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Pyranometer und Israel-Mission: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Israel-Mission''' war eine Verwaltungseinrichtung des Staates [[Israel]] zur Abwicklung von [[Deutsche Wiedergutmachungspolitik|Wiedergutmachungsleistungen]]. Grundlage für seine Einrichtung war das [[Luxemburger Abkommen]] vom 11. September 1952, auf Grund dessen die [[Bundesrepublik Deutschland]] an den Staat Israel [[Ware]]n als Aufbauhilfe lieferte. Die Mission hatte ihren Sitz in [[Köln]].
[[Datei:Pyranometer_sr11_hukseflux.gif|thumb|alt=alt text|Ein SR11 Pyranometer zur Messung der Strahlungsflussdichte der Sonne]]


== Geschichte ==
Ein '''Pyranometer''' (v. [[altgriechische Sprache|altgriech.]] {{polytonisch|πῦρ}} ''pyr'' „Feuer“ und {{polytonisch|οὐρανός}} ''ouranós'' „Himmel“) dient der Messung der eintreffenden globalen [[Globalstrahlung|Sonneneinstrahlung]].
Die Errichtung der Mission leitete sich aus §&nbsp;12 des »Abkommen vom 10.&nbsp;September 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel« („Luxemburger Abkommen“) ab. Dieser bestimmte, dass der Staat Israel als einzigen Vertreter die Mission nach Deutschland entsendet.<ref>''Abkommen vom 10.&nbsp;September 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel „Luxemburger Abkommen“''</ref> Die offizielle Arbeitsaufnahme der Mission erfolgte am 4. Mai 1953 und ging mit der Schließung des [[Konsul]]ats in [[München]] einher.<ref name="Jelinek2004" /> Da die beiden Staaten erst 1965 diplomatische Beziehungen aufnahmen, besaßen die Mission und ihre Mitarbeiter keinen diplomatischen Status. Sie war eine dem israelischen [[Finanzministerium]] unterstellte „Handelsmission“ (sog. ''Einkaufsdelegation'') mit einem einzigen Auftrag, nämlich die Beschlüsse aus dem 1952 ratifizierten Abkommen verwaltungsmäßig zu begleiten.<ref name="Rundschau1955" />. Darüber hinaus gestattete die Bundesrepublik der Mission nach langwierigen Verhandlungen, eine Konsularabteilung zu führen. Diese unterstand dem [[Misrad ha'Chuz (משרד החוץ)|israelischen Außenministerium]]. Im März 1959, auf dem Höhepunkt ihrer Tätigkeit, betrug die Anzahl der Mitarbeiter der Mission 158.<ref name="Jelinek2004" />
Mit anderen Worten: Ein Pyranometer ist ein Sensor zum Messen der [[Bestrahlungsstärke]] der Sonne (in Watt pro Quadratmeter) mit einem Sichtfeld von 180 Grad.


Auf Basis jährlich neu vereinbarter, bereits im Abkommen verankerter Warenlisten, kaufte die Mission in Deutschland industrielle Güter auf, deren Wert in den Jahren 1953 bis 1955 bei durchschnittlich 250 Millionen [[Deutsche Mark|DM]] pro Jahr lag. Die Waren sollten vereinbarungsgemäß die Ansiedlung und Wiedereingliederung jüdischer Flüchtlinge in Israel verbessern.<ref name="Rundschau1955" /> Das Gesamtvolumen des Abkommens bis zur Auflösung der Mission im Jahr 1965 belief sich auf über 3&nbsp;Milliarden DM.<ref>[http://www.dhm.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/JahreDesAufbausInOstUndWest/GegenwaertigeVergangenheit/luxemburgerAbkommen.html Informationen zum Vertrag auf dhm.de] abgerufen am 13.&nbsp;Februar 2013.</ref> Diese Wiedergutmachungsleistungen waren in Israel unter dem Namen ''Schilumim'' („Vergeltung“, „Zahlung“) bekannt, den der israelische Außenminister [[Mosche Scharet]] geprägt hatte.<ref name="Jelinek2004" />{{Rp|92}}
Pyranometer werden in der [[Meteorologie]], [[Klimatologie]], [[Bauphysik]] und bei Forschungen über [[Solarenergie]] vielfach angewendet. Sie werden in Meteorologischen Stationen gebraucht, meistens waagerecht montiert und neben Solarzellen, meistens parallel zur Fläche der Solarzelle angebracht.
Pyranometer entsprechen dem [[ISO]] 9060-Standard [http://www.iso.org/iso/iso_catalogue/catalogue_tc/catalogue_detail.htm?csnumber=16629], der auch durch die [[World Meteorological Organization]] anerkannt ist. Dieser Standard unterscheidet drei Klassen. Die beste Klasse wird „secondary standard“ genannt, die zweitbeste „first class“ und die letzte „second class“.


