Apokryphen und Espreso TV: Unterschied zwischen den Seiten
Erscheinungsbild
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Änderung 124399359 von 88.70.53.200 rückgängig gemacht; |
K HC: Ergänze Kategorie:Gegründet 2013 |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Espreso tv''' (Ukrainisch: еспресо tv) ist eine private Fernsehstation in der [[Ukraine]], die seit November 2013 über den [[SES Astra|ASTRA]]-Fernsehsatelliten [[Astra 4A]] zu empfangen ist.<ref>[http://www.lyngsat.com/Astra-4A.html lyngsat.com: Astra 4A at 4.8°E]</ref>. |
|||
'''Apokryphen''' (auch ''apokryphe Schriften''; [[Altgriechische Sprache|altgr.]] {{Polytonisch|ἀπόκρυφος}} ''apokryphos'' ,verborgen‘; [[Plural]] {{Polytonisch|ἀπόκρυφα}} ''apokrypha'') sind Texte, die nicht in den [[Biblischer Kanon|biblischen Kanon]] aufgenommen wurden: entweder aus inhaltlichen Gründen, weil sie damals nicht allgemein bekannt waren, aus religionspolitischen Gründen, weil sie erst nach Abschluss des Kanons entstanden sind oder weil ihre Autorität nicht allgemein anerkannt war. |
|||
Am 22. Januar 2014 wurde der Journalist Dmytro Dvoychenkov, der Live-Filmmaterial für den Sender geliefert hatte, von der Polizei geschlagen, an einen unbekannten Ort gebracht und später wieder freigelassen.<ref>[http://www.kyivpost.com/content/ukraine/police-assault-journalist-providing-live-video-for-espresso-tv-335379.html Police assault journalist providing live video for Espresso TV]. [[Kyiv Post]]. 22 January 2014</ref> |
|||
== Begriff == |
|||
Der Begriff wurde im 2. Jahrhundert von christlichen Theologen geprägt und bedeutete anfangs nicht nur „außerkanonisch“, sondern zugleich „[[Häresie|häretisch]]“. Er wertete die ausgegrenzten Schriften als Irrlehre oder Fälschung ab. Er wurde vor allem auf Literatur aus dem Umfeld des [[Gnostizismus]] bezogen, wo man nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für Eingeweihte bestimmte Texte mit dem Wort „apokryph“ als Geheimlehren darstellte. |
|||
== Weblinks == |
|||
Am Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus kam es im [[Judentum]] im Zuge der Kanonisierung des [[Tanach]] zu einer Abgrenzung – und damit auch zu einer Ausgrenzung mehrerer Schriften, die nur noch in der [[Septuaginta]] enthalten sind. Die protestantischen Kirchen ordnen diese den Apokryphen des [[Altes Testament|Alten Testaments]] (AT) zu, während die katholische und orthodoxe Kirche einige davon in ihren Kanon aufgenommen haben. Bei den Apokryphen des [[Neues Testament|Neuen Testaments]] (NT) dagegen sind sich die christlichen [[Konfession]]en weitgehend einig darüber, dass diese nicht zur Bibel gehören. |
|||
* [http://espreso.tv/ Website von Espreso tv] |
|||
Bezogen auf das Neue Testament werden heute im wissenschaftlichen Sprachgebrauch jene außerkanonischen frühchristlichen Schriften unter diesen Oberbegriff gestellt, die nicht zu den Schriften der sogenannten [[Apostolische Väter|Apostolischen Väter]] gehören. Dieser Begriff wurde im 17. Jahrhundert für frühchristliche Schriften geprägt, von denen man eine Übereinstimmung mit der Lehre der [[Apostel]] (zur [[Mission (Christentum)|Mission]] berufenen [[Auferstehung]]szeugen [[Jesus von Nazaret|Jesu Christi]]) annimmt. Die Schriften der apostolischen Väter entstanden im Zeitraum von etwa 90 bis 150 n. Chr. Es handelt sich um lehrhafte, seelsorgerliche Briefe oder Kommentare zu bereits vorgegebenen NT-Überlieferungen. Dabei sind die Grenzen zu den eigentlichen Apokryphen fließend. Zu diesen zählt man heute auch sogenannte [[Agrapha]]: mündlich überlieferte Worte, Dialoge und Episoden von und über Jesus, die sonst in der NT-Überlieferung unbekannt sind und parallel dazu – auch innerhalb von Schriften der Apostolischen Väter – aufgeschrieben wurden. |
