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Stephan Remmler und Santorin: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Stephan Remmler''' (* [[26. Oktober]] [[1946]] in [[Witten]]) ist ein deutscher Pop-Musiker.
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| [[Bild:Thira_Santorini.jpg|thumb|200px|Oía, bekanntestes Motiv von Santoríni]]
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| [[Bild:M4100091.JPG|thumb|200px|Blick von Thíra auf den Krater]]
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'''Santorin'''('''i''') (von it. ›Santa Irene‹) ([[griechische Sprache|griechisch]] '''Σαντορίνη''', auch '''Thíra'''; in der [[Antike]] ''Thera'', [[Griechische Sprache|griechisch]] '''Θήρα''') ist eine [[Griechenland|griechische]] [[Insel]] in der [[Ägäis]], die südlichste der [[Kykladen]]. Sie liegt ca. 100 km nördlich von [[Kreta]], in 36° 25' nördlicher Länge und 25° 26' östlicher Breite, ist 71 km² groß und dauerhaft von rund 9.700 Einwohnern bewohnt ([[2002]]). Die Insel hat eine sichelförmige Gestalt und bildet mit den ihr gegenüber liegenden kleinen Inseln [[Thirasia]] ([[Therasia]]) und [[Aspronisi]] eine alte [[Caldera (Krater)|Caldera]]. Die höchste Erhebung der Insel, der ''Eliasberg'' (575 m), wird von [[Marmor]] und Tonschiefer, also nicht-vulkanischen Gesteinen aufgebaut.
Remmler ist in [[Bremerhaven]] aufgewachsen.
[[Bild:StTurini-Io.jpg|thumb|220px|left|Santoríni]]
In den [[1960er]] Jahren versuchte er sich mit [[Gert Krawinkel|Gert "Kralle" Krawinkel]] in Rock n`Roll-Bands.
In den [[1970er]] Jahren trat Stephan Remmler unter dem Pseudonym "Rex Carter" als [[Schlagersänger]] auf. Danach wurde er [[Musikdozent]] an der [[Universität Oldenburg]]. Anfang der [[1980er]] Jahre gründete Remmler die Gruppe [[Trio (Band)|Trio]] und war deren Texter und Sänger bis zur Auflösung im Jahre [[1985]].


== Geologische Entwicklung ==
Danach begann Remmler eine Solokarriere, oftmals mit der Beteiligung anderer Künstler, so wurde beispielsweise ein Titel mit der britischen Gruppe [[Status Quo (Band)|Status Quo]] eingespielt. Außerdem produzierte er das Schwesternduo [[Annette Humpe]] und [[Inga Humpe]]. Eigene Remmler- Hits aus dieser Zeit sind das auf jedem Schützenfest bekannte "Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei" und "Keine Sterne in Athen". Das letzte von Remmler veröffentlichte Album "Amnesia" erschien im Jahre [[1996]].
[[Bild:Santorin_Bootsausflug_200.jpg|thumb|200px|Bootsausflug zur Insel Néa Kaméni innerhalb der Caldera]]
Den Kern der Insel Santorin bilden metamorphe Gesteine des [[Mesozoikum]]s, vor allem [[Marmor]]e und Tonschiefer- und Phyllitfolgen, die auch die höchsten Berge der Insel Thera bilden. Diese Gesteine haben zum Teil eine [[Blauschiefer|Blauschiefer-(Hochdruck-Niedrigtemperatur)-Metamorphose erlebt]].


Vor etwa zwei Millionen Jahren, nach neueren Altersbestimmungen möglicherweise sogar vor nur einer Million Jahren begann die [[Vulkanismus|vulkanische]] Aktivität, die zum Entstehen der Inselgruppe von Santoríni führte. Dabei bildeten sich im Südwesten und später im Norden Vulkaninseln, die durch die Ablagerungen der späteren Ausbrüche langsam zu einer Insel zusammenwuchsen. Mindestens ein Dutzend dieser Ausbrüche hatte einen [[VEI]]-Wert von 6 oder mehr, stieß also mehr als 10 Kubikkilometer Asche, [[Lava]] und Geröll aus. Vermutlich vier dieser Ausbrüche gaben der beinahe beispielhaften [[Caldera (Krater)|Caldera]] von Santorin ihre heutige Gestalt. Etwa alle 20.000 bis 30.000 Jahre gibt es einen Ausbruch von dieser Größe, den letzten vor weniger als 4.000 Jahren.
Heute wohnt Stephan Remmler mit seiner Familie auf [[Lanzarote]] und in [[Basel]].


== Minoische Zeit ==
[[2003]] produzierte Remmler seine drei Söhne, die mit ihrem Erstlingswerk relativ erfolglos waren.
[[Bild:Thera Minoische Zeit.jpg|thumb|200px|Thera in minoischer Zeit]]
Im Jahr [[1867]] wurden erstmals Ruinen aus minoischer Zeit (der Begriff "minoisch" war damals noch nicht gebräuchlich, sondern wurde erst von [[Arthur Milchhöfer]] geprägt) vom französischen Geologen [[Ferdinand André Fouqué]] ausgegraben. Die Mauerreste wurden damals als Bauernhäuser gedeutet, die zu einem bescheidenen minoischen Außenposten gehörten.


