Koblenz Hauptbahnhof und DR-Baureihe 05: Unterschied zwischen den Seiten
→Nach dem Zweiten Weltkrieg: Die südliche Vorstadt ist rechts im Bild zu sehen (nicht "hinter" dem Bahnhof); gut erkennbar die Josefskirche. |
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{{Infobox |
{{Infobox Schienenfahrzeug |
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|Farbe1 |
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| Breite = |
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|Farbe2 |
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| Name = |
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|Baureihe=DR-Baureihe 05 <br /> DB-Baureihe 05 |
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| Bild = [[Datei:Koblenz Hauptbahnhof.jpg|270px|Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz]] |
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|Abbildung=Bundesarchiv Bild 102-16693, Stromlinienlokomotive 05 001.jpg |
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| Bildtext = Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz |
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|Name=05 001 bei der Ablieferung im März 1935 |
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| Kategorie = 2 |
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|Nummerierung=05 001–003 |
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| Art = Kreuzungsbahnhof |
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|Hersteller=[[Borsig (Unternehmen)|Borsig]], [[Berlin]] |
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| Bahnsteiggleise = 10 |
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|Baujahre=1935, 1937 |
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| Reisende = 40.000 |
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|Ausmusterung=1958 |
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| Abkürzung = KKO |
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|Anzahl=3 |
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| Homepage = [http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/bahnhofssuche__deutschland/bahnhofssuche/bahnhofsdaten__filter,variant=details,recordId=3299.html?c210230=koblenz www.bahnhof.de] |
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|Achsformel=2'C2' h3 |
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| Eröffnung = [[1. Mai]] [[1902]] |
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|Gattung=S 37.19 |
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| Architekt = [[Fritz Klingholz]] |
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|Spurweite=1.435 mm |
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| Architekt_Bezeichnung = |
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|Treibraddurchmesser=2.300 mm |
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| Baustil = Neobarock |
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|VorneLaufraddurchmesser=1.100 mm |
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| Stadt = Koblenz |
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|HintenLaufraddurchmesser=1.100 mm |
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| Breitengrad= 50/21/02/N |
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|Laufraddurchmesser= |
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| Längengrad= 07/35/21/O |
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|Anfahrzugkraft= |
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| Region-ISO= DE-RP |
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|Beschleunigung= |
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| Strecken= |
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|Leistungskennziffer= |
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* [[Linke Rheinstrecke]] <small>({{Kursbuchlink|Region=400-499|Nummer=470/471}})</small> |
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|Höchstgeschwindigkeit= 175 [[Kilometer pro Stunde|km/h]] |
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* [[Bahnstrecke Neuwied–Koblenz|Koblenz–Neuwied]] |
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|LängeÜberKupplung= |
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* [[Moselstrecke|Koblenz–Wittlich–Trier]] <small>({{Kursbuchlink|Region=600-699|Nummer=690}})</small> |
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|LängeÜberPuffer=26.265 [[Meter|mm]] |
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* [[Lahntalbahn|Koblenz–Limburg–Gießen]] <small>({{Kursbuchlink|Region=600-699|Nummer=625}})</small> |
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|Länge= |
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* ([[Rechte Rheinstrecke]] – via Lahntalbahn) |
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|Höhe=4.450 mm |
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|Breite= |
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|Drehzapfenabstand= |
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|AchsabstandDerFahrgestelle= |
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|FesterRadstand= |
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|Gesamtradstand= |
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|RadstandMitTender= |
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|Leermasse= 118,5 t |
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|Dienstmasse= 129,9 t |
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|DienstmasseMitTender= |
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|Reibungsmasse=57,7 t |
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|Radsatzfahrmasse=19,4 t |
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|Antrieb= |
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|Geschwindigkeitsmesser= |
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|Steuerung= |
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|Übersetzungsstufen= |
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|Kupplungstyp= |
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|Bremsen= |
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|Zusatzbremse= |
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|Feststellbremse= |
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|Zugheizung= |
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|Lokbremse= |
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|Zugbremse= |
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|Zugsicherung= |
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|Halbmesser= |
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|Besonderheiten= |
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|Bauart= |
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|Zylinderanzahl=3 |
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|Zylinderdurchmesser=450 mm |
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|Kolbenhub=660 mm |
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|Kuppelraddurchmesser= |
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|Kessel= |
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|Kessellänge= |
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|Kesseldruck= 20 bar (1950 auf 16 bar reduziert) |
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|AnzahlHeizrohre= 106 |
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|AnzahlRauchrohre= 24 |
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|Heizrohrlänge= 7.000 mm |
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|Rostfläche=4,71 m² |
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|Strahlungsheizfläche= 18.5 m² |
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|Rohrheizfläche= |
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|Überhitzerfläche=90,00 m² |
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|Verdampfungsheizfläche=255,52 m² |
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|IndizierteLeistung=2.360 [[Indizierte Leistung|PSi]] |
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|Steuerungsart= Heusinger |
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|Zylinderdruck= |
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|Tenderbauart= 2'3T37St |
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|DienstmasseTender= |
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|Wasser= 37 m³ |
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|Brennstoff= 10 t |
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Die [[Dampflokomotive]]n der '''Baureihe 05''' waren für überdurchschnittlich hohe Reisegeschwindigkeiten vorgesehene [[Schnellzug]]lokomotiven der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]]. Die Einzelstücke – drei Lokomotiven in zwei verschiedenen Grundbauformen – entsprachen weitgehend dem Konzept der [[Einheitsdampflokomotive]].<!-- Quellmalz S. 52 oben--> |
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'''Koblenz Hauptbahnhof''' ist die Drehscheibe des Bahnverkehrs im [[Rhein]]-[[Mosel]]-[[Lahn]]-Gebiet. Der [[Kreuzungsbahnhof]] mit [[Intercity-Express|ICE]]-Halt befindet sich in der [[Koblenz-Süd|südlichen Vorstadt]] von [[Koblenz]] unterhalb des [[Fort Großfürst Konstantin|Fort Konstantin]] und wurde 1902 in Betrieb genommen. |
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Die [[Lokomotive]] 05 002 stellte 1936 einen [[Liste der Geschwindigkeitsweltrekorde für Schienenfahrzeuge#Dampf|Geschwindigkeits-Weltrekord]] für dampfbetriebene [[Schienenfahrzeug]]e mit 200,4 km/h auf und blieb damit die schnellste deutsche Dampflokomotive. |
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Er liegt direkt an der [[Linke Rheinstrecke|linken Rheinstrecke]], unmittelbar an der Einmündung der [[Moselstrecke]] und der [[Lahntalbahn]], die jenseits der [[Horchheimer Eisenbahnbrücke]] mit der [[Rechte Rheinstrecke|rechten Rheinstrecke]] verknüpft ist. Er wird täglich von ca. 40.000 Reisenden und Besuchern frequentiert. Auf dem Bahnhofsvorplatz befinden sich ein Busbahnhof und ein Pavillon. |
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== Beschaffungsgeschichte, Betriebsprogramm == |
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Seit 2002 ist das Bahnhofsgebäude Teil des [[Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal|UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal]]. |
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Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erwuchs der Eisenbahn zunehmend schnellere und zuverlässigere Konkurrenz im Auto und im Flugzeug. Es wurden Anstrengungen unternommen, die Zugläufe zu beschleunigen. Zwar gab der Geschwindigkeitsweltrekord des [[Schienenzeppelin]]s für [[Schienenfahrzeug|Eisenbahnfahrzeug]] 1931 letztlich zwar keinen technologisch zukunftsweisenden Weg vor, aber die Reichsbahn setzte für den Schienenschnellverkehr gleichwohl nicht auf lokbespannte Züge, sondern auf dieselgetriebene [[Schnelltriebwagen]]. Zugleich waren die Kapazitäten der deutschen Lokomotivindustrie aufgrund der nur geringen Zahl der Bauaufträge durch die Reichsbahn nicht ausgelastet, zum Teil mußten die Lokomotivfabriken aufgrund Auftragsmangel zeitweise schließen. |
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Mit Schreiben vom 24. Dezember 1931 teilte die [[Deutsche Lokomotivbau-Vereinigung]] (DLV) der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) mit, man halte es angesichts des weltweiten Strebens nach Verbesserung und Beschleunigung des Eisenbahnverkehrs für erforderlich, dass seitens der deutschen Lokomotivbauindustrie auch eine schnellfahrende Lokomotive für Reisegeschwindigkeiten von 150 km/h entwickelt werde. Daher habe man das Vereinheitlichungsbüro des DLV mit dem Entwurf einer solchen Maschine beauftragt. Außerdem brachte der DLV die Hoffnung zum Ausdruck, dass diese Arbeiten auch das Interesse der Reichsbahn finden würden. |
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== Geschichte == |