|||
Eine Apokryphe wird mit Sicherheit im Neuen Testament zitiert, nämlich [[Henoch]] in Judas 14, und [[Klemens von Alexandria]] verfasste um 200 n. Chr. einen Kommentar zur [[Offenbarung des Petrus]]. Insgesamt gesehen sind aber Bezugnahmen auf Apokryphen bei den Kirchenvätern selten. Allerdings sind Vergleiche mit der Verwendungshäufigkeit der kanonischen Bücher dadurch erschwert, dass viele Bibelstellenregister zu Kirchenväter-Ausgaben die Apokryphen nicht berücksichtigen. Soweit das geschieht, etwa bei Klemens von Alexandria, erscheinen sie als kaum verwendet.<ref> [[Franz Stuhlhofer]]: ''Der Gebrauch der Bibel von Jesus bis Euseb. Eine statistische Untersuchung zur Kanonsgeschichte.'' Wuppertal 1988, S. 50-55 (zu den NT-Apokrpyhen) und S. 149 (zu den AT-Apokryphen).</ref> Bei den Evangelien ist eine Beurteilung ihrer damaligen Verwendung dadurch erschwert, dass wir von manchen apokryphen Evangelien nur Bruchstücke besitzen. Daher können wir abweichende Evangelienzitate bei Kirchenvätern nicht klar einordnen – ob es sich dabei um eine Wiedergabe aus dem Gedächtnis, um eine Bezugnahme auf eine abweichende Handschriftentradition eines kanonischen Evangeliums oder um eine Bezugnahme auf ein apokryphes Evangelium handelt. |
|||
Für die Christenheit der ersten Jahrhunderte gehörten diese Apokryphen jedenfalls nicht zum Kreis der allgemein anerkannten Schriften. |
|||
== Apokryphen zum Alten Testament == |
|||
Der Umfang des Alten Testaments unterscheidet sich in den christlichen Konfessionen: Die katholische und die orthodoxe Kirche folgten mit ihrem AT-Kanon der [[Septuaginta]], während die [[Reformator]]en ihren [[Bibelübersetzung]]en den hebräischen [[Tanach]] zugrunde legten. Entsprechend werden im [[Protestantismus]] solche jüdischen Schriften zu den Apokryphen gezählt, die auch im Judentum nicht kanonisch sind. Sie sind in der [[Lutherbibel]] als „nützliche“, aber nicht „heilige“ Schriften in einem Anhangsteil abgedruckt. In den modernen Ausgaben der Lutherbibel sind sie zum Teil nicht mehr enthalten, in Bibelübersetzungen aus der [[Reformierte Kirche|reformierten]] Tradition waren sie anfangs enthalten ([[Zürcher Bibel]] von 1531), wurden aber später ausgeschlossen. |
|||
Die für die protestantischen Kirchen als apokryph geltenden Texte werden in der [[Römisch-Katholische Kirche|Katholischen Kirche]] zum Teil als [[Deuterokanonisch|deuterokanonische]] Schriften und in den orthodoxen Kirchen als [[Anaginoskomena]] („Zu Lesendes“) bezeichnet. Ein moderner Ausdruck für diese Schriften, der konfessionelle Neutralität anstrebt, ist „[[Spätschriften des Alten Testaments]]“. |
|||
Auch bibelnahe nichtkanonische Texte und Bücher, die nicht hebräisch verfasst sind oder deren hebräisches Original nicht erhalten blieb, gelten in allen christlichen Konfessionen als apokryphe Texte: z. B. das [[Äthiopisches Henochbuch|Äthiopische]] und das [[Slawisches Henochbuch|Slawische Henochbuch]] oder die verschiedenen Baruch-Apokalypsen ([[Syrische Baruch-Apokalypse|2. Baruch]], [[Griechische Baruch-Apokalypse|3. Baruch]] und [[Paralipomena Jeremiae|4. Baruch]]). |