Genau einhundert Jahre später grub der griechische Archäologe [[Spyridon Marinatos]] bei [[Akrotiri (Santorini)|Akrotíri]], und fand unter meterdicken Ascheschichten die Überreste von Gebäuden, Straßen und Plätzen. Die ersten Spuren von Besiedlung stammen noch aus der [[Jungsteinzeit]], aus dem [[5. Jahrtausend v. Chr.]]. Im frühen [[2. Jahrtausend v. Chr.|zweiten Jahrtausend vor Christus]] wurde Thera zu einem der bedeutendsten Häfen der [[Ägäis]]. Objekte aus [[Zypern]], [[Syrien]] und [[Ägypten]] lassen auf ein weites Handelsnetz schließen. Zahlreiche gut erhaltene minoische [[Fresko|Fresken]] wurden freigelegt. Man ist sogar der Meinung, Überreste von Wasserleitungen und [[Bedürfnisanstalt|Wasserklosetts]] gefunden zu haben. Um bzw. kurz vor [[1500 v. Chr.]] - oder, falls sich das unten diskutierte Datum bestätigt, um [[1630 v. Chr.]] - scheint die Epoche des blühenden minoischen Hafens auf Thera beendet.
== Diskografie (Solo) ==


== Minoische Eruption ==
*Stephan Remmler (1986)
Über Datum und Folgen der letzten großen [[Eruption]] stritten sich die Wissenschaftler lange Zeit. Populär war die erstmals von [[Auguste Nicaise]] formulierte Theorie, der Ausbruch des Santoríni hätte die [[minoische Kultur]] etwa um [[1500 v. Chr.]] ausgelöscht. Sicher schien zumindest, dass der Vulkanausbruch der gewaltigste innerhalb der letzten 5000 Jahre war. Aufzeichnungen der [[Ägypter]] sprechen von einer Periode mehrerer Tage Finsternis. Diese könnte durchaus durch eine gewaltige Eruption verursacht worden sein, durch die enorme Mengen vulkanischen Materials in die [[Atmosphäre]] gelangten. Ähnliches beobachtete man beim Ausbruch des [[Tambora]] [[1815]], dem anderen großen Vulkanausbruch der letzten 5 Jahrtausende.
*Lotto (1988)
*10 Jahre bei der Stange (1990)
*PROJEKT F - Auf der Suche nach dem Schatz der verlorenen Gefühle (1991)
*BarbarellaMortadellaohneTeller (1992, unveröffentlicht)
*Vamos (1993)
*HÜH (1994)
*Amnesia (1996)
*Frauen sind böse (2006, Single)


Doch die Theorie vom Zusammenhang des Untergangs der Kultur der Minoer und einem Vulkanausbruch auf Thera kam ins Wanken, als minoische Keramik genauer typologisiert und datiert wurde. Auf Kreta gibt es noch Keramikstufen, die sich auf Thera nicht fanden. Folglich fand der Ausbruch mit der Verschüttung der minoischen Siedlung Akrotiri mindestens ein halbes Jahrhundert vor dem Zusammenbruch der minoischen Kultur statt.
== Weblinks ==
Vor einigen Jahren wurde versucht, den Zeitpunkt des Ausbruchs mit naturwissenschaftlichen Methoden neu zu datieren. So ergab die Untersuchung der Eisschichten auf [[Grönland]] durch den [[Dänemark|dänischen]] Gletscherforscher [[Claus Hammer]] die Eruption eines Vulkans um das Jahr [[17. Jahrhundert v. Chr.|1644 v. Chr.]] (+/- 20 Jahre). Ein noch genaueres Ergebnis lieferte die [[Dendrochronologie|dendrochronologische]] Untersuchung jahrtausendealter Bäume aus [[Kalifornien]]. Dabei ließ sich ein extrem kalter Sommer für das Jahr 1627 v. Chr. nachweisen. Auch [[1816]] sorgte der Ausbruch des Tambora für eine Abkühlung des Weltklimas, den sogenannten [[Vulkanischer Winter|Vulkanischen Winter]]. Die Folge war das [[Jahr ohne Sommer]].


Die letzte große Eruption fand - nach diesen naturwissenschftlichen Datierungsmethoden - somit ca. 1628 v. Chr. statt, beinahe 200 Jahre vor dem bisherigen angenommenen Zeitpunkt des Zusammenbruchs der Minoischen Herrschaft auf Kreta, statt. Des weiteren liegt diesen Datum rund 100 Jahre vor dem bisher durch archäologische und historische ab. Dieses Datum (ca. 1525/00 v. Chr.) wurde u. a. mit Hilfe von minoischen Importstücken in Ägypten bestimmt, wodurch man die Katastrophe durch die [[ägyptische Chronologie]] datieren konnte. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Eruption und dem Zusammenbruch der "minoischen" Kultur (ca. 1450 v. Chr.) existiert auch nach den archäologischen Erkenntnissen nicht (s.o.). Dennoch glauben einige Forscher, dass eine solche [[Katastrophe]] nicht spurlos an den Minoern vorbei ging. Der Grund für das Verschwinden der minoischen Kultur könnten indirekte Folgen des Vulkanausbruches von 1628 v. Chr. gewesen sein, welche die minoische Kultur stark in Mitleidenschaft zogen: Es wird spekuliert, dass der Vulkan einen [[Tsunami]] auslöse, dessen bis zu 12 m hohe Wellen Kretas Häfen im Norden sowie einen Teil der Schiffsflotte (Handelsschiffe und Fischerboote) zerstört haben könnte. Ausgrabungen in [[Chania]] (Westkreta) sowie Amnissos, dem Hafen von [[Knossos]] offenbarten jedoch keine größeren Schäden durch eine Flutwelle in jener Zeit. Des weiteren haben Holzproben an Eichen aus den irischen Hochmooren ergeben, dass für die Zeit zwischen 1627 und 1618 v. Chr. fast jegliches Wachstum fehlt. Dies lässt auf sinkende Temperaturen und/oder erhöhte Feuchtigkeit für diesen Zeitraum schließen. Als Folge eines abgekühlten Weltklimas dürften die Ernten der Minoer über Jahre hinweg miserabel ausgefallen sein. So meinen der Belgier [[Jan Driessen]] und der Brite [[Colin MacDonald]] (s. u. Literatur) Hinweise zu haben, dass es in der Phase SM IB (der Zeitabschnitt nach dem Vulkanausbruch und dem Zusammenbruch der minoischen Herrschaft auf Kreta) tiefgreifende Umbrüche in der minoischen Kunst und Architektur gab, die auf soziale Spannungen oder sogar einen Bürgerkrieg in Folge des Santorin-Ausbruchs schließen lassen. Die Thesen von Driessen und MacDonald sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen (Rezension s. u. Literatur). Insbesondere gilt es in Fachkreisen als äußerst problematisch, anhand von Architektur- und Kunstentwicklungen auf gesellschaftliche, soziale und politische Entwicklungen zu schließen.
*[http://www.stephan-remmler.de/ Webpräsenz von Stephan Remmler]
*[http://www.laut.de/wortlaut/artists/r/remmler_stephan/biographie/index.htm laut-Biographie zu Stephan Remmler]


