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Beatrix von Storch und SwissDRG: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Swiss Diagnosis Related Groups''', kurz SwissDRG-System, deutsch: diagnosebezogene Gruppen oder besser [[diagnosebezogene Fallgruppen]], ist ein einheitliches, an Diagnosen geknüpftes Fallpauschalen-System im Gesundheitswesen. In der Schweiz wurde das Fallpauschalen-System SwissDRG und die damit verknüpfte neue Spitalfinanzierung am 1. Januar 2012 eingeführt.<ref>SwissDRG: [http://www.swissdrg.org/de/07_casemix_office/InformationenZuSwissDRG.asp Informationen zur SwissDRG], abgerufen am 10. September 2013</ref>
'''Beatrix Amelie Ehrengard Eilika [[Storch (Adelsgeschlecht)|von Storch]]''', geborene ''[[Schleswig-Holstein-Gottorf|von Holstein-Gottorp]], [[Haus Oldenburg|Herzogin von Oldenburg]]'' (* [[27. Mai]] [[1971]] in [[Lübeck]]) ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Rechtsanwalt|Rechtsanwältin]], [[Blog]]gerin und Politikerin ([[Alternative für Deutschland|AfD]]). Sie gilt als Kopf eines konservativen [[Netzwerker|Netzwerkes]] in Berlin.


Das System basiert auf dem System German DRG ([[G-DRG]]) und wurde angepasst an die Besonderheiten des föderalistisch strukturierten Gesundheitssystems der Schweiz. Zuständig für die Erarbeitung und Weiterentwicklung sowie die Anpassung und Pflege des Schweizer Fallpauschalen-Systems ist die SwissDRG AG. Sie setzt den Gesetzesauftrag um, den das Parlament im Dezember 2007 verabschiedet hat. Die gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde am 18. Januar 2008 gegründet und ist eine gemeinsame Institution der Leistungserbringer, der Versicherer und der Kantone. Die breite Abstützung wird den unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen an das neue Abgeltungssystem gerecht. Die SwissDRG AG und ihre Partnerorganisationen setzen sich gemeinsam dafür ein, dass die Einführung des Fallpauschalensystems in der Schweiz erfolgreich und zum Vorteil für alle Beteiligten umgesetzt wird.
== Leben ==
== Grundlagen ==
Beatrix von Storch ist eine Enkelin des Reichsministers der Finanzen [[Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk]]. Seit 2010 ist sie mit dem Herausgeber [[Sven von Storch]] verheiratet.
Im DRG-System werden Patienten anhand medizinischer (Diagnosen, durchgeführte Behandlungen) und demographischer Daten (Alter, Geschlecht sowie das Aufnahmegewicht bei Kindern, die jünger sind als 1 Jahr) für Zwecke der Abrechnung in Fallgruppen klassifiziert. Die Fallgruppen dienen jedoch nicht der Bestimmung der ''medizinischen'' Behandlung, sondern die Differenzierung erfolgt aufgrund des in der Vorperiode ermittelten typischen ''Aufwandes (Behandlungskosten)''. Diese Fallgruppen werden mit einer sogenannten [[Bewertungsrelation]] (BR) (engl. ''cost weight'' (cw)) bewertet, in der sich die unterschiedlichen Behandlungskosten der jeweiligen Fallgruppe widerspiegeln.


{{Hauptartikel|Diagnosebezogene_Fallgruppen}}
Sie durchlief zunächst eine Ausbildung zur [[Bankkauffrau]] bei der [[Unicredit Bank|Vereins- und Westbank]] in Hamburg. Danach studierte sie [[Rechtswissenschaft]]en an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]] und der [[Universität Lausanne]]. Nach dem ersten juristischen [[Staatsexamen]] absolvierte sie ihr Referendariat am [[Brandenburgisches Oberlandesgericht|Brandenburgischen Oberlandesgericht]] in Brandenburg an der Havel. Seit 1998 lebt sie in [[Berlin]]. Nach dem zweiten Staatsexamen 2001 wurde sie als Rechtsanwältin zugelassen, mit Spezialisierung in [[Insolvenzrecht]].


