Wiesthal und Alkali-Mangan-Zelle: Unterschied zwischen den Seiten
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→Anodenreaktion: siehe oberer Abschnitt "Allgemeines" (negative Elektrode Zink) --> Kathode |
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Die '''Alkali-Mangan-Zelle''', umgangssprachlich auch ''Alkali-Mangan-Batterie'' oder ''Alkaline'' (manchmal auch genauer als ''Zink-Manganoxid-Zelle'' bezeichnet), ist eine [[galvanisches Element|galvanische Zelle]] und zählt zu den wichtigsten elektrochemischen Energiespeichern. Sie zählt wie die [[Zink-Kohle-Zelle]] zu der Familie der [[Zink-Braunstein-Zelle]]n, hat aber aufgrund höherer [[Kapazität (galvanische Zelle)|Kapazität]], besserer Belastbarkeit und längerer Lagerfähigkeit die Zink-Kohle-Zelle aus den meisten Anwendungen verdrängt. |
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{{Begriffsklärungshinweis}} |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Wappen = Wappen_Wiesthal.png |
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|Breitengrad = 50/02//N |
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|Längengrad = 09/26//E |
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|Lageplan = Wiesthal in MSP.svg |
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|Bundesland = Bayern |
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|Regierungsbezirk = Unterfranken |
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|Landkreis = Main-Spessart |
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|Verwaltungsgemeinschaft= Partenstein |
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|Höhe = 250 |
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|Fläche = 9.18 |
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|PLZ = 97859 |
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|Vorwahl = 06020 |
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|Kfz = MSP |
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|Gemeindeschlüssel = 09677200 |
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|Gliederung = 2 Ortsteile |
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|Adresse = Hauptstr. 24 <br />97846 Partenstein |
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|Website = [http://www.wiesthal.de www.wiesthal.de] |
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|Bürgermeister = Andreas Zuschlag |
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|Partei = [[Freie Wählergemeinschaft]] |
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'''Wiesthal''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Unterfranken|unterfränkischen]] [[Landkreis Main-Spessart]] und Mitglied der [[Verwaltungsgemeinschaft Partenstein]]. |
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Die Alkali-Mangan-Zelle wird zu den Primärelementen, das heißt den nicht-wiederaufladbaren [[Batterie (Elektrotechnik)|Batterien]] gezählt, obwohl sie grundsätzlich begrenzt wiederaufladbar ist. Es gibt zur Wiederaufladung vorgesehene Versionen, die RAM-Zellen (''Rechargeable Alkaline Manganese''), die zu den Sekundärelementen ([[Akkumulator]]en) gerechnet werden. Diese haben allerdings keine weite Verbreitung gefunden. |
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== Geografie == |
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=== Geografische Lage === |
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Wiesthal liegt in der Region Aschaffenburg im Tal des [[Aubach (Lohr)|Aubachs]] im Hoch[[spessart]]. |
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=== Gemeindegliederung === |
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Die politische Gemeinde Wiesthal hat 2 amtlich benannte Ortsteile<ref>http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111119/231347&attr=OBJ&val=1749</ref>: |
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* [[Krommenthal]] |
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* '''Wiesthal''' |
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[[Bild:Alkali battery 5.jpg|thumb|right|Unterschiedliche Bauformen von handelsüblichen Alkali-Mangan-Batterien]] |
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Es gibt die [[Gemarkung]]en Krommenthal und Wiesthal. |
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== Allgemeines == |
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Die Alkali-Mangan-Zelle wäre treffender als Zink-Braunstein-Zelle mit alkalischem [[Elektrolyt]] beschrieben, da der elektrochemisch aktive Stoff in der negativen Elektrode [[Zink]] und in der positiven Elektrode [[Mangandioxid]] (Endglied der [[Braunstein (Mineralgruppe)|Braunstein]]-Mineralgruppe) ist. Als Elektrolyt wird eine [[alkalische Lösung]], und zwar konzentrierte [[Kalilauge]] ([[Kaliumhydroxid]]-Lösung) verwendet. |
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| width ="33%" align="center" | [[Heinrichsthaler Forst]]<br/><small>(Gemeindefreies Gebiet)</small> |
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| width ="33%" align="center" | Markt <br/>[[Frammersbach]] |
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| width ="33%" align="center" | [[Frammersbacher Forst]]<br/>und<br/>[[Partensteiner Forst]]<br/><small>(Gemeindefreie Gebiete)</small> |
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| width ="33%" align="center" | |
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| width ="33%" align="center" | [[Datei:Compass card (de).svg|150px]] |
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| width ="33%" align="center" | Gemeinde [[Partenstein]] |
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| width ="33%" align="center" | Gemeinde [[Neuhütten (Unterfranken)|Neuhütten]] |
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| width ="33%" align="center" | |
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| width ="33%" align="center" | [[Partensteiner Forst]]<br/><small>(Gemeindefreies Gebiet)</small> |
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Die wichtigsten Bauformen sind zylindrische Rundzellen (beispielsweise LR6 = Alkali-Mangan AA oder [[Mignon (Batterie)|Mignon]]) und [[Knopfzelle]]n (beispielsweise LR44). Mehrere Einzelzellen können auch zu Batterien kombiniert sein (beispielsweise 6LR61 = Alkali-Mangan-[[9-Volt-Block]] aus sechs Zellen). In Deutschland wurden 2004 rund 800 Millionen Alkali-Mangan-Rundzellen und rund 400 Millionen Alkali-Mangan-Knopfzellen in Verkehr gebracht.<ref>[[Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]], Erfolgskontrolle 2004</ref> |
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== Geschichte == |