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Die DRG antwortete mit Schreiben ihres für Lokomotiv- und Triebwagenbau zuständigen Direktors [[Friedrich Fuchs (Ingenieur)|Friedrich Fuchs]], dessen wissenschaftlicher Hilfsarbeiter seinerzeit [[Friedrich Witte (Ingenieur)|Friedrich Witte]] war, vom 4. Februar 1932, dass man diese Absichten mit Interesse verfolge, jedoch für den alltäglichen Betrieb der Reichsbahn keinen Bedarf für eine derartige Lokomotive sehe. Allerdings böte sich die Gelegenheit, für Versuchsfahrten eine einzelne, schnellfahrende Lok zu beschaffen, diese solle aber nicht durch das Vereinheitlichungsbüro, sondern im Wettbewerb zwischen den interessierten Fabriken entworfen werden. <!-- bis hier hin gemäß Gottwaldt S. 6-8--> In einem Nachsatz zum Schreiben teilte man mit, dass man von der noch zu entwerfenden Lok fordere, dass sie in der Ebene einen Zug von 250 t (also fünf bis sechs zeitgenössische deutsche Schnellzugwagen) mit 150 km/h ziehen und eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h zum Einfahren von Verspätungen erreichen solle<!-- Quellmalz S. 7 bis 11, Gottwaldt S. 8-->. |
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[[Datei:Koblenz Bahnanlagen.gif|miniatur|links|Karte der Bahnanlagen im Großraum Koblenz]] |
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Die Dampflokomotive sollte also zur Erprobung neuer [[Personenwagen|Reisezugwagen]] dienen, letztlich dann aber auch vor [[Schnellzug#Fernschnellzug (FD)|FD-Zügen]] eingesetzt werden. Sie sollte einerseits von den [[Einheitsdampflokomotive]]n abgeleitet werden, andererseits wurden technische Veränderungen wie der [[Führerstand]] an der Frontseite der Lok in Erwägung gezogen. Sowohl die Lokomotivfabriken als auch das Vereinheitlichungsbüro des DLV legten verschiedene Entwürfe, überwiegend mit Kolbendampfmaschine und drei Kuppelachsen, aber auch z. B. mit Dampfturbinenantrieb, vor. Zur beabsichtigten Stromlinienverkleidung der Lok wurden mit Modellen Versuche im Windkanal angestellt. Darüber hinaus wurde versuchshalber die Lok 03 154 der Reichsbahn mit einer Teilverkleidung ausgerüstet und ausgiebig erprobt; Messfahrten ergaben für diese Maschine aufgrund der Stromschale einen Leistungszuwachs am Zughaken von 385 PS bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 140 km/h. |
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=== Rheinischer Bahnhof === |
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<!-- {{Hauptartikel|Rheinbahnhof (Koblenz)}} dieser Bahnhof verdient einen eigenen Artikel! --> |
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Der Bauauftrag wurde schließlich an die Firma [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]] vergeben. Sie stellte 1935 die beiden [[Maschine]]n mit den [[Baureihe]]n-Nummern 05 001 und 002 (Fabriknummern 14522 und 14553) her, deren Beschafffungspreis je 265200 Mark betrug. Die modifizierte 05 003 mit [[Cab-Forward-Lokomotive|Frontführerstand]] und [[Kohlenstaubfeuerung]] folgte zwei Jahre später. Für die Konstruktion beider Ausführungen war der Ingenieur [[Adolf Wolff (Ingenieur)|Adolf Wolff]] verantwortlich. |
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Nachdem bereits seit 1844 eine Eisenbahnverbindung zwischen [[Köln]] und [[Bonn]] fertiggestellt worden war und seit 1856 eine Verlängerung nach [[Rolandseck]] bestand, wurde die Bahnstrecke weiter nach Koblenz ausgebaut. Der erste Zug der [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft]] fuhr am 11. November 1858 über die neu erbaute [[Moseleisenbahnbrücke]] auf der linken Rheinstrecke in Koblenz ein. Mit dem Bau der Brücke und der Rheineisenbahn wurde erstmals die preußische [[Stadtbefestigung Koblenz|Stadtbefestigung]] durchbrochen. Unter dem Jubel der Bevölkerung lief der Zug mit der girlandengeschmückten Lokomotive „Windsbraut“ im provisorischen Rheinbahnhof in der Fischelstraße ein.<ref>[http://www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=488 Der 26. Februar 1850. Eisenbahnbau am Mittelrhein.] in: [[Landeshauptarchiv Koblenz]]</ref> |
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== Konstruktive Merkmale der Lokomotiven 05 001 und 05 002 == |
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1859 wurde die Strecke von Koblenz nach [[Bingerbrück]] verlängert und der Rheinbahnhof weiter ausgebaut. Ab 1864 wurde das Eisenbahnnetz weiter ausgebaut und die [[Pfaffendorfer Brücke]] eingeweiht. Sie war zunächst eine reine Eisenbahnbrücke und verband die linke mit der [[Rechte Rheinstrecke|rechten Rheinstrecke]]. Die letzten Eisenbahnzüge überquerten die Pfaffendorfer Brücke am Anfang des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] im August 1914. |
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Im Sinne des mit den Einheitslokomotiven bei der Reichsbahn eingeführten Austauschbaues entsprachen viele Teile der Lokomotiven dem Reichsbahnstandard und wurden auch in anderen Baureihen angewandt (etwa Armaturen oder Hilfsbetriebe). Ebenso orientierte sich die Konstruktion der Maschinen weitgehend an den Baugrundsätzen der Einheitslokomotiven. |
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Der genietete Kessel, war wie bei den übrigen Einheitslok auch, ohne Verbrennungskammer ausgeführt. Demgegenüber stand, ebenfalls reichsbahntypisch, eine große Rohrlänge von 7000 mm zwischen Stehkesselrückwand und Rauchkammer. Als Überhitzer wurde ein Dreischleifenüberhitzer der Bauart Wagner eingebaut. Verglichen mit dem Kessel der Baureihe 01 war das Verhältnis Feuerbüchs- zu Rohrheizfläche günstiger, d. h. in Richtung mehr Strahlungsheizung in der Feuerbüchse, gewählt. Die Feuerbüchse selbst war in Kupfer ausgeführt, der sonstige Kessel in einem leicht molybdänlegierten Stahl. |
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=== Moselbahnhof === |
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Als Rahmen fand ein Barrenrahmen aus Walzstahl St 34 Verwendung, dessen Wangen wegen des ausgeglichen laufenden Dreizylindertriebwerkes mit 90 mm Stärke schwächer ausgeführt werden konnte, als dies etwa bei der zweizylindrigen Baureihe 01 der Fall war. Das vordere Drehgestell erhielt einen Innenrahmen, das hintere hingegen im Interesse der Aschkastenausbildung einen Außenrahmen. |
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Im Oktober 1878 wurde die [[Gülser Eisenbahnbrücke|Gülser Moseleisenbahnbrücke]] eingeweiht und im Jahr darauf folgte die Vollendung der [[Horchheimer Eisenbahnbrücke]] über den Rhein. Im Jahre 1879 wurde die Moselstrecke in Betrieb genommen und der unterhalb des Fort Konstantin gelegene Moselbahnhof, ungefähr an Stelle des heutigen Hauptbahnhofs gelegen, fertiggestellt. Damit wurde der Ausbau des Koblenzer Eisenbahnnetzes abgeschlossen sowie auch ein Teilstück der [[Strategische Bahn|strategischen Eisenbahnstrecke]] zwischen [[Berlin]] und [[Metz]], der sogenannten [[Kanonenbahn]], in Betrieb genommen. |
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Der Abbremsung der Lok wurde konstruktiv besondere Aufmerksamkeit gewidmet, damit die Lokomotiven auch aus höchster Geschwindigkeit sich im Vorsignalabstand vor einem Halt zeigenden Signal zum Stillstand kamen. Im Gegensatz zu vergleichbar schnell fahrenden Lokomotiven im Ausland (z. B. [[NYC-Klasse_J-3a#NYC-Klassen_J-1a.2C_J-2_und_J-3a|NYC-Klasse J]] oder [[LNER-Klasse A4]]) waren daher abgesehen von der Rädern der ersten Laufachse alle Räder der Lokomotive doppelseitig abgebremst. In Hinblick auf die Wärmeausdehnung der Bremssohlen der [[Klotzbremse]] waren diese in je 300 mm lange Teilstücke unterteilt. Die Bremskraft der Einkammerbremse Bauart Knorr mit Zusatzventil wurde erstmals bei einer Reichsbahnlok mittels eines [[Fliehkraftregler]]s geschwindigkeitsabhängig reguliert. |
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=== Bau des Hauptbahnhofs === |
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Der Sicherheit diente auch die erst 1934 bei der Deutschen Reichsbahn eingeführte [[Indusi|induktive Zugsicherungsanlage]], mit der die schnellfahrende Lok selbstverständlich ausgerüstet wurde. |
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[[Datei:Rheinbahnhof Kaiser Wilhelm II Koblenz 1893.jpg|miniatur|Ankunft von Kaiser Wilhelm II. auf dem Rheinbahnhof 1893]] |
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[[Datei:Hauptbahnhof Koblenz 1905.jpg|miniatur|Der Hauptbahnhof von Koblenz im Jahre 1905]] |
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[[Datei:2005-10-02 Lok 01 1066 KO Hbf Negativ 33.jpg|miniatur|Alte Dampflok der [[Ulmer Eisenbahnfreunde]] im Koblenzer Hauptbahnhof]] |
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Die [[Stromlinienverkleidung]] der 05 umschloss diese vollständig und reichte bis wenige Zentimeter über der Schienenoberkante herab. Das [[Triebwerk]] war über [[Rollladen|Rollläden]] zugänglich. Eine weinrote Lackierung sollte die Lokomotiven optisch hervorheben. |
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Die preußische Stadtbefestigung von Koblenz wurde ab 1890 aufgegeben und vollständig abgerissen. Das Siedlungsgebiet der Stadt konnte nun erstmals aus den engen Stadtgrenzen ausbrechen. Südlich des Walls entstand ein neues und schnell wachsendes Siedlungsgebiet, die [[Koblenz-Süd|Südliche Vorstadt]]. Das Unterhalten von zwei Bahnhöfen erwies sich als sehr umständlich, da durchgehende Züge innerhalb von 900 m zweimal hielten und Zugreisende, die von [[Trier]] kamen und rechtsrheinisch nach Norden weiter wollten, sich umständlich zu Fuß oder mit einer Droschke vom Mosel- zum Rheinbahnhof begeben mussten. So wurden die Forderungen nach einem zentralen Bahnhof immer lauter und es begannen die Planungen für den Bau eines neuen und größeren Personenbahnhofs. |
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Da der Kohlenkasten des Tenders ebenfalls, durch eine verschiebbare Haube, in die Stromlinienverschalung mit einbezogen war, wurde zur Erleichterung der Arbeit des Heizers in diesen eine druckluftbetätigte Kohlenvorschubvorrichtung eingebaut. Funktion und Zuverlässigkeit dieser Einrichtung ließen in der betrieblichen Praxis allerdings zu wünschen. Da der Tender sich durch Übergangsbleche weitestgehend nahtlos an das Führerhaus anschloss, ergab sich faktisch ein geschlossenes Führerhaus. Trotz der (abnehmbaren) Stromlinienverkleidung entsprach der Tender den Reichsbahnnormen, er hätte daher ohne weiteres mit einer unverkleideten Lok gekuppelt werden können. |
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Der kleine Rheinbahnhof in der Fischelstraße wurde aufgegeben und in der neuen südlichen Vorstadt entstand auf dem Gebiet des Moselbahnhofs von 1899 bis 1902 nach Plänen von [[Fritz Klingholz]] ein prächtiger [[Hauptbahnhof]]. Der ''Centralbahnhof'', wie seine offizielle Bezeichnung damals war, wurde am 1. Mai 1902 feierlich eingeweiht. Der Durchgangsbahnhof wurde im Stile eines [[Palast]]s mit Mittel- und Seitenpavillions, aus funktionellen Überlegungen jedoch unter Weglassung der strengen Symmetrie, erbaut. Die Fassaden bestanden aus [[Tuff]] und gelbem [[Sandstein]] in einer [[Neobarock|neubarocken]] Form. Das Bahnhofsgebäude hat eine Länge von 96 m. Die Bahnsteige überspannte eine Hallenkonstruktion. Im Nordflügel befand sich ein reich verziertes Fürstenzimmer mit direktem Zugang über eine [[Freitreppe]] zu Bahnsteig 1, auf dem 1905 der Kaiser in Koblenz ankam. |
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<!-- bis hierhin Quellmalz Seite 54 ff, ferner Gottwaldt S. 94 --> |
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== 05 001 == |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-16692, Stromlinienlokomotive 05 001.jpg|miniatur|hochkant|links|05 001 bei Auslieferung]] |
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Die Maschine wurde bei Borsig als eine der letzten Lokomotiven im Werk [[Berlin-Tegel]] gebaut. |