|||
=== Apokryphen nach dem Tanach und dem evangelischen Kanon === |
|||
* [[Buch Judit]] |
|||
* [[Buch der Weisheit]] |
|||
* [[Buch Tobit]] (nach der [[Vulgata]] und nach Luther „Tobias“) |
|||
* [[Jesus Sirach]] |
|||
* [[Buch Baruch]] und [[Brief des Jeremia]] |
|||
* [[1. Buch der Makkabäer]] |
|||
* [[2. Buch der Makkabäer]] |
|||
* Zusätze zum [[Buch Ester]] |
|||
* Zusätze zum [[Buch Daniel]] |
|||
* [[Gebet des Manasse]] |
|||
Diese Schriften werden in der Lutherbibel als „Apokryphen“ bezeichnet und unter diesem Namen und in dieser Reihenfolge mit abgedruckt. |
|||
Alle anderen Apokryphen werden nicht dazugerechnet. |
|||
=== Apokryphen nach dem katholischen Kanon === |
|||
Die Apokryphen des evangelischen Kanons sind in katholischen Bibelausgaben offizieller Teil des Kanons, darüber hinaus gibt es noch diese Teile: |
|||
* [[3. Buch Esra]] |
|||
* [[4. Buch Esra]] |
|||
* [[3. Buch der Makkabäer]] |
|||
* [[4. Buch der Makkabäer]] |
|||
* [[Gebet des Manasse]] |
|||
* [[Psalm 151]] |
|||
* [[Psalmen Salomos]] |
|||
* [[Buch der Jubiläen]] |
|||
* [[Buch des Benoni]] |
|||
== Apokryphen zum Neuen Testament == |
|||
Als ''Neutestamentliche Apokryphen'' werden frühe christliche Schriften bezeichnet, die inhaltlich und der Gattung nach ähnlich wie die Schriften des Neuen Testaments vorrangig [[Jesus von Nazaret|Jesus Christus]] verkünden wollen, aber in den neutestamentlichen Kanon nicht aufgenommen wurden und auch keine Lehrschriften der [[Apostolische Väter|Apostolischen Väter]] sind. |
|||
Dazu gehören vor allem eine Reihe von [[Evangelium (Buch)|Evangelien]], die oft unter dem Namen eines [[Apostel]]s Jesu (d.h. als [[Pseudepigraph]]) in der Zeit bis zum 4. Jahrhundert veröffentlicht wurden. Viele dieser Texte sind nicht vollständig im Original erhalten, sondern nur in Fragmenten. Manche sind sogar nur aus Zitaten oder Erwähnungen bei den [[Kirchenvater|Kirchenvätern]] bekannt. Seit den Funden von [[Nag-Hammadi-Schriften|Nag Hammadi]] wurden jedoch einige dieser Texte in [[Kopten|koptischen]] Versionen wiederentdeckt. |
|||
Während die historisch-kritische Forschung früher oft alle Apokryphen für später und inhaltlich vom NT abhängig entstanden erklärte, hat sich dieses Bild durch neuere Schriftfunde differenziert: |
|||
* das [[Petrusevangelium]] (entdeckt 1886), |
|||
* die [[Oxyrhynchus Papyri]] ab 1897 ausgegraben, nur ein kleiner Teil ist bisher publiziert. |
|||
* der [[Papyrus Egerton 2|Egerton-Papyrus]] (1935), |
|||
* das [[Thomasevangelium]] unter den Schriften von Nag Hammadi (1945–47), |
|||
Teilweise wird in der Forschung die Auffassung vertreten, dass vor allem im Thomasevangelium unabhängige und ältere Traditionen von Äußerungen des historischen Jesus überliefert sind.<ref>Vgl. z. B. G. Theißen / A. Merz: ''Der historische Jesus. Ein Lehrbuch.'' Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 3. A. 2001 (1. A. 1996), ISBN 3-525-52198-7: „Häufig bietet das ThEv Logien in einer traditionsgeschichtlich älteren Fassung als die Synoptiker.“ (S. 53) „Setzt man voraus, daß im ThEv ein eigenständiger und in frühe Zeit zurückreichender Traditionsstrang urchristlicher Spruchüberlieferung vorliegt, ist seine hohe historische Bedeutung evident, besonders wegen der inhaltlichen Breite der Überlieferung. Wie bei den synoptischen Evangelien läßt sich ... die Vorgeschichte des Spruchgutes aufhellen ...“ (S. 54).</ref> Andere Bibelwissenschaftler sehen dagegen gerade in dieser Schrift z. B. eine Abhängigkeit von anderen Evangelien, sowie teils starke redaktionelle Bearbeitungen z. B. unter dem Einfluss des sog. [[Gnostizismus]]. |
