Emmanuel Petit und Hurrikan: Unterschied zwischen den Seiten
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K →Namen von Hurrikanen: +prettytable-Design |
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Als '''Hurrikan''' wird ein [[tropischer Wirbelsturm]] bezeichnet, wenn er sich im [[Atlantik]], in der [[Karibik]], im Nord[[pazifik]] östlich der [[Datumsgrenze]] oder im Südpazifik östlich von 160° O entwickelt. Das Wort ''Hurrikan'' kommt ursprünglich aus dem Indianischen und bedeutet so viel wie „Gott des Windes“ (siehe auch [[Huracan]]). |
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'''Emmanuel Petit''' (* [[22. September]] [[1970]] in [[Dieppe (Frankreich)|Dieppe]], [[Frankreich]]) ist ein ehemaliger Fußballspieler. Er spielte für [[AS Monaco|Monaco]], [[Arsenal London|Arsenal]], [[FC Barcelona|Barcelona]], [[Chelsea London|Chelsea]] und für die [[Französische Fußballnationalmannschaft|französische Nationalmannschaft]]. |
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Andere Namen für [[Tropischer Wirbelsturm|tropische Wirbelstürme]] sind [[Zyklon|Zyklon]] (Indien), [[Taifun|Taifun]] (im westlichen Pazifik) oder ''tropical cyclone'' (Australien); der in deutscher Literatur gelegentlich anzutreffende Begriff [[Willy Willy]] bezeichnet eine [[Kleintrombe]] und keinen tropischen Wirbelsturm. |
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== Vereinskarriere == |
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Petit begann seine Karriere bei ES Argues. Im Alter von 18 Jahren wurde der [[Abwehrspieler]] von [[Arsène Wenger]] für den [[AS Monaco]] verpflichtet. Am [[18. März]] [[1989]] machte er gegen [[FC Sochaux|Sochaux]] sein Debüt und spielte noch im gleichen Jahr im [[Französischer Fußballpokalsieger|französischen Pokalfinale]]. 1991 konnte er dann mit Monaco den französischen Pokal gewinnen und wurde ein Jahr später im [[Europapokal der Pokalsieger]] hinter [[Werder Bremen]] Zweiter. In seiner letzten Saison bei Monaco führte er die Mannschaft 1996-97 als Kapitän zur [[Ligue 1|französischen Meisterschaft]]. |
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Ein tropischer Wirbelsturm wird zum Hurrikan, wenn die Windgeschwindigkeit [[Orkan]]stärke erreicht (das entspricht mehr als 118 km/h oder Windstärke 12 auf der [[Windstärke|Beaufort-Skala]]). Sie können sich im Durchmesser hunderte Kilometer ausdehnen, dabei wochenlang bestehen und Flächen von tausenden Quadratkilometern verwüsten. Hurrikane entstehen in der Zeit von Mai bis Dezember, die meisten zwischen Juli und September. Die offizielle Saison dauert vom 1. Juni bis zum 30. November. |
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Im Juni 1997 folgte er dem ein Jahr vorher gewechselten Arsène Wenger nach [[Arsenal London]]. Dieser ließ ihn jetzt als defensiven [[Mittelfeldspieler]] an der Seite von [[Patrick Vieira]] spielen. Sofort im ersten Jahr konnten sie die Meisterschaft in der [[FA Premier League|Premier League]] und den [[FA Cup]] gewinnen. Die zwei folgenden Jahre blieben titellos. Insgesamt hatte Petit in seinen drei Jahren bei Arsenal 118 Einsätze, er konnte elf Tore erzielen. |
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Die hohen [[Wind]]geschwindigkeiten, [[Seegang|Wellen]] und schwere [[Niederschlag|Niederschläge]] stellen eine große Gefahr dar. Den höchsten materiellen Schaden richtete im August 2005 der Hurrikan [[Hurrikan Katrina|Katrina]] mit etwa 125 Milliarden Dollar (100 Milliarden Euro) an, der mit Windgeschwindigkeiten von 250 bis 300 km/h über [[Florida]], [[Louisiana]] (besonders der Großraum New Orleans), Mississippi, Alabama und Tennessee hinwegzog und über tausend Opfer forderte. [[Hurrikan Katrina|Katrina]] tobte auf über 233.000 Quadratkilometern; dies entspricht fast der Fläche [[Großbritannien]]s. Rund 350.000 Häuser wurden zerstört. Die Schadenssumme ist größer als die der zwölf nächstschweren Hurrikane zusammen genommen und etwa fünfmal so groß wie der von Hurrikan [[Hurrikan Andrew|Andrew]] 1992 angerichtete Schaden. |
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Im Sommer 2000 wechselte er zusammen mit [[Marc Overmars]] zum [[FC Barcelona]]. Hier spielte er wieder in der Defensive, konnte sich aber aufgrund mehrere Verletzungen nicht durchsetzten. |
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Der stärkste bis dato gemessene Hurrikan war [[Hurrikan Wilma|Wilma]], welcher als erster innerhalb weniger Stunden von einem Tropensturm (113 km/h, 18. Oktober 2005) zu einem Hurrikan der Kategorie 5 (282 km/h, 19. Oktober 2005) heraufgestuft wurde. Mit 882 Millibar herrschte im Zentrum Wilmas der niedrigste Luftdruck, der jemals auf dem Atlantik gemessen wurde. |
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Ab 2001 spielte er wieder – als Stammspieler bei [[Chelsea London]] – in England. 2002 verlor er gegen seinen ehemaligen Verein Arsenal das FA Cup-Finale. Nach mehreren Knieverletzungen hatte er in den fogenden Jahren nur noch wenige Einsäze und wurde im Sommer 2004 entlassen. Am [[20. Januar]] [[2005]], nachdem er sechs Monate erfolglos einen neuen Verein suchte, gab er seinen Rücktritt bekannt. |
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Wenn Hurrikane die Frontalzone der mittleren Breiten erreichen, können sie sich in ein außertropisches [[Tiefdruckgebiet|Tiefdrucksystem]] umwandeln (extratropical transition) und dann sogar noch [[Europa]] schwere Regenfälle bringen. |
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== Nationalspieler == |
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[[Bild:HurricaneMitch.jpg|thumb|200px|Satellitenbild des Hurrikans [[Hurrikan Mitch|Mitch]]]] |
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Für die [[Französische Fußballnationalmannschaft|französische Nationalmannschaft]] spielte Petit 63 mal, schoss dabei sechs Tore und gewann 1998 die [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeisterschaft]] und zwei Jahre später die [[Fußball-Europameisterschaft 2000|EM 2000]]. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998|WM 1998]] traf er zweimal: Gegen Dänemark das spielentscheidene Tor mit einem Weitschuss und im Finale gegen Brasilien das 3-0 in der Nachspielzeit. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002|WM 2002]] war er ebenfalls im [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002/Frankreich|Kader der französischen Nationalmannschaft]], welche die Gruppenphase allerdings nicht überstand. Sein letztes Länderspiel bestritt Petit im Februar 2003. Bei seinem Rücktritt im September 2003 beklagte er, dass er zwar in Hochform sei, die Équipe Tricolore aber vom falschen Mann geführt werden würde. |
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[[Bild:Hurrikan-katrina-08-28-2005-1545z.jpg|thumb|200px|Satellitenbild des Hurrikans [[Hurrikan Katrina|Katrina]]]] |
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== Entstehungsweise und Lebenszyklus == |
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== Statistik == |
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Hurrikane entstehen grundsätzlich über dem Meer bei einer Wassertemperatur von über 26,5°C. Diese Temperatur muss auch noch in einer Tiefe von etwa 50 m vorhanden sein. Wenn ein gleichmäßiges Temperaturgefälle zu großen Höhen hin ein bestimmtes Maß übersteigt, kann sich ein tropischer Wirbelsturm ausbilden. Das Wasser verdunstet in großen Mengen und der spezifisch leichtere Wasserdampf steigt in große Höhen auf, wo sich durch [[Kondensation]] große [[Gewitter]]wolken ausbilden. |
