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Ali Baba und die vierzig Räuber (Märchen) und Johan Picardt: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Johan Picardt.jpg|thumb|Johan Picardt]]
[[Datei:Ali Baba 1895.jpg|miniatur|hochkant|Ein kleines Titelbild von dem Engländer H. Granville Feil anno 1895]]
'''Johan Picardt''' (* [[5. Februar]] [[1600]] in [[Bad Bentheim|Bentheim]]; † [[21. Mai]] [[1670]] in [[Coevorden]]) war ein [[Deutschland|deutsch]]-[[Niederlande|niederländischer]], evangelisch-reformierter [[Moorkolonisierung|Moorkolonisator]], [[Pastor]], [[Mediziner]] und [[Schriftsteller]].
'''Ali Baba''' ({{arS|علي بابا|}}) ist eine Figur der 270. Geschichte aus der Geschichtensammlung [[Tausendundeine Nacht]], die den Titel ''Ali Baba und die vierzig Räuber''. (arab. ''Ali Baba wal arba'een harami'') trägt.in dem Film wird die Figur von Malek gespielt. Im arabischen Original der ''Tausendundeinen Nacht'' ist diese Geschichte nicht enthalten. Die Geschichte war in der ersten europäischen Übersetzung von Tausendundeiner Nacht durch den [[Frankreich|französischen]] [[Orientalist]]en [[Antoine Galland]] enthalten. Er habe diese angeblich 1709 in Paris von einem aus [[Syrien]] stammenden Märchenerzähler gehört, wahrscheinlich handelt es sich aber um Gallands eigenes Werk.


== Handlung ==
== Leben ==
Er ist der älteste Sohn des reformierten Predigers Johan Pickhart (* 1. Mai 1560 in [[Neuenhaus]], † 7. Dezember 1629) und dessen Ehefrau Elske Kemener (* 3. Januar 1569 in Neede/Herrschaft Borkulo; † 21. August 1607 in Bentheim). Zunächst besuchte er die [[Gymnasium Arnoldinum|Hohe Schule]] in [[Steinfurt]]. Die Pickharts gehörten zu jener Zeit zu den eingesessenen Familien in der [[Landkreis Grafschaft Bentheim|Grafschaft Bentheim]]. Es wird bei dem späteren Namen Picardt immer wieder vermutet, dass eine Verbindung zur französischen Landschaft [[Picardie]] besteht, was aber nicht nachgewiesen werden kann. Eine enge Verbindung gab es dagegen zu den Niederlanden. Johans Bruder Alexander Pickhart (geb. 1604) kämpfte als Hauptmann in holländischen Diensten bis zu seinem Tod im Jahre 1640. Die französisierte Schreibweise des Familiennamens scheint Picardt selber eingeführt zu haben. Er studierte an der [[Universität Leiden]]. 1623 wurde er im holländischen Dorf [[Egmont aan Zee]] in den Kirchendienst übernommen. 1625 heiratete er dort Roeka Brederode aus Egmont († am 3. März 1666 in [[Coevorden]]). Sie hatten sieben Kinder. 1628 erwarb er in Leiden den Doktorgrad der [[Medizin]]. Durch seinen Verdienst durch medizinische Behandlungen kam es zu Auseinandersetzungen mit den Kirchenoberen.
Ali Baba verdient sich seinen Lebensunterhalt als Holzfäller. Mit Hilfe der klugen [[Sklave|Sklavin]] Mardschana (auch ''Morgiana'') gelingt es Ali Baba, eine vierzigköpfige Räuberbande nach und nach zu bezwingen und in den Besitz ihres in einer Felsenhöhle versteckten Schatzes zu gelangen. Mardschana wird zum Dank freigelassen und mit dem Neffen Ali Babas verheiratet.