|||
Viele dieser Texte waren zum Zeitpunkt der Kanonbildung nicht genügend bekannt oder nicht als autoritativ anerkannt. Von diesen apokryphen Texten sind Schriften zu unterscheiden, die ebenfalls zu jener Zeit entstanden sind, aber weder Aufnahme in den Kanon des Neuen Testaments gefunden haben, noch in Gemeinden verwendet wurden, die später Teil der Großkirche wurden, sondern als häretisch ausgeschieden wurden. Die Unterscheidung orthodoxer und häretischer Positionen, insbesondere von Großkirche und [[Gnostizismus]], bildete sich aber erst in den ersten Jahrhunderten heraus und wurde unter anderem durch Apologeten wie [[Justin der Märtyrer|Justin den Märtyrer]] und [[Irenäus von Lyon]] kriteriologisch fundiert. Daher ist anzunehmen, dass sich viele später als „gnostisch“ und „häretisch“ beurteilten Gemeinden und Gemeindemitglieder anfangs nicht als vom sonstigen Christentum verschieden verstanden haben. Die Unterscheidung „orthodoxer christlicher Apokryphen“ und „gnostischer häretischer Schriften“ ist daher oftmals problematisch. Grundsätzlich wird angenommen, dass die Kanonbildung oftmals entlang der sich herausbildenden Opposition zu als Häretiken ausgeschiedenen Positionen verlief, so dass Texte, auf welche sich „Häretiker“ hätten berufen können, aus dem Kanon ausgeschieden wurden, um die großkirchliche Identität zu festigen.<ref>Ausführliche Darstellung: Johann Ev. Hafner: ''[http://www.uni-potsdam.de/db/religion/getdata.php?ID=218 Selbstdefinition des Christentums]. Ein systemtheoretischer Zugang zur frühchristlichen Ausgrenzung der Gnosis''. Herder, Freiburg 2003, ISBN 3-451-28073-6</ref> |
|||
Nicht zu den neutestamentlichen Apokryphen gezählt werden Texte, die zwar einen ähnlichen Offenbarungsanspruch erheben wie die Evangelien, aber historisch in den ersten Jahrhunderten nicht nachgewiesen sind, z. B. das [[Barnabasevangelium]], die Offenbarungen [[Jakob Lorber]]s oder die [[Holy Piby]]. |
|||
=== Fragmente apokrypher Evangelien === |
|||
==== [[Papyrus Egerton 2]] ==== |
|||
Antikes [[Codex]]-Fragment eines unbekannten [[Evangelium (Buch)|Evangeliums]], das in [[Ägypten]] gefunden und 1935 erstmals veröffentlicht wurde. |
|||
==== [[Geheimes Markusevangelium]] ==== |
|||
Fragment eines Briefs von [[Clemens von Alexandria]] an einen sonst unbekannten Theodoros aus [[Alexandria]]. Es beschreibt ein ''„geistigeres Evangelium [des Markus] zum Gebrauch für jene, die eben vervollkommnet wurden“,'' und zitiert eine [[Perikope (Liturgie)|Perikope]] aus diesem Evangelium. Das Fragment wurde 1958 von Professor Morton Smith im Kloster von [[Mar Saba]] entdeckt und 1973 erstmals herausgegeben. Das Original scheint verloren gegangen zu sein. |
|||
==== [[Petrusevangelium]] ==== |
|||
1886 wurde ein Fragment dieses bis dahin nur aus Notizen bei [[Eusebius von Caesarea]] bekannten Evangeliums in [[Ägypten]] entdeckt. Die Handschrift wird in das frühe 9. Jahrhundert datiert, aber der Text war schon im 2. Jahrhundert in Ägypten verbreitet, wie einige Fragmente davon aus [[Oxyrhynchos]] belegen. |
|||