Die Leitung der Mission lag in Händen des Wirtschaftsexperten [[Felix Elieser Shinnar]], der sein Amt im Rang eines Botschafters versah. Doch war er nicht der Repräsentant eines Staates, sondern nur der „Chef einer nichtdiplomatischen Regierungsagentur“, was bei diplomatischen Empfängen zu Protestnoten arabischer Länder führen konnte.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43063039.html Der Spiegel, 4/1960: ''Streit im Hufeisen''] abgerufen am 15.&nbsp;Februar 2013.</ref> Zuvor war er als stellvertretender Leiter der israelischen Abordnung maßgeblich an der Ausarbeitung des Wiedergutmachungsabkommens beteiligt.<ref>[[Hartmut Weber (Archivar)|Hartmut Weber]] (Hrsg.): ''Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung, Band&nbsp;16. 1963,'' [[R. Oldenbourg Verlag|Oldenbourg Wissenschaftsverlag]], München 2006, ISBN 978-3-486-57918-5, S.&nbsp;546.</ref> Seine Dienstzeit war von einem großen Engagement für den Aufbau der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel geprägt.<ref name="Becker-Jákli" /> Ein Bericht in der Kölnischen Rundschau vom 22.&nbsp;Mai 1955 hob hervor, dass Shinnar von Beginn an um die Pflege guter Beziehungen „bestrebt“ war und großen Wert auf „äußerste Sparsamkeit“ legte.<ref name="Rundschau1955" />
== Messprinzip ==


Die Dauer des Luxemburger Abkommens, damit der Wiedergutmachungsleistungen und der Geschäftsgrundlage der Israel-Mission, war an die Höhe der von Deutschland an Israel gezahlten Jahresraten gekoppelt. Auf Basis der vorgesehenen Jahresrate von 310 Millionen D-Mark wäre das Abkommen zum 31. März 1965 ausgelaufen, was sich aufgrund einer vertragsgemäßen Reduzierung auf 250 Millionen D-Mark um ein Jahr auf den 31. März 1966 verzögerte. Daraufhin wurde die Israel-Mission im Mai 1966 aufgelöst.<ref name="Jelinek2004" />{{Rp|440}}
Pyranometer erfassen normalerweise die aus dem Halbraum über dem Sensor eintreffende Strahlung. Diese Strahlung um den sichtbaren [[Wellenlänge]]nbereich des [[Solarstrahlung|Sonnenlicht]]spektrums wird [[Globalstrahlung]] genannt und besteht aus der direkten Sonneneinstrahlung ([[Direktstrahlung]]) und aus der [[Diffuses Licht|diffusen]] Himmelsstrahlung ([[Diffusstrahlung]]). Meist wird der Strahlungseinfall auf eine horizontale Fläche gemessen. Das Pyranometer besteht aus einer Abdeckung, die es vor Umwelteinflüssen schützt und aus einer geschwärzten [[Thermosäule]]. Das Ausgabesignal ist mittels eines Kalibrierfaktors direkt proportional zur [[Bestrahlungsstärke]], die in Watt pro Quadratmeter gemessen wird. <br>
Für eine Wärmeflussdichte- oder Irradiationsmessung ist das Richtungsverhalten proportional zum [[Kosinus]] vom [[Einfallswinkel]]; also maximalen [[Response_(Mathematik)|Response]], wenn die Strahlung senkrecht auf den Sensor fällt (senkrecht zur Fläche, Sonne im [[Zenit (Richtungsangabe)|Zenit]], 0 Grad Einfallswinkel), null Response bei einem Einfallswinkel von 90 Grad und 0,5 bei 60 Grad.<br>
Hieraus folgt, dass ein Pyranometer eine sogenannte „directional response“ oder „cosine response“ haben sollte, der nahe bei der idealen Kosinuscharakteristik liegt.