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*Monaco (1988-97): 222 Spiele, 4 Tore |
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*Arsenal (1997-2000): 85 Spiele, 9 Tore |
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*Barcelona (2000-01): 23 Spiele, 1 Tor |
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*Chelsea (2001-04): 55 Spiele, 2 Tore |
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*Länderspiele (1995-2003): 63 Spiele, 6 Tore |
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*[[Pokal der Pokalsieger]]: 14 Spiele |
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*[[UEFA Cup]]: 33 Spiele |
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*[[Champions League]]: 21 Spiele |
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Durch die aufsteigenden Luftmassen entsteht über der warmen Meeresoberfläche ein Unterdruck, aus der Umgebung strömt Luft mit einem hohen Wasserdampf nach. Es bildet sich ein „Kamin“, in dem diese Luftmassen gesammelt nach oben steigen, während die hohen Wassertemperaturen ständig „Nahrung“ liefern. Die aufsteigenden Luftmassen werden durch die [[Corioliskraft]] in Rotation versetzt, ein großflächiger [[Wirbel]] entsteht. |
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== Erfolge == |
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*[[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeister]]: 1998 |
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*[[Fußball-Europameisterschaft|Europameister]]: 2000 |
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*[[Französischer Fußballmeister|Französischer Meister]]: Monaco 1997 |
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*[[FA Premier League|Englischer Meister]]: Arsenal 1998 |
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*[[Französischer Fußballpokalsieger|Französischer Pokalsieger]]: Monaco 1991 |
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*[[FA Cup|Englischer Pokalsieger]]: Arsenal 1998 |
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== Weblinks == |
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[http://uk.sports.yahoo.com/fo/profiles/3851.html Spielerprofil (engl.)] |
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Wichtige Voraussetzungen für die Sturmbildung sind: |
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[[Kategorie:Mann|Petit, Emmanuel]] |
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[[Kategorie:Franzose|Petit, Emmanuel]] |
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[[Kategorie:Fußballspieler (Frankreich)|Petit, Emmanuel]] |
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[[Kategorie:Geboren 1970|Petit, Emmanuel]] |
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:# Das Meer muss eine Oberflächentemperatur von mindestens 26 Grad und die Luft eine gleichmäßige Temperaturabnahme zu großen Höhen hin aufweisen (bei sehr starker Temperaturabnahme, die das Aufsteigen der feuchtwarmen Luft begünstigt, können niedrigere Wassertemperaturen ausreichen; siehe auch [[Hurrikan Vince]]). |
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<!-- Bitte nicht loeschen! |
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:# Das betroffene Gebiet gleichmäßiger Bedingungen muss ausgedehnt sein, damit sich der bewegende Wirbelsturm über längere Zeit durch die Wasserdampfbildung aufbauen und genug Energie bis zur Stärke eines Hurrikans sammeln kann. |
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Zur Erklaerung siehe [[Wikipedia:Personendaten]] --> |
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:# Der Abstand vom [[Äquator]] muss groß genug sein (mindestens 5 Breitengrade oder 550km), da nur dann die Corioliskraft ausgeprägt genug ist, um den aufsteigenden Luftmassen die typische Drehung zu geben. |
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{{Personendaten| |
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:# Es darf keine große vertikale Windscherung auftreten, das heißt, dass zur Entstehung eines Hurrikans der Höhenwind mit ähnlicher Stärke und aus der gleichen Richtung wehen muss wie der Bodenwind. Ist dies nicht der Fall bekommen die aufsteigenden Winde eine Schräglage und der Mechanismus des Sturms kann nicht mehr funktionieren. |
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NAME=Petit, Emmanuel |
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:# Der Sturm braucht einen Nucleus, aus dem er sich aufbauen kann, zum Beispiel ein außertropisches [[Tiefdruckgebiet|Tief]]. |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=französischer Fußballspieler |
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|GEBURTSDATUM=[[22. September]] [[1970]] |
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|GEBURTSORT=[[Dieppe]], [[Frankreich]] |
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|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
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== Entstehungsorte == |
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[[en:Emmanuel Petit]] |
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Hurrikans entstehen oft im Bereich des [[Karibik|Karibischen Meeres]], der [[Westindischen Inseln]] und des Golfes von Mexiko. Sie entstehen meist aus Störungen der [[Passat (Windsystem)|Passat]]strömung, welche immer über warmen Meeresgebieten liegen. |
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[[fr:Emmanuel Petit]] |
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[[he:עמנואל פטי]] |
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Mit dem [[Hurrikan Vince]] bildete sich am 9.Oktober 2005 erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1851 ein Hurrikan im östlichen Atlantik vor den Küsten Südeuropas und Nordafrikas. Vince bildete sich zwischen den [[Azoren]] und den [[Kanaren]], schwächte sich aber noch vor Erreichen des Festlandes auf ein Sturmtief ab. |
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[[ja:エマニュエル・プティ]] |
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Der tropische Sturm Delta und Hurrikan Epsilon sind ebenfalls im östlichen Atlantik entstanden, womit im Jahr 2005 erstmals zwei Wirbelstürme die Küsten Europas erreicht haben. |
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[[pl:Emmanuel Petit]] |
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== Typische Merkmale == |
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Typisch ist das sogenannte „Auge“; eine windfreie, niederschlagsfreie und wolkenarme Zone im Zentrum des Hurrikans. Der Durchzug des Auges wurde früher oft mit dem Ende des Sturms verwechselt; Menschen, die sich währenddessen ins Freie begaben, wurden vom erneut hereinbrechenden Sturm überrascht und fielen ihm zuweilen zum Opfer. |
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== Windgeschwindigkeit == |
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[[Bild:Hurricane Katrina Eye viewed from Hurricane Hunter.jpg|right|thumb|215px|Auge des Hurrikans Katrina, aufgenommen aus einem [[NOAA P-3]] Flugzeug]] |