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Wiesthal ist ein alter [[Glasmacher]]ort und wurde urkundlich erstmalig im Jahr 1057 erwähnt. Das Flüsschen Aubach trennte den Ort früher in zwei Teile, die zum Bistum [[Mainz]] bzw. zur [[Grafschaft Rieneck]] gehörten. Nach dem Erlöschen der [[Rieneck (Adelsgeschlecht)|Grafen von Rieneck]] fiel auch dieser Teil des Ortes dem [[Erzstift Mainz]] zu. Das Amt des Erzstifts Mainz wurde 1803 zugunsten des [[Fürstprimas]] [[Karl Theodor von Dalberg|von Dalberg]] säkularisiert und fiel mit dessen [[Fürstentum Aschaffenburg]] 1814 (als ein Departement des [[Großherzogtum Frankfurt|Großherzogtums Frankfurt]]) an Bayern. |
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== Elektrochemie == |
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Wie bei der [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]] liefert die Oxidation von Zink und die Reduktion von [[Mangandioxid]] (Braunstein) die elektrische Energie. Die bei der Oxidation freigesetzten [[Elektron]]en der Zelle wandern von der [[Kathode]], welche in diesem Fall einer Batterie die negative Elektrode ist, unter Leistungsabgabe durch den äußeren Stromkreis, zur [[Anode]], welche in diesem Fall die positive Elektrode ist. Zum Ladungsausgleich wandern in der Zelle durch den Elektrolyten [[Hydroxidion|OH<sup>−</sup>]]-Ionen von der Kathode zur Anode. Die in der Alkali-Mangan-Zelle ablaufenden Reaktionen sind komplex und werden im Folgenden vereinfacht dargestellt. |
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* 1970: 1.375 Einwohner |
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* 1987: 1.407 Einwohner |
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* 2000: 1.492 Einwohner |
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=== Anodenreaktion === |
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Bei der Entladung wird an der Kathode metallisches Zink (Zn) oxidiert. Dabei werden zwei Elektronen abgegeben, die [[Oxidationszahl]] von Zink wird von ±0 auf +II erhöht. Das Reaktionsprodukt hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Oxidation erfolgt. Zu Beginn der Entladung, das heißt bei hoher OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird über verschiedene Zwischenstufen das gut im alkalischen Elektrolyten lösliche Tetrahydroxozinkat-Ion (Zn(OH)<sub>4</sub><sup>2−</sup>), kurz [[Zinkate|Zinkat]], gebildet. |
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=== Bürgermeister === |
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Bürgermeister ist Andreas Zuschlag (Freie Wählergemeinschaft). |
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: <math>\mathrm{Zn + 4OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + 2e^-}</math> |
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=== Gemeinderat === |
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Die [[Kommunalwahlen]] 2002 und [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|2008]] führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat: |
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Wenn der Elektrolyt mit Zinkat übersättigt ist, beginnt [[Zinkoxid]] (ZnO) auszufallen. |
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{| class="wikitable" |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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: <math>\mathrm{[Zn(OH)_4]^{2-} \rightarrow ZnO + 2OH^- + H_2O}</math> |
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! |
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! width="20%"| 2002 |
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Bei fortschreitender Entladung, das heißt bei niedrigerer OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird dann [[Zinkhydroxid]] (Zn(OH)<sub>2</sub>) gebildet. Aus diesem entsteht unter Abgabe von [[Wasser]] langsam wiederum Zinkoxid (ZnO). |
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! width="20%"| 2008 |
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: <math>\mathrm{Zn + 2OH^- \rightarrow Zn(OH)_2 + 2e^-}</math> |
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: <math>\mathrm{Zn(OH)_2 \rightarrow ZnO + H_2O}</math> |
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=== Kathodenreaktion === |
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Das als Kathodenmaterial verwendete Mangandioxid ist in der Regel ein Elektrolyt-Braunstein ([[Braunsteine|γ-MnO<sub>2</sub>]]) mit hoher elektrochemischer Aktivität. Bei der Entladung wird in der Kathode Mangandioxid (MnO<sub>2</sub>) zunächst zu Manganoxidhydroxid (MnOOH) reduziert. Diese homogene Festphasenreaktion wird als erste Entladestufe bezeichnet. |
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: <math>\mathrm{MnO_2 + H_2O + e^- \rightarrow MnO(OH) + OH^-}</math> |
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Bei der Reaktion wird ein Elektron aufgenommen, die Oxidationszahl des [[Mangan]]s wird von +IV auf +III erniedrigt und ein [[Proton (Chemie)|Proton]] (H<sup>+</sup>) wird in das [[Kristallstruktur|Kristallgitter]] des Mangandioxids eingebaut. Diese Reaktion ist ungewöhnlich, da das Produkt α-MnOOH ([[Groutit]]) die gleiche [[Kristallstruktur]] wie der Ausgangsstoff γ-MnO<sub>2</sub> hat. |
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Unter bestimmten Bedingungen kann bei milden Entladungen in einer langsamen Reaktion Manganoxidhydroxid (MnOOH) noch weiter reduziert werden. Diese Reaktion wird als zweite Entladestufe bezeichnet. |
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: <math>\mathrm{MnO(OH) + H_2O + e^- \rightarrow Mn(OH)_2 + OH^-}</math> |
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Diese Reaktion ist eine heterogene Reaktion, die eigentliche Reduktion erfolgt in [[Lösung (Chemie)|Lösung]]. Die Mn<sup>3+</sup>-Ionen gehen als [[Komplexchemie|Komplex]] [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>−</sup> in Lösung und werden zu [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup> reduziert. Das eigentliche feste Produkt Mn(OH)<sub>2</sub> [[Fällungsreaktion|fällt]] dann aus der gesättigten [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup>-Lösung aus. |
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=== Redox-Reaktion === |
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Wird nur die erste Entladestufe berücksichtigt, ergibt sich für die Gesamtreaktion in der Alkali-Mangan-Zelle: |
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: <math>\mathrm{Zn + 2MnO_2 + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + 2MnO(OH)}</math> |
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Wie aus der Gesamtreaktionsgleichung ersichtlich, wird bei der Entladung Wasser verbraucht, eine verbrauchte Alkali-Mangan-Zelle ist daher „trocken“. |
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=== Nebenreaktionen === |
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[[Bild:Schnitt Alkali-Mn-Batterie.jpg|miniatur|Schnittbild einer Alkali-Mangan-Rundzelle]] |
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Zink ist in stark alkalischer Lösung thermodynamisch instabil. Wie aus der [[Elektrochemische Spannungsreihe|elektrochemischen Spannungsreihe]] ersichtlich wird daher als [[Nebenreaktion]] in der Anode Zink (Zn) oxidiert und Wasser (H<sub>2</sub>O) zu gasförmigem [[Wasserstoff]] (H<sub>2</sub>) reduziert. |