Da das Leben für eine große Familie in [[Holland]] nicht leicht gewesen zu sein scheint, versuchte er sich im trockengelegten ''Beemster'', einem Nebenmeer der [[Zuiderzee]], zum ersten Mal nebenbei als Landwirt. Um die Lage seiner Familie zu verbessern, pachtete er in der [[Provinz Drenthe|Drenthe]], in Rhee, einen ehemaligen Klosterhof an. Von dort an begann er sich mit dem Problemen der Landwirtschaft auseinanderzusetzen. 1643 erhielt er eine Stelle als Prediger in [[Aa en Hunze|Rolde]]. 1646 verfasste er ein Werk über die Bedeutung des Predigtamtes. Dies wurde 1650 in [[Zwolle]] gedruckt. 1647 ist er in der [[Universität Groningen]] eingeschrieben. Da er hier wahrscheinlich auch mit Problemen der Landwirtschaft beschäftigt war, wurde er 1647 von Bentheimer Grafen Ernst Wilhelm zum ''Directeur'' des Hochmoores berufen. Zugleich wurde er zum ersten Prediger nach Coevorden berufen. Um die Landwirtschaft zu verbessern, versuchte er schon im Jahre 1645 einen Kanal in der Grafschaft Bentheim zu bauen. Dieser Kanal wurde allerdings erst im 20. Jahrhundert gebaut und trägt ihm zu Ehren den Namen [[Coevorden-Piccardie-Kanal]].
Die Zahl „[[Vierzig|40]]“ steht im Orient als Begriff für „viel“ oder „viele“ und nicht für eine exakte Anzahl. Auch in der Bibel erscheint diese Zahl immer wieder. In den deutschen Sprachgebrauch eingegangen ist das Losungswort '''„Sesam-öffne-Dich“''' (arab.: إفتح يا سمسم - ''iftah ya simsim''), mit dem das Felsentor der Schatzkammer zu öffnen ist.


Seine Erfolge bei der Kultivierung des Osterwaldes waren anfangs gering, was auch auf die politisch unruhigen Zeiten im Umfeld des münsterisch-niederländischen Krieges zurückzuführen ist. 1655 wurde eine neue, fast quadratische Plankolonie mit Hilfe der Brandkultur angelegt. Sie hieß zuerst Ernstdorf, später zu Ehren des Gründers Piccardie, heute [[Osterwald|Alte Piccardie]], da in der Nachbarschaft 1725 die Siedlung Neue Piccardie entstand, heute [[Georgsdorf]].
Auffällig ist die Ähnlichkeit zum Märchen [[Simeliberg]] ([[Aarne-Thompson-Index|ATU 954]]) in der Sammlung der [[Kinder- und Hausmärchen]] der [[Brüder Grimm]] (KHM 142), in dem es heißt: „Berg Semsi, Berg Semsi, tu dich auf“.


In den Niederlanden ist Dr. Johan Picardt bis heute als erster Geschichtsschreiber der [[Provinz Drenthe|Drenthe]] bekannt. Er wird zudem als einer der ersten Geschichtsschreiber der Urgeschichte bezeichnet.
Die Geschichte von Ali Baba hat die europäische Kultur in verschiedenster Weise beeinflusst. Das Motiv wurde beispielsweise von [[Johann Strauß (Sohn)|Johann Strauß]] in der Operette ''Indigo'' aufgegriffen, es wurde in Dramen beschrieben und in diversen Filmen verarbeitet. Auch in der Bildenden Kunst taucht es auf, so bei [[Max Slevogt]] und [[Arik Brauer]]. Ali Baba wurde auch von den [[Comedian Harmonists]] vertont.<ref>[http://d-nb.info/38037028X '''Ali Baba' von den Comedian Harmonists''] Abgerufen am 29. Juni 2011.</ref>


== Filme ==
== Werke (Auswahl) ==
* Korte Beschryvinge Van eenige Vergetene en Verborgene ANTIQUITETEN Der Provintien en Landen Gelegen tusschen de Nord-Zee, de Yssel, Emse en Lippe. Waer by gevoeght zijn ANNALES DRENTHIAE, Dat zijn Eenige Aenteyckeninghen en Memorien, van sommige Gedenckwaerdige Geschiedenissen, gepasseert in het Antiquiteet-rijke Landschap DRENTH, van de Geboorte Christi af, tot op desen tijdt, Amsterdam 1660.
Es gibt eine Vielzahl an Verfilmungen der Geschichte.