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Gemäß der Definition nach der [[Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala|Saffir-Simpson-Skala]] spricht man von einem Hurrikan, wenn die Windgeschwindigkeit 118 km/h übersteigt, d. h. [[Windstärke|Beaufort]] 12 erreicht: |
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{| {{prettytable}} width="70%" align="center" |
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|+ '''Die Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala''' |
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| '''Kategorie''' |
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| '''Wind in [[Miles per hour|mph]]''' |
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| '''Wind in km/h''' |
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| '''Flutwelle beim Auftreffen auf Land (in m)''' |
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| '''Zentraldruck in [[Pascal (Einheit)|hPa]]''' |
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|- |
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| Tropischer Wirbelsturm |
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| 35–73 |
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| 56–117 |
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| 0–1 |
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| |
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|- |
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| 1 (schwach) |
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| 74–95 |
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| 118–153 |
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| 1–2 |
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| über 980 |
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|- |
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| 2 (mäßig) |
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| 96–110 |
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| 154–177 |
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| 2–3 |
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| 965–979 |
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|- |
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| 3 (stark) |
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| 111–130 |
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| 178–210 |
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| 3–4 |
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| 945–964 |
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|- |
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| 4 (sehr stark) |
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| 131–158 |
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| 211–249 |
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| 4–6 |
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| 920–944 |
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|- |
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| 5 (verwüstend) |
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| über 158 |
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| über 249 |
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| über 6 |
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| unter 920 |
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|} |
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Die Zerstörungskraft eines Hurrikans wächst etwa mit der dritten [[Potenz]] der Windgeschwindigkeit. |
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Die resultierende Windgeschwindigkeit über Grund ergibt sich aus der Bewegung des Zentrums (Zuggeschwindigkeit, siehe unten) überlagert mit der umlaufenden Rotationsbewegung des Wirbels, die im Bereich der [[Eyewall]] rund um das fast windstille Auge am größten ist. Ein Hurrikan mit bis zu 100 km Durchmesser kann Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h erreichen; in den besonders gefährdeten Zonen rechts der Zugrichtung eines verheerenden Hurrikans der Kategorie 5 werden auch 300 km/h überschritten. |
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== Verlauf und Verhalten == |
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Von der Windgeschwindigkeit zu unterscheiden ist die Zuggeschwindigkeit des Hurrikans. Sie wird mit der Bewegung des Auges gegenüber Grund gemessen. Auch wenn sich atlantische Hurrikans kurz nach der Entstehung überwiegend nach Westen bis Nordwesten bewegen und oft zwischen dem 20. und 25. Breitengrad nach Norden bis Nordost abdrehen, so ist dieses typische Verhalten weder zwingend noch sicher zu erwarten. |
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Von quasi unbewegten Hurrikanen, die sich selber abschwächten indem sie kühleres Meereswasser an die Wasseroberfläche brachten, bis hin zu tänzelnden, schlingernden und schleifenförmigen Verläufen über Grund ist schon alles beobachtet worden. Auch nach Osten ziehende Wirbelstürme und unerwartete kurzfristige Richtungsänderungen wie plötzliches Abdrehen nach Südwesten sind nicht auszuschließen. |
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Hurrikane erhalten ihre Energie aus der Verdampfung des warmen Oberflächenwassers. Treffen sie während ihres Zugs auf Land - man spricht dann vom Landfall - so schwächt sich ihr Nachschub an Energie ab und sie verlieren an Stärke. Tiefer landeinwärts gelegene Regionen werden deshalb von der Windgeschwindigkeit weniger heftig getroffen. Da sich im Hurrikaneinzugsgebiet aber auch große Wassermassen in den Wolken befinden, kann das Abregnen dieser Wolken auch noch Hunderte von Kilometern von der Küste entfernt als [[Tropischer Wirbelsturm]] gigantische Niederschlagsmengen mit sich bringen. |
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Die Vorhersage der Zugrichtung und der Stärke von Hurrikanen ist wichtig, um die Bevölkerung in den betroffenden Regionen rechtzeitig zu warnen und gegebenenfalls zu evakuieren. |
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== Gefahren == |
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Hurrikane besitzen drei Zerstörungsursachen. Zum einen die Windgeschwindigkeit, zum zweiten die Niederschlagsmengen und zum dritten die durch sie im Randgebiet verursachten Ungleichgewichte in der Atmosphäre. |
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Die hohen Windgeschwindigkeiten können zunächst direkt durch den Impuls der Luftmassen Schäden z.B. an Gebäuden oder Bäumen verursachen. Auf Grund der hohen Geschwindigkeiten können auch schwere Gegenstände durch die Luft geschleudert werden, welche ihrerseits wieder Schäden verursachen könnnen. |
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Über dem Meer werden durch den starken Wind das Wasser hohen Wellen erzeugt. Daneben schiebt der Hurrikan einen Flutberg vor sich her. Da sich auf der Nordhalbkugel ein Hurrikan gegen den Uhrzeigersinn dreht, ist dieser Flutberg besonders in jenen Quadranten ausgeprägt, die sich rechts von seiner Laufrichtung befinden, denn dort addieren sich die Vektoren seiner Zugrichtung und der umlaufenden Winde. Bei Landfall ist daher in diesen Quadranten mit den schwersten Überflutungen zu rechnen. Bisweilen kann der Flutberg an Land bis auf 10 m über NN auflaufen ([[Hurrikan Katrina]]). Ausnahmen gelten für kleine Inseln, über die nur ein Teil des Hurrikans hinwegzieht, oder Buchten, in denen die Flut auch in dazu abweichenden Richtungen auflaufen kann. |