Dem Ausbruch gingen einige [[Erdbeben]] voran. Die Bewohner verließen daraufhin die Insel und hatten genügend Zeit, ihre beweglichen Habseligkeiten mitzunehmen. Bei den Ausgrabungen in [[Akrotiri]] wurden weder Leichen noch Schmuck oder andere persönliche Gegenstände gefunden. Neben den Architekturresten traten hauptsächlich große Vorratsgefäße zu Tage, die beim Verlassen der Inseln aufgrund ihrer Schwere zurückgelassen wurden. Einige Zeit nach den Erdbeben wurde Akrotiri offenbar wieder aufgesucht und man begann Schäden an den Gebäuden auszubessern bzw. einsturzgefährdete Wände niederzureissen. Kurz darauf wurde die Insel aber offenbar wieder verlassen, da nun die eigentliche Katastrophe (der Vulkanausbruch) begann. Es werden insgesamt 4 Stufen unterschieden. Zunächst wurde feiner [[Bimsstein]] ausgeworfen. Danach herrschte vermutlich eine zeitlang Ruhe, doch die Insel blieb verlassen. In der 2. und 3. Stufe wurden immer größere Bimssteine ausgeworfen. Durch deren Wucht wurden viele Gebäude beschädigt. An einigen Stellen ist die Bimssteinschicht, die sich im Laufe dieser Phase der Eruption auf Insel bildete, bis zu 60 Metrer dick. Schließlich wurden in der 4. Stufe aus dem Erdinnern riesige [[Magma]]mengen aus dem Krater geschleudert. Das Vakuum, das dadurch unter der Erdkruste entstand, ließ diese langsam einbrechen, wodurch die große tiefe [[Caldera (Krater)|Caldera]] entstand bzw. größer wurde, die sich mit Wasser füllte. Dadurch bekam die Insel ihr Aussehen, dass sie in etwa noch heute hat. Kreisrund war die Insel vor diesem Ausbruch allerdings nicht mehr, wie oft zu lesen, sondern ungefähr hufeisenförmig, nach südwesten hin geöffnet, mit einer wassergefüllten Chaldera in der Mitte, in deren Mitte sich eine vulkanische befand. Durch die Eruption verschwand diese Insel und der westliche Teil der Ringinsel zerbrach in mehrere Teile bzw. versank teilweise im Meer. Nach neueren Erkenntnissen war die Eruption noch wesentlich grösser als bisher schon angenommen. Ging man früher davon aus, dass sie eine Stärke von 6 auf der [[Volcanic Explosivity Index]]-Skala, die von 0 - 8 reicht, hatte, wird mittlerweile sogar eine Stärke VEI 7 diskutiert. Statistisch ist ein Ausbruch dieser Stärke nur ein mal pro Jahrtausend zu erwarten.
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== Weitere Geschichte ==
[[Kategorie:Musiker|Remmler, Stephan]]
[[Bild:Santorin-caldera.JPG|thumb|200px|Blick von Thíra auf den mit Wasser gefüllten Krater]]
[[Kategorie:Deutscher|Remmler, Stephan]]
Einige Zeit nach dem Ausbruch wurde Thera wieder von Minoern besiedelt, sie verschwanden dann jedoch etwa zeitgleich mit den Minoern auf Kreta (um [[1450 v. Chr.]]). In den folgenden Jahrhunderten wurde die Insel von den [[mykenisch]]en Griechen besiedelt.
[[Kategorie:Mann|Remmler, Stephan]]

[[Kategorie:Geboren 1946|Remmler, Stephan]]
Danach wurde Thera von den [[Dorier]]n kontrolliert. Laut [[Herodot]] schickte die Insel nach einer siebenjährigen Dürre Kolonisten unter anderem nach Nordafrika. Diese gründeten dort das einst so mächtige [[Kyrene]], das im [[Peloponnesischer Krieg|Peloponnesischen Krieg]] auf seiten der [[Sparta]]ner stand.