== Geschichte ==
Sie ist Mitglied im Redaktionsbeirat und schreibt als Autorin für die Internet- und Blogzeitung [[FreieWelt.net]].<ref>Vgl. [[Hans-Olaf Henkel]]: ''[[Die Euro-Lügner|Die Euro-Lügner. Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken – so werden wir getäuscht]]''. Heyne, München 2013, ISBN 978-3-453-20058-6.</ref> Außerdem gehört sie der Redakteurin von ''AbgeordnetenCheck.de'' an. Sie ist Gründerin und Sprecherin der ''Zivilen Koalition e.V.'', Vorsitzende des ''BürgerKonvents'' und des ''Instituts für strategische Studien'' in Berlin sowie zweite Vorsitzende der ''Allianz für den Rechtsstaat''. Sie ist Mitglied der [[Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft]].
Im Dezember 2005 entschied sich das zuständige Gremium der [[Schweiz]] zur Einführung eines DRG-Systems auf Grundlage des deutschen Modells. Durch den Prozess der Helvetisierung (Anpassung an die schweizerische Behandlungswirklichkeit) sind daraus die SwissDRG entstanden <ref>[http://www.swissdrg.org/de/ SwissDRG AG]</ref>.


Die SwissDRG AG wurde am 18. Januar 2008 in Bern gegründet. Die Kantone und die Krankenversicherungs-Tarifpartner haben diese gemeinnützige Aktiengesellschaft gegründet, um in Zukunft die Tarifstruktur in den Spitälern zu vereinheitlichen und damit auch für die Patienten übersichtlicher und transparenter zu machen. Damit können jene Postulate umgesetzt werden, welche im revidierten Krankenversicherungsgesetz verankert wurden. Das Verwaltungsratspräsidium der SwissDRG AG wird durch den Basler Regierungsrat Dr. Carlo Conti wahrgenommen.
Von Storch ist Mitglied der Alternativen für Deutschland (AfD) und kandidiert bei der [[Bundestagswahl 2013]] als Direktkandidatin für den [[Bundestagswahlkreis Berlin-Mitte]] auf Platz 2 der Landesliste Berlin. Der [[Gerhard-Löwenthal-Preis]]träger [[Michael Paulwitz]] bezeichnete sie als „heimliche Geburtshelferin“ der Partei.<ref>Michael Paulwitz: ''[http://www.jungefreiheit.de/Archiv.611.0.html?jf-archiv.de/archiv13/201317041911.htm Mutter der Bewegung]''. In: [[Junge Freiheit]], 19. April 2013.</ref>


Aktionäre der SwissDRG AG sind:
In einem [[Offener Brief|offenen Brief]] 2013 griff sie Erzbischof [[Robert Zollitsch]] an, da dieser vor den Zielen der AfD warnte und warf ihm Amtsmissbrauch vor.<ref>Dietmar Neuerer: [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagswahl-2013/erzbischof-vs-euro-gegner-afd-zollitsch-soll-nichtwahl-empfehlung-zuruecknehmen/8664300-2.html Kein ''Segen für die AfD (2)'']. In: ''Handelsblatt'', 20. August 2013.</ref>


* Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK)
2013 wurde sie von [[Russia Today]] interviewt; die ''[[Junge Freiheit]]'', die ''[[Financial Times]]'', das ''[[Handelsblatt]]'', ''[[Der Tagesspiegel]]'', ''[[Cicero (Zeitschrift)|Cicero]]'' und die ''[[junge Welt]]'' portraitierten sie.
* H+ Die Spitäler der Schweiz
* santésuisse Die Schweizerischen Krankenversicherer
* Medizinaltarifkommission UVG, MV/IV (MTK)
* Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH)