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: <math>\mathrm{Zn + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + H_2}</math> |
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Diese als „Gasung“ bezeichnete Reaktion läuft bei der Lagerung von nicht entladenen und teilentladenen Zellen ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist für hochreines Zink relativ gering. Bereits kleine Mengen von Verunreinigungen (beispielsweise [[Schwermetalle]] wie [[Eisen]], [[Kupfer]], [[Molybdän]] und [[Nickel]]) können die Gasung jedoch drastisch erhöhen. |
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== Aufbau == |
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Das nebenstehende Bild zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer handelsüblichen Alkali-Mangan-Rundzelle. Zu erkennen ist eine konstruktive Vorkehrung gegen Zellenüberdruck, z. B. durch Kurzschluss bzw. Überhitzung. |
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<br clear="all" /> |
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[[Bild:AlkalineMnrp.jpg|thumb|Aufbau einer [[Mignon (Batterie)|Mignon]]-Alkali-Mangan-Zelle.]] |
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Das Bild rechts zeigt zwei aufgeschnittene Alkali-Mangan-Zellen und den abgetrennten oberen Bereich. Der Pluspol ist, anders als bei einer [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]], Teil des Außenmantels und elektrisch mit ihm verbunden. Im Inneren bildet gepresster [[Mangandioxid|Braunstein]] die Kathode, im Bild als schwarzer Ring innerhalb des Mantels zu erkennen. Die Anode besteht aus einer Paste aus [[Zink]] und [[Kaliumhydroxid]], eingewickelt in ionendurchlässiges Faserpapier. In der mittleren Ansicht ragt es über die abgeschnittene Zelle hinaus. Links erkennt man den Metallstift, der den elektrischen Kontakt mit der Bodenplatte herstellt und den Minuspol bildet. |
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<br clear="all" />[[Bild:Neunvalkalirp.jpg|thumb|links|[[9-Volt-Block|9-Volt-Alkali-Mangan-Blockbatterie]] aus 6 Rundzellen im Längsschnitt. Rechts sieht man drei Zellen im Längsschnitt.]] |
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[[Bild:Geöffnete 9V Blockbatterie.JPG|thumb|rechts|[[9-Volt-Block|9-Volt-Alkali-Mangan-Blockbatterie]] aus 6 geschichteten Zellen geöffnet. <br/> Das Außengehäuse trägt allerdings eine falsche Beschriftung 6LR61 statt 6LF22.]] |
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Eine 9-Volt-Alkali-Mangan-Blockbatterie aus 6 internen Einzelzellen kann unterschiedlich aufgebaut sein. Entweder enthält sie 6 Rundzellen der Baugröße Piccolo AAAA, LR61 (linkes Bild). Diese Batterien tragen die Größenbezeichnung 6LR61. |
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Die zweite Bauweise verwendet 6 rechteckige Knopfzellen als Stapel, diese Typen sind mit 6LF22 bezeichnet (rechtes Bild). |
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Die Kapselung der Einzelzellen im 9V-Pack erhöht die Auslaufsicherheit, reduziert aber die Packungsdichte und damit die Kapazität. |
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<br clear="all" /> |
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== Eigenschaften == |
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=== Spannung === |
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Die [[Nennspannung]] der Alkali-Mangan-Zelle beträgt 1,5 V. Durch [[Reihenschaltung]] mehrerer Zellen können höhere Spannungen erreicht werden. |
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So können bei der Normalbatterie 3LR12 mit drei Zellen 4,5 V, beim Flat-Pack 4LR61 mit vier Zellen 6 V und beim E-Block 6LR61 mit sechs Zellen 9 V erreicht werden. |
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Die tatsächliche [[Leerlaufspannung]] einer frischen Alkali-Mangan-Zelle liegt bei 20 °C im Bereich von 1,57 V bis 1,63 V. Sie hängt hauptsächlich von der Aktivität des verwendeten Mangandioxides und dem Zinkoxidgehalt in der Elektrolytlösung ab. Die (mittlere) Lastspannung hängt von der Belastung ab, sie beträgt bei Entladung mit 0,4 C typischerweise 1,15 V bis 1,18 V (NiMH: 1,22 V bis 1,25 V). Als [[Entladeschlussspannung]] wird meist 1,0 V verwendet. |
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=== Entladung === |
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[[Datei:Nimhcharakteristikrp.svg|thumb|250px|Entladekurven einer Alkali-Mangan-Zelle im Vergleich zu [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Zelle]] und [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH-Akku]]]] |
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Das Diagramm vergleicht die Belastungskurven bei konstantem Strom einer Zink-Kohle-Zelle (Zn-Mn (C)) und eines [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH]]-Akkus mit der einer Alkali-Mangan-Zelle (Zn-Mn (KOH)). Die Spannung der Zink-Kohle-Zelle fällt nach kurzer Zeit unter 0,8 V ab. Ein Akku hält die Spannung von 1,2 V über einen langen Zeitraum. Das Zeitverhalten einer Alkali-Mangan-Zelle liegt zwischen den beiden Kurven, die Spannung nimmt langsam mit der Zeit ab. |
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Batteriestandsanzeigen in Geräten messen die Änderung der Spannung mit der Zeit. Während sie bei Primärzellen recht zuverlässig funktionieren, versagen sie bei NiMH-Zellen. Hier ist die Spannung über einen langen Zeitraum nahezu konstant, um bei Erschöpfung des Akkus schnell abzufallen. |
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<gallery> |
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File:Aa-alkaline-100 c-v.png| Spannungs- Kapazitätskurve bei mäßiger Last von 100 mW (ca. 0.03 C) |
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File:Aa-alkaline c-v.png| Spannungs- Kapazitätskurve bei Last von ca. 300 mW (ca. 0.1 C) |
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</gallery> |
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Die Kapazität einer Alkali-Mangan-Zelle ist abhängig von der Belastung. Bei kleiner Last << 0.1 [[Kapazität (galvanische Zelle)|C]] erreichen Batterien typischerweise Werte von 3000 mAh, siehe linke Grafik. Die zweite Grafik zeigt den Verlauf der Kapazität bei einer Belastung von ca. 0.1 C. Die Batterie ist bereits bei 2/3 der Nennkapazität erschöpft. Im Gegensatz zum Verhalten bei kleiner Last regeneriert sie sich nach kurzer Zeit. Sie ist erneut in der Lage, eine Kapazität von ca. 10 % zur Verfügung zu stellen, siehe untere Kurve in der zweiten Grafik. |