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Ihre Kesselprobe war am 23. November 1934. Die Reichsbahn nahm sie am 8. März 1935 offiziell in Betrieb. Die Übergabe der Lok wurde seinerzeit von den Medien mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Nach den ersten Erprobungen und kleineren Nachbesserungen – beispielsweise wurden die [[Windleitblech]]e vergrößert – wurde sie nach Nürnberg überführt und im Rahmen der Ausstellung 100 Jahre Deutsche Eisenbahn vom 14. Juli bis 13. Oktober gezeigt. Sie nahm auch an der großen Reichsbahn-Fahrzeugparade vom 8. Dezember 1935 teil. Danach überführte man die Lok zum [[Ausbesserungswerk Braunschweig]]. Dort wurde das komplette [[Laufwerk (Eisenbahn)|Laufwerk]] überholt. |
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Im [[Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald]] wurde mit der 05 001 getestet, welche Bremswege sich bei hohen Fahrgeschwindigkeiten ergeben. Von 180 km/h bis 185 km/h wurden [[Schnellbremsung]]en durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass der Abstand zwischen [[Vorsignal]] und [[Hauptsignal]] von 1200 m ausreichend ist für Geschwindigkeiten bis 175 km/h. Eine Anfangsgeschwindigkeit von 181 km/h ergab einen Bremsweg von 1375 m.<!-- Quellmalz Seite 76 --><!--Mit Lok 05 001 ist eine Geschwindigkeit von 191,7 km/h gefahren worden. ??--><!--Richard Paul Wagner, zitiert bei Gottwaldt S. 45--> |
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden bei [[Luftangriffe auf Koblenz|Luftangriffen]] das Bahnhofsgebäude und die Gleisanlagen schwer beschädigt. Der Wiederaufbau begann 1946. Der Hauptbahnhof verlor die Hallenkonstruktion über den Bahnsteigen sowie das Turmgebäude. Die Nachbauten wurden, anders als das historische Original, nur vereinfacht und ohne die Verzierungen errichtet. Über den Bahnsteigen wurden funktionale Dächer angebracht. 1957 wurde die Rheinstrecke [[Elektrifizierung|elektrifiziert]]. Weitere Veränderungen erfuhr der Hauptbahnhof 1967 mit Inbetriebnahme eines neuen [[Stellwerk]]s sowie 1977 mit Renovierung der Empfangshalle. Das Reisezentrum entstand 1984. |
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Am 14. Mai 1936 gelangte sie zum [[Bahnbetriebswerk Hamburg-Altona]], wo sie für schnelle FD-Züge nach Berlin verwendet wurde. Wegen der [[Olympische Sommerspiele 1936|Olympischen Sommerspiele 1936]] bekam sie in dieser Zeit auf dem Tender die Olympiaringe auflackiert. |
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Im Jahr 1998 begann die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die auch schon das Bahnhofsgebäude selbst mit einbeziehen und bis zur 100-Jahr-Feier im Jahre 2002 abgeschlossen sein sollte. Bedingt durch die [[Philipp Holzmann|Holzmann]]-Pleite verschob sich aber der Umbautermin. Die Einweihung des umgebauten Hauptbahnhofs erfolgte im Mai 2005, der sich nun den Reisenden mit einer modernen Bahnhofshalle sowie [[Deutsche Bahn|DB]]-Reisezentrum, Geschäften, Restaurants und Bars präsentiert. |
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== 05 002 == |
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Am 22. September 2008 wurde begonnen die Station [[barrierefrei]] umzubauen. Alle Lastenaufzüge im Nordbereich der Bahnsteige wurden abgebrochen, auch der Verladeaufzug an der "Zentralniederlassung der DB Regio". Der ehemalige Gepäcktunnel wurde saniert und anstelle der Lastenaufzüge wurden dort gläserne Aufzüge installiert, welche seit Juni 2010 öffentlich benutzbar sind. Bahnsteig 1 wurde neu gebaut und erhielt eine neue Überdachung. Dies gestaltete sich etwas aufwändig, da die alte Überdachung asbesthaltige Eternitplatten enthielt. Aus diesem Grund wurde der Bahnsteig einige Monate bis Mai 2010 gesperrt und die normal dort ein- und ausfahrenden Züge wurden an andere Bahnsteige verlegt. Ebenfalls neu ist die [[Bahnhofsmission]], die sich nun neben dem Nordeingang befindet, die Baracke auf Gleis 4 / 5 wurde abgebrochen. Die Bahnsteige werden zur zeit modernisiert, mit neuem Mobilar im "Corporate Design" und mit einem taktilen Blindenleitsystem ausgestattet. |
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Am 23. Januar 1935 erfolgte die Kesselprüfung, am 17. Mai 1935 übergab der Hersteller die Lokomotive an das [[Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald]]. Sie war im Unterschied zur 05 001 von vorne herein als Versuchslokomotive vorgesehen. Beispielsweise erhielt sie eine Messeinrichtung für den Dampfverbrauch, weil ab 120 km/h die Reichsbahn die Leistung nicht mehr mit einer [[Bremslokomotive]] ermitteln konnte. Im Gegensatz zur 05 001 war diese Lok nicht mit Rollenlagerung der Laufachsen ausgerüstet, sondern mit den alt hergebrachten Gleitlagern. |
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<!-- werde dran weitermachen Sam Gamdschie --> |
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== Rekordfahrt der 05 002 == |
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Am 1. August 2006, einen Tag nach einem Sprengstofffund im [[Dortmund Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Dortmund]], wurde am Koblenzer Hauptbahnhof ebenfalls in einem herrenlosen Koffer eine Propangasflasche mit Sprengsatz entdeckt.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,429680,00.html Bombenfunde in Koblenz und Dortmund] in [[Spiegel Online]] , 1. August 2006</ref> Die beiden Regionalzüge, in denen der Sprengsatz aufgefunden wurde, hatten ihren Ursprung in [[Köln Hauptbahnhof|Köln]]. Nach Ermittlungen des [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamtes]] muss von einem versuchten [[Versuchte Bombenanschläge vom 31. Juli 2006|Terroranschlag]] durch libanesische Terroristen ausgegangen werden, der nur durch handwerkliche Fehler sein Ziel verfehlte. Eine Explosion der Sprengsätze hätte vermutlich, wie bereits [[Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London|2005 in London]], viele Opfer gekostet. Danach gab es für den Koblenzer Hauptbahnhof mehrfach Bombendrohungen, die sich allerdings als gegenstandslos erwiesen. |
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Nach mehreren Versuchsfahrten mit Zügen einer Masse von rund 250 t und [[Geschwindigkeit]]en bis zu 195,7 [[Kilometer pro Stunde|km/h]] erreichte die 05 002 am 11. Mai 1936 vor einem aus vier Wagen gebildeten Zug (Zugmasse rund 200 t) auf ebener [[Berlin-Hamburger Bahn|Strecke zwischen Hamburg und Berlin]] einen Geschwindigkeitsweltrekord für Dampflokomotiven. Das bei dieser Versuchsfahrt nur vier statt der sonst angehängten fünf Wagen eingesetzt wurden, ergab sich zufällig aufgrund eines Heißläufers an einem Wagen am Vortag. Die Rekordfahrt fand somit ohne besondere Vorbereitung und fast zufällig statt.<!--so Versuchsleiter Paul Roth, wiedergegeben bei Gottwaldt, S. 60--> |
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''„Die Deutsche Reichsbahn gab am 09. und 11. Mai d. J. (1936) zahlreichen Vertretern des Heeres, der Flotte und der Luftwaffe, des Richterstandes sowie der Partei (NSDAP) Gelegenheit, auf einer Rundfahrt die neuesten Reichsbahn-Schnellfahrzeuge kennenzulernen.“'' |
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{{Panorama|Panorama Koblenz Hauptbahnhof.jpg|700|Blick vom [[Fort Großfürst Konstantin|Fort Konstantin]], im Vordergrund der Hauptbahnhof von Koblenz, rechts die Südliche Vorstadt}} |
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Damit leitete die Zeitschrift „Reichsbahn“ ihren Bericht über die Vorführfahrten ein, in deren Rahmen es zur Weltrekordfahrt kam. Die Rundfahrt führte von Berlin über Stendal nach Hannover, dann weiter nach Bremen, Hamburg und wieder zurück nach Berlin. Die letzte Etappe Hamburg–Berlin hatte eine Borsig-Stromlinienlokomotive, eben die 05 002, mit drei D-Zugwagen plus einem Messwagen, welche zusammen eine Anhängelast von 197 t ergaben, zu bewältigen. |
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== Bahnhofsvorplatz == |
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[[Datei:Bahnhofsvorplatz Koblenz.jpg|miniatur|Bahnhofsvorplatz mit Busbahnhof und Pavillon]] |
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[[Datei:KoblenzHbf-Gleise.jpg|miniatur|Gleisanlagen und Blick auf den Bahnhof]] |
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Während der Fahrt musste der Zug an der Einfahrt zum Bahnhof [[Wittenberge]] für 2½ min anhalten. Um bis Berlin noch den Fahrplan zu halten, war man gezwungen, auf der nachfolgenden Strecke über 180 km/h zu fahren. Als es weiterging, wurde der Zug so rasch wie möglich beschleunigt. Die Lokomotivmannschaft (Lokführer Oscar Langhans und Heizer Ernst Höhne) hatte schon vorher festgestellt, dass die 05 002 an jenem Tag gut lief. So waren schneller als gewöhnlich 150 km/h erreicht, welche bis nach den Langsamfahrstellen beim Bahnhof [[Zernitz]] eingehalten wurden. Danach wurde der Lokmannschaft erlaubt, die Lok voll auszufahren. Die 05 beschleunigte also weiter, bis die Nadel des [[Tachometer]]s an ihren Anschlag kam. Der lag bei 200 km/h. Diese Geschwindigkeit wurde auf dem Streckenabschnitt zwischen [[Friesack]] und [[Vietznitz]] erreicht und geringfügig überschritten. Die bei der Fahrt gemessene Leistung betrug 3.400 [[Indizierte Leistung|PSi]]. Nur wegen der Kurven bei [[Paulinenaue]] musste dann doch auf 170 km/h gebremst werden. Die Lokomotive konnte an diesem Tag die 200 km/h halten. Man musste die Weg/Zeitmessung zu Hilfe nehmen, um letztendlich die [[Geschwindigkeit]] zu bestimmen. Direkte Werte der Fahrgeschwindigkeit konnten nicht mehr gemessen werden. Man stellte fest, dass 5 km in weniger als 90 s durchfahren wurden, was als Ergebnis den Rekord von 200,4 km/h ergab. Innerhalb dieser 5 km gab es einen Abschnitt von 558 m, welcher in 10 s durchfahren wurde, was als höchsten Wert 201 km/h nahelegt; ein Wert, der 1936 auch in der Presse veröffentlicht wurde.<ref>Alfred Gottwald ''Baureihe 05 – Schnellste Dampflok der Welt'' Kapitel: Die Rekordfahrt vom 11. Mai 1936</ref> |
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Der Bahnhofsvorplatz wurde von 1998 bis 2000 neu gestaltet. Neben einem [[Busbahnhof]] mit allen wichtigen Busverbindungen der Stadt Koblenz und der Region befindet sich hier ein [[Pavillon (Architektur)|Pavillon]] mit Geschäften und einem Informationspunkt für Touristen. Des Weiteren befinden sich dort ein Taxistand, die [[Post|Hauptpostfiliale]] Koblenz, zwei [[Kreditinstitut|Banken]], die Station der [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundespolizei]], die [[Rheinische Landesbibliothek Koblenz]] sowie unter dem Gelände eine große [[Tiefgarage]]. Seit Mai 2008 zeigt sich am Rand des Platzes eine rege Bautätigkeit. Am 28. September 2009 wurde der Neubau des ''Therapiezentrums Koblenz'' eingeweiht; ein weiteres Gebäude befindet sich im Bau. Auch das weitere Umfeld erfuhr eine Modernisierung; so wurde das ehemalige Toto-Lotto-Hochhaus aus dem Jahre 1955 von 1998 bis 1999 vollständig modernisiert. |
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== Weitere Entwicklung der Rekorde == |
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== Verkehr == |
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Der Rekord wurde zwei Jahre später von der britischen Lokomotive „Mallard“ ([[LNER-Klasse A4]]) mit 201,2 km/h und einer kurzzeitigen Spitze von 202,6 km/h auf einer leicht abschüssigen Strecke geringfügig überboten (wobei die Lokomotive den Rekordversuch wegen eines heißgelaufenen Treibstangenlagers nicht unbeschädigt überstand). Obwohl diese Geschwindigkeitsangaben, anders als bei der Rekordfahrt der 05 002, nicht zweifelsfrei dokumentiert sind und wahrscheinlich etwas zu hoch liegen, gilt seitdem zumeist die Mallard als offiziell schnellste Dampflokomotive der Welt. Inoffiziell sollen amerikanische Dampflokomotiven noch wesentlich höhere Geschwindigkeiten erreicht haben, doch fehlen hier belastbare Dokumentationen völlig.<ref>Eine genaue Analyse der Dokumentationen der Rekordfahrten findet man hier: [http://www.germansteam.co.uk/FastestLoco/fastestloco.html Was German 05 002 The World's Fastest Steam Loco? (englisch)]. Vgl. auch [[Liste der Geschwindigkeitsweltrekorde für Schienenfahrzeuge]].</ref> |
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Die Baureihe verfügte mit einem Treibraddurchmesser von 2.300 mm zusammen mit der [[DR-Baureihe 61|61er]] die größten Treibräder einer deutschen Lokomotivbaureihe überhaupt. |