SwissDRG-Fallpauschalen (Swiss Diagnosis Related Groups SwissDRG) sind eines der Instrumente in der neuen Spitalfinanzierung, das zu mehr Transparenz bei den Behandlungen und einer leistungsgerechteren Vergütung der Spitäler und Kliniken führen soll. Nicht mehr die Spitäler selbst als Institutionen werden finanziert, sondern ihre Leistungen am Patienten. Und diese Leistungen sollen auch qualitativ vergleichbar werden. In Zukunft werden Patientinnen und Patienten wissen, welches Spital welche Operation zu welchem Preis und in welcher Anzahl anbietet. Mit den Fallpauschalen erhalten Versicherte, Kantone und Versicherer transparente Vergleiche über die Menge und Preise der Leistungen unterschiedlicher Spitäler. Die Finanzierer, Kantone und Krankenversicherungen, dürften sich für die preiswerteren Leistungen interessieren. Private und öffentliche Spitäler sollen gleich lange Spiesse erhalten.
== Positionierung ==
Die [[Verstaatlichung]] ehemaliger Ländereien und Schlösser in der [[SBZ]] bezeichnete sie 1995 als „unrechtmäßig entrissen“.<ref name="Neuerer"/> Daher öffne sie nach Einschätzung des ''[[Handelsblatt]]s'' die AfD für [[Rechtskonservatismus|rechtskonservative]] Strömungen.<ref name="Neuerer"> Dietmar Neuerer: [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagswahl-2013/euro-kritiker-konservativ-liberal-rechts-wohin-steuert-die-afd/8419392.html ''Konservativ, liberal, rechts – wohin steuert die AfD?'']. In: ''Handelsblatt'', 28. Juni 2013.</ref><ref>Vgl. ''Zurückkaufen, was einem einst gehörte''. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 12. August 2013.</ref>


Die neue Spitalfinanzierung bringt neue kantonale Spitallisten, die sich primär nach den Kriterien Qualität und Effizienz ausrichten sollen. Die Kantone sind mit der neuen Spitalfinanzierung verpflichtet, allen öffentlichen und privaten Spitälern auf der Spitalliste ihren kantonalen Anteil an den medizinischen Behandlungen der PatientInnen zu bezahlen. Das ist heute noch nicht so.
Sie war 2010/11 eine der Wortführerinnen gegen den [[Euro-Rettungsschirm]].<ref>Antje Sirleschtov: ''[http://www.tagesspiegel.de/politik/ortstermin-ohne-griechenland-zurueck-zur-nation/4651766.html Ohne Griechenland zurück zur Nation]''. In: ''Der Tagesspiegel'', 23. September 2011.</ref>


Die neue Spitalfinanzierung definiert außerdem einen neuen Kostenteiler zwischen Kantonen und Krankenversicherungen. Neu sollen die Kantone mindestens 55 % der Kosten bezahlen, die Krankenversicherungen höchstens 45 % der Kosten.
Nach Meinung des Grünen-Politikers [[Volker Beck]] sei sie „Kopf einer rechtspopulistischen Allianz“, die insbesondere gegen die Gleichstellung von Homosexuellen mobil mache.<ref>Dietmar Neuerer: [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/rechtspopulismus-verharmlost-fdp-und-gruene-greifen-afd-chef-lucke-frontal-an/8423048.html ''FDP und Grüne greifen AfD-Chef Lucke frontal an (1)'']. In: ''Handelsblatt'', 28. Juni 2013.</ref>
Die Preise der Spitäler müssen in der neuen Spitalfinanzierung die berufliche Aus- und Weiterbildung der nicht-universitären Berufe finanziell abdecken. Bisher finanzierten die Kantone diese beachtlichen Kosten aus Steuergeldern.
Investitionen sind in schweizerischen Fallpauschalen ab 2012 enthalten. In den Preisen für Operationen, Therapien und die stationäre Pflege in Spitälern und Kliniken sind die Kosten für Operationstische, Geräte, Medikamente und Immobilien eingerechnet. Das ist unter dem heutigen Regime der Abteilungs- oder Tagespauschalen noch nicht der Fall. Heute bezahlen die Kantone die Investitionen in öffentlichen und öffentlich subventionierten Spitälern und Kliniken über ihre Steuergelder.