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Praxis: Alkali-Batterien in Hochleistungs-Verbrauchern scheinen nach kurzer Zeit leer zu sein. Nach einer Pause von mehreren Stunden arbeiten sie kurzzeitig wieder. Leicht erhöhte Temperatur beschleunigt diese Regeneration. Daher rührt der Effekt vom „Aufladen“ von Batterien auf der Herdplatte oder an der Sonne. Anschließend sind diese Zellen jedoch nicht mehr in der Lage, den hohen Strombedarf zu decken. Aus Sicht des Hochleistungs-Verbrauchers sind die Batterien erschöpft, obwohl sie noch eine Restkapazität von 30 % besitzen können. Anstatt die Zellen zu entsorgen, sollten sie für Verbraucher mit geringerem Leistungsbedarf genutzt werden, z. B. Uhren oder Fernbedienungen. |
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=== Auslaufen === |
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[[Datei:LeakedBattery 2701a.jpg|thumb|right|Ausgelaufene Alkali-Mangan-Batterie]] |
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Alkali-Batterien sind durch ein Metallgehäuse vor dem Auslaufen geschützt. Bei den alten [[Zink-Kohle-Zelle]]n bildet die Zink-Kathode gleichzeitig das Batteriegehäuse. Beim Entladen zersetzt sich das Zink und es kommt häufig zum Auslaufen der Zelle. |
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Aber auch Alkali-Batterien können auslaufen und austretendes [[Kaliumhydroxid]] kann metallische Bestandteile wie Kontakte und Leiterbahnen korrodieren. Das Kaliumhydroxid reagiert mit dem [[Kohlenstoffdioxid]] (CO<sub>2</sub>) der Luft zu [[Pottasche]] (K<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>) und bildet weiße, kristalline [[Hygroskopie|hygroskopische]] Ablagerungen. |
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=== Vergleich Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Zelle (Typ: [[Mignon (Batterie)|Mignon]]) === |
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{| class="wikitable" |
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!Vergleich Baugröße Mignon |
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!Alkali-Mangan |
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![[Zink-Kohle-Zelle|Zink-Kohle]] |
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|- |
|- |
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|Energiedichte in Wh/dm³ || 350 || 150 |
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| [[CSU]] |
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| style="text-align:center"|3 |
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| 4 |
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|- |
|- |
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|Kapazität AA-Zelle in Ah (Entladung bis 0,8 V) || 2,8 || 1,2 |
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| [[Freie Wähler]] |
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| style="text-align:center"|5 |
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| 5 |
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|- |
|- |
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|Innenwiderstand in Ω || 0,15 || 0,5 |
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| [[SPD Bayern|SPD]] |
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| style="text-align:center"|4 |
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| 3 |
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|- |
|- |
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|[[Selbstentladung]] in % pro Monat bei 20 °C || 0,2 || 7 |
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|- |
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|Restkapazität nach<br>dreijähriger Lagerung in % || >90 || <10 |
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|- |
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|Minimale Betriebstemperatur (in °C) || < −20 || −10 |
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|- |
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|Auslaufsicherheit || hoch || ausreichend bis schlecht<br> (insb. bei qualitativ<br /> minderwertigen Zellen) |
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|- |
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|Kosten pro entnommener Ladung|| 8–45 Cent/Ah || 17…80 Cent/Ah |
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|} |
|} |
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Zink-Kohle-Zellen haben eine wesentlich schlechtere Spannungslage als Alkali-Mangan-Zellen, d. h. die Spannung teilentladener Zellen fällt frühzeitig ab (siehe [[Alkali-Mangan-Zelle#Entladung|Entladung]]). Gleiches gilt für die Hochstrombelastbarkeit, wodurch sie für viele moderne Geräte, die kurzzeitig hohe Ströme entnehmen (Digitalkameras, Blitzgeräte, Alarmanlagen), nicht mehr verwendbar sind. Hohe Stromentnahme lässt selbst bei frischen Zink-Kohle-Zellen die Spannung in wenigen Sekunden zu tief fallen, um einen sicheren Betrieb der Geräte zu gewährleisten. Die Selbstentladung von Zink-Kohle-Batteriezellen ist ebenfalls deutlich höher als die von Alkali-Mangan-Zellen, was die Lagerfähigkeit begrenzt. |
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=== Steuern === |
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Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 794.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 247.000 €. |
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Auch in der [[Wirtschaftlichkeit]] und [[Ökobilanz]] sind die Zink-Kohle-Batterien im Nachteil, vor allem durch die schlechtere [[Nennkapazität]] bei gleicher Baugröße bei zusätzlich geringerer nutzbarer Kapazität durch die schlechtere Spannungslage. Dadurch werden für den gleichen Energieumsatz (Betriebsdauer eines Gerätes) deutlich mehr Zellen benötigt. |
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=== Wappen === |
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[[Blasonierung]]: ''Neunmal geteilt von Rot und Gold; belegt mit einem silbernen Andreaskreuz, dem zwei gekreuzte rote Glaspfeifen aufgelegt sind.'' |
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Darüber hinaus ist die Auslaufsicherheit häufig schlechter. Auslaufende Ammonchloridlösung verbrauchter Zellen zerstört die Metallkontakte und Leiterbahnen eines elektronischen Gerätes deutlich stärker als der alkalische Elektrolyt der Alkaline-Zellen. |
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=== Gemeindepartnerschaft === |
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* [[Városlőd]], [[Komitat Veszprém]], [[Ungarn]] |
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Diese deutlichen Unterschiede haben dazu geführt, dass Alkali-Mangan-Zellen heute den Markt dominieren und die Zink-Kohle-Zellen verdrängt haben. |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft === |
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Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 208 und im Bereich Handel und Verkehr 14 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 33 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 526. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 zwei landwirtschaftliche Betriebe. |
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== Wiederaufladen == |