Das Fragment enthält einen verkürzten Passionsbericht mit [[Simon Petrus|Petrus]] als Ich-Erzähler. Er beginnt mit dem Händewaschen des Pilatus und weist Herodes und den Juden die Alleinschuld an Jesu Tod zu. Jesu Auferstehung aus dem Grab geschieht hier vor vielen Zeugen und mit phantastischen Zügen. Nach der Rückkehr der Jünger nach Galiläa begegnet Jesus den drei erstberufenen Jüngern Petrus, Andreas und Levi am [[See Genezareth]] (vgl. {{B|Joh|21}}). |
|||
H. Köster hielt dies für die älteste Auferstehungsvision, die im [[Evangelium nach Markus|Markusevangelium]] aus theologischen Gründen weggelassen worden sei. [[Martin Dibelius]] dagegen nahm an, der Autor habe alle kanonischen Evangelien gekannt, diese aus dem Gedächtnis nacherzählt und mit alttestamentlichen Zitaten ergänzt. Er kannte die Rechtsverhältnisse in Palästina nicht und sein Text enthält stark [[Antijudaismus|antijudaistische]] Züge, so dass [[Gerd Theißen]]<ref>Gerd Theißen: ''Der historische Jesus''. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-52198-7, S. 62</ref> seinen Wert für die Erklärung des Todes Jesu gering veranschlagt. |
|||
==== Papyrus Oxyrhynchos 840 ==== |
|||
Dieses winzige Bruchstück wurde 1905 in [[Oxyrhynchos]] von [[Bernard Pyne Grenfell|Grenfell]] und [[Arthur Surridge Hunt|Hunt]] entdeckt. Es enthält unter anderem ein Streitgespräch Jesu mit dem pharisäischen Oberpriester Levi über die Vorschriften zur Reinigung vor dem Betreten des Vorhofes des [[Israelitischer Tempel|israelitischen Tempels]] durch Jesus und seine Jünger (vgl. {{B|Mk|7|1}}; {{B|Mt|15|1}}). Es betont ähnlich wie synoptische Texte die innere und nicht die äußere Reinheit, die mit der christlichen [[Taufe]] vollgültig gegeben sei. |
|||
Es ist ein kleines beidseitig beschriebenes Blatt (8,5 zu 7 cm), das wahrscheinlich als [[Amulett]] gedient hatte. |
|||
Manche Forscher wie [[Joachim Jeremias]] nehmen an, dass es zu einem vormarkinischen Evangelium gehörte. Es wäre dann das älteste bekannte Evangelienfragment. |
|||
==== Papyrus Oxyrhynchos 1224 ==== |
|||
Reste eines Papyrusbuches aus [[Oxyrhynchos]]. Der Text wurde erstmals von Grenfell und Hunt (in Ox. Pap. X, 1914, S. 1–10) editiert. Aufgrund des schlechten Zustands der Blätter war eine Identifikation mit einem apokryphen Evangelium bislang nicht möglich. Die Schrift des Fragments legt eine Datierung ins 4. Jahrhundert nahe. |
|||
==== Papyrus Cairensis 10 735 ==== |
|||
Papyrusblatt aus dem 6. oder 7. Jahrhundert mit Fragmenten eines unkanonischen Evangeliums, möglicherweise aber auch der Text eines Evangelienauszugs oder einer Predigt. Der Inhalt bezieht sich auf die Verkündigung der Geburt Jesu und die Flucht nach Ägypten mit Bezügen zu {{B|Mt|2|13}} bzw. {{B|Lk|1|36}}. |
|||
==== Fajjumfragment ==== |
|||
Kurzes Fragment mit verkürzter, älterer [[Abendmahl Jesu|Abendmahl]]sszene. Die Papyrus-Abschrift aus dem 3. Jahrhundert wurde von G. Bickel 1885 in Wien gefunden und 1887 herausgegeben (''Mittheilungen aus der Sammlung der Papyrus Erzherzog Rainer I'', 1887, S. 54–61). "Fajjum ist der mutmaßliche Fundort in Ägypten. Entstehung: mutmaßlich 60-65 n. Chr."<ref>Klaus Berger, Christiane Nord: Das Neue Testament und frühchristliche Schriften. Frankfurt 1999, S. 312.</ref> |
|||
==== Straßburger koptischer Papyrus ==== |
|||