== Literatur ==
1916 entstand nach ''Ali Baba und die vierzig Räuber'' das Musical Chu-Chin-Chow, das ebenfalls verfilmt wurde:
* Wilhelm Baake, Johan Picardt, in: Bentheimer Heimatkalender 1951 (= Das Bentheimer Land Bd. 38), Nordhorn 1950, S. 53-55.
* [[Chu-Chin-Chow (1923)|Chu-Chin-Chow]], GB 1923
* Horst H. Bechtluft, Emsländische Lebensbilder - Dr. Johan Picardt (1600-1670), in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes Bd. 28/1982, Sögel 1981, S. 10-16.
* [[Chu-Chin-Chow (1934)|Chu-Chin-Chow]], GB 1934
* Horst H. Bechtluft, Johan Picardt - Ein Moorkolonisator ohne Grenzen, in: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.), Emsländische Geschichte Bd. 2, Köln/Papenburg/Meppen 1992, S. 138-145.
* [[Chin-Chan-Pow (1936)|Chu-Chin-Chow]], GB 1936
* Horst H. Bechtluft, Dr. Johan Picardt (1600-1670). Die geschichtliche Einordnung des Grafschafter Kolonisators, in: Der Grafschafter 3/1982, S. 12.
* [[Chin-Chung-Ching-Ling (1945)|Chu-Chin-Chow]], USA 1945
* Horst H. Bechtluft, Dr. Johan Picardt als Kolonisator (1600-1670), in: Johannes Rüschen (Hrsg.), Emsländische Lebensbilder aus vergangener Zeit. Biographische Notizen zu emsländischen Persönlichkeiten vom 9. Jahrhundert bis heute, Bremen o.J. (1992), S. 91-98.
* [[Ali Baba ve Kirk Haramiler (1944)|Ali Baba ve Kirk Haramiler]], TR 1944
* Horst H. Bechtluft, Dr. Johan Picardt (1600-1670) - Pastor, Medinziner, Landwirt, in: Niedersachsenbuch ’91. Hrsg. von Gerhard Glogowski, Hameln 1991, S. 96-104.
* [[Ali Baba und die vierzig Räuber (1944)|Ali Baba und die vierzig Räuber]], USA 1944
* Horst Heinrich Bechtluft, Art. Picardt, Johan, in: Emsländische Geschichte Bd. 6. Hrsg. von der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte, Dohren 1997, S. 275-277 (mit ausführlichem Literatur- und Werkverzeichnis).
* [[Der Sohn von Ali Baba (1952)|Der Sohn von Ali Baba]], USA 1952
* Ludwig Edel, Zur älteren Geschichte des Geschlechts Pickhart, in: Der Grafschafter Folge 33, 10/1955, Nordhorn 1955, S. 263-264.
* [[Ali Baba und die vierzig Räuber (1953)|Ali Baba und die vierzig Räuber]], USA 1953, Neuverfilmung
* [[Andreas Eiynck]], Art. Picardt, Johan, in: Rainer Hehemann (Bearb.), Biographisches Handbuch zur Geschichte der Region Osnabrück. Hrsg. vom Landschaftsverband Osnabrück, Bramsche 1990, S. 226.
* [[Karl-Hermann Jacob-Friesen]], Johan Picardt, der erste Urgeschichtsforscher Niedersachsens, in: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 23/1954, Hildesheim 1954, S. 3-19.
* L. Knappert, Dr. Johan Picardt - Zijne taal en zijne bronnen, in: Nieuwe Drenthsche Volksalmanak 1899.
* Ernst Mawick, Dr. Johann Picardt - Pfarrer, Arzt und Kolonisator, in: Jahrbuch des Heimatvereins der Grafschaft Bentheim 1953 (= Das Bentheimer Land Bd. 42), o.O. u. J., S. 67-71.
* Heinrich Voort, Dr. Johan Picardt - ein Emsländer?, in: Der Grafschafter 2/1982, S. 6.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Johan Picardt}}
{{Commonscat}}
* [http://www.beepworld.de/members58/1001-nacht/ali-baba.htm Textversion des Märchens]
* [http://www.vorleser.net/html/1001.html Märchen als kostenloses Hörbuch]
* {{IMDb Rolle|0029020}}