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Der Hauptbahnhof von Koblenz hat insgesamt zehn Bahnsteiggleise an vier [[Bahnsteig]]en, davon sind sieben Durchgangsgleise (1 bis 5, 8 und 9) und drei Kopfgleise (104, 105 und 109). |
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== Betriebseinsatz vor und während des Zweiten Weltkrieges == |
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Von der nördlichen linken Rheinstrecke können fast alle Gleise (1 bis 5, 8 und 104) angefahren werden, von der Moselstrecke nur die drei westlichen Gleise (5, 8 und 9). Von Süden können von der linken Rheinstrecke her nur die östlichen Gleise (1 bis 5 und 105) genutzt werden, während von der Lahntalbahn bzw. der rechten Rheinstrecke her alle Gleise erreicht werden können (abgesehen vom nördlichen Kopfgleis 104). |
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Für die Baureihe 05 hat die deutsche Reichsbahn aufgrund der erfolgten Versuchsfahrten eine Leistungstafel aufgestellt. Diese sah in der Ebene bei 150 km/h die Beförderung eines 350 t schweren Zuges vor (also 100 t mehr, als ursprünglich gefordert), als höchste Fahrgeschwindigkeit war in der Leistungstafel ein Tempo von 175 km/h benannt, bei dem in der Ebene noch ein Zug von 150 t befördert werden konnte. Auf einer Steigung von 1:70 (14 Promille) konnte ein 355 t schwerer Zug noch mit 50 km/h veranschlagt werden. |
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Der planmäßige Einsatz der 05 001 und 05 002 erfolgte ab 1936 an im FD-Zugplan zwischen Berlin und Hamburg, die Lok wurden im Bw Hamburg-Altona stationiert. Die Fahrzeit zwischen Berlin Lehrter Bhf und Hamburg Hbf unter Bespannung mit den beiden Lok war zwischen 1937 bis 1939 bei einer fahrplanmäßig vorgebenen Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h mit 145 bis 151 Minuten (zum Vergleich: Fahrtzeit um die Jahrtausendwende noch 128 Minuten, ICE 898 zwischen Berlin Hbf und Hamburg Hbf nach Winterfahrplan 2013/2014 nun 98 Minuten) kalkuliert, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,4 bis 118,6 km/h bedeutete. Das Zugpaar (anfangs FD 23/24, später FD 21/26 benannt) befuhr die Strecke ohne Zusteigehalt. Die längeren angegebenen Fahrzeiten waren einer allgemeinen Verlangsamung der Zugläufe durch die Reichsbahn zum Fahrplanwechsel am 15. Mai 1938 geschuldet. Durch diese sollte der Verschleiß des Oberbaues und der Fahrzeuge verringert werden. |
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=== Fern- und Regionalverkehr === |
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Im [[Fernverkehr]] ist Koblenz an das Netz von [[Intercity-Express|ICE]], [[InterCity|IC]] und [[EuroCity|EC]]-Zügen angeschlossen. Damit kann fast jede [[Großstadt]] in Deutschland von Koblenz aus direkt erreicht werden. Im Regionalverkehr bedienen [[Regional-Express]]- und [[Regionalbahn]]-Züge die Städte im Umkreis von 200 Kilometern Richtung Saarbrücken, Köln-Ruhrgebiet und bis Emmerich/Wesel, Gießen, Mainz-Frankfurt am Main. |
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Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] am 1. September 1939 wurden die schnellen FD-Züge eingestellt. Die Lok wurden stattdessen im allgemeinen Schnellzugdienst eingesetzt. Die Stromlinienverkleidung an Lok 05 002 wurde im November 1941, an Lok 05 001 im Mai 1942 im Bereich des Triebwerks teilweise entfernt. Am 2. März 1943 stieß Lok 05 001, welche einen Schnellzug beförderte, im Bahnhof [[Ashausen]] mit einer [[Rangierlokomotive]] zusammen und stürzte um. Sie wurde wieder instand gesetzt und versah mit ihrer Schwestermaschine bis zur kriegsbedingten Aufgabe der Schnellzüge Ende Januar 1945 weiterhin ihren Dienst. |
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Die [[vectus]] Verkehrsgesellschaft verkehrt auf der Lahntalstrecke von Koblenz nach [[Limburg an der Lahn|Limburg]]. Die [[Trans regio]] verkehrt auf der linken Rheinstrecke von Köln nach Koblenz (MRB26), sowie von Koblenz nach Mainz (MRB32). Auf der rechten Rheinstrecke verkehrt, rückverlängert nach Neuwied, die von [[Vias (Unternehmen)|Vias]] betriebene ''RheingauLinie''(SE10) über Lahnstein, Rüdesheim und Wiesbaden nach Frankfurt am Main. |
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== 05 003 == |
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{{Infobox Schienenfahrzeug |
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{| class="wikitable" |
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|Farbe1 |
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|- class="hintergrundfarbe6" |
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|Farbe2 |
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! Linie |
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|Baureihe=DR-Baureihe 05 003 |
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! Linienverlauf |
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|Abbildung=Bild 183-C10258.jpg |
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! Takt |
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|Name= 05 003, ausgestellt am 22. Juli 1937 zur 100-Jahr-Feier der Borsigwerke |
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|- |
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|Nummerierung= |
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| {{Bahnlinie|ICE|10|ICE}} |
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|Hersteller= |
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| {{nowrap|[[Berlin Ostbahnhof]] –}} [[Berlin Hauptbahnhof|Berlin]] – [[Bahnhof Berlin-Spandau|Berlin-Spandau]] – ([[Wolfsburg Hauptbahnhof|Wolfsburg]] –) [[Hannover Hauptbahnhof|Hannover]] – [[Bielefeld Hauptbahnhof|Bielefeld]] – [[Bahnhof Hamm (Westfalen)|Hamm]] – [[Hagen Hauptbahnhof|Hagen]] – [[Wuppertal Hauptbahnhof|Wuppertal]] – [[Köln Hauptbahnhof|Köln]] – [[Bonn Hauptbahnhof|Bonn]] – '''Koblenz''' (– [[Trier Hauptbahnhof|Trier]]) |
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|Baujahre= |
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| einzelne Züge |
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|Ausmusterung= |
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|- |
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|Anzahl= |
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| {{Bahnlinie|ICE|31|ICE}} |
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|Achsformel= |
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| ([[Kiel Hauptbahnhof|Kiel]] –) [[Hamburg Hauptbahnhof|Hamburg]] – [[Bremen Hauptbahnhof|Bremen]] – [[Osnabrück Hauptbahnhof|Osnabrück]] – [[Münster (Westfalen) Hauptbahnhof|Münster]] – [[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund]] – [[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg]] – Köln – Bonn – '''Koblenz''' – [[Mainz Hauptbahnhof|Mainz]] – [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt]] – [[Würzburg Hauptbahnhof|Würzburg]] – [[Nürnberg Hauptbahnhof|Nürnberg]] – [[München Hauptbahnhof|München]] |
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|Gattung= |
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| einzelne Züge |
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|Spurweite= |
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|- |
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|Treibraddurchmesser= |
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| {{Bahnlinie|ICE|91|ICE}} |
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|VorneLaufraddurchmesser= |
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| Dortmund – Duisburg – Köln – Bonn – '''Koblenz''' – Mainz – Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – [[Passau Hauptbahnhof|Passau]] – [[Linz Hauptbahnhof|Linz]] – [[Wien Westbf|Wien]] |
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|HintenLaufraddurchmesser= |
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| einzelne Züge |
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|AussenLaufraddurchmesser= |
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|- |
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|InnenLaufraddurchmesser= |
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| {{Bahnlinie|IC|30|IC/EC}} |
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|Laufraddurchmesser= |
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| [[Bahnhof Hamburg-Altona|Hamburg-Altona]] – <small>(''einzelne Züge'' [[Bahnhof Westerland (Sylt)|Westerland]] –)</small> Hamburg – Bremen – Münster – Dortmund – Duisburg – Köln – Bonn – '''Koblenz''' – Mainz – [[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheim]] – [[Heidelberg Hauptbahnhof|Heidelberg]] – [[Stuttgart Hauptbahnhof|Stuttgart]] <small>(''einzelne Züge'' Mannheim – [[Karlsruhe Hauptbahnhof|Karlsruhe]] – [[Freiburg (Breisgau) Hauptbahnhof|Freiburg]] – [[Bahnhof Basel SBB|Basel]]– ''Schweiz'')</small> |
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|Anfahrzugkraft= |
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| Zweistundentakt |
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|Beschleunigung= |
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|- |
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|Leistungskennziffer= |
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| {{Bahnlinie|IC|31|IC/EC}} |
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|Höchstgeschwindigkeit= |
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| <small>(Fehmarn-Burg oder Kiel –)</small> Hamburg – Bremen – Münster – Dortmund – Hagen – Wuppertal – Köln –Bonn – '''Koblenz''' – Mainz – Frankfurt – Würzburg – Nürnberg <small>(''ein Zugpaar'' München – Garmisch-Partenkirchen – Mittenwald / München – Freilassing – Berchtesgaden)</small> – Passau – Linz – Wien <small>(''ein Zugpaar'' [[Budapest Keleti pályaudvar|Budapest]])</small> |
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|LängeÜberKupplung= |
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| Zweistundentakt |
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|LängeÜberPuffer=27.000 mm |
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|- |
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|Länge= |
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| {{Bahnlinie|IC|32|IC/EC}} |
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|Höhe= |
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| <small>(Fr/So: Berlin – Hannover – Bielefeld – Hamm –)</small> Dortmund – Duisburg – Köln – Bonn - [[Bahnhof Remagen|Remagen]] – [[Bahnhof Andernach|Andernach]] – '''Koblenz''' – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart <small>(''ein Zugpaar'' [[Ulm Hauptbahnhof|Ulm]] – [[Augsburg Hauptbahnhof|Augsburg]] – München – [[Salzburg Hauptbahnhof|Salzburg]] – [[Klagenfurt Hauptbahnhof|Klagenfurt]], ''ein Zugpaar'' Ulm – [[Lindau Hauptbahnhof|Lindau]] – [[Innsbruck Hauptbahnhof|Innsbruck]])</small> |
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|Breite= |
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| Zweistundentakt |
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|Drehzapfenabstand= |
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|- |
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|AchsabstandDerFahrgestelle= |
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| {{Bahnlinie|IC|35|IC}} |
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|FesterRadstand= |
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| Norddeich Mole – [[Bahnhof Lingen (Ems)|Lingen]] – [[Bahnhof Rheine|Rheine]] – Münster – Duisburg – Köln – Bonn – Remagen – Andernach – '''Koblenz''' – Trier – [[Bahnhof Luxemburg|Luxemburg]] <small>(''einzelne Züge'' Koblenz – Mainz – Mannheim – Stuttgart / Karlsruhe – [[Bahnhof Konstanz|Konstanz]])</small> |
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|Gesamtradstand= |
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| Zweistundentakt |
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|RadstandMitTender= |
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|- |