Der [[Straßburger koptischer Papyrus|Straßburger koptische Papyrus]] ist das Fragment eines apokryphen Evangeliums aus dem 5. oder 6. Jahrhundert, das sich seit 1899 im Besitz der Straßburger Landes- und Universitätsbibliothek befindet. |
|||
=== Evangelien === |
|||
Die in dieser Gruppe zusammengefassten Texte sind nicht unbedingt Evangelien im engeren Sinn, d. h. Erzählungen des Lebens und Wirkens Jesu. Es sind aber Offenbarungstexte, also Evangelien im weiteren Sinn und/oder Evangelien aufgrund des überlieferten Namens. |
|||
<!-- alphabetisch --> |
|||
* Ägypterevangelium: |
|||
** [[Griechisches Ägypterevangelium]] |
|||
** [[Koptisches Ägypterevangelium]] (gnostisch) |
|||
* [[Bartholomäusevangelium]] |
|||
* [[Dialog des Erlösers]] (gnostisch) |
|||
* [[Evangelienharmonie]] (Diatessaron) |
|||
* [[Ebionitenevangelium]] (judenchristlich) |
|||
* [[Evangelium der Eva]] |
|||
* [[Hebräerevangelium]] (judenchristlich) |
|||
* [[Protevangelium des Jakobus]] |
|||
* [[Judasevangelium]] (gnostisch) |
|||
* Kindheitsevangelien: |
|||
** [[Arabisches Kindheitsevangelium]] |
|||
** [[Kindheitsevangelium nach Thomas]] |
|||
* [[Evangelium des Marcion]] (gnostisch) |
|||
* [[Evangelium der Maria]] (gnostisch) |
|||
* [[Matthiasevangelium]] |
|||
* [[Nazaräerevangelium]] (judenchristlich) |
|||
* [[Petrusevangelium]] (gnostisch) |
|||
* [[Nikodemusevangelium]] |
|||
* [[Philippusevangelium]] (gnostisch) |
|||
* [[Pseudo-Matthäus-Evangelium]] |
|||
* [[Thomasevangelium]] (gnostisch) |
|||
* [[Evangelium der Wahrheit]] (gnostisch) |
|||
=== Apostelakten {{Anker|Apostelakten}} === |
|||
Als (apokryphe) Apostelakten werden Schriften bezeichnet, die (teilweise in romanhaft-phantastischer Form) die Taten ([[Latein|lat.]] ''acta''), insbesondere die Missionsreisen eines der Apostel beschreiben. Vorbild ist dabei die [[Apostelgeschichte des Lukas]], deren zweiter Teil von den Missionsreisen des [[Paulus (Apostel)|Paulus]] berichtet. Dementsprechend nennt man zum Beispiel die „Thomasakten“ auch „Apostelgeschichte des Thomas“. |
|||
Zur Gruppe der Apostelakten gehören: |
|||
<!-- alphabetisch --> |
|||
* [[Acta Petri et Andreae]] |
|||
* [[Andreasakten]] (Acta Andreae) |
|||
* [[Barnabasakten]] (Acta Barnabae) |
|||
* [[Bartholomäusakten]] |
|||
* [[Johannesakten]] (Acta Ioannis) |
|||
* [[Paulusakten]] (Acta Pauli, [[Thekla (Heilige)|Theklalegende]]) |
|||
* [[Petrusakten]] (Acta Petri) |
|||
* [[Philippusakten]] (Acta Philippi) |
|||
* [[Thomasakten]] (Acta Thomae) |
|||
* [[Thaddäusakten]] (Acta Thaddei) |
|||
=== Briefe === |
|||
Es handelt sich um eine Gruppe sehr unterschiedlicher Schriftstücke, von denen einige einfach nachträgliche Kompilationen von Paulus-Zitaten (aus den kanonischen Briefen) sind, um Lücken in der Biografie des Paulus zu füllen. Der Barnabasbrief ist eigentlich kein Brief, sondern eher ein theologisches Traktat, das in die Gruppe der [[Apostolische Väter|Apostolischen Väter]] gehört und zeitweise in manchen Kirchen als kanonisch galt. |
|||
<!-- alphabetisch --> |
|||
* [[Abgarlegende|Abgarbriefe]] |
|||
* Briefe des Paulus: |
|||
** [[3. Korintherbrief]] ''(ist in der armenischen Kirche kanonisch)'' |
|||
** [[3. Thessalonicherbrief]] |
|||
** [[Laodizenerbrief#Laodizenerbrief in der Vulgata|Laodizenerbrief]] (lateinisch) |
|||
* [[Brief des Barnabas]] |
|||
=== Apokalypsen === |
|||
<!-- alphabetisch --> |
|||
* [[Apokalypse der Maria]] (gnostisch) |
|||
* [[1. Apokalypse des Jakobus]] (gnostisch) |