Wie ganz [[Griechenland]] fiel auch Thera schließlich einige Jahrhunderte unter [[Römisches Reich|römische]], dann unter [[Byzantinisches Reich|byzantinische]] Herrschaft. Mit den [[Kreuzzug|Kreuzzügen]] kamen die [[Franken (Volk)|Franken]], [[1208]] entriß [[Marko Sanudo]], Herzog von [[Náxos]], die Insel dem [[Lateinisches Kaiserreich|lateinischen Kaiser]] in [[Konstantinopel]]. Dann gehörte sie den [[Venedig|Venezianern]]. Seit dieser Zeit heißt die Insel ''Santoríni'', nach der [[Heilige Irene|Heiligen Irene]] (italienisch: ''Sánta Iríni''), die dort ihren Märtyrertod gestorben sein soll. Im Jahr [[1537]] wurde die Insel schließlich von den [[Osmanen]] unter [[Khair ad-Din Barbarossa]] eingenommen.

== Die Kaiménes-Inseln ==
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| [[Bild:Santorin-Krater_(Karte).png|thumb|200px|Vulkankrater von Santoríni mit Thirasía und den Kaiménes-Vulkaninseln]]
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| [[Bild:Santorin_Oia_200_2.jpg|thumb|200px|Kirche mit charakteristischer blauer Kuppel und Glockenturm in Oía]]
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| [[Bild:Fischerboot santorini.JPG|thumb|200px|altes Fischerboot auf Santoríni mit Blick auf das Meer]]
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| [[Bild:GR_Santorini_Steilküste_IMG0049_asb_1988.jpg|thumb|200px|Steilküste im Westen von Santoríni (1988)]]
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| [[Bild:Santorini.JPG|thumb|200px|Santorini vom Flugzeug aus aufgenommen (02.09.04)]]
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| [[Bild:Santorin_Oia_200.jpg|thumb|200px|Blick auf Oía und die Steilküste]]
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Auf der nebenstehenden Skizze ist die nahezu kreisrunde Form des ehemaligen Vulkankegels deutlich zu erkennen; der rote Punkt markiert die Lage des Hauptortes ''Thíra''.

In der Mitte haben sich in historischer Zeit durch unterseeische Ausbrüche mitten im Meer neue Eruptionskegel gebildet. So erhob sich [[198 v. Chr.]] das Eiland [[Hiera|Hierá]], jetzt [[Paläa Kammeni|Palaiá Kaiméni]] (die "alte Verbrannte" [Insel]), das sich später immer mehr vergrößerte; [[1573]] entstand das Eiland [[Mikri Kammeni|Mikrí Kaiméni]] (die "kleine Verbrannte") und [[1707]]-[[1709]] die Insel [[Nea Kammeni|Néa Kaiméni]] (die "neue Verbrannte"), welche noch fortwährend Schwefeldämpfe (im Geórgios-Krater) ausstößt. Seit Mitte Februar [[1866]] tauchten in unmittelbarer Nähe von Néa Kaiméni unter heftigen vulkanischen Eruptionen zwei neue Inseln auf, die ''Georgsinsel'' und ''Aphroessa''; sie bestanden aus Lava, aus deren glühenden Spalten Dämpfe entwichen.

Nach innen zu fallen die Küsten von Santoríni und Thirasía gegen 200 bis 300 Meter senkrecht zum Meer ab, welches stellenweise eine Tiefe von über 200 [[Fathom|Faden]] (365,8 m) besitzt; nach außen senken sich die Inseln allmählich zum Strand hin. Landeinwärts, wo die vulkanischen Massen durch die Länge der Zeit verwittert sind, bringt der Boden besonders Wein (in 70 Arten, früher auch Gerste und Baumwolle) hervor. Die Weine (''vino santo'') von Santoríni sind vorzüglich. Weitere Produkte waren bis in die 1980er Jahre die [[Santorinerde]] (vulkanischer [[Bims]]), eine Art [[Traß]], die zu Wasserbauten (Bims * gebrannter Kalk = hydraulischer Zement) verwendet wird und Bleierz (in antiker Zeit wohl auch Kupfer- und Golderze - die Bergwerke liegen unter dem Meeresspiegel unterhalb von Megalochóri).

Hauptort der Insel Santoríni ist ''Thíra'' an der Westküste, der durch die typische Bauweise mit niedrigen, weißen Häusern und Mauern touristisch bekannt ist.

Sehenswürdigkeiten:
* [[Oia|Oía]] (gesprochen "Ia")
* Ausgrabungen von [[Alt-Thera]] oder Thíra
* Ausgrabungen von [[Akrotiri (Santorini)|Akrotíri]]
* der Steilküstenweg von Thíra nach [[Oia|Oía]]
* Das neue archäologische Museum und die Ausstellung der minoischen Wandmalereien (3D-Rekonstruktionen) im Nomikós-Ausstellungszentrum, das Gysi-Museum und das alte archäologische Museum bei der Seilbahn [[Thira|Thíra]]
* die [[Insel]]n im [[Vulkankrater|Krater]]

== Tourismus und Verkehr ==
Der [[Flughafen Santorin]] ist im Linienverkehr via Athen zu erreichen.
Ab [[Piräus]] gibt es mehrmals täglich Fähren (mit verschiedenen Zwischenstops). Santoríni ist eine beliebte Station auf [[Kreuzfahrt]]-Schiffen.

Wichtige [[Strand|Badestrände]] sind:
* [[Kamári]], der auch als der "Schwarze Strand" bezeichnet wird
* [[Périssa]]
* Der rote Strand bei Akrotíri und die Balos-Bucht nördlich von Akrotíri an der Innenküste der Caldera

== Klima ==
Santoríni weist (wie die Kykladen allgemein) die meisten [[Sonnenstunde]]n in Griechenland auf. Während der Sommermonate Juni bis September sind kaum mehr als ein [[Regentag]] je Monat zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen reichen im August bis zu 29 ° Celsius, die Wassertemperaturen erreichen den Höchststand von 25 Grad ebenfalls im August. Die Haupt[[regenzeit]] fällt in die Zeit von Dezember bis Februar mit bis zu durchschnittlich neun Regentagen je Monat. Die Lufttemperaturen fallen bis auf durchschnittlich elf Grad in dieser Zeit.