==Bewertung==
Der ehemalige Manager und Unterstützer der AfD [[Hans-Olaf Henkel]] beurteilt ihre „Position, die sie in der „Freien Welt“ veröffentlicht, sehr liberal zu sein.“<ref>Dietmar Neuerer: [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/rechtspopulismus-verharmlost-afd-wehrt-sich-gegen-stasi-schnueffelmanier/8423048-2.html ''FDP und Grüne greifen AfD-Chef Lucke frontal an (2)'']. In: ''[[Handelsblatt]]'', 28. Juni 2013.</ref>
Der Verband der Spitälter der Schweiz H+, zieht 1 1/2 Jahre nach der Einführung eine gute Bilanz. Die Spitäler und Kliniken hätten die Kosten im Griff. Gemäss Verbandsdirektor Bernhard Wegmüller seien die Kosten in der obligatorischen Krankenversicherung im stationären Bereich 2012 moderat um 1,3 Prozent gewachsen.<ref>http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/das-system-funktioniert-technisch-1.18087996, NZZ Artikel 'Die Spitäler ziehen positive erste Bilanz zu Swiss DRG', erschienen am 27. Mai 2013, abgerufen am 27. August 2013</ref>
===Upcoding===
In der Schweiz sind alle Spitäler verpflichtet, die Richtlinen zur einheitlichen Kodierung des Bundesamts für Statistik zu beachten.<ref>http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/infothek/nomenklaturen/blank/blank/codage/04/04_05.html, Kodierungshandbuch des Bundesamt für Statistik, abgerufen am 27. August 2013</ref> Die korrekte Anwendung wird von den Krankenversicherungen kontrolliert.<ref>http://webapps.swissdrg.org/faq/faq_entries/33?locale=de, FAQ Seite der SwissDRG</ref>


===Kodierung===
Sie unterstützt das [[Betreuungsgeld]], den [[Schuldenabbau|Schulden-]] und [[Bürokratieabbau]] und eine radikale [[Steuerreform]] eines [[Friedrich Merz]] oder [[Paul Kirchhoff]].<ref>Antje Sirleschtov: [http://www.tagesspiegel.de/meinung/portraet-beatrix-von-storch-alternative-fuer-deutschland-untragbare-belastungen-fuer-den-buerger/8603484.html ''„Untragbare Belastungen für den Bürger“'']. In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 7. August 2013. (Portrait)</ref> Außerdem ist sie gegen eine [[Frauenquote]] und [[Gender-Mainstreaming]].<ref>Simone Schmollack: [http://www.taz.de/Antifeminismus-in-der-AfD/!123139/ ''Volle Kraft zurück'']. In: ''[[taz]]'', 5. September 2013.</ref>
[[Grouper]] werden von der SwissDRG AG zertifiziert. Für die Kodierung ist das Kodierungshandbuch des Bundesamtes für Statistik zu beachten.


== Literatur ==
== Siehe auch ==
* [[G-DRG]]
* Michael Paulwitz: ''[http://www.jungefreiheit.de/Archiv.611.0.html?jf-archiv.de/archiv13/201317041911.htm Mutter der Bewegung]''. In: [[Junge Freiheit]], 19. April 2013. (Portrait)
* [[Base Rate]]
* Simon von Book: ''Die Netzwerkerin''. In: ''[[Handelsblatt]]'', 27. Mai 2013. (Portrait)
* [[Gesundheitspolitik]]
* Constantin Magnis: [http://www.cicero.de/berliner-republik/afd-kandidatin-beatrix-von-storch-ihr-hauptberuf-ist-protest/54701 ''Ihr Hauptberuf ist Protest'']. In: ''[[Cicero (Magazin)|Cicero]]'', 12. Juni 2013. (Portrait)
* [[ICD-Schlüssel|ICD]]
* Antje Sirleschtov: [http://www.tagesspiegel.de/meinung/portraet-beatrix-von-storch-alternative-fuer-deutschland-untragbare-belastungen-fuer-den-buerger/8603484.html ''„Untragbare Belastungen für den Bürger“'']. In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 7. August 2013. (Portrait)
* [[Medizinischer Dienst der Krankenversicherung]] (MDK)
* Mark Altten: ''[http://www.jungewelt.de/2013/08-14/043.php Aristokratin für Deutschland]''. In: ''[[junge Welt]]'', 14. August 2013. (Portrait)
* [[Medizinische Dokumentation]]
* Nicholas Connolly: [http://www.ft.com/cms/s/0/55c15e9c-068a-11e3-9bd9-00144feab7de.html#axzz2e3WxO0g7 Beatrix von Storch leads bailout fight]. In: ''[[Financial Times]]'', 16. August 2013. (Portrait)
* [[Monistik]]
* [[LKF|Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung]] in Österreich
* [[Kliniksterben#Kliniksterben|Kliniksterben]]
* [[PCCL]]
* [[Pflegediagnose]]