|||
* [[2. Apokalypse des Jakobus]] (gnostisch) |
|||
* [[3. Apokalypse des Jakobus]] (gnostisch) |
|||
* [[Apokalypse des Petrus]] (gnostisch) |
|||
* [[Apokalypse des Paulus (NHC)]] |
|||
* [[Syrische Baruch-Apokalypse]] |
|||
* [[Griechische Baruch-Apokalypse]] (3. Baruch) |
|||
* [[Der Hirte des Hermas|Hirte des Hermas]] |
|||
=== Authentische, aber nicht kanonische Werke === |
|||
Diese Schriften wurden zumeist von Kirchenvätern verfasst, sind auch in ihrem Wert anerkannt, aber gelten nicht als Schriften, die allgemeinverbindlichen Charakter für alle Zeiten haben. Trotzdem wurden einige davon zeitweise offiziell im Gottesdienst verlesen. |
|||
* [[Agrapha]] |
|||
* [[Didache]] |
|||
* [[Der Hirte des Hermas|Hirte des Hermas]] |
|||
* Clemensbriefe: |
|||
** [[1. Clemensbrief]] |
|||
** [[2. Clemensbrief]] |
|||
* [[Ignatiusbriefe|Briefe des Ignatius]]: |
|||
** [[Brief des Ignatius an die Epheser]] |
|||
** [[Brief des Ignatius an die Magnesier]] |
|||
** [[Brief des Ignatius an die Philadelphier]] |
|||
** [[Brief des Ignatius an die Römer]] |
|||
** [[Smyrnaerbrief des Ignatius]] |
|||
* Briefe des [[Polykarp von Smyrna]]: |
|||
** [[Zeugnis des Polykarp]] |
|||
** [[Brief des Polykarp an die Philipper]] |
|||
=== Andere Schriften === |
|||
* [[Paralipomena Jeremiae]] |
|||
* [[Abraham-Apokalypse]] (Die aus dem 2. Jahrhundert stammende Abraham-Apokalypse beschreibt die [[Himmelfahrt]] Abrahams) |
|||
* [[Adambücher]] |
|||
* [[Interrogatio Johannis]] |
|||
* [[Pistis Sophia]] |
|||
* [[Jesus Sutras]] (christliche Predigten in chinesischer Sprache, 7.-10. Jahrhundert) |
|||
* [[Legenda Aurea]] |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
<references /> |
<references /> |
||
[[Kategorie:Fernsehsender (Ukraine)]] |
|||
== Literatur == |
|||
[[Kategorie:Unternehmen (Kiew)]] |
|||
=== Textausgaben === |
|||
[[Kategorie:Medien (Kiew)]] |
|||
* [[Emil Kautzsch]]: ''Die Apokryphen und [[Pseudepigraph]]en des [[Altes Testament|Alten Testaments]].'' 2 Bände. Mohr, Tübingen, 1900. Reprint: Olms, Hildesheim 1992, ISBN 3-487-05587-2 (in Verbindung mit Fachgenossen). |
|||
[[Kategorie:Gegründet 2013]] |
|||
* Paul Rießler: ''Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel''. Kerle/Rühling, Heidelberg 1928. Nachdruck: Kerle, Freiburg i.Br. 1988, ISBN 3-600-30046-6. |
|||
* Erich Weidinger: ''Die Apokryphen – Verborgene Bücher der Bibel''. Bechtermünz, München 1999, ISBN 3-86047-474-X (Apokryphen des alten und neuen Testaments). |
|||
* [[Wilhelm Schneemelcher]]: ''Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Übersetzung''. 2 Bde. Mohr, Tübingen 1999, ISBN 3-16-147252-7 (Ausführliche Beschreibungen). |
|||
* [[Klaus Berger (Theologe)|Klaus Berger]], Christiane Nord: ''Das Neue Testament und frühchristliche Schriften''. Insel, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-458-16970-9 (Deutsche Übersetzung der Texte). |
|||
* Katharina Ceming, Jürgen Werlitz: ''Die verbotenen Evangelien.'' Erweiterte Neuausgabe. Marixverlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-146-9 (Apokryphe Schriften). |
|||
* Uwe-Karsten Plisch: ''Was nicht in der Bibel steht. Apokryphe Schriften des frühen Christentums''. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2006, ISBN 3-438-06036-1. |
|||
* [[Alfred Pfabigan]]: ''Die andere Bibel. Gottes verbotene Worte.'' Eichborn, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-8218-5599-1. |