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Durch die kontinuierliche Verdampfung von warmen Oberflächenwasser und Kondensation an der oberen Schicht des Wolkensystems, befinden sich große Wassermengen im Sturmsystem, die zu extrem starken Niederschlägen führen können. Hierdurch können Überschwemmungen selbst in höher gelegenen Gebieten ausgelöst werden. |
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Im Auge des Hurrikans fallen von den Seiten kalte Luftmassen in das Zentrum. An der Grenze des Auges eines starken Hurrikans können sich deshalb kurzzeitig [[Tornado]]s bilden. Deren Lebensdauer ist meist nur auf Sekunden oder Minuten beschränkt, ihr Zerstörungspotential ist dafür um so heftiger. |
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=== Steigendes Bedrohungspotential === |
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Hurrikane beziehen ihre Energie aus dem warmen Oberflächenwasser. Bei der in den letzten Jahrzehnten beobachteten kontinuierlichen Erwärmung der Oberflächentemperatur steht deshalb mehr Energie zur Bildung von Hurrikanen zur Verfügung. |
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Dennoch ist es wissenschaftlich noch nicht sicher, ob künftig mit immer stärkeren und bedrohlicheren Hurrikanen zu rechnen ist. Manche Wissenschaftler sind der Ansicht, dass durch die globale Klimaveränderungen dazu führen müssen, konkret der [[Globale Erwärmung|Anstieg der Durchschnittstemperatur]] und somit der Oberflächentemperatur der Weltmeere. Eine Studie des [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]], in der die Hurrikan-Aktivität der letzten drei Jahrzehnte analysiert wird, bestätigt diese Tendenz. Andererseits deuten Meersand-Ablagerungen darauf hin, dass heutige Wirbelstürme weder stärker sind noch häufiger auftreten als zu Zeiten der Maya. |
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Nach Ansicht von Professor Stefan Rahmstorf, [[Institut für Klimaforschung in Potsdam]], nimmt aufgrund der Erwärmung der tropischen Meere nicht die Anzahl der Wirbelstürme zu, sehr wohl aber deren Intensität (Interview in der Zeitschrift [[Stern (Zeitschrift)|Stern]], 36/2005, S. 28). |
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== Namen von Hurrikanen == |
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Ursprünglich erhielten nur besondere Hurricans einen Namen, etwa "New England Hurricane". 1950 begannen die Meteorologen mit der Benennung der Hurrikane. In jenem Jahr sowie im Folgejahr waren zunächst Namen im Gebrauch, die dem damaligen internationalen phonetischen Alphabet entsprachen – also Able, Baker, Charlie, usw. Englische Frauennamen wurden im Jahre 1953 eingeführt. Ab 1960 wurden vorher festgelegte Namenslisten mit je 21 Namen verwendet. Die Anzahl 21 wurde festgelegt nach der Saison 1933, die bis 2005 die aktivste war und 21 registrierte tropische Wirbelstürme hatte. Die Anzahl wurde erst 2005 überschritten. Im Jahre 1979 benutzte man zum ersten Mal abwechselnd männliche und weibliche Namen, außerdem ergänzte man die englischen um französische und spanische Namen. Es gibt derzeit sechs feste, von der [[World Meteorological Organization]] festgelegte Namenslisten, die immer turnusgemäß verwendet werden. So wird die Liste des Jahres 2005 im Jahre 2011 wieder verwendet. |
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Es kann allerdings auch passieren, dass Namen ganz von der Liste verschwinden: Wenn ein Hurrikan besonders schlimmen Schaden angerichtet hat, kann die WMO entscheiden, dass dessen Name nicht mehr wiederverwendet wird. So findet sich beispielsweise der Name „Ivan“ aus dem Jahre 2004 zusammen mit drei anderen Namen in der Liste für 2010 nicht mehr – stattdessen ist nun der Name „Igor“ verzeichnet. Es ist wahrscheinlich, dass aus der Namensliste der sehr aktiven Saison 2005, die 2011 wiederverwendet wird, erstmals mehr als vier Namen auf einmal gestrichen werden. |
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Während der erste Sturm jedes Jahres im Atlantik einen Namen bekommt, der mit einem A beginnt, wird im Zentralpazifik (beginnend bei 140° West) jeweils der nächste Name der Liste vergeben, unabhängig von Jahr oder Buchstaben. |
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{|border=0, cellspacing=0 |
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|valign=top|'''''Beispiel:'''''||''Der Hurrikan vor „[[Katrina]]“ trug den Namen „Jose“. Auf „Katrina“ folgten „Lee“ und „Maria“. Da der erste Hurrikan eines jeden Jahres mit „A“ anfängt, kann man leicht erkennen, wieviele Stürme es schon gegeben hat: „Katrina“ war der 11. Sturm des Jahres 2005, „Maria“ der 13.'' |
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|} |
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{| {{Prettytable}} |
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!lfd. Nr. |
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!2005 |
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!2006 |
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!2007 |
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!2008 |
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!2009 |
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!2010 |
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|- |
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|1 |
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|Arlene |
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|Alberto |
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|Andrea |
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|Arthur |
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|Ana |
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|Alex |
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|- |
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|2 |
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|Bret |
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|Beryl |
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|Barry |
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|Bertha |
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|Bill |
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|Bonnie |
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|- |
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|3 |
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|Cindy |
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|Chris |
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|Chantal |
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|Cristobal |
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|Claudette |
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|Colin |
|||
|- |
|||
|4 |
|||
|Dennis |
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|Debby |
|||
|Dean |
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|Dolly |
|||
|Danny |
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|Danielle |
|||
|- |
|||
|5 |
|||
|Emily |
|||
|Ernesto |
|||
|Erin |
|||
|Edouard |
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|Erika |
|||
|Earl |
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|- |
|||
|6 |
|||
|Franklin |
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|Florence |
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|Felix |
|||
|Fay |
|||
|Fred |
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|Fiona |
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|- |