== Literatur ==
*Jan Driessen und Colin F. MacDonald: ''The troubled island. Minoan Crete before and after the Santorini Eruption'', Univ. de Liège, Liège 1997. Vgl. aber auch Rezension des Werks durch Peter Warren, ''[[American Journal of Archaeology|AJA]] 105, 2001, S. 115ff.'' (Der entsprechende AJA-Band ist [http://www.ajaonline.org/archive/105.1/i_toc.html hier] als PDF verfügbar).
*Walter L. Friedrich: ''Feuer im Meer - Der Santorin-Vulkan, seine Naturgeschichte und die Atlantis-Legende'', Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. 2. Aufl. 2004. ISBN 3-8274-1582-9
*Lois Knidlberger: ''Santorin. Insel zwischen Traum und Tag'', Hornung-Verlag, München 1965. ISBN 3-87364-036-8
*Hans Lohnmann: ''Die Santorin-Katastrophe – ein archäologischer Mythos'', in: ''Naturkatastrophen in der antiken Welt'', hrsg. v. Eckart Olshausen und Holger Sonnabend, Stuttgart 1998. ISBN 3-515-07252-7
*Sturt W. Manning: ''A test of time. The volcano of Thera [...]'', Oxbow Books, Oxford 1999. ISBN 1-900188-99-6
*Rainer Vollkommer: ''Santorin und die Geschichte vom versunkenen Atlantis'', in: Ders., ''Sternstunden der Archäologie'', München 2000, S. 85-100. ISBN 3-406-45935-8

== Weblinks ==
* [http://www.swisseduc.ch/stromboli/perm/sant/index-de.html Bilder, QuickTime-Panoramen]
* [http://www.hickerphoto.com/santorini-pictures-cat.htm Santorini Fotos]
* [http://www.travel-to-santorini.com/gallery.php Santorini Fotos]
* [http://www.kunstundreisen.de/mehr/fotogalerie/greece/santorin/oia/fotogalerie-santorin-oia.shtml Fotogalerie Santorin: Architektur, Blau-Weiß, Finikía, Landschaften, Licht und Schatten, Oía]
* [http://www.santorini.info/webcam Life-webcam mit Blick auf die Caldera]
* [http://www.atlantia.de/mythen/atlantis/atlantis_thera_kreta.htm Ein Artikel über Atlantis in Santorini/Thera]
* [http://www.kristian-buesch.de/archaeologie/archaeology/santorin.htm Artikel über die Geschichte von Santorini und die Ausgrabungsstätte Akrotiri]
{{Koordinate Artikel|36_25_N_25_26_E_type:isle_region:GR|36° 25' N, 25° 26' O}}
* [http://www.stromboline.de/Santorini.htm Die Vulkanische Seite von Santorini]
[[Kategorie:Vulkan]]
[[Kategorie:Insel (Griechenland)]]


[[cs:Santorin]]
{{Personendaten|
[[da:Thera]]
NAME=Remmler, Stephan
[[en:Santorini]]
|ALTERNATIVNAMEN=
[[es:Santorini]]
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Pop-Musiker
[[fi:Thera]]
|GEBURTSDATUM=[[26. Oktober]] [[1946]]
[[fr:Santorin]]
|GEBURTSORT=[[Witten]]
[[gl:Santorini]]
|STERBEDATUM=
[[it:Santorini]]
|STERBEORT=
[[ja:サントリーニ島]]
}}
[[nl:Santorini]]
[[pl:Santoryn]]
[[pt:Santorini]]
[[sk:Santorin]]
[[sv:Santorini]]
[[tr:Santorini]]
[[zh:圣托里尼]]

Version vom 14. Januar 2006, 02:34 Uhr

Oía, bekanntestes Motiv von Santoríni
Datei:M4100091.JPG
Blick von Thíra auf den Krater

Santorin(i) (von it. ›Santa Irene‹) (griechisch Σαντορίνη, auch Thíra; in der Antike Thera, griechisch Θήρα) ist eine griechische Insel in der Ägäis, die südlichste der Kykladen. Sie liegt ca. 100 km nördlich von Kreta, in 36° 25' nördlicher Länge und 25° 26' östlicher Breite, ist 71 km² groß und dauerhaft von rund 9.700 Einwohnern bewohnt (2002). Die Insel hat eine sichelförmige Gestalt und bildet mit den ihr gegenüber liegenden kleinen Inseln Thirasia (Therasia) und Aspronisi eine alte Caldera. Die höchste Erhebung der Insel, der Eliasberg (575 m), wird von Marmor und Tonschiefer, also nicht-vulkanischen Gesteinen aufgebaut.

Santoríni

Geologische Entwicklung

Bootsausflug zur Insel Néa Kaméni innerhalb der Caldera

Den Kern der Insel Santorin bilden metamorphe Gesteine des Mesozoikums, vor allem Marmore und Tonschiefer- und Phyllitfolgen, die auch die höchsten Berge der Insel Thera bilden. Diese Gesteine haben zum Teil eine Blauschiefer-(Hochdruck-Niedrigtemperatur)-Metamorphose erlebt.