== Weblinks ==
== Literatur ==
* Wolfram Fischer: ''Diagnosis Related Groups (DRGs) und Pflege. Grundlagen, Codierungssysteme, Integrationsmöglichkeiten.'' Huber, Bern 2002, ISBN 3-456-83576-0
* {{Abgeordnetenwatch|beatrix_von_storch-1031-73890--f397491|Beatrix von Storch}}
* Jens Flintrop: ''Auswirkungen der DRG-Einführung - Die ökonomische Logik wird zum Maß der Dinge'', Deutsches Ärzteblatt 46 (2006), 3085 {{ISSN|0012-1207}} [http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=53507 Online-Ausgabe]
* [http://www.beatrixvonstorch.de/ Webseite von Beatrix von Storch]
* Peter Indra: ''Die Einführung der SwissDRGs in Schweizer Spitälern und ihre Auswirkungen auf das schweizerische Gesundheitswesen.'' Verlag Schweiz. Gesellschaft für Gesundheitspolitik SGGP, Zürich 2004, ISBN 3-85707-803-0
* [http://www.freiewelt.net/author/beatrix-von-storch/ Autor: Beatrix von Storch] bei der Internet- und Blogzeitung Die Freie Welt
* Ludwig Kuntz / Stefan Scholtes / Antonio Vera: ''DRG Cost Weight Volatility and Hospital Performance'', in: ''OR Spectrum'', 30. Jg. (2008), Nr. 2, S. 331-354
* [http://ef-magazin.de/autor/beatrix-von-storch Artikel von Beatrix von Storch] bei [[eigentümlich frei]]
* Thomas Müller: DRG-Basiswissen für Ärzte und Kodierer. [[Medizificon Verlag]] (2007) ISBN 978-3-9810027-5-1
* Boris Rapp: Praxiswissen DRG - Optimierung von Strukturen und Abläufen. Kohlhammer-Verlag (2007) ISBN 978-3-17-019396-3