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|7 |
|||
|Gert |
|||
|Gordon |
|||
|Gabrielle |
|||
|Gustav |
|||
|Grace |
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|Gaston |
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|- |
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|8 |
|||
|Harvey |
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|Helene |
|||
|Humberto |
|||
|Hanna |
|||
|Henri |
|||
|Hermine |
|||
|- |
|||
|9 |
|||
|Irene |
|||
|Isaac |
|||
|Ingrid |
|||
|Iko |
|||
|Ida |
|||
|Igor |
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|- |
|||
|10 |
|||
|Jose |
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|Joyce |
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|Jerry |
|||
|Josephine |
|||
|Joaquin |
|||
|Julia |
|||
|- |
|||
|11 |
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|Katrina |
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|Kirk |
|||
|Karen |
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|Kyle |
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|Kate |
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|Karl |
|||
|- |
|||
|12 |
|||
|Lee |
|||
|Leslie |
|||
|Lorenzo |
|||
|Lili |
|||
|Larry |
|||
|Lisa |
|||
|- |
|||
|13 |
|||
|Maria |
|||
|Michael |
|||
|Melissa |
|||
|Marco |
|||
|Mindy |
|||
|Matthew |
|||
|- |
|||
|14 |
|||
|Nate |
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|Nadine |
|||
|Noel |
|||
|Nana |
|||
|Nicolas |
|||
|Nicole |
|||
|- |
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|15 |
|||
|Ophelia |
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|Oscar |
|||
|Olga |
|||
|Omar |
|||
|Odette |
|||
|Otto |
|||
|- |
|||
|16 |
|||
|Philippe |
|||
|Patty |
|||
|Pablo |
|||
|Paloma |
|||
|Peter |
|||
|Paula |
|||
|- |
|||
|17 |
|||
|Rita |
|||
|Rafael |
|||
|Rebekah |
|||
|Rene |
|||
|Rose |
|||
|Richard |
|||
|- |
|||
|18 |
|||
|Stan |
|||
|Sandy |
|||
|Sebastien |
|||
|Sally |
|||
|Sam |
|||
|Shary |
|||
|- |
|||
|19 |
|||
|Tammy |
|||
|Tony |
|||
|Tanya |
|||
|Teddy |
|||
|Teresa |
|||
|Tomas |
|||
|- |
|||
|20 |
|||
|Vince |
|||
|Valerie |
|||
|Van |
|||
|Vicky |
|||
|Victor |
|||
|Virginie |
|||
|- |
|||
|21 |
|||
|Wilma |
|||
|William |
|||
|Wendy |
|||
|Wilfred |
|||
|Wanda |
|||
|Walter |
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|} |
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<br /> |
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Sollte dieser „Namensvorrat“ in einem Jahr nicht ausreichen werden die nachfolgenden tropischen Stürme nach dem [[Griechisches Alphabet|Griechischen Alphabet]] benannt. Dies geschah erstmals in der Saison 2005, als der 22. Tropensturm der Saison [[Hurrikansaison_2005#Tropischer_Sturm_Alpha|Alpha]], der 23. [[Hurrikansaison_2005#Hurrikan_Beta|Beta]], der 24. [[Hurrikansaison_2005#Tropischer_Sturm_Gamma|Gamma]], der 25. [[Hurrikansaison_2005#Tropischer_Sturm_Delta|Delta]] und der 26. [[Hurrikansaison_2005#Hurrikan_Epsilon|Epsilon]] genannt wurden. Der erst einen Monat nach der offiziellen Saison aufgetretene Tropensturm Nummer 27 wurde demnach [[Hurrikansaison_2005#Tropischer_Sturm_Zeta|Zeta]] genannt, ein weiterer würde den Namen Eta bekommen. Sollte einer der nach dem griechischen Alphabet benannten Stürme so schwere Schäden verursachen, dass der Name von der Liste gestrichen wird, so würde dieser Buchstabe in jeder nachfolgenden Saison, in der griechische Buchstaben erforderlich werden, übersprungen werden. |
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== Nennenswerte Hurrikane == |
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*[[Großer Hurrikan von 1780]] |
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*[[Galveston-Hurrikan (1900)]] |
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*[[Labor Day Hurrikan]] 1935, USA |
|||
*[[Hurrikan Camille]] 1969, USA |
|||
*[[Hurrikan Allen]] 1980, Karibik |
|||
*[[Hurrikan Gilbert]] 1988, Karibik |
|||
*[[Hurrikan Andrew]] 1992, USA |
|||
*[[Hurrikan Mitch]] 1998, Karibik |
|||
*[[Hurrikan Ivan]] 2004, Grenada, Jamaica, [[Kuba]], [[USA]] |
|||
*Hurrikan Catarina 2004, Süd-Brasilien |
|||
*[[Hurrikansaison 2005]] |
|||
:*[[Hurrikan Dennis]] 2005, Kuba, USA |
|||
:*[[Hurrikan Katrina]] 2005, USA |
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:*[[Hurrikan Rita]] 2005, Kuba, USA |
|||
:*[[Hurrikan Stan]] 2005, Mittelamerika |
|||
:*[[Hurrikan Vince]] 2005, Azoren, Kanaren, Spanien |
|||
:*[[Hurrikan Wilma]] 2005, Mexiko, USA |
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== Literatur == |
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*Matthew Mulcahy, ''Hurricanes and society in the British Greater Caribbean, 1624 - 1783'', Baltimore : Johns Hopkins University Press 2006, 257 S., ISBN 0-8018-8223-0 |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary|Hurrikan}} |
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{{Commons|Category:Atlantic hurricanes|Atlantische Hurrikane}} |
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{{Commons|Category:Pacific hurricanes|Pazifische Hurrikan}} |
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*[http://www.wissenschaft.ag/Hurrikanforschung.php4 Pressespiegel und Newsletter zur Hurrikanforschung der Bremer AG Wissenschaft] |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_notable_tropical_cyclones Liste tropischer Stürme (englisch)] |
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Atlantic_hurricane_seasons Verzeichnis der Hurrikan-Saisons (englisch)] |
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*[http://www.nhc.noaa.gov/pastint.shtml Liste der stärksten US-Hurrikane (englisch)] |
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*[http://www.nhc.noaa.gov/ Aktuelle Hurrikan-Informationen (englisch)] |
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*[http://web.mit.edu/newsoffice/2005/hurricanes.html Artikel des MIT über zunehmendes Bedrohungspotential (englisch)] |
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*[http://www.naturgewalten.de/hurr.htm Stets aktuelle Hurrikan-Seite auf naturgewalten.de] |
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*[http://www.zum.de/wiki/index.php/Hurrikan Ausführliche Hurrikan-Informationen des Zentrums für Unterrichtsmedien e.V.] |
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*[http://www.atmos.umd.edu/~stevenb/hurr/index.html Englischsprachiges, grafisches Landkartenarchiv von Steven Babin und Ray Sterner mit den Verlaufswegen amerikanischer Hurrikans.] |
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*[http://www.nhc.noaa.gov/aboutnames.shtml Ausführliche Liste der zu vergebenen Namen für tropische Zyklone weltweit (englisch)] |
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Version vom 23. Januar 2006, 23:01 Uhr
Als Hurrikan wird ein tropischer Wirbelsturm bezeichnet, wenn er sich im Atlantik, in der Karibik, im Nordpazifik östlich der Datumsgrenze oder im Südpazifik östlich von 160° O entwickelt. Das Wort Hurrikan kommt ursprünglich aus dem Indianischen und bedeutet so viel wie „Gott des Windes“ (siehe auch Huracan).
Andere Namen für tropische Wirbelstürme sind Zyklon (Indien), Taifun (im westlichen Pazifik) oder tropical cyclone (Australien); der in deutscher Literatur gelegentlich anzutreffende Begriff Willy Willy bezeichnet eine Kleintrombe und keinen tropischen Wirbelsturm.