Vor etwa zwei Millionen Jahren, nach neueren Altersbestimmungen möglicherweise sogar vor nur einer Million Jahren begann die vulkanische Aktivität, die zum Entstehen der Inselgruppe von Santoríni führte. Dabei bildeten sich im Südwesten und später im Norden Vulkaninseln, die durch die Ablagerungen der späteren Ausbrüche langsam zu einer Insel zusammenwuchsen. Mindestens ein Dutzend dieser Ausbrüche hatte einen VEI-Wert von 6 oder mehr, stieß also mehr als 10 Kubikkilometer Asche, Lava und Geröll aus. Vermutlich vier dieser Ausbrüche gaben der beinahe beispielhaften Caldera von Santorin ihre heutige Gestalt. Etwa alle 20.000 bis 30.000 Jahre gibt es einen Ausbruch von dieser Größe, den letzten vor weniger als 4.000 Jahren.

Minoische Zeit

Datei:Thera Minoische Zeit.jpg
Thera in minoischer Zeit

Im Jahr 1867 wurden erstmals Ruinen aus minoischer Zeit (der Begriff "minoisch" war damals noch nicht gebräuchlich, sondern wurde erst von Arthur Milchhöfer geprägt) vom französischen Geologen Ferdinand André Fouqué ausgegraben. Die Mauerreste wurden damals als Bauernhäuser gedeutet, die zu einem bescheidenen minoischen Außenposten gehörten.

Genau einhundert Jahre später grub der griechische Archäologe Spyridon Marinatos bei Akrotíri, und fand unter meterdicken Ascheschichten die Überreste von Gebäuden, Straßen und Plätzen. Die ersten Spuren von Besiedlung stammen noch aus der Jungsteinzeit, aus dem 5. Jahrtausend v. Chr.. Im frühen zweiten Jahrtausend vor Christus wurde Thera zu einem der bedeutendsten Häfen der Ägäis. Objekte aus Zypern, Syrien und Ägypten lassen auf ein weites Handelsnetz schließen. Zahlreiche gut erhaltene minoische Fresken wurden freigelegt. Man ist sogar der Meinung, Überreste von Wasserleitungen und Wasserklosetts gefunden zu haben. Um bzw. kurz vor 1500 v. Chr. - oder, falls sich das unten diskutierte Datum bestätigt, um 1630 v. Chr. - scheint die Epoche des blühenden minoischen Hafens auf Thera beendet.

Minoische Eruption

Über Datum und Folgen der letzten großen Eruption stritten sich die Wissenschaftler lange Zeit. Populär war die erstmals von Auguste Nicaise formulierte Theorie, der Ausbruch des Santoríni hätte die minoische Kultur etwa um 1500 v. Chr. ausgelöscht. Sicher schien zumindest, dass der Vulkanausbruch der gewaltigste innerhalb der letzten 5000 Jahre war. Aufzeichnungen der Ägypter sprechen von einer Periode mehrerer Tage Finsternis. Diese könnte durchaus durch eine gewaltige Eruption verursacht worden sein, durch die enorme Mengen vulkanischen Materials in die Atmosphäre gelangten. Ähnliches beobachtete man beim Ausbruch des Tambora 1815, dem anderen großen Vulkanausbruch der letzten 5 Jahrtausende.

Doch die Theorie vom Zusammenhang des Untergangs der Kultur der Minoer und einem Vulkanausbruch auf Thera kam ins Wanken, als minoische Keramik genauer typologisiert und datiert wurde. Auf Kreta gibt es noch Keramikstufen, die sich auf Thera nicht fanden. Folglich fand der Ausbruch mit der Verschüttung der minoischen Siedlung Akrotiri mindestens ein halbes Jahrhundert vor dem Zusammenbruch der minoischen Kultur statt. Vor einigen Jahren wurde versucht, den Zeitpunkt des Ausbruchs mit naturwissenschaftlichen Methoden neu zu datieren. So ergab die Untersuchung der Eisschichten auf Grönland durch den dänischen Gletscherforscher Claus Hammer die Eruption eines Vulkans um das Jahr 1644 v. Chr. (+/- 20 Jahre). Ein noch genaueres Ergebnis lieferte die dendrochronologische Untersuchung jahrtausendealter Bäume aus Kalifornien. Dabei ließ sich ein extrem kalter Sommer für das Jahr 1627 v. Chr. nachweisen. Auch 1816 sorgte der Ausbruch des Tambora für eine Abkühlung des Weltklimas, den sogenannten Vulkanischen Winter. Die Folge war das Jahr ohne Sommer.