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== Einzelnachweise ==
<references />


{{SORTIERUNG:Picardt, Johan}}
[[Kategorie:Sagengestalt|Ali Baba]]
[[Kategorie:Märchen]]
[[Kategorie:Mediziner (17. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Literatur (17. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Literatur (Niederländisch)]]
[[Kategorie:Chronik (Literatur)]]
[[Kategorie:Niederländer]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1600]]
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{{Personendaten
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[[arz:على بابا والاربعين حرامى]]
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[[bg:Али Баба]]
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[[bm:Ali Baba ni n'sonke binaani kɛlɛ]]
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[[eo:Ali Babo kaj kvardek rabistoj]]
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[[sv:Ali Baba]]
[[tg:Алибобо]]
[[uz:Ali Bobo]]
[[vi:Ali Baba và bốn mươi tên cướp]]
[[zh:阿里巴巴]]
[[zh-yue:阿里巴巴]]

Version vom 31. Dezember 2013, 11:40 Uhr

Johan Picardt

Johan Picardt (* 5. Februar 1600 in Bentheim; † 21. Mai 1670 in Coevorden) war ein deutsch-niederländischer, evangelisch-reformierter Moorkolonisator, Pastor, Mediziner und Schriftsteller.

Leben

Er ist der älteste Sohn des reformierten Predigers Johan Pickhart (* 1. Mai 1560 in Neuenhaus, † 7. Dezember 1629) und dessen Ehefrau Elske Kemener (* 3. Januar 1569 in Neede/Herrschaft Borkulo; † 21. August 1607 in Bentheim). Zunächst besuchte er die Hohe Schule in Steinfurt. Die Pickharts gehörten zu jener Zeit zu den eingesessenen Familien in der Grafschaft Bentheim. Es wird bei dem späteren Namen Picardt immer wieder vermutet, dass eine Verbindung zur französischen Landschaft Picardie besteht, was aber nicht nachgewiesen werden kann. Eine enge Verbindung gab es dagegen zu den Niederlanden. Johans Bruder Alexander Pickhart (geb. 1604) kämpfte als Hauptmann in holländischen Diensten bis zu seinem Tod im Jahre 1640. Die französisierte Schreibweise des Familiennamens scheint Picardt selber eingeführt zu haben. Er studierte an der Universität Leiden. 1623 wurde er im holländischen Dorf Egmont aan Zee in den Kirchendienst übernommen. 1625 heiratete er dort Roeka Brederode aus Egmont († am 3. März 1666 in Coevorden). Sie hatten sieben Kinder. 1628 erwarb er in Leiden den Doktorgrad der Medizin. Durch seinen Verdienst durch medizinische Behandlungen kam es zu Auseinandersetzungen mit den Kirchenoberen.

Da das Leben für eine große Familie in Holland nicht leicht gewesen zu sein scheint, versuchte er sich im trockengelegten Beemster, einem Nebenmeer der Zuiderzee, zum ersten Mal nebenbei als Landwirt. Um die Lage seiner Familie zu verbessern, pachtete er in der Drenthe, in Rhee, einen ehemaligen Klosterhof an. Von dort an begann er sich mit dem Problemen der Landwirtschaft auseinanderzusetzen. 1643 erhielt er eine Stelle als Prediger in Rolde. 1646 verfasste er ein Werk über die Bedeutung des Predigtamtes. Dies wurde 1650 in Zwolle gedruckt. 1647 ist er in der Universität Groningen eingeschrieben. Da er hier wahrscheinlich auch mit Problemen der Landwirtschaft beschäftigt war, wurde er 1647 von Bentheimer Grafen Ernst Wilhelm zum Directeur des Hochmoores berufen. Zugleich wurde er zum ersten Prediger nach Coevorden berufen. Um die Landwirtschaft zu verbessern, versuchte er schon im Jahre 1645 einen Kanal in der Grafschaft Bentheim zu bauen. Dieser Kanal wurde allerdings erst im 20. Jahrhundert gebaut und trägt ihm zu Ehren den Namen Coevorden-Piccardie-Kanal.