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|Leermasse= |
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| {{Bahnlinie|IC|55|IC}} |
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|Dienstmasse=124,0 t |
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| [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipzig]] – [[Halle (Saale) Hauptbahnhof|Halle]] – [[Magdeburg Hauptbahnhof|Magdeburg]] – [[Braunschweig Hauptbahnhof|Braunschweig]] – Hannover – Bielefeld – Hamm – Dortmund – Duisburg oder Wuppertal – Köln – Bonn – Remagen – '''Koblenz''' – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – [[Bahnhof Oberstdorf|Oberstdorf]] |
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|DienstmasseMitTender= |
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| ein Zugpaar |
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|Reibungsmasse=56,0 t |
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|- |
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|Radsatzfahrmasse=19,1 t |
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|} |
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|Antrieb= |
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|Geschwindigkeitsmesser= |
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|Steuerung= |
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|Übersetzungsstufen= |
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|Kupplungstyp= |
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|Bremsen= |
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|Zusatzbremse= |
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|Feststellbremse= |
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|Zugheizung= |
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|Lokbremse= |
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|Zugbremse= |
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|Zugsicherung= |
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|Halbmesser= |
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|Besonderheiten= |
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|Anmerkung=abweichende tech. Daten |
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|Bauart= |
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|Zylinderanzahl= |
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|Zylinderdurchmesser= |
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|NDZylinderdurchmesser= |
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|HDZylinderdurchmesser= |
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|Kolbenhub= |
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|Kuppelraddurchmesser= |
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|Kessel= |
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|Kessellänge= |
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|Kesseldruck= |
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|AnzahlHeizrohre= |
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|AnzahlRauchrohre= |
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|Heizrohrlänge= |
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|Rostfläche=4,40 m² |
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|Strahlungsheizfläche= |
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|Rohrheizfläche= |
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|Überhitzerfläche=81,90 m² |
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|Verdampfungsheizfläche=226,52 m² |
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|IndizierteLeistung=1.765 kW |
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|Steuerungsart= |
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|Zylinderdruck= |
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|Tenderbauart=2'3 T 35 Kst |
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|DienstmasseTender= |
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|Wasser=35,0 m³ |
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|Brennstoff= |
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}} |
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Die mit den Lokomotiven der Baureihe 05 angestrebten Fahrgeschwindigkeiten warfen die Frage auf, ob bei der traditionellen Anordnung des Führerhauses eine ausreichende Streckensicht gewährleistet ist. Daraufhin wurde die 05 003 als Erprobungsträger mit vorn angeordnetem Führerhaus konzipiert. Dazu wurde die gesamte Lokomotive gedreht, um [[Triebfahrzeugführer|Lokführer]] und [[Heizer]] nicht trennen zu müssen. Die Lok lief also mit dem [[Stehkessel]] voraus, der Tender hinter der [[Rauchkammer]]. Wegen der Rohstofflage des Deutschen Reiches wurde eine Ölfeuerung verworfen und eine [[Feuerung]] mit Steinkohlenstaub vorgesehen. Der [[Kohlenstaub]] wurde von einer dampfgetriebenen Turbine mittels einer 14 m langen Leitung vom Tender bis zur [[Feuerbüchse]] geblasen. Im Gegensatz zu den Schwestermaschinen wurde der Kessel der 05 003 mit einer [[Verbrennungskammer]] (mit Dehnungsfalte zum Langkessel) und stählerner Feuerbüchse ausgestattet. Die Verbrennungskammer sollte dem Kohlenstaub einen längeren Weg zum Ausbrennen geben. |
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Die Lok wurde 1937 von [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]] gebaut, bewährte sich jedoch nicht. Der Steinkohlenstaub verbrannte unvollständig und lagerte sich als Schlacke an der Rohrwand bzw. den in den Rauchrohren des Kessels, zum Teil bis zur völligen Verstopfung, ab. Die Versuchsfahrten wurden abgebrochen und die Ursachen analysiert. Bei Standversuchen wurde Luftmangel als Störungsursache identifiziert. |
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=== Regionalverkehr === |
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=== Probleme === |
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Hier eine Übersicht aller Schienenpersonennahverkehrs-Linien, die im Hauptbahnhof Koblenz halten. Außer der von [[Vias (Unternehmen)|VIAS]] betriebenen "RheingauLinie", fährt keine der 11 Linien durch den Hauptbahnhof, sondern alle enden beziehungsweise beginnen dort. |
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Durch die im Vergleich zu fester Kohle relativ kurze Verbrennungszeit des Kohlenstaubes von zwei bis drei Sekunden ist eine optimale Mischung von Kohlenstaub und Luft nötig, damit einerseits eine möglichst vollständige Verbrennung, andererseits eine Abkühlung vor dem Auftreffen auf die Heizrohre erreicht wird. Das verbrennende Staub-Luft-Gemisch wurde durch einen Feuerschirm in der Feuerbüchse S-förmig geführt. Durch den langen Transportweg vom Tender, der durch das Innentriebwerk und anderes mehrfach in der Höhen- und Seitenlage verschwenkt werden musste, war ein gleichmäßiger Transport erschwert. Das Mischungsverhältnis von Staub und Luft war nicht variabel, die Antriebe für das Gebläse und den Schneckenantrieb waren fest gekuppelt und damit nicht auf solche Probleme einstellbar. Das Mischungsverhältnis war nur theoretisch berechnet und nicht erprobt worden. Zudem war der Luftzutrittt zur Feuerbüchse durch die Lage im Windschatten des vorderen Laufdrehgestells beeinträchtigt. |
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1939 gab die DR die Lok an das Herstellerwerk zurück. Hier wurde die Führung der Transportleitung begradigt und der Turboventilator für die Verbrennung auf Druckluft umgebaut. Aber auch dies führte zu keiner wesentlichen Verbesserung. |
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{| class="wikitable" |
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|- class="hintergrundfarbe6" |
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! width="11%" | Linie |
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! width="11%" | Linienname |
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! width="40%" | Zuglauf |
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! width="12%" | Takt |
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! width="24%" | Bemerkung |
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=== Umbau === |
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Das Fahrzeug wurde ab Ende 1944 auf normale Steinkohlefeuerung umgebaut und lief fortan mit der Rauchkammer voraus, Die Stromlinienverkleidung wurde entfernt. Entgegen der ursprünglichen Absicht, die Lok an die anderen Exemplare der Baureihe anzugleichen, wurde sie am 14. Februar 1945 unverkleidet in [[Hennigsdorf]] abgeliefert. Sie unterschied sich von den anderen beiden vor allem durch den Kessel mit Verbrennungskammer und das mit einem Innenrahmen versehene hintere Drehgestell. Bis zum 1. März 1945 legte sie für das Betriebswerk Hamburg-Altona|Bw Hamburg-Altona]] nur 503 Kilometer zurück. |
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| {{Bahnlinie|RE|1}} |
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Mosel-Saar-Express |
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Die Lok mit der Betriebsnummer 05 003 hatte ursprünglich einen Schlepptender der Bauart 2'3 T 35 Kst; nach dem Umbau wurde dieser als Tender der Bauart 2'3 T 38.5 bezeichnet. |
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| '''Koblenz''' – Bullay – Wittlich – Trier – Saarburg – Saarbrücken |
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| 2-Stündlich |
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| Ausschreibung zum Dez. 2014 |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RE|2}} |
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| Mittelrhein-Main-Express |
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== Einsätze aller drei Lokomotiven bei der Bundesbahn == |
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| '''Koblenz''' – Boppard – Bingen (Rhein) – Mainz – Frankfurt Flughafen Regionalbf – Frankfurt am Main |
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[[Datei:05001 Nuernberg 2006-08.jpg|miniatur|links|05 001 im [[Verkehrsmuseum Nürnberg]]]] |
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| 2-Stündlich |
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[[Datei:05001 Verkehrsmuseum Nuernberg 12092010 rear view.JPG|miniatur|Heckansicht des Tenders der 05 001]] |
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| Ausschreibung zum Dez. 2014 |
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Lok 05 003 war nach dem Krieg zunächst vom 21. Juni bis zum Oktober 1947 für das Bw Hamm in Betrieb. Alsdann wurde sie zunächst einstweilen von der Ausbesserung zurückgestellt. . |
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| {{Bahnlinie|RE|5}} <small>(NRW)</small> |
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| [[Rhein-Express]] |
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| '''Koblenz''' – Andernach – Remagen – Bonn – Köln – Köln Messe/Deutz – Düsseldorf – Duisburg – Emmerich |
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| Stündlich |
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| ab 2016 RRX (Planung) |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RE|8}} <small>(NRW)</small> |
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| [[Rhein-Erft-Express]] |
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| '''Koblenz''' – Neuwied – Köln/Bonn Flughafen – Köln Messe/Deutz – Köln – Grevenbroich – Mönchengladbach |
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| Stündlich |
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|- |
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| {{Bahnlinie|IRE||SE 10}} |
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| RheingauLinie |
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| Neuwied – '''Koblenz''' – Rüdesheim – Wiesbaden – Frankfurt |
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| Stündlich |
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| VIAS mit FLIRT |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RE|25}} |
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|Lahntalexpress |
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| '''Koblenz''' – Limburg (Lahn) – Gießen |