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Größter Arbeitgeber ist die Firma [[Werner Wenzel|Wenzel-Präzision]]. |
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=== Normale Alkali-Mangan-Batterien === |
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<!-- === Verkehr === --> |
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Die meisten Alkali-Mangan-Batterien lassen sich mit geeigneten Ladegeräten (beispielsweise solchen für RAM-Zellen; dazu der nächste Abschnitt) drei- bis zehnmal auffrischen. Voraussetzung ist, dass die Batterie nicht zu tief entladen wird. Nicht geeignet zum Laden sind Ladegeräte für handelsübliche [[NiMH-Akku]]s, da der Schwellwert für die Ladeschlussspannung und das [[Ladeverfahren]] nicht passen. |
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=== RAM-Zellen === |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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[[Datei:Rechargeable alkaline battery.jpg|thumb|right|Wiederaufladbare Alkali-Mangan-Zelle (RAM-Zelle)]] |
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* katholische Pfarrkirche St. Andreas, erbaut 1599/1600 |
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RAM-Zellen ({{EnS|rechargeable alkali manganese}}) sind spezielle, laut Anbieter etwa 50 bis 500 mal (teilw. auch noch öfter) wiederaufladbare Alkali-Manganzellen<ref>AccuCell by Müller-Germany: [http://www.reichelt.de/?;ACTION=7;LA=6;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=D400%252FAccuCell_Datenblatt.pdf ''Aufbau, Vergleich, Vorteile RAM-Zellen''], PDF, aufgerufen 8. August 2012</ref>. Kommerzielle Ladegeräte für RAM-Zellen arbeiten mit konstantem Ladestrom, der jede Sekunde für wenige Millisekunden unterbrochen wird, um stromlos die Zellenspannung zu messen. Wenn diese 1,73 V überschreitet, dann wird der Ladestrom so lange abgeschaltet, bis die Zellenspannung 1,69 V wieder unterschritten hat. Die Konstantspannungsmethode ist ebenfalls sicher und geeignet, dafür aber langsamer. RAM-Zellen eignen sich nur für Niedrigstrom-Anwendungen wie z. B. Uhren oder Fernbedienungen. Für Hochstromanwendungen wie z. B. Digitalkameras, Akku-Werkzeuge oder als Antriebsbatterien in Modellfahrzeugen sind sie nicht geeignet und können dabei beschädigt werden. |
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* Ruh- oder Mühlhansenmühle, letzte von früher sechs Mühlen im Ort |
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* Brauchtum: Faselsrad (Foaseltsroad), am Faschingsdienstag |
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* Waldlehrpfad des Spessartbundes |
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* Crosslauf und Mountainbike-Rennen des TSV Wiesthal |
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RAM Zellen dürfen, um ihre Wiederaufladefähigkeit nicht zu verlieren, nicht zu tief entladen werden. Werden RAM-Zellen bis zu einer Entladeschlussspannung pro Zelle von 1,42 V entladen, beträgt die erreichbare Zyklenanzahl einige 100. Bei einer Entladung bis zu 1,32 V reduziert sich die Zyklenanzahl auf einige 10. Bei einer weiteren Entladung können RAM-Zellen nicht mehr bzw. nur noch mit einer deutlich reduzierten Kapazität geladen werden.<ref name="Linden2002">{{Literatur |Herausgeber = David Linden, Thomas Reddy |Titel = Handbook of Batteries |Auflage = 3. | Verlag = McGraw Hill | Jahr = 2002 | ISBN 0-07-135978-8 | Kapitel = Kapitel 36: ''Rechargeable zinc/alkaline/manganese dioxide batteries''}}</ref> |
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== Bildung == |
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Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999): |
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* Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 50 Kindern |
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* Volksschulen mit 11 Lehrern und 211 Schülern |
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== Preis und Leistung == |
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<!-- == Persönlichkeiten == --> |
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Handelsübliche Alkali-Mangan-Batterien werden mit großen Preisunterschieden angeboten. In einem Verbrauchertest ergab sich für eine Markenbatterie, die zum sechsfachen Preis einer preisgünstigen Batterie angeboten wurde, eine 25% längere Gebrauchsdauer gegenüber dieser.<ref>zdfinfo-Sendung ''„Aldi gegen Lidl - Das Duell“'' vom 24.April 2013, 8:00–8:45.<!-- =Wdh? -->[http://www.youtube.com/watch?v=Fmgi_PvQG8w&feature=player_detailpage#t=618s YT]</ref> |
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== Entsorgung == |
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Alkali-Mangan-Batterien müssen in Deutschland nach dem [[Batteriegesetz]] fachgerecht entsorgt werden. Zu diesem Zweck stellt der einschlägige Handel Sammelbehälter der [[Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]] auf. |
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Batterien und Akkus gehören nicht in andere Müllsammelbehälter oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und wiedergewinnbare Stoffe enthalten. |
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== Literatur == |
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* Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: ''Batterien und Akkumulatoren - Mobile Energiequellen für heute und morgen''. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-62997-1. |
|||
* David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): ''Handbook of Batteries''. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002, ISBN 0-071-35978-8 (auf Englisch). |
|||
* Clive D.S. Tuck (Hrsg.): ''Modern Battery Technology''. Ellis Horwood, New York 1991, ISBN 0-13-590266-5 (auf Englisch). |
|||
* [[Karl Kordesch|Karl V. Kordesch]] (Hrsg.): ''Batteries Volume 1 Manganese Dioxide''. Marcel Dekker, New York 1974, ISBN 0-8247-6084-0 (auf Englisch). |
|||
* Andreas Jossen, Wolfgang Weydanz: ''Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen'', Printyourbook 2006, ISBN 978-3939359111. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
* [http://data.energizer.com/ Datenblätter einiger Batterien der Fa. Energizer] (auf Englisch) |
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{{Commonscat}} |
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* [http://www.wiesthal.de/ www.wiesthal.de] |
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Version vom 19. Januar 2014, 14:12 Uhr
Die Alkali-Mangan-Zelle, umgangssprachlich auch Alkali-Mangan-Batterie oder Alkaline (manchmal auch genauer als Zink-Manganoxid-Zelle bezeichnet), ist eine galvanische Zelle und zählt zu den wichtigsten elektrochemischen Energiespeichern. Sie zählt wie die Zink-Kohle-Zelle zu der Familie der Zink-Braunstein-Zellen, hat aber aufgrund höherer Kapazität, besserer Belastbarkeit und längerer Lagerfähigkeit die Zink-Kohle-Zelle aus den meisten Anwendungen verdrängt.