Seine Erfolge bei der Kultivierung des Osterwaldes waren anfangs gering, was auch auf die politisch unruhigen Zeiten im Umfeld des münsterisch-niederländischen Krieges zurückzuführen ist. 1655 wurde eine neue, fast quadratische Plankolonie mit Hilfe der Brandkultur angelegt. Sie hieß zuerst Ernstdorf, später zu Ehren des Gründers Piccardie, heute Alte Piccardie, da in der Nachbarschaft 1725 die Siedlung Neue Piccardie entstand, heute Georgsdorf.

In den Niederlanden ist Dr. Johan Picardt bis heute als erster Geschichtsschreiber der Drenthe bekannt. Er wird zudem als einer der ersten Geschichtsschreiber der Urgeschichte bezeichnet.

Werke (Auswahl)

  • Korte Beschryvinge Van eenige Vergetene en Verborgene ANTIQUITETEN Der Provintien en Landen Gelegen tusschen de Nord-Zee, de Yssel, Emse en Lippe. Waer by gevoeght zijn ANNALES DRENTHIAE, Dat zijn Eenige Aenteyckeninghen en Memorien, van sommige Gedenckwaerdige Geschiedenissen, gepasseert in het Antiquiteet-rijke Landschap DRENTH, van de Geboorte Christi af, tot op desen tijdt, Amsterdam 1660.

Literatur

  • Wilhelm Baake, Johan Picardt, in: Bentheimer Heimatkalender 1951 (= Das Bentheimer Land Bd. 38), Nordhorn 1950, S. 53-55.
  • Horst H. Bechtluft, Emsländische Lebensbilder - Dr. Johan Picardt (1600-1670), in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes Bd. 28/1982, Sögel 1981, S. 10-16.
  • Horst H. Bechtluft, Johan Picardt - Ein Moorkolonisator ohne Grenzen, in: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.), Emsländische Geschichte Bd. 2, Köln/Papenburg/Meppen 1992, S. 138-145.
  • Horst H. Bechtluft, Dr. Johan Picardt (1600-1670). Die geschichtliche Einordnung des Grafschafter Kolonisators, in: Der Grafschafter 3/1982, S. 12.
  • Horst H. Bechtluft, Dr. Johan Picardt als Kolonisator (1600-1670), in: Johannes Rüschen (Hrsg.), Emsländische Lebensbilder aus vergangener Zeit. Biographische Notizen zu emsländischen Persönlichkeiten vom 9. Jahrhundert bis heute, Bremen o.J. (1992), S. 91-98.
  • Horst H. Bechtluft, Dr. Johan Picardt (1600-1670) - Pastor, Medinziner, Landwirt, in: Niedersachsenbuch ’91. Hrsg. von Gerhard Glogowski, Hameln 1991, S. 96-104.
  • Horst Heinrich Bechtluft, Art. Picardt, Johan, in: Emsländische Geschichte Bd. 6. Hrsg. von der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte, Dohren 1997, S. 275-277 (mit ausführlichem Literatur- und Werkverzeichnis).
  • Ludwig Edel, Zur älteren Geschichte des Geschlechts Pickhart, in: Der Grafschafter Folge 33, 10/1955, Nordhorn 1955, S. 263-264.
  • Andreas Eiynck, Art. Picardt, Johan, in: Rainer Hehemann (Bearb.), Biographisches Handbuch zur Geschichte der Region Osnabrück. Hrsg. vom Landschaftsverband Osnabrück, Bramsche 1990, S. 226.
  • Karl-Hermann Jacob-Friesen, Johan Picardt, der erste Urgeschichtsforscher Niedersachsens, in: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 23/1954, Hildesheim 1954, S. 3-19.
  • L. Knappert, Dr. Johan Picardt - Zijne taal en zijne bronnen, in: Nieuwe Drenthsche Volksalmanak 1899.
  • Ernst Mawick, Dr. Johann Picardt - Pfarrer, Arzt und Kolonisator, in: Jahrbuch des Heimatvereins der Grafschaft Bentheim 1953 (= Das Bentheimer Land Bd. 42), o.O. u. J., S. 67-71.
  • Heinrich Voort, Dr. Johan Picardt - ein Emsländer?, in: Der Grafschafter 2/1982, S. 6.
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