Ein tropischer Wirbelsturm wird zum Hurrikan, wenn die Windgeschwindigkeit Orkanstärke erreicht (das entspricht mehr als 118 km/h oder Windstärke 12 auf der Beaufort-Skala). Sie können sich im Durchmesser hunderte Kilometer ausdehnen, dabei wochenlang bestehen und Flächen von tausenden Quadratkilometern verwüsten. Hurrikane entstehen in der Zeit von Mai bis Dezember, die meisten zwischen Juli und September. Die offizielle Saison dauert vom 1. Juni bis zum 30. November.
Die hohen Windgeschwindigkeiten, Wellen und schwere Niederschläge stellen eine große Gefahr dar. Den höchsten materiellen Schaden richtete im August 2005 der Hurrikan Katrina mit etwa 125 Milliarden Dollar (100 Milliarden Euro) an, der mit Windgeschwindigkeiten von 250 bis 300 km/h über Florida, Louisiana (besonders der Großraum New Orleans), Mississippi, Alabama und Tennessee hinwegzog und über tausend Opfer forderte. Katrina tobte auf über 233.000 Quadratkilometern; dies entspricht fast der Fläche Großbritanniens. Rund 350.000 Häuser wurden zerstört. Die Schadenssumme ist größer als die der zwölf nächstschweren Hurrikane zusammen genommen und etwa fünfmal so groß wie der von Hurrikan Andrew 1992 angerichtete Schaden.
Der stärkste bis dato gemessene Hurrikan war Wilma, welcher als erster innerhalb weniger Stunden von einem Tropensturm (113 km/h, 18. Oktober 2005) zu einem Hurrikan der Kategorie 5 (282 km/h, 19. Oktober 2005) heraufgestuft wurde. Mit 882 Millibar herrschte im Zentrum Wilmas der niedrigste Luftdruck, der jemals auf dem Atlantik gemessen wurde.
Wenn Hurrikane die Frontalzone der mittleren Breiten erreichen, können sie sich in ein außertropisches Tiefdrucksystem umwandeln (extratropical transition) und dann sogar noch Europa schwere Regenfälle bringen.

Entstehungsweise und Lebenszyklus
Hurrikane entstehen grundsätzlich über dem Meer bei einer Wassertemperatur von über 26,5°C. Diese Temperatur muss auch noch in einer Tiefe von etwa 50 m vorhanden sein. Wenn ein gleichmäßiges Temperaturgefälle zu großen Höhen hin ein bestimmtes Maß übersteigt, kann sich ein tropischer Wirbelsturm ausbilden. Das Wasser verdunstet in großen Mengen und der spezifisch leichtere Wasserdampf steigt in große Höhen auf, wo sich durch Kondensation große Gewitterwolken ausbilden.
Durch die aufsteigenden Luftmassen entsteht über der warmen Meeresoberfläche ein Unterdruck, aus der Umgebung strömt Luft mit einem hohen Wasserdampf nach. Es bildet sich ein „Kamin“, in dem diese Luftmassen gesammelt nach oben steigen, während die hohen Wassertemperaturen ständig „Nahrung“ liefern. Die aufsteigenden Luftmassen werden durch die Corioliskraft in Rotation versetzt, ein großflächiger Wirbel entsteht.
Wichtige Voraussetzungen für die Sturmbildung sind:
- Das Meer muss eine Oberflächentemperatur von mindestens 26 Grad und die Luft eine gleichmäßige Temperaturabnahme zu großen Höhen hin aufweisen (bei sehr starker Temperaturabnahme, die das Aufsteigen der feuchtwarmen Luft begünstigt, können niedrigere Wassertemperaturen ausreichen; siehe auch Hurrikan Vince).
- Das betroffene Gebiet gleichmäßiger Bedingungen muss ausgedehnt sein, damit sich der bewegende Wirbelsturm über längere Zeit durch die Wasserdampfbildung aufbauen und genug Energie bis zur Stärke eines Hurrikans sammeln kann.
- Der Abstand vom Äquator muss groß genug sein (mindestens 5 Breitengrade oder 550km), da nur dann die Corioliskraft ausgeprägt genug ist, um den aufsteigenden Luftmassen die typische Drehung zu geben.
- Es darf keine große vertikale Windscherung auftreten, das heißt, dass zur Entstehung eines Hurrikans der Höhenwind mit ähnlicher Stärke und aus der gleichen Richtung wehen muss wie der Bodenwind. Ist dies nicht der Fall bekommen die aufsteigenden Winde eine Schräglage und der Mechanismus des Sturms kann nicht mehr funktionieren.
- Der Sturm braucht einen Nucleus, aus dem er sich aufbauen kann, zum Beispiel ein außertropisches Tief.
Entstehungsorte
Hurrikans entstehen oft im Bereich des Karibischen Meeres, der Westindischen Inseln und des Golfes von Mexiko. Sie entstehen meist aus Störungen der Passatströmung, welche immer über warmen Meeresgebieten liegen.
Mit dem Hurrikan Vince bildete sich am 9.Oktober 2005 erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1851 ein Hurrikan im östlichen Atlantik vor den Küsten Südeuropas und Nordafrikas. Vince bildete sich zwischen den Azoren und den Kanaren, schwächte sich aber noch vor Erreichen des Festlandes auf ein Sturmtief ab. Der tropische Sturm Delta und Hurrikan Epsilon sind ebenfalls im östlichen Atlantik entstanden, womit im Jahr 2005 erstmals zwei Wirbelstürme die Küsten Europas erreicht haben.
Typische Merkmale
Typisch ist das sogenannte „Auge“; eine windfreie, niederschlagsfreie und wolkenarme Zone im Zentrum des Hurrikans. Der Durchzug des Auges wurde früher oft mit dem Ende des Sturms verwechselt; Menschen, die sich währenddessen ins Freie begaben, wurden vom erneut hereinbrechenden Sturm überrascht und fielen ihm zuweilen zum Opfer.
Windgeschwindigkeit

Gemäß der Definition nach der Saffir-Simpson-Skala spricht man von einem Hurrikan, wenn die Windgeschwindigkeit 118 km/h übersteigt, d. h. Beaufort 12 erreicht:
Kategorie | Wind in mph | Wind in km/h | Flutwelle beim Auftreffen auf Land (in m) | Zentraldruck in hPa |
Tropischer Wirbelsturm | 35–73 | 56–117 | 0–1 | |
1 (schwach) | 74–95 | 118–153 | 1–2 | über 980 |
2 (mäßig) | 96–110 | 154–177 | 2–3 | 965–979 |
3 (stark) | 111–130 | 178–210 | 3–4 | 945–964 |
4 (sehr stark) | 131–158 | 211–249 | 4–6 | 920–944 |
5 (verwüstend) | über 158 | über 249 | über 6 | unter 920 |
Die Zerstörungskraft eines Hurrikans wächst etwa mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit.