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


<pre>== Weblinks ==
{{SORTIERUNG:Storch, Beatrix Von}}
* [http://www.fischer-zim.ch/textk-pcs/ Die DRG-Familie] (ZIM)
[[Kategorie:Rechtsanwalt (Deutschland)]]
* [http://www.fischer-zim.ch/text-pcssa/t-ga-C-Grundlagen-PCS-0003.htm Patientenklassifikationssysteme: Grundlagen] (ZIM)
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]]
* [http://www.g-drg.de/ G-DRG] (InEK ([[Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus]]))
[[Kategorie:Blogger]]
* [http://drg.uni-muenster.de/ DRG-Research Group der Universität Münster mit Web-Grouper]
[[Kategorie:Adliger]]
* [http://www.watchdog-online.de/ Kumulierte Ermittlung fallspezifischer DRG-Vergütungen nach Hauptdiagnose und Prozedur(en)]
[[Kategorie:AfD-Mitglied]]
* [http://www.swissdrg.org/ Swiss DRG]
[[Kategorie:Person (Berlin)]]
* [http://www.ichbinkeinefallpauschale.de www.ichbinkeinefallpauschale.de]
[[Kategorie:Deutscher]]
* Buh, Sebastian Klinke: [http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/i06-311.pdf Qualitative Folgen der DRG-Einführung für Arbeitsbedingungen und Versorgung im Krankenhaus unter Bedingungen fortgesetzter Budgetierung] (PDF; 885&nbsp;kB). Ergebnisse des Forschungsprojekts "Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System". ISSN 1860-8884, 10/2006
[[Kategorie:Geboren 1971]]
* Sebastian Klinke: ''Auswirkungen des DRG-Entgeltsystems auf Arbeitsbedingungen und berufliches Selbstverständnis von Ärzten und die Versorgungsqualität in XXX [http://skylla.wzb.eu/pdf/2007/i07-301.pdf] (pdf, 137 Seiten, 2007; 656&nbsp;kB)
[[Kategorie:Mann]]
* Hammeschmitt. [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21777/1.html Das Raster der Krankheit] - Portionierung und Bezifferung der Ware Gesundheit - das DRG-Abrechungssystem in [[Telepolis]]. Heise-Verlag. 21. Januar 2006
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[[Kategorie:Rechnungswesen]]


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Version vom 10. September 2013, 14:56 Uhr

Swiss Diagnosis Related Groups, kurz SwissDRG-System, deutsch: diagnosebezogene Gruppen oder besser diagnosebezogene Fallgruppen, ist ein einheitliches, an Diagnosen geknüpftes Fallpauschalen-System im Gesundheitswesen. In der Schweiz wurde das Fallpauschalen-System SwissDRG und die damit verknüpfte neue Spitalfinanzierung am 1. Januar 2012 eingeführt.[1]

Das System basiert auf dem System German DRG (G-DRG) und wurde angepasst an die Besonderheiten des föderalistisch strukturierten Gesundheitssystems der Schweiz. Zuständig für die Erarbeitung und Weiterentwicklung sowie die Anpassung und Pflege des Schweizer Fallpauschalen-Systems ist die SwissDRG AG. Sie setzt den Gesetzesauftrag um, den das Parlament im Dezember 2007 verabschiedet hat. Die gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde am 18. Januar 2008 gegründet und ist eine gemeinsame Institution der Leistungserbringer, der Versicherer und der Kantone. Die breite Abstützung wird den unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen an das neue Abgeltungssystem gerecht. Die SwissDRG AG und ihre Partnerorganisationen setzen sich gemeinsam dafür ein, dass die Einführung des Fallpauschalensystems in der Schweiz erfolgreich und zum Vorteil für alle Beteiligten umgesetzt wird.

Grundlagen

Im DRG-System werden Patienten anhand medizinischer (Diagnosen, durchgeführte Behandlungen) und demographischer Daten (Alter, Geschlecht sowie das Aufnahmegewicht bei Kindern, die jünger sind als 1 Jahr) für Zwecke der Abrechnung in Fallgruppen klassifiziert. Die Fallgruppen dienen jedoch nicht der Bestimmung der medizinischen Behandlung, sondern die Differenzierung erfolgt aufgrund des in der Vorperiode ermittelten typischen Aufwandes (Behandlungskosten). Diese Fallgruppen werden mit einer sogenannten Bewertungsrelation (BR) (engl. cost weight (cw)) bewertet, in der sich die unterschiedlichen Behandlungskosten der jeweiligen Fallgruppe widerspiegeln.

Geschichte

Im Dezember 2005 entschied sich das zuständige Gremium der Schweiz zur Einführung eines DRG-Systems auf Grundlage des deutschen Modells. Durch den Prozess der Helvetisierung (Anpassung an die schweizerische Behandlungswirklichkeit) sind daraus die SwissDRG entstanden [2].