Die letzte große Eruption fand - nach diesen naturwissenschftlichen Datierungsmethoden - somit ca. 1628 v. Chr. statt, beinahe 200 Jahre vor dem bisherigen angenommenen Zeitpunkt des Zusammenbruchs der Minoischen Herrschaft auf Kreta, statt. Des weiteren liegt diesen Datum rund 100 Jahre vor dem bisher durch archäologische und historische ab. Dieses Datum (ca. 1525/00 v. Chr.) wurde u. a. mit Hilfe von minoischen Importstücken in Ägypten bestimmt, wodurch man die Katastrophe durch die ägyptische Chronologie datieren konnte. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Eruption und dem Zusammenbruch der "minoischen" Kultur (ca. 1450 v. Chr.) existiert auch nach den archäologischen Erkenntnissen nicht (s.o.). Dennoch glauben einige Forscher, dass eine solche Katastrophe nicht spurlos an den Minoern vorbei ging. Der Grund für das Verschwinden der minoischen Kultur könnten indirekte Folgen des Vulkanausbruches von 1628 v. Chr. gewesen sein, welche die minoische Kultur stark in Mitleidenschaft zogen: Es wird spekuliert, dass der Vulkan einen Tsunami auslöse, dessen bis zu 12 m hohe Wellen Kretas Häfen im Norden sowie einen Teil der Schiffsflotte (Handelsschiffe und Fischerboote) zerstört haben könnte. Ausgrabungen in Chania (Westkreta) sowie Amnissos, dem Hafen von Knossos offenbarten jedoch keine größeren Schäden durch eine Flutwelle in jener Zeit. Des weiteren haben Holzproben an Eichen aus den irischen Hochmooren ergeben, dass für die Zeit zwischen 1627 und 1618 v. Chr. fast jegliches Wachstum fehlt. Dies lässt auf sinkende Temperaturen und/oder erhöhte Feuchtigkeit für diesen Zeitraum schließen. Als Folge eines abgekühlten Weltklimas dürften die Ernten der Minoer über Jahre hinweg miserabel ausgefallen sein. So meinen der Belgier Jan Driessen und der Brite Colin MacDonald (s. u. Literatur) Hinweise zu haben, dass es in der Phase SM IB (der Zeitabschnitt nach dem Vulkanausbruch und dem Zusammenbruch der minoischen Herrschaft auf Kreta) tiefgreifende Umbrüche in der minoischen Kunst und Architektur gab, die auf soziale Spannungen oder sogar einen Bürgerkrieg in Folge des Santorin-Ausbruchs schließen lassen. Die Thesen von Driessen und MacDonald sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen (Rezension s. u. Literatur). Insbesondere gilt es in Fachkreisen als äußerst problematisch, anhand von Architektur- und Kunstentwicklungen auf gesellschaftliche, soziale und politische Entwicklungen zu schließen.

Dem Ausbruch gingen einige Erdbeben voran. Die Bewohner verließen daraufhin die Insel und hatten genügend Zeit, ihre beweglichen Habseligkeiten mitzunehmen. Bei den Ausgrabungen in Akrotiri wurden weder Leichen noch Schmuck oder andere persönliche Gegenstände gefunden. Neben den Architekturresten traten hauptsächlich große Vorratsgefäße zu Tage, die beim Verlassen der Inseln aufgrund ihrer Schwere zurückgelassen wurden. Einige Zeit nach den Erdbeben wurde Akrotiri offenbar wieder aufgesucht und man begann Schäden an den Gebäuden auszubessern bzw. einsturzgefährdete Wände niederzureissen. Kurz darauf wurde die Insel aber offenbar wieder verlassen, da nun die eigentliche Katastrophe (der Vulkanausbruch) begann. Es werden insgesamt 4 Stufen unterschieden. Zunächst wurde feiner Bimsstein ausgeworfen. Danach herrschte vermutlich eine zeitlang Ruhe, doch die Insel blieb verlassen. In der 2. und 3. Stufe wurden immer größere Bimssteine ausgeworfen. Durch deren Wucht wurden viele Gebäude beschädigt. An einigen Stellen ist die Bimssteinschicht, die sich im Laufe dieser Phase der Eruption auf Insel bildete, bis zu 60 Metrer dick. Schließlich wurden in der 4. Stufe aus dem Erdinnern riesige Magmamengen aus dem Krater geschleudert. Das Vakuum, das dadurch unter der Erdkruste entstand, ließ diese langsam einbrechen, wodurch die große tiefe Caldera entstand bzw. größer wurde, die sich mit Wasser füllte. Dadurch bekam die Insel ihr Aussehen, dass sie in etwa noch heute hat. Kreisrund war die Insel vor diesem Ausbruch allerdings nicht mehr, wie oft zu lesen, sondern ungefähr hufeisenförmig, nach südwesten hin geöffnet, mit einer wassergefüllten Chaldera in der Mitte, in deren Mitte sich eine vulkanische befand. Durch die Eruption verschwand diese Insel und der westliche Teil der Ringinsel zerbrach in mehrere Teile bzw. versank teilweise im Meer. Nach neueren Erkenntnissen war die Eruption noch wesentlich grösser als bisher schon angenommen. Ging man früher davon aus, dass sie eine Stärke von 6 auf der Volcanic Explosivity Index-Skala, die von 0 - 8 reicht, hatte, wird mittlerweile sogar eine Stärke VEI 7 diskutiert. Statistisch ist ein Ausbruch dieser Stärke nur ein mal pro Jahrtausend zu erwarten.

Weitere Geschichte

Blick von Thíra auf den mit Wasser gefüllten Krater

Einige Zeit nach dem Ausbruch wurde Thera wieder von Minoern besiedelt, sie verschwanden dann jedoch etwa zeitgleich mit den Minoern auf Kreta (um 1450 v. Chr.). In den folgenden Jahrhunderten wurde die Insel von den mykenischen Griechen besiedelt.

Danach wurde Thera von den Doriern kontrolliert. Laut Herodot schickte die Insel nach einer siebenjährigen Dürre Kolonisten unter anderem nach Nordafrika. Diese gründeten dort das einst so mächtige Kyrene, das im Peloponnesischen Krieg auf seiten der Spartaner stand.

Wie ganz Griechenland fiel auch Thera schließlich einige Jahrhunderte unter römische, dann unter byzantinische Herrschaft. Mit den Kreuzzügen kamen die Franken, 1208 entriß Marko Sanudo, Herzog von Náxos, die Insel dem lateinischen Kaiser in Konstantinopel. Dann gehörte sie den Venezianern. Seit dieser Zeit heißt die Insel Santoríni, nach der Heiligen Irene (italienisch: Sánta Iríni), die dort ihren Märtyrertod gestorben sein soll. Im Jahr 1537 wurde die Insel schließlich von den Osmanen unter Khair ad-Din Barbarossa eingenommen.