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| 2-Stündlich |
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| Ausschreibung zum Dez. 2014 |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RB|25}} |
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|Lahntalbahn |
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| '''Koblenz''' – Limburg (Lahn) |
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| Stündlich |
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| Ausschreibung zum Dez. 2014 |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RB|26}} <small>(NRW)</small> |
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| [[Mittelrheinbahn]] |
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| '''Koblenz''' – Andernach – Remagen – Bonn – Köln – Köln Messe/Deutz |
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| Stündlich |
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| seit Dez. 2008 TransRegio mit DESIRO ML |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RB|27}} <small>(NRW)</small> |
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| [[Rhein-Erft-Express|Rhein-Erft Bahn]] |
|||
| '''Koblenz''' – Neuwied – Bonn-Beuel – Köln Messe/Deutz – Köln – Grevenbroich – Mönchengladbach |
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| Stündlich |
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| Ausschreibung zum Dez. 2014 |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RB|32}} |
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| [[Mittelrheinbahn]] |
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| '''Koblenz''' – Boppard – Oberwesel – Bingen (Rhein) – Ingelheim – Mainz |
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| Stündlich |
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| seit Dez. 2008 TransRegio mit DESIRO ML |
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|- |
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| {{Bahnlinie|RB|81}} |
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| Moselbahn |
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| '''Koblenz''' – Cochem (Mosel) – Bullay – Wittlich – Trier |
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| Stündlich |
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| seit Dez. 2009 DB Regio mit TALENT 2 |
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|- |
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|} |
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Die Lokomotiven 05 001 und 05 002 waren nach Kriegsende zunächst nicht in Betrieb und wurden, ohne wie die Schwesterschaschine 05 003, ohne Inbetriebnahme, unter anderem aufgrund Ersatzteilmangels, von der Ausbesserung zurückgestellt. Obwohl sich die [[Deutsche Bundesbahn]] entschlossen hatte, Einzelstücke und Spezialanfertigungen aus ihrem Bestand auszumustern, nahm man alle Fahrzeuge der Baureihe 05 hiervon aus, da die drei Maschinen noch recht jung waren und korrelierend zum Wirtschaftsaufschwung nach der Währungsreform dringender Bedarf an leistungsfähigen Schnellzuglok bestand. Sie wurden im April 1950 zur Firma ''[[Krauss-Maffei]]'' in München überführt und von dieser überholt bzw. instandgesetzt. Dabei wurden auch die Reste der [[Stromlinienform|Stromlinien-Verkleidung]] an der 05 001 und 002 entfernt. Da Adolf Wollff nun bei Krauss-Maffei tätig war, konnte seine Sachkunde als Konstrukteur der Lok verlorene gegangene Werkstattzeichungen ersetzen. |
|||
== Literatur == |
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* Energieversorgung Mittelrhein GmbH (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Koblenz''. Gesamtredaktion: Ingrid Bátori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt |
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** Bd. 1: ''Von den Anfängen bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit''. Theiss, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-0876-X |
|||
** Bd. 2: ''Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart''. Theiss, Stuttgart 1993, ISBN 3-8062-1036-5 |
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Nach der Reparatur erhielten die Maschinen das Bahnbetriebswerk Hamm als Heimatdienststelle, zuletzt die 05 002 im April 1951. Das Bw Hamm setzte sie vor F-Zügen ein. Mit der Anlieferung von Lokomotiven der [[DB-Baureihe V 200.0|Baureihe V 200.0]] wurden die 05 1958 durch diese ersetzt und ausgemustert und 1960 – bis auf 05 001 – verschrottet. Die beiden anderen Maschinen der Baureihe hatten bis zur Ausmusterung jeweils rund 1,5 Mio. km zurückgelegt.<!-- Beleg: Gottwaldt S. 116 --> |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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Lok 05 003 hatte bis zur Abstellung am 9. September 1957 für die DB im Fernschnellzugdienst zwischen Hamburg und Köln 798.328 km zurückgelegt. Aufgrund der günstigeren Kesselabmessungen verbrauchte sie weniger Brennstoff als ihre beiden Schwesterlokomotiven, blieb aufgrund des um gut 10 % kleineren Kessels aber etwas leistungsschwächer. Sie wurde am 16. Juni 1958 ausgemustert. |
|||
* [http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/geschaefte/infrastruktur__schiene/netz/netzzugang/dokumente/Bahnhof/SNB/K/KKO__NBS.pdf Gleisplan des Bahnhofs ''Koblenz Hbf''] auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 204,0 KB) |
|||
* [http://home.arcor.de/railmanko/bahn_ko1.htm Private Webseite über die Geschichte des Bahnverkehrs in Koblenz, inkl. Bildern] |
|||
Später erhielt die Lok mit der Betriebsnummer 05 001 im [[Ausbesserungswerk]] [[Weiden in der Oberpfalz|Weiden]] teilweise ihre Stromlinienverkleidung zurück und steht seit 1963 im [[Verkehrsmuseum Nürnberg|Verkehrsmuseum]] in [[Nürnberg]]. |
|||
* [http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?ID=s0032873 Bahnsteigüberdachung (1953)] |
|||
* [http://www.koblenz.de/stadtleben_kultur/stadtarchiv_rheinbahnhof.html ehemaliger Rheinischer Bahnhof an der Fischelstraße] |
|||
Die Loks waren mit dem [[Schlepptender]] der Bauart 2'3 T 37 St gekuppelt. |
|||
* [http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/infomaterial/sonstige/bahnhofskategorieliste__db__station__service__2011.pdf Nachweis der Bahnhofskategorie] |
|||
<br clear="all"> |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
<references /> |
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== Literatur == |
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{{Navigationsleiste Bahnhöfe in Koblenz}} |
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* [[Alfred B. Gottwaldt]] (unter Mitarbeit von Eduard Bündgen): ''Baureihe 05 – schnellste Dampflok der Welt''. Die Geschichte einer Stromlinienlokomotive der dreißiger Jahre. Franckh-Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04967-1 |
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* Jürgen Quellmalz: ''Die Baureihe 05''. Band 12 der Reihe ''Deutsche Dampflokomotiven''. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg 1978, ISBN 3-88255-105-4 |
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Version vom 23. Februar 2014, 23:16 Uhr
DR-Baureihe 05 DB-Baureihe 05 | |
---|---|
![]() 05 001 bei der Ablieferung im März 1935
| |
Nummerierung: | 05 001–003 |
Anzahl: | 3 |
Hersteller: | Borsig, Berlin |
Baujahr(e): | 1935, 1937 |
Ausmusterung: | 1958 |
Achsformel: | 2'C2' h3 |
Gattung: | S 37.19 |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 26.265 mm |
Höhe: | 4.450 mm |
Leermasse: | 118,5 t |
Dienstmasse: | 129,9 t |
Reibungsmasse: | 57,7 t |
Radsatzfahrmasse: | 19,4 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 175 km/h |
Indizierte Leistung: | 2.360 PSi |
Treibraddurchmesser: | 2.300 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 1.100 mm |
Laufraddurchmesser hinten: | 1.100 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 3 |
Zylinderdurchmesser: | 450 mm |
Kolbenhub: | 660 mm |
Kesselüberdruck: | 20 bar (1950 auf 16 bar reduziert) |
Anzahl der Heizrohre: | 106 |
Anzahl der Rauchrohre: | 24 |
Heizrohrlänge: | 7.000 mm |
Rostfläche: | 4,71 m² |
Strahlungsheizfläche: | 18.5 m² |
Überhitzerfläche: | 90,00 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 255,52 m² |
Tender: | 2'3T37St |
Wasservorrat: | 37 m³ |
Brennstoffvorrat: | 10 t |
Die Dampflokomotiven der Baureihe 05 waren für überdurchschnittlich hohe Reisegeschwindigkeiten vorgesehene Schnellzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Die Einzelstücke – drei Lokomotiven in zwei verschiedenen Grundbauformen – entsprachen weitgehend dem Konzept der Einheitsdampflokomotive.
Die Lokomotive 05 002 stellte 1936 einen Geschwindigkeits-Weltrekord für dampfbetriebene Schienenfahrzeuge mit 200,4 km/h auf und blieb damit die schnellste deutsche Dampflokomotive.
Beschaffungsgeschichte, Betriebsprogramm
Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erwuchs der Eisenbahn zunehmend schnellere und zuverlässigere Konkurrenz im Auto und im Flugzeug. Es wurden Anstrengungen unternommen, die Zugläufe zu beschleunigen. Zwar gab der Geschwindigkeitsweltrekord des Schienenzeppelins für Eisenbahnfahrzeug 1931 letztlich zwar keinen technologisch zukunftsweisenden Weg vor, aber die Reichsbahn setzte für den Schienenschnellverkehr gleichwohl nicht auf lokbespannte Züge, sondern auf dieselgetriebene Schnelltriebwagen. Zugleich waren die Kapazitäten der deutschen Lokomotivindustrie aufgrund der nur geringen Zahl der Bauaufträge durch die Reichsbahn nicht ausgelastet, zum Teil mußten die Lokomotivfabriken aufgrund Auftragsmangel zeitweise schließen.
Mit Schreiben vom 24. Dezember 1931 teilte die Deutsche Lokomotivbau-Vereinigung (DLV) der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) mit, man halte es angesichts des weltweiten Strebens nach Verbesserung und Beschleunigung des Eisenbahnverkehrs für erforderlich, dass seitens der deutschen Lokomotivbauindustrie auch eine schnellfahrende Lokomotive für Reisegeschwindigkeiten von 150 km/h entwickelt werde. Daher habe man das Vereinheitlichungsbüro des DLV mit dem Entwurf einer solchen Maschine beauftragt. Außerdem brachte der DLV die Hoffnung zum Ausdruck, dass diese Arbeiten auch das Interesse der Reichsbahn finden würden.
Die DRG antwortete mit Schreiben ihres für Lokomotiv- und Triebwagenbau zuständigen Direktors Friedrich Fuchs, dessen wissenschaftlicher Hilfsarbeiter seinerzeit Friedrich Witte war, vom 4. Februar 1932, dass man diese Absichten mit Interesse verfolge, jedoch für den alltäglichen Betrieb der Reichsbahn keinen Bedarf für eine derartige Lokomotive sehe. Allerdings böte sich die Gelegenheit, für Versuchsfahrten eine einzelne, schnellfahrende Lok zu beschaffen, diese solle aber nicht durch das Vereinheitlichungsbüro, sondern im Wettbewerb zwischen den interessierten Fabriken entworfen werden. In einem Nachsatz zum Schreiben teilte man mit, dass man von der noch zu entwerfenden Lok fordere, dass sie in der Ebene einen Zug von 250 t (also fünf bis sechs zeitgenössische deutsche Schnellzugwagen) mit 150 km/h ziehen und eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h zum Einfahren von Verspätungen erreichen solle.
Die Dampflokomotive sollte also zur Erprobung neuer Reisezugwagen dienen, letztlich dann aber auch vor FD-Zügen eingesetzt werden. Sie sollte einerseits von den Einheitsdampflokomotiven abgeleitet werden, andererseits wurden technische Veränderungen wie der Führerstand an der Frontseite der Lok in Erwägung gezogen. Sowohl die Lokomotivfabriken als auch das Vereinheitlichungsbüro des DLV legten verschiedene Entwürfe, überwiegend mit Kolbendampfmaschine und drei Kuppelachsen, aber auch z. B. mit Dampfturbinenantrieb, vor. Zur beabsichtigten Stromlinienverkleidung der Lok wurden mit Modellen Versuche im Windkanal angestellt. Darüber hinaus wurde versuchshalber die Lok 03 154 der Reichsbahn mit einer Teilverkleidung ausgerüstet und ausgiebig erprobt; Messfahrten ergaben für diese Maschine aufgrund der Stromschale einen Leistungszuwachs am Zughaken von 385 PS bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 140 km/h.