== Verwaltungssitz ==
<!--Es zählt innerhalb der meteorologischen Strahlungsmessgeräte zur Gruppe der "Schwarz-Weiß"-Flächen-Pyranometer. Die in der Meteorologie wichtige Größe "Globalstrahlung" muss unter allen Witterungsverhältnissen bestimmt werden, sodass nur eine entsprechend robuste und korrosionsfeste Ausführung entspricht.-->
In der Frage des Sitzes der Mission konnte diese zwischen mehreren Städten in [[Westdeutschland]] auswählen. Dabei fiel die Entscheidung zu Gunsten von Köln und zu Ungunsten der „[[Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland|provisorischen]]“ Hauptstadt [[Bonn]] unter anderem aus der Erwägung heraus, den Eindruck einer offiziellen diplomatischen Vertretung in und [[Diplomatische Anerkennung|Anerkennung]] der Bundesrepublik Deutschland durch Israel zu vermeiden, dennoch aber in der Nähe des Regierungssitzes zu bleiben.<ref name="Jelinek2004">Yeshayahu A. Jelinek: ''Deutschland und Israel 1945-1965: ein neurotisches Verhältnis''. In: ''Studien zur Zeitgeschichte'', Band 66, Oldenbourg Verlag, 2004, S. 251 ff.</ref> Auch das nahegelegene und für die Aktivitäten der Handelsmission bedeutende [[Ruhrgebiet]], Zentrum der [[Schwerindustrie]], beeinflusste vermutlich die Entscheidung. Andererseits war es möglicherweise auch eine „[[Ritterlichkeit|chevalereske Geste]]“ gegenüber dem [[R. Oldenbourg Verlag|Bundeskanzler]] [[Konrad Adenauer]].


Mit Aufnahme ihrer Tätigkeit in Köln, im April 1953, „hauste“ die Mission zunächst für rund ein Jahr in unzureichenden Räumlichkeiten in den Gebäuden der [[Synagogen-Gemeinde Köln|Synagogengemeinde]] in der ([[Köln-Ehrenfeld|Ehrenfelder]]) Ottostraße&nbsp;85, dem vormaligen [[Jüdisches Wohlfahrtszentrum|Jüdischen Krankenhaus]]. Im Frühjahr 1954 konnten dann etwa 60&nbsp;Räume in dem Neubau der [[Sparkasse KölnBonn|Stadtsparkasse Köln]] am Habsburgerring 2–12 bezogen werden.<ref name="Rundschau1955" /> Das kurz zuvor nach Entwurf der Architekten [[Theodor Kelter]] und Toni Schunk fertiggestellte Bürogebäude<ref>Wolfram Hagspiel: ''Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts.'' (=''Stadtspuren. Denkmäler in Köln,'' Band 8), [[J.P. Bachem Verlag]], Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, 2.&nbsp;Teil, S.&nbsp;860.</ref> war jedoch auch mangels geeigneter Warenlagerungsmöglichkeiten dauerhaft ungeeignet.<ref name="Rundschau1955">Kölnische Rundschau: ''Israel-Mission im eigenen Haus.''</ref>
== Bauarten ==
=== Pyranometer (Standard)===
Die Hauptbestandteile eines Pyranometers sind:
#Eine Thermosäule mit schwarzem Gehäuse. Dieser Sensor absorbiert alle Sonnenstrahlung in einem Wellenlängenbereich von 0,3 µm bis 5 µm. Die [[Response_(Mathematik)|Response]] ist nahezu proportional zum Kosinus des Zenitwinkels.
#Der Glasdom beschränkt den [[Spektralbereich]] auf 0,3 µm bis 2,8 µm (der Bereich über 2,8 µm wird herausgefiltert). Außerdem schützt der Glasdom die Thermosäule vor [[Konvektion]].