|||
* Edgar Hennecke (Hg.): ''Die verborgenen Akten der ersten Christen''. Marixverlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-86539-106-0. |
|||
* Alfred Schindler (Hg.): ''Apokryphen zum Alten und Neuen Testament, mit 20 Handzeichnungen von Rembrandt'', Manesse Bibliothek der Weltliteratur, Manesse Verlag Zürich, 2. Aufl. 1988, ISBN 3-7175-1756-2. |
|||
=== Sekundärliteratur === |
|||
* Wilibald Grimm, [[Otto Fridolin Fritzsche]]: ''Kurzgefaßtes exegetisches Handbuch zu den Apokryphen des Alten Testaments''. Leipzig 1851–1860. |
|||
*{{RE|I,2|2838|2841|Apokryphen|[[Adolf Jülicher]]|RE:Apokryphen}} |
|||
* Dieter Lührmann: ''Die apokryph gewordenen Evangelien''. Brill, Leiden – Boston 2004, ISBN 90-04-12867-0 (Studien zu neuen Fragmenten). |
|||
== Weblinks == |
|||
{{commonscat|Deuterocanonical books}} |
|||
{{Wiktionary|Apokryphe}} |
|||
;Primärtexte |
|||
* [http://www.sacred-texts.com/chr/apo/index.htm Sammlung apokrypher Texte (AT/NT)] (englisch) |
|||
* R. H. Charles: [http://www.ccel.org/c/charles/otpseudepig/home.html The Apocrypha and Pseudepigrapha of the Old Testament], Clarendon Press, Oxford 1913 (engl.) |
|||
* [http://www.intratext.com/BIBLE/default.htm Intratext: Sammlung apokrypher Texte (AT/NT)] (mehrsprachig, meist englisch) |
|||
* [http://www-user.uni-bremen.de/~wie/nt-apokrypha.html Neutestamentliche Apokryphen] (Thomasevangelium, Petrusevangelium, Das Geheime Evangelium des Markus, Papyrus Egerton 2, Das Proto-Evangelium des Jakobus u. a.) |
|||
* Montague Rhodes James: ''The Lost Apocrypha of the Old Testament: their Titles and Fragments'', Collected, Translated and Discussed, London: Society for Promoting Christian Knowledge - NY: Macmillan 1920, [http://ccat.sas.upenn.edu/rs/rak/publics/mrjames/jamesnew.htm Onlineausgabe] aktualisiert von Robert A. Kraft |
|||
* Robert A. Kraft: [http://ccat.sas.upenn.edu/rs/rak/publics/mrjames/NTParabib.htm Parabiblical Literature Associated with Early Christian (NT) Names], The Lost Apocrypha of the New Testament Project, nach dem Vorbild von James 1920 |
|||
* [http://www.archive.org/stream/apocryphalactsof00pickuoft#page/n0/mode/2up Pick, Bernhardt, The Apocryphal Acts of Paul, Peter, John, Andrew and Thomas, Chicago 1909] |
|||
;Sekundärliteratur |
|||
* {{WiBiLex|Apokryphen (AT)|Autoren=Martin Beck}} |
|||
* [http://www.uni-leipzig.de/~nt/asp/index.htm Arbeitshilfen für das Studium der Pseudepigraphen - Bibliographien und Links] |
|||
* [[James H. Charlesworth]]: [http://www.tonyburke.ca/wp-content/uploads/charlesworth-bibliography.doc An Annotated Bibliography for the New Testament Apocrypha] ([[Microsoft Word|MS Word]]; 355 kB), basierend auf Ders.: ''Research on the New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha'', in: [[ANRW]] 25/2, New York: De Gruyter 1988. |
|||
[[Kategorie:Apokryphen| ]] |
|||
[[Kategorie:Jüdische Theologie]] |
|||
[[Kategorie:Visionsliteratur]] |
Version vom 7. März 2014, 02:32 Uhr
Espreso tv (Ukrainisch: еспресо tv) ist eine private Fernsehstation in der Ukraine, die seit November 2013 über den ASTRA-Fernsehsatelliten Astra 4A zu empfangen ist.[1].
Am 22. Januar 2014 wurde der Journalist Dmytro Dvoychenkov, der Live-Filmmaterial für den Sender geliefert hatte, von der Polizei geschlagen, an einen unbekannten Ort gebracht und später wieder freigelassen.[2]