Die resultierende Windgeschwindigkeit über Grund ergibt sich aus der Bewegung des Zentrums (Zuggeschwindigkeit, siehe unten) überlagert mit der umlaufenden Rotationsbewegung des Wirbels, die im Bereich der Eyewall rund um das fast windstille Auge am größten ist. Ein Hurrikan mit bis zu 100 km Durchmesser kann Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h erreichen; in den besonders gefährdeten Zonen rechts der Zugrichtung eines verheerenden Hurrikans der Kategorie 5 werden auch 300 km/h überschritten.
Verlauf und Verhalten
Von der Windgeschwindigkeit zu unterscheiden ist die Zuggeschwindigkeit des Hurrikans. Sie wird mit der Bewegung des Auges gegenüber Grund gemessen. Auch wenn sich atlantische Hurrikans kurz nach der Entstehung überwiegend nach Westen bis Nordwesten bewegen und oft zwischen dem 20. und 25. Breitengrad nach Norden bis Nordost abdrehen, so ist dieses typische Verhalten weder zwingend noch sicher zu erwarten.
Von quasi unbewegten Hurrikanen, die sich selber abschwächten indem sie kühleres Meereswasser an die Wasseroberfläche brachten, bis hin zu tänzelnden, schlingernden und schleifenförmigen Verläufen über Grund ist schon alles beobachtet worden. Auch nach Osten ziehende Wirbelstürme und unerwartete kurzfristige Richtungsänderungen wie plötzliches Abdrehen nach Südwesten sind nicht auszuschließen.
Hurrikane erhalten ihre Energie aus der Verdampfung des warmen Oberflächenwassers. Treffen sie während ihres Zugs auf Land - man spricht dann vom Landfall - so schwächt sich ihr Nachschub an Energie ab und sie verlieren an Stärke. Tiefer landeinwärts gelegene Regionen werden deshalb von der Windgeschwindigkeit weniger heftig getroffen. Da sich im Hurrikaneinzugsgebiet aber auch große Wassermassen in den Wolken befinden, kann das Abregnen dieser Wolken auch noch Hunderte von Kilometern von der Küste entfernt als Tropischer Wirbelsturm gigantische Niederschlagsmengen mit sich bringen.
Die Vorhersage der Zugrichtung und der Stärke von Hurrikanen ist wichtig, um die Bevölkerung in den betroffenden Regionen rechtzeitig zu warnen und gegebenenfalls zu evakuieren.
Gefahren
Hurrikane besitzen drei Zerstörungsursachen. Zum einen die Windgeschwindigkeit, zum zweiten die Niederschlagsmengen und zum dritten die durch sie im Randgebiet verursachten Ungleichgewichte in der Atmosphäre.
Die hohen Windgeschwindigkeiten können zunächst direkt durch den Impuls der Luftmassen Schäden z.B. an Gebäuden oder Bäumen verursachen. Auf Grund der hohen Geschwindigkeiten können auch schwere Gegenstände durch die Luft geschleudert werden, welche ihrerseits wieder Schäden verursachen könnnen.
Über dem Meer werden durch den starken Wind das Wasser hohen Wellen erzeugt. Daneben schiebt der Hurrikan einen Flutberg vor sich her. Da sich auf der Nordhalbkugel ein Hurrikan gegen den Uhrzeigersinn dreht, ist dieser Flutberg besonders in jenen Quadranten ausgeprägt, die sich rechts von seiner Laufrichtung befinden, denn dort addieren sich die Vektoren seiner Zugrichtung und der umlaufenden Winde. Bei Landfall ist daher in diesen Quadranten mit den schwersten Überflutungen zu rechnen. Bisweilen kann der Flutberg an Land bis auf 10 m über NN auflaufen (Hurrikan Katrina). Ausnahmen gelten für kleine Inseln, über die nur ein Teil des Hurrikans hinwegzieht, oder Buchten, in denen die Flut auch in dazu abweichenden Richtungen auflaufen kann.
Durch die kontinuierliche Verdampfung von warmen Oberflächenwasser und Kondensation an der oberen Schicht des Wolkensystems, befinden sich große Wassermengen im Sturmsystem, die zu extrem starken Niederschlägen führen können. Hierdurch können Überschwemmungen selbst in höher gelegenen Gebieten ausgelöst werden.
Im Auge des Hurrikans fallen von den Seiten kalte Luftmassen in das Zentrum. An der Grenze des Auges eines starken Hurrikans können sich deshalb kurzzeitig Tornados bilden. Deren Lebensdauer ist meist nur auf Sekunden oder Minuten beschränkt, ihr Zerstörungspotential ist dafür um so heftiger.
Steigendes Bedrohungspotential
Hurrikane beziehen ihre Energie aus dem warmen Oberflächenwasser. Bei der in den letzten Jahrzehnten beobachteten kontinuierlichen Erwärmung der Oberflächentemperatur steht deshalb mehr Energie zur Bildung von Hurrikanen zur Verfügung. Dennoch ist es wissenschaftlich noch nicht sicher, ob künftig mit immer stärkeren und bedrohlicheren Hurrikanen zu rechnen ist. Manche Wissenschaftler sind der Ansicht, dass durch die globale Klimaveränderungen dazu führen müssen, konkret der Anstieg der Durchschnittstemperatur und somit der Oberflächentemperatur der Weltmeere. Eine Studie des MIT, in der die Hurrikan-Aktivität der letzten drei Jahrzehnte analysiert wird, bestätigt diese Tendenz. Andererseits deuten Meersand-Ablagerungen darauf hin, dass heutige Wirbelstürme weder stärker sind noch häufiger auftreten als zu Zeiten der Maya.
Nach Ansicht von Professor Stefan Rahmstorf, Institut für Klimaforschung in Potsdam, nimmt aufgrund der Erwärmung der tropischen Meere nicht die Anzahl der Wirbelstürme zu, sehr wohl aber deren Intensität (Interview in der Zeitschrift Stern, 36/2005, S. 28).