Der Bauauftrag wurde schließlich an die Firma Borsig vergeben. Sie stellte 1935 die beiden Maschinen mit den Baureihen-Nummern 05 001 und 002 (Fabriknummern 14522 und 14553) her, deren Beschafffungspreis je 265200 Mark betrug. Die modifizierte 05 003 mit Frontführerstand und Kohlenstaubfeuerung folgte zwei Jahre später. Für die Konstruktion beider Ausführungen war der Ingenieur Adolf Wolff verantwortlich.
Konstruktive Merkmale der Lokomotiven 05 001 und 05 002
Im Sinne des mit den Einheitslokomotiven bei der Reichsbahn eingeführten Austauschbaues entsprachen viele Teile der Lokomotiven dem Reichsbahnstandard und wurden auch in anderen Baureihen angewandt (etwa Armaturen oder Hilfsbetriebe). Ebenso orientierte sich die Konstruktion der Maschinen weitgehend an den Baugrundsätzen der Einheitslokomotiven.
Der genietete Kessel, war wie bei den übrigen Einheitslok auch, ohne Verbrennungskammer ausgeführt. Demgegenüber stand, ebenfalls reichsbahntypisch, eine große Rohrlänge von 7000 mm zwischen Stehkesselrückwand und Rauchkammer. Als Überhitzer wurde ein Dreischleifenüberhitzer der Bauart Wagner eingebaut. Verglichen mit dem Kessel der Baureihe 01 war das Verhältnis Feuerbüchs- zu Rohrheizfläche günstiger, d. h. in Richtung mehr Strahlungsheizung in der Feuerbüchse, gewählt. Die Feuerbüchse selbst war in Kupfer ausgeführt, der sonstige Kessel in einem leicht molybdänlegierten Stahl.
Als Rahmen fand ein Barrenrahmen aus Walzstahl St 34 Verwendung, dessen Wangen wegen des ausgeglichen laufenden Dreizylindertriebwerkes mit 90 mm Stärke schwächer ausgeführt werden konnte, als dies etwa bei der zweizylindrigen Baureihe 01 der Fall war. Das vordere Drehgestell erhielt einen Innenrahmen, das hintere hingegen im Interesse der Aschkastenausbildung einen Außenrahmen.
Der Abbremsung der Lok wurde konstruktiv besondere Aufmerksamkeit gewidmet, damit die Lokomotiven auch aus höchster Geschwindigkeit sich im Vorsignalabstand vor einem Halt zeigenden Signal zum Stillstand kamen. Im Gegensatz zu vergleichbar schnell fahrenden Lokomotiven im Ausland (z. B. NYC-Klasse J oder LNER-Klasse A4) waren daher abgesehen von der Rädern der ersten Laufachse alle Räder der Lokomotive doppelseitig abgebremst. In Hinblick auf die Wärmeausdehnung der Bremssohlen der Klotzbremse waren diese in je 300 mm lange Teilstücke unterteilt. Die Bremskraft der Einkammerbremse Bauart Knorr mit Zusatzventil wurde erstmals bei einer Reichsbahnlok mittels eines Fliehkraftreglers geschwindigkeitsabhängig reguliert.
Der Sicherheit diente auch die erst 1934 bei der Deutschen Reichsbahn eingeführte induktive Zugsicherungsanlage, mit der die schnellfahrende Lok selbstverständlich ausgerüstet wurde.
Die Stromlinienverkleidung der 05 umschloss diese vollständig und reichte bis wenige Zentimeter über der Schienenoberkante herab. Das Triebwerk war über Rollläden zugänglich. Eine weinrote Lackierung sollte die Lokomotiven optisch hervorheben.
Da der Kohlenkasten des Tenders ebenfalls, durch eine verschiebbare Haube, in die Stromlinienverschalung mit einbezogen war, wurde zur Erleichterung der Arbeit des Heizers in diesen eine druckluftbetätigte Kohlenvorschubvorrichtung eingebaut. Funktion und Zuverlässigkeit dieser Einrichtung ließen in der betrieblichen Praxis allerdings zu wünschen. Da der Tender sich durch Übergangsbleche weitestgehend nahtlos an das Führerhaus anschloss, ergab sich faktisch ein geschlossenes Führerhaus. Trotz der (abnehmbaren) Stromlinienverkleidung entsprach der Tender den Reichsbahnnormen, er hätte daher ohne weiteres mit einer unverkleideten Lok gekuppelt werden können.
05 001

Die Maschine wurde bei Borsig als eine der letzten Lokomotiven im Werk Berlin-Tegel gebaut. Ihre Kesselprobe war am 23. November 1934. Die Reichsbahn nahm sie am 8. März 1935 offiziell in Betrieb. Die Übergabe der Lok wurde seinerzeit von den Medien mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Nach den ersten Erprobungen und kleineren Nachbesserungen – beispielsweise wurden die Windleitbleche vergrößert – wurde sie nach Nürnberg überführt und im Rahmen der Ausstellung 100 Jahre Deutsche Eisenbahn vom 14. Juli bis 13. Oktober gezeigt. Sie nahm auch an der großen Reichsbahn-Fahrzeugparade vom 8. Dezember 1935 teil. Danach überführte man die Lok zum Ausbesserungswerk Braunschweig. Dort wurde das komplette Laufwerk überholt.
Im Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald wurde mit der 05 001 getestet, welche Bremswege sich bei hohen Fahrgeschwindigkeiten ergeben. Von 180 km/h bis 185 km/h wurden Schnellbremsungen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass der Abstand zwischen Vorsignal und Hauptsignal von 1200 m ausreichend ist für Geschwindigkeiten bis 175 km/h. Eine Anfangsgeschwindigkeit von 181 km/h ergab einen Bremsweg von 1375 m.
Am 14. Mai 1936 gelangte sie zum Bahnbetriebswerk Hamburg-Altona, wo sie für schnelle FD-Züge nach Berlin verwendet wurde. Wegen der Olympischen Sommerspiele 1936 bekam sie in dieser Zeit auf dem Tender die Olympiaringe auflackiert.
05 002
Am 23. Januar 1935 erfolgte die Kesselprüfung, am 17. Mai 1935 übergab der Hersteller die Lokomotive an das Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald. Sie war im Unterschied zur 05 001 von vorne herein als Versuchslokomotive vorgesehen. Beispielsweise erhielt sie eine Messeinrichtung für den Dampfverbrauch, weil ab 120 km/h die Reichsbahn die Leistung nicht mehr mit einer Bremslokomotive ermitteln konnte. Im Gegensatz zur 05 001 war diese Lok nicht mit Rollenlagerung der Laufachsen ausgerüstet, sondern mit den alt hergebrachten Gleitlagern.
Rekordfahrt der 05 002
Nach mehreren Versuchsfahrten mit Zügen einer Masse von rund 250 t und Geschwindigkeiten bis zu 195,7 km/h erreichte die 05 002 am 11. Mai 1936 vor einem aus vier Wagen gebildeten Zug (Zugmasse rund 200 t) auf ebener Strecke zwischen Hamburg und Berlin einen Geschwindigkeitsweltrekord für Dampflokomotiven. Das bei dieser Versuchsfahrt nur vier statt der sonst angehängten fünf Wagen eingesetzt wurden, ergab sich zufällig aufgrund eines Heißläufers an einem Wagen am Vortag. Die Rekordfahrt fand somit ohne besondere Vorbereitung und fast zufällig statt.
„Die Deutsche Reichsbahn gab am 09. und 11. Mai d. J. (1936) zahlreichen Vertretern des Heeres, der Flotte und der Luftwaffe, des Richterstandes sowie der Partei (NSDAP) Gelegenheit, auf einer Rundfahrt die neuesten Reichsbahn-Schnellfahrzeuge kennenzulernen.“
Damit leitete die Zeitschrift „Reichsbahn“ ihren Bericht über die Vorführfahrten ein, in deren Rahmen es zur Weltrekordfahrt kam. Die Rundfahrt führte von Berlin über Stendal nach Hannover, dann weiter nach Bremen, Hamburg und wieder zurück nach Berlin. Die letzte Etappe Hamburg–Berlin hatte eine Borsig-Stromlinienlokomotive, eben die 05 002, mit drei D-Zugwagen plus einem Messwagen, welche zusammen eine Anhängelast von 197 t ergaben, zu bewältigen.
Während der Fahrt musste der Zug an der Einfahrt zum Bahnhof Wittenberge für 2½ min anhalten. Um bis Berlin noch den Fahrplan zu halten, war man gezwungen, auf der nachfolgenden Strecke über 180 km/h zu fahren. Als es weiterging, wurde der Zug so rasch wie möglich beschleunigt. Die Lokomotivmannschaft (Lokführer Oscar Langhans und Heizer Ernst Höhne) hatte schon vorher festgestellt, dass die 05 002 an jenem Tag gut lief. So waren schneller als gewöhnlich 150 km/h erreicht, welche bis nach den Langsamfahrstellen beim Bahnhof Zernitz eingehalten wurden. Danach wurde der Lokmannschaft erlaubt, die Lok voll auszufahren. Die 05 beschleunigte also weiter, bis die Nadel des Tachometers an ihren Anschlag kam. Der lag bei 200 km/h. Diese Geschwindigkeit wurde auf dem Streckenabschnitt zwischen Friesack und Vietznitz erreicht und geringfügig überschritten. Die bei der Fahrt gemessene Leistung betrug 3.400 PSi. Nur wegen der Kurven bei Paulinenaue musste dann doch auf 170 km/h gebremst werden. Die Lokomotive konnte an diesem Tag die 200 km/h halten. Man musste die Weg/Zeitmessung zu Hilfe nehmen, um letztendlich die Geschwindigkeit zu bestimmen. Direkte Werte der Fahrgeschwindigkeit konnten nicht mehr gemessen werden. Man stellte fest, dass 5 km in weniger als 90 s durchfahren wurden, was als Ergebnis den Rekord von 200,4 km/h ergab. Innerhalb dieser 5 km gab es einen Abschnitt von 558 m, welcher in 10 s durchfahren wurde, was als höchsten Wert 201 km/h nahelegt; ein Wert, der 1936 auch in der Presse veröffentlicht wurde.[1]
Weitere Entwicklung der Rekorde
Der Rekord wurde zwei Jahre später von der britischen Lokomotive „Mallard“ (LNER-Klasse A4) mit 201,2 km/h und einer kurzzeitigen Spitze von 202,6 km/h auf einer leicht abschüssigen Strecke geringfügig überboten (wobei die Lokomotive den Rekordversuch wegen eines heißgelaufenen Treibstangenlagers nicht unbeschädigt überstand). Obwohl diese Geschwindigkeitsangaben, anders als bei der Rekordfahrt der 05 002, nicht zweifelsfrei dokumentiert sind und wahrscheinlich etwas zu hoch liegen, gilt seitdem zumeist die Mallard als offiziell schnellste Dampflokomotive der Welt. Inoffiziell sollen amerikanische Dampflokomotiven noch wesentlich höhere Geschwindigkeiten erreicht haben, doch fehlen hier belastbare Dokumentationen völlig.[2]
Die Baureihe verfügte mit einem Treibraddurchmesser von 2.300 mm zusammen mit der 61er die größten Treibräder einer deutschen Lokomotivbaureihe überhaupt.