1954 arbeitete zunächst das Architekturbüro „[[Helmut Goldschmidt|Goldschmidt]] + [[Oswald Mathias Ungers|Ungers]]“ in Zusammenarbeit mit den israelischen [[Bauhaus]]schülern Munio Weinraub und Alfred Mansfeld den Entwurf für eine eigenständige Niederlassung aus. Möglicherweise beeinflusst durch das Ausscheiden von Oswald Mathias Ungers (zum 1.&nbsp;Januar 1955<ref name="Hagspiel2010" />{{Rp|248f}}), erhielt dann jedoch [[Hanns Koerfer]] den Auftrag.<ref name="Hagspiel2010">Wolfram Hagspiel: ''Köln und seine jüdischen Architekten.''</ref>{{Rp|277}} Nach einem Entwurf der in einer Zweckgemeinschaft verbundenen Architekten Hanns Koerfer und Helmut Goldschmidt entstand schließlich im Zeitraum von Juli 1954 bis zu seinem Bezug im Mai 1955 ein bewusst schmuckloses viergeschossiges [[Bürogebäude]] in Ehrenfeld, Subbelrather Straße&nbsp;15. Das Haus umfasste 80&nbsp;Zimmer, darunter auch ein Sitzungszimmer, eine [[Kantine]], ein großes Archiv, ausgedehnte Kellerräume zur Warenlagerung sowie 12&nbsp;Gästezimmer, um den wechselnden Verhandlungspartnern in der noch immer stark zerstörten Großstadt Köln eine Unterkunft zu ermöglichen. An diesem Standort beschäftigte die Israel–Mission im Jahr 1955 rund 100&nbsp;Angestellte, darunter 65&nbsp;Israelis.<ref name="Rundschau1955" /> Nach der Auflösung der Mission im Mai 1965 als Folge der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel bezog im August 1965 der erste israelische Botschafter [[Asher Ben-Natan]] für nur wenige Wochen die Liegenschaft. Bis zu ihrem Verkauf Ende 1967 blieb sie dann weitgehend ungenutzt.<ref name="Becker-Jákli">Barbara Becker-Jákli: ''Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart. Ein Stadtführer.''</ref> Nach in der Folge wechselnder Mieterschaft folgte um 2002 der Abbruch zu Gunsten eines bis 2006 realisierten Büro– und Verwaltungsgebäudes, dem »Colonius Carré«<ref>[http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/colonius_carr_architektur_fassade_fernsehturm_130648 Colonius Carré auf bilderbuch-koeln.de] abgerufen am 15.&nbsp;Februar 2013.</ref><ref>[http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/ehrenfeld_colonius_carr_gr%C3%BCnanlage_b%C3%BCro_gesch%C3%A4ftsgeb%C3%A4ude_spielplatz_fernsehturm_park_moschee_280555 Colonius Carré auf bilderbuch-koeln.de] abgerufen am 15.&nbsp;Februar 2013.</ref><ref>[http://www.strabag.de/databases/internet/_public/content.nsf/27f1abc7e30c3309c12571e0003f78c7/d22754bdc7f03b44c1257a0d0040884f?OpenDocument Colonius Carré auf strabag.de] abgerufen am 15.&nbsp;Februar 2013.</ref>, das nach Planung des Büros „Mronz & Schäfer“ errichtet wurde.<ref>[http://www.mronz-schaefer.de/data/m_architektur.php?id=2 Colonius Carré auf mronz-schaefer.de] abgerufen am 15.&nbsp;Februar 2013.</ref>
Die schwarze Beschichtung der Thermosäule absorbiert die Solarstrahlung und setzt diese in Wärme um. Die Wärme wird durch den Sensor in das Gehäuse des Pyrometers geleitet. Die Thermosäule gibt eine zur Strahlung proportionale elektrische Spannung ab.


== Literatur und Quellen ==
Ein Pyranometer ist ein aktives Messgerät; es benötigt also keine externe Energiequelle.
* [[Kölnische Rundschau]], Nr.&nbsp;117a vom 22.&nbsp;Mai 1955: ''Israel-Mission im eigenen Haus. Abwicklung des Warenablieferungsabkommens wie bisher ohne Aufwand.''
* [http://download.diplo.de/diplo/1952-09-10%20BILAT%20-%20ISR%201%20Luxemburger%20Abkommen.pdf ''Abkommen vom 10.&nbsp;September 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel „Luxemburger Abkommen“'' Quelle: ''Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, BILAT–ISR 1''] (PDF; 29,4&nbsp;MB) abgerufen am 13.&nbsp;Februar 2013.
* [[Barbara Becker-Jákli]]: ''Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart. Ein Stadtführer.'' [[Emons Verlag]], Köln 2012, ISBN 978-3-89705-873-6, S.&nbsp;311f.
* [[Wolfram Hagspiel]]: ''Köln und seine jüdischen Architekten.'' [[J.P. Bachem Verlag]], Köln 2010, ISBN 978-3-7616-2294-0, S.&nbsp;277.