Namen von Hurrikanen
Ursprünglich erhielten nur besondere Hurricans einen Namen, etwa "New England Hurricane". 1950 begannen die Meteorologen mit der Benennung der Hurrikane. In jenem Jahr sowie im Folgejahr waren zunächst Namen im Gebrauch, die dem damaligen internationalen phonetischen Alphabet entsprachen – also Able, Baker, Charlie, usw. Englische Frauennamen wurden im Jahre 1953 eingeführt. Ab 1960 wurden vorher festgelegte Namenslisten mit je 21 Namen verwendet. Die Anzahl 21 wurde festgelegt nach der Saison 1933, die bis 2005 die aktivste war und 21 registrierte tropische Wirbelstürme hatte. Die Anzahl wurde erst 2005 überschritten. Im Jahre 1979 benutzte man zum ersten Mal abwechselnd männliche und weibliche Namen, außerdem ergänzte man die englischen um französische und spanische Namen. Es gibt derzeit sechs feste, von der World Meteorological Organization festgelegte Namenslisten, die immer turnusgemäß verwendet werden. So wird die Liste des Jahres 2005 im Jahre 2011 wieder verwendet.
Es kann allerdings auch passieren, dass Namen ganz von der Liste verschwinden: Wenn ein Hurrikan besonders schlimmen Schaden angerichtet hat, kann die WMO entscheiden, dass dessen Name nicht mehr wiederverwendet wird. So findet sich beispielsweise der Name „Ivan“ aus dem Jahre 2004 zusammen mit drei anderen Namen in der Liste für 2010 nicht mehr – stattdessen ist nun der Name „Igor“ verzeichnet. Es ist wahrscheinlich, dass aus der Namensliste der sehr aktiven Saison 2005, die 2011 wiederverwendet wird, erstmals mehr als vier Namen auf einmal gestrichen werden.
Während der erste Sturm jedes Jahres im Atlantik einen Namen bekommt, der mit einem A beginnt, wird im Zentralpazifik (beginnend bei 140° West) jeweils der nächste Name der Liste vergeben, unabhängig von Jahr oder Buchstaben.
Beispiel: | Der Hurrikan vor „Katrina“ trug den Namen „Jose“. Auf „Katrina“ folgten „Lee“ und „Maria“. Da der erste Hurrikan eines jeden Jahres mit „A“ anfängt, kann man leicht erkennen, wieviele Stürme es schon gegeben hat: „Katrina“ war der 11. Sturm des Jahres 2005, „Maria“ der 13. |
lfd. Nr. | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Arlene | Alberto | Andrea | Arthur | Ana | Alex |
2 | Bret | Beryl | Barry | Bertha | Bill | Bonnie |
3 | Cindy | Chris | Chantal | Cristobal | Claudette | Colin |
4 | Dennis | Debby | Dean | Dolly | Danny | Danielle |
5 | Emily | Ernesto | Erin | Edouard | Erika | Earl |
6 | Franklin | Florence | Felix | Fay | Fred | Fiona |
7 | Gert | Gordon | Gabrielle | Gustav | Grace | Gaston |
8 | Harvey | Helene | Humberto | Hanna | Henri | Hermine |
9 | Irene | Isaac | Ingrid | Iko | Ida | Igor |
10 | Jose | Joyce | Jerry | Josephine | Joaquin | Julia |
11 | Katrina | Kirk | Karen | Kyle | Kate | Karl |
12 | Lee | Leslie | Lorenzo | Lili | Larry | Lisa |
13 | Maria | Michael | Melissa | Marco | Mindy | Matthew |
14 | Nate | Nadine | Noel | Nana | Nicolas | Nicole |
15 | Ophelia | Oscar | Olga | Omar | Odette | Otto |
16 | Philippe | Patty | Pablo | Paloma | Peter | Paula |
17 | Rita | Rafael | Rebekah | Rene | Rose | Richard |
18 | Stan | Sandy | Sebastien | Sally | Sam | Shary |
19 | Tammy | Tony | Tanya | Teddy | Teresa | Tomas |
20 | Vince | Valerie | Van | Vicky | Victor | Virginie |
21 | Wilma | William | Wendy | Wilfred | Wanda | Walter |
Sollte dieser „Namensvorrat“ in einem Jahr nicht ausreichen werden die nachfolgenden tropischen Stürme nach dem Griechischen Alphabet benannt. Dies geschah erstmals in der Saison 2005, als der 22. Tropensturm der Saison Alpha, der 23. Beta, der 24. Gamma, der 25. Delta und der 26. Epsilon genannt wurden. Der erst einen Monat nach der offiziellen Saison aufgetretene Tropensturm Nummer 27 wurde demnach Zeta genannt, ein weiterer würde den Namen Eta bekommen. Sollte einer der nach dem griechischen Alphabet benannten Stürme so schwere Schäden verursachen, dass der Name von der Liste gestrichen wird, so würde dieser Buchstabe in jeder nachfolgenden Saison, in der griechische Buchstaben erforderlich werden, übersprungen werden.
Nennenswerte Hurrikane
- Großer Hurrikan von 1780
- Galveston-Hurrikan (1900)
- Labor Day Hurrikan 1935, USA
- Hurrikan Camille 1969, USA
- Hurrikan Allen 1980, Karibik
- Hurrikan Gilbert 1988, Karibik
- Hurrikan Andrew 1992, USA
- Hurrikan Mitch 1998, Karibik
- Hurrikan Ivan 2004, Grenada, Jamaica, Kuba, USA
- Hurrikan Catarina 2004, Süd-Brasilien
- Hurrikansaison 2005
- Hurrikan Dennis 2005, Kuba, USA
- Hurrikan Katrina 2005, USA
- Hurrikan Rita 2005, Kuba, USA
- Hurrikan Stan 2005, Mittelamerika
- Hurrikan Vince 2005, Azoren, Kanaren, Spanien
- Hurrikan Wilma 2005, Mexiko, USA
Literatur
- Matthew Mulcahy, Hurricanes and society in the British Greater Caribbean, 1624 - 1783, Baltimore : Johns Hopkins University Press 2006, 257 S., ISBN 0-8018-8223-0
Weblinks
- Pressespiegel und Newsletter zur Hurrikanforschung der Bremer AG Wissenschaft
- Liste tropischer Stürme (englisch)
- Verzeichnis der Hurrikan-Saisons (englisch)
- Liste der stärksten US-Hurrikane (englisch)
- Aktuelle Hurrikan-Informationen (englisch)
- Artikel des MIT über zunehmendes Bedrohungspotential (englisch)
- Stets aktuelle Hurrikan-Seite auf naturgewalten.de
- Ausführliche Hurrikan-Informationen des Zentrums für Unterrichtsmedien e.V.
- Englischsprachiges, grafisches Landkartenarchiv von Steven Babin und Ray Sterner mit den Verlaufswegen amerikanischer Hurrikans.
- Ausführliche Liste der zu vergebenen Namen für tropische Zyklone weltweit (englisch)