Die Alkali-Mangan-Zelle wird zu den Primärelementen, das heißt den nicht-wiederaufladbaren Batterien gezählt, obwohl sie grundsätzlich begrenzt wiederaufladbar ist. Es gibt zur Wiederaufladung vorgesehene Versionen, die RAM-Zellen (Rechargeable Alkaline Manganese), die zu den Sekundärelementen (Akkumulatoren) gerechnet werden. Diese haben allerdings keine weite Verbreitung gefunden.

Allgemeines
Die Alkali-Mangan-Zelle wäre treffender als Zink-Braunstein-Zelle mit alkalischem Elektrolyt beschrieben, da der elektrochemisch aktive Stoff in der negativen Elektrode Zink und in der positiven Elektrode Mangandioxid (Endglied der Braunstein-Mineralgruppe) ist. Als Elektrolyt wird eine alkalische Lösung, und zwar konzentrierte Kalilauge (Kaliumhydroxid-Lösung) verwendet.
Die wichtigsten Bauformen sind zylindrische Rundzellen (beispielsweise LR6 = Alkali-Mangan AA oder Mignon) und Knopfzellen (beispielsweise LR44). Mehrere Einzelzellen können auch zu Batterien kombiniert sein (beispielsweise 6LR61 = Alkali-Mangan-9-Volt-Block aus sechs Zellen). In Deutschland wurden 2004 rund 800 Millionen Alkali-Mangan-Rundzellen und rund 400 Millionen Alkali-Mangan-Knopfzellen in Verkehr gebracht.[1]
Elektrochemie
Wie bei der Zink-Kohle-Batterie liefert die Oxidation von Zink und die Reduktion von Mangandioxid (Braunstein) die elektrische Energie. Die bei der Oxidation freigesetzten Elektronen der Zelle wandern von der Kathode, welche in diesem Fall einer Batterie die negative Elektrode ist, unter Leistungsabgabe durch den äußeren Stromkreis, zur Anode, welche in diesem Fall die positive Elektrode ist. Zum Ladungsausgleich wandern in der Zelle durch den Elektrolyten OH−-Ionen von der Kathode zur Anode. Die in der Alkali-Mangan-Zelle ablaufenden Reaktionen sind komplex und werden im Folgenden vereinfacht dargestellt.
Anodenreaktion
Bei der Entladung wird an der Kathode metallisches Zink (Zn) oxidiert. Dabei werden zwei Elektronen abgegeben, die Oxidationszahl von Zink wird von ±0 auf +II erhöht. Das Reaktionsprodukt hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Oxidation erfolgt. Zu Beginn der Entladung, das heißt bei hoher OH−-Konzentration, wird über verschiedene Zwischenstufen das gut im alkalischen Elektrolyten lösliche Tetrahydroxozinkat-Ion (Zn(OH)42−), kurz Zinkat, gebildet.
Wenn der Elektrolyt mit Zinkat übersättigt ist, beginnt Zinkoxid (ZnO) auszufallen.
Bei fortschreitender Entladung, das heißt bei niedrigerer OH−-Konzentration, wird dann Zinkhydroxid (Zn(OH)2) gebildet. Aus diesem entsteht unter Abgabe von Wasser langsam wiederum Zinkoxid (ZnO).
Kathodenreaktion
Das als Kathodenmaterial verwendete Mangandioxid ist in der Regel ein Elektrolyt-Braunstein (γ-MnO2) mit hoher elektrochemischer Aktivität. Bei der Entladung wird in der Kathode Mangandioxid (MnO2) zunächst zu Manganoxidhydroxid (MnOOH) reduziert. Diese homogene Festphasenreaktion wird als erste Entladestufe bezeichnet.
Bei der Reaktion wird ein Elektron aufgenommen, die Oxidationszahl des Mangans wird von +IV auf +III erniedrigt und ein Proton (H+) wird in das Kristallgitter des Mangandioxids eingebaut. Diese Reaktion ist ungewöhnlich, da das Produkt α-MnOOH (Groutit) die gleiche Kristallstruktur wie der Ausgangsstoff γ-MnO2 hat.
Unter bestimmten Bedingungen kann bei milden Entladungen in einer langsamen Reaktion Manganoxidhydroxid (MnOOH) noch weiter reduziert werden. Diese Reaktion wird als zweite Entladestufe bezeichnet.
Diese Reaktion ist eine heterogene Reaktion, die eigentliche Reduktion erfolgt in Lösung. Die Mn3+-Ionen gehen als Komplex [Mn(OH)4]− in Lösung und werden zu [Mn(OH)4]2− reduziert. Das eigentliche feste Produkt Mn(OH)2 fällt dann aus der gesättigten [Mn(OH)4]2−-Lösung aus.
Redox-Reaktion
Wird nur die erste Entladestufe berücksichtigt, ergibt sich für die Gesamtreaktion in der Alkali-Mangan-Zelle:
Wie aus der Gesamtreaktionsgleichung ersichtlich, wird bei der Entladung Wasser verbraucht, eine verbrauchte Alkali-Mangan-Zelle ist daher „trocken“.
Nebenreaktionen

Zink ist in stark alkalischer Lösung thermodynamisch instabil. Wie aus der elektrochemischen Spannungsreihe ersichtlich wird daher als Nebenreaktion in der Anode Zink (Zn) oxidiert und Wasser (H2O) zu gasförmigem Wasserstoff (H2) reduziert.
Diese als „Gasung“ bezeichnete Reaktion läuft bei der Lagerung von nicht entladenen und teilentladenen Zellen ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist für hochreines Zink relativ gering. Bereits kleine Mengen von Verunreinigungen (beispielsweise Schwermetalle wie Eisen, Kupfer, Molybdän und Nickel) können die Gasung jedoch drastisch erhöhen.
Aufbau
Das nebenstehende Bild zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer handelsüblichen Alkali-Mangan-Rundzelle. Zu erkennen ist eine konstruktive Vorkehrung gegen Zellenüberdruck, z. B. durch Kurzschluss bzw. Überhitzung.