Die SwissDRG AG wurde am 18. Januar 2008 in Bern gegründet. Die Kantone und die Krankenversicherungs-Tarifpartner haben diese gemeinnützige Aktiengesellschaft gegründet, um in Zukunft die Tarifstruktur in den Spitälern zu vereinheitlichen und damit auch für die Patienten übersichtlicher und transparenter zu machen. Damit können jene Postulate umgesetzt werden, welche im revidierten Krankenversicherungsgesetz verankert wurden. Das Verwaltungsratspräsidium der SwissDRG AG wird durch den Basler Regierungsrat Dr. Carlo Conti wahrgenommen.

Aktionäre der SwissDRG AG sind:

  • Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK)
  • H+ Die Spitäler der Schweiz
  • santésuisse Die Schweizerischen Krankenversicherer
  • Medizinaltarifkommission UVG, MV/IV (MTK)
  • Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH)

SwissDRG-Fallpauschalen (Swiss Diagnosis Related Groups SwissDRG) sind eines der Instrumente in der neuen Spitalfinanzierung, das zu mehr Transparenz bei den Behandlungen und einer leistungsgerechteren Vergütung der Spitäler und Kliniken führen soll. Nicht mehr die Spitäler selbst als Institutionen werden finanziert, sondern ihre Leistungen am Patienten. Und diese Leistungen sollen auch qualitativ vergleichbar werden. In Zukunft werden Patientinnen und Patienten wissen, welches Spital welche Operation zu welchem Preis und in welcher Anzahl anbietet. Mit den Fallpauschalen erhalten Versicherte, Kantone und Versicherer transparente Vergleiche über die Menge und Preise der Leistungen unterschiedlicher Spitäler. Die Finanzierer, Kantone und Krankenversicherungen, dürften sich für die preiswerteren Leistungen interessieren. Private und öffentliche Spitäler sollen gleich lange Spiesse erhalten.

Die neue Spitalfinanzierung bringt neue kantonale Spitallisten, die sich primär nach den Kriterien Qualität und Effizienz ausrichten sollen. Die Kantone sind mit der neuen Spitalfinanzierung verpflichtet, allen öffentlichen und privaten Spitälern auf der Spitalliste ihren kantonalen Anteil an den medizinischen Behandlungen der PatientInnen zu bezahlen. Das ist heute noch nicht so.

Die neue Spitalfinanzierung definiert außerdem einen neuen Kostenteiler zwischen Kantonen und Krankenversicherungen. Neu sollen die Kantone mindestens 55 % der Kosten bezahlen, die Krankenversicherungen höchstens 45 % der Kosten. Die Preise der Spitäler müssen in der neuen Spitalfinanzierung die berufliche Aus- und Weiterbildung der nicht-universitären Berufe finanziell abdecken. Bisher finanzierten die Kantone diese beachtlichen Kosten aus Steuergeldern. Investitionen sind in schweizerischen Fallpauschalen ab 2012 enthalten. In den Preisen für Operationen, Therapien und die stationäre Pflege in Spitälern und Kliniken sind die Kosten für Operationstische, Geräte, Medikamente und Immobilien eingerechnet. Das ist unter dem heutigen Regime der Abteilungs- oder Tagespauschalen noch nicht der Fall. Heute bezahlen die Kantone die Investitionen in öffentlichen und öffentlich subventionierten Spitälern und Kliniken über ihre Steuergelder.

Bewertung

Der Verband der Spitälter der Schweiz H+, zieht 1 1/2 Jahre nach der Einführung eine gute Bilanz. Die Spitäler und Kliniken hätten die Kosten im Griff. Gemäss Verbandsdirektor Bernhard Wegmüller seien die Kosten in der obligatorischen Krankenversicherung im stationären Bereich 2012 moderat um 1,3 Prozent gewachsen.[3]

Upcoding

In der Schweiz sind alle Spitäler verpflichtet, die Richtlinen zur einheitlichen Kodierung des Bundesamts für Statistik zu beachten.[4] Die korrekte Anwendung wird von den Krankenversicherungen kontrolliert.[5]

