstadt wurde Ende des 18. Jahrhunderts als eine Festungsanlage in der Regierungszeit des österreichischen Kaisers Josef II. erbaut.

Festungsanlage der Habsburger Monarchie

Die Festungsanlage sollte die nordwestlichen Zugänge von Böhmen vor militärischen Angriffen schützen. Der Kern des Festungssystems ist die Hauptfestung mit der Stadt in der Mitte ("Garnisonsstadt") und dem vorgeschobenen "Fort B" ("Kleine Festung"). Dazwischen befindet sich eine befestigte Fläche, die sich zwischen der Alten und der Neuen Eger erstreckt.

Die Gesamtfläche der Verschanzung beträgt 67 ha. Dazu kommen noch einmal mehr als 158 ha, so groß ist die Fläche von 4 künstlichen, überflutbaren Becken.

Der östliche Teil der Stadt wurde in einem sumpfigen Terrain auf Eichenpfählen und Rosten mit Steineinsatz angelegt.

Im Juni 1790, nicht ganze 10 Jahre nach der Grundsteinlegung, wurde die Festung in Anwesenheit von General Graf Klement Pellegrini für kampffähig erklärt. Einer Bewährungsprobe wurde die Festung nie unterzogen, weil es nie zu einer Belagerung kam. 1888 wurde das Festungsstatut der Stadt aufgehoben.

Tschechische Garnisonsstadt

Nach der Gründung der Tschechoslowakei in Folge des 1. Weltkrieges wurde Theresienstadt für die Armee eine Garnisonsstadt.

Konzentrationslager der Nationalsozialisten

Plan von Theresienstadt - 1940 - 1945

Tiefgreifende Folgen für die Geschichte der Stadt hatte die Besetzung der Tschechoslowakei durch die Nationalsozialisten. Im Juni 1940 begannen sie damit, aus Theresienstadt ein Konzentrationslager zu machen. In der Kleinen Festung richteten sie ein Gestapo-Gefängnis ein, in dem bis 1945 etwa 32.000 tschechische Oppositionelle, Mitglieder des Widerstandes gegen die Besatzung und Kriegsgefangene eingesperrt wurden.

Ein Jahr später, im November 1941, entstand in der "Garnisonsstadt" ein Ghetto für die jüdische Bevölkerung Böhmens und Mährens und für alte und prominente Juden aus Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Internierungslager für Deutsche

Nach dem 2. Weltkrieg wurde in der Kleinen Festung ein Internierungslager für Deutsche eingerichtet, die aus Tschechien vertrieben werden sollten.

Terezín heute

Datei:THERGRAB.jpg
Grabplatte auf dem Nationalfriedhof
Stadtkirche von Terezín

Bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Theresienstadt erneut Garnisonsstadt für die tschechische Armee. Nach dem Abzug der Armee am Ende 90er Jahre dient die Stadt ausschließlich zivilen Zwecken.

Gedenkstätte

Nach dem Ende der Besatzung beschloss die tschechische Regierung 1947 auf Initiative ehemaliger Gefangener und Hinterbliebener die Kleine Festung in eine Gedenkstätte umzuwandeln. Seitdem kommen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher aus der ganzen Welt hierhin.

In einem Teil der Festungsmauer, die die Kleine Festung umschließt, ist ein separates Museum untergebracht. Darin ist die mehr als 200-jährige Geschichte Theresienstadts in Exponaten zu besichtigen.

Eine Ausstellung in Räumen der Kleinen Festung erinnert an die Nutzung als Internierungslager für Deutsche.

Nationalfriedhof

Vor den Mauern der Kleinen Festung liegt der Nationalfriedhof, auf dem die sterblichen Überreste von ungefähr 10.000 Opfern beigesetzt sind.

Ghetto-Museum

Im Stadtzentrum gibt es ebenfalls eine Reihe von Museen und Ausstellungen. Sie befassen sich mit der Geschichte des Ghettos. Dazu zählen

  • das Ghetto-Museum und die Magdeburger Kaserne
  • das Kolumbarium, die Zeremonienräume und die zentrale Leichenhalle und
  • das Krematorium.

Ortsteile

  • České Kopisty (Böhmisch Kopist)
  • Nové Kopisty (Deutsch Kopist)
  • Počaply (Potschapl)
  • Terezín (Theresienstadt) - Stadt

Städtepartnerschaften