Das Bild rechts zeigt zwei aufgeschnittene Alkali-Mangan-Zellen und den abgetrennten oberen Bereich. Der Pluspol ist, anders als bei einer Zink-Kohle-Batterie, Teil des Außenmantels und elektrisch mit ihm verbunden. Im Inneren bildet gepresster Braunstein die Kathode, im Bild als schwarzer Ring innerhalb des Mantels zu erkennen. Die Anode besteht aus einer Paste aus Zink und Kaliumhydroxid, eingewickelt in ionendurchlässiges Faserpapier. In der mittleren Ansicht ragt es über die abgeschnittene Zelle hinaus. Links erkennt man den Metallstift, der den elektrischen Kontakt mit der Bodenplatte herstellt und den Minuspol bildet.

Das Außengehäuse trägt allerdings eine falsche Beschriftung 6LR61 statt 6LF22.
Eine 9-Volt-Alkali-Mangan-Blockbatterie aus 6 internen Einzelzellen kann unterschiedlich aufgebaut sein. Entweder enthält sie 6 Rundzellen der Baugröße Piccolo AAAA, LR61 (linkes Bild). Diese Batterien tragen die Größenbezeichnung 6LR61.
Die zweite Bauweise verwendet 6 rechteckige Knopfzellen als Stapel, diese Typen sind mit 6LF22 bezeichnet (rechtes Bild).
Die Kapselung der Einzelzellen im 9V-Pack erhöht die Auslaufsicherheit, reduziert aber die Packungsdichte und damit die Kapazität.
Eigenschaften
Spannung
Die Nennspannung der Alkali-Mangan-Zelle beträgt 1,5 V. Durch Reihenschaltung mehrerer Zellen können höhere Spannungen erreicht werden. So können bei der Normalbatterie 3LR12 mit drei Zellen 4,5 V, beim Flat-Pack 4LR61 mit vier Zellen 6 V und beim E-Block 6LR61 mit sechs Zellen 9 V erreicht werden.
Die tatsächliche Leerlaufspannung einer frischen Alkali-Mangan-Zelle liegt bei 20 °C im Bereich von 1,57 V bis 1,63 V. Sie hängt hauptsächlich von der Aktivität des verwendeten Mangandioxides und dem Zinkoxidgehalt in der Elektrolytlösung ab. Die (mittlere) Lastspannung hängt von der Belastung ab, sie beträgt bei Entladung mit 0,4 C typischerweise 1,15 V bis 1,18 V (NiMH: 1,22 V bis 1,25 V). Als Entladeschlussspannung wird meist 1,0 V verwendet.
Entladung

Das Diagramm vergleicht die Belastungskurven bei konstantem Strom einer Zink-Kohle-Zelle (Zn-Mn (C)) und eines NiMH-Akkus mit der einer Alkali-Mangan-Zelle (Zn-Mn (KOH)). Die Spannung der Zink-Kohle-Zelle fällt nach kurzer Zeit unter 0,8 V ab. Ein Akku hält die Spannung von 1,2 V über einen langen Zeitraum. Das Zeitverhalten einer Alkali-Mangan-Zelle liegt zwischen den beiden Kurven, die Spannung nimmt langsam mit der Zeit ab.
Batteriestandsanzeigen in Geräten messen die Änderung der Spannung mit der Zeit. Während sie bei Primärzellen recht zuverlässig funktionieren, versagen sie bei NiMH-Zellen. Hier ist die Spannung über einen langen Zeitraum nahezu konstant, um bei Erschöpfung des Akkus schnell abzufallen.
-
Spannungs- Kapazitätskurve bei mäßiger Last von 100 mW (ca. 0.03 C)
-
Spannungs- Kapazitätskurve bei Last von ca. 300 mW (ca. 0.1 C)
Die Kapazität einer Alkali-Mangan-Zelle ist abhängig von der Belastung. Bei kleiner Last << 0.1 C erreichen Batterien typischerweise Werte von 3000 mAh, siehe linke Grafik. Die zweite Grafik zeigt den Verlauf der Kapazität bei einer Belastung von ca. 0.1 C. Die Batterie ist bereits bei 2/3 der Nennkapazität erschöpft. Im Gegensatz zum Verhalten bei kleiner Last regeneriert sie sich nach kurzer Zeit. Sie ist erneut in der Lage, eine Kapazität von ca. 10 % zur Verfügung zu stellen, siehe untere Kurve in der zweiten Grafik.
Praxis: Alkali-Batterien in Hochleistungs-Verbrauchern scheinen nach kurzer Zeit leer zu sein. Nach einer Pause von mehreren Stunden arbeiten sie kurzzeitig wieder. Leicht erhöhte Temperatur beschleunigt diese Regeneration. Daher rührt der Effekt vom „Aufladen“ von Batterien auf der Herdplatte oder an der Sonne. Anschließend sind diese Zellen jedoch nicht mehr in der Lage, den hohen Strombedarf zu decken. Aus Sicht des Hochleistungs-Verbrauchers sind die Batterien erschöpft, obwohl sie noch eine Restkapazität von 30 % besitzen können. Anstatt die Zellen zu entsorgen, sollten sie für Verbraucher mit geringerem Leistungsbedarf genutzt werden, z. B. Uhren oder Fernbedienungen.
Auslaufen

Alkali-Batterien sind durch ein Metallgehäuse vor dem Auslaufen geschützt. Bei den alten Zink-Kohle-Zellen bildet die Zink-Kathode gleichzeitig das Batteriegehäuse. Beim Entladen zersetzt sich das Zink und es kommt häufig zum Auslaufen der Zelle.
Aber auch Alkali-Batterien können auslaufen und austretendes Kaliumhydroxid kann metallische Bestandteile wie Kontakte und Leiterbahnen korrodieren. Das Kaliumhydroxid reagiert mit dem Kohlenstoffdioxid (CO2) der Luft zu Pottasche (K2CO3) und bildet weiße, kristalline hygroskopische Ablagerungen.