Kodierung

Grouper werden von der SwissDRG AG zertifiziert. Für die Kodierung ist das Kodierungshandbuch des Bundesamtes für Statistik zu beachten.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfram Fischer: Diagnosis Related Groups (DRGs) und Pflege. Grundlagen, Codierungssysteme, Integrationsmöglichkeiten. Huber, Bern 2002, ISBN 3-456-83576-0
  • Jens Flintrop: Auswirkungen der DRG-Einführung - Die ökonomische Logik wird zum Maß der Dinge, Deutsches Ärzteblatt 46 (2006), 3085 ISSN 0012-1207 Online-Ausgabe
  • Peter Indra: Die Einführung der SwissDRGs in Schweizer Spitälern und ihre Auswirkungen auf das schweizerische Gesundheitswesen. Verlag Schweiz. Gesellschaft für Gesundheitspolitik SGGP, Zürich 2004, ISBN 3-85707-803-0
  • Ludwig Kuntz / Stefan Scholtes / Antonio Vera: DRG Cost Weight Volatility and Hospital Performance, in: OR Spectrum, 30. Jg. (2008), Nr. 2, S. 331-354
  • Thomas Müller: DRG-Basiswissen für Ärzte und Kodierer. Medizificon Verlag (2007) ISBN 978-3-9810027-5-1
  • Boris Rapp: Praxiswissen DRG - Optimierung von Strukturen und Abläufen. Kohlhammer-Verlag (2007) ISBN 978-3-17-019396-3

Einzelnachweise

  1. SwissDRG: Informationen zur SwissDRG, abgerufen am 10. September 2013
  2. SwissDRG AG
  3. http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/das-system-funktioniert-technisch-1.18087996, NZZ Artikel 'Die Spitäler ziehen positive erste Bilanz zu Swiss DRG', erschienen am 27. Mai 2013, abgerufen am 27. August 2013
  4. http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/infothek/nomenklaturen/blank/blank/codage/04/04_05.html, Kodierungshandbuch des Bundesamt für Statistik, abgerufen am 27. August 2013
  5. http://webapps.swissdrg.org/faq/faq_entries/33?locale=de, FAQ Seite der SwissDRG
== Weblinks ==
* [http://www.fischer-zim.ch/textk-pcs/ Die DRG-Familie] (ZIM)
* [http://www.fischer-zim.ch/text-pcssa/t-ga-C-Grundlagen-PCS-0003.htm Patientenklassifikationssysteme: Grundlagen] (ZIM)
* [http://www.g-drg.de/ G-DRG] (InEK ([[Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus]]))
* [http://drg.uni-muenster.de/ DRG-Research Group der Universität Münster mit Web-Grouper]
* [http://www.watchdog-online.de/ Kumulierte Ermittlung fallspezifischer DRG-Vergütungen nach Hauptdiagnose und Prozedur(en)]
* [http://www.swissdrg.org/ Swiss DRG]
* [http://www.ichbinkeinefallpauschale.de www.ichbinkeinefallpauschale.de]
* Buh, Sebastian Klinke: [http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2006/i06-311.pdf Qualitative Folgen der DRG-Einführung für Arbeitsbedingungen und Versorgung im Krankenhaus unter Bedingungen fortgesetzter Budgetierung] (PDF; 885 kB). Ergebnisse des Forschungsprojekts "Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System". ISSN 1860-8884, 10/2006
* Sebastian Klinke: ''Auswirkungen des DRG-Entgeltsystems auf Arbeitsbedingungen und berufliches Selbstverständnis von Ärzten und die Versorgungsqualität in XXX [http://skylla.wzb.eu/pdf/2007/i07-301.pdf] (pdf, 137 Seiten, 2007; 656 kB)
* Hammeschmitt. [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21777/1.html Das Raster der Krankheit] - Portionierung und Bezifferung der Ware Gesundheit - das DRG-Abrechungssystem in [[Telepolis]]. Heise-Verlag. 21. Januar 2006
[[Kategorie:Gesundheitspolitik]]
[[Kategorie:Krankenversicherungswesen]]
[[Kategorie:Krankenhauswesen]]
[[Kategorie:Rechnungswesen]]