Betriebseinsatz vor und während des Zweiten Weltkrieges
Für die Baureihe 05 hat die deutsche Reichsbahn aufgrund der erfolgten Versuchsfahrten eine Leistungstafel aufgestellt. Diese sah in der Ebene bei 150 km/h die Beförderung eines 350 t schweren Zuges vor (also 100 t mehr, als ursprünglich gefordert), als höchste Fahrgeschwindigkeit war in der Leistungstafel ein Tempo von 175 km/h benannt, bei dem in der Ebene noch ein Zug von 150 t befördert werden konnte. Auf einer Steigung von 1:70 (14 Promille) konnte ein 355 t schwerer Zug noch mit 50 km/h veranschlagt werden.
Der planmäßige Einsatz der 05 001 und 05 002 erfolgte ab 1936 an im FD-Zugplan zwischen Berlin und Hamburg, die Lok wurden im Bw Hamburg-Altona stationiert. Die Fahrzeit zwischen Berlin Lehrter Bhf und Hamburg Hbf unter Bespannung mit den beiden Lok war zwischen 1937 bis 1939 bei einer fahrplanmäßig vorgebenen Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h mit 145 bis 151 Minuten (zum Vergleich: Fahrtzeit um die Jahrtausendwende noch 128 Minuten, ICE 898 zwischen Berlin Hbf und Hamburg Hbf nach Winterfahrplan 2013/2014 nun 98 Minuten) kalkuliert, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,4 bis 118,6 km/h bedeutete. Das Zugpaar (anfangs FD 23/24, später FD 21/26 benannt) befuhr die Strecke ohne Zusteigehalt. Die längeren angegebenen Fahrzeiten waren einer allgemeinen Verlangsamung der Zugläufe durch die Reichsbahn zum Fahrplanwechsel am 15. Mai 1938 geschuldet. Durch diese sollte der Verschleiß des Oberbaues und der Fahrzeuge verringert werden.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurden die schnellen FD-Züge eingestellt. Die Lok wurden stattdessen im allgemeinen Schnellzugdienst eingesetzt. Die Stromlinienverkleidung an Lok 05 002 wurde im November 1941, an Lok 05 001 im Mai 1942 im Bereich des Triebwerks teilweise entfernt. Am 2. März 1943 stieß Lok 05 001, welche einen Schnellzug beförderte, im Bahnhof Ashausen mit einer Rangierlokomotive zusammen und stürzte um. Sie wurde wieder instand gesetzt und versah mit ihrer Schwestermaschine bis zur kriegsbedingten Aufgabe der Schnellzüge Ende Januar 1945 weiterhin ihren Dienst.
05 003
DR-Baureihe 05 003 | |
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![]() 05 003, ausgestellt am 22. Juli 1937 zur 100-Jahr-Feier der Borsigwerke
| |
Länge über Puffer: | 27.000 mm |
Dienstmasse: | 124,0 t |
Reibungsmasse: | 56,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 19,1 t |
Indizierte Leistung: | 1.765 kW |
Rostfläche: | 4,40 m² |
Überhitzerfläche: | 81,90 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 226,52 m² |
Tender: | 2'3 T 35 Kst |
Wasservorrat: | 35,0 m³ |
abweichende tech. Daten |
Die mit den Lokomotiven der Baureihe 05 angestrebten Fahrgeschwindigkeiten warfen die Frage auf, ob bei der traditionellen Anordnung des Führerhauses eine ausreichende Streckensicht gewährleistet ist. Daraufhin wurde die 05 003 als Erprobungsträger mit vorn angeordnetem Führerhaus konzipiert. Dazu wurde die gesamte Lokomotive gedreht, um Lokführer und Heizer nicht trennen zu müssen. Die Lok lief also mit dem Stehkessel voraus, der Tender hinter der Rauchkammer. Wegen der Rohstofflage des Deutschen Reiches wurde eine Ölfeuerung verworfen und eine Feuerung mit Steinkohlenstaub vorgesehen. Der Kohlenstaub wurde von einer dampfgetriebenen Turbine mittels einer 14 m langen Leitung vom Tender bis zur Feuerbüchse geblasen. Im Gegensatz zu den Schwestermaschinen wurde der Kessel der 05 003 mit einer Verbrennungskammer (mit Dehnungsfalte zum Langkessel) und stählerner Feuerbüchse ausgestattet. Die Verbrennungskammer sollte dem Kohlenstaub einen längeren Weg zum Ausbrennen geben.
Die Lok wurde 1937 von Borsig gebaut, bewährte sich jedoch nicht. Der Steinkohlenstaub verbrannte unvollständig und lagerte sich als Schlacke an der Rohrwand bzw. den in den Rauchrohren des Kessels, zum Teil bis zur völligen Verstopfung, ab. Die Versuchsfahrten wurden abgebrochen und die Ursachen analysiert. Bei Standversuchen wurde Luftmangel als Störungsursache identifiziert.
Probleme
Durch die im Vergleich zu fester Kohle relativ kurze Verbrennungszeit des Kohlenstaubes von zwei bis drei Sekunden ist eine optimale Mischung von Kohlenstaub und Luft nötig, damit einerseits eine möglichst vollständige Verbrennung, andererseits eine Abkühlung vor dem Auftreffen auf die Heizrohre erreicht wird. Das verbrennende Staub-Luft-Gemisch wurde durch einen Feuerschirm in der Feuerbüchse S-förmig geführt. Durch den langen Transportweg vom Tender, der durch das Innentriebwerk und anderes mehrfach in der Höhen- und Seitenlage verschwenkt werden musste, war ein gleichmäßiger Transport erschwert. Das Mischungsverhältnis von Staub und Luft war nicht variabel, die Antriebe für das Gebläse und den Schneckenantrieb waren fest gekuppelt und damit nicht auf solche Probleme einstellbar. Das Mischungsverhältnis war nur theoretisch berechnet und nicht erprobt worden. Zudem war der Luftzutrittt zur Feuerbüchse durch die Lage im Windschatten des vorderen Laufdrehgestells beeinträchtigt.
1939 gab die DR die Lok an das Herstellerwerk zurück. Hier wurde die Führung der Transportleitung begradigt und der Turboventilator für die Verbrennung auf Druckluft umgebaut. Aber auch dies führte zu keiner wesentlichen Verbesserung.
Umbau
Das Fahrzeug wurde ab Ende 1944 auf normale Steinkohlefeuerung umgebaut und lief fortan mit der Rauchkammer voraus, Die Stromlinienverkleidung wurde entfernt. Entgegen der ursprünglichen Absicht, die Lok an die anderen Exemplare der Baureihe anzugleichen, wurde sie am 14. Februar 1945 unverkleidet in Hennigsdorf abgeliefert. Sie unterschied sich von den anderen beiden vor allem durch den Kessel mit Verbrennungskammer und das mit einem Innenrahmen versehene hintere Drehgestell. Bis zum 1. März 1945 legte sie für das Betriebswerk Hamburg-Altona|Bw Hamburg-Altona]] nur 503 Kilometer zurück.
Die Lok mit der Betriebsnummer 05 003 hatte ursprünglich einen Schlepptender der Bauart 2'3 T 35 Kst; nach dem Umbau wurde dieser als Tender der Bauart 2'3 T 38.5 bezeichnet.
Einsätze aller drei Lokomotiven bei der Bundesbahn

Lok 05 003 war nach dem Krieg zunächst vom 21. Juni bis zum Oktober 1947 für das Bw Hamm in Betrieb. Alsdann wurde sie zunächst einstweilen von der Ausbesserung zurückgestellt. .
Die Lokomotiven 05 001 und 05 002 waren nach Kriegsende zunächst nicht in Betrieb und wurden, ohne wie die Schwesterschaschine 05 003, ohne Inbetriebnahme, unter anderem aufgrund Ersatzteilmangels, von der Ausbesserung zurückgestellt. Obwohl sich die Deutsche Bundesbahn entschlossen hatte, Einzelstücke und Spezialanfertigungen aus ihrem Bestand auszumustern, nahm man alle Fahrzeuge der Baureihe 05 hiervon aus, da die drei Maschinen noch recht jung waren und korrelierend zum Wirtschaftsaufschwung nach der Währungsreform dringender Bedarf an leistungsfähigen Schnellzuglok bestand. Sie wurden im April 1950 zur Firma Krauss-Maffei in München überführt und von dieser überholt bzw. instandgesetzt. Dabei wurden auch die Reste der Stromlinien-Verkleidung an der 05 001 und 002 entfernt. Da Adolf Wollff nun bei Krauss-Maffei tätig war, konnte seine Sachkunde als Konstrukteur der Lok verlorene gegangene Werkstattzeichungen ersetzen.
Nach der Reparatur erhielten die Maschinen das Bahnbetriebswerk Hamm als Heimatdienststelle, zuletzt die 05 002 im April 1951. Das Bw Hamm setzte sie vor F-Zügen ein. Mit der Anlieferung von Lokomotiven der Baureihe V 200.0 wurden die 05 1958 durch diese ersetzt und ausgemustert und 1960 – bis auf 05 001 – verschrottet. Die beiden anderen Maschinen der Baureihe hatten bis zur Ausmusterung jeweils rund 1,5 Mio. km zurückgelegt.
Lok 05 003 hatte bis zur Abstellung am 9. September 1957 für die DB im Fernschnellzugdienst zwischen Hamburg und Köln 798.328 km zurückgelegt. Aufgrund der günstigeren Kesselabmessungen verbrauchte sie weniger Brennstoff als ihre beiden Schwesterlokomotiven, blieb aufgrund des um gut 10 % kleineren Kessels aber etwas leistungsschwächer. Sie wurde am 16. Juni 1958 ausgemustert.
Später erhielt die Lok mit der Betriebsnummer 05 001 im Ausbesserungswerk Weiden teilweise ihre Stromlinienverkleidung zurück und steht seit 1963 im Verkehrsmuseum in Nürnberg.
Die Loks waren mit dem Schlepptender der Bauart 2'3 T 37 St gekuppelt.
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Gottwald Baureihe 05 – Schnellste Dampflok der Welt Kapitel: Die Rekordfahrt vom 11. Mai 1936
- ↑ Eine genaue Analyse der Dokumentationen der Rekordfahrten findet man hier: Was German 05 002 The World's Fastest Steam Loco? (englisch). Vgl. auch Liste der Geschwindigkeitsweltrekorde für Schienenfahrzeuge.
Literatur
- Alfred B. Gottwaldt (unter Mitarbeit von Eduard Bündgen): Baureihe 05 – schnellste Dampflok der Welt. Die Geschichte einer Stromlinienlokomotive der dreißiger Jahre. Franckh-Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04967-1
- Jürgen Quellmalz: Die Baureihe 05. Band 12 der Reihe Deutsche Dampflokomotiven. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg 1978, ISBN 3-88255-105-4