Vergleich Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Zelle (Typ: Mignon)
Vergleich Baugröße Mignon | Alkali-Mangan | Zink-Kohle |
---|---|---|
Energiedichte in Wh/dm³ | 350 | 150 |
Kapazität AA-Zelle in Ah (Entladung bis 0,8 V) | 2,8 | 1,2 |
Innenwiderstand in Ω | 0,15 | 0,5 |
Selbstentladung in % pro Monat bei 20 °C | 0,2 | 7 |
Restkapazität nach dreijähriger Lagerung in % |
>90 | <10 |
Minimale Betriebstemperatur (in °C) | < −20 | −10 |
Auslaufsicherheit | hoch | ausreichend bis schlecht (insb. bei qualitativ minderwertigen Zellen) |
Kosten pro entnommener Ladung | 8–45 Cent/Ah | 17…80 Cent/Ah |
Zink-Kohle-Zellen haben eine wesentlich schlechtere Spannungslage als Alkali-Mangan-Zellen, d. h. die Spannung teilentladener Zellen fällt frühzeitig ab (siehe Entladung). Gleiches gilt für die Hochstrombelastbarkeit, wodurch sie für viele moderne Geräte, die kurzzeitig hohe Ströme entnehmen (Digitalkameras, Blitzgeräte, Alarmanlagen), nicht mehr verwendbar sind. Hohe Stromentnahme lässt selbst bei frischen Zink-Kohle-Zellen die Spannung in wenigen Sekunden zu tief fallen, um einen sicheren Betrieb der Geräte zu gewährleisten. Die Selbstentladung von Zink-Kohle-Batteriezellen ist ebenfalls deutlich höher als die von Alkali-Mangan-Zellen, was die Lagerfähigkeit begrenzt.
Auch in der Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz sind die Zink-Kohle-Batterien im Nachteil, vor allem durch die schlechtere Nennkapazität bei gleicher Baugröße bei zusätzlich geringerer nutzbarer Kapazität durch die schlechtere Spannungslage. Dadurch werden für den gleichen Energieumsatz (Betriebsdauer eines Gerätes) deutlich mehr Zellen benötigt.
Darüber hinaus ist die Auslaufsicherheit häufig schlechter. Auslaufende Ammonchloridlösung verbrauchter Zellen zerstört die Metallkontakte und Leiterbahnen eines elektronischen Gerätes deutlich stärker als der alkalische Elektrolyt der Alkaline-Zellen.
Diese deutlichen Unterschiede haben dazu geführt, dass Alkali-Mangan-Zellen heute den Markt dominieren und die Zink-Kohle-Zellen verdrängt haben.
Wiederaufladen
Normale Alkali-Mangan-Batterien
Die meisten Alkali-Mangan-Batterien lassen sich mit geeigneten Ladegeräten (beispielsweise solchen für RAM-Zellen; dazu der nächste Abschnitt) drei- bis zehnmal auffrischen. Voraussetzung ist, dass die Batterie nicht zu tief entladen wird. Nicht geeignet zum Laden sind Ladegeräte für handelsübliche NiMH-Akkus, da der Schwellwert für die Ladeschlussspannung und das Ladeverfahren nicht passen.
RAM-Zellen

RAM-Zellen (englisch rechargeable alkali manganese) sind spezielle, laut Anbieter etwa 50 bis 500 mal (teilw. auch noch öfter) wiederaufladbare Alkali-Manganzellen[2]. Kommerzielle Ladegeräte für RAM-Zellen arbeiten mit konstantem Ladestrom, der jede Sekunde für wenige Millisekunden unterbrochen wird, um stromlos die Zellenspannung zu messen. Wenn diese 1,73 V überschreitet, dann wird der Ladestrom so lange abgeschaltet, bis die Zellenspannung 1,69 V wieder unterschritten hat. Die Konstantspannungsmethode ist ebenfalls sicher und geeignet, dafür aber langsamer. RAM-Zellen eignen sich nur für Niedrigstrom-Anwendungen wie z. B. Uhren oder Fernbedienungen. Für Hochstromanwendungen wie z. B. Digitalkameras, Akku-Werkzeuge oder als Antriebsbatterien in Modellfahrzeugen sind sie nicht geeignet und können dabei beschädigt werden.
RAM Zellen dürfen, um ihre Wiederaufladefähigkeit nicht zu verlieren, nicht zu tief entladen werden. Werden RAM-Zellen bis zu einer Entladeschlussspannung pro Zelle von 1,42 V entladen, beträgt die erreichbare Zyklenanzahl einige 100. Bei einer Entladung bis zu 1,32 V reduziert sich die Zyklenanzahl auf einige 10. Bei einer weiteren Entladung können RAM-Zellen nicht mehr bzw. nur noch mit einer deutlich reduzierten Kapazität geladen werden.[3]
Preis und Leistung
Handelsübliche Alkali-Mangan-Batterien werden mit großen Preisunterschieden angeboten. In einem Verbrauchertest ergab sich für eine Markenbatterie, die zum sechsfachen Preis einer preisgünstigen Batterie angeboten wurde, eine 25% längere Gebrauchsdauer gegenüber dieser.[4]
Entsorgung
Alkali-Mangan-Batterien müssen in Deutschland nach dem Batteriegesetz fachgerecht entsorgt werden. Zu diesem Zweck stellt der einschlägige Handel Sammelbehälter der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien auf.
Batterien und Akkus gehören nicht in andere Müllsammelbehälter oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und wiedergewinnbare Stoffe enthalten.
Literatur
- Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: Batterien und Akkumulatoren - Mobile Energiequellen für heute und morgen. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-62997-1.
- David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): Handbook of Batteries. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002, ISBN 0-071-35978-8 (auf Englisch).
- Clive D.S. Tuck (Hrsg.): Modern Battery Technology. Ellis Horwood, New York 1991, ISBN 0-13-590266-5 (auf Englisch).
- Karl V. Kordesch (Hrsg.): Batteries Volume 1 Manganese Dioxide. Marcel Dekker, New York 1974, ISBN 0-8247-6084-0 (auf Englisch).
- Andreas Jossen, Wolfgang Weydanz: Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen, Printyourbook 2006, ISBN 978-3939359111.
Weblinks
- Datenblätter einiger Batterien der Fa. Energizer (auf Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien, Erfolgskontrolle 2004
- ↑ AccuCell by Müller-Germany: Aufbau, Vergleich, Vorteile RAM-Zellen, PDF, aufgerufen 8. August 2012
- ↑ David Linden, Thomas Reddy (Hrsg.): Handbook of Batteries. 3. Auflage. McGraw Hill, 2002, Kapitel 36: Rechargeable zinc/alkaline/manganese dioxide batteries.
- ↑ zdfinfo-Sendung „Aldi gegen Lidl - Das Duell“ vom 24.April 2013, 8:00–8:45.YT