Die Kaiménes-Inseln

Vulkankrater von Santoríni mit Thirasía und den Kaiménes-Vulkaninseln
Kirche mit charakteristischer blauer Kuppel und Glockenturm in Oía
altes Fischerboot auf Santoríni mit Blick auf das Meer
Steilküste im Westen von Santoríni (1988)
Santorini vom Flugzeug aus aufgenommen (02.09.04)
Blick auf Oía und die Steilküste

Auf der nebenstehenden Skizze ist die nahezu kreisrunde Form des ehemaligen Vulkankegels deutlich zu erkennen; der rote Punkt markiert die Lage des Hauptortes Thíra.

In der Mitte haben sich in historischer Zeit durch unterseeische Ausbrüche mitten im Meer neue Eruptionskegel gebildet. So erhob sich 198 v. Chr. das Eiland Hierá, jetzt Palaiá Kaiméni (die "alte Verbrannte" [Insel]), das sich später immer mehr vergrößerte; 1573 entstand das Eiland Mikrí Kaiméni (die "kleine Verbrannte") und 1707-1709 die Insel Néa Kaiméni (die "neue Verbrannte"), welche noch fortwährend Schwefeldämpfe (im Geórgios-Krater) ausstößt. Seit Mitte Februar 1866 tauchten in unmittelbarer Nähe von Néa Kaiméni unter heftigen vulkanischen Eruptionen zwei neue Inseln auf, die Georgsinsel und Aphroessa; sie bestanden aus Lava, aus deren glühenden Spalten Dämpfe entwichen.

Nach innen zu fallen die Küsten von Santoríni und Thirasía gegen 200 bis 300 Meter senkrecht zum Meer ab, welches stellenweise eine Tiefe von über 200 Faden (365,8 m) besitzt; nach außen senken sich die Inseln allmählich zum Strand hin. Landeinwärts, wo die vulkanischen Massen durch die Länge der Zeit verwittert sind, bringt der Boden besonders Wein (in 70 Arten, früher auch Gerste und Baumwolle) hervor. Die Weine (vino santo) von Santoríni sind vorzüglich. Weitere Produkte waren bis in die 1980er Jahre die Santorinerde (vulkanischer Bims), eine Art Traß, die zu Wasserbauten (Bims * gebrannter Kalk = hydraulischer Zement) verwendet wird und Bleierz (in antiker Zeit wohl auch Kupfer- und Golderze - die Bergwerke liegen unter dem Meeresspiegel unterhalb von Megalochóri).

Hauptort der Insel Santoríni ist Thíra an der Westküste, der durch die typische Bauweise mit niedrigen, weißen Häusern und Mauern touristisch bekannt ist.

Sehenswürdigkeiten:

  • Oía (gesprochen "Ia")
  • Ausgrabungen von Alt-Thera oder Thíra
  • Ausgrabungen von Akrotíri
  • der Steilküstenweg von Thíra nach Oía
  • Das neue archäologische Museum und die Ausstellung der minoischen Wandmalereien (3D-Rekonstruktionen) im Nomikós-Ausstellungszentrum, das Gysi-Museum und das alte archäologische Museum bei der Seilbahn Thíra
  • die Inseln im Krater

Tourismus und Verkehr

Der Flughafen Santorin ist im Linienverkehr via Athen zu erreichen. Ab Piräus gibt es mehrmals täglich Fähren (mit verschiedenen Zwischenstops). Santoríni ist eine beliebte Station auf Kreuzfahrt-Schiffen.

Wichtige Badestrände sind:

  • Kamári, der auch als der "Schwarze Strand" bezeichnet wird
  • Périssa
  • Der rote Strand bei Akrotíri und die Balos-Bucht nördlich von Akrotíri an der Innenküste der Caldera

Klima

Santoríni weist (wie die Kykladen allgemein) die meisten Sonnenstunden in Griechenland auf. Während der Sommermonate Juni bis September sind kaum mehr als ein Regentag je Monat zu verzeichnen. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen reichen im August bis zu 29 ° Celsius, die Wassertemperaturen erreichen den Höchststand von 25 Grad ebenfalls im August. Die Hauptregenzeit fällt in die Zeit von Dezember bis Februar mit bis zu durchschnittlich neun Regentagen je Monat. Die Lufttemperaturen fallen bis auf durchschnittlich elf Grad in dieser Zeit.

Literatur

  • Jan Driessen und Colin F. MacDonald: The troubled island. Minoan Crete before and after the Santorini Eruption, Univ. de Liège, Liège 1997. Vgl. aber auch Rezension des Werks durch Peter Warren, AJA 105, 2001, S. 115ff. (Der entsprechende AJA-Band ist hier als PDF verfügbar).
  • Walter L. Friedrich: Feuer im Meer - Der Santorin-Vulkan, seine Naturgeschichte und die Atlantis-Legende, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. 2. Aufl. 2004. ISBN 3-8274-1582-9
  • Lois Knidlberger: Santorin. Insel zwischen Traum und Tag, Hornung-Verlag, München 1965. ISBN 3-87364-036-8
  • Hans Lohnmann: Die Santorin-Katastrophe – ein archäologischer Mythos, in: Naturkatastrophen in der antiken Welt, hrsg. v. Eckart Olshausen und Holger Sonnabend, Stuttgart 1998. ISBN 3-515-07252-7
  • Sturt W. Manning: A test of time. The volcano of Thera [...], Oxbow Books, Oxford 1999. ISBN 1-900188-99-6
  • Rainer Vollkommer: Santorin und die Geschichte vom versunkenen Atlantis, in: Ders., Sternstunden der Archäologie, München 2000, S. 85-100. ISBN 3-406-45935-8

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