== Weblinks ==
<!-- === Sternpyranometer === -->
* [http://www.auswaertiges-amt.de/DE/AAmt/PolitischesArchiv/AusstellungTagDerOffenenTuer/LuxemburgerAbkommen_node.html Auswärtiges Amt: Luxemburger Abkommen (Faksimile, engl., PDF)] abgerufen am 13.&nbsp;Februar 2013.
* [http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/ehrenfeld_ehemalige_israelische_handelsmission_denkmal_denkmalpflege_konservator_stadt_108743 Israel–Mission auf bilderbuch-koeln.de] abgerufen am 15.&nbsp;Februar 2013.
* [http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/israel_mission_255122 Israel–Mission auf bilderbuch-koeln.de] abgerufen am 15.&nbsp;Februar 2013.


== Einzelnachweise ==
=== Albedometer oder Zweifach-Pyranometer ===
<references />

Ein [[Albedometer]] oder '''Zweifach-Pyranometer''' besteht im Grunde aus zwei zusammengeschalteten Sternpyranometern, wobei ein weiteres Pyranometer auf der Rückseite des nach oben gerichteten Pyranometers eingebaut ist. Das somit in der Horizontalen um 180° gedrehte Pyranometer dient zur Messung der reflektierten Sonnenstrahlung.

== Siehe auch ==
*[[Albedo]]
*[[Pyrheliometer]]

== Weblinks ==


{{Coordinate |NS=50.9486 |EW=6.9316 |type=landmark |region=DE-NW}}
*[http://www.meteo-technology.com/solar.htm Meteo-Technology instrumentation site]


{{Normdaten|TYP=k|GND=35605-0}}
[[Kategorie:Sonne]]
[[Kategorie:Meteorologisches Messgerät]]


[[Kategorie:Köln-Ehrenfeld]]
[[af:Pyranometer]]
[[Kategorie:Deutsch-israelische Beziehungen]]
[[ar:مقياس الإشعاع السماوي]]
[[Kategorie:Völkerrechtlicher Vertrag]]
[[be:Піранометр]]
[[Kategorie:Konrad Adenauer]]
[[be-x-old:Піраномэтар]]
[[Kategorie:Deutsche Wiedergutmachungspolitik]]
[[ca:Piranòmetre]]
[[Kategorie:Gegründet 1952]]
[[cs:Pyranometr]]
[[Kategorie:Abgegangenes Bauwerk in Köln]]
[[da:Pyranometer]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1950er Jahren]]
[[el:Πυρανόμετρο]]
[[Kategorie:Zerstört in den 2000er Jahren]]
[[en:Pyranometer]]
[[Kategorie:Organisation (Köln)]]
[[es:Piranómetro]]
[[eu:Piranometro]]
[[fr:Pyranomètre]]
[[hr:Piranometar]]
[[ja:日射計]]
[[ms:Piranometer]]
[[nl:Pyranometer]]
[[no:Pyranometer]]
[[pl:Pyranometr]]
[[pt:Piranômetro]]
[[ro:Piranometru]]
[[ru:Пиранометр]]

Version vom 5. März 2014, 18:42 Uhr

Die Israel-Mission war eine Verwaltungseinrichtung des Staates Israel zur Abwicklung von Wiedergutmachungsleistungen. Grundlage für seine Einrichtung war das Luxemburger Abkommen vom 11. September 1952, auf Grund dessen die Bundesrepublik Deutschland an den Staat Israel Waren als Aufbauhilfe lieferte. Die Mission hatte ihren Sitz in Köln.

Geschichte

Die Errichtung der Mission leitete sich aus § 12 des »Abkommen vom 10. September 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel« („Luxemburger Abkommen“) ab. Dieser bestimmte, dass der Staat Israel als einzigen Vertreter die Mission nach Deutschland entsendet.[1] Die offizielle Arbeitsaufnahme der Mission erfolgte am 4. Mai 1953 und ging mit der Schließung des Konsulats in München einher.[2] Da die beiden Staaten erst 1965 diplomatische Beziehungen aufnahmen, besaßen die Mission und ihre Mitarbeiter keinen diplomatischen Status. Sie war eine dem israelischen Finanzministerium unterstellte „Handelsmission“ (sog. Einkaufsdelegation) mit einem einzigen Auftrag, nämlich die Beschlüsse aus dem 1952 ratifizierten Abkommen verwaltungsmäßig zu begleiten.[3]. Darüber hinaus gestattete die Bundesrepublik der Mission nach langwierigen Verhandlungen, eine Konsularabteilung zu führen. Diese unterstand dem israelischen Außenministerium. Im März 1959, auf dem Höhepunkt ihrer Tätigkeit, betrug die Anzahl der Mitarbeiter der Mission 158.[2]

Auf Basis jährlich neu vereinbarter, bereits im Abkommen verankerter Warenlisten, kaufte die Mission in Deutschland industrielle Güter auf, deren Wert in den Jahren 1953 bis 1955 bei durchschnittlich 250 Millionen DM pro Jahr lag. Die Waren sollten vereinbarungsgemäß die Ansiedlung und Wiedereingliederung jüdischer Flüchtlinge in Israel verbessern.[3] Das Gesamtvolumen des Abkommens bis zur Auflösung der Mission im Jahr 1965 belief sich auf über 3 Milliarden DM.[4] Diese Wiedergutmachungsleistungen waren in Israel unter dem Namen Schilumim („Vergeltung“, „Zahlung“) bekannt, den der israelische Außenminister Mosche Scharet geprägt hatte.[2]:92

Die Leitung der Mission lag in Händen des Wirtschaftsexperten Felix Elieser Shinnar, der sein Amt im Rang eines Botschafters versah. Doch war er nicht der Repräsentant eines Staates, sondern nur der „Chef einer nichtdiplomatischen Regierungsagentur“, was bei diplomatischen Empfängen zu Protestnoten arabischer Länder führen konnte.[5] Zuvor war er als stellvertretender Leiter der israelischen Abordnung maßgeblich an der Ausarbeitung des Wiedergutmachungsabkommens beteiligt.[6] Seine Dienstzeit war von einem großen Engagement für den Aufbau der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel geprägt.[7] Ein Bericht in der Kölnischen Rundschau vom 22. Mai 1955 hob hervor, dass Shinnar von Beginn an um die Pflege guter Beziehungen „bestrebt“ war und großen Wert auf „äußerste Sparsamkeit“ legte.[3]

Die Dauer des Luxemburger Abkommens, damit der Wiedergutmachungsleistungen und der Geschäftsgrundlage der Israel-Mission, war an die Höhe der von Deutschland an Israel gezahlten Jahresraten gekoppelt. Auf Basis der vorgesehenen Jahresrate von 310 Millionen D-Mark wäre das Abkommen zum 31. März 1965 ausgelaufen, was sich aufgrund einer vertragsgemäßen Reduzierung auf 250 Millionen D-Mark um ein Jahr auf den 31. März 1966 verzögerte. Daraufhin wurde die Israel-Mission im Mai 1966 aufgelöst.[2]:440

Verwaltungssitz

In der Frage des Sitzes der Mission konnte diese zwischen mehreren Städten in Westdeutschland auswählen. Dabei fiel die Entscheidung zu Gunsten von Köln und zu Ungunsten der „provisorischen“ Hauptstadt Bonn unter anderem aus der Erwägung heraus, den Eindruck einer offiziellen diplomatischen Vertretung in und Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland durch Israel zu vermeiden, dennoch aber in der Nähe des Regierungssitzes zu bleiben.[2] Auch das nahegelegene und für die Aktivitäten der Handelsmission bedeutende Ruhrgebiet, Zentrum der Schwerindustrie, beeinflusste vermutlich die Entscheidung. Andererseits war es möglicherweise auch eine „chevalereske Geste“ gegenüber dem Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Mit Aufnahme ihrer Tätigkeit in Köln, im April 1953, „hauste“ die Mission zunächst für rund ein Jahr in unzureichenden Räumlichkeiten in den Gebäuden der Synagogengemeinde in der (Ehrenfelder) Ottostraße 85, dem vormaligen Jüdischen Krankenhaus. Im Frühjahr 1954 konnten dann etwa 60 Räume in dem Neubau der Stadtsparkasse Köln am Habsburgerring 2–12 bezogen werden.[3] Das kurz zuvor nach Entwurf der Architekten Theodor Kelter und Toni Schunk fertiggestellte Bürogebäude[8] war jedoch auch mangels geeigneter Warenlagerungsmöglichkeiten dauerhaft ungeeignet.[3]

1954 arbeitete zunächst das Architekturbüro „Goldschmidt + Ungers“ in Zusammenarbeit mit den israelischen Bauhausschülern Munio Weinraub und Alfred Mansfeld den Entwurf für eine eigenständige Niederlassung aus. Möglicherweise beeinflusst durch das Ausscheiden von Oswald Mathias Ungers (zum 1. Januar 1955[9]:248f), erhielt dann jedoch Hanns Koerfer den Auftrag.[9]:277 Nach einem Entwurf der in einer Zweckgemeinschaft verbundenen Architekten Hanns Koerfer und Helmut Goldschmidt entstand schließlich im Zeitraum von Juli 1954 bis zu seinem Bezug im Mai 1955 ein bewusst schmuckloses viergeschossiges Bürogebäude in Ehrenfeld, Subbelrather Straße 15. Das Haus umfasste 80 Zimmer, darunter auch ein Sitzungszimmer, eine Kantine, ein großes Archiv, ausgedehnte Kellerräume zur Warenlagerung sowie 12 Gästezimmer, um den wechselnden Verhandlungspartnern in der noch immer stark zerstörten Großstadt Köln eine Unterkunft zu ermöglichen. An diesem Standort beschäftigte die Israel–Mission im Jahr 1955 rund 100 Angestellte, darunter 65 Israelis.[3] Nach der Auflösung der Mission im Mai 1965 als Folge der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel bezog im August 1965 der erste israelische Botschafter Asher Ben-Natan für nur wenige Wochen die Liegenschaft. Bis zu ihrem Verkauf Ende 1967 blieb sie dann weitgehend ungenutzt.[7] Nach in der Folge wechselnder Mieterschaft folgte um 2002 der Abbruch zu Gunsten eines bis 2006 realisierten Büro– und Verwaltungsgebäudes, dem »Colonius Carré«[10][11][12], das nach Planung des Büros „Mronz & Schäfer“ errichtet wurde.[13]

Literatur und Quellen

Einzelnachweise

  1. Abkommen vom 10. September 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel „Luxemburger Abkommen“
  2. a b c d e Yeshayahu A. Jelinek: Deutschland und Israel 1945-1965: ein neurotisches Verhältnis. In: Studien zur Zeitgeschichte, Band 66, Oldenbourg Verlag, 2004, S. 251 ff.
  3. a b c d e f Kölnische Rundschau: Israel-Mission im eigenen Haus.
  4. Informationen zum Vertrag auf dhm.de abgerufen am 13. Februar 2013.
  5. Der Spiegel, 4/1960: Streit im Hufeisen abgerufen am 15. Februar 2013.
  6. Hartmut Weber (Hrsg.): Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung, Band 16. 1963, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2006, ISBN 978-3-486-57918-5, S. 546.
  7. a b Barbara Becker-Jákli: Das jüdische Köln. Geschichte und Gegenwart. Ein Stadtführer.
  8. Wolfram Hagspiel: Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts. (=Stadtspuren. Denkmäler in Köln, Band 8), J.P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, 2. Teil, S. 860.
  9. a b Wolfram Hagspiel: Köln und seine jüdischen Architekten.
  10. Colonius Carré auf bilderbuch-koeln.de abgerufen am 15. Februar 2013.
  11. Colonius Carré auf bilderbuch-koeln.de abgerufen am 15. Februar 2013.
  12. Colonius Carré auf strabag.de abgerufen am 15. Februar 2013.
  13. Colonius Carré auf mronz-schaefer.de abgerufen am 15. Februar 2013.

Koordinaten: 50° 56′ 55″ N, 6° 55′